Mindestlöhne-Nötig oder unangemessener Eingriff

Jedihammer

Generalfeldmarschall, Pontifex Maximus des Mars.
Wie denkt ihr über die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen, wie heute vom Bundestag auch für Briefzusteller beschlossen wurde.

Wenn ich sehe, daß ein Zusteller der PIN AG, gerade mal die Hälfte des Lohnes netto bekommt, wie ich als Zusteller der Deutschen Post, dann denke ich, daß solche Mindestlöhne notwendig sind.
 
Mindestlöhne sind imho schon nötig.
Wenn ich mir anschaue, für was für einen Hungerlohn manche Menschen arbeiten dann find ich das echt zum kotzen.
Imho muss allerdings ein Umdenken bei den Unternehmen her. Die Mindestlöhne werden wohl leider nur eins bewirken: Stellenabbau, da man das Geld, das jetzt nicht mehr für die Managergehälter da ist ja wieder irgendwoher holen muss -.-

(ganz andere Geschichte ist es natürlich wieder bei kleinen Betrieben, wo es eh schon eng war.)
 
Der Mindestlohn ist imho ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits ist er gut für die Leute, die dadurch mehr Geld bekommen und so ihren Lebensstandard etwas aufwerten können. Andererseits werden durch die höheren Lohnkosten wohl Arbeitsplätze wegfallen oder ins Ausland verlagert.
(Speziell im Fall der Post kommt noch hinzu, dass diese keine Mehrwertsteuer zahlen muss, die Unternehmen, die ins Briefgeschäft einsteigen schon, wodurch es der Mindestlohn dort für die Konkurrenz nicht einfacher macht)

Bezüglich der angepeilten Lohnhöhe hab ich diese Woche ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der Pin Group gelesen. In dem sagt er, dass der Mindestlohn auch für sie finanzierbar wäre, wenn er auf einem etwas niedrigerem Niveau eingeführt würde und sich in Etappen steigern würde. So könnte man sich im Unternehmen darauf einstellen.
Wenn das Unternehmen erfolgreich läuft könnte es was bringen.

Anstatt Mindestlöhnen könnte man auch einen Lohnzuschuss vom Staat einführen.
Für die Leute wäre dann kein Unterschied zwischen Mindestlohn und Lohn+Zuschuss. Allerdings denke ich, dass so ein System nur Erfolg hätte, wenn die Beantragung des Zuschusses recht einfach ist und klar formuliert ist was man denn tun muss.
Für die deutsche Wirtschaft wäre wohl ein Zuschusssystem besser, da auf diese Weise evtl. Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Ich fände diese Methode auch besser, wenn es einfach wäre, den Zuschuss zu beantragen. Bei der der deutschen Demokratie ist dies aber zweifelhaft. ;)
Der Mindestlohn wird bestimmt positive und negative Effekte haben, was überwiegt wird sich zeigen.
Für die Leute, die dadurch zu einer Lohnerhöhung kommen ist der Mindestlohn aber auf jeden Fall eine gute Sache.
 
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Mhm, es ist nicht einfach, aber ich finde es nicht gut, dass Leute arbeiten gehen ohne genug zum Leben zu haben. Es darf nicht sein, dass eine Firma ihren Leuten so wenig Lohn bezahlt, dass der Staat Zuschüsse leisten muss, aber die Firma einen fetten Gewinn dadurch einstreicht.

Speziell im Fall der Post kommt noch hinzu, dass diese keine Mehrwertsteuer zahlen muss, die Unternehmen, die ins Briefgeschäft einsteigen schon, wodurch es der Mindestlohn dort für die Konkurrenz nicht einfacher macht

Dies leuchtet mir nicht so ganz ein, denn ich sehe den Zusammenhang mit dem Mindestlohn nicht. Und soweit ich im Klaren bin, muss die Post auf manche Leistungen Umsatzsteuer erheben, wozu jedoch nicht der Verkauf von Briefmarken und ählichem zählt. Verkaufen sie jedoch Briefumschläge fallen darauf normale 19% an, die sie an das Finanzamt nach Abzug ihrer ausgebenden Umsatzsteuer abführen müssen.
 
