Zeitarbeitsfirmen ganz allgemein

Janem Menari

Lokis Dauerprüfung - Sith vom anderen Ufer
Wer sich, wie ich, in letzter Zeit mal auf der Webseite des Arbeitsamtes umgesehen hat, der wird feststellen das ein Großteil der Stellen (geschätzte 70-80%) von Zeitarbeitsfirmen angeboten werden. Personalleasing oder Arbeitnehmerüberlassungs-Agenturen, oder wie sie sich auch immer nennen, es kommt immer aufs gleiche raus: Leute werden Beschäftigt und entsprechend Ihrer Qualifikation an andere Unternehmen ausgeliehen. Dort arbeiten Sie dann für einen bestimmten Zeitraum, werden dann eventuell von dem Kunden übernommen oder zum nächsten Kunden vermittelt. Der Verdienst ist bis 50% geringer als bei festangestellten Kollegen, die Arbeit jedoch die selbe. Unternehmen zahlen für die externen Mitarbeiter übrigens ziemlich das gleiche an die Personalleasingfirma was sie auch einem regulären Arbetinehmer zahlen müssten. Lediglich Urlaub und Krankheitstage gehen voll zu Lasten des Ausleihenden Betriebes.

Zeitarbeit boomt übrigens derzeit unglaublich. Die Branche verzeichnet zweistellige Wachstumsraten (Meine eigene Firma alleine 34,9% mit 1.000 neu geschaffenen Stellen). Wie ich bereits angedeutet habe arbeite auch ich seid zwei Jahren bei einer Zeitarbeitsfirma. Ich bin derzeit bei meinem zweiten Kundenbetrieb innerhalb von 2 Jahren was sehr gut ist. Bei anderen wechselt das öfter. Zudem habe ich sehr viel Glück mit meinem Arbeitgeber gehabt. Ich verdiene für eine Leikraft sehr gut, bekomme ausreichend Sozialleistungen und Zulagen. Ausserdem basiert mein Gehalt auf einem Fixgehalt und nicht auf Stundenlohn. Andere sind da nicht so gut dran. Schwarze Schafe in der Branche bezahlen grade mal 6 Euro die Stunde. Und das an ausgelernte Fachkräfte mit Berufserfahrung. Zudem wird häufig nach Stunden bezahlt (auch im kaufmännischen Bereich), was bei Urlaub oder vielen Feiertagen dann wiederrum zu Lohnausfällen führt.

Was haltet Ihr von dieser Art der Beschäftigung. Empfindet ihr das ganze als Lohndumping? Vielleicht sogar als moderne Form der Skalverei? Werden hiebei Tarifverträge ausgehebelt? Oder findet ihr diese Form der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes OK?

Unternehmen greifen übrigens immer mehr auf Leihkräfte zurück, mit der Begründung, das das Arbeitsrecht mit seinem Kündigungsschutz und den Regeln für Befristung von Arbeitsverträgen zu unflexibel sei.
 
Ich habe über eine solche Firma meinen jetzigen Job bekommen! Während meiner 3-monatigen Arbeitslosigkeit hat sich beim Arbeitsamt (oder Job Center) nicht wirklich viel getan, der Umbau des Gebäudes war wohl wichtiger.
Eines Tages rief mich eine Mitarbeiterin einer Zeitarbeitsagentur an und meinte, sie hätte wohl was für mich, mit guten Aussichten auf eine feste Anstellung. Also bin ich schon am nächsten Tag hin, um mich mit der Vermittlerin zu unterhalten. 2 Tage später habe ich meinen jetzigen Chef dort kennengelernt, der mich auch prompt getestet hat. Schon 3 Wochen nach Arbeitsantritt erhielt ich meinen Arbeitsvertrag, keine Probezeit und unbefristet.
Wir arbeiten immer noch mit dieser Firma zusammen und haben mittlerweile bis zu 300 Leute im Einsatz, allerdings ist das abhängig von der Auftragslage. Das tolle an diesen Firmen ist, das sie sehr spontan und flexibel reagieren können.
Ich finde diese Form der Beschäftigung recht sinnvoll, auch wenn sie sicher ihre Nachteile hat. Aber fast jeder unserer Zeitarbeiter ist zufrieden so wie es ist, jeder ist froh einen Job zu haben und wir sind froh, unseren Kunden zeitnah Personal anzubieten!
 
