Überbewertete Bands und Musiker/innen

Xanatos

Verrückter alter Mann
Wer kennt es nicht?!
Bands kommen und gehen wie Kellner in einem Restaurant, manche bleiben den Leuten im Gedächtnis und veränderten die Musikwelt. Manche hätten vielleicht in den Augen vieler einen längeren Aufenthalt verdient gehabt, doch lag es meist an gewissen Umständen das es diese Bands nicht mehr gibt (Todesfälle etc.). Doch gibt es auch Bands, die wahrscheinlich ihren Zenit schon lange überschritten haben und es entweder nicht einsehen möchten oder von den Fans so hochgejubelt werden, selbst wenn sie die größte Kacke verzapfen die man je gehört hat. Ebenso Bands, die von heute auf Morgen ihren Stil ändern um eine breitere Masse zu erreichen und sich damit rechtfertigen das sie sich ja nur weiterentwickeln wollten (hier kommen wir wieder zum Thema Kommerz^^).

Bands die einigen dieser Vorwürfe in meinen Augen entsprechen sind z.B.:

Korn
KISS
Böhse Onkelz
Rammstein

um nur einige zu nennen. Natürlich haben die genannten Bands schon gute und zum Teil hervorragende Alben veröffentlich. Doch kann man bei vielen die Augen nicht davor verschließen...allen voran steht das beste Beispiel: Metallica!

Ich schreibe diese Zeilen während ich gerade ?Harvester of Sorrow? Vom ??and Justice for all? Album höre und könnte gerade vor der Genialität dieses Songs niederknien. Doch meine Begeisterung verfliegt schnell wenn ich an die Personen denke die einst solche ?Quantensprünge? hinlegten als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.

Als ich damals anfing mich für Metal, Rock usw. zu interessieren machte ich mir noch keine großartigen Gedanken darüber was einmal aus den Leuten werden sollte die diese Musik machen. Für mich war damals nur die Musik wichtig, nicht wer sie macht. Leider kann ich nicht mehr genau sagen wie ich meine erste Metallica CD bekam, aber ich weiß noch das es ??and Justice for all? war. Natürlich war die Musik am Anfang ziemlich hart, doch mir gefiel es und ich wollte mehr. Da mein Bruder und ein paar meiner Kumpels schon länger Metal und Rock in Form von eben Metallica oder AC/DC hörten war es auch nicht schwer an Kassetten zu kommen oder sich die CD?s einfach mal zum ?überspielen? auszuleihen. Im Jahr 1991 kam dann das Selbstbetitelte Album ?Metallica? oder ?Black Album? auf den Markt und schlug ein wie eine Bombe. Doch irgendwie war dieses Album im Gegensatz zu ??and Justice for all? schon etwas seichter ausgefallen, jedoch trotzdem gut, und es enthielt einige richtige Meilensteine wie ?Enter Sandman? , ?Nothing else matters? oder ?The Unforgiven?.

Gut, nun war der Bedarf an harter Musik erst einmal wieder gedeckt und man wendete sich anderen Bands wie Nirvana oder Guns n? Roses zu.

Im Jahr 1996 war ich richtig Heiß auf das neue Metallica-Album und als es dann erschien hab ich es mir blind gekauft, schließlich ist es ja Metallica was soll da schon schief gehen? Als ich auf der Rückfahrt (war natürlich mit der Mama in der Stadt *g*) das Cover, das neue Logo und vor allem die Rückseite der CD betrachtete war ich schon nicht mehr so begeistert. Wer zum Teufel waren die Typen auf der Rückseite? Hab ich mir die falsche CD gekauft?

Da saßen irgendwelche Zuhälter (heute würde man sagen Pimps^^) an einem Tisch, mit kurzen, geschleimten haaren und dicken Zigarren, das sollen Metallica sein?

Na ja, erstmal abwarten und CD anhören. Schließlich besteht Heavy Metal ja nicht nur aus langen Haaren (und ich hab bis heute keine). Zuhause angekommen erstmal raus aus dem Auto, rauf ins Zimmer und ab in den CD-Player mit dem Ding. Mein Fazit viel vernichtend aus und das nicht nur aus dem Grund weil ich diese CD seitdem kein einziges Mal mehr komplett durchgehört habe.

?Load? ist kein Heavy Metal. Und schon gar kein Thrash Metal.
Nein, ?Load? ist eigentlich noch nicht mal Hard Rock.
Genau genommen ist ?Load? noch nicht mal Metallica.

?Was ist nur in sie gefahren??

Dachte ich mir, was hat die Jungs geritten so was zu machen?