Ich halte Mindestlöhne egal wie die momentane Situation wäre für sinnvoll, auch umgekehrt mit maximallöhnen. Ich denke nicht das Arbeitgeber das Recht haben sollten, ihren angestellten so wenig wie möglich bezahlen zu können und das soziale Gefüge kann nicht lange gerecht erhalten bleiben, wenn man die Wirtschaft alles machen lässt. Wir leben nicht umsonst in einer sozialen Marktwirtschaft und nicht nach Adam Smith. Aber die momentane Situation, auch bei PIN zeigt ja das es tatsächlich nötig ist. Das da natürlich von Springer denen sie angehören massiver Gegenwind in Richtung Mindestlohn kommt, weil sie ihr Geld behalten wollen ist klar. Das nicht alle Betriebe vielleicht das zahlen können auch, aber da muss ich irgendwo sagen, es ist pech, so funktioniert der Markt. Entweder man ist Wettbewerbsfähig, oder eben nicht. Ich denke allerdings auch, das von Politikseiten dafür gesorgt sein sollte das man nicht gefeuert werden kann, wenn ein Betrieb den Mindestlohn nicht bezahlen kann, denn dann bewahrheitet es sich wirklich was gesagt wird. Und meiner Meinung nach ist ein totes Unternehmen besser als 100 Arbeitslose, denn dann kann ein anderer wenigstens nachfolgen, groß werden und die Beschäftigung kommt von allein zurück.
Und alles was über 100.000 Euro bei Managern hinausgeht ist meiner Meinung nach sowieso überzogen, davon kann man nämlich auch wieder zig Mitarbeiter bezahlen, daher aufjedenfall ein Maximallohn rein, davon hat auch Otto-Normal etwas.
 
Ist so oder so immer ein zweischneidiges Schwert. Gerade das kleine Handwerkerle könnten Mindestlöhne schwer belasten, ein großer Betrieb ist mit seinen Kosten natürlich immer flexibler. Und der durchschnittliche Konsument hat ja nicht plötzlich mehr Einkommen, um mehr zu höheren Preisen zu kaufen.
Ist eben eine Frage der Prioritäten, will man Jenen helfen, die Arbeit haben, solange sie diese dann auch behalten, oder Jenen, die Arbeit suchen.
Eigentlich ist es die falsche Herangehensweise, aber die "geiz ist geil" Mentalität wieder umzukehren ist wahrscheinlich unmöglich.
Von daher bin ich ein wenig unentschlossen, was manche bekommen geht so einfach nicht. Aber gibt der Markt mehr her? Schwer im Vorhinein zu beurteilen. Muss man ausprobieren. Mich stört nur, dass Politiker nicht klare Aussagen machen können. "Ach da wird schon kein Arbeitsplatz verloren gehen." Soll doch derjenige Politiker, der für Mindestlohn ist, ganz ehrlich sagen, dass er für würdevolle Entlohnung auch eine höhere Arbeitslosigkeit akzeptiert. Dann könnte ich deren Aussagen auch für mehr als puren Opportunismus halten.

Von Höchstlöhnen halte ich nicht wirklich etwas. Das ist einfach zu undifferenziert gedacht. Man braucht Manager wie Wiedeking. Ihn auf die Stufe mit einem Manager zu stellen, der die Firma aus eigener Profitgier an die Wand gefahren hat, ist zu oberflächlich. Ohne sein Engagement wäre Porsche Anfang/Mitte der 90er von VW geschluckt worden, nun sind sie Hauptaktionär bei VW. Hier sollten Gehälter vor allem eben an den langfristigen Erfolg gekoppelt sein, ein guter Manager, der für die Verdoppelung der Angestellten und des Gewinns sorgte, kann von mir aus gut verdienen, einer, der für den Konkurs sorgte, soll wenig bekommen.
 
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Dies leuchtet mir nicht so ganz ein, denn ich sehe den Zusammenhang mit dem Mindestlohn nicht.

Damit wollte ich nur sagen, dass Pin etc. von Anfang an, auch ohne Mindestlohn, schon mehr zahlen müssten. Und das die Lücke mit dem Mindestlohn noch vergrößert wird.

