Die Europäische Union - Was hat sie wirklich gebracht?

Horatio d'Val

Ritter der Kokosnuss
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ein Gegner der Europäischen Union bin und sie - zumindest in ihrer jetzigen Form und den daraus resultierenden Folgen - absolut ablehne, besonders was die wirtschaftlichen Konsequenzen der momentanen Entwicklung angeht (1). Darüber hinaus habe ich mir auch schon immer Gedanken gemacht, was sie für den normalen Bürger bisher gebracht hat, rein praktisch und im alltäglichen Leben.

Leider komme ich für mich zu dem Schluss, dass sie für den normalen Bürger zwar etliche Veränderungen gebracht hat, dieser aber genau betrachtet in der Regel negative Auswirkungen hatten. Je "kleiner" der Bürger, umso weniger bringt ihm die EU.

Der normale Bürger hat - was man eigentlich von einer Demokratie erwarten sollte - so gut wie keine Einflussmöglichkeit auf die politische Führung der Union. Zwar wird durch die Bevölkerung ein EU-Parlament gewählt, dieses ist aber im Vergleich zu nationalen Parlamenten eher ein harmloser Papiertiger mit erstaunlich wenig Macht (auch wenn es in letzter Zeit einen dezenten Trend dagegen gab).

Die national Souveränität wurde in der Regel aufgeweicht und ausgehöhlt, ohne das die jeweilige Bevölkerung eine Einflussnahme daraus ausüben konnte. Oft genug wurde selbst gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit durch die Politik eine Entscheidung gefällt. Und auch wenn bspw. das deutsche Grundgesetz keine Volksabstimmung vorgesehen ist, halte ich eine solche "Souveränitätsaufweichung" ohne eine solche Abstimmung für illegal und verfassungsfeindlich, da "wir" die Volksvertreter nicht gewählt haben, um Deutschland (oder die jeweilige Nation) "abzuwickeln", sondern zu stärken bzw. zu regieren. Die EU-Verfassung hätte bspw. rechtlich "über" dem Grundgesetz gestanden, wenn es diese auch nicht außer Kraft gesetzt hätte.
Interessant in dem Zusammenhang, dass die einzige Länder, in denen es zu einem Referendum kam auch die Länder waren, die den Verfassungsentwurf abgelehnt haben. Man muss den Franzosen und Niederländern dankbar sein. Denn nachdem die dortige Ablehnung bekannt war, haben die Politiker schnell dafür gesorgt, dass die noch ausstehenden Ratifizierungen ausgesetzt wurden (insgesamt 7 - davon 6 Volksabstimmungen in diversen Varianten). Weitere Ablehnungen zeichneten sich nämlich ab.
Anstatt allerdings über die Gründe für die französischen und niederländischen Ergebnisse zu reflektieren, wurde hauptsächlich darüber gejammert, was das ja für eine Katastrophe wäre...... :rolleyes:

Ein weiteres (Parade)Beispiel hierbei ist der glorreiche Euro.
Sicherlich eine feine Sache in der Theorie, EU-weit mit gleichem Zahlungsmitteln einkaufen zu können, ohne Geld zu wechselnden Währungskursen umtauschen zu müssen. Aber jeder von uns weiß, dass das Volk (zumindest in Deutschland) mit dieser neuen Währung gnadenlos über den Tisch gezogen wurde. Von den Verantwortlichen zwar stets geleugnet, ist es aber nur allzu offensichtlich, dass der einfache Bürger seitdem deutlich weniger Geld in der Tasche hat, da man bei der Währungsumstellung die Gelegenheit genutzt hat, die Teuerungsrate lustig anzuziehen. Meine Familie und mein Bekanntenkreis ist sich darin absolut einig, dass seitdem mind. 20% weniger Geld zur Verfügung steht (2).
Der Bürger wurde ja bekanntlich nicht gefragt.

Meine Frage nun an euch - was hat die EU wirklich gebracht bzw. wie steht ihr dieser in meinen Augen rein wirtschaftlichen Vereinigung gegenüber (3)? Wie denkt ihr, hat sich die EU entwickelt, in weit hat sie genützt und geschadet und wie ist die Abwägung dabei zu sehen?

(1) Verstärkt wurde mein Standpunkt in den letzen Tagen erst recht durch die Geschehnisse rund um die Schließung des Bochumer Nokia-Werkes und die Rolle, die die EU mit ihrer Subventionspolitik und der wirtschaftspolitischen Entwicklung meiner Meinung nach darin spielt. Immerhin wird mein Bruder dadurch seinen Job verlieren.
(2) Sicherlich kann man den schwarzen Peter an die Wirtschaft geben. Aber die Politik hat ja nicht einmal Ansatzweise zu lasten der einfachen Bürger versucht, so etwas zu verhindern.
(3) Wer sich mal die gescheiterte EU-Verfassung angehen hat, wird festgestellt haben, dass der Schwerpunkt eindeutig auf dem wirtschaftlichen Aspekt ausgerichtet war und nicht - wie ein Verfassung hauptsächlich sein sollte - die Grundsätze einer sozialen und gesellschaftlichen Ordnung festlegt
 
Hey Hora ? Wie soll man zu Deinem Post eine vernünftige Diskussion führen ? :D
Du hast alles gesagt, was gesagt werden musste. ;)

Vielleicht fehlt ein Punkt, nämlich der, das Deutschland IMHO für die EU hauptsächlich als zahlungskräftige Melkkuh dient. Schon allein aus dem Grund halte ich nix von der EU.
 
Was hat die EU gebracht ?