Wir ändern jetzt mal unser Bandlogo, schneiden uns die Haare, kleiden uns wie Zuhälter, drehen richtig teure Videos und nehmen lauter Songs auf, die überhaupt nicht zusammen passen. Dann schauen wir mal welche Songs am besten ankommen und dann wissen wir, mit welcher Art von Musik wir weitermachen. Und als Krönung kommt aufs Cover der CD eine Collage, die ein Künstler aus eigenem Sperma und Blut hergestellt hat.

Hallo, geht?s noch?

Zugegeben, ?Load? hat ein,-zwei gute Songs aber selbst die sind für den Anspruch jener Tage unterirdisch schlecht.

Dies war für mich der Beginn des Untergangs der Metallica die ich kannte und liebte. Keines der nach ?Load? veröffentlichten Alben schaffte es mich zu überzeugen dass diese Band mal wieder an die Genialität der alten Tage anknüpfen könnte. Sicherlich haben sie seitdem keine schlechten Platten gemacht auf denen auch ganz annehmliche Songs wie ?The Unforgiven II?, ?The Memory remains? oder ?Turn the Page? enthalten sind. Doch mehr als Downloaden würde ich selbst diese Alben bzw. die paar guten Songs nicht (was ich natürlich nicht tuhe), kaufen keinesfalls.

Den Stilbruch den Metallica begangen haben kann man ungefähr damit vergleichen als wenn U2 jetzt anfangen würden Metal zu machen.

Auf die ?Napster-Kontroverse? möchte ich eigentlich gar nicht weiter eingehen aber zur kurzen Erklärung:

April 2000.
Die Rockband ?Metallica? verklagt Napster. Sie verlangt 100.000$ Schadenersatz für jeden Song von ihnen, der sich im Napster-Archiv findet. Die Anwälte der Rockgruppe identifizieren die User, die Songs der Band teilen und fordert Napster auf, ihnen den Zugang zum Netz zu verweigern.


Doch zurück zur Musik.

Als ich Anfang 2003 in einem Interview mit James Hetfield las das Metallica zu ihren Wurzeln zurückkehren wollen wurde ich hellhörig. Hetfield sagte sogar das sie an die ??and Justice for all? Ära anknüpfen wollen und quasi mit dem neuen Album (?St. Anger?) dort einsteigen wo ??and Justice for all? aufgehört hat.

Um ehrlich zu sein stieg meine Euphorie auf ein neues Hoch wie ich es selten erlebt habe. Doch dieses mal war ich vorsichtiger als bei ?Load?, dieses mal wollte ich hören was die vier Jungs da fabriziert haben und mir verschlug es fast die Sprache. Nicht vor Begeisterung, sondern eher wegen dem Schock wie tief diese ehemaligen guten Musiker gesunken waren. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar: Metallica sind endgültig Tod!

Als ich mir dann noch den Film ?Some Kind of Monster? ansah wurde mir klar warum Metallica musikalisch nichts mehr auf die Reihe bringen und nur noch ein Haufen labiler und abgehobener Rockstars sind. Warum dem so ist?

Anfang 2001 stellten Metallica einen Therapeuten ein, der helfen sollte mit den wachsenden Spannungen umzugehen. Oder um es mit den Worten des ehemaligen Bassisten Jason Newsted (1986-2001) zu sagen:

?Diese Jungs haben immer sehr viel um die Ohren und Musik ist nur eines dieser Dinge. Ich habe mich gegen Kinder und diese Dinge entschieden, die Musik ist mein Kind. Ich entschied mich für die Musik, verließ Metallica nach 15 Jahren also verbringe ich damit meine Zeit. Echobrain ist ein Projekt an dem ich seit Jahren arbeite und jetzt wird langsam was draus. Da war der Zeitpunkt, an dem mein bester Kumpel James (Hetfield) zu mir sagte, das er nicht mit mir in einer Band spielen könne wenn ich mich diesem Projekt widmen würde. Nach 15 gemeinsamen Jahren, unterwegs im Tourbus und den ganzen Geschichten die man zusammen erlebt hat?Wie sollte dieses kleine Projekt das Monster Metallica beeinflussen?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Das er solche Dinge sagte?das konnte ich nicht akzeptieren, das er mich so einschränken wollte. Damals rieten uns die Manager, zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Jemandem, der proffesionellen Ballsportmannschaften hilft, in denen steinreiche Ego-Typen spielen, die sich nicht riechen können, aber als Mannschaft funktionieren müssen, damit sie in der Lage sind Geld zu verdienen. Ich sage dazu nur: Ich finde es verdammt schade, schwach und idiotisch das wir uns nicht zusammenreißen können. Wir. Die größte Heavyband aller Zeiten. Wir haben soviel miteinander durchgemacht. Wir haben so viel Geld verdient und so viele Fans. Und dann sollen wir uns nicht vertragen können??



Ich glaube damit ist alles gesagt.

R.I.P.