Zur Lohnobergrenze:
Wenn die Löhne nach oben begrenzt werden, dann bekommen die Leute halt andere Boni, die nicht als Gehalt zählen oder wandern eventuell ins Ausland ab. Deswegen finde ich eine Obergrenze nicht sinnvoll. Und zumindest ein Teil hat sich Bezahlung in dieser Höhe auch verdient.
 
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Also ich kann keine Notwendigkeit für einen Mindestlohn erkennen. Man verdient was man wert ist und wenn man zu wenig verdient dann sucht man sich entweder einen anderen Job oder man sorgt dafür das man mehr Lohn bekommt. Wer dazu nicht in der Lage ist hat es nicht anders verdient als unter Wert bezahlt zu werden oder er hat gute Gründe dafür dies zu akzeptieren.
 
Man verdient was man wert ist und wenn man zu wenig verdient dann sucht man sich entweder einen anderen Job oder man sorgt dafür das man mehr Lohn bekommt. Wer dazu nicht in der Lage ist hat es nicht anders verdient als unter Wert bezahlt zu werden oder er hat gute Gründe dafür dies zu akzeptieren.
Falsch. Man verdient was die Arbeit wert ist, die man in einer bestimmten Zeit (ab)liefert.
Und wenn man für seine Leistung nicht "entschädigt" wird, dann ist das ev. Lohndumping und der Arbeitgerber macht sich strafbar.
Bei einem Mindestlohn gäbe es kein Lohndumping mehr. Manche Firmen (vorallem im Baugewerbe) könnten dann keinen mehr so einfach mit 50? abspeißen, wo eigentlich ein Lohn von tausenden Euro bezahlt werden müsste.
 
Falsch. Man verdient was die Arbeit wert ist, die man in einer bestimmten Zeit (ab)liefert.
Und wenn man für seine Leistung nicht "entschädigt" wird, dann ist das ev. Lohndumping und der Arbeitgerber macht sich strafbar.
Bei einem Mindestlohn gäbe es kein Lohndumping mehr. Manche Firmen (vorallem im Baugewerbe) könnten dann keinen mehr so einfach mit 50€ abspeißen, wo eigentlich ein Lohn von tausenden Euro bezahlt werden müsste.

Ganz tolles Beispiel. Kriminelle Machenschaften hier als Beispiel heranzuziehen. Und Haarspaltereien über den Wortlaut einer Aussage die dadurch unverändert bleibt bringen auch nichts.

Wenn ein Arbeitnehmer sich auf Lohndumping einläßt dann ist er das selber Schuld. Man hat immer die Möglichkeit sich vorher zu informieren wie viel Geld man bekommt und wenn das zu wenig ist zwingt einen niemand die Arbeit anzunehmen. Man kann sich jederzeit etwas anderes suchen.

Und wenn man trotz eines bertraglich festgesetzten Lohnes weniger bekommt ist man selber Schuld wenn man das akzeptiert denn das ist aus diversen Gründen ein rechtswiedriges Vorgehen.

Der Staat ist nicht dazu da um unfähigen Menschen die Eigenverantwortung abzunehmen, denn genau das ist es. Wenn ich mich unter Wert verkaufe, bzw akzeptiere das man mich um Gelder prellt, dann bin ich selber schuld.

Und wenn der Lohn allgemein als zu niedrig empfunden wird gibt es ausreichend viele Arbeitskampfmittel derer man sich bedienen kann um eine Korrektur des Lohnes zu fordern.

Also, wo ist der Grund das man ein Gesetz erlassen sollte das die Menschen vor zu viel Eigenverantwortung schützt?
 
Ganz tolles Beispiel. Kriminelle Machenschaften hier als Beispiel heranzuziehen. Und Haarspaltereien über den Wortlaut einer Aussage die dadurch unverändert bleibt bringen auch nichts.
Naja, also "man verdient was man wert ist" hat nunmal einen etwas negativen Beigeschmack, ganz gleich in welchem Kontext.
Nur auf die geleistete Arbeit bezogen sind wir natürlich einer Meinung.

Wenn ein Arbeitnehmer sich auf Lohndumping einläßt dann ist er das selber Schuld. Man hat immer die Möglichkeit sich vorher zu informieren wie viel Geld man bekommt und wenn das zu wenig ist zwingt einen niemand die Arbeit anzunehmen. Man kann sich jederzeit etwas anderes suchen.