Eingiff in die nationale Gesetzgebung.
Abgabe staatlicher Souverainität.
Zunahme der Kirminalität.
Abschaffung der Grenzkontrollen.
Den unsäglichen europäischen Gerichsthof für "Menschenrechte"
Massive Teuerung.
Begünstigung der Arbeitslosigkeit.
Und ein einflussloses und teueres "Parlament"
 
Die EU hat beschlossen wie eine Gurke aus zu sehen hat. Grün soll sie sein, eine bestimmte Länge soll sie haben und die Krümmung ist ebenfalls vorgegeben. Der Grund dafür ist sehr ehrbar: Der Kunde soll immer gleichbleibende Qualität bekommen. Da frag ich mich ernsthaft ob das ein Witz ist denn die Kriterien, die die EU für die Gurkenqualität angibt, sind lediglich ästhetisch gesehen überhaupt irgendwie sinnvoll. Vorallem weil die Gurke aus den Niederlanden zwar exakt so aussieht aber ich würde jederzeit die hässliche, nicht EU konforme, Qualitätsgurke des Hobby Bauern vorziehen. Denn die schmeckt wenigstens nicht nach Wasser, wie Niederländische EU konforme Gewächshaus billig Gurken.

Bio Bauern müssen jeden Furz ihrer Tiere protokolieren. Viele haben das inzwischen aufgegeben. Schlichtweg weils einfach nur unglaublich viel Arbeit ist. Der Aufwand den ein Bauer heute betreiben muss, nur um keinen Ärger zu kriegen, ist lächerlich hoch. Da wunderts mich ehrlich gesagt das die Bauern nicht alle ihren Hof verkaufen oder wenigstens die EU verklagen. Selbst der normale Bauer steht heute vor einem Berg von Bestimmungen und Vorgaben die er zu erfüllen hat.

Auch der Euro ist toll. Ja ja, ich muss jetzt kein Geld mehr wechseln wenn ich ins Ausland fahre. Ich hab in den Niederlanden mit der D-MARK bezahlt und in Österreich musste ich meine D-MARK auch nicht in Alpendollar tauschen. Was hat sich für mich jetzt bitte grossartig verändert oder sagen wir mal so: Wo ist denn jetzt bitte der Vorteil? Nicht jeder EU Bürger fährt auch wirklich in die Länder wo er jetzt kein Geld mehr tauschen muss. Mein letzter Auslandsaufenthalt war in London und da musste ich meine dufte Überallwährung gegen britische Pfund Sterling tauschen, trotz dem Grossbritannien zur EU gehört...

Beim Pizza Service hat die billigste Pizza 3,-DM gekostet. Pünktlich zur Euro Umstellung wurde der Preis auf 3,-€ geändert. Auch die Handelsketten haben ihre Preise schrittweise angezogen, so das es nicht jedem aufgefallen ist. Da wurden Produkte innerhalb eines Jahres plötzlich um 100% teurer. 3-4 Monate vor der Euro Umstellung haben sie die Preise etwas gesenkt, was natürlich immer noch über dem Preisniveau von vor dem Anstieg lag, damit sie nach der Euro Umstellung vollmundig behaupten konnten: "Was meckert ihr denn? Wir haben die Preise doch gesenkt!"

Die EU kostet einfach nur unglaublich viel Geld. Die neuen EU Staaten wie Polen etc. profitieren ganz klar davon. Für uns heisst das aber erstmal das wir das ganze bezahlen müssen und bis wir davon profitieren sitze ich wahrscheinlich im Altenheim.

Wie Horatio schon sagte bringt uns die EU nichts, sondern nur denen die sichs leisten können und die die deren Staaten jetzt erst dazu gekommen sind. Allerdings hat uns ja auch keiner gefragt ob wir Mitglied in dem Verein sein wollen. Wobei wir Deutschen ja jetzt wenigstens noch sagen können: "Wir haben das wenigstens nicht selbst verbockt". Unsere lieben Nachbarn im Süden haben ihr Übel ja per Volksabstimmung selbst entschieden.

Hier noch mal meinen herzlichen Dank an unsere Volksvertreter die ja schließlich entscheiden was der mündige Bürger nicht zu entscheiden hat...

cu, Spaceball
 
Der normale Bürger hat - was man eigentlich von einer Demokratie erwarten sollte - so gut wie keine Einflussmöglichkeit auf die politische Führung der Union. Zwar wird durch die Bevölkerung ein EU-Parlament gewählt, dieses ist aber im Vergleich zu nationalen Parlamenten eher ein harmloser Papiertiger mit erstaunlich wenig Macht (auch wenn es in letzter Zeit einen dezenten Trend dagegen gab).

Bedauerlichweiße ist es nach wie vor der Fall. Es wäre mit dem Verfassungsvertrag massiv geändert worden, aber der wurde ja von allen Medien und diversen Aufhetzern so in die Mangel genommen, dass er nicht mehr durch kommen konnte. Wohl er Ironischerweise genau dort eine Reform gebracht hätte, was viele Leute bemängelten. Ich sage nicht er wäre perfekt gewesen, aber zumindest ein positiver Schritt der sehr das Parlament gestärkt hätte.

Die EU-Verfassung hätte bspw. rechtlich "über" dem Grundgesetz gestanden, wenn es diese auch nicht außer Kraft gesetzt hätte.

Wäre im Umkehrschluss gar nicht möglich. Das Gemeinschaftsrecht steht zwar im Prinzip über dem nationalen Recht, aber die EU benötig die nationalen Organe für alle direkte Durchsetzung und diese sind als erstes immer den Grundprinzipien ihrer nationalen Verfassungen verpflichtet.

Aber jeder von uns weiß, dass das Volk (zumindest in Deutschland) mit dieser neuen Währung gnadenlos über den Tisch gezogen wurde.

