Die kriminellen Karrieren der Gebrüder R.

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Vielleicht hat jemand von Euch Stern TV gesehen, den Bericht über die 4 gewalttägen Brüder aus Köthen. Vor 13 Jahren wurde über die Jungs, damals 7, 8, 9 und 12 Jahre alt berichtet, weil sie eine Frau überfallen und deren ganze Wohnung verwüstet haben.

Sie haben damals schon den Hitler-Gruß draufgehabt und eine "Skinhead-Karriere" angestrebt.Jetzt sind die Jungs erwachsen und alle kriminell, mehr im Knast als zu Hause in deren Obdachlosenunterkunft. Alle sind extrem gewaltbereit. Die Schwester hat auch schon wieder 7 Kinder (von 3 oder 4 Vätern), die in diesem Milieu großwerden: Mit Gewalt, Schläge, Nazi-Parolen, Dreck und Verwahrlosung (Dixi-Klo im Hof, weil alle sanitären Einrichtungen im Haus zerstört wurden!!!) und das Amt sagt: Es geht den Kindern dort gut, sie fühlen sich wohl dort! Wir können sie dort nicht rausholen, denn die Mutter will da nicht weg. Und die Oma gibt auch zu, dass die Kinder öfter mal geschlagen werden von den Großen. Heimunterbringung? Pflegeeltern? Nö, warum, die Familie hält dort zusammen - und die nächste Generation von Gewalttätern und Säufern wächst heran...

Das kann doch nicht sein, dass die Ämter quasi zugucken, wie die nächste Generation von Gewalttätern heranwächst, oder? Was läuft da schief? Wenn man das gesehen hat, was da abgeht, ich glaube dann zweifelt man wirklich an den Jugendämtern.


Die kriminellen Karrieren der Gebrüder R. | stern TV
 
Also an den Jugendämtern zweifele ich sowieso, genau wie ich der Meinung bin das unsere Polizei nicht ausreichend Befugnisse bei der Anwendung unmittelbaren Zwangs hat hat das Jugendamt diese auch nicht. Dieses Schicksal ist mit Sicherheit kein Einzelschicksal, aber da ist wohl unsere Gesetzgebung zu starr um etwas zu bewegen.
 
Ich habe den Bericht zufällig beim Reinzappen gesehen, und ich staunte nicht schlecht. Die Zustände sind erschreckend, ebenso die Argumentation seitens des Jugendamts. Mir kam es ja öfters so vor, als hätten die schlicht die Hosen voll und würden sich gar nicht groß trauen, etwas zu unternehmen. Aber meine Meinung über Jugendämter war ohnehin schon immer gemischt bis nicht besonders gut. Ich kenne Fälle, in denen die Zustände mit denen der Familie R. nicht einmal ansatzweise zu vergleichen waren, und selbst da kamen die Kinder in Pflegefamilien und ähnliches. Zum Beispiel hatte ich in der Grundschule eine notorische Schulschwänzerin in der Klasse. Das war ein wirklich nettes Mädchen, aber ihre Mutter war eine stadtbekannte Säuferin, die sich nicht um ihre Tochter gekümmert hat. Wegen der Schwänzerei und ihrer unfähigen Mutter kam sie dann schließlich ins Kinderheim. Soweit ich gehört habe, führt sie heute ein ganz normales Leben und ist eine verantwortungsbewußte Frau geworden. Meiner Meinung nach war das die Rettung, denn wenn sie bei ihrer Mutter geblieben wäre, hätte es mit ihr womöglich ein schlimmes Ende genommen.
Ich habe sogar eine Verwandte, die jahrelang für ein Jugendamt gearbeitet hat... der Witz bei der Sache ist, daß sie zu der Erziehung ihres eigenes Kindes nicht fähig war. Sie konnte mit dem Kind weder umgehen, noch hat es sie je groß interessiert und ein normales Verhältnis ist nie entstanden.

Zurück zu Familie R.: Bei Den Brüdern ist imho schon alles verloren, aber um die Kinder der Schwester sollte man sich bemühen, denn die kann man noch aus diesem Milieu herausholen und retten. Ansonsten wird den Kleinen die gleiche "Zukunft" blühen...
 
Hab den Bericht auch gesehen und es ist wirklich erschreckend - meiner Meinung nach bloß leider kein Einzelfall (wenn auch sicherlich häufig nicht in der krassen Art).