Und wenn man trotz eines bertraglich festgesetzten Lohnes weniger bekommt ist man selber Schuld wenn man das akzeptiert denn das ist aus diversen Gründen ein rechtswiedriges Vorgehen.

Der Staat ist nicht dazu da um unfähigen Menschen die Eigenverantwortung abzunehmen, denn genau das ist es. Wenn ich mich unter Wert verkaufe, bzw akzeptiere das man mich um Gelder prellt, dann bin ich selber schuld.
Also der Gastarbeiter ist selber Schuld wenn er sich informiert vieviel tausende Euro er für 2-3 Monate harte Arbeit bekommt und dann mit 200 ? abgespeißt wird - und jedesmal wenn er wieder nachfragt heißt es "ihr habt euer Geld schon bekommen"?
Außerdem ist das keine Seltenheit.

Also, wo ist der Grund das man ein Gesetz erlassen sollte das die Menschen vor zu viel Eigenverantwortung schützt?
Genau bei den Argumenten die du genannt hast, weil dem Arbeitnehmer garantiert KEIN schuldhaftes Verhalten vorzuwerfen ist, wenn er um seinen Lohn betrogen werden soll.
Und du hast ganz recht, man sollte dann JEDES zur verfügung stehende Arbeitskampfmittel nutzen um an seinen gerechten vertraglich zugesicherten Lohn zu kommen (bez. um diesen auf entsprechende Summe zu korrigieren).

Seltsam ist es auch, wieviele Firmen nur Scheinadressen haben und selbst bei Veröffentlichung (Fernsehsender etc.) von massiven Betrugsfällen nichts dabei herraus kommt, weil die dann einfach Insolvenz anmelden oder sonstige Tricks auf Lager haben. Da wird dann die sogenannte Verantwortung firmenintern hin und hergeschoben und endet des öfteren an einem Briefkastem der keinem gehört.
 
@saber: entweder stellst du dich absichtlich blind oder hast keine Ahnung ;)

Dir sollten die täglichen Meldungen über Arbeitslosigkeit geläufig sein. Und dir sollte auch die Idee von "Angebot und Nachfrage regeln den Markt" klar sein (geh ich einfach mal davon aus)

Ergo: es gibt mehr Leute, die gerne Arbeiten möchten, als Arbeit. D.H. um meine Arbeitskraft zu verkaufen (die einiges Wert ist will ich dir versichern ;) ) muss ich mit dem Preis dafür runter. Weil sonst kriegt der den Job, der eben für 3.50 die Stunde arbeitet.
Da kann ich dann leider nicht hingehen und sagen "ich will aber..."
Was ganz schnell passiert ist nämlich, das man dann keinen Job hat und Harzt4 kriegt und dann eben doch die Jobs nehmen muss. Sei es aus Selbstachtung (wer lebt schon gerne auf kosten von anderen ;) ) oder weil einem die Arge sonst fein mit Kürzungen droht.

Und so lange Unternehmen Menschen zu einem Hungerlohn (und damit mein ich Hungerlohn) einstellen dürfen wird das so bleiben. Es geht imho ja auch weniger darum jedem seine 2000 Euro im Monat zu garantieren. Aber es geht darum, dass Leute nicht mehr für 3,50 die Stunde arbeiten und SChlußendlich weniger hätten als wenn sie Hartz4 kriegen.
 
Also ich kann keine Notwendigkeit für einen Mindestlohn erkennen. Man verdient was man wert ist und wenn man zu wenig verdient dann sucht man sich entweder einen anderen Job oder man sorgt dafür das man mehr Lohn bekommt. Wer dazu nicht in der Lage ist hat es nicht anders verdient als unter Wert bezahlt zu werden oder er hat gute Gründe dafür dies zu akzeptieren.

würdest du für 3,50 ? die stunde, 42 stunden die woche, deinen allerwertesten in den pilotensitz quetschen?
 
