Malastare

- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic –Tribüne - mit Adrian

Wahrscheinlich war es wirklich so, dass Alisah sich keine Blöße geben wollte. Auf der einen Seite war sie stolz, zu den Sith zu gehören und hielt sich für etwas Besseres, aber auf der anderen Seite fühlte sie sich einsam und alleine. Das passte nicht zueinander. Hätte sie letzeres zugegeben, hätte sie wohl kaum ihren neuen Stolz aufrecht erhalten können. Worauf war sie eigentlich so stolz und was fand sie an den Sith? Dass die dunkle Seite verführerisch war und wie eine Droge wirkte, hatte Chesara bereits erklärt, aber was hielt Alisah im Orden? Die Sith waren für ihre Grausamkeit bekannt und als Schülerin des Imperators würde Alisah doch nicht den ganzen Tag lang auf rosa Kissen herum sitzen und nichts tun. Der Gedanke, was sie bereits alles getan haben mochte, quälte Akemi und Bilder von unschuldigen Frauen und Kindern, die grausam zu Tode gequält wurden, flammten vor ihren Augen auf. Doch sie konnte diesen Gedanken nicht aussprechen. Alisahs Zustand machte Adrian ohnehin schon zu schaffen und Akemi wolte es auf keinen Fall verschlimmern, indem sie darüber spekulierte, ob Alisah zur rücksichtslosen Mörderin avanciert war. Aussehen tat sie jedenfalls nicht so. Abgesehen von dem stumpfen Ausdruck in ihren Augen sah sie eigentlich genau so aus wie früher, nur eben ein bisschen älter.

"Meinst du, man kann sie direkt danach fragen? Nach ihrem Mann, meine ich."

Wollte Akemi wissen.

"Oder glaubst du, sie wird dann wütend? Ach, wahrscheinlich denkt sie dann, du würdest alles in Frage stellen."

Es war frustrierend und Akemi konnte Adrians Missmut gut verstehen. Man hatte das Gefühl, keinen einzigen Schritt weiter zu kommen beziehungsweise nicht an Ailsah heran zu kommen. Ihr Gesicht hellte sich jedoch ein wenig auf, als Adrian nachdenklich ansprach, dass er in Chesara und Akemi große Unterstützung hatte.

"Natürlich sind wir mitgekommen."

Erwiderte Akemi.

"Und noch können wir nicht aufgeben. Wir sind nicht gekommen, um nach fünf Minuten zu resignieren. Denk daran, was Chesara gesagt hat: Alisah braucht deine Unterstützung."

Ganz so einfach, positiv zu bleiben und Adrian Mut zuzusprechen, wo ihr die Situation doch selbst so schwer erschien, war es nicht. Trotzdem gab Akemi ihr Bestes. Sie wusste, Adrian war hierher gekommen, weil Alisah ihm viel bedeutete. In diesem Augenblick mochte es aussichtslos erscheinen, noch weiter mit Alisah zu sprechen, doch im Nachhinein würde er sich ewig Vorwürfe machen, dass er nicht alles versucht hatte.

"Hmm."

Machte Akemi nachdenklich.

"Ich weiß, ich habe es eigentilch schon wieder verworfen, aber wenn du sie doch auf ihren Mann ansprichst? Es könnte doch sein, dass gerade das ihr die Augen öffnet."

Akemi machte einen Schritt zu dem Geländer und lehnte sich nun selbst dagegen. Auf den großen Bildschirmen sah sah man den Hergang eines fatalen Rennunfalls und die Menge um sie herum sprang schreiend und gröhlend auf und ab. Akemi fragte sich, ob das Verhalten der Dugs Freude, nur Aufregung oder Panik ausdrückte. Um das Wohl der Podracer schien es hier nicht wirklich zu gehen. Lediglich die Rennergebnisse zählten. Anders war es bei Alisah. Sie waren zu dritt her gekommen, weil sie sich Sorgen um sie machten. Es war traurig, dass sie das nicht verstand. Akemi schüttelte den Kopf.

"Selbst wenn sie wütend wird... wäre es das nicht wert, wenn es ihr vielleicht hilft, die Wahrheit zu erkennen?"

Fragte sie Adrian. Sie waren nicht hier um Alisah zu schonen, sondern um ihr zu helfen. War am Ende also vielleicht doch das Ergebnis das, was zählte, ganz so wie bei dem Rennen?

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Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – unter der Tribüne – mit Chesara und Adrian sowie Akemi ganz in der Nähe

Adrian sie nicht verleugnet? Was glaubte Chesara Alisah weis machen zu können?
Natürlich hat er sie verleugnet! Und aus diesem Grund schnaufte Alisah nur abfällig.


Ach ne? Dann hab ich das wohl falsch verstanden? Dann heißt „…Meine Schwester hätte sowas nie gemacht. …Du kannst nicht meine Schwester sein. …“ bei den Jedi wohl was anderes als im Rest der Galaxis!

Das war ganz eindeutig gewesen! Und selbst wenn Alisah noch an seinen Worten gezweifelt hätte, dann hatte sein Verschwinden alles noch mal unterstrichen.
Er war enttäuscht?
Abschätzig verzog Alisah ihre Mundwinkel als Chesara dies sagte.
Enttäuscht? Ob sie es auch war? Was wollte die Rätin mit der Frage? Alisah war sich nicht so sicher was das sollte.


Klar bin ich von der Torfnase enttäuscht.

Erklärte sie trotzdem, verschränkte die Arme vor der Brust und sah trotzig zu Chesara als die wohl nun Small Talk betreiben wollte. Ihr Urlaub? Das Podrennen? Was interessierte sie jetzt das Podrennen?

Weis ich doch net wer da der Favorit is. Im Moment is mir das Rennen so egal wie ne Schneeflocke auf Hoth.

Verdammt wieso haute Chesara nicht ab! Alisah wollte ihre Ruhe, wollte heulen und…. Leise schnaufte Alisah. Ja, was wollte sie eigentlich?
Vielleicht das ihr Bruder sie verstand und das er sich freute wenn sie ihm sagte sie wäre verheiratet. Oder das er zu mindest nicht sooo reagiert hätte wie er es tat.


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- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – hinter der Tribüne – Mit Alisah -

Dass Alisah ihr ernsthaft auf ihre Frage nach dem Rennen antworten würde, hatte Chesara nicht erwartet. Das Mädchen war viel zu sehr von den aktuellen Ereignissen abgelenkt als sich um so etwas triviales zu kümmern. Davon abgesehen mussten ihre Emotionen gerade einer wahren Achterbahnfahrt gleichen. So zumindest empfand Chesara die in der Luft liegenden Gefühle, die sie vollkommen passiv durch die Macht wahr nahm.

"Ich hatte gedacht, da du ja sagtest auf Urlaub zu sein, dass du extra wegen des Rennens her gekommen bist."

Erklärte Chesara ihre voran gegangene Frage. Ausführlich betrachtete die Jedi-Rätin Alisahs Gesicht. Was sollte sie sagen, um dem Mädchen begreiflich zu machen, dass sie sich auf dem falschen Weg befand? Alisah ging es nicht so schlecht, wie sie befürchtet hatte. Sie war wohlauf und sie schien sich selbst noch im Griff zu haben, doch die Spuren der dunklen Seite waren dennoch deutlich in ihrer Aura zu erkennen und zwar in besorgniserregendem Ausmaß. Chesara fürchtete jedoch, dass ein falsches Wort Alisah vollkommen aus der Bahn werfen würde. Sie war ohnehin schon gegen Chesara eingestellt und ein Wort zu viel würde vielleicht jede Möglichkeit zerstören, sie dazu zu überzeugen, mit ihnen nach Hause zu kommen.

"Es freut mich jedenfalls, dich wohlauf zu sehen, auch wenn ich nicht den Eindruck habe, dass du gerade die beste Zeit deines Lebens verbringst - und nein, ich glaube nicht, dass das alleine an unserem plötzlichen Auftauchen liegt. Trotzdem, insgesamt scheint es dir gut zu gehen und Exodus und Yuna werden dankbar sein, das zu hören."

Chesara machte eine Pause, befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge und schüttelte dann sachte den Kopf.

