Partnersuche online - ein Symptom?

Ray Malgaren

Zero Squad
Vater: "Wie pervers ist es, die Freundin übers Internet kennen zu lernen!"
Sohn: "Und wie hast du damals Mama kennen gelernt?"
Vater: "Ganz normal! Hab' sie beim Pokern gewonnen."

Vorgestern hat man bei uns die Werbeplakate auf den Haltestellen gewechselt. Jetzt sieht man an fast jeder Haltestelle die Werbung einer Internet- und SMS- Partnerbörse. Die Maßstäbe der Werbekampagne sind wirklich beeindruckend. Wenn man bedenkt, wieviel Geld dahinter steckt, kann man die Dimension, in die die Zahlen der Nutzer dieser Agentur gehen, grob abschätzen. Der Standard-Spruch, der in Spots auf Musiksendern kommt - "Finde tausende Singles zum Kennenlernen, Flirten, Spaß haben, ..." - scheint bis auf die Zahl zu stimmen.

Mich beunruhigen solche Signale. Wenn eine Tierart nicht in der Lage ist, in ihrem natürlichen Lebensraum einen Partner zu finden, sind ihre Tage gezählt. Wenn Menschen in der Einsamkeit der postindustriellen Großstädte massenweise keine Partner in ihrem Umfeld finden, bedeutet das eine tiefe Krise in den Beziehungen zwischen Mann und Frau in der westlichen Welt.

Seid ihr dieser Meinung? Oder findet ihr, dass das Internet bereits zum 'natürlichen Lebensraum' des Menschen gehört, und Partnersuche im Netz etwas völlig normales, eine Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft ist? Würde es für euch in Frage kommen, einen Partner, womöglich noch auf Lebenszeit, mit Absicht im Netz zu suchen?

PS: Ich hoffe, der Thread interferiert nicht mit irgendnem anderen. Hab ehrlich die Suchmaschine benutzt :)
 
Ich schätze die Situation nicht ganz so dramatisch ein wie du. Denn meines Erachtens sind hier die beiden Möglichkeiten nicht in erster Linie "Partner normal kennen lernen" und "Partner im Internet kennen lernen" sondern eher "Partner garnicht kennen lernen" und "Partner im Internet kennen lernen". Will sagen, ich denke, dass ein großer Prozentsatz derer, die heute übers Internet ihre Partner finden, diese früher nicht auf traditionellem Wege gefunden haben, sondern eher garnicht. Also dass das Internet hauptsächlich eine Möglichkeit darstellt für diejenigen, die früher leer ausgegangen wären weil sie zu schüchtern, zu häßlich, zu beschäftigt, zu wasweißich waren.
Es wird immer noch in der Disco, in der Bar, am Arbeitsplatz, im Urlaub, usw, ecetera pp geflirtet was das Zeug hält, da sehe ich die eklatanten Brüche zwischen Mann und Frau noch nicht so wirklich kommen.
Es ist nur eine logische Weiterentwicklung der Interaktion von Menschen untereinander. Die Partnervermittlung per Telefon beispielsweise ist schon ein paar Jahrzehnte alt. Und Singlepartys gibt es noch um einiges länger. Das ganze aufs WWW zu übertragen war nur der nächste logische Schritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sehe das ganze ähnlich wie Loki. Das ganze Balzverhalten aufs Internet zu verschieben ist nur konsequent. Genauso konsequent, wie man heutzutage keinen Treffpunkt mehr ausmacht, sondern sich dann 5000mal aufm Handy anruft um sich zu finden.

Einzig der Ausage, dass die ihren Partner finden, die früher leer ausgegangen sind muss ich widersprechen. Immerhin bin ich da Beispiel dafür, dass beides geht ;)

Ich habe also auch meinee Freundin übers Netz gefunden. Habe zwar nicht absichtlich danach gesucht, aber es hat trotzdem funktioniert. Und ich habe auch einige Freundschaften geschlossen, die ich ohne Internet nie geschlossen hätte... schlimm find ich das nicht. Es ist nur ein Wandel.
Wenn sich das ganze dann aber aufs Internet beschränkt wird es bedenklich. Denn wirklich kennenlernen kann man einen Menschen immernoch nur real.
das Beispiel von einem Mädel (aus dem ferneren Bekanntenkreis), das mit 17 zu ihrem Freund nach Hamburg zieht... den sie noch nie gesehen hat und nur übers Internet und Telefon kennt find ich dann doch auch extrem.
 