Metallica

1983 - 1988

Es gibt natürlich genug Leute die die "Load-Ära" und alles danach richtig toll finden und ich will hier auch niemanden an den Pranger stellen dem's gefällt. Jedem das seine, schließlich ist meine Meinung auch nur die eines einzelnen.

Ich würde gerne mal von Euch hören welche Bands für Euch diesem Beispiel gefolgt sind oder die Euch so richtig enttäuscht haben.

PS: Sorry das ich jetzt ein wenig ausführlich geworden bin, aber ich musste ja ein Beispiel nennen^^.
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinen Augen sind Leute wie Grönemeyer,Lindenberg und Westernhagen deutlich überbewertet. Ich kenn von beiden recht viele Songs und die guten kann man echt an einer Hand abzählen.
Auch die Ärzte haben in meinen Augen einen viel zu guten Ruf dafür das sie solchen Dreck produzieren^^

Hinzukommen natürlich die ganzen Mode Bands a lá Tokio Hotel, um ein aktuelles Beispiel zu nennen. Aber solche "Bands" verdienen es eigentlich nicht, dass man über sie schreibt/spricht.
 
Tokio Hotel steht für mich als Musterbeispiel. Klar, viele könnten sagen ich bin eifersüchtig auf die Band weil ich in deren Alter bin. Doch ich - und eigentlich fast jeden den ich kenne - finden diese Band überbewertet. Wie Marvel schon sagte, Mode Bands eben. Die bleiben nicht länger als Nu Pagadi etc.

Edit: Kommt mir gerade noch in den Sinn, ich höre Hip Hop nicht gerne, klar, da gibt es auch kleinere Ausnahmen, aber im Grossen und Ganzen mag ich diese Musik nicht (geschweige den der Style oO). Linkin Park hat mir früher ganz gut gefallen, bis sie mit Jay Z zusammenkamen und zusammen ein Album produzierten. LP hat sich immer mehr in Richtung Hip Hop verschrieben bis schliesslich der eine Sänger (weiss nicht mehr wie der hiess) sich ganz seinen "Rapkünsten" verschrieb. Das finde ich sehr schade, die Band war nämlich richtig gut..
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer B.O. so etwas vorwirft der hat einfach keine Ahnung und der sollte sich mal etwas mit der Band auseinandersetzen und ihrer Geschichte, dann versteht er es auch.
 
Überbewertet:

Mit Sicherheit alles was aus dem Untergrund kommt, die ganze Garagenmusik und was nicht in den Charts vertreten ist oder selten, halte ich für total überbewertet...ansonsten die Chartmusik auch, aber besonders die kleinen. Als wäre "ehrliche Musik" irgendwas besseres *gähn*-
 
Wer B.O. so etwas vorwirft der hat einfach keine Ahnung und der sollte sich mal etwas mit der Band auseinandersetzen und ihrer Geschichte, dann versteht er es auch.

Klaaar. Bitte sag mir, was an den Böhsen Onkelz so besonders ist? Für mich eigentlich DAS Musterbeispiel für eine überbewertete Band überhaupt. Und dazu brauch ich mich nicht intensiv mit einer belanglosen Geschichte einer belanglosen Band rumschlagen. ;)

Zu den Bands wie Kiss zum Beispiel: Die sind ein gutes Beispiel für "self-destruction". Was die zur Zeit veranstalten ist echt grauenhaft. Irgendwelche Fratzen (Eric Singer und Tommy Thayer sind dennoch gute Musiker!) in die Make-Ups von Ace Frehley und Peter Criss zu stecken ist echt ein Unverschämtheit. Es gibt Bands die nicht einsehen wollen, dass auch sie alt werden können. :)
 
- Die Toten Hosen
Ich weiß, hierbei handelt es sich um eine eher unpopuläre Meinung. Aber mir ist schleierhaft, wie man mit dem Sound dermaßen erfolgreich und beliebt sein kann. Wenn ich von der Band mal was höre, dann klingt bis heute alles gleich. Keine gute Stimme, keine guten instrumentalen Ideen.... für mich klar Deutschlands überbewerteste Band, untalentiert dazu.

- Die Ärzte
Besser als die Toten Hosen. Aber das ist eigentlich das einzige, was ich an denen gute finde. Interessant: Wie sich Farin und Bela bei Interviews in Sachen Arroganz gegenseitig überbieten.

- Xavier Naidoo
Ich erkenne hinter dem angeblichen Genie nur eines: Ewiges Herumjammern und eine unangebehme Quakstimme. Ich jammere bei der Musik auch.....

- Anastacia
Was für eine unangenehme Stimme. Wie wäre es mal mit einem Duett Anastaica/Xavier? Der eine quakt hin, die andere wieder zurück.