Tja..... also seit meiner eigenen 3-Monatigen Arbeitslosigkeit in der mir von Anfang an ein äusserst lustloser "Arbeitsvermittler" gegenüber saß, der mir von Anfang an sagte das er für mich sowieso nichts tun könnte, halte ich mich von diesem Laden so fern wie irgend möglich. Vor allem da ich auch keine Zuschüsse zu Fahrten zu Vorstellungsgesprächen, Simscreenings usw bekommen habe.

Was Zeitarbeit angeht: Sicher ist das irgendwo eine Form der Ausbeute, weil da Menschen doch ziemlich verarscht werden was ihr Gehalt angeht. Ich kann nichts dazu sagen wie diese Leute in den Betrieben an die sie "ausgeliehen" werden behandelt werden, aber ich kann mir schon vorstellen das sie dort zweitklassig behandelt werden.

Aber letzten Endes kann ich nur sagen: Besser als gar keine Arbeit! Wer lieber weiterhin Arbeitslos bleibt dem ist nicht zu helfen.
 
Ich bin jetzt mein ganzes zivilies Berufsleben (also nach meiner Bundeswehrzeit) als Leih- bzw. Zeitarbeiter tätig. Dabei habe ich das "Glück", seit diesen nunmehr 6 1/2 Jahren nicht nur an den gleichen Kunden ausgeliehen zu sein, sondern auch - im Vergleich zu anderen Zeitarbeitsfirmen (ZAF) - einen relativ guten und seriösen Arbeitgeber zu haben. Zwar ist der Lohn immer noch niedrierger als bei einer normalen Festanstellung, allerdings hält es sich in Grenzen und ist nicht allzudrastisch. Ich habe - bei der ZAF - eine normale Kündigungsfrist, normalen Urlaubsanspruch, eine 40-Stunden-Woche, hundertprozentige Erstattung der Fahrkosten (im meinem Fall eine Monatsticket für den Nahverkehr des Ruhrgebietes) und einen Anspruch auf einen Freizeitausgleich, sobald ich auch nur 1 Minute länger arbeite als besagte 40 Stunden (bzw. 172,5 Std/Mt.). Äußerst anstrengend sind allerdings die Fahrtszeiten von und zur Arbeit. Dazu allerdings später noch eine Anmerkung und Frage an die, die sich damit auskennen.

Bleiben wir aber erstmal beim allgemeinen - was halte ich von Zeitarbeit?
Kurz und bündig zusammengefaßt absolut gar nichts. Es ist in der heutigen Ausbeutung und verkappte Sklaverei und schadet der Wirtschaft mehr als man vielleicht glaubt. Die ZAF verdienen sich eine goldene Nase (beim ca. 1000 Euro.....im Monat!!! Und das als einfacher Bürokaufmann.) und durch den exzessiven Einsatz von Leiharbeitern wird das schaffen von festen Stellen in den Firmen nicht einfach nur behindert sondern mituntern auch verhindert.
Meiner Meinung nach sollte Zeitarbeit nur unter absolut verschärften Kritierien zulässig sein. Der Zeitarbeiter selber erhält exakt den gleichen Lohn wie festangestellte Kollegen. Eine Beschäftig von Zeitarbeitern ist nur in Not- und Ausnahmefällen zulässig (bei Krankheit/Ausfall von Festangestellten, temporär hoher Auftragslage). Und das sind nur die spontanen und wichtigsten Punkten. Im Augenblick sieht es nämlich so aus, daß dort Kosten eingespart werden. Ein Paradebeispiel ist die Firma Herlitz, die vor nicht allzulanger Zeit 200 (!) Festangestellte kündigte, in eine extra gegründete ZAF-Firma abschob.....und von dieser exakt diese 200 Leute wieder zu billigeren Konditionen an exakt den gleichen Arbeitsplätzen einsetze. Nur das die "Angestellten" 30 % weniger Lohn bekamen.