Ich sehe das Internet als einen der wichtigsten zusätze unserer Zivilisation und der Realität an. Unsere Spezies ist kulturell vielfältiger als jede andere Art, Menschen sind so Facettenreich wie man es sich nur vorstellen kann, da in der Realität einen geeigneten Partner zu finden ist schwer. Unsere Gesellschaft ist was Beziehungen angeht auf weitaus mehr ausgerichtet als Duftstoffe, Aussehen und irgendwelche Tänze um einen Partner zu finden. Sicher sind auch diese Dinge teilweise entscheidend, aber bei uns Menschen gibt es weitaus mehr, Job und Geld, Charakter und selbstversändlich auch Hobbies oder auch Religion. Es ist nicht so einfach einen wirklich passenden Partner zu finden, einige sind charakterlich auch einfach zu schüchtenr um mal jemanden anzusprechen, das Internet ist der perfekte Ort um jemanden zu finden, selbst wenn man garnicht auf der Suche ist (unser Leben besteht ja aus mehr als dem üblichen fressen, fortpflanzen, schlafen). Ich jedenfalls hab dadurch Menschen gefunden mit denen ich meine Interessen weitaus eher Teile als mit den meisten die ich so normal kennenlernte. Es ist einfach eine sinnvolle Erweiterung zur Realität, die es uns Menschen weltweit ermöglicht Menschen zu finden mit denen wir sozial interagieren können und zwar auf angenehme weise. Wie in der nicht-virtuellen Welt natürlich, gibt es aber auch hier Leute die natürlich absolut nicht angenehm sind.^^
 
Opi's Wahn schrieb:
Einzig der Ausage, dass die ihren Partner finden, die früher leer ausgegangen sind muss ich widersprechen. Immerhin bin ich da Beispiel dafür, dass beides geht ;)
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, dass das auf einen Großteil derer zutrifft, selbstverständlich nicht auf jeden.
Außerdem geht es, wenn ich den Eröffnungspost richtig verstanden habe, ja um Partnerbörsen im Netz, nicht darum im Netz allgemein Kontakte zu knüpfen die sich dann eventuell zu einer Beziehung entwickeln könnten.
Das Beispiel das du angebracht hast, finde ich übrigens wunderbar passend. Denn jemand der so verzweifelt ist - und in der Situation kann man wohl ohne genauere Kenntinsse der Person von Verzweiflung sprechen - hätte früher garantiert keinen gefunden. Verzweiflung macht nämlich unattraktiv.

@ Seth
Die Menschheit war auch früher schon facettenreich, wenn man mich fragt sogar um einiges facettenreicher als heute, in unserer abgestumpften Zeit, und sind dennoch ohne Internet ausgekommen. Also zu sagen dass wir das Internet "brauchen" um unseren Partner/Freunde zu finden, weil es nicht mehr anders geht, halte ich für sehr gewagt.
 
Einzig der Ausage, dass die ihren Partner finden, die früher leer ausgegangen sind muss ich widersprechen. Immerhin bin ich da Beispiel dafür, dass beides geht ;)

Ich habe also auch meinee Freundin übers Netz gefunden. Habe zwar nicht absichtlich danach gesucht, aber es hat trotzdem funktioniert. Und ich habe auch einige Freundschaften geschlossen, die ich ohne Internet nie geschlossen hätte... schlimm find ich das nicht. Es ist nur ein Wandel.
Ich denke mal, dass sieht bei dir, bei Loki/Janem sowie bei mir/Ysi genauso aus. Ich setze das aber ehrlich gesagt nicht auf eine Stufe mit den Partnerbörsen. Es hat sich entwickelt, man hat nicht bewusst über das Internet gesucht und dafür gezielt Geld ausgegeben.
 
Ich persönlich bevorzuge lieber die traditionelle Weise Menschen kennen zu lernen. Jedenfalls habe ich meine Freundin nicht übers Netz kennen gelernt.

Ich finde es aber nicht schlimm das sich Menschen übers Netz finden und glücklich werden, warum nicht? Das Internet ist schließlich heutzutage normal und ist aus der modernen Gesellschaft auch nicht mehr wegzudenken.