@saber: entweder stellst du dich absichtlich blind oder hast keine Ahnung ;)

Dir sollten die täglichen Meldungen über Arbeitslosigkeit geläufig sein. Und dir sollte auch die Idee von "Angebot und Nachfrage regeln den Markt" klar sein (geh ich einfach mal davon aus)

Ergo: es gibt mehr Leute, die gerne Arbeiten möchten, als Arbeit. D.H. um meine Arbeitskraft zu verkaufen (die einiges Wert ist will ich dir versichern ;) ) muss ich mit dem Preis dafür runter. Weil sonst kriegt der den Job, der eben für 3.50 die Stunde arbeitet.
Da kann ich dann leider nicht hingehen und sagen "ich will aber..."
Was ganz schnell passiert ist nämlich, das man dann keinen Job hat und Harzt4 kriegt und dann eben doch die Jobs nehmen muss. Sei es aus Selbstachtung (wer lebt schon gerne auf kosten von anderen ;) ) oder weil einem die Arge sonst fein mit Kürzungen droht.

Und so lange Unternehmen Menschen zu einem Hungerlohn (und damit mein ich Hungerlohn) einstellen dürfen wird das so bleiben. Es geht imho ja auch weniger darum jedem seine 2000 Euro im Monat zu garantieren. Aber es geht darum, dass Leute nicht mehr für 3,50 die Stunde arbeiten und SChlußendlich weniger hätten als wenn sie Hartz4 kriegen.

Ich stelle mich nicht blind, ich vertrete lediglich die Ansicht das nicht jeder Furz vom Staat geregelt werden muß. Und Mindestlöhne sind so eine Sache die ich in diesen Bereich zähle.

Es heißt nicht umsonst ArbeitsMARKT. In Zeiten des Arbeitnehmerüberschuss in einer Branche fallen dort nun mal die Löhne. Das ist in JEDER Branche so, in meiner sieht es im Moment sehr gut aus weshalb die Verträge laufend besser werden, aber bis vor zwei Jahren war jeder froh das er überhaupt nen Job hatte und wenn er 1500? netto nach Hause bebracht hat hat er sich sogar drüber gefreut. Das man dies nicht immer 100%ig pauschalisieren kann ist eine Sache, aber im Grunde trifft es zu.

Und wenn es besser aussieht dann muß man eben die Gunst der Stunde nutzen und für die schlechten Zeiten die definitiv wieder kommen werden die Lohnforderungen schon im Vorraus stellen. So macht man das zumindest in meiner Berufsgruppe.

Ich sehe daran nichts verwerfliches vom moralischen Standpunkt her wenn man seine Arbeit an den Meistbietenden verkauft bzw wenn man sich umgekehrt den billigsten Arbeitnehmer heraussucht. So funktioniert es nun mal, ob dir das passt oder nicht.

Wahre Worte.
Ich wusste auch nicht ob ich lachen oder weinen sollte. :rolleyes:

Ohne Worte.

würdest du für 3,50 ? die stunde, 42 stunden die woche, deinen allerwertesten in den pilotensitz quetschen?

Bevor ich auf der Straße sitze ja, auch wenn es mir nicht passen würde und ich vorher jedes Mittel ausschöpfen würde um mehr zu verdienen und wahrscheinlich am liebsten heulen würde. Aber bevor ich zum Arbeitsamt gehe und deren Gande ausgeliefert bin, ja, ich würde auch für 3,50 arbeiten, denn vom Arbeitsamt habe ich für mein Leben genug. Wenn man sonst nichts bekommt dann ist das besser als nichts. Es ist natürlich keine Bezahlung die ich persönlich als angemessen empfinde, aber da verdien ich immerhin mehr als ich durch Hartz IV bekäme. Natürlich ist das ein total beschissener Lohn, der in keinster Weise den Wert meiner Arbeit(um mich an Pan Taus Worten zu orientieren) wiederspiegelt, aber ich habe es ja oben schon geschrieben: bis vor 2 Jahren war bei uns jeder froh das er überhaupt nen Job hatte und viele Piloten haben Pizza ausgefahren weil sie auf der Straße saßen, vor allem die ohne Erfahrung frisch von der Flugschule.


