Grundwissen -> Musik

Stasia

fieses und niveauloses Biest..
mit erschrecken, stellte ich heute bei einem geselligen abend fest, dass zum beispiel die rheinland-pfalz, musik als schulfach, fernab ob die schüler instrumente lernen oder nicht, gar nicht hat.
ebenso, dass viele sogar in meinem alter, mitte 20, keinen blassen schimmer haben wer ray charles oder aretha franklin sind. jethro tull oder dergleichen - nie gehört.
ufo oder dio - ebenfalls unbekannt und das bei sogenannten "mättlern"!!

ich frage mich echt, was bekommen die letzten generationen von ihren eigenen eltern, eigentlich noch mitgegeben? grad noch, dass sie mozart und bach kennen, aber auch nur vom namen. eigentlich traute ich auch gewissen bekannten und freunden zu, einige generationsprägende "klassiker" zu kennen, aber in vielen fällen eher pustekuchen. aber am heutigen abend, hatte über die hälfte der gäste keine ahnung wer früher mal sozusagen meilensteine gelegt hat.

das beste als wir uns, auch wenns fies ist, über 4 personen amüsierten, die ray charles nicht kannten, kam als nächstes bei der frage nach aretha franklin die antwort: "nein den kenne ich nicht."
teilweise konnte man über solche aussagen aber auch nicht mehr lachen.. weils einfach nur "seltsam" war ^^

auch wenn vieles nicht mein geschmack ist, wie zb abba (ja, die kennt sogar bestimmt jeder, dient jetzt aber nur als beispiel) oder dergleichen - man kennt sie aber doch wenigstens. auch lief zu meiner zeit daheim immer den ganzen tag irgendwo im haus musik, sei es nun von meinem vater, meiner mutter oder meinen geschwistern. ist das heut gar nicht mehr "normal"?

findet ihr musik im leben wichtig genug, um dem ein schulfach zu widmen?
was spielt musik eigentlich für eine rolle?
 
Als Schulfach finde ich Musik nicht notwendig.

Für einen selber kommt es hat darauf an wo die Interessen liegen. Ich will jetzt nicht behaupten das die Jugend heute weniger Allgemeinbildung/Wissen über Musik hat als früher (mir kommt es aber dennoch so vor). Sie wissen halt mehr über andere Dinge bescheid die ich in ihrem Alter noch nicht mal vom Hörensagen kannte.

Rückblende:
Wenn ich früher von der Schule kam wurde als erstes das Radio angeschaltet. Private gab es damals noch nicht u. so hörte ich dann BR3 oder SWF. Pficht für alle war damals um 20 Uhr Tomas Gottschalk auf BR3 "mit Pop nach 8", so hat seine Karriere angefangen. War ne lustige (ja der war früher echt lustig) u. vor allem Informative Sendung. Cooler war natürlich der Südwestfunk, der hatte die bessere Musik. So bekam man sein Allgemeinwissen ganz von selber u. automatisch mit. Wenn man zu Freunden ging wurde die eine oder andere LP aufgelegt u. man hatte meistens eine MC (Musikkassette) in der Tasche um aufzunehmen oder dubben.
Später tauchten dann die ersten Privaten auf. Angeblich sendeten die von Bozen aus, kann aber auch ne urbane Legende sein. Jedenfalls nannte sich der erste "Radio Bozen". Später tauchte noch einer auf der sich "Radio "M" nannte. Das war dann der totale Musikoverkill. Da liefen Sachen von denen wir noch nicht mal gehört hatten. In keiner Programmzeitschrift war natürlich ein Programm von denen zu finden. Also macht man sich "Stundenpläne" ,ähnlich wie die in der Schule nur halt 24/7, und pflegte diese.

Und heute.
Es ist viel einfacher geworden an Musik zu kommen. Da könnte man also meinen das sich nun jeder selbst seinen Musikgeschmack zurechtlegt u. sich Wissen darüber aneignet. Man ist ja nur ein paar Klicks von jeder MP3 Datei und allen Infos entfernt.
Aber es hat sich garnix geändert. Mainstream für die Breite Masse. Debile Singshows u. Private Radiosender mit nur 5 CDs nerfen mich jetzt schon mein halbes Leben.
Denn um seinen eigenen Geschmack zu entwickeln benötigt es Zeit, viel Zeit. Und will man darüber auch noch bescheid wissen braucht es noch mehr Zeit.
Aber heute sind die Interessen viel vielschichtiger geworden. Bei mir gab es ja kaum was anderes.......es ging irgendwie automatisch nebenher.

mfg
colonelveers
 
Als Schulfach finde ich Musik nicht notwendig.