Es gibt sowohl Vorteile als auch Nachteile einen Menschen übers Netz kennenzulernen.
Ein Vorteil ist der, dass schüchterne Zeitgenossen auf diesen Weg besser Kontakt aufnehmen können als im "realen Leben".
Ein Nachteil ist aber auch, das man sich selbst im Internet positiver darstellt als man ist, so das der Gegenüber einen falschen eindruck von einem bekommt und danach enttäuscht ist.

Letztendlich ist das Internet zwar auch keine Garantie den Partner fürs Leben zu finden, aber es ist eine gute Option.
 
@ Seth
Die Menschheit war auch früher schon facettenreich, wenn man mich fragt sogar um einiges facettenreicher als heute, in unserer abgestumpften Zeit, und sind dennoch ohne Internet ausgekommen. Also zu sagen dass wir das Internet "brauchen" um unseren Partner/Freunde zu finden, weil es nicht mehr anders geht, halte ich für sehr gewagt.

Wenn ich mir allein ansehe was es für eine Auswahl gibt an Dingen die es heute angibt, bezweifel ich das die Menschheit je Facettenreicher war. Es gibt heutzutage soviele Stile in der Kunst, soviele Kunstarten selbst, soviele Möglichkeiten seine Zeit zu verbringen, ich glaube kaum das irgendeines der letzten Jahrhunderte da auch nur annähernd rankommen konnte. Und sicher brauchen wir das Internet nicht um Partner oder Freunde zu finden, ganz klar aber es ist denke ich eine weitaus schnellere Variante die auch eher zum Ziel führen kann.

@DarkIgel
Naja das mit dem besser darstellen ist aber auch auf dem "normalen" Wege so. Ich sag nur Push-Ups, Auto ect.^^ da ist der virtuelle Raum glaube ich nicht viel anders.^^
 
Also ich habe keine Probleme, Partnerinnen im inet kennenzulernen. Ist zwar noch nie so passiert, aber naja: never say never agein :D
Kennenlernen vllt. aber ich würde niemals eine Beziehungs übers Inet eingehen, ohne mich vorher eine weile auch RL getroffen zu haben, weil nur ein wirklich kleiner Anteil dessen, was eine Person wirklich ausmacht, kann übers inet wiedergegeben werden. Das ist jedenfalls meine Meinung.
 
Ich würd's so sehen.. Partnerbörsen, sowie Flirtchats oder sonstiges sind imo ziemlicher Blödsinn. Ich hab die Erfahrung gemacht dass Beziehungen in erster Linie auf Freundschaft bauen sollten, die es auch schon ohne Absichten auf engere Beziehungen gab. Ich red heut echt etwas undeutlich, sry dafür ^^ Naja, btt. Singleparties sind imo genauso stumpf, bei sowas überspringt man einfach ne wichtige Stufe. Wenn man allerdings jemanden über's Internet auf andere Weise kennenlernt und sich dann im RL auch mit dieser Person mal trifft und sich im Nachhinein eine Beziehung entwickelt finde ich das fast schon genauso normal wie wenn man jemanden in der Schule, in der Arbeit oder in der Disco kennengelernt hat.
 
Interessanter Ansatz von Ray Malgeren. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Man könnte wirklich, um es mal überspitzt zu sagen, meinen: Früher sind die "Schwachen" (womit die gemeint sind, die keinen Partner finden) irgendwann gestorben ohne weiteres Unheil anzurichten, während sie sich heute mit ihresgleichen treffen und Kinder in die Welt setzen :D :D *bitte nicht falsch verstehen, ist einfach nur nen übertriebens Beispiel!*

Dieser Ansicht würde ich mich mal sogar zu einem gewissen Grad anschließen, allerdings nur in Bezug darauf, dass solche Leute (von mir aus nennen wir sie mal "Die Hässlichen") dann zu zweit durchs Leben laufen. Schüchterne können sich dabei absolut positiv verändern.
Ansonsten ist das Netz aber eher eine Plattform, durch die man seinen Suchkreis erweitern kann um noch näher an die Vorstellung seiner Traumfrau heranzukommen... wenn man Glück hat!

Soll heißen: Von den Menschen, die ich bisher lediglich übers Internet kennen gelernt habe, war vielleicht 0,5% zu gebrauchen und hat Aussicht auf Kumpel-Potenzial. Für eine Beziehung reicht das nicht. Da muss man finde ich in der Realität täglich suchen um auf die richtige zu stoßen. Im Internet kann man kaum die Kriterien ausmachen, die einem wirklich wichtig sind, sondern lediglich "Sternzeichen", "Hobbys" oder "Musikgeschmack".
 