"Du solltest dich bei ihnen melden, Alisah. Sie vermissen dich sehr. Ich weiß, dass du dich von deiner Familie verlassen fühlst, aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass auch du sie verlassen hast?"

Abwartend sah Chesara Alisah, die früher ein so schönes Lächeln gehabt hatte, an. Mit ihrem fröhlichen Lachen hatte sie damals alle mühelos angesteckt. Davon war jedoch, so schien es, nichts mehr übrig geblieben. Anstatt wie so munter, wie früher, blitzten ihre Augen heute nur noch wütend auf.

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Das hier ist mein Geburtsplanet! Muss ich da nen Grund, wie so ein doofes Rennen haben, um hier her zu gehen?

Fragte Alisah mit noch immer sehr gereiztem Unterton in der Stimme bevor sie dann wieder verächtlich schnaufte als Chesara davon sprach das es sie freute Alisah wohlauf zu sehen.

Ja, ganz bestimmt freut sie mein guter Allgemeinzustand.

Ätzte Alisah und schnappte im nächsten Moment hörbar nach Luft um gleich darauf, nun mit deutlich lauterer Stimme…

Lassen sie meine Eltern gefälligst da raus!

…brüllte und entrüstet einen Schritt näher auf Chesara zugetreten war.

Die mich vermissen? Die haben den Kontakt zu mir abgebrochen! Das hab ich Adrian auch schon gesagt!
Die mich vermissen? Die ham nich ein Mal geantwortet wenn ich geschrieben hab!
Genau wie die Losernase die behauptet nich mehr mein Bruder zu sein! Keine einzige Antwort und vorhin dann behaupten, ich wäre schuld und fragen ob mein Com kaputt is!
Woll‘n se das jetzt auch behaupten.
ICH hab sie nicht verlassen! Die ham mich allein gelassen. Ganz allein! Selbst Dad wegen dem ich eigentlich mit nach Bastion bin! Schon dort hatte er nur Zeit für seine geliebte, doofe Arica und dann is er weg. Hat mich einfach allein gelassen. Wer weiß, vielleicht mit Absicht. Ohne Kontakt kann ich auch keinem Zuhau… ähm keinem der Wingstonfamilie was von Arica erzählen.


Bewusst biss sich Alisah jetzt auf die Unterlippe, sie hatte sich so in Rage geredet, dass ihr Sachen rausgerutscht waren, die sie ganz sicher niemandem und ganz, ganz sicher nicht DIESER Rätin erzählen wollte! Mist und jetzt war es doch draußen.

Wieso Sind sie eigentlich nich bei mir? Adrian braucht doch jetzt sicher seine heiß geliebte Meisterin um sich aus zu heulen wie schrecklich unmöglich seine böse kleine Schwester doch is und irgendwer muss ihm jetzt ja auch sagen wie überlegen der edle Herr Jedi ihr doch is.

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- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – hinter der Tribüne – Mit Alisah -

Mit mittlerweile vor der Brust verschränkten Armen hörte Chesara Alisah zu und wartete, bis die angehende Sith mit ihrem Ausbruch war. So wie Alisah sich verhielt und wie sie sprach, war Chesara sich inzwischen nicht mehr so sicher, wie viel von ihrem Verhalten auf die dunkle Seite zurück zu führen und wie viel davon einfach nur kindlicher Trotz war. Sie nannte ihren Bruder "Losernase", beharrte steif und fest dass er sie angelogen hatte und wollte nichts davon wissen, dass er oder ihre Eltern versucht hatten sie zu erreichen. Dabei stimmte es. Chesara wusste, wie viele Nachrichten seiner Schwester geschickt hatte. Nur den Grund, warum nie etwas bei Alisah angekommen war, kannte sie nicht. Dafür hatte sie leider keine Erklärung.

"Alisah."

Sagte Chesara.

"Hör auf dir alle diese Dinge einzureden."

Sie atmete tief durch.

"Niemand hat den Kontakt zu dir abgebrochen, weder deine Eltern noch Adrian. Sie alle wünschen sich nichts mehr, als dass du zu ihnen zurück kommst. Nach Hause. Ja, ganz genau, du wolltest es selbst sagen, nicht wahr? Denn genau das sind deine Eltern, dein Bruder und dein Großvater: deine Familie, dein Zuhause. Du kannst reden wie du willst, daran wird sich nichts ändern."

Nun schüttelte Chesara den Kopf. Alles was Alisah tat war, sich die Dinge so zurecht zu reden, dass sie zu ihrer Geschichte passten. Im Augenblick wollte sie nicht einsehen, dass sie im Unrecht war, egal wie sehr sie es sich insgeheim vielleicht sogar wünschte.

"Adrian braucht dich. Deine Mutter braucht dich."

Bevor Alisah ihr ins Wort fallen konnte, hob Chesara die Hand.

"Nein. Ich lasse deine Mutter nicht aus dem Spiel, denn sie spielt eine wichtige Rolle in dieser Geschichte. Deiner Mutter verdankst du es, dass du auf dieser Welt bist. Sie hat dich geboren, dich aufgezogen und noch viel wichtiger, sie hat dir all ihre Liebe geschenkt. Sie hat dich beschützt, als du zu klein warst um selbst zu überleben. Welchen rationalen Grund redest du dir ein um dir selbst Glauben zu machen, dass sie dich aufgegeben hätte?"

Mit bohrendem Blick sah Chesara Alisah an. Sie wusste nicht, ob ein Teil ihrer Rede fruchten würde oder sie ihren Spaten in unbebaubaren Boden stieß, doch möglicherweise war dies der einzige Versuch, den sie hatte und daher musste sie ihn nutzen.

"Wach auf, Alisah. Deine Familie hat dich nicht verlassen. Adrian hat dich lange gesucht und er ist einen weiten Weg gekommen um dich zu sehen, um mit dir zu sprechen und sich davon zu überzeugen, dass es dir gut geht. Wach auf und sprich mit ihm anstatt dich wie ein schmollendes Kind zu benehmen. Ihr habt euch seit Jahren nicht gesehen! Hast du ihm wirklich nur all diese hässlichen Dinge zu sagen?"

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Alisah schnaufte wieder. Dieses Mal aber eher etwas resignierend. Chesara würde nicht aufgeben! Egal was Alisah über sie dachte, sie wusste, dass diese Frau fast schon widerlich penetrant sein konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und im Moment war es wohl so, dass sie sich in den Kopf gesetzt hatte einfach nicht locker zu lassen bei Alisah und dabei wollte die doch einfach nur ihre Ruhe haben nachdem Adrian sie so behandelt hatte.
Ebenso wie Adrian bestand diese Frau darauf, das Alisah‘s Familie nicht den Kontakt abgebrochen hatte und vorhin, bei Adrian hätte Alisah das sogar beinahe geglaubt, wenn ihr Bruder durch seine aufbrausende Art nicht das zarte Pflänzchen des aufkeimenden Vertrauens zertrampelt hätte.
Natürlich vermisste Alisah sie alle. Natürlich dachte sie besonders oft an ihre Mom und hatte sich gefragt, warum nicht wenigstens sie ihr antwortete. Und genau deshalb konnte Alisah auch auf die Belehrung verzichten, wie wichtig ihren Mom doch für sie währe.


Ich soll also aufwachen? Und ich allein bin diejenige die alles falsch sieht? Ich bin die Böse? Die verblendete, die die ihre Gefühle nicht im Zaum hat und die die daran Schuld ist, dass es keinen Kontakt gibt?
Oh, der heilige Adrian hat ja so viel auf sich genommen! Und ich hab ihm nur hässliche Dinge zu sagen gehabt?
Die hässlichen Dinge hab ich ihnen gesagt!
Adrian! Na ja, ich war nicht unzickig! Aber … ham sie überhaupt gehört was ER gesagt hat…
Ach was red ich denn da. Sie sind ne Jedi! Klar das der liebe kleine Adrian immer recht hat und ich als Sith ja eben nur hässliche Dinge sag!
Es war richtig lieb von ihm mich an zu blaffen, das ich ihn im Stich gelassen hab, das ich daran Schuld bin, das er die Jedi verlassen hatte, das ich im Ganzen eine böse und undankbare Schwester bin .
Jaaa! Das war richtig lieb und großherzig von ihm!
Als er mir gesagt hatte, das er trotz allem mein Geschenk von Damals für sein Schwert verwendet hat,… ich.. das.. das war schön und …


Alisah schnaufte erneut, dieses Mal aber eher bedrückt.