Die vorherrschende Entwicklung ist, daß Zeitarbeiter gerade im "normalerern" Berufen oft nicht genug Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, allerdings durch die arbeitspolitische Entwicklung quasi dazu gezwungen werden. Mir sind Fälle bekannt, in denen solche Leute mit 600 Euro nach Hause gegangen sind. Festangestellte auf entsprechenden Stellen aber mit mehr (!) als dem Doppelten. So war dies bei der damaligen Einführung nicht gedacht.

Zeitarbeit ist nichts weiter als der Versuch, kosten auf kosten der Arbeitnehmer zu sparen und sich daran zu bereichern. Ausbeutung. Und wer behauptet "besser als gar nichts" sollte sich mal schlau machen, was Zeitarbeit wirklich bedeutet für einen Arbeitnehmer, der vielleicht auch eine Familie zu ernähren hat.

Nun zu meiner eingangs erwähnten Fragen an die "Fachleute". Ich habe einen täglichen 8 Stunden Tag zzgl. 45 Minuten Pause. Dazu kommen rund 3 Stunden Fahrzeit, da meine ZAF-Filiale in Bochum sitzt, der Kunde aber in Düsseldorf. Ich habe also einen Arbeitstag von mind. 12 Stunden. Da ich auch die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bin, ist es leider meistens so, daß die eigentl. Zeit außer Haus nicht unter 13 Stunden, oft sogar 14 Stunden ist.
Da es mir aufgrund meines Beschäftigungsverhältnisses (also der Möglichkeit, jederzeit, von einem Tag auf den anderen, an einem andern Ort eingesetzt zu werden), nicht möglich ist, eine Bleibe in Düsseldorf zu suchen (will ich auch gar nicht :o ), der Arbeitsplatz soweit weg von Bochum ist und der Zeitaufwand für An- und Rückfahrt sehr hoch ist - habe ich die Möglichkeit, zusätzliche Ansprüche in Form von Zeit oder Geld an meine ZAF zu stellen?
Ich halte einen Zeitaufwand von 13 - 14 Stunden oder mehr für nicht zumutbar - auch was die Arbeitsmoral und die Gesundheit auf Dauer angeht - ein privatleben habe ich unter Woche nicht, da ich um spätestens 7:30 Uhr aus dem Haus gehe und nicht vor 19:00 Uhr wieder da bin. Selbst einkaufen, Bank- oder Behördengänge gestalten sich so als fast unüberwindbares Hindernis, für das ich meist einen Tag Urlaub nehmen muß. Und das ist nicht Sinn des Erholungsurlaubes.
 
Nun zu meiner eingangs erwähnten Fragen an die "Fachleute". Ich habe einen täglichen 8 Stunden Tag zzgl. 45 Minuten Pause. Dazu kommen rund 3 Stunden Fahrzeit, da meine ZAF-Filiale in Bochum sitzt, der Kunde aber in Düsseldorf. Ich habe also einen Arbeitstag von mind. 12 Stunden. Da ich auch die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bin, ist es leider meistens so, daß die eigentl. Zeit außer Haus nicht unter 13 Stunden, oft sogar 14 Stunden ist.
Da es mir aufgrund meines Beschäftigungsverhältnisses (also der Möglichkeit, jederzeit, von einem Tag auf den anderen, an einem andern Ort eingesetzt zu werden), nicht möglich ist, eine Bleibe in Düsseldorf zu suchen (will ich auch gar nicht :o ), der Arbeitsplatz soweit weg von Bochum ist und der Zeitaufwand für An- und Rückfahrt sehr hoch ist - habe ich die Möglichkeit, zusätzliche Ansprüche in Form von Zeit oder Geld an meine ZAF zu stellen?
Ich halte einen Zeitaufwand von 13 - 14 Stunden oder mehr für nicht zumutbar - auch was die Arbeitsmoral und die Gesundheit auf Dauer angeht - ein privatleben habe ich unter Woche nicht, da ich um spätestens 7:30 Uhr aus dem Haus gehe und nicht vor 19:00 Uhr wieder da bin. Selbst einkaufen, Bank- oder Behördengänge gestalten sich so als fast unüberwindbares Hindernis, für das ich meist einen Tag Urlaub nehmen muß. Und das ist nicht Sinn des Erholungsurlaubes.