Die Wechselkurse von Euro zu nationaler Währung waren in Deutschland sogar extremst vorteilhaft, besonders im Vergleich zu Österreich, oder Italien, wo die Wechselkurse einen weit massivere Umstellung zur Folge hatten. Und ehrlich es lag an jedem Unternehmen selbst die neuen Preise anzusetzen, genau wie früher. Der Euro ist nicht daran Schuld, dass sie in Relation mehr verlangen, dass sind die Unternehmen aus diversen Gründen selbst.

Der allgemeine Inflationsanstieg dürfte eher an Dingen aus Übersee liegen wie absacken der USA-Wirtschaft und ihr massives Haushaltsdefizient (die USA benötig für den Irak-Krieg mehr Angestellte und Personal als die gesamte EU hat, die Stadtverwaltung von Wien übrigens auch), neben natürlich dem hohen Ölpreis (der auch damit zusammenhängt) und nun mal zwangsläufig die Inflation treibt bis wir wirklich weitgehend auf alternative Mittel umsteigen (was irgendwann ja so oder so passieren muss), massive Missernten das letzte Jahr und das umsteigen vielerorts auf Biodieselprodukte auf Flächen die zuvor zum Lebensmittelabbau benutzt wurden, darum auch der Preisanstieg in Lebensmitteln.

(1) Verstärkt wurde mein Standpunkt in den letzen Tagen erst recht durch die Geschehnisse rund um die Schließung des Bochumer Nokia-Werkes und die Rolle, die die EU mit ihrer Subventionspolitik und der wirtschaftspolitischen Entwicklung meiner Meinung nach darin spielt. Immerhin wird mein Bruder dadurch seinen Job verlieren.

Interessante ist dass viele Unternehmer sich inzwischen einig sind, dass das Abwandern in neuen EU-Ländern ihnen gar nichts bringt, weil 1. die Fachkräfte vor Ort schnell in „Hochlohnländer“ im Westen abwandern und 2. weil Ironischerweise ihr Abwandern in diese Gebiete oft binnen ein paar Monaten zu einem Lohnlevel anstieg führt, was den Grund negiert warum sie original mal hin wollten.


(2) Sicherlich kann man den schwarzen Peter an die Wirtschaft geben. Aber die Politik hat ja nicht einmal Ansatzweise zu lasten der einfachen Bürger versucht, so etwas zu verhindern.

Wie willst es in einem freien Markt verhindern? Preisfixierungen die weder effektiv noch wirtschaftlich sind und eigentlich den Steuerzahler weit mehr kosten? Die EU setzt sich massiv gegen Kartellbildung und Preisabsprachen ein, aber wenn die Kosten der Hersteller sich halt ändern, ändern sie fast zwangsläufig auch die Preise um ihre Profitmargen zu erhalten.

Jedihammer schrieb:
Eingiff in die nationale Gesetzgebung.
Abgabe staatlicher Souverainität.

Es ist nicht so als ob irgend ein Mitglied der EU Zwangsmitglied ist, oder sich zu diesen Punkten nicht bereit erklärt hat. Dazu gibt es immer die Möglichkeit einer Weigerung und Neubetrachtung irgend eines der EU-Erlässe sollten laut einem Mitglied wirklich seriöse Mängel vorliegen. Austritt ist auch jederzeit möglich, wie z.B. bei Grönland.

Zunahme der Kirminalität.

Es ist sehr zweifelhaft, dass dieses nicht sogar noch schlimmer geworden wäre, würden die EU-Mitglieder nicht weitläufig in der Bekämpfung von Grenzüberschreitender Kriminalität kooperieren.

Abschaffung der Grenzkontrollen.

Die Verträge erlauben ein wieder einsetzen von Kontrollen bei nationalen Notwendigkeiten (wie Großveranstaltungen zb) und erlauben nach wie vor freie Kontrollen von allen Personen in den Staatsgrenzen.

Den unsäglichen europäischen Gerichsthof für "Menschenrechte"
Der nichts mit der EU zu tun hat, sondern ein eigenständiges Organ (es spricht sich sogar sehr oft gegen EU-Erlässe aus) ist, dass aus anderen Verträgen erwachsen ist. Die Mitglieder der EU unterzeichnen nur üblicherweise die Europäische Menschenrechtskonvention mit, wenn sie der EU beitreten. Was so schlimm an denn Ideen sei soll musst mir allerdings noch erklären, auch wenn die Entscheidungen der Richter doch manchmal etwas eigen sind. Das Deutschland eigne Probleme mit dem Ding hat, liegt eher dran, dass es der entsprechende Gesandte versäumt hat durchzulesen was er da eigentlich unterschreibt. ;)

Massive Teuerung. Begünstigung der Arbeitslosigkeit.
Und ein einflussloses und teueres "Parlament"

Siehe oben

Spaceball schrieb:
Die EU hat beschlossen wie eine Gurke aus zu sehen hat.

Das geliebte Beispiel ^^. Die EU hat auch festgelegt aus was Nachthemden sein sollte damit dich nicht beim Frühstückstee kochen selbst in Feuer setzt. ;) Sicher es gibt ein paar scheinbar eigenartige Reglungen, aber gegen den Stuss was nationale Gesetzgeber und Ordnungskräfte oft erlassen verschwinden diese für mich allgemein in die Nichtigkeit.

Die EU hat zB auch festgesetzt, dass du als EU-Bürger das gleiche Schutzrecht wie andere nationale Bürger in jeder Botschaft eines EU-Mitgliedes hast was mir zb schon oft extrem geholfen hat wenn ich auf Geschäftsreise war vor allem als mir einmal der Pass gestohlen wurde und es dort nur eine britische Botschaft gab. Oder hat die allgemeinen Garantiefristen bei Produkten erhöht, in Österreich zb hattest vorher sogar wie gar keine Garantien. Die EU fördert auch Bildung, Forschung, soziale Projekte und karitative Organisationen, für was auch ein großer Teil des EU-Budgets aufgewendet wird und vieles mehr.