Interessanter Ansatz von Ray Malgeren. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Man könnte wirklich, um es mal überspitzt zu sagen, meinen: Früher sind die "Schwachen" (womit die gemeint sind, die keinen Partner finden) irgendwann gestorben ohne weiteres Unheil anzurichten, während sie sich heute mit ihresgleichen treffen und Kinder in die Welt setzen :D :D *bitte nicht falsch verstehen, ist einfach nur nen übertriebens Beispiel!*

Dieser Ansicht würde ich mich mal sogar zu einem gewissen Grad anschließen, allerdings nur in Bezug darauf, dass solche Leute (von mir aus nennen wir sie mal "Die Hässlichen") dann zu zweit durchs Leben laufen. Schüchterne können sich dabei absolut positiv verändern.
Ansonsten ist das Netz aber eher eine Plattform, durch die man seinen Suchkreis erweitern kann um noch näher an die Vorstellung seiner Traumfrau heranzukommen... wenn man Glück hat!

Soll heißen: Von den Menschen, die ich bisher lediglich übers Internet kennen gelernt habe, war vielleicht 0,5% zu gebrauchen und hat Aussicht auf Kumpel-Potenzial. Für eine Beziehung reicht das nicht. Da muss man finde ich in der Realität täglich suchen um auf die richtige zu stoßen. Im Internet kann man kaum die Kriterien ausmachen, die einem wirklich wichtig sind, sondern lediglich "Sternzeichen", "Hobbys" oder "Musikgeschmack".

Deine Theorie würde aber vorraussetzen, dass die Paare auch zusammenbleiben, was in weniger Fällen der Fall ist (na toll, wat fürn Wortspiel ^^). Wenn man es auf Zwang versucht, hilft einem auch das Netz nichts. Das wird immer ein Griff ins Klo. Erst wenn man sich zurücklehnt, ist man bereit und findet einen Partner. Das kann real oder virtuell geschehen.

Zustimmen tu ich dir in dem Punkt, das man online mehr Gleichgesinnte (Gott wie schreibt man das?) finden kann, da man eine wesentlich größere Plattform zur Verfügung hat, als nur eine Stadt. Aber das es gleich so heftig, wie von Ray Malgeren dargestellt, wird, wage ich sehr zu bezweifeln. Auch früher haben Menschen zusammengefunden. Das ist heute nicht anders. Und auch heute gibt es noch eine natürlich Selektion. Nur weil wir unsere Partner übers Netz und nicht mehr in der Bar, beim Sport, in der Bibliothek, beim Bäcker, bei Freunden odder weiß der Geier wo, kennenlernen, bedeutet dies noch lange nicht, dass unser soziales Gefüge in gefahr ist. Oder die Menscheit aussterben wird. Ich hab sogar eine Gegenthese :braue

Das Internet verhilft der Menscheit zu einem größeren Genetischen Pool. Wie das? Nun zum Großteil bleiben die Japaner auf Japaner beschränkt, Amerikaner auf Amerikaner, Deutsche auf Deutsche usw. Aber durch das Internet hat man die Möglichkeit Leute in anderen ländern kennen- und liebenzulernen. Und ich denke einie geben gern alles hier auf, um mit diesem menschen zusammenzuleben. So vermischt sich der genetische Code und mehr Vielfalt entsteht. Wenn ihr versteht, was ich meine ^^

Gruß Calli
 
Mich beunruhigen solche Signale. Wenn eine Tierart nicht in der Lage ist, in ihrem natürlichen Lebensraum einen Partner zu finden, sind ihre Tage gezählt. Wenn Menschen in der Einsamkeit der postindustriellen Großstädte massenweise keine Partner in ihrem Umfeld finden, bedeutet das eine tiefe Krise in den Beziehungen zwischen Mann und Frau in der westlichen Welt.
Man könnte aber auch wieder zur Keule greifen, dem zu befruchtenden Subjekt eins überziehen, und es an den Haaren in die Höhle zerren.