Wieso fuehle ich mich gerade an meine einzige Anstellung in meinem halben Jahr in Bochum erinnert? ZA-Firma war in Dortmund, ich wurde zuerst nach Essen zu RWE geschickt (ganz nett) und dann nach Ratingen zu Vodafone... 3 h reine Fahrzeit jeden Tag... Das geht einfach nicht, vor allem wenn man keine Chance hat, uebernommen zu werden. Wenn scho is das natuerlich was anderes... Aber ich kam mir damals vor wie Mensch zweiter Klasse und wuerde Zeitarbeit wohl auch nicht mehr machen, wenn es noch irgendne andere Moeglichkeit gaeb...

Allerdings kenn ich auch den Engpass den man oft in ner Firma hat, wo man dann froh is wenn man kurzfristig fuer n paar Wochen ne faehige Aushilfe kriegt, und dafuer sin Zeitarbeitsfirmen natuerlich wieder gut. Bloss muesst's fuer die Arbeiter da halt bessere Bedingungen geben...
 
Zeitarbeit ist nichts weiter als der Versuch, kosten auf kosten der Arbeitnehmer zu sparen und sich daran zu bereichern. Ausbeutung. Und wer behauptet "besser als gar nichts" sollte sich mal schlau machen, was Zeitarbeit wirklich bedeutet für einen Arbeitnehmer, der vielleicht auch eine Familie zu ernähren hat.

Bitte mein Statement nicht missverstehen. Ich habe ja selber gesagt das es eine Ausbeutung ist. Aber ganz ehrlich, wer lieber Vater Staat auf der Tasche liegt als sich sein Geld zu verdienen, den kann ich nicht verstehen. Ich hätte ohne zu zögern einen Job bei einer ZAF genommen während ich Arbeitslos war, nur das dies in meinem Beruf nicht möglich ist, zumindest im Sinne einer herkömmlichen ZAF. Wobei man uns eigentlich auch als solche betrachten könnte, wobei unsere Firma nicht nur Mitarbeiter verleiht sondern gleich die ganze Firma auf einmal, mit allen Kapital was dran hängt..... :konfus:

Das man durchaus von Amt mehr bekommen kann als wenn man Arbeitet ist ein Fehler des Systems, denn dadurch werden Leute in die Bequemlichkeit getrieben.

Das Ausbeute nicht sein darf ist überhaupt keine Frage, wenn ich mir Zeitarbeitsverträge, vor allem deren Entlohnung im Vergleich zu einem Festangestellten betrachte dann wird mir richtig schlecht. Vor allem weil viele Zeitarbeiter oft gar keine Wahl haben.
Die von dir angeführten Fälle bei Herlitz sind ein Paradebeispiel, da könnte ich jetzt auch mal den Namen Airbus in die Waagschale werfen, wo ich, von einem Freund der dort gearbeitet hat, weiß das dort auch mittlerweile bevorzugt über ZAFs eingstellt wird. Und diese Zahlen sie dreistellig.
 
Wieso fuehle ich mich gerade an meine einzige Anstellung in meinem halben Jahr in Bochum erinnert? ZA-Firma war in Dortmund, ich wurde zuerst nach Essen zu RWE geschickt (ganz nett) und dann nach Ratingen zu Vodafone... 3 h reine Fahrzeit jeden Tag... Das geht einfach nicht, vor allem wenn man keine Chance hat, uebernommen zu werden. Wenn scho is das natuerlich was anderes... Aber ich kam mir damals vor wie Mensch zweiter Klasse und wuerde Zeitarbeit wohl auch nicht mehr machen, wenn es noch irgendne andere Moeglichkeit gaeb...
Ich sitze jetzt gerade max. 400 Meter vom Vodafone-Hauptsitz entfernt (am anderen Ende von Düsseldorf), du kannst dir die Fahrerei also sicherlich sehr gut vorstellen. Und ich habe sogar noch Glück gehabt, da die Verkehrsanbindungen theoretisch sehr gut sind. Theoretisch.