Ich soll aufwachen und mit ihm reden?
Er ist weg gerannt und hat gemeint ich bin nicht seine Schwester!
Ausgerastet is er weil ich verheiratet bin! Nich mal gefragt mit wem hat er. Ich glaub er hat den Namen nich mal mit gekriegt, als ich ihn gesagt hab.
Er ist einfach ausgerastet.
Aber klar, ich bin diejenige, die sich wie ein schmollendes Kind benimmt. Ich bin diejenige die allein an allem Schuld is. Klar, der arme Adrian hat ja soooo gelitten!
Armer Adrian!


Wieder trotzig zog Alisah ihre Stirn kraus, streifte den Mantel ab, der um ihre Schultern lag und entledigte sich ihres Oberteiles, so dass man deutlich die feinen Linien erkennen konnte, die ihren gesamten Körper überzogen wie ein feines Spinnennetz und die sie ihr ganzes Leben an eine der Lektionen ihres Meisters erinnern würden.

Er weis gar nicht was leiden is!

Meinte Alisah traurig, schüttelte ihren Kopf und bedeckte dann wieder ihren Körper.

ER hat doch alles! Und er will nicht mich! Er will seine kleine Schwester von Damals zurück.
Aber die bin ich nicht mehr.
Ich bin ja nur ein schmollendes Kind, das sich Dinge einredet und hässliche Dinge sagt.
Nicht wahr Rätin!


Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – unter der Tribüne – mit Chesara und Adrian sowie Akemi ganz in der Nähe
 

*** Com Nachricht an Alisah Reven ***

Sicherheitsstufe: Hoch, Verschlüsselt

Ich habe deine Nachricht erhalten und zu Anfang hat sie mich verärgert, dies muss ich offen zugeben. Die Art in der du sie verfasst hast hat mir deutlich gemacht, dass du meine Worte missverstanden hast. Dies sollte ich Korrigieren. Verzeih sollte ich dich verletzt haben. Tatsache jedoch ist, dass ich meine Worte so wählte, da meine Nachricht nicht verschlüsselt war und somit für einen guten Hacker lesbar wäre.

Alisah, du scheinst nicht zu begreifen was vor sich geht, was wirklich vor sich geht. Was sich hinter all den Lügen verbirgt. Wie solltest du auch das ein oder andere wissen oder verstehen. Ich sehe ein dass ich ein wenig viel von dir Verlange, wo nicht einmal jene begreifen was gespielt wird, die es direkt vor Augen haben. Meine Warnung war nicht böse gemeint, sondern sollte dir vielmehr klar machen, dass du auf der Hut sein solltest. Dein Meister kontrolliert alles, er hat seine Kontakte und er wird handeln sollte ihm etwas nicht gefallen. Notfalls wird er jene töten die dir wichtig sein könnten nur um seine Vorteile zu erhalten. Deshalb bitte ich dich inständig darum darauf zu achten was du tust. Ich verbiete dir sicher nichts, aber als deine Freund möchte ich, dass du weißt, dass du niemals wirklich unbeobachtete bist. Augen existieren überall und ebenso Ohren. Halte dich bedeckt, achte auf Anzeichen und nutze deine Fähigkeiten.

Zu gegebener Zeit hoffe ich dass wir uns treffen können, damit ich dir einiges womöglich verständlicher machen kann. Bis dahin hoffe ich, dass du meiner Bitte nachkommst, es ist zu deinem Besten.

Alaine Aren

*** Com Nachricht Ende ***
 
[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic –Tribüne | Adrian und Akemi ]

Akemi hatte Recht: Alisah nach ihrem Mann zu fragen, sie auf ihren Fehler hinzuweisen, war vielleicht gar keine dumme Idee. Er war hier, um ihr die Augen zu öffnen, auch wenn er selbst so häufig beteuert hatte, das nicht zu wollen. Sein Ziel war immer gewesen, Alisah davon zu überzeugen, nach Hause zu kommen und den Sith den Rücken zuzukehren. Vermutlich mussten sie das Risiko eingehen. Selbst wenn Alisah die Kontrolle über sich verlieren würde – Chesara und er würden damit fertig werden. Sein Lichtschwert baumelte harmlos an seinem Gürtel, war aber stets bereit zum Einsatz. Ihm graute davor, das Schwert gegen seine Schwester zu erheben, aber zur Selbstverteidigung würde er es tun.

„Also gut.“

sagte er schließlich und nickte Akemi zu.

„Probieren wir es. Konfrontieren wir sie damit.“

Seine Gesichtszüge wurden hart, seine Lippen nur noch eine dünne Linie. Unwillkürlich griff er nach Akemis Hand und zog sie ein Stück mit sich, wieder in Richtung seiner Meisterin und Alisah. Während sie gemeinsam einige Stufen erklommen, spürte Adrian Akemis Armreif an seinem Handgelenk. Das Geschenk von Alisah.

Kurz vor der Treppe, die sie erneut hinter die Tribüne führen würde, verlangsamte er sein Tempo und ließ Akemis Finger aus seiner Hand gleiten. Schon von hier aus konnte man die junge Sith wüten hören, selbst über die Jubelschreie des Publikums hinweg. Anscheinend hatte Chesara einen oder mehrere wunde Punkte getroffen. Entschlossen sah er Akemi noch einmal an, atmete tief durch und stieg die Stufen hinab. Mit durchgedrücktem Rücken, sicherem Schritt und in die Höhe gerecktem Kinn näherte er sich den beiden Frauen, Akemi folgte dicht hinter ihm. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, fixierte seine Schwester und schnappte jetzt die ersten Wortfetzen auf. Sie war nicht mehr die kleine Schwester von früher, sagte sie mit ätzender Stimme. Nein, sie sei ja nur ein schmollendes Kind, das sich Dinge einredete. Noch im Laufen erhob Adrian die Stimme und antwortete seiner Schwester.


„Ja genau! Genau, das bist du!“

Seine Stimme klang ungewöhnlich autoritär und kraftvoll, obwohl sein Herz bis zum Hals klopfte. Alisah und Chesara sahen zu ihm hinüber. Das war seine letzte Chance. Alles oder nichts. Volles Risiko.

„Du bist nur ein schmollendes Kind – du bist keine Sith. Du warst nie eine und du wirst es nie sein. Du bist Alisah Reven. Du bist nett, liebevoll und lebensfroh. Du brauchst deine Familie.“

Adrian reckte sein Kinn noch ein wenig weiter in die Höhe und warf Alisah einen herausfordernden Blick zu.

„Oder liege ich falsch? Bist du glücklich bei den Sith? Glücklich mit deinem Mann, der heute nicht hier ist, mit deinem Meister, der dich ebenfalls allein gelassen hat? Glücklich mit all dem Leid und der Einsamkeit?“

Er schnaubte, blickte sich um zu Akemi, die in einem Meter Abstand hinter ihm stehen geblieben war. Adrian machte einen Schritt auf sie zu, ergriff erneut ihre Hand und hielt sie in die Höhe, sodass das Freundschaftsarmband gut zu sehen war.

„Dieses Armband hast du Akemi geschenkt – und ewige Freundschaft geschworen. Du hast mich gerufen, Alisah! Es war ein Hilferuf. Und hier bin ich! Ich bin immer noch hier, obwohl du mich weggeschickt hast, ich bin hier, weil ich dich nicht aufgebe, weil ich dich nie aufgegeben habe! Akemi ist hier, weil sie dich nicht aufgegeben hat. Chesara genauso. Wir sind alle hier, nur wegen dir. Aber sag nur ein Wort – sag, dass ich gehen soll, sag, dass dir die Freundschaft zu Akemi egal ist, dass du mich nicht gerufen hast, die Familie nicht brauchst.“

Adrian ließ Akemis Hand sinken, sein Brustkorb bebte, zwei Herzschläge lang sagte er nichts. Er drückte Akemis Hand und ließ sie dann los.