Also, ich finde schon, daß das in die Schule gehört. Musik ist, genau wie Lyrik oder Prosa, Teil unseres kulturellen Erbes. Es stellt ja auch niemand in Frage, wenn im Deutschunterricht die Werke von Goethe, Schiller, Lessing usw. vermittelt weren, warum sollte es dann nicht notwendig sein, im Musikunterricht eine gewisse Allgemeinbildung über Beethoven, Mozart, Bach usw. zu vermitteln und sich auch ein wenig mit der jüngeren Musikgeschichte zu befassen?
Aber wenn es wirklich stimmt, daß jetzt schon der Musikunterricht an manchen Schulen oder in manchen Bundesländern aus dem Lehrplan gestrichen wird, dann braucht man sich echt nicht mehr wundern, wenn es mit der Allgemeinbildung immer weiter bergab geht.

C.
 
Ich schliesse mich Crimson's Aussage an. Musik ist vor allem in Europa ein sehr hohes Kulturgut, was auch gepflegt werden muss. Traurig ist halt, wenn die Kinder heutzutage vielleicht mal eventuell was von Beethoven oder Mozart gehört haben und sei es nur der Name. Ich persönlich höre ja nicht sooo viel klassische Musik, aber doch habe ich einige Stücke diverser Komponisten gehört.

Sowit ich weiss, wird in der gesamten Schweiz dieses Fach immer noch gepflegt.
 
Also, alles was ich über Musik weiß, was aufgrund dessen, dass Musik mein großes Hobby ist und ich in ner Band Gitarre spiele, nicht unbedingt so wenig ist, hab ich sicher nicht aus dem beschissenen Musikunterricht den ich in der Schule erfahren "durfte".
 
Ich schließe mich Dorsk und Crimson an. Es ist wirklich schade, dass einige Kinder und Jugendliche nicht mal vom Namen Mozart oder Beethoven was gehört haben. Auch wenn ich nicht so viel klassische Musik höre, glaube ich, dass man wenigstens die Namen kennen sollte und auch wissen sollte, in welchem Jahrhundert sie gelebt haben. Das gehört zur allgemeinen Bildung. Daher glaube ich, dass Musik als Schulfach schon notwendig ist.
 
Also, alles was ich über Musik weiß, was aufgrund dessen, dass Musik mein großes Hobby ist und ich in ner Band Gitarre spiele, nicht unbedingt so wenig ist, hab ich sicher nicht aus dem beschissenen Musikunterricht den ich in der Schule erfahren "durfte".

der unterricht den ich auf der schule hatte, war im vergleich dazu, was ich als musikalisches grundwissen definiere, auch lächerlich. aber wir haben mozart durchgenommen, auch angehört, sein leben etc. ebenso bach und beethoven. wenn ich heute irgendwo ein klassisches lied höre, kann ich es in vielen fällen, einem komponisten zuordnen. auch weiß ich wo die jeweiligen geboren und gestorben sind etc.

für mich ist wichtig zu wissen, das man weiß, wer sogenannte meilensteine in der musik gelegt hat. das man bei bekannten gruppen wie die beatles, abba etc. eine zeitperiode nennen kann. aus welcher anderen gruppierungen gewisse genres entstanden. wer waren die vorreiter vom heutigen. was bewegt eine gruppe zu manchem song. es gibt auch lieder die aus bestimmten gründen eigentlich lieder wurden, die jeder kennen muss/sollte.

ebenso, scheint es nicht mehr so zu sein wie früher was die eigenen gehörten bands angeht. da frägt man wer ist denn da der frontman - äh öh weiß nicht. wieviele alben hatten sie schon - fehlanzeige. welcher stil - "der typische eben".
ja mit solchen aussagen kann man nix anfangen.
das beste war mal, da hatten wir das thema metallica. da gings wieder um "ab dem black album kann man sie vergessen". musste ich schon grinsen und fragte denn wieso. "hab ich halt gelesen". auf meine frage ob er trotzdem die nachfolgenden alben ma angehört hat kam nur ein "wozu? alle finden die *******".

nunja. ab da wusste ich dann gestern, es hat keinen sinn mehr zu diskutieren.
 