- Sarah Connor
Ist das noch Gesang oder schon Geschrei? Tritt mir richtig auf den Fuß, dann bekomme ich das auch hin. Und dann noch die Texte.... Gnade! Ich habe letzte Woche mal eine Kritik gelesen, und ich möchte die Kostproben nicht heraussuchen und zitieren...

- Jeanette Biedermann
Obwohl: Kann man jemanden mit so einem Musikstil und von einem Boulevardblatt gecastet wurde, überhaupt ernst nehmen und somit überbewerten? :braue Mußte ich wegen meiner Antipathie einfach nennen.....

- The Smashing Pumpkins
Ich habs versucht, aber ich kam nie auf den Geschmack. Es gab eigentlich nur einen Song, den ich richtig gut fand, und das war "Adore".

- Green Day
Quasi-Punk? Und das auch noch in den 90er Jahren? Das geht gar nicht....

- Madonna
Wer kann schon von sich behaupten, seit den 80er Jahren erfolgreich zu sein, ohne jemals - wenn man diversen Aussagen glauben kann - Live gesungen zu haben? Repektable Leistung, aber der anhaltende Erfolgt basiert nicht auf ihren musikalischen Leistungen, sondern auf ihrer großangelegten Selbstinszenierung.

- Bon Jovi
Muß ich dieses singende Schaf ("Beheheheheeeed of Rohohohoses") noch kommentieren?

- Guano Apes
Mal wieder so eine Band, bei der alles gleich klingt.
 
Ich möcht ja nicht den Spielverderber spielen, aber ich fände ne Diskussion darüber welche Bands ihr Unterbewertet findet noch etwas interessanter als diese Diskussion hier.
Mir persönlich fallen mehr Bands ein die ich unterbewertet finde als überbewertet -was allerdings wohl daran liegt das ich nur das höre was mir gefällt und den Rest einfach mal ignoriere...
den ganzen, man möge mir die wortwahl verzeihen, chartmist, popstarkram, etc. gebe ich mir erst gar nicht weil da für mich wirklich fast alles überbewertet ist...

@Master Kenobi: Na ja die Hosen waren halt Punk bzw. sind es für einige immer noch, da darfst du dir solche Dinge erlauben. Aber ich persönlich finde das die Hosen ihre Schwächen durch gute Texte wieder wegmachen.
Vondaher find ich das nicht so tragisch und kann sehr gut mit ihnen leben :)
 
Wer B.O. so etwas vorwirft der hat einfach keine Ahnung und der sollte sich mal etwas mit der Band auseinandersetzen und ihrer Geschichte, dann versteht er es auch.

Jupp ganz genau Du trifft es auf den Punkt.
Ich war ja nur auf zwei Konzerten, hab ein großes Repertoir (schreibt man das so?^^) an CD's und hab zufällig auch den Böhse Onkelz - Thread eröffnet.

Ich finde nur das sie sich zur rechten Zeit aufgelöst haben da sie ihren Zenit schon seit längerem überschritten hatten. Seit dem "Ein böses Märchen" Album war nämlich nicht mehr alles Gold was glänzte ;).

Außerdem schrieb ich das einige der gelisteten Bands diesen Vorwürfen gerecht werden, dass sollte aber nicht heißen in allen punkten.
Aber entschuldige wenn ich gerade Gotteslästerung betrieben habe...

Clyde_ schrieb:
Ich möcht ja nicht den Spielverderber spielen, aber ich fände ne Diskussion darüber welche Bands ihr Unterbewertet findet noch etwas interessanter als diese Diskussion hier.
Mir persönlich fallen mehr Bands ein die ich unterbewertet finde als überbewertet -was allerdings wohl daran liegt das ich nur das höre was mir gefällt und den Rest einfach mal ignoriere...
den ganzen, man möge mir die wortwahl verzeihen, chartmist, popstarkram, etc. gebe ich mir erst gar nicht weil da für mich wirklich fast alles überbewertet ist...

Bitte, tuh Dir keinen Zwang an. Unterbewertete Bands?

Down
In Flames
Superjoint Ritual
Motörhead
etc.

Aber die meisten kennt eh keiner^^
 
Bitte, tuh Dir keinen Zwang an. Unterbewertete Bands?

Down
In Flames
Superjoint Ritual
Motörhead
etc.

Aber die meisten kennt eh keiner^^

Bei Motörhead und Down stimm ich dir auf alle fälle zu. In Flames - na ja... bin nicht gerade ein riesen Fan von dennen - Superjoint Rutal kenn ich leider noch nicht, werd mir allerdings mal bisschen was von dennen Besorgen. Bin grad neugierig geworden auf die.