Zur Seite des Jugendamtes kann ich eigentlich nur sagen: Es ist leider wirklich so, dass den Leuten dort die Hände gebunden sind. Die Gerichte in Deutschland setzen sich oft sehr sehr stark für die Rechte der Eltern ein (was sicherlich in gewisser Weise auch net schlecht ist - es ist für ein Kind nichts schlimmer als von den Eltern getrennt zu werden - selbst wenn es misshandelt wird gibt es eine starke psychische Bindung). D.h. die ganze Beweislast liegt auf Seiten des Jugendamtes und es ist nicht so ganz einfach ein solches Maß an "Nicht-Ausübung-der-elterlichen-Pflichten" nachzuweisen, dass den Eltern tatsächlich das Sorgerecht entzogen wird. Gerade in einem solchen Fall, wo die Kinder ja versorgt waren (wenn auch wirklich unter erbärmlichen Umständen - aber es bestand ja wohl zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für ihr Leben) und ihnen von Seiten der Eltern her wohl auch keine körperliche Gewalt angetan wurde (bzw. diese dann häufig auch wieder schwierig zu Beweisen ist, wenn Eltern sich hinstellen und sagen, dass Kind sei eben von der Treppe gefallen und würde sich schnell was brechen - Untersuchungen zur Belegung dieser Tatsache aber verweigern...). Dazu kommt noch, dass die Jugendämter in den Zeiten mangelnder öffentlicher Gelder auch zunehmend schwächer besetzt werden und ein einziger Sozialarbeit häufig für über 100 Familien zuständig ist. Man sollte sich also dafür hüten den schwarzen Peter immer vorschnell den Jugendämtern zuzuschieben...
 
Beschweren wir uns nicht auf der anderen Seite über ständige Einmischung vom Staat, dass er seine Bürger bevormundet usw.
Aber kaum läuft ein Bericht im Fernsehen, den wir in keiner Weise irgendwie nachprüfen können, rufen wir nach Vater Staat, dass er mit harter Hand durchgreift und für Ordnung sorgen soll.
In erster Linie sind nun mal die Eltern für die Kinder verantwortlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir alle Kinder aus armen Verhältnissen, aus kriminellem Umfeld oder allgemein von Andersdenkenden in Heime stecken sollen.
 
und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir alle Kinder aus armen Verhältnissen, aus kriminellem Umfeld oder allgemein von Andersdenkenden in Heime stecken sollen.


Das nicht,aber Geschöpfe die offensichtlich asozial sind,und zwar im Sinne des Wortes,müssen in entsprechende Einrichtungen verbracht werden,schon um die Allgemeinheit zu schützen.
Eine etwaige Resozialisierung kann versucht werden, ist aber doch erfahrungsgemäß eher sinnlos.Also muss dieser Bodensatz der Gesellschaft weggesperrt werden.
 
Ein Punkt bei der Sache könnte einfach sein, daß das zuständige Amt nicht soviel Geld für diese Kids ausgeben will. Traurig, aber wahr... so ein Platz kostet einen imensen Tagessatz und die meisten Ämter zetern schon bei ner gescheiten Nachmittagsbetreuung rum.

Da muß sich einfach was ändern, in der Hinsicht... solchen Kids muß geholfen werden. Ob das mit einem Heimplatz bewerkstelligt wird ist wieder eine andere Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also muss dieser Bodensatz der Gesellschaft weggesperrt werden.

Sorry, aber diese Wortwahl stößt mir jetzt etwas bitter auf. Zumal man bei einer Unterbringung im Heim auch keinesfalls von "wegsperren" reden kann und selbst wenn man solche Leute wegsperren würde: Eine derartige Unterbringung hat auf solche Leute keinerlei positiven Einfluss (ich glaube ich schrieb bereits an anderer Stelle, dass mir eine Ex-Inhaftierte berichtete Knast sei für sie wie Urlaub gewesen - und wenn sie wieder mal auf der Straße landen würde, würde sie wieder was machen um dorthin zurück zu können...).

Ein Punkt bei der Sache könnte einfach sein, daß das zuständige Amt nicht soviel Geld für diese Kids ausgeben will. Traurig, aber wahr... so ein Platz kostet einen imensen Tagessatz und die meisten Ämter zetern schon bei ner gescheiten Nachmittagsbetreuung rum.