Prinzipiell halte ich, das Musik an der Schule (wie Crimson in seinen Ausführungen schon geschrieben hat) in der Tat unterrichtet werden sollte. Allerdings muß man dann auch die Prioritäten bitte gleichermaßen verteilen. In meinen 6 Jahren wurden wir 5 1/2 (!) Jahre über klassische Musik unterrichtet, moderen Musikrichtungen - sei es nun Blues, Jazz, Rock, Pop oder ähnliches, wurde in wenigen Stunden abgefertigt. Meist ohne irgendwelche Hörproben oder praktische Unterrichtselemente. Von anderen weiß ich, dass es bei ihnen nicht viel anders war. Der Lehrer lies keine Zweifel aufkommen, dass er für moderne Musik nichts übrig hat - nett gesagt. Er forumlierte es anders und politisch unkorrekter....^^

Ich für mich habe das Glück, dass mein Musikgeschmack recht weit gefächert ist und ich mir auch klassische Musik anhör - obwohl ich nicht besonders musikalisch bin, wie ich nach 2 frustierenden Jahren Klavierunterricht fesstellen durfte. Wie aber auch bei Kunst würde ich persönlich es befürworten, wenn man gerade bei musischen Fächern eine Benotung weglassen würde.

Was nun einen gewissen Wissenstandard bei Musik angeht, ist das immer so ein heikle Sache - warum sollte ich den Frontman von der Band XY unbedingt kennen? Reicht es nicht, daß ich die Band und ihre Werke kenne und einordnen kann? Sind Genres wirklich so sinnvoll bzw. abgrenzbar (meiner Meinung nach nein)?
 
Sache ist nunmal so, Musik und sicherlich Kunst allgemein, wird natürlich als ganz furchtbar subjektiv empfunden.
Ich dreh da auch keinem einen Strick draus wenns ihn nich interessiert, 'türlich versteh ich es nicht weil ich Musik liebe, aber andere Leute lieben Malerei oder was weiß ich, und da hab ich auch keine Ahnung von weils mich nicht interessiert.

Allgemeinwissen macht auch keine besseren Menschen.
Und was von aller Welt zum Allgemeinwissen erklärt wird sprengt in der Gesamheit auch den Rahmen des menschlichen Gehirns, irgendwer ist immer schockiert wenn man was nicht weiß.

Kennt man doch aus der Schule, jeder Lehrer hält sein Fach für am wichtigsten, die mit den blödesten Fächern am meisten.
 
Prinzipiell halte ich, das Musik an der Schule (wie Crimson in seinen Ausführungen schon geschrieben hat) in der Tat unterrichtet werden sollte. Allerdings muß man dann auch die Prioritäten bitte gleichermaßen verteilen. In meinen 6 Jahren wurden wir 5 1/2 (!) Jahre über klassische Musik unterrichtet, moderen Musikrichtungen - sei es nun Blues, Jazz, Rock, Pop oder ähnliches, wurde in wenigen Stunden abgefertigt. Meist ohne irgendwelche Hörproben oder praktische Unterrichtselemente. Von anderen weiß ich, dass es bei ihnen nicht viel anders war. Der Lehrer lies keine Zweifel aufkommen, dass er für moderne Musik nichts übrig hat - nett gesagt. Er forumlierte es anders und politisch unkorrekter....^^

Da hatten wir das Glück, daß an der Realschule der alte Musiklehrer in Pension ging, und wir ab der achten Klasse eine recht junge Lehrerin direkt von der Uni bekamen. Die war zwar etwas hippiemäßig drauf, widmete den Unterricht der letzen zwei Jahre aber quasi nur noch der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. :kaw:

Wie aber auch bei Kunst würde ich persönlich es befürworten, wenn man gerade bei musischen Fächern eine Benotung weglassen würde.

Kommt drauf an. Eine Wissensabfrage über Leben und Werk Beethovens oder ähnliches kann man schon benoten.
Andere Dinge, wie z.B. den praktischen Teil des Kunstunterrichtes, das selbst Musizieren oder den Sportunterricht sollte man allerdings schon von der Benotung aussparen, da das doch sehr viel mit Talent und Begabung zu tun hat.