Ich find noch Mad Sin und Misfits unterbewertet - aber ich glaub da gehen die geschmäker ziemlich auseinander ;)
 
Mit Bands, die ihren Stil ändern oder erweitern ist das immer so eine Sache. Einerseits geraten sie in Verdacht, dies zu tun, um sich neue Käuferschichten zu erschließen, andererseits laufen sie Gefahr, des Langweilens bezichtigt zu werden, wenn sie alle zwei Jahre im Grunde das gleiche Album abliefern. Wichtig ist imho immer, ob ein Stilwechsel oder eine Erweiterung des Stils glaubwürdig rüberkommt. Als Musiker entwickelt man sich zwangsläufig weiter, erlernt neue Techniken und
Fertigkeiten, die man irgendwann auch mal umsetzen und vor Publikum austesten möchte. Hinzu kommt noch, daß die Fans, gerade im Heavy-Metal- oder Indie-Bereich oftmal sehr puristisch sind, und genaue Vorstellungen haben, wie das nächste Album ihrer Lieblingscombo zu klingen hat, und Neuerungen im Sound oder Stil oftmals sehr skeptisch gegenüberstehen.
Ganz schlimm wird's dann natürlich, wenn plötzlich der Nachbar ankommt, den man schon immer irgendwie blöd fand, und de die eigene Lieblingsband nach deren "Wandel" für sich entdeckt. Schließlich will man doch anders sein, als die anderen, und sich, auch oder vor allem, durch die Musik von der "breiten Masse" unterscheiden.
Für gewöhnlich stehe ich Weiterentwicklungen meiner Lieblingsbands aufgeschlossen gegenüber, solange ich diese nachvollziehen kann. Ich glaube, die einzige Band, bei der ich es OK fand, daß quasi jedes Album gleich klang, waren die Ramones. :verwirrt: :kaw:

Für überbewertet halte ich:

Robbie Williams
Der Typ ist ein großer Selbstdarsteller, weiter nix. Musikalisch ist der Mann ein Leichtgewicht, der auf gute Co-Autoren und Produzenten angewiesen ist.

Rammstein
Schon erstaunlich... ein paar (angefangen beim Bandnamen) wohlgesetzte Provokationen, ein wenig Riefenstahl-Ästhetik und Feuerzauber in Verbindung mit einem Medienhype und schon wird man zum Superstar. Die Kulturteile von Spiegel, SZ, FAZ und Co. spielen mit und beißen brav am dargereichten Faschismus-Köder an und jede Vorzimmertippse, die mal was "ganz doll böses" hören möchte kauft den finster dreiblickenden Herren alle zwei Jahre das gleiche auf CD gepresste Geseier ab.

Oasis
Das Paradebeispiel einer Band, die bereits vorab von gewissen Trend-Blättchen zu Superstars gemacht wurden, die aber größtenteils nur unsinspiriertes Geschrammel zu bieten hat.

Nirvana
Lange nicht so "innovativ" und "genial" wie allgemein behauptet wird, sondern seinerzeit massiv gehyped und gepusht, weil Geffen eine Krawall-Band brauchte, um die Zeit bis zur VÖ der sich sich ständig verschiebenden Guns N' Roses LPs zu überbrücken. Wer genau hinhört wird auf "Nevermind" einige geklaute Riffs und Melodiebögen von weitaus orginelleren (aber auch weitaus unbekannteren) Bands wie z.B. Killing Joke oder den Pixies wiederfinden, die zum Teil 1:1 übernommen wurden.

Westernhagen
Der Mann kann garnichts, weder singen, noch sinnvolle Texte verfassen, und verkörpert für mich alles, was man an deutschsprchiger Rock & Popmusik hassen kann.

Pur
Die wahrlich schlimmste Band aller Zeiten. Grauenhafte, glattpolierte Fahrstuhlmusik und ekelhaft-schleimige Texte, in denen der ebenso ekelhaft-schleimige Hartmut Engler weitestgehend das lahmarschige Spießerleben seiner Stammhörerschaft besingt und stets den kleinsten gemeinsamen Nenner besetzt....zum kotzen.

C.
 
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- Anastacia
Was für eine unangenehme Stimme. Wie wäre es mal mit einem Duett Anastaica/Xavier? Der eine quakt hin, die andere wieder zurück.

- Sarah Connor
Ist das noch Gesang oder schon Geschrei? Tritt mir richtig auf den Fuß, dann bekomme ich das auch hin. Und dann noch die Texte.... Gnade! Ich habe letzte Woche mal eine Kritik gelesen, und ich möchte die Kostproben nicht heraussuchen und zitieren...

- Jeanette Biedermann
Obwohl: Kann man jemanden mit so einem Musikstil und von einem Boulevardblatt gecastet wurde, überhaupt ernst nehmen und somit überbewerten? :braue Mußte ich wegen meiner Antipathie einfach nennen.....