Allerdings kenn ich auch den Engpass den man oft in ner Firma hat, wo man dann froh is wenn man kurzfristig fuer n paar Wochen ne faehige Aushilfe kriegt, und dafuer sin Zeitarbeitsfirmen natuerlich wieder gut. Bloss muesst's fuer die Arbeiter da halt bessere Bedingungen geben...
Gegen solche Einstellungen habe ich auch nichts - wenn ich allerdings auch hier fesstellen muß "Gleiches Geld für gleiche Arbeit für den, der sie erledigt!". Alles andere ist Ausbeutung und in meinen Augen widerspricht es dem Gesetz.

Was man auch nicht in dieser Diskussion vergessen darf - theoretisch zahlt der Kunde (als der Ausleihende) einen höheren monatlichen Geldbetrag als für einen Festangestellten. Theoretisch. Denn durch steuerliche Vergünstigungen und steuerliche Vorteile (Zeitarbeiter gelten nicht als Person sondern als Dienstleistungen) sind meines Wissens nach die Kosten wiederum geringer. Warum sollte also eine Firma jemanden dann fest einstellen.

@Sabermaster
Ich bin auch dagegen, daß Leute sich im sozialen Netz ausruhen oder daran bereichern. Allerdings erwarte ich dann zwingend, daß man eine Arbeitsstelle hat, mit der man sich und seine Familie ernähren kann. Leider ist dies nicht der Fall, wenn Arbeitnehmer zunehmend mit so geringen Löhnen abgespeist werden, die nicht zum (über)leben in diesem Land reichen, in dem die Preis und Gebühren künstlich immer weiter nach oben geschraubt werden. Deswegen bin ich auch dafür, zustäzlich von den von mir erwähnten verschärften Anforderungen an Zeitarbeit in Deutschland einen Mindestlohn für Festanstellungen gesetzlich zu verankern und ihn an den Lebenskosten in Deutschland auszurichten. 1000 Euro würde ich spontan und blind als Zahl mal festlegen, ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen/müßen.
Ich kann die Leute verstehen, die dann lieber sagen "Ich bleib arbeitslos anstatt nichtmal genug Geld zu verdienen, um meiner Familie mehr als ein Dach, Wasser und Brot" geben zu können. Und diesen Fehler kreide ich noch nicht mal dem soziaken System an sondern vielmehr der wirtschaftlichen Entwicklung seitens der Arbeitgeber, die ihrer sozialen Verantwortungen diesbezüglich nicht mehr nachkommen wollen.

Was meine Bewerbungen im Jahr 2000 anging - die meisten waren ZAF. Und auch wenn ich nicht bei vielen Vorstellungsgesprächen war, kann ich Dir sagen, daß ich die meisten sowieso abgelehnt hätte, weil sie einem Paradebeispiel für Ausbeutung und miese Bezahlung waren. Dazu kommt nach das Geschäftsgebahren so mancher ZAF - wenn man sich schon als Arbeitssuchender genötigt sieht, beim Arbeitsamt anzurufen und sich über die Firma zu beschweren, spricht das für sich.
Viele dieser Angebote wären übrigens dermaßen gering bezahlt gewesen, daß ich selbst als einzelne Person niemals auf eigenen Beinen hätte stehen können. Ich hätte Miete bezahlen können, was zu essen und das wäre es gewesen. Kleidung, Erholung oder gar Urlaub wären so gut wie gar nicht drin gewesen. Vergessen wir mal ein Kfz.... :rolleyes:

Allgemeines Fazit ist:
* Zeitarbeit sollte die (absolute und) berechtigte Ausnahme sein, nicht die Regel.
* Zeitarbeit sollte gleichberechtigt bezahlt werden.
Dann wird die Wirtschaft auf besser laufen als jetzt.
 