„Sag das alles – und ich gehe. Ich gehe und lasse dich allein.“

[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic –Tribüne | Adrian, Akemi, Chesara und Alisah ]
 
- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – hinter der Tribüne – Mit Alisah -

Chesara schüttelte stumm den Kopf. Es war schwierig, Alisah irgendetwas zu vermitteln, wenn nicht sogar unmöglich. Adrians Schwester hatte sich vollkommen in eine selbst gesponnene Geschichte verrant, die sich weitestgehend damit beschäftigte, dass ihre Familie sie verstoßen hatte und verleugnete und ihr Bruder in allem besser und angesehener war als sie. Die Anschuldigungen gegenüber Adrian kamen nicht von ungefähr. Sie hatte schon früher dazu tendiert, sich selbst schlecht zu fühlen, weil Adrian so besonnen war und durch sein ruhiges Wesen ganz offensichtlich viel besser zu den Jedi passte als sie. Chesara konnte sich an Gespräche mit Alisah erinnern, damals zum Beispiel, als das Mädchen Angst gehabt hatte, ihre Begabung zur Gedankenmanipulation könnte einen Hang zur dunklen Seite darstellen. Letzterer war sie tatsächlich verfallen, allerdings hatte dies weniger mit ihrem speziellen Talent zu tun, als viel mehr mit ihrer eigenen Unsicherheit. Es war schade, wie wenig Selbstvertrauen sie hatte und wie leicht es den Sith gefallen war, sie auf ihre Seite zu ziehen. Die Wingstons hatten es in dieser Hinsicht nicht leicht.

Alisah sah keinen Grund, auf Chesaras Worte zu hören. Die Jedi hatte gegen eine Wand geredet. Alles, was Alisah erwiderte, waren nur weitere Vorwürfe und verdrehte Wahrheiten. Als sie Chesara die Narben ihrer Ausbildung an ihrem Körper zeigte, sog Chesara einmal scharf den Atem ein. Geschundene Körper waren die Merkmale der Sith. Niemand hatte es dort leicht, aber niemand musste dort bleiben, wenn er nur stark genug war sich aufzulehnen und sich selbst eine Chance zu geben. Genau das wollte sie Alisah gerade sagen, als sie Adrians Stimme vernahm. Chesara wandte sich um und sah ihn, gemeinsam mit Akemi, wieder näher kommen. Offenbar hatte Akemi es geschafft, ihn davon zu überzeugen, es noch einmal zu versuchen. Erleichtert atmete die Jedi-Rätin auf. Sie glaubte nicht wirklich, dass sie jetzt noch etwas bei Alisah würde erreichen können. Wenn das jemand konnte, dann Adrian.


- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – hinter der Tribüne – Mit Adrian, Akemi, Alisah -
 
- Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – hinter der Tribüne – Mit Adrian, Chesara, Alisah -

Akemis Arm zitterte, nachdem Adrian ihn in die Höhe gehalten hatte und Alisah den geschliffenen Holzarmreifen gezeigt hatte, den sie vor Jahren am fünfzehnten Geburtstag der Zwillinge als Zeichen ihrer Freundschaft ernannt hatten. Erwartungsvoll schaute Akemi Alisah an. Ob sie sich erinnerte? Es war schwer zu sagen, was Alisah überhaupt dachte und Akemi hatte ein ungutes Gefühl, wenn sie sich in ihrer Nähe befand. Oberhalb der Tribüne, als sie mit Adrian alleine gewesen war, hatte sie sich um einiges besser gefühlt. Vermutlich lag das jedoch an der Luft, die hier unten herrschte und allgemein etwas drückender war. Ihr Blick wanderte zu Adrian, der in diesem Moment von Alisah wissen wollte, ob ihr Freundschaft und Familie überhaupt noch etwas bedeuteten und ob sie bei den Sith wirklich so glücklich war, wie sie behauptete. Akemi schluckte. Für Alisah musste es einfacher sein zu lügen. Ein Wort genügte, hatte Adrian gesagt, und er würde von hier verschwinden. Würden sie sich dann jemals wieder sehen? Warum musste alles so enden? Was war es an der dunklen Seite, das Alisah, die abgekämpft und müde wirkte, so faszinierte und das sie nicht los lassen konnte? Für Akemi war ihr Verhalten unbegreiflich. Sie gab sich Mühe zu verstehen, wie es war die Macht zu fühlen, doch in Wahrheit würde dies wohl immer ein Rätsel für sie sein.

Akemi berührte den Amreifen, der um ihr Handgelenk lag, schaute hinunter und betrachtete ihre Handfläche, die, so bildete sie sich plötzlich ein, noch immer warm von Adrians Berührung war. Im Gegensatz zu seiner Schwester war Adrian stark. Seine Worte waren kräftig und aus ihnen klang eine eiserne Entschlossenheit wider. Das hier war, wofür er lange gekämpft hatte. Er hatte Alisah lange gesucht, er hatte sich gegen den Wunsch seines Vaters gestellt und er nutzte die vielleicht einzige Chance, die er bekam, um seine Schwester nach Hause zu holen. Wie auch immer es ausging, mit einem Mal glaubte Akemi, dass es ihn nicht brechen würde - selbst wenn Alisah sich gegen ihn entscheiden würde.


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Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – unter der Tribüne – mit Chesara und Adrian sowie Akemi ganz in der Nähe

Das Piepen ihres Coms hörte Alisah zwar, aber reagierte im Moment nicht darauf. Viel wichtiger war es ihr Chesara nun fragend an zu sehn und zu warten, was die Rätin darauf antworten würde. Die musste doch auch sehn, das Alisah natürlich Fehler begangen hatte, aber das sie eben nicht per se als Sith generell für alles schlechte Verantwortlich war. Das musste sie doch erkennen.
Aber nicht Chesara antwortete sondern Adrians Stimme erhob sich.

„Ja genau! Genau, das bist du!“
„Du bist nur ein schmollendes Kind – du bist keine Sith. Du warst nie eine und du wirst es nie sein. …“

Alisahs Augen funkelten wütend auf. Genau das war es auch immer, was sie im Sithorden um die Ohren gehauen bekommen hatte. Genau das hatte Charon mit ihren Jedimakeln gemeint und genau das –beinahe sogar wörtlich- hatte ihr Allegious entgegen geschleudert.
Beinahe hätte Alisah ihren Bruder nun wieder angebrüllt, ihm zugeschrien, dass er sich aber sowas von irrt und er sie wieder einmal – wie so oft in ihrem Leben- unterschätzte.
Doch für den Moment lies er ihr nicht die Möglichkeit zu erwider und sie schnappte nur nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Ob sie glücklich war? Glücklich? Sah sie etwa aus als wäre sie glücklich?
Aber das war noch nicht alles.
Es war wirklich Akemi, die er noch mit hier her geschleift hatte und Alisah blickte ihre alte Freundin jetzt nur tief traurig an. Glaubte auch Akemi, das sie einfach nur der letzte Abschaum der Galaxis war. Aber sie hatte noch das Armband. Das, dessen Gegenstück Alisah auch noch immer hütete wie einen Schatz.
Freundinnen! Auf immer und Ewig. Egal was passiert.
Das hatten sie sich versprochen und Akemi hatte das Armband noch. Kurz zuckte ein trauriges Lächeln um Alisah’s Mundwinkel, dann wanderte ihr trauriger Blick zu Adrian hinüber, ihre mühsam hoch gehaltenen Schultern sackten in sich zusammen und Alisah‘s ohnehin fahler Teint nahm die Farbe heller Asche an.


Wie soll ich das sagen können? Es ist nicht so!

Alisah seufzte tief, lies sich auf einem nahen Querbalken der Tribüne nieder und sackte dann in sich zusammen.

Ach Adrian! Das Leben is nicht schwarz oder weiß!
Es gibt soo viel Grau! So sooo viel Grau!
Teilweise liegst du ja nicht falsch! Aber, und auch wenn du mir das nicht glaubst oder wieder anfängst rum zu brüllen, ich liebe meinen Mann und er mich!
Er ist nicht bei mir, weil im Orden nicht bekannt werden darf, dass wir verheiratet sind! Wir müssen unsere Liebe verbergen! Liebe wird nicht toleriert! Wegen meiner Liebe ist Ian jetzt tot. Jeder, von dem Allegious herausbekommt, das ich ihn liebe, ist des Todes.
Ich muss mich fern halten! Von Allen!
Und ich hab dich wirklich nicht gerufen!...