Bio Bauern müssen jeden Furz ihrer Tiere protokolieren. Viele haben das inzwischen aufgegeben. Schlichtweg weils einfach nur unglaublich viel Arbeit ist. Der Aufwand den ein Bauer heute betreiben muss, nur um keinen Ärger zu kriegen, ist lächerlich hoch. Da wunderts mich ehrlich gesagt das die Bauern nicht alle ihren Hof verkaufen oder wenigstens die EU verklagen. Selbst der normale Bauer steht heute vor einem Berg von Bestimmungen und Vorgaben die er zu erfüllen hat.

Diese „Protokollpflichten“ treffen sie nur wenn sie gefördert werden wollen (was sie übrigens sehr großzügig werden). Aber wie bei jeder Förderung musst halt nun mal bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das es etwas überreguliert (wobei ich es interessant finde, dass die nationalen Gesetzgeber hier scheinbar die meisten Kritikerin festlegen, also soll sich der Bauer mal beim lokalen Volksvertreter erkunden warum das notwendig ist) ist denke ich persönlich auch, aber er kann als Bauer auch ohne EU-Föderung arbeiten nur geht ihm so halt ne Menge Geld durch die Lappen.

@Rest
Siehe oben
 
Der allgemeine Inflationsanstieg dürfte eher an Dingen aus...

Mal davon abgesehen das die Preise mit der Euro Einführung gestiegen sind weil viele davon ausgegangen sind das der Kunde das nicht merkt. Ein Händler hat damit angefangen und alle anderen haben nachziehen müssen weil sie dadurch ja teurer einkaufen mussten. Die aktuellen Umstände haben mit dem Euro an sich ja erstmal gar nichts zu tun sondern mit der aktuellen Weltwirtschaft. Das was Horatio mit Sicherheit meinte war auf den Euro als solchen bezogen und da kann keiner erzählen das die Preise gleich geblieben. Denn kurz nach der Euro Einführung war klar das plötzlich sehr vieles sehr viel teurer war als noch wenige Wochen zuvor.

Das geliebte Beispiel ^^...

Der Punkt ist doch der das die Kosten für den bürokratischen Vorgang so hoch sind das der Nutzen lächerlich gering ausfällt. Allerdings müssen wir diesen bürokratischen Humbug bezahlen weil die EU denkt das wir das unbedingt brauchen. Danke liebe EU das du mich vor guten Gurken schützt! In Sardinien gibts einen Käse der von der EU verboten wurde. Der Grund ist schlichtweg weil er unhygienisch hergestellt wird. Ergo von der EU verboten. Das an dem Käse allerdings seit 1000 Jahren keiner verreckt ist, die EU diesen Käse aber dennoch für Lebensbedrohlich hält, zeigt doch schon wie sehr die EU an der Realität vorbei handelt. Würden wir in Europa nicht alle Kartoffeln essen und zwar schon seit Jahrhunderten, die EU würde Kartoffeln gar nicht zulassen. Die Schale von Kartoffeln ist nämlich giftig, zwar nur minimal aber wenn die Kartoffel neu wäre, wäre sie von der EU verboten worden.

Die EU hat zB auch festgesetzt, dass du als EU-Bürger das gleiche Schutzrecht wie andere nationale Bürger in jeder Botschaft eines EU-Mitgliedes hast...

Das ist ja schön und gut, hat aber nichts damit zu tun das die EU irgendwelche Dinge festlegt die auf dem Papier schön aussehen aber in der Realität der totale Schwachsinn sind. Das Beispiel mit der Botschaft ist sehr schön weil es zeigt das die EU auch sinnvolles vollbringen kann wenn sie sich nicht gerade um die Arterhaltung der gemeinen Wasser-Gurke kümmert oder Käse verbietet.

Diese „Protokollpflichten“ treffen sie nur wenn sie gefördert werden wollen (was sie übrigens sehr großzügig werden).

Da gehts nicht nur um Fördermittel sondern auch darum das es sich nicht lohnt qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren wenn man für jedes Tier ein Buch führen muss in dem drinnen steht wann dieses Tier gekackt hat. Der bürokratische Aufwand ist einfach zu hoch, vorallem für Bio Bauern. Denn bei Bio Bauern ist der bürokratische Aufwand wesentlich höher als für normale Bauern.

Letztens habe ich einen Bericht über die Schafszucht auf den Faröer Inseln gesehen. Die sind richtig stolz darauf das sie eben nicht zur EU gehören. Genau aus dem Grund der völlig überzogenen Bürokratie.

cu, Spaceball
 
Es ist nicht so als ob irgend ein Mitglied der EU Zwangsmitglied ist, oder sich zu diesen Punkten nicht bereit erklärt hat. Dazu gibt es immer die Möglichkeit einer Weigerung und Neubetrachtung irgend eines der EU-Erlässe sollten laut einem Mitglied wirklich seriöse Mängel vorliegen. Austritt ist auch jederzeit möglich, wie z.B. bei Grönland.

Es ist wohl sehr unwahrscheinlich, daß die BRD aus der EU austreten würde(was wohl auch das Ende der EU wäre) auch wenn dies noch so sehr vom Volk gewünscht werden würde.
Ich bin der festen Überzeugung, daß jedewede Entscheidung, die einen Staat in seinen souverainen Rechten beschneidet, vom Volk abgesegnet gehört.