Uedji schrieb:
Sache ist nunmal so, Musik und sicherlich Kunst allgemein, wird natürlich als ganz furchtbar subjektiv empfunden.
Ich dreh da auch keinem einen Strick draus wenns ihn nich interessiert, 'türlich versteh ich es nicht weil ich Musik liebe, aber andere Leute lieben Malerei oder was weiß ich, und da hab ich auch keine Ahnung von weils mich nicht interessiert.

Allgemeinwissen macht auch keine besseren Menschen.
Und was von aller Welt zum Allgemeinwissen erklärt wird sprengt in der Gesamheit auch den Rahmen des menschlichen Gehirns, irgendwer ist immer schockiert wenn man was nicht weiß.

Es gibt allerdings Künstler und Werke, sei es auf dem Gebiet der Musik, der Dichtung oder der bildenden Künste, welche als Eckpfeiler unserer Kultur gelten, und von denen sollte man in der Schule auf jeden Fall irgendwann mal was gehört haben.
Ob das nun einen besseren Menschen aus jemandem macht, kommt darauf an, wie man einen "besseren Menschen" definiert, allerdings haben Bildung und Kultiviertheit sicher noch niemandem geschadet.

C.
 
Was nun einen gewissen Wissenstandard bei Musik angeht, ist das immer so ein heikle Sache - warum sollte ich den Frontman von der Band XY unbedingt kennen? Reicht es nicht, daß ich die Band und ihre Werke kenne und einordnen kann? Sind Genres wirklich so sinnvoll bzw. abgrenzbar (meiner Meinung nach nein)?

ich meine zum beispiel zeitprägende bands wie die beatles, die sollte jeder kennen. jeder sollte wissen in welcher zeit sie bekannt wurden, welches genre sie inne hatten und ich denke bei solchen bands sollte es nicht zu schwer zu sein, welcher als sänger oder frontmann bekannt war.

genres sind in sofern wichtig, dass ich sagen kann abba stecke ich in das genre 70er jahre. mit genres meine ich einteilungen wie 20er, 60er, 70er, 80er.. jazz, soul, pop, rock, heavy metal, gospel.. <- das sind genres. und die sind in meinen augen wichtig ja.

was aber absolut unwichtig ist, sind dann auflistungen wie : softrock, hardrock, glamrock, death metal, true metal, doom metal, opern metal, classic metal, trush metal, black metal etc

wenn mich jemand frägt, was hörst du, sage ich meist metal.. dann weiß mein gegnüber, wo er mich einkategorisieren kann und gut ist. ich muss nicht auflisten dass ich zig sparten höre. in diesem sinne, sind diese schachtelgenres unnötig.

aber ein jugendlicher weiß heut zu tage nich mal mehr, in welcher musikalischen zeit seine eltern aufgewachsen sind und was sie sowohl in ihrer jugend als auch jetzt hören..
 
mit erschrecken, stellte ich heute bei einem geselligen abend fest, dass zum beispiel die rheinland-pfalz, musik als schulfach, fernab ob die schüler instrumente lernen oder nicht, gar nicht hat.
ebenso, dass viele sogar in meinem alter, mitte 20, keinen blassen schimmer haben wer ray charles oder aretha franklin sind. jethro tull oder dergleichen - nie gehört.
ufo oder dio - ebenfalls unbekannt und das bei sogenannten "mättlern"!

Bis auf Ray Charles kenn ich auch keinen von denen, hatte ich einerseits nie in der Schule, andererseits interessiere ich mich schlichtweg auch gar nicht so für Musik, ich hör sie einfach und damit hat es sich, von Klassik bis Metal ist da alles eigentlich dabei aber deswegen muss ich doch eigentlich auch nicht wissen wann XY geboren wurde.

findet ihr musik im leben wichtig genug, um dem ein schulfach zu widmen?
was spielt musik eigentlich für eine rolle?