Sie blickte zu ihrem Bruder auf und aus ihren Augen war die Wut gewichen.

…Nicht bewusst jedenfalls! Weil niemand merken darf das…

Alisah schüttelte ihren Kopf und stützte ihn dann in beide Hände.

Es ist gesünder, wenn man sich von mir fern hält!
Aber, na ja, jedenfalls, so wie du an unserem Geburtstag, hab ich mich vor ein paar Tagen betrunken. Das erste und –das kannst de mir glauben- das letzte Mal.
Wenn du wirklich denkst, ich habe dich her gerufen, dann kann das nur da passiert sein!
Ich hätte dich nie bewusst hier her gelockt!


Die letzten Worte waren schon kaum mehr zu verstehen, da ein dicker Kloß im Hals, Alisah‘s Stimme erstickten und bereits erste Tränen auf den Boden vor ihr tropften.

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[ Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic –Tribüne | Adrian, Akemi, Chesara und Alisah ]

Endlich, ja endlich lenkte Alisah ein. Er war volles Risiko gegangen und hatte gewonnen. Alisah gab zu, unglücklich bei den Sith zu sein, Angst vor dem Imperator zu haben, ihre Liebe verbergen zu müssen und sogar, dass sie ihn möglicherweise doch und unbewusst gerufen hatte. Und trotzdem war Adrian nicht zufrieden damit. Es ärgerte ihn nicht nur weiterhin, dass seine Schwester tatsächlich geheiratet hatte, ohne irgendetwas zu sagen – er fand ihre Aussagen auch unlogisch. Es passte einfach nicht zusammen. Alisah ließ sich jetzt auf einem Querbalken nieder und wirkte wie ein Häufchen Elend – trotzdem zögerte Adrian noch, zu ihr hinüber zu laufen und sie zu trösten. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust, ging einige Schritte auf sie zu, um nicht mehr so laut sprechen zu müssen und sah zweifelnd von Akemi zu Chesara, biss ein traurig-skeptischer Blick schließlich bei Alisah hängen blieb.

„Ich verstehe das einfach nicht. Was hält dich bei den Sith? Was ist es? Du hättest es so viel leichter, wenn du einfach mit uns mitkämest. Du müsstest deine … Ehe nicht mehr verstecken, könntest Kontakt mit unserer Familie halten, könntest endlich wieder fröhlicher sein! Was denkst du, was wir Jedi sein? Ein schwacher Haufen von Idioten? Nein, wir sind schon jetzt die Erzfeinde des Imperators und mächtige dazu. Die Jedi können auf dich aufpassen. Dir wird nichts passieren!“

Adrian prüfte Chesaras Reaktion mit einem Seitenblick. Er glaubte ein Nicken zu erkennen, was er als positive Bestätigung seiner Worte verstand. Vielleicht waren seine Worte naiv, vielleicht klang er jetzt wie ein Kind. Aber er wollte einfach endlich verstehen!

„Warum kommst du nicht einfach mit?“

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Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – unter der Tribüne – mit Chesara, Adrian und Akemi

Er verstand es nicht. Ja, genau, er verstand es einfach nicht!
Was sie bei den Sith hielt? Einfach mit ihm mit kommen?
Er war wirklich naiv!
Ein raues, trauriges Lachen kam über Alisahs Lippen und sie schüttelte ihren Kopf.


Einfach mit kommen? Hm. Die Jedi auf mich aufpassen lassen?
Wirklich?
Ich würde doch einen Käfig gegen einen Anderen tauschen. Und ich würde Euch alle in Gefahr bringen.
Du wärst geschützt bei den Jedi und ich dort vielleicht auch. Dad kann eventuell auch noch auf sich selber achten. Aber Mom, Opa Alad und Miku… .
Er würde sie nicht töten, er würde sie gefangen nehmen, Opas Firma zerstören und sie alle Quälen bis sie um ihren Tod betteln!
Niemand verlässt den Imperator einfach so! Nicht ohne Konsequenzen.
Eigentlich dürfte ich gar nicht mit euch reden! Wenn das Einer mitbekommt. Wen ER es erfährt.
Ihr seid mächtige Erzfeinde des Imperators?
Ach Adrian! Die Jedi sind Gejagte. Sie werden verfolgt und sind in der ganzen Galaxis verstreut. Manche von ihnen sogar Gefangene auf Bastion.
Mächtige und einflussreiche Erzfeinde sehen anders aus! Deine Rätin ist stark! Ja!
Aber du Adrian? Wenn er dich zu fassen bekommt…


Ein eisiger Schauer lief über Alisah‘s Rücken als sie daran denken musste, was Allegious so oft angedroht hatte. Wenn sie ihm nicht gehorchte würde er sich Adrian holen und ihn bekehren oder bestialisch töten.
Aber es Adrian sagen, so direkt und gerade heraus sagen? Das konnte Alisah nicht. Und selbst wenn, er würde es nicht einmal glauben. Also presste Alisah ihre Lippen fest auf einander bevor sie gepresst weiter sprach.


Ich bin wer ich bin Adrian!
Ich bin Deine Schwester!
Ich bin Alisah Reven!
Aber ich bin ebenso Apprentice.
Es wäre jetzt genauso falsch, einfach wieder mit zurück zu kommen, wie es damals falsch war einfach so zu gehen.
Ich weis nicht genau wohin mein Weg mich wirklich führt. Aber, auch wenn du es dir wünschst, ich kann nicht -auch dir zu liebe nicht- einfach die letzten Jahre meines Lebens negieren und wieder zu der kleinen Padawan von damals werden.
Ich muss meinen Weg gehen und wenn der voller Steine und Dornen ist, dann ist das eben so.
Akzeptier das und lass uns versuchen, vorerst, einfach nur wieder Bruder und Schwester zu sein. Und zu sehen was dann daraus wird.


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Mehrmals wollte Adrian protestieren, Alisah auf die Fehler in ihrem Gedankenkonstrukt hinweisen, sagen, dass Exodus geschaft hatte, sich vom Imperator abzuwenden, dass Aramân es geschafft hatte und auch Tante Valara, von der man es wohl am wenigsten erwartet hätte. Niemand dieser drei wurde von Allegious verfolgt, die Wingston Corp. hatte weiter Gewinne eingefahren und seine Mutter war nie entführt und gequält worden. Auch ihm selbst ging es noch gut. All das und noch viel mehr wollte er ihr sagen, sie weiterhin davon überzeugen, wie falsch sie lag. Aber er ließ es. Stattdessen schluckte er all die Worte, Proteste und Argumente herunter und sagte mit Resignation in der Stimme:

„Okay.“

Er wusste, es war nicht an der Zeit die Schultern hängen zu lassen und trotzdem entglitt ihm für einen Moment die Körperspannung. Sie beide – er und Alisah standen hier vor einem Scherbenhaufen und keiner von ihnen wusste, wie sie daraus etwas neues aufbauen sollten.

„Und wie geht es jetzt weiter? Wie können wir einfach Bruder und Schwester sein, wenn wir uns nicht sehen dürfen, wenn du ohnehin nicht zurückkehren wirst? Wenn all das stimmt, was du sagst, dann wird es gänzlich unmöglich sein. Wollen wir uns heimlich auf abgelegenen Planeten treffen, damit du mir dann erzählen kannst, wie deine letzte Sith-Mission gelaufen ist?“

Adrians Blick löste sich von Alisah, wanderte zu Chesara hinüber. Seine Meisterin wusste fast immer Rat, nahm sich aber auch zurück, wenn sie wusste, dass Adrian eine Sache alleine bewältigen musste. Jetzt aber, forderte er mit einem Blick ihre Meinung ein. Dann huschten seine Augen zurück zu Alisah. Seine Stimme war von Traurigkeit durchzogen.

„Das ist doch absurd.“

Das hier war zwar ein Ergebnis, aber nicht das von ihm erhoffte. Natürlich hatte er große Erwartungen gehabt. Da war das hier einfach zu wenig.