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Bsser hätte man es im Bzug auf diese total überbewerten Dmen nicht sagen können.Besonderst die beiden Boulevard-Kunstgeschöpfe ohne Substanz,Biedermann und Connor.Würg*
Unvergessen ist Connors Blamage,als sie die Hymne singen sollte.
 
Gibt es überhaupt Bands, die man über- oder unterbewerten kann? Läuft es eigentlich letztenendes nicht einfach nur auf eines hinaus - den persönlichen Musikgeschmack? Was für den einen unglaublicher Krach und Lärm ist (oder Fahrstuhlmusik), ist für den anderen das genialste Machwerk seit Beethoven.... ;)

Persönlich finde ich, auch wenn manche mich dafür sicherlich töten wollen, daß gerade die absoluten internationalen Megastars der modernen Musikgeschichte deutlich überbewertet werden......da seien bspw. genannt Presley, Beatles oder Madonna. Sicher haben sie etliche geniale oder großartige Lieder, vereinzelt auch Platten, rausgebracht. ABER - mir hat die Musik nie durchgehend gefallen, deswegen verstehe ich den Hype, die Hysterie oder die Legendenbildung darum nicht.
 
In vielen der hier angegebenen Punkten muss ich zustimmen...und tue das auch gern.
In vielen anderen wiederum nicht, was mir sagt, dass wir uns hier wieder über völlig subjektiven Geschmack unterhalten.

Es wird nicht lange dauern, da jemand hier erscheint um eine Band hochzujubeln die jemand anderes hier für völlig überbewertet hält, NUR um demjenigen zu sagen, dass er (seiner Meinung nach) Unrecht hat.

So sind Menschen nunmal.

Ich halte mich hier weitesgehend zurück um so etwas nicht zu provozieren.

Aber einen kleinen Einschub muss ich dennoch geben: Ich gebe Xanatos recht, in Bezug auf Metallica.
Wie ich dem schwarzen Album entgegengefiebert habe...und als dieses Einschlug wie eine Bombe dachte ich, dass es so weitergehen könnte.
Dann kam Load...

Tja, der Rest, stimmt so ziemlich mit seiner Meinung überein. ;)
 
Clyde_ schrieb:
Superjoint Ritual kenn ich leider noch nicht, werd mir allerdings mal bisschen was von denen Besorgen. Bin grad neugierig geworden auf die.

Aber ich muss Dich warnen, die sind ganz schön heftig.
Wenn bei denen nicht Phil Anselmo (Ex-Pantera / Down) am Mic wäre, glaube ich wären sie nur irgendeine Band. Aber da er es nun mal ist reißt er verdammt viel raus.

Crimson schrieb:
Mit Bands, die ihren Stil ändern oder erweitern ist das immer so eine Sache. Einerseits geraten sie in Verdacht, dies zu tun, um sich neue Käuferschichten zu erschließen, andererseits laufen sie Gefahr, des Langweilens bezichtigt zu werden, wenn sie alle zwei Jahre im Grunde das gleiche Album abliefern. Wichtig ist imho immer, ob ein Stilwechsel oder eine Erweiterung des Stils glaubwürdig rüberkommt. Als Musiker entwickelt man sich zwangsläufig weiter, erlernt neue Techniken und
Fertigkeiten, die man irgendwann auch mal umsetzen und vor Publikum austesten möchte. Hinzu kommt noch, daß die Fans, gerade im Heavy-Metal- oder Indie-Bereich oftmal sehr puristisch sind, und genaue Vorstellungen haben, wie das nächste Album ihrer Lieblingscombo zu klingen hat, und Neuerungen im Sound oder Stil oftmals sehr skeptisch gegenüberstehen.
Ganz schlimm wird's dann natürlich, wenn plötzlich der Nachbar ankommt, den man schon immer irgendwie blöd fand, und de die eigene Lieblingsband nach deren "Wandel" für sich entdeckt. Schließlich will man doch anders sein, als die anderen, und sich, auch oder vor allem, durch die Musik von der "breiten Masse" unterscheiden.
Für gewöhnlich stehe ich Weiterentwicklungen meiner Lieblingsbands aufgeschlossen gegenüber, solange ich diese nachvollziehen kann. Ich glaube, die einzige Band, bei der ich es OK fand, daß quasi jedes Album gleich klang, waren die Ramones.