Interessanter Ansatz von Ray Malgeren. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Man könnte wirklich, um es mal überspitzt zu sagen, meinen: Früher sind die "Schwachen" (womit die gemeint sind, die keinen Partner finden) irgendwann gestorben ohne weiteres Unheil anzurichten
Irrtum, es ist nicht immer der Stärkere der überlebt, meistens ist es der Angepasstere. In diesem Fall der Internetuser.
während sie sich heute mit ihresgleichen treffen und Kinder in die Welt setzen
Die späte Rache der Hässlichen und Verkannten.
Bitte auch nicht missverstehen;) :D

mfg
colonelveers
 
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Das Internet verhilft der Menscheit zu einem größeren Genetischen Pool. Wie das? Nun zum Großteil bleiben die Japaner auf Japaner beschränkt, Amerikaner auf Amerikaner, Deutsche auf Deutsche usw. Aber durch das Internet hat man die Möglichkeit Leute in anderen ländern kennen- und liebenzulernen. Und ich denke einie geben gern alles hier auf, um mit diesem menschen zusammenzuleben. So vermischt sich der genetische Code und mehr Vielfalt entsteht. Wenn ihr versteht, was ich meine ^^

Gruß Calli

Falsch. Es gibt Gen-Codes, die "dominanter" sind als andere und sich bei Paarung häufiger durchsetzen. Das prophezeite Aussterben von natürlichen Blonden ist ein Beispiel dafür (berechnet auf dem Rückgang der Haarfarbe allgeimein - ist schon komisch, worüber unsere Profs so alles Statistik führen ....), daß aber nur die "optische" Vielfalt mindert und nicht weiter problematisch wäre. Schade dabei ist , das einige "Defekt"-Gene sich auch stärker durchsetzen als die "gut" Variante, so zum Beispiel der Schlüssel für Kurzsichtigkeit. Durch globale Mischung und unter Berücksichtigung von dem, was Veers korrekt angeführt hat - nicht der Stärkere bleibt heute über, sondern der angepaßtere - ist es möglich, den Genpool schneller auf die "dominanten" Gen-Schlüssel einzuschrumpfen. Das heißt, wenn Gen-Forscher irgendwann mal so weit sind (wir Menschen wissen so erbärmlich wenig über uns selbst, wenn man's recht bedenkt.....), den Fehlsichtigkeits-Code zu entfernen und durch Normal-Sichtigkeit zu ersetzen, haben wir dank Globalisierung evtl schon gar keinen "intakten" Schlüssel mehr als Vorlage ..............

@Seth und ??? Ich finde die Posts gerade nicht
Du willst eine Begründung, warum ich der Menschheit keine Träne nachtrauern würde?
1. Wir sind nicht die Halbgötter für die sich jeder einzelne von uns hält. Die momentane Geselschaft läßt sich zusammenfassen unter "Mehr Schein als Sein und effektiv null Power."
2. Zitat: Loki "....immer mehr abstumpfenden Gesellschaft..."
3. Killerspiele-Thread, insbesondere Das dumpfe Tata wir tun was der Politik
4. Zitat: Veers " ....nicht der Stärkere, der angepasstere...."
Angepasst an was? Richtig, unsere momentante Gesellschaftsform - die bietet Aufstiegschancen für a) Ja-Sager und A...Kriecher oder b) Menschen, die offen ihre Meinung sagen ??? (möchte da nochmal als Denkhilfe auf das "Tata wir tun was" zeigen .....
Solange unsere westliche Welt weg von den Leistungsprinzipien zu Vetternwirtschaft (als "social networking"...), Cliquenbildung abwandert, verlieren wir geistiges Potenzial, das in denen schlummert, die "anders" denken. Einstein hat seine Entdeckungen gemacht, weil er Althergebrachtes in Frage gestellt hat. Galileo desselben. Da Vinci war in seiner Zeit ebenso ein "Querulant".
Und wenn der OP in seinem Post fragt, ob Partnersuche im Internet ein Symptom ist - und nicht ob's gut oder schlecht ist - dann ist die Diskussion weitere Symptome übrigens Topic und nicht off.
In wenigen Jahren werden Menschen, die nicht "Auftritt" und "Ausstrahlung" gelernt haben, gar keine Chance mehr haben - die könnten dann die Weltformel gefunden haben und würden doch nur müde belächelt von einem Pack von Unwissender, weil die Form der Präsentation nicht stimmt.
Übrigens sind gezielte Kurse über "Auftreten und Austrahlung" das geziete Einsetzen von Manipulationen auf emphatischer Ebene - an Ur-Instinkte appellierend (mit anderen Worten, das menschliche Gegenverhalten zu z.B. Hunden, die sich auf den Rücken drehen.......) - sagt auch etwas darüber aus, für wie "weiterentwickelt" wir uns eigentlich halten dürfen.
Und - um den Bogen zu schliessen - Partnersuche im Internet ist nur ein weiteres Symptom dazu. Und das Aufkommen ergibt sich aus einem Punkt, der hier schon angesprochen wurde - die, die keinen mitkriegen würden (oder nur sehr viel mühseliger) werden von Werbung und Präsentation der "idealen" Menschen weichgeklopft, denen wird vor Augen geführt, das man heutzutage ja in einer Beziehung sein muß, um nach geltenden Maßstäbe "glücklich" zu sein. Nun mangelt es den "Mauerblümchen" häufig gar nicht am nötigen Aussehen - sondern am Selbstbewußtsein - ratet mal, was Menschen ohne ausgeprägtes Selbstbewußtsein unter Druck machen?? Nachgeben, richtig - tolle Zielgruppe, oder ?