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Endlich näherten sie sich wieder einander an. Als ließe Alisah einen unsichtbaren Schutzmantel fallen, konnte sie endlich ein Stück weit einlenken und zugeben, dass sie ihre Familie vermisste. Dennoch war noch nicht von einem Happy-End zu sprechen. Alisah wollte nicht mit ihrem Bruder nach Hause kehren. Auf Adrians Aufforderung schütelte sie den Kopf. Es ginge nicht, sagte sie. Ihre Befürchtungen und Ängste waren ihr deutlich anzumerken. Es war nichts, das sie sich ausdachte, doch Chesara konnte nicht umhin zu bemerken, dass es auch willkommene Ausreden waren, denn mit keiner Silbe erwähnte Alisah die dunkle Seite und die Macht, die sie wirklich dort hielt, wo sie war. Man konnte die dunkle Seite nicht einfach aufgeben. Alisah mochte in diesem Moment alle Schuld auf den Imperator schieben, doch die Wahrheit war, selbst wenn er sie heute ziehen lassen würde, hätte sie es schwer, den ersten Schritt zu machen, denn die dunkle Seite hielt sie in ihren Klauen. Es war die Natur der Sith, dies nicht wahr haben zu wollen.

„Alisah, jeder von uns muss seinen Weg finden und diesen gehen.“

Klinkte sich Chesara schließlich wieder ein, als Adrian ihr einen Blick zugeworfen hatte, der ihr besagte, dass er gerne ihre Meinung hören würde.

„Doch niemand muss ihn alleine beschreiten. Es gibt viele Abzweigungen, die du gehen kannst. Du hast eine Familie, die sich um sich sorgt. Schließe sie nicht aus. Dieser Weg, den du gehen willst, diesen dunklen, dunklen Weg, der ist dir nicht vorher bestimmt. Dieser Weg ist niemandem vorher bestimmt. Es ist ein Weg, den man selbst wählt zu gehen und den du verlassen kannst, wenn du stark genug bist.“

Chesara machte eine Pause und überdachte ihre Worte. Es wäre ihnen allen am liebsten, Alisah sofort wieder mit zurück nach Lianna oder sonst wohin mitnehmen zu können, doch es sah danach aus, als würde es dazu heute nicht kommen. Trotzdem hatten sie sich schon näher an die alte Alisah heran gestastet als sie vor wenigen Minuten noch für möglich gehalten hätten.

„Adrian ist dein Bruder und ich bin sicher, er wird immer für dich da sein. Aber ich kann seine Zweifel verstehen. Du hast erklärt, wie schwierig und gefährlich es ist, den Kontakt zueinander zu halten. Wenn ihr euch heute hier trennt, frage ich mich, wann ihr euch wiedersehen könnt."

Auf Chesaras Gesicht trat ein besorgter Ausdruck. So sehr sie die Fortschritte freuten, sie fürchtete, dass sie in einer Sackgasse enden könnten, sobald sie sich hier wieder verabschieden würden.

"Überdenke, welche Chance du heute hast, Alisah. Du kannst wieder von vorne anfangen. Hast du nicht gerade selbst gesagt, dass dein Leben sich derzeit wie in einem Käfig anfühlt? Ich weiß, du möchtest all das nicht von mir hören, aber versuche, mich nicht als Jedi zu sehen. Es ist nicht der Jedi-Orden, der auf deine Heimkehr wartet, sondern deine Familie."

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Wie es weiter ging?
Nein, auch Alisah wusste das nicht. Sie wusste nur, dass sie jetzt, da sie ihren Bruder mehr oder weniger wieder hatte, nicht mehr zulassen wollte, dass sie sich erneut verloren! Und wenn sie sich dafür mit ihm auf abgelegenen Planeten treffen müsste, dann war das eben so!
Seinen kleinen Seitenhieb mit dem Berichten, was sie auf ihren letzten Sith-Missionen getan hätte, quittierte Alisah nur mit einem kurzen verziehen ihres Mundes!
Absurd? Das alles war absurd?
Wollte er etwa doch nicht, dass sie wieder Kontakt hatten? Gerade wollte Alisah diese Frage stellen, da mischte sich Chesara ein.
Es war kein Geheimnis, das Alisah diese Frau nicht sonderlich mochte, aber jetzt war es gar nicht so dumm was die von sich gab!
Ja, genau das hatte Alisah ja gerade eben selber gesagt. Jeder musste einen Weg selber gehen!
Allerdings wunderte es Alisah auch nicht, dass das anfängliche Übereinstimmen, sich in etwas wandelte, das Alisah beinahe schon wieder sauer werden lies.


„Dieser Weg, den du gehen willst, diesen dunklen, dunklen Weg, der ist dir nicht vorher bestimmt. Dieser Weg ist niemandem vorher bestimmt. Es ist ein Weg, den man selbst wählt zu gehen und den du verlassen kannst, wenn du stark genug bist.“

Wenn ich stark genug bin?
Wollt ihr damit sagen ich bin schwach?


Fragte Alisah mit weniger schärfe und Ablehnung in der Stimme, als sie es selbst für möglich gehalten hätte, blickte beinahe auffordernd zu der Rätin, verzog leicht die Mundwinkel und winkte dann ab um zu bedeuten, dass sie nicht weiter auf er Aussage herumreiten wollte. Natürlich hielten die Jedi sie für schwach. Alisah erinnerte sich noch gut genug an die Lehren die man ihr und Adrian nahe gebracht hatte, als sie noch klein waren. Die dunkle Seite war in der Sicht der Jedi per se mit Schwäche verbunden

Wir finden einen Weg!

Erwiderte Alisah sowohl auf Chesara’s Frage danach, wie es weiter gehen, wie sie Kontakt halten würden, als auch auf Adrian’s Bemerkung das alles absurd war.
Und im nächsten Moment wanderte ihr Blick zu Akemi hinüber, die nachdem Adrian sie so forsch mit einbezogen hatte, nun schwieg und irgendwie geschockt wirkte.
Ihre alte Freundin wieder zu sehen, ohne dafür eine der Holos sehen zu müssen, in denen Akemi mittlerweile gespielt hatte, freute Alisah. Und dass sie den Armreif noch hatte machte es sogar noch besser. Einen Augenblick lang wollte Alisah vorschlagen, man könnte doch über Akemi in Kontakt bleiben. Dann verwarf sie den Gedanken auch schon wieder, es würde dann nur Akemi auch noch gefährden.
Und statt dessen Alisah dies vor schlug, meinte sie nun ganz leise


Heute hier trennen? Wollt ihr schon gleich wieder weg? Können wir nicht… ?
Mein Hotel ist ziemlich abgelegen…!
Können wir nicht in Ruhe überlegen was wir machen?
Nich hier in all der Öffentlichkeit.
Ich, ich hab so viele Fragen an meinen Bruder. Und auch an Akemi. Oder wollt ihr nicht?


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War das die Trennung? Adrian war unschlüssig, was er Alisah antworten sollte. In seinen kühnsten Träumen war Alisah mit ihm gekommen, hatte ihre Sith-Vergangenheit hinter sich gelassen und dort angeknüpft, wo sie einst aufgehört hatten. Das würde nicht passieren. Alisah klammerte sich an den Orden, war nicht bereit das alles für ihre Familie – ihre richtige Familie, wie Adrian fand – aufzugeben. Wenn er jetzt ablehnte, bestrafte er sie dann dafür, nicht seinen Erwartungen zu entsprechen – oder war es reiner Selbstschutz? Was brachte es, wenn sie sich jetzt einen vermeintlich schönen Tag machten, wenn sie heile Welt spielten, aber nichts an dieser Welt heil war? Er hatte schon vorher gehofft, endlich mit der Geschichte abschließen zu können, wenn er Alisah schließlich gefunden hatte. Ein Tag voller Illusionen würde das fast unmöglich machen. Er würde immer Hoffnung haben, sie eines Tages doch zurück zu holen. Adrian wog traurig den Kopf hin und her.