So, was das Thema Gastarbeiter angeht, das ist wieder ein ziemliches Politikum. Warum schmeißen wir die nicht raus und setzen da unsere eigenen Arbeitslosen dahin? Dann hätten wir mit etwas Glück zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Eine Firma die Gastarbeitern Lohn vorenthält ist kriminell, ganz einfach, und wenn der Betroffene nicht die Mittel oder die Fähigkeit hat um seinen Lohn einzufordern dann wird ein Gesetz für Mindestlohn an der Situation wenig bis nichts ändern, da dann die Firmen einfach noch ein weiteres Gesetz brechen würden, den meißten dürfte das ziemlich egal sein. Notfalls würden sie eben wieder Insolvenz anmelden.....

Ich bin kein Befürworter eines Mindestlohngesetzes, da damit der Staat mal wieder in einen Bereich eingreift in dem er nichts zu suchen hat, aber das ist typisch deutsch. In dem Moment wo sich der erste mit Toilettenpapier aufgehängt hat fordern alle ein Gesetz zur verhinderung des Missbrauchs von Toilettenpapier anstatt einfach mal jedem Menschen selber zu überlassen ob er sich damit umbringt oder lieber weiter lebt. Und wenn Rober Steinhäuser mit der Pistole in die Schule rennt ist die Pistole und Counter Strike daran schuld das er so durchgeknallt war und beides muß verboten werden..... DAS ist typisch deutsch, für alles muß ein Gesetz her.
 
Du sagst es selbst. Deiner Meinung nach hat der Staat in dem Bereich nichts zu suchen. Aber geht man noch einen Schritt weiter kann man jegliche Gesetze zum Schutz von Arbeitnehmern abschaffen.

Der Markt regelt das schon.
Und wenn eine Frau gefeuert wird, weil sie eine Frau ist. Naja.. whatever. Die dumme Tante hätte ja auch mehr an ihrer Qualifikation drehen können.. Geschlechtsoperation oder so.
 
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Tjo... im großen und ganzen bist du also für "Fressen und gefressen werden"? Oder doch eher: jeder guckt am besten anch sich selbst?

Hast du nicht letztens noch erzählt, dass du der Meinung bist das die "Deutsche Gemeinschaft" für einen Deutschen im Ausland notfalls auch militärisch einstehen muss?
Aber der Staat soll sich ja ned einmischen. SChon mal überlegt, was "der Staat" im Idealfall wäre?

So, was das Thema Gastarbeiter angeht, das ist wieder ein ziemliches Politikum. Warum schmeißen wir die nicht raus und setzen da unsere eigenen Arbeitslosen dahin? Dann hätten wir mit etwas Glück zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Zu dumm dass deine Kommandos Marco nicht mehr befreien müssen, sonst hätten sie gleich aufm Weg da runter die ganzen Gastarbeiter mitnehmen können ;)
 
Tjo... im großen und ganzen bist du also für "Fressen und gefressen werden"? Oder doch eher: jeder guckt am besten anch sich selbst?

Hast du nicht letztens noch erzählt, dass du der Meinung bist das die "Deutsche Gemeinschaft" für einen Deutschen im Ausland notfalls auch militärisch einstehen muss?
Aber der Staat soll sich ja ned einmischen. SChon mal überlegt, was "der Staat" im Idealfall wäre?



Zu dumm dass deine Kommandos Marco nicht mehr befreien müssen, sonst hätten sie gleich aufm Weg da runter die ganzen Gastarbeiter mitnehmen können ;)

Du schmeißt hier zwei Dinge durcheinander. Es geht hier einerseits um eine Solidargemeinschaft die ihre Interessen nach aussen hin wahren muß um sie vor Benachteligung durch äussere "Kräfte" zu schützen. Zum anderen steht hier die freie Marktwirtschaft die uns zu dem gemacht hat was wir sind und die ein Teil unserer kulturellen Identität ist und uns von anderen Gesellschaften unterscheidet. Die Argumentation gegen das eine schließt die für das andere weder aus noch ein, da es zwei völlig unabhängige Dinge sind.

Fressen und gefressen werden ist heute genau so aktuell wie vor 20 millionen Jahren. Und auch vor 20 millionen Jahren haben Familien sich nach aussen verteidigt während es intern erbitterte Kämpfe um die Position des Leittiers gegeben hat. Ich streite mich regelmäßig mit meinem Bruder, aber wenn wir unter uns sind. Wenn jemand von aussen doof ankommt dann ist der Streit für den Moment vergessen und wir bilden nach aussen hin eine gemeinsame Front. Gleiches gilt für jede beliebige FUNKTIONIERENDE Gemeinschaft.