Genau wie Hora habe ich ja eingangs gesagt, dass ich bei einer sehr seriösen Firma arbeite, die auch noch ordentlich zahlt. So kann ich als Single davon leben. Leben. Mehr aber auch nicht. Allerdings bin ich imemr noch besser dran als man anderer. Im Großen ganzen hat Hora sicher Recht mit dem was er sagt, wobei mir eine Anstellung wie die seine völlig Schleirhaft ist. Die Faustregel lautet nämlich, dass sich ein Zeitarbeiter nach ca. 2 Jahren gegenüber einem Festangestellten nicht mehr rechnet. viele Firmen übernehmendeshalb Ihre Zeitarbeiter nach 2 Jahren.

Zu deiner Frage:
Ich erhalte von meinem AG einen Verpflegungszuschuß in Höhe von ? 4,00 pro Tag. Sobald ich 8 Stunden (inklusive Fahrtzeit) aus dem Haus bin wird dieser gezahlt. Er ist die ersten 6 Monate sogar Steuerfrei. Ist man mehr als 6 Monate beim gleichen Kunden wird er Steuerpflichtig. Allerdings hat mein AG nach 6 Monaten den Zuschuss einfach auf ? 8 erhöht so dass mir durch die Besteuerung keine Verluste entstehen. Sehr fair die Leute :)
Zudem wurde meine Fahrkarte damals als ich auch 1,5 Stunden zur Arbeit hatte nicht Pauschal verrechnet sondern ich erhielt "Kilometergeld". Wie ich zur Arbeit kam war egal.
Ich weis nicht ob du diesen Zuschuß auch erhältst und in wie weit der Pflicht ist. Da er aber von der Lohnsteuer befreit ist scheint es was offizielles zu sein. Aber es wäre zumindest etwas du bekommst. Soweit ich weis zählt der Anfahrtsweg nämlich keinesfalls als Arbeitszeit.
 
Die Faustregel lautet nämlich, dass sich ein Zeitarbeiter nach ca. 2 Jahren gegenüber einem Festangestellten nicht mehr rechnet. viele Firmen übernehmendeshalb Ihre Zeitarbeiter nach 2 Jahren.
Kennst du den Begriff "Headcounting"?
Irgendwelche intelligenten Manager legen damit fest, daß eine Firma/ein Werk nur soundsoviel Köpfe haben darf. Zeitarbeiter gelten aber nicht als Köpfe, sondern als Dienstleistung und selbst wenn sie nach einer gewissen Zeit mehr kosten sollten, werden sie nicht übernommen. Weil damit die Anzahl der Köpfe im Werk überschritten wird....

Rate mal, aus welchem Land das kommt.... :)


Soweit ich weis zählt der Anfahrtsweg nämlich keinesfalls als Arbeitszeit.
Theoretisch hast du da recht, aber andererseits ist es ja so, daß ich Angestellter der Firma A in Bochum bin, meine Tätigkeit aber bei der Firma B in Düsseldorf habe. Wenn man das ganze etwas engstirniger sehen würde, könnte man behaupten, daß ich jeden Tag eine Dienstreise (zum Kunden) mache. ;)

Es ist ja auch nicht so, daß ich die komplette Fahrzeit von der Firma in irgendeiner Form vergolten haben möchte. Verständlicherweise habe ich aber auch ein Anrecht auf sowas wie ein Privatleben unter der Woche, was mir bei Arbeits- und Fahrtzeiten von mind. 12 Std/Tg, die mir quasi durch den Außerhaus-Einsatz aufgezwungen werden, nicht habe. Ob ich diesen Verpflegungszuschuß nun dazu bekommen (ich meine ja, die Höhe weiß ich jetzt noch nicht mal), ist für meine Frage prinzipiell erstmal unerheblich, denn es ändert nichts an der täglichen Stundenzahl, die ich für die Firma inkl. Fahrerei abreisse.