„Ehrlich gesagt, Alisah: Ich weiß es einfach nicht. Was ändert es denn? Was ändert, wenn wir uns jetzt einer Illusion hingeben, die es so niemals mehr geben wird? Du kannst nicht in diesen zwei Welten leben, genauso wenig wie ich. Wir sind Feinde, ganz offiziell. Eigentlich müssten wir dich gefangen nehmen und mitnehmen, andersherum müsstest du uns entweder versuchen zu töten oder deinem Meister davon berichten, dass wir hier sind. Das kann nicht klappen.“

Adrians Gesichtszüge verhärteten sich. Er spürte, dass er einen schärferen Ton anschlagen würde, gab sich aber keine Mühe diese Schärfe aus seiner Stimme zu verbannen.

„Du hast eine Entscheidung getroffen. Das sind jetzt die Konsequenzen.“

Er geißelte sich selbst damit. Sein Herz blutete bei dem Gedanken daran, Alisah hier stehen zu lassen, so kurz vor dem Ziel gewesen zu sein – und doch wieder umzukehren. Aber das Ziel war nicht erreichbar. Nicht, solange Alisah nicht einlenkte. Unwillkürlich streckte er sich in der Macht, wollte erspüren wie es ihr ging, welches Gefühlschaos in ihr herrschte. Gleichzeitig bemerkte er aber noch eine andere aufgewühlte Präsenz: Akemi.
Sein Kopf ruckte zu ihr herum und er betrachtete sie mit einer Mischung aus Verwunderung und Sorge. Es ging ihr nicht gut, das war offensichtlich. Sie fühlte sich nicht wohl. Woran das wohl liegen mochte? An der Anspannung der Situation? Oder an dem Ort, an dem sie sich befanden? Die Räume hinter bzw. unter der Tribüne waren zwar nicht die kleinsten, aber alle Geräusche wurden vom Beton in lautem Hall wiedergegeben, dazu kam noch das ferne, aber immerwährende Jubeln der Menge und das Kreischen der Pod-Renner. Damals auf Bothawui, als die Welt noch in Ordnung gewesen war, hatte er mit Akemi zusammen eine Geisterbahn besucht. Sie war mit der Dunkelheit, der Enge und den vielen unheimlichen Eindrücken nicht klar gekommen und geflüchtet, bis er sie zusammengekauert in einer Ecke der Bahn wiedergefunden hatte. Ob es ihr jetzt ähnlich ging? Oder war es noch etwas ganz anderes?
Wieder griff Adrian in der Macht hinaus zu seiner Schwester. Er hatte es schon bei seiner Ankunft erspürt: Ihre Aura war dunkel. Sie war es und sie blieb es, so sehr sie auch äußerlich seine Schwester zu sein schien. Gerade die emotionalen Ausbrüche sorgten für Stichflammen ihrer Aura, die Akemi zwar nicht über die Macht spüren, aber doch physisch wahrgenommen haben musste.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging er zwei Schritte auf die junge Diplomatin zu, stellte sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter. Dann drückte er sie sanft, schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und sah wieder zu Alisah. Sie hatte angedeutet, viele Fragen an ihn und auch Akemi zu haben. Zumindest das war ein Wunsch, dem er entgegen kommen wollte.


„Okay, also … was willst du denn wissen?“

Er selbst wollte seiner Schwester keine Fragen stellen, wollte nichts wissen von den Morden, dem Schmerz und dem Leid, das sie verbreitet hatte. Sie war eine Sith. Er war ein Jedi. Noch nie in seinem Leben war ihm das so klar gewesen wie jetzt.

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Es gab zwei Dinge, die Alisah im Weg standen: ihre eigene Starrköpfigkeit, die sie gerade teilweise dabei war zu überwinden, und ihre Abhängigkeit von der dunklen Seite, die sie selbst nicht wahr nahm. Chesara vermutete, dass sie sich dieser überhaupt nicht bewusst war und das machte es umso schwieriger. Sie befand sich in einem Zustand der Verleugnung. Als Chesara damals Azgeth zum ersten Mal begegnet war, hatte sie ein schwaches Licht in der damaligen Sith aufbrennen sehen – ein Licht, das ihr Hoffnung machte und ihr sagte, dass es möglich war, zu der wahren Azgeth durchzudringen. Bei Alisah war das nicht der Fall. Sie mochte einsehen, dass der Imperator eine Gefahr für sie war und dass das Leben im Sith-Orden nicht einfach war und nicht ihren Vorstellungen entsprach, doch sie hatte noch nicht verstanden, dass sie auch abhängig von der dunklen Seite war und diese sie ebenfalls dort hielt, wo sie war und ihr Leben beeinträchtigte. Dies schien für sie überhaupt kein Thema zu sein und dies erinnerte Chesara an Exodus' Worte. Im Augenblick konnten sie Alisah nicht helfen. Sie wollte keine Hilfe. Hätte sie dieses kleine Licht besessen, so wie Azgeth, hätten sie etwas ausrichten können, doch somit behielt Exodus Recht.

Natürlich war es ein Erfolg, dass sie mit Adrian sprechen wollte. Sie gab zu, weiterhin zur Familie gehören oder seine Schwester sein zu wollen. Sie wollte mit ihm reden, vielleicht verlorene Zeit aufholen. Doch war dies überhaupt möglich? Adrians zweifelnder Blick passte gut zu Chesaras eigenen Bedenken und als der große Bruder, der er war, sagte er Alisah ehrlich, was er dachte und dass er ein harmloses Miteinander unter den gegebenen Umständen für keine gute Idee hielt. Die Situation verbot es ihnen.


„Es ist keine schöne Situation.“

Versuchte Chesara Adrians Worten diplomatisch hinzu zu fügen.

„Aber dein Bruder hat Recht, Alisah. Wir können nicht mit dir mit kommen. Sith und Jedi leben in zwei verschiedenen Welten und in diesem Fall kannst du nicht beides haben.“

Chesara sagte diese Worte bekümmernd. Sie hätte es lieber gesehen, wenn sich die Geschwister in den Armen hätten liegen können, doch das war unter diesen Umständen nicht möglich. Alisah war eine Sith, sie wollte eine Sith sein. Das war es, wofür sie sich entschieden hatte. Indem sie ihr nachgaben und mit ihr mitkamen, zeigten sie ihr eine Möglichkeit, beide Welten miteinander zu vereinbaren, doch das entsprach nicht der Realität. Je einfacher sie es hatte, desto unwahrscheinlicher war es für Alisah, dass sie die Sith verließ und vielleicht musste sie erst erkennen, was sie verlor, um ihren Weg zurück zu finden.

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In dem Moment, als Adrian seinen Arm um Akemi legte, ging es ihr sofort besser. Es fühlte sich an, als könnte er durch seine Nähe etwas vertreiben, das sich zuvor lastend über sie gelegt hatte. Woher hatte er nur gewusst, dass sie genau das gebraucht hatte? Eigentlich hatte er gerade ganz andere Dinge, die ihm durch den Kopf gingen und seine Aufmerksamkeit erforderten. Akemis Körper begann sich etwas zu entspannen, auch wenn der unangenehme Druck, der von Alisah auszugehen schien, nicht gänzlich verschwinden wollte. Dies machte Akemi ohnehin Sorgen. Alisah wirkte hin und her gerissen und das war sie vermutlich auch. Aber warum kam sie nich einfach mit? Warum glaubte sie nicht daran, dass die Jedi auf sich und auch auf sie selbst aufpassen konnten? Adrian hatte ganz Recht, ihrer Familie war noch nie etwas passiert und der Firma auch nicht. Mit ihrem Vater hatte der Imperator damals einen wichtigen Berater verloren, jetzt mit Alisah wäre es …nun ja, eigentich „nur“ eine Schülerin. Doch dies zu sagen traute sich Akemi nicht. Tatsächlich wollte sie am liebsten gar nichts sagen. Sie hatte das Gefühl, dass es nicht ihr Gespräch war, nicht ihr Kampf, auch wenn sie gekommen war um Adrian zu unterstützen, so war er derjenige, der das Wort führte. Und in diesem Moment war er es, der entschied, dass er Alisahs Wunsch nicht folgen würde. Akemi überraschten seine Worte. Als Alisah vorgeschlagen hatte, in Ruhe miteinander zu reden, hatte Akemi bereits halb erwartet, dass sie zu dem abgelegenen Hotel fahren und dort ohne weiteren Druck miteinander sprechen würden. Die Vorstellung hatte ihr nicht behagt und sie war beinahe erleichtert, als Adrian ablehnte, doch verwundern tat sie seine Reaktion schon, da sie wusste, wie sehr er sich eine Wiedervereinigung mit Alisah wünschte. Dieser Schritt musste ihm unendlich schwer fallen.