Wie gesagt, wird aus dieser schon ausgeprägten Tendenz eine eingenistete Systematik, stirbt statt dem, was wir euphemistisch hinter dem Begriff Menschheit vermuten nur eine Horde leicht beinflußbarer Herdentiere. Und die meisten von denen strahlen nicht mal diese natürlich schöne Kraft aus, wie es Büffel tun. Als wir Menschen die fast ausgerottet haben, tat's auch kaum einem leid.

Es gibt Leute, für die ist das Internet ein gewaltiges Informationsnetz mit inzwischen super-Zugriffszeit, eine Recherche Tool, und ab und an ein nettes Spielzeug.
Es gibt andere die sehen "das Internet als einen der wichtigsten zusätze unserer Zivilisation und der Realität an."
Wenn das Internet so real ist, warum überprüft man in wichtigen Fällen Informationen, die wichtig sind oder für ein wichtiges Projekt erfasst wurden, lieber 2 mal? Warum ist die Definition eines Begriffes auf wikipedia.de manchmal 2 Seiten kürzer als auf wikipedia.org ? Warum widersprechen sich manche dieser Definitionen auch noch ????
Weil das Internet zur Scheinwelt verkommt - es ist im Netz so einfach, Sachen nach dem persönlichen Empfinden "angenehmer" zu gestalten. Und in so einer Scheinwelt erscheint einigen auch die Partnersuche einfacher .......
Solange die Masse der Menschheit also diesen ganzen müden Einheitsbrei konsumiert - kann sie wie die im Eröffnungspost genannte beliebige Tierart durch Unfähigkeit bei der Balz selbst ausrotten. Allerdings halte ich das als Grund für eher unwahrscheinlich - ich sagte ja "kann nur hoffen...." - der Blick durch die allgemeine Medienlandschaft - "Mutter läßt Kind vom Auto überrollen"(GER), "Mutter steckt Säugling in Microwelle" (USA) - läßt mich eher "hoffen", daß es durch Unfähigkeit in der Brutpflege passiert - übrigens noch so ein Symptom .......


EDIT:Witzig!
Die Posts, auf die sich das bezieht sind gelöscht worden??? - es gibt ein Leben neben dem Internet, liebe Mods - nur weil man nicht gleich antwortet, heißt das nicht, das man nicht Stellungnehmen will.
Aber Leute, die "das Internet als einen der wichtigsten zusätze unserer Zivilisation und der Realität" ansehen ......
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT:Witzig!
Die Posts, auf die sich das bezieht sind gelöscht worden??? - es gibt ein Leben neben dem Internet, liebe Mods - nur weil man nicht gleich antwortet, heißt das nicht, das man nicht Stellungnehmen will.
Aber Leute, die "das Internet als einen der wichtigsten zusätze unserer Zivilisation und der Realität" ansehen ......

Ich habe mir erlaubt, drei Ein-Satz- bzw. Ein-Wort-Postings zu löschen, die zudem arg ins offtopic gingen (imho).
Wenn das Thema so wichtig ist, dann macht meinetwegen einen "Warum sollte die Menschheit aussterben"- Thread oder ähnliches auf, aber bitte vorher die Suchfunktion nutzen. :)


Topic:
Ich sehe an Partnersuche im Internet nichts Anstößiges. Das I-net ist zunächstmal einfach eine neue Kommunikationsform, die man auch zur Partnersuche und -vermittlung nutzen kann. Es ist ja nicht so, als hätte es vorher keine Heiratsannoncen, Singlepartys, Singletreffs usw. usf. gegeben, wo man sich zunächst auch nicht wirklich kannte.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Schwester hat über Internet ihren Freund kennen gelernt, und die beiden sind nun schon seit über zwei Jahren zusammen (im echten Leben meine ich, nicht virtuell) und auch schon längst zusammen in eine Wohnung gezogen. Man sieht, Partnersuche online kann durchaus funktionieren, wenn sie auch freilich risikobehaftet ist.
 