Jein. Gut gewisse Grundkenntnisse sollte man schon erwarten, Wagner, Beethoven, Mozart aber meiner Meinung nach müsste man dann auch erstmal einen Standard schaffen, Noten sowieso anschaffen, genauso wie beim Sport und vor allem gleichberechtigung für die Kunst. Warum sollte nicht auch Film, Spiele und Comics ein Fach bekommen? Immerhin sind die mittlerweile genauso wichtig für die Kultur geworden wie die Musik, Literatur und Malerei. Wenn man einen Ray Charles kennen soll, sollte man doch auch erwarten das ein Kubrick, Frank Miller oder Lord British ihren Status bekommen. Mittlerweile gibt es schlicht fünf große Kunstsäulen, Musik, Film, Spiele, Comics (Manga nehm ich mal gleich dazu) und Bücher, alle haben doch ein Recht in den Unterricht aufgenommen zu werden.
 
Musikunterricht fällt weg? Oh my, was soll aus unserer Jugend werden...

Ok, das war zum Teil nun humoristisch gemeint.
Der andere Teil in mir meint aber, daß Musik viel mit Mathe gemeinsam hat, und jemand, der musikalisch ist, auch ein gutes mathematisches Verständnis hat.
Versteht mich nicht falsch, ich meine nicht diese Mathe: "Lernt die Formel auswendig und arbeitet damit" sondern echte Mathe, wo man lernt, Thesen herzuleiten, wo man logisches Denken und Abfolgen lernt.
Ja, mir ist bewußt, wie wenige diese Art von Unterricht hatten... :(

Musik ist nicht nur Unterhaltung, Musik ist Intelligenz und Emotion in einem. Die Musikgeschichte zeigt uns so viele Dinge über den Rest der Kultur. Die Entwicklung ist ein Anzeiger für unseren Stand, für unsere Stärken und Schwächen.

Krass ausgedrückt: Wer das Bluesschema nicht kennt, braucht keinen Rock hören, IMHO.
Musiktheorie ist wichtig. Wir werden nahezu ununterbrochen mit Musik bedudelt und manipuliert. Werbung, Filme, Serien... Man sollte wissen, welcher Rhythmus, welche Melodien einen melancholisch, fröhlich oder sogar ängstlich machen können, sonst ist man dem hilflos ausgeliefert, fühlt fremde Emotionen, ohne zu wissen, woher sie kommen und was man davon hat.
Und es gibt nur sehr wenige Menschen, bei denen es nicht wirkt.

Musikunterricht an der Schule ist meist nicht besonders gut. Allerdings trifft das in meinen Augen auf das ganze Schulsystem zu.
Trotzdem sollte er ein Bestandteil des Ganzen sein und bleiben.
 
Warum sollte ein junger Heranwachsender Musiker aus vergangen Zeiten kennen?

Ich hör kein Soul. Aretha Franklin und Ray Charles fallen weg.
Ich hör kein Klassik. Mozart fällt weg.
Ich hör kein Barock. Bach fällt weg.

Natürlich kenne ich diese Personen.. und ich weiß auch, dass sie großartig auf ihrem Gebiet waren, aber ganz ehrlich. Ich könnte auf das Wissen verzichten. Vllt redet man irgendwann sogar mal mit Leuten darüber und muss dann seine "Bildungslücke" zugeben, aber das hat noch niemanden umgebracht.
Andersrum hat ein gutes Allgemeinwissen auch noch nie geschadet.. das ist klar.


Was den Punkt Musiktheorie angeht.
Ist das nicht irgendwo schon wieder elitäres denken?
Jeder nimmt die Empfindung eines Musikstücks auf. Man kann in jede Grundschulklasse gehen, Moll, Dur.. die hören sofort "lustig" oder "traurig" raus und freuen sich darüber.. egal ob sie jemals die Wörter MOll und Dur gehört haben.

"Irgendwie alles" ist kein Geschmack, stimmt schon.
Trotzdem ist das doch absolut in Ordnung wenn sich jemand nicht besonders für Musik interessiert und einfach sagt: Das gefällt mir.. das gefällt mir nicht.
 
Ich kann jetzt zwar nur über die doch recht jungen Vertreter meines Alters, aber die saarländischen Jugendlichen scheinen doch mehr über "ältere" Musik zu wissen. Ich spiele in einer Band E-Bass, in der nur Musik wie Deep Purple, Black Sabbath, Nazareth und Dio gespielt wird. Auch Jugendlich, die mit solcher Musik nichts am Hut haben, kennen die bekanntesten Bands dieser Zeit wenigstens vom Namen her. Allerdings bringt es mich auf die Palme, wenn "Mättler" nicht mal Black Sabbath oder Judas Priest kennen, sondern nur ihren Verschnitt namens Ramstein.
 
mit erschrecken, stellte ich heute bei einem geselligen abend fest, dass zum beispiel die rheinland-pfalz, musik als schulfach, fernab ob die schüler instrumente lernen oder nicht, gar nicht hat.
ebenso, dass viele sogar in meinem alter, mitte 20, keinen blassen schimmer haben wer ray charles oder aretha franklin sind. jethro tull oder dergleichen - nie gehört.
ufo oder dio - ebenfalls unbekannt und das bei sogenannten "mättlern"!!