Ich denke, du verstehtst meine Situation, Janem, da Du selber mal in einer solchen warst. Seit 6 Jahren habe ich mind. durchschnittlichen 12 Stunden, in der Hälfe der Zeit sogar noch mehr. Obwohl ich die Stelle in Düsseldorf mag, mit den Kollegen super klar komme und wenn möglich hier bleiben wollen würde, habe ich da langsam keinen Bock mehr drauf.
 
Ich arbeite seit *nachrechne* 3 Jahren bei einer Zeitarbeitsfirma, die sich auf Kraftfahrer spezialisiert hat. Über den Lohn kann ich nicht klagen (in der freien Wirtschaft verdienen Kraftfahrer mittlerweile weniger, mit Ausnahme Fernverkehr), über meinen Chaf kann ich genausowenig klagen, der steht voll und ganz hinter seinen Fahrern. Wenn die sich weigern, ein Fzg zu führen, das nicht der STVZO entspricht, verliert so mancher Festangestellter seinen Job....wir hingegen nicht. ;)

Ich stehe Zeitarbeitsfirmen, wie meine eine ist eigentlich positiv gegenüber. Allerdings ist dieses Geschäft mittlerweile zu einem Ausbeutergeschäft mutiert...leider. Ich persönlich verdien fast doppelt soviel wie einer, der in einer Wald und Wiesen Leihfirma arbeitet.......
 
Theoretisch hast du da recht, aber andererseits ist es ja so, daß ich Angestellter der Firma A in Bochum bin, meine Tätigkeit aber bei der Firma B in Düsseldorf habe. Wenn man das ganze etwas engstirniger sehen würde, könnte man behaupten, daß ich jeden Tag eine Dienstreise (zum Kunden) mache. ;)
Ich würde eher sagen, dass es eine Art von Kommandierung ist (beim Bund). Steuerrechtlich könntest Du das nicht über die Dienstreise abwickeln, sondern über die doppelte Haushaltsführung. Wenn Du das nicht schon machst, würde ich das vielleicht bei der nächsten Steuererklärung versuchen über die doppelte Haushaltsführung eben einen Steuererlass zu bekommen. Ich meine, mich zu erinnern, dass ich das im "Großen Konz - 1000 legale Steuertricks" gelesen habe. Ich schaue mal die Tage nach, ob das auch auf Fälle anwendbar ist, wo man keine Zweitwohnung hat.

Ist sicherlich kein Ausgleich für die "verlorene Zeit", aber doch besser als garnichts.
 
Zu deiner Frage:
Ich erhalte von meinem AG einen Verpflegungszuschuß in Höhe von € 4,00 pro Tag. Sobald ich 8 Stunden (inklusive Fahrtzeit) aus dem Haus bin wird dieser gezahlt. Er ist die ersten 6 Monate sogar Steuerfrei. Ist man mehr als 6 Monate beim gleichen Kunden wird er Steuerpflichtig. Allerdings hat mein AG nach 6 Monaten den Zuschuss einfach auf € 8 erhöht so dass mir durch die Besteuerung keine Verluste entstehen. Sehr fair die Leute :)
Zudem wurde meine Fahrkarte damals als ich auch 1,5 Stunden zur Arbeit hatte nicht Pauschal verrechnet sondern ich erhielt "Kilometergeld". Wie ich zur Arbeit kam war egal.
Ich weis nicht ob du diesen Zuschuß auch erhältst und in wie weit der Pflicht ist. Da er aber von der Lohnsteuer befreit ist scheint es was offizielles zu sein. Aber es wäre zumindest etwas du bekommst. Soweit ich weis zählt der Anfahrtsweg nämlich keinesfalls als Arbeitszeit.