Falsch. Es gibt Gen-Codes, die "dominanter" sind als andere und sich bei Paarung häufiger durchsetzen. Das prophezeite Aussterben von natürlichen Blonden ist ein Beispiel dafür (berechnet auf dem Rückgang der Haarfarbe allgeimein - ist schon komisch, worüber unsere Profs so alles Statistik führen ....), daß aber nur die "optische" Vielfalt mindert und nicht weiter problematisch wäre. Schade dabei ist , das einige "Defekt"-Gene sich auch stärker durchsetzen als die "gut" Variante, so zum Beispiel der Schlüssel für Kurzsichtigkeit. Durch globale Mischung und unter Berücksichtigung von dem, was Veers korrekt angeführt hat - nicht der Stärkere bleibt heute über, sondern der angepaßtere - ist es möglich, den Genpool schneller auf die "dominanten" Gen-Schlüssel einzuschrumpfen. Das heißt, wenn Gen-Forscher irgendwann mal so weit sind (wir Menschen wissen so erbärmlich wenig über uns selbst, wenn man's recht bedenkt.....), den Fehlsichtigkeits-Code zu entfernen und durch Normal-Sichtigkeit zu ersetzen, haben wir dank Globalisierung evtl schon gar keinen "intakten" Schlüssel mehr als Vorlage ..............

Falsch. Dominante und rezessive Gene haben nichts mit der Bevölkerung zu tun. Du kannst nicht pauschal sagen, dass alle Japaner den Deutschen gegenüber dominante oder rezessive Gene haben. Es ist gemischt. So ist es individuell abhängig, welches Äußere sich durchsetzt. So kann ein Japaner mit dominanten Genen auf einen Deutschen mit rezessiven Genen treffen und umgekehrt. Und selbstververständlich ist nach der Mendelschen Lehre auch möglich, dass sich das rezessive Gen durchsetzt, eben dann, wenn in die beiden rezessiven Gene der Eltern miteinander wirken. Deshalb kann auch in einer weißen Familie ein komplett schwarzes Kind geboren werden, wenn der Ur-Urgroßvater z.B. schwar war ;)

Also auch die nicht-dominanten Gene werden sich durchsetzen. Nur so konnten Tiere sich z.B. an ihre Umgebung anpassen. Wenige Tiere mit einem anderen, nicht dominanten Gen, konnten sich durchsetzen, da sie angepasster an ihre neue Umgebung waren. Und da die dominanten ausstarben, setzten die rezessiven, neuen Gene sich durch. :)

Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, aber die aufzuzählen, wird lang. Also empfehle ich dir, mal die Kreuzungslehre von Mendel zu Gemüte zu führen, dann verstehst du, warum nicht nur das dominante, sondern auch das rezessive Gen eine wichtige Rolle spielen.

Gruß Calli
 
loki schrieb:
Will sagen, ich denke, dass ein großer Prozentsatz derer, die heute übers Internet ihre Partner finden, diese früher nicht auf traditionellem Wege gefunden haben, sondern eher garnicht. Also dass das Internet hauptsächlich eine Möglichkeit darstellt für diejenigen, die früher leer ausgegangen wären weil sie zu schüchtern, zu häßlich, zu beschäftigt, zu wasweißich waren.
Das stimmt unter der Voraussetzung, dass alle üblichen Bedingungen, inklusive der Menschen selbst, konstant sind. Aber man könnte die Sache auch so betrachten, dass wenn früher alle in der Lage waren, ihre Partner 'normal' zu finden, so müssen jetzt beträchtlich viele zu solchen Partnerbörsen greifen, um der Vereinsamung zu entfliehen. Und du willst doch nicht behaupten, dass alle, die dort eine Anzeige abgeben, lauter hässliche Asoziale sind?

Und wenn du schon beschäftigt sagst: Gerade da kommt mir der Krisengedanke in den Kopf. Wenn die Menschen in einer Gesellschaft so sehr auf ihre Karriere bedacht sind, dass sie keine Zeit für den (biologisch) einzigen Zweck ihrer Existenz finden, dann stimmt da irgendwas nicht. Ich denke, die konstant sinkenden Geburtenraten und Bevölkerungszuwachs in praktisch allen europäischen Staaten sind ein deutliches Merkmal.

