An welcher Stelle könnte man den Kreis aber durchbrechen? Bildung vielleicht?
In meinen Augen macht es einen großen Unterschied, ob man einen türkischstämmigen Doktoranden oder Schulabbrecher vor sich hat.
Oder eine stärkere Durchmischung ausländischer mit heimischen Gesellschaftsschichten erzwingen? Aber wie? Man kann den Leuten ja kaum vorschreiben welche Wohnungen sie kaufen sollen.
Ist denn Bildung wirklich dieses Allerheilmittel? Ich weiß, dass es jetzt auf die Spitze getrieben wird, aber die Hamburger Terrorzelle um Mohammed Atta bestand größtenteils aus gebildeten Menschen mit Hochschulabschlüssen oder Studentenstatus. Mehr Bildung geht ja eigentlich nicht mehr. Dennoch sind die auf eine aggressiv eingestellte Richtung des Islam aufgesprungen und am haben Ende mehr als 3000 Tote zu verantworten.
Bildung per se kann also nicht vor einer gewalttätigen Auslegung des Islam schützen (Gleichwohl, das ist mir auch bewusst, wird es immer Extremisten jedweder Religion geben. Dennoch sind Atta und seine Schergen nicht von der Hand zu weisen, haben sie doch eindrucksvoll bewiesen, wozu ein fanatischer, religiöser Geist im Stande ist).
Und der Himmel bewahre, dass wir irgendwann "zwangsdurchgemischt" werden. Ich hatte das Vergnügen zwei Stockwerke unter einer alleinerziehenden türkische Mutter zu leben. Man mag ja meinen, dass sie dadurch schon ziemlich westlich eingestellt wäre. Aber als ich mich einmal wegen Ruhestörung um 3 Uhr nachts (!) an einem Dienstag (!!!) mal dezent bei ihr beschwert habe, gab sie mir unmissverständlich zu verstehen sie sei Türke und ich solle mich nicht mit ihr anlegen oder ich würde Besuch von ihren Brüdern bekommen. Gut integriert sage ich da.
Mich jedenfalls hat das - und eine Menge andere Begegnungen mit Kulturbereichern - ganz gewaltig voreingenommen gemacht, was Türken/Muslime angeht. Ich bestreite auch gar nicht, dass ich voller Vorurteile bin, aber letztlich ist jeder Mensch nur das Ergebnis seiner Erfahrungen. Ich werde niemals mehr in eine Wohnung ziehen, in der Türken/Araber/Muslime im Allgemeinen wohnen, ganz zu schweigen von südländisch geprägten Vierteln (wie hier in Aachen das Ostviertel oder in Köln Mülheim). Wahrscheinlich grenze ich damit eine ganze Menge ganz normaler Menschen aus, aber ich habe einfach keine Lust mehr, mich bei der gewalttätigen Minderheit zu entschuldigen, weil ich Deutscher bin oder von einer Horde Halbaffen bedrängen lassen, weil meine Freundin groß, blond, gut gebaut und sehr hübsch ist, nur weil sie in ihr Freiwild sehen (das nette Wort mit H ist da gerne ein Titel, den man für solche Damen verwendet). Und so wie mir, geht es sehr, sehr vielen Menschen, die man eigentlich nicht in eine tendenziel rechte Ecke einordnen mag.
Die Lösung für dieses Problem, wenn man es denn mal so simpel ausdrücken kann, liegt nur in einer Mäßigung der kulturellen Prägung einer Minderheit, die noch nicht verstanden haben, dass sie sich in Deutschland/Europa befinden und nicht in ihrem eigenen Land. Das geht über persönliche EInstellung, Religion und wenn alles nichts mehr hilft, durch hartes Durchgreifen des Gesetzgebers.
Dann steht man vor einem wirklichen Problem. Gegen Religion per se ist man machtlos, man kann nur Bildung und Aufklärung fördern und die Ausbildung der Priester auf neue Füße stellen, in der Hoffnung liberale Glaubensströmungen setzen sich durch. Aber Gedanken an sich sind vom Staat nicht formbar, Religionen haben bislang auch die atheistischsten und autoritärsten Staatsformen (siehe DDR) überlebt. Im Gegenteil radikalisiert der aktive Kampf gegen Religion eher noch und führt zu einer größeren Abschottung gegenüber der "korrumpierten" Gesellschaft, die Gottes Diener verachtet (im Paradies werden wir belohnt).
Machtlos ist man nicht. Man stellt sich nur machtlos, indem man gerade hier in Deutschland vor jeder Forderung von Seitens bspw der DITIB einknickt, der Öffentlichkeit Großmoscheen als Bereicherung für die Gesellschaft darstellt. Denn das sind sie nicht! Man beobachte nur das Umfeld der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh. Da hat sich der Wind mittlerweile gewaltig gedreht. Nichts ist es mit Begegnungsstätte, sondern mit purer Abschottung von der restlichen Gesellschaft. Selbiges wird auch in Köln-Ehrenfeld oder Aachen-Ost geschehen, stehen die Moscheen erst einmal und haben sich die Machtträger dieser türkisch-staatlichen (!!!) Organisation auf deutschem Boden eine weitere Machtposition gesichert haben.
Wie bitte soll man Migranten aus einem anderen Land an ihre neue Heimat gewöhnen, wenn sie in ihrem religiösen Leben weiter aus der alten Heimat kontrolliert werden? Das geht überhaupt nicht. Wie soll man Migranten an die politische Landschaft ihrer neuen Heimat gewöhnen, wenn der alte Führer (das Wort benutze ich bei diesem Schwein Erdogan ganz bewusst) regelmäßig in Sportstadien und -hallen Propaganda betreibt? Wie soll man diesen Leuten Pressefreiheit erklären, wenn man vor einem wildgewordenem Mob einknickt, der Dänemark-Flaggen verbrennt, ISAF-Basen in Afghanistan angreift und das nur, weil Karrikaturen (die zudem noch um einige falsche und bewusst beleidigenden Exemplare von Imamen bereichert wurden) des Propheten Mohammed veröffentlicht wurden?
Gerade in Deutschland knicken wir immer und immer wieder vor dem Islam aus Angst ein, als Rassisten dargestellt zu werden. Tragisch ist, dass gerade dieses Verhalten Rassismus über alle Maßen in die Mitte der Gesellschaft trägt. Ich nehme mich da persönlich nicht einmal aus.
Es ist vor allem an den Medien, dieses Einknicken gegenüber dem Islam ENDLICH einzustellen! Schaut man sich in den online-Vertretungen der verschiedenen Blätter den Kommentarbereich an (selbst bei einem eher linken Blatt wie dem SPIEGEL), dann sieht man deutlich, dass auch hier die Meinung der Bevölkerung gehörig nach rechts gedreht hat. Nur hat sich an der Berichterstattung so gut wie nichts geändert.
Und wie ich jetzt lese, wenn ich nochmal über meinen Text gehe, drehen wir uns wieder im Kreis. Wenn Du also meine persönliche Meinung lesen willst: Integration funktioniert nur, wenn man gezwungen ist, sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen, ohne sich selbst aufzugeben. Klappt das nicht, sollte man wohl in sein gewohntes Umfeld in der alten Heimat zurückkehren.