Die Verträge erlauben ein wieder einsetzen von Kontrollen bei nationalen Notwendigkeiten (wie Großveranstaltungen zb) und erlauben nach wie vor freie Kontrollen von allen Personen in den Staatsgrenzen.

Das erlauben sie zwar, allerding doch nur zeitlich begrenzt, oder ?


Der nichts mit der EU zu tun hat, sondern ein eigenständiges Organ (es spricht sich sogar sehr oft gegen EU-Erlässe aus) ist, dass aus anderen Verträgen erwachsen ist. Die Mitglieder der EU unterzeichnen nur üblicherweise die Europäische Menschenrechtskonvention mit, wenn sie der EU beitreten.

Stimmt.
Das Gerichsthof ist kein EU-Organ.
War ein Fehler von mir.


Was so schlimm an denn Ideen sei soll musst mir allerdings noch erklären, auch wenn die Entscheidungen der Richter doch manchmal etwas eigen sind.

Schlimm darabn ist, daß dieses Gericht über den nationalen Gerichten und Gesetzen steht, und daß vor diesem Gericht selbst Schwerverbrecher klagen dürfen, die in ihren Staaten verurteilt sind.

So bekam u.a. Abdullah Öcalan vort diesem Gericht auch noch das recht auf einen neunen Prozess zugesprochen, was die Türkei bisher Gott sei Dank nicht befolgt hat.

Sogar die Klage von Magnus Gäfgen wurde angenommen.
 
(1) Verstärkt wurde mein Standpunkt in den letzen Tagen erst recht durch die Geschehnisse rund um die Schließung des Bochumer Nokia-Werkes und die Rolle, die die EU mit ihrer Subventionspolitik und der wirtschaftspolitischen Entwicklung meiner Meinung nach darin spielt. Immerhin wird mein Bruder dadurch seinen Job verlieren.

Was hat die EU damit zu tun? Nokia bekam keine Fördergelder für den Umzug, das wurde sowohl von der EU, als auch vor Ort bestätigt, wie kommst du also zu der Annahme? Ach ja, weil die Medien das mal behauptet haben. Die haben ja immer recht, nicht wahr. :rolleyes:
Wenn Nokia meint umziehen zu müssen, wieso ist da die EU schuld? Das ist ja wohl eine Entscheidung eines privaten Unternehmens. Wenn hier jemand versagt hat, dann wohl auch die deutschen Politiker, welche dort Millionen Förergelder reinpumpten und sich nicht ausreichend absicherten, für den Fall, dass die am Ende der Frist davonlaufen.

(3) Wer sich mal die gescheiterte EU-Verfassung angehen hat, wird festgestellt haben, dass der Schwerpunkt eindeutig auf dem wirtschaftlichen Aspekt ausgerichtet war und nicht - wie ein Verfassung hauptsächlich sein sollte - die Grundsätze einer sozialen und gesellschaftlichen Ordnung festlegt

Vielleicht ist der Denkfehler der, dass die EU nun mal rein historsich von Anfang an darauf ausgerichtet war. Sieht man sich mal an, woher die EU stammt, so wird klar, dass es in erster Linie um wirtschaftliche Zusammenarbeit der größten europäischen Länder ging und um einen Frieden zwischen den ehemals seit jahrhunderten verfeindeten Nationen Deutschland und Frankreich. Montanunion ist dir sicher ein Begriff, oder?
Gerade in eben diesem Bereich hat die EU für so manche Sache gesorgt, von der insbesondere Deutschland mehr als alle anderen profitiert. Da fällt immer das Wort Exportweltmeister, interessanterweise kommen die meisten Beziehungen und Umsätze aus diesem Bereich innerhalb der EU Grenzen, mit ihrem einheitlichen Binnenmarkt und einer Gesetzgebung, welche den Handel zwischen Nationen regelt, als wäre es ein Land. Man sollte sich mal fragen, ob wir wirklich einen so immensen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hätten, wenn die vergangenen Jahrzehnte in Europa nicht gerade in dem Bereich eine Angleichung stattgefunden hätte und man weiterhin Grenzen im Handel auf- statt abgebaut hätte.
Was das gesellschaftliche angeht, gerade die deutsch-französische Freundschaft und gemeinsame Interessen auch mit den Briten waren in dem Bereich stets eine Triebfeder der europäischen Zusammenarbeit. Die EU hat auch dabei geholfen gewisse Grenzen abzubauen und alte Feindbilder abzuschaffen und Bemühungen für Menschenrechte in den Mitgliedsländern, sowie gemeinsame demokratische Prinzipien zu fördern. Eine Sache, die man für alle Mitgliedsstaaten fordert, dass die da eben bestimmte Standards einhalten, welche gewisse Regime und Länder noch nicht haben.

Auch der Euro ist toll. Ja ja, ich muss jetzt kein Geld mehr wechseln wenn ich ins Ausland fahre. Ich hab in den Niederlanden mit der D-MARK bezahlt und in Österreich musste ich meine D-MARK auch nicht in Alpendollar tauschen. Was hat sich für mich jetzt bitte grossartig verändert oder sagen wir mal so: Wo ist denn jetzt bitte der Vorteil? Nicht jeder EU Bürger fährt auch wirklich in die Länder wo er jetzt kein Geld mehr tauschen muss. Mein letzter Auslandsaufenthalt war in London und da musste ich meine dufte Überallwährung gegen britische Pfund Sterling tauschen, trotz dem Grossbritannien zur EU gehört...