Ray Charles kenne ich, könnte aber kein Stück nennen. Bei Aretha Franklin ist es eigentlich genauso.
Ich könnte auch gut darauf verzichten die zu kennen.

findet ihr musik im leben wichtig genug, um dem ein schulfach zu widmen?
was spielt musik eigentlich für eine rolle?

Ich finde es schon wichtig, dass einem in der Schule ein gewisses Maß an Wissen über die Musik vermittelt wird.
Allerdings hätte ich auch gut ohne den Großteil des musikalischen Unterrichts leben können. Diese ganzen Analysen(kein Plan, wie man das alles nennt), die da durchexerziert wurden, haben mich ziemlich angeödet. Ich höre gern Musik, aber ich muss es nicht analysieren können. Zumal mir von einer Musiklehrerin jegliches Rhythmusgefühl abgesprochen wurde^^
Übrigens haben wir im Unterricht nur alte Komponisten durchgenommen. Nichts annährend aktuelles.
 
Warum sollte ein junger Heranwachsender Musiker aus vergangen Zeiten kennen?

Ich hör kein Soul. Aretha Franklin und Ray Charles fallen weg.
Ich hör kein Klassik. Mozart fällt weg.
Ich hör kein Barock. Bach fällt weg.

nur weil du etwas nicht hörst, magst heißt das doch noch lange nicht, dass du es zumindest grob einorndne können solltest.

Angenommen du hörst nie etwas von diesen Leuten... woher weißt du dann, dass du es nicht magst?

Ich höre auch keine Klassik (bis auf wenige Sachen) trotzdem hab ich einen gewissen Respekt vor den Menschen, die nach über 100 (!) Jahren noch Menschen berühren.
Es gehört doch auch zur Allgemeinbildung zu wissen wer Albert Einstein war und wann er ungefähr gelebt hat oder nicht?

tT: Ich bin der Meinung, dass Musikunterricht wichtig ist. Gerade weil nicht jeder Vater die alten Soul-platten aufm Speicher hat, die Junior dann in sein ZImmer karrt um sie zu hören. Und wenn er sie hat, dann hat er nicht unbedingt Bach, Mozart und Konsorten.
Allerdings sollte der Unterricht "gleicher" verteilt werden und nicht "nur" die Klassik abgehandelt werden.

Aber, dass die Kids keine Ahnung mehr haben scheint sich nicht nur auf den Musikunterricht zu beschränken.
 
Mir ging es in der Schule die meiste Zeit über wie Horatio. Lediglich in den letzten Jahren, 9. und 10. Klasse (danach hab ichs gegen Kunst abgewählt) bekamen wir eine jünger Lehrerin, die auch mal etwas mit moderner Musik anfangen konnte und das etwas mehr durch nahm. Allerdings sah auch da der Lehrplan in Sachen moderner Musik so Einschränkungen auf das vor, was man sich eher im Theater antut (und ich meine es auch so, wie es klingt, ich verabscheue Musicals und mag auch viele andere Dinge des 20. Jahrhunderts aus dem Theater nicht), etwas mit Jazz untermalt und das war es dann.
Ich halte es zwar für wichtig, wobei ich Musik nicht als das wichtigste Fach überhaupt ansehe, es gehört halt dazu und vermittelt einen wichtigen Teil unserer und eigentlich fast jeder Kultur. Allerdings ist der Lehrplan und leider oft auch die Lehrer dazu nicht mehr auf dem neuesten Stand, ein Problem, dass wohl die meisten Fächer betreffen dürfte. Was mich am meisten stört ist der Zwang zum Singen auf Benotung, nicht jeder hat das Zeug dazu und nicht jeder will das (insbesondere im Stimmbruch sackte dann der Notendurchschnitt der Jungs ganz plötzlich in der Keller, wozu?). Ich hab es gehasst und regelrecht absichtlich so schief wie nur möglich gegrölt und mich jeder Harmonie verweigert.
Ein anderes Problem, aber das lag an den Lehrkörpern und ihrer aufgesetzt, arroganten Art, man bekam eigentlich nie Lust zu Klassik und älterer Musik. Es wurde einem alles dröge und völlig eintönig präsentiert, als müsste jedem pubertierenden Spund da plötzlich von selbst aufgehen, wie toll das sei. Es gab keine Diskussion auch wurde einem nie wirklich begründet, was diese oder jene Musik besonders macht, nie vermittelt was sie ausmacht und welche Dinge zum Ausdruck gebracht werden. Man bekam ein bissel was vorgesetzt, lernte öde Daten der Komponisten auswendig und das war es dann. Der Lehrer stellt sich hin und sagt, das ist nun Musik, ein Meisterwerk von dem und dem, blabla. Die Meinung der Schüler war nicht wichtig, nicht mal ob sie eine hatten. Damit weckt man keine Begeisterung.
 