Also ich erhalte 4,20 €/Tag Verpflegungszuschuss (Grundsätzlich steuerfrei), sobald ich auch nur 5 Minuten arbeite. Bleibe ich länger als 12 Stunden (inkl. An- und Abfahrt) von zuhause weg, sinds 8 €, muss ich auswärts ratzen sinds 12,50 €.
Zusätzlich dazu erhalte ich für die Anfahrt zu meinem Arbeitsplatz ebenfalls 4,20 €/Tag (im Nahbereich bis 20 KM). Bei Entfernungen zwischen 20-50 KM sinds 7 € und bei allem was drüber liegt 12,80 €. Auch diese Beträge sind grundsätzlich steuerfrei und bleiben auch bei streichung der Kilometerpauschale (alles von 0-20 KM ist gestrichen) bestehen. Dabei ist es egal, ob ich mim Auto, Fahrrad oder U-Boot zur Arbeit fahre ;)

Meinen Stundenlohn verschweige ich lieber mal :D

Weiterhin ist bei meiner Firma der Vorteil, das wir ne Art Stundenkonto haben. Da wir (eigentlich erstaunlich) eine 37,5 Stunden Woche haben und alles was drüber hinausgeht als Überstunden verrechnet werden, wachsen bei uns die Zeitkonten unter umständen rapide an. Standardmässig werden im Monat 10 Stunden ausbezahlt, der Rest wird aufs Konto geschrieben. Ich kann mir aussuchen, ob ich Kohle ham will, oder Urlaub. Wenn ich meine 30 Tage Urlaub nehme und dann sämtliche Überstunden abfeier, die sich ansammeln, komm ich, wenn ich will, auf locker auf 1 Monat zusätzlichen Urlaub. ;)
 
Für eine "Doppelte Haushaltsführung" müßte ich aber eine Unterkunft in Düsseldorf haben, was aber nicht der Fall ist. ;)
Dat is mir klar, dass Du keine Unterkunft in D hast Hora, hin und wieder kann ich auch lesen *gg* Ich meine aber, dass man da trotzdem die (Grundsätze) der doppelten Haushaltsführung anwenden kann, bin mir aber wie gesagt nicht sicher.
 
Ich bin jetzt auch bei einer dieser "Arbeitnehmerüberlassungsagenturen" beschäftigt und leider kann ich sagen das ich nur negative Erfahrung damit gemacht habe. Das Gehalt kam mit regelmäßiger Unpünktlichkeit, Fahrtkosten nur nach schriftlich Anmahnung und der Chef behandelt diese Sachen als Lapalie. Ich habe jetzt dort gekündigt und glücklicherweise einen neuen Arbeitsplatz bei einer Nicht-Arbeitnehmerüberlassungsagentur bekommen.
Das ist hoffentlich nur ein Einzelfall, jedoch kann ich jedem nur raten sich nicht hinhalten zu lassen mit Ausreden und falschen Versprechungen.
 
Ich hab einige freunde die für Zeitarbeitsfirmen gearbeitet haben, und ich hab durchweg nur verdammt schlechtes gehört.
Viele dieser Zeitarbeitsfirmen sind nur an einem interessiert an der ausbeutung der leute, zahlen nur noch minilöhne mit dennen man auf kein grünen zweig kommt und auch keine wirkliche zukunft hat.

Als ich selbst arbeitslos war und bei Zeitarbeitsfirmen vorstellig wurde, war das einzige das sie mir angeboten haben, trotz guten schulabschlusses arbeiten für max. 4 euro netto die stunde, und wer arbeitet schon gerne 50 stunden die woche wenn er nur 4 eure dafür bekommt. Und die Zeitarbeitsfirma für ne reine vermittlungstätigkeit über 20 abgreifen kann. Ich finde das schon ne absolute frechheit. Sicher sind nicht alle dieser firmen gleich, aber ein großteil ist schon mehr als dubios.


Wenn es um die vermittlung von fach personal und spezialisten geht kann man druchaus mal glück haben was aber auch eher selten passiert. Desweitern find ich es auch oft fragwürdig das leute ne stelle annehmen die mit 3-4 euro nette bezahlt wird, ja man ist willig wieder zu arbeiten will nicht auf andere angewiesen sein, aber wenn man solche schlechtbezahlten jobs annimmt, spuckt man unserer geldgeilen und maroden wirtschaft doch nur noch in die Hände.
Denn welche Firma schaft schon ne dauerstelle die sie mit sozial abgaben und höheren kosten belasetet, wenn sie willige und billige arbeitskräfte bekommt.
 
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