Klar spielt Geld auch in solchen Fällen ne große Rolle, aber soweit ich weiß ist eine Heimunterbringung im Vergleich zu der Betreuung zu Hause durch eine Familienhilfe (die es wohl in dem Fall hier gab) noch teurer (im Heim kommt ein Erzieher auf um die 20 Kinder - in der Familienhilfe ein Sozialpädagoge auf eine Familie).

Außerdem WAREN die Kids ja in Heimen untergebracht - ich wage sogar zu behaupten, dass dieser Aufenthalt für deren Entwicklung nur noch katastrophalere Auswirkungen hatten. Der Leiter des Jugendamtes meinte ja auch, dass gerade die gewohnte Umgebung den Kindern ne gewisse Sicherheit gab - und unsichere Kinder, die keine anderen Verhaltensmuster als Gewalt kennen sind wohl noch gefährlicher als Kids, die gewalttätig sind aber sich in der gewohnten Umgebung wenigstens nicht bedroht fühlen.
 
Sorry, aber diese Wortwahl stößt mir jetzt etwas bitter auf.

Naja,Deine Zuneigung zu Vergewaltigern,Verbrechern,Terroristen und ähnlichen Personen kennen wir ja aus verschiendenen anderen Threads(Deine Aussagen kann ich allesamt zitieren.)
Du hast ja selbst für den Vergewaltiger und Kidnaper von Stefanie Verständnis geäussert.
Vieleicht wiederfährt Dir mal ähnliches,dann möchte ich Deine Nächstenliebe nochmals diskutieren.

Was die Gebrüder R. angeht,so stimme ich da auch Riker nur zum Teil zu.
Wegegesperrt genügt da m.E. nicht.
Ein paar Jahre im Steinbruch sollten da eigendlich Wunder wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die Gebrüder R. angeht,so stimme ich da auch Riker nur zum Teil zu.
Wegegesperrt genügt da m.E. nicht.
Ein paar Jahre im Steinbruch sollten da eigendlich Wunder wirken.

Ich habe mich ja bewußt zurückgehalten..Könnte man hier sagen was man denkt wäre noch so einiges mehr dazu gekommen..

So bliebs bei Andeutungen.
 
@Jedihammer und Riker
Meine Güte ihr lasst hier ja echt mal wieder ordentlich vom Stapel....
Ich habe den Bericht auch gesehen und bin ebenfalls der Meinung, dass bei den bereits erwachsenen Söhnen dieser Familie nichts mehr zu retten ist. Erstens sind die eh total hohl in der Birne und wahrscheinlich zu dumm ihre Situation auch nur zu erahnen (zumindest der Älteste) und zweitens kommen die bald eh wieder in den Knast. Steinbrch (Warum nicht gleich die Salzminen?) verstösst aber gegen meine Rechtsauffassung. Gulags will ich in Deutschland keine.


Ich habe aber ein Problem damit kleine Kinder unter 10 Jahren bereits als Bodensatz der Gesellschaft zu bezeichnen und dafür zu plädieren sie als unrettbar wegzusperren. oder in den Steinbruch zu schicken (warum nicht gleich die Salzminen).

Kleine Kinder wie diese die nichts anderes kennen als diese Umgebung können doch gar nichts für Ihre Situation. Die Eltern und in diesem Fall auch Großeltern sind wohl schuld wenn die Kinder in einer derart assozialen Umgebung aufwachsen müssen.

Das Hauptargument der Ämter dafpr die Kinder nicht dort wegzuholen waren übrigens nicht die Kostengründe. Es war einfach die Tatsche das diese Kinder eine starke Bindung zu Mutter und Großmutter zu haben scheinen. Daher wäre es nicht im intresse des Kindes Sie von der Mutter zu trennen. Eine gemeinsamer Umzug mit der Muitter scheiterte letzlich nur daran das die Mutter sich weigerte. Und es ist nunmal in Deutschland nicht so einfach einer Mutter Ihre Kinder wegzunehmen. Eigentlich auch gut so. Meines erachtens ist diese Familie einfach ein Extrembeispiel an dem die vorhandenen Vorschriften scheitern. Solche gibt es viele und wirds immer wieder geben.

Man kann nur hoffen das die Mutter der kleinen irgendwan zur Vernunft kommt und in das Haus zieht das die Gemeinde ihr stellen wollte.
 
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