Hast du da mal eine Statistik dafür, außer dem simplen Gefühl es muss jetzt teurer sein. Das dieses nur teilweise stimmt, sollte doch ein bisschen Überlegung schon klar machen. Wir kennen die Kaufkraft der DM aus der Zeit vor dem Euro, bloß hätten wir den Euro jetzt nicht, wäre seitdem dennoch alles teurer geworden. Die Preise sind auch in den 90ern dramatisch gestiegen, Inflation ist das Zauberwort, da kommen jedes Jahr einige Prozent drauf.
Jetzt nach Jahren erinnern wir uns immer noch an die Zahlen, welche damals in DM standen und halten denen die heutigen vor, super das wird eine Milchmädchenrechnung. Da würde mich etwas handfesteres als das Gefühl schon mal mehr interessieren.

Die national Souveränität wurde in der Regel aufgeweicht und ausgehöhlt, ohne das die jeweilige Bevölkerung eine Einflussnahme daraus ausüben konnte. Oft genug wurde selbst gegen die Meinung der Bevölkerungsmehrheit durch die Politik eine Entscheidung gefällt. Und auch wenn bspw. das deutsche Grundgesetz keine Volksabstimmung vorgesehen ist, halte ich eine solche "Souveränitätsaufweichung" ohne eine solche Abstimmung für illegal und verfassungsfeindlich, da "wir" die Volksvertreter nicht gewählt haben, um Deutschland (oder die jeweilige Nation) "abzuwickeln", sondern zu stärken bzw. zu regieren. Die EU-Verfassung hätte bspw. rechtlich "über" dem Grundgesetz gestanden, wenn es diese auch nicht außer Kraft gesetzt hätte.
Interessant in dem Zusammenhang, dass die einzige Länder, in denen es zu einem Referendum kam auch die Länder waren, die den Verfassungsentwurf abgelehnt haben. Man muss den Franzosen und Niederländern dankbar sein. Denn nachdem die dortige Ablehnung bekannt war, haben die Politiker schnell dafür gesorgt, dass die noch ausstehenden Ratifizierungen ausgesetzt wurden (insgesamt 7 - davon 6 Volksabstimmungen in diversen Varianten). Weitere Ablehnungen zeichneten sich nämlich ab.
Anstatt allerdings über die Gründe für die französischen und niederländischen Ergebnisse zu reflektieren, wurde hauptsächlich darüber gejammert, was das ja für eine Katastrophe wäre......

Das ist ja dann aber kein Problem der EU, sondern des Mitgliedslandes Deutsche Bundesrepublik. Wenn es hier bei uns so abläuft und die Regierungen die Bürger nicht beteiligen wollen, bzw. nur wenig befragen, liegt das ja wohl an unserer nationalen Verwaltung und nicht der EU selbst. Dann solltest du dich nicht bei der und über die EU beschweren, sondern lieber mal deine zuständigen Bundestags- und Landtagsabgeordneten angehen und dort nachfragen, wieso sie das tun und dich so sehr übergehen.
Denn wie du ja bereits andeutest, in anderen EU Ländern haben die Menschen offensichtlich mehr Mitspracherecht. Scheint also nicht so, als würde die EU den Ländern da vorschreiben, wie sie das organisieren, sondern die Länder selbst entscheiden. Tja und da wären wir wieder bei unserer eigenen Verwaltungsform. Sicher hat man hier bei uns gewisse Gründe, historisch gebildeter Art, dass man das Volk nur ungern so direkt beteiligt, aber wenn dich das stört, dann mach deinem Unmut doch bei eben denen Luft, die das verzapfen und nicht nur allgemein mal wieder über die schimpfen, die damit am wenigsten zu tun haben.


Damit es nicht ganz so zur Stammtischdiskussion wird, vielleicht einige Links für diejenigen, welche sich neben dem Populismus auch mal informieren mögen:
EUROPA - Das Portal der Europäischen Union
European NAvigator – The history of a united Europe on the Internet (videos, photos, maps, etc.)
Europäisches Parlament - Europaparlament - Europarl

Schlüssel zu Europa - ARTE
Alle Videos - ARTE
Der Höhenflug des Euro - ARTE
Der Euro – stark oder schwach ein Gewinn - Essay
Die Europäische Union - Zeitbilder
Bundeszentrale für politische Bildung
Leseecke - Broschüren: Europa in Bewegung
Finanzplanung und Haushalt - Veröffentlichungen - Der EU-Haushalt in Zahlen


Und ganz besonders wichtig:
Europäisches Parlament - Europaparlament - Europarl: Wie und wo kann ich mich über die EU beschweren?
http://ec.europa.eu/publications/booklets/others/59/de.pdf

Edit:
Kleiner Nachtrag, weil ja auch gefragt wurde, was die EU mir persönlich bringt.
Also abgesehen von den obigen Dingen fiel mir gerade Erasmus ein, des Weiteren erleichtern sie mir aufgrund oben angesprochener Dinge das Bestellen von Dingen innerhalb der EU Grenzen, also eigentlich jedweden Handel (inkl. diversen Rechtsansprüchen), ein friedliches Europa innerhalb der EU Grenzen, wo man die Menschenrechte achtet, Rechtssicherheit wenn ich EU Länder bereise, ich brauche keine Visa und keinen Reisepass.

Ich mag sicherlich nicht alles an der EU, schließlich ist kein System perfekt. Aber gegenüber dem was in historischer Betrachtung die nationale Kleinstaaterei Europa gebracht hat, finde ich die EU erheblich besser und man hat dort vieles erreicht, was ich jedenfalls als sehr gut ansehe. Negatives gibt es überall, aus meiner Sicht überwiegt aber an der EU bislang das Positive.

Vielleicht fehlt ein Punkt, nämlich der, das Deutschland IMHO für die EU hauptsächlich als zahlungskräftige Melkkuh dient.