Jupp, kann durchaus nachvollziehen was Du meinst.
Im Metalbereich vernehmen es die Hörer mit Schrecken wenn sie hören das Ihre Lieblingskombo zu Wort gibt das dass nächste Album ganz anders klingen soll. Ich mache da keine Ausnahme. Aber warum ist dem so?
Natürlich fällt das ganze auch auf fruchtbaren Boden durch Bands die durch so eine Stil ?oder Experimentelle Veränderung auf die Fresse gefallen sind. Manche konnten es wieder geradebiegen aber trotzdem anders klingen. Doch was ist mit denen, denen der Erfolg zu Kopf steigt, die einfach weitermachen und keinerlei Kritik mehr akzeptieren?
Zwei Beispiele:

In Flames

Ob man sie nun mag sei mal dahingestellt.
Jedenfalls veröffentlichten sie nach dem schon etwas experimentellen ?Reroute to remain? den noch experimentelleren Nachfolger ?Soundtrack to your escape?. Was war das Ende vom Lied? Sie haben es ganz einfach übertrieben, so dass ?Soundtrack to your escape? in Metalkreisen als schlechtestes In Flames Album bisher gehandelt wird.
Dem kann ich nur zustimmen. Jedoch nahm sich In Flames die Kritik zu herzen und veröffentlichte ?Come Clarity? das zwar zurück zu den Wurzel, also noch vor ?Reroute to remain? geht, aber trotzdem frisch und neuer klingt als das was sie vorher aufgenommen haben. Also eine Weiterentwicklung im positiven sinne.

Metallica (noch mal^^)

Von vielen wurde das ?Black Album? schon recht negativ aufgenommen. Es hörte sich zwar nach Metal an, war aber schon zu sehr auf die breite Masse getrimmt (Enter Sandman), was wohl auch an dem Vertrag mit einem Major Label lag. Sehr eingängige Riffs und Texte. Dann wurde es still und schließlich kam ?Load? auf den Markt. Der Stilbruch war perfekt und kaum nachzuvollziehen. Im Jahr 2003 veröffentlichen sie dann ?St. Anger? das wieder an alte Tage erinnern sollte. Aber anscheinend wollten die Jungs nur beweisen dass sie immer noch Heavy und hart klingen können. Operation gelungen, Patient tot. Das Ding ist wirklich hart aber mehr nicht. Doch wer lässt sich schon Kritik zu herzen gehen wenn man in 30ig Ländern auf Platz eins steht weil das Ding so gehypet ist das es schöner nicht mehr geht?
Doch die Frage die ich mir stelle: Erst kam der Bruch mit ?Load? und ?Reload? und jetzt auf einmal wieder Back to the roots?

Wird dann in Interviews Kritik gegenüber dem Neu erbrachten geäußert kommen gleich Sprüche wie:

?Hey, wir sind Metallica, wir werden immer Heavy klingen.?
Oder
?Sag mal bist du für oder gegen uns??

Und das, kann es ja wohl echt nicht sein.
Der rohe Sound wurde damit entschuldigt das er auf die Bandinternen Probleme der letzten Monate und Jahre zurückzuführen ist (siehe den Film ?Some kind of Monster?).
Doch ist das ein Grund ein Album nicht mal ordentlich zu produzieren?

Crimson schrieb:
Nirvana
Lange nicht so "innovativ" und "genial" wie allgemein behauptet wird, sondern seinerzeit massiv gehypet und gepusht, weil Geffen eine Krawall-Band brauchte, um die Zeit bis zur VÖ der sich sich ständig verschiebenden Guns N' Roses LPs zu überbrücken. Wer genau hinhört wird auf "Nevermind" einige geklaute Riffs und Melodiebögen von weitaus originelleren (aber auch weitaus unbekannteren) Bands wie z.B. Killing Joke oder den Pixies wieder finden, die zum Teil 1:1 übernommen wurden.

Im Grunde stimme ich dir hier so wie dem Rest deiner Auswahl zu. Jedoch muss ich auch sagen das Nirvana eine meiner absoluten Lieblingsbands sind und das ich sie sehr wohl für Innovativ und genial halte. Doch man muss auch gewisse ?Umstände? berücksichtigen. Sie kamen zu einer Zeit ans Licht in der es Rockmäßig nicht allzu viel gab. Oder sagen wir so gut wie nichts gutes. Das nannte man dann in den U.S.A. die ?Grunge-Revolution? in der jede auch nur halbwegs nach Grunge klingende Band unter Vertrag genommen wurde. Ob Geffen damit wirklich nur die Zeit überbrücken wollte kann ich mir kaum vorstellen, schließlich war Nirvana wirklich etwas neues. Soweit ich weiß war ja Cobain dieser ganze Rummel eh ein Graus, ob das aber jetzt die Beweggründe für sein vorzeitiges ableben waren lassen wir mal dahin gestellt. Und das man sich bei anderen Bands bedient ist ja eh schon lange ein alter Hut. Sogar Led Zeppelin ?klauten? auf ihrem Debutalbum von vielen anderen Interpreten (Bluesbereich) und haben zu 60% keinen der Songs selber komponiert, obwohl man nur zwei Songs als offizielle Coverversionen erwähnte. Also das kann man so gut wie jeder Band vorwerfen.