Major_Horsk schrieb:
Also ich habe keine Probleme, Partnerinnen im inet kennenzulernen.
Da würd ich anmerken, dass ich nicht von der Situation sprach, wenn sich zwei in einem Forum oder so zufällig treffen und daraus mehr entsteht. Vielmehr sprach ich davon, wenn jemand das Internet gezielt benutzt, um sich einen Partner zu finden.

Es ist ja nicht so, als hätte es vorher keine Heiratsannoncen, Singlepartys, Singletreffs usw. usf. gegeben, wo man sich zunächst auch nicht wirklich kannte.
Nein. Aber das Auftreten ist nicht zu vergleichen mit dem von Internet-Börsen. Denk doch mal an die Partnerbörsenwerbung, die im Cokctail mit der Klingeltonwerbung serviert wird - in Massen. Selbst die berühmteste Flirtbar in meiner Stadt hatte nie soviel Geld, um sich ein Plakat an buchstäblich jeder Haltestelle zu bezahlen.

Crimson schrieb:
Ich sehe an Partnersuche im Internet nichts Anstößiges.
Ich auch nicht :) Ich werde bestimmt nicht mit Buh-Rufen jemandem begegnen, der seine Liebe im Netz gefunden hat. Was mich stört, sind die Voraussetzungen, die zum Entstehen eines solchen Phänomens in diesen Dimensionen führen. In unserer Unizeitung, bei Kleinanzeigen, gibt es z.B. einen Haufen Pins à la "Hab dich (w, blone Haare/blaue Jacke/[...]) am xx.xx in der Linie xx gesehen, haben uns lange angeschaut. Wie wärs mit einem Kaffee? mustermann@mail.de" Na hallo, wenn ihr euch denn schon so lange angeschaut habt, warum sprichst du sie nicht an?? Haperts da irgendwo in der Verhaltensbiologie?

(An dieser Stelle kommen oft Hobbypsychologen *gg* Ich sags sicherheitshalber in voraus: Nein, ich selbst habe meine Freundin nicht in der Bahn kennen gelernt und auch nicht 'im Sturm erobert'. Und ich hatte in der Vergangenheit auch schon mal eine Internet-Beziehung, die aber zufällig entstand und nicht durch eine Börse vermittelt wurde. Ich finde nichts verwerfliches an Partnerbörsen, habe keine Vorurteile gegen sie und will sie auch nicht für die Probleme der Bundesrepublik verantwortlich machen. In meinen Augen sind sie viele eher eine Folge denn Ursache.)
 
Ich auch nicht :) Ich werde bestimmt nicht mit Buh-Rufen jemandem begegnen, der seine Liebe im Netz gefunden hat. Was mich stört, sind die Voraussetzungen, die zum Entstehen eines solchen Phänomens in diesen Dimensionen führen. In unserer Unizeitung, bei Kleinanzeigen, gibt es z.B. einen Haufen Pins à la "Hab dich (w, blone Haare/blaue Jacke/[...]) am xx.xx in der Linie xx gesehen, haben uns lange angeschaut. Wie wärs mit einem Kaffee? mustermann@mail.de" Na hallo, wenn ihr euch denn schon so lange angeschaut habt, warum sprichst du sie nicht an?? Haperts da irgendwo in der Verhaltensbiologie?

Sowas gabs aber auch schon vor der massenweisen Verbreitung von Internetanschlüssen. Du erwähnst ja hier schon die besagten Kleinanzeigen die es in dieser Form gibt, seit ich denken kann. Genauso erinnere ich mich an eine Radio-Sendung, die früher immer in den Abendstunden lief, und in der Leute nach Personen forschten, die sie auf irgendwelchen Veranstaltungen gesehen haben, aber die sie aus irgendeinem Grund nicht angesprochen haben, oder es versäumt haben, Telefonnummern o.ä. auszutauschen.
So was kann ganz banale Gründe haben, z.B. daß man mit einer Gruppe unterwegs war und losmusste, daß man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, und später die Person nicht merh wiedergefunden hat etc. pp.
Davon gleich auf ein gestörtes Verhaltensmuster bei der Partnerfindung zu schließen ist......naja, seltsam. :crazy

C.
 
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