Wie du schon sagtest, fressen und gefressen werden, wir sind heute nichts anderes als damals und wenn die Türken Marco fressen wollten dann hätten wir uns wehren dürfen, aber trotzdem dürfen wir intern ausmachen wer Alphamännchen wird und wer aussenseiter ist, denn das sind integrale Teile einer Gesellschaft ohne die es die Gesellschaft nicht gäbe. Nur weil wir von Werkzeugnutzern zu Werkzeugherstellern geworden sind heißt das nicht das wir über unsere Natur hinausgewachsen sind.

Und um auf das Thema zurückzukommen: Es wurde gefragt ob man es für angemessen hält eine derartiges Gesetz zu erlassen oder für einen unnötigen Eingriff. Ich halte es, wie langsam auch dem schlimmsten Legastheniker klar sein sollte für unangemessen, ganz einfach.
 
aber bis vor zwei Jahren war jeder froh das er überhaupt nen Job hatte und wenn er 1500? netto nach Hause bebracht hat hat er sich sogar drüber gefreut. Das man dies nicht immer 100%ig pauschalisieren kann ist eine Sache, aber im Grunde trifft es zu.

Wir reden hier nicht von 1500,- ? netto im Monat. Wir reden hier von der Hälfte.
Nehmen wir mal den Fall Briefträger. Der Post- Briefträger bekommt seine 1500 ,-? im Monat. Die Briefträger der Konkurrenz erhalten die Hälfte. 750 ? netto für circa 150 Stunden im Monat ist wenig.
Rechne die Kosten, die ein normaler Haushalt dagegen

400 ? Miete
60 ?Strom

460 ? weg bleiben 390 ?.
Nun will der liebe Staat auch, dass man sich selbst für Rente absichert
Um etwas zu erreichen, sollte man 80 ? dafür zur Seite legen.

Bleiben 310 ?
Arbeitnehmer sollen mobil sein, also
100 ? Versicherung fürs Auto

210 ? Rest (Hausrat und Privathaftpflicht lasse ich raus)

100 ? für Lebensmittel ist u. U. sehr knapp kalkuliert.

40 ? für Telefon und Internet

70 ? sind da übrig.
Rechnet man noch Kfz- Steuer hinein, dann wird es erst recht haarig.

Meistens ist bei diesen Gehältern nicht mal Riester mit drinne, da die anderen Positionen viel höher sind. Die Lebenshaltungskosten sind nach oben gestiegen. Bedeutet, dass die Arbeitnehmer auf Zuschüsse vom Amt angewiesen sind, um überleben zu können. Wenn jemand nur halbtags- oder 400 ?- Jobs bekommt, dann ist das irgendwo noch nachvollziehbar. Aber für normale Arbeit mit 150 Stunden ist es nicht fair, dass ein Arbeitnehmer sich durch seine Arbeit keine Lebenshaltung ohne Hilfe erlauben kann.
 
Wir reden hier nicht von 1500,- ? netto im Monat. Wir reden hier von der Hälfte.
Nehmen wir mal den Fall Briefträger. Der Post- Briefträger bekommt seine 1500 ,-? im Monat. Die Briefträger der Konkurrenz erhalten die Hälfte. 750 ? netto für circa 150 Stunden im Monat ist wenig. .

Als Briefträger Deutschen Post, der jeden Tag mit seinem Kollegen von der PIN GROUP eine Zigarette raucht, und sich auch mit ihm über die Gehaltssituationen unterhält sage ich Dir, dass das schlichtweg falsch ist, was Du da sagst.

Ich persönlich bin zwar weit über Deinen 1500 Euro netto, weil ich 20 Dienstjahre
habe, aber ich habe auch meine Besitzstandswahrung.
Es gibt bei uns Zusteller, die weit weniger verdienen als 1500.
Und bei der PIN GROUB verdient der Zusteller zwischen 1000 und 1200 Euro netto, abhänig von den Qualitätszuschlägen. Und in etwas verdient dies auch ein Zusteller von uns, insofern er keine Besitzstandswarung besitzt.
 
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