Abgesehen davon, dass das immer mal unbewiesen behauptet und in den Raum geworfen wird, hast du da zufällig einige Belege dafür? Würde mich zur Abwechslung mal interessieren, wenn das mal jemand auch untermauern kann.
Vergiss dabei bitte auch nicht mit einzubeziehen, was es den deutschen Exporteuren, welche uns das schöne Außenhandelsplus bringen und damit das BSP von Deutschland immens stärken mit in deine Betrachtungen einzubeziehen. Die kommen zu einem sehr großen Teil aus Handel mit EU Ländern und bringen da besonders viel Plus, weil eben ausgerechnet die böse EU Handelsbarrieren innerhalb ihrer Grenzen für uns abgebaut hat. Bezieh dann auch gleich mal irgendwie die Rechtssicherheit und allerlei andere Dinge (welche das sind, dürftest du mit den obigen Links vielleicht sogar raus finden) mit in deine Betrachtungen ein, welche die EU so tut. Das ganze wird schnell sehr kompliziert und in die Milchmädchenrechnung der simplen Verteilung von Fördergeldern aus dem Haushalt kommen dann plötzlich Sachen hinein, welche von den Polemikern immer so gern unter den Tisch gekehrt werden. Ich hoffe du machst da nicht den selben Fehler und baust das in deine Statistik alles mit ein. Ich bin jedenfalls auf das Ergebnis gespannt.
 
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Ich bin der festen Überzeugung, daß jedewede Entscheidung, die einen Staat in seinen souverainen Rechten beschneidet, vom Volk abgesegnet gehört.

Je nach Verfassung imho, meine wenn wirklich extremst auf jedes kleine Stück deiner staatlichen Selbstbestimmung pochen willst müsstest bei jedem und wirklich jedem Vertrag mit einem anderen Land die Bevölkerung abstimmen lassen, wenn’s wirklich radikal weit treiben willst sogar bei jeder Visa Ausstellungen. In Österreich ist es so, dass an sich nur Volksbefragungen von Nöten sind bei radikalen Änderungen der Verfassung, die Abstimmung über den EU-Beitritt bei uns (an sich ja nur das Abstimmen drüber ob unsere Staatsorgane ihn unterzeichnen dürfen) wo über alle Dinge in einem abgestimmt wurde die im Gemeinschaftsrecht geregelt wurden und diese Kompetenzen einfach übertragen, daher wäre bei uns auch beim Verfassungsvertrag keine Abstimmung mehr notwendig gewesen, weil ja alles in dem Bereich schon ausgelagert wurde. Bei uns wurde es daher wirklich gemacht, dass wir drüber befragt wurden ob wir damit einverstanden sind diesen Teil der Selbstbestimmung auszulagern. Haben sie ja z.B. in Norwegen und der Schweiz auch genau so gemacht und dort war die Bevölkerung halt nicht einverstanden. Wenn jemand die Schuld geben willst über das übergangen werden im Fall von Deutschland, musst es wirklich, wie Hunter schon gesagt hat, bei deinen direkten Volksvertretern anbringen.

Schlimm darabn ist, daß dieses Gericht über den nationalen Gerichten und Gesetzen steht, und daß vor diesem Gericht selbst Schwerverbrecher klagen dürfen, die in ihren Staaten verurteilt sind.

So bekam u.a. Abdullah Öcalan vort diesem Gericht auch noch das recht auf einen neunen Prozess zugesprochen, was die Türkei bisher Gott sei Dank nicht befolgt hat.

Sogar die Klage von Magnus Gäfgen wurde angenommen.

Es darf jeder Klagen wenn er glaubt seine Rechte wurden verletzt. Der Gerichthof soll ja eben dazu dienen diese Menschenrechte zu schützen, wobei er auch meiner Meinung nach eher daran leidet, dass wirklich Missstände gar nicht vor ihn getragen werden, als dass er potentiell durchgreifende Wirkung hätte. Seine Urteile sollen ja grad eben darum durchgreifen um sicher zu stellen das die Gerichte nicht weiter die gemeinsam festgestellten Rechte verletzen, auch bei Schwerverbrechern, die nun mal die selben Rechte haben wie andere Bürger. Ist halt die alte Frage von selbes Recht für alle, oder potentielles willkürliches Unrecht über jeden.

Das erlauben sie zwar, allerding doch nur zeitlich begrenzt, oder ?

Solange der entsprechende Notstand glaubwürdig vorhanden ist und es wirklich notwendig machen sollte alle, oder bestimmte Grenzen wieder zu überwachen.

Spaceball schrieb:
Der Punkt ist doch der das die Kosten für den bürokratischen Vorgang so hoch sind das der Nutzen lächerlich gering ausfällt.

Zweifle ich eher daran, nur ein sehr geringer Teil der Steuergelder die du und ich zahlen gehen in die EU-Bürokratie. Ich nehme immer gerne den Vergleich was ich für unser Bundesheer zahle ( etwas über 2 Milliarden Steuergelder im Jahre an die EU zahlen wir etwa gleich viel), dass in den letzen 13 Jahren (solang ist Österreich bei der EU) imho eigentlich nicht mehr geleistet hat als ein paar Rechtsextreme Radikale in seinen Reihen aufzudecken, eine Menge junge Männer für untauglich zu erklären und den Rest mit irgendwelchen unsinnigen Dingen zu beschäftigen, etwas bei Sportveranstaltungen zu helfen und alle paar Jahre mal bei Katastropheneinsätzen einzuschreiten (für das selbe Geld gäbe es sehr viele Rettungshubschrauber). Die EU gab uns im Jahr 2006 nur etwas weniger als diese 2 Milliarden in Subventionen und Förderungen wieder. Wir haben in allem effektiv kaum mehr als ne viertel Milliarde bezahlt, aber über die EU regt man sich auf, dass sie teuer ist und nichts bringt, wobei wir ein vielfaches in unser Heer pfeffern, dass viel viel weniger tut für gemeinsamen Wohlstand.