“Du kannst es dir noch immer überlegen, Alisah. Es ist noch nicht zu spät.“

Hörte Akemi Chesara sagen. Die Jedi-Rätin war bemüht, Alisah immer wieder ruhig und betont zu sagen, dass sie die Wahl hatte und dass sie immer in ihren Reihen willkommen war. Bisher hatte Alisah sich davon allerdings nicht beeindruckt gezeigt. Ihre Augen hatten jedes Mal gefunkelt, wenn sie Chesara angesehen hatte. Aber immerhin, dachte Akemi etwas geknickt, hatte sie Chesara überhaupt beachtet. Sie selbst hatte das Gefühl, dass Alisahs stumpfer Blick durch sie hindurch ging. Selbstsverständlich war das kein Freudenfest, bei dem man sich um den Hals fiel und Akemi wusste auch nicht, was sie erwartet hatte. Die hitzige Diskussion kam nicht überraschend, aber sie hatte geglaubt, Alisah würde auch mit ihr sprechen, sie begrüßen und sich etwas daraus machen, dass sie mit gekommen war. Akemi hatte gehofft, etwas beitragen zu können, als Adrian sie gefragt hatte, ob sie ihn begleiten würde. Bisher hatte sie das jedoch nicht und je länger sie Alisah betrachtete, desto intensiver fragte sie sich, ob sie einander überhaupt noch irgendetwas zu sagen hatten. Sie waren Freundinnen gewesen – als Kinder. Das lag lange zurück. Und vielleicht, dachte Akemi im Stillen, wollte sie jetzt auch gar nichts mehr sagen. Alisah hatte sich ganz klar gegen sie entschieden. Gegen ihre Familie, gegen ihre Freunde. Dafür jedoch für ihren Mann und für die Sith. Akemi schluckte schwer und war froh, als Adrian sie noch immer hielt. Dabei war eigentlich sie mitgekommen, um ihn zu unterstützen, und nicht anders herum.

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Alisah konnte es nicht fassen. Adrian wollte wirklich schon wieder weg, wollte gar nicht mit ihr sprechen. Im Grunde hatte er nur her gewollt um sie zu bekehren. Und alles was nicht seinen Vorstellungen entsprach negierte er einfach. Wenn sie nicht mit kam, wenn sie nicht das tat was er sich vorgestellt hatte, dann war sie für ihn eben einfach verloren.
Langsam und traurig begann Alisah ihren Kopf zu schütteln.


Eine Illusion?
Wenn ich das will, was du mir vorhin wie einen Köder vor die Nase gehalten hast, ist das eine Illusion?
Ihr habt behauptet, das meine Familie mich noch immer liebt, das ich, trotz allem noch zu ihnen gehöre und sie mich nicht verstoßen haben. Ich hatte gezweifelt, aber ich wollte dir glauben Adrian.
Ich wollte dir glauben, dass ich zur Familie gehöre, egal was ich ...bin.
Du hattest mich schon so weit dir zu glauben Adrian.


Alisah atmete schwer durch bevor sie überhaupt weiter sprechen konnte.

Aber es geht bei all dem hier nicht um mich! Es geht dir und den Beiden nur um dich!
Darum, das du ein gutes Gefühl und ein ruhiges Gewissen hast, weil du ja alles versucht hast.
Nicht ich habe eine Entscheidung getroffen Adrian! Du hast das und dies wohl schon bevor du hier her kamst. Du hast dich entschieden, dass du deine kleine, unschuldige Schwester wieder haben oder das Band zwischen uns endgültig trennen willst. Ein sauberer Schnitt um sich von der bösen Schwester zu trennen oder sie bekehren und triumphal mit Alisahtrophäe in den Orden zurückkehren. Nicht wahr?
Gut! Das versteh ich sogar.
Doch ich bin nicht mehr unschuldig! Und die kleine Alisah von damals kann ich auch nicht mehr sein!
Ebenso wenig bin ich eine Trophäe.
Das sind jetzt die Konsequenzen?
Ja?
Wenn es nicht so läuft wie du es dir vorstellst, dann stößt du einen weg?
Na gut!
Dann ist es wohl so!
GEH! Geh schnell weg!
Nimm sie beide mit. Deine schlaue Meisterin die dich wohl sogar für all das hier noch loben wird und Akemi, meine Freundin, die kein Wort für mich übrig hat. Ich hatte mich gefreut dich zu sehen Akemi. Aber du bist nur wegen ihm hier. Verärgere ihn nur nicht, sonst verstößt er auch dich!
Tja, Adrian, dies hier ist wohl jener Abgrund aus den Alpträumen meiner Kindheit. Du stehst auf der anderen Seite und wendest dich ab!
Und weist du was? SO will ich NICHTS wissen!
Nicht wie es dir geht? Nicht was Mom macht! Nicht wie es Opas geliebter Pflanzensammlung im Atrium geht. Überhaupt nichts! Nicht mal was Dad so macht.
Behalt es für dich! Genau so wie ich für mich behalte was Camie macht und wie süß dein kleiner Cousin Fin ist. Wir gehören ja zum Bösen.
Zur Dunkelheit.
Zu deinen offiziellen Feinden!
Dann geh endlich! Werd ein großer Jedi und vergiss mich!


Alisahs Herz wollte ihr fast in tausend Scherben zerspringen während sie das alles gesagt hatte, aber nach außen bemühte sie sich die noch vor kurzem gebeugte Haltung zu straffen und stark zu sein. Vor allem, wo sich nun auch Chesara wieder mit einmischte. Bitter lachte Alisah auf und zog ihren Umhang etwas weiter um ihre Schultern.

Hm, keine schöne Situation!
Die Untertreibung des Tages!
Wisst ihr was, Rätin. Ich wollte nicht beides haben! Ich wollte nur mit meinem Bruder und Akemi reden.
In Ruhe!
Wollte wissen wie es ihnen geht, was Adrian die Jahre gemacht hat, wie es für Akemi ist ein Holostar zu sein oder wer Adrian diesen fürchterlichen Wuschelhaarschnitt verpasst hat.
Nichts was mit Jedi oder Sith zu tun hat.
Aber ich bin ja das Böse und es ist besser wenn man mir fern bleibt. Mich nur nicht berührt, als wäre das was ich habe, was ich bin, ansteckend.
Ja, wir leben in verschiedenen Welten. Welten die so unterschiedlich sind, das wir wohl nicht einmal mehr die gleiche Sprache sprechen.
Ihr könnt nicht mit mir kommen um euch in einem Hotel mit mir zu unterhalten. Aber von mir fordert ihr Knall auf Fall mit euch zu kommen und zu erklären, das alles, einfach alles was ich die letzten Jahre getan, gedacht und gefühlt haben falsch und widerwärtig war.


Alisah brauchte all ihre Kraft, damit ihre stimme nicht so brüchig klang wie sie sich fühlte während sie sich nun wieder direkt an ihren Bruder wandte.

Okay Adrian!
GEHT!
JETZT!
Dreht euch um und verlasst diesen Ort, diesen Planeten!
Tut das oder schickt Akemi weg und zieht eure Schwerter um eine feindliche Sith zu töten!
Ich werde mich nicht kampflos gefangen nehmen lassen.


Sie würde aber Adrian auch nichts tun können. Allerdings konnte sie das hier, in dieser Situation, nicht sagen. Sollte er doch ruhig denken, sie wäre die gemeine, böse Sith, dann würde er wenigsten abhaun und nicht mehr sehen können wenn die Tränen, die sie nur noch mühsam am kullern hindern konnte, fließen würden.

Aber Adrian!
Um einen… einen einzigen Gefallen bitte ich dich! Egal was jetzt hier passiert, sag Mom das es mir gut geht.
Auch, ...auch wenn es eine Lüge ist.


Malastare – Pixelito – Vinta Harvest Classic – unter der Tribüne – mit Chesara, Adrian und Akemi
 
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