Zuletzt bearbeitet:
nur weil du etwas nicht hörst, magst heißt das doch noch lange nicht, dass du es zumindest grob einorndne können solltest.

Angenommen du hörst nie etwas von diesen Leuten... woher weißt du dann, dass du es nicht magst?

Ich höre auch keine Klassik (bis auf wenige Sachen) trotzdem hab ich einen gewissen Respekt vor den Menschen, die nach über 100 (!) Jahren noch Menschen berühren.
Es gehört doch auch zur Allgemeinbildung zu wissen wer Albert Einstein war und wann er ungefähr gelebt hat oder nicht?

tT: Ich bin der Meinung, dass Musikunterricht wichtig ist. Gerade weil nicht jeder Vater die alten Soul-platten aufm Speicher hat, die Junior dann in sein ZImmer karrt um sie zu hören. Und wenn er sie hat, dann hat er nicht unbedingt Bach, Mozart und Konsorten.
Allerdings sollte der Unterricht "gleicher" verteilt werden und nicht "nur" die Klassik abgehandelt werden.

Aber, dass die Kids keine Ahnung mehr haben scheint sich nicht nur auf den Musikunterricht zu beschränken.

Der erste Satz ergibt keinen Sinn. Du meinst wohl eher "nicht grob einordnen können"?^^
Und wer sagt, dass man es einordnen können muss? Kannst du Monet einer Stilrichtung einordnen? Oder selbst Picasso?

Ja. Das gehört auch zur Allgemeinbildung. Wenn auch viele Menschen nicht mehr über ihn wissen als E=MC².

Aber wie ich vorhin gesagt habe. Mut zur Lücke.. besonders was Allgemeinbildung angeht. Die ist heutzutage sehr breit gefächert.. jeder ist irgendwo nicht gut und da macht es nichts, wenn der Bereich Musik betroffen ist.
Kritisch wirds eher, wenn jemand kaum etwas weiß.
Da hast du mit dem letzten Punkt teilweise leider Recht.
 
Aber wie ich vorhin gesagt habe. Mut zur Lücke.. besonders was Allgemeinbildung angeht. Die ist heutzutage sehr breit gefächert.. jeder ist irgendwo nicht gut und da macht es nichts, wenn der Bereich Musik betroffen ist.

ich denke, dass ist das Hauptproblem.

Mittlerweile wird bei jeder zweiten Aussage gesagt "Is doch Allgemeinbildung"

Mitnichten - ich MUSS nicht wissen, wer Bach, Goethe, Schiller, Picasso oder daVinci waren - ich kann an sich ganz gut ohne leben.
Nun weiß ich es halt - aber dafür weiß ich nich, wer mit wem wann wo wie in der Popszene zusammen ist (das ist für viele Allgemeinbildung).

Mein Wunsch wäre:
Man sollte einen KLEINEN Bereich Grundwissen entwickeln (bei Musik z.B. dass es aus Tonleitern besteht, und co) - und für den Rest gibt es Wikipedia und Co.



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noch was zum Nachdenken:
Im Kunstunterricht hat man Bilder gemalt und verschiedene Stile ausprobiert.
Im Musikunterricht hat man alte Lieder gehört und darüber geredet, warum dass besser war als moderne Musik....
 
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