@Horatio

Geb ich dir recht, viele große und auch ehemalige Superstars werden zu Ikonen hochsterilisiert obwohl sie es in meinen Augen eigentlich nicht verdient haben. Allen voran Elvis Presley. Das der Mann gute Musik gemacht hat steht ja außer Frage, aber dieser Hype der vor allem in den Vereinigten Staaten auch heute noch um seine Person gemacht wird kann ich nicht ganz nachvollziehen.
 
@ Xanatos

Ich hab ja nicht behauptet, daß Nirvana eine schlechte Band waren. (ich hab ja selbst das ein oder andere von ihnen im Schrank stehen ;) ) Aber dennoch halte ich sie - wenn auch auf hohem Niveau - für überbewertet, weil sie im Grunde nichts Neues machten, sondern Epigonen anderer Kapellen waren, die einfach nicht das Glück hatten, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, um eine ähnliche Erfolgswelle zu erwischen.
Aber das gibt es in der Musikgeschichte ja oft, daß die eigentlichen Trendstifter einer eher kleinen Fangemeinde vorbehalten bleiben, während Bands, die ihren Vorbildern nacheifern den größeren (kommerziellen) Erfolg einfahren.

Geb ich dir recht, viele große und auch ehemalige Superstars werden zu Ikonen hochsterilisiert obwohl sie es in meinen Augen eigentlich nicht verdient haben. Allen voran Elvis Presley. Das der Mann gute Musik gemacht hat steht ja außer Frage, aber dieser Hype der vor allem in den Vereinigten Staaten auch heute noch um seine Person gemacht wird kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Wieso musste ich bei "hochsterilisiert" spontan an Bruno Labadia denken :verwirrt: :p
Elvis war sicher nicht begabter, als ander Musiker seiner Zeit (eher im Gegenteil), aber er hat den Rock N' Roll quasi gesellschaftsfähig gemacht und sich so ins kollektive Gedächtnis, besonders das der USA, eingegraben. Wie oben erwähnt: zur rechten Zeit am rechten Ort.

C.
 
Generell geht es mir auf den Geist, wenn man bestimmte Musiker Bands (aber auch Filme, Bücher und andere "Kulturphänomene") gut finden "muss".

Ich stimme hier einigen Vorrednern zu und halte u.a.

Robbie Williams
Madonna
Oasis
Westernhagen
Justin Timberlake
Kylie Minogue
Anastacia etc. für überbewertet.

Bei Sarah Connor, Jeanette Biedermann Tokio Hotel etc. würde ich weniger von überbewertet sprechen, die werden einfach nur mit Hilfe der Bl*d-Zeitung u.a. medien dem Publikum als "Stars" verkauft. Sind aber keinesfalls die gleiche Kategorie woie die von mir oben genannten Interpreten.
 
@ Xanatos

Ich hab ja nicht behauptet, daß Nirvana eine schlechte Band waren. (ich hab ja selbst das ein oder andere von ihnen im Schrank stehen ;) ) Aber dennoch halte ich sie - wenn auch auf hohem Niveau - für überbewertet, weil sie im Grunde nichts Neues machten, sondern Epigonen anderer Kapellen waren, die einfach nicht das Glück hatten, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, um eine ähnliche Erfolgswelle zu erwischen.
Aber das gibt es in der Musikgeschichte ja oft, daß die eigentlichen Trendstifter einer eher kleinen Fangemeinde vorbehalten bleiben, während Bands, die ihren Vorbildern nacheifern den größeren (kommerziellen) Erfolg einfahren.

Wieso musste ich bei "hochsterilisiert" spontan an Bruno Labadia denken :verwirrt: :p
Elvis war sicher nicht begabter, als ander Musiker seiner Zeit (eher im Gegenteil), aber er hat den Rock N' Roll quasi gesellschaftsfähig gemacht und sich so ins kollektive Gedächtnis, besonders das der USA, eingegraben. Wie oben erwähnt: zur rechten Zeit am rechten Ort.

C.

Also mir kam es schon so vor das Nirvana einen neuen Musikstil einschlugen oder kanntest du schon vorher den Begriff Grunge?

Es ist ja bei den meisten Gruppen und Musikern so das sie einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Nur kann ich diesen Personenkult um Mr. Presley nicht nachvollziehen.

Die besten Beispiele für zu rechten Zeit am richtigen Ort sind wohl:

Nirvana
Led Zeppelin (zu der Zeit starben größen wie Joplin oder Hednrix wie die Fliegen weg)
Elvis Presley
The Beatles
aber z.B. in meinen Augen auch Guns n' Roses.

Ist ja nicht nur in der Musik so, schau dir Star Wars 1977 an :p ;).
 
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