In Deutschland sind die Summen sogar noch lustiger 2006 habt ihr nur 6 Milliarden ausgeben die ihr nicht wieder bekommen habt (also wieder Überbeweißung – Förderungen die zurückflossen). Für die Bundeswehr gab’s 2006 37 Milliarden und sein wir ehrlich, die tun wohl auch nicht viel mehr als unsere, außer noch mit ein paar Booten rumspielen.

Das die EU mit manchen Dingen in ihrem Budget besser umgehen könnte streite ich nicht ab, aber wie gesagt wir kriegen viel dafür wieder. Und ja es gibt Ausrutscher, aber nationale Gesetzgeber machen diese genau so oft.
 
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Ich finde es ehrlich gesagt recht gut das das Volk nicht mitbestimmt was die EU angeht, ich halte es in dem Sinne schlicht für unfähig eine Entscheidung ohne Stammtischparolen zu fällen. Ich hab vom mystischen Teuro kaum was mitbekommen, aber wenn ich mich recht entsinne konnte sich jeder damals auch beschweren über die Händler, wer es nicht macht, tja selber schuld kauft da halt nicht und fertig. Meines wissens nach hat man ausserdem wie jedes Jahr wieder einen virtuellen Warenkorb gefüllt und auch in diesem gab es keinen massiven Anstieg wie immer behauptet wird. Habe erst letztens einen netten Bericht gesehen nachdem anscheinend tatsächlich die meisten Menschen sich sowas schlicht einfach nur einbilden weil sie ein paarmal die Erfahrung gemacht haben und das einfach auf den gesamten Rest übertragen. Aber das Problem kennt man ja auch aus anderen Gefilden.
Was es angeht das Deutschland und andere Länder ihre Souverenität aufgeben, nun für ein vereintes Europa unter einer Verfassung und einem Parliament eines Tages mit einer Währung ist mir das vollkommen recht. Solange man sich darum kümmert das die Kultur und Vielfalt in allen Mitgliedsländern erhalten bleibt, kann man von mir aus auch die Souverinität komplett abschaffen, aber bis es überhaupt soweit ist vergeht eh noch eine lange Zeit und in der genieße ich zumindest die Vorteile der Vereinheitlichung. Ich würde kaum anzweifeln das die EU ihre Probleme hat, das Geld zum Fenster rausgeworfen wird, Politiker sich teilweise bereichern usw. aber es ist einerseits im eigenen Land auch nicht anders und andererseits mir ein befriedeter Kontinent nach tausenden Jahren Mord und Totschlag absolut wert.
 
@DarkHunter
Danke, dass du deinen Post nochmal um deine persönlichen Eindrücke erweitert hast, denn darauf wollte ich hinaus und nicht auf eine Grundsatzdiskussion, die ich auf keinen Fall führen will (1). Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Leute sich in diesem Zusammenhang darüber äußern würden.

Über die einheitliche Währung namens Euro will ich mich nicht weiter auslassen. Sie hat mein (finanzielles) Leben radikal verteuert, das weiß ich und habe es nur zu gut erlebt, genau so wie die meisten meiner Familie, Freunde und Bekannten. Da brauche ich keine verlogene Statistik und keinen Politiker, der mir was anderes weiß machen will.

Relativ unabhängig reisen konnte man auch vor dem Schengener Abkommen. Ich kann mich noch allzu gut an Familienreisen in das benachbarte Ausland oder Spanien erinnern. Mehr als Passvorzeigen gab es nicht. Ebenso wenig gab es in fast allen Westeuropäischen Ländern keine Visapflicht.

Jedihammer hat da schon eine recht gute Liste aufgestellt, auch wenn das mit dem Gerichtshof nicht stimmte (ich befürworte diese Einrichtung als internationale Instanz beispielsweise).


(1) Auch wenn das jetzt sehr engstirnig klingt. Denn wie schon gesagt lehne ich die EU in weitesten Teilen ab. Und es fällt mir zu nehmenden schwer, ihre Vertreter, Gesetzgeber und daraus resultierend ihre Gesetze zu akzeptieren und als für mich bindend zu betrachten. Ich bin ein Verfechter von Nationalstaaten, wenn auch Gegner von den negativen Eigenschaften, die man damit gemacht hat.
 
Nix!

das ist die Antwort. Nix ausser Probleme und Ärger. Aber solang wir zahlen ist alles gut für die EU.
Mal im ernst wenn da die EU rumjammert und mit Strafen droht weil wir unseren haushalt nicht im Griff haben bzw hatten dann lach ich mal nur.

a) Geldstrafe jemanden aufzuerlegen der kein Geld hat ist lächerlich dumm
b) Was will die EU machen wenn Deutschland sagt "Leckt uns am Arsch" dann verlieren sie mit eine ihrer großen Stützen auf dem das ganze Ding steht.

Mir kommt die EU so vor, als versuchte man ein großes geeintes europäisches Land zu basteln ala USA um den Amis parole bieten zu können. Wird nur nicht funktionieren, da zuviele Länder es sind mit eigenen Interessen. Und man sowas nicht zusammen werfen kann.

Die EU als Partnerschaft ist ok, aber alles sollte seine Grenzen haben. Hat schon so seine Gründe warum viele diese ablehnen. Und ganz ehrlich, warum soll ich als armer kleiner Steuerzahler dieses Ding finanzieren, damit andere, vor allen aus dem Osten, sich darauf bereichern können? Mag vielleicht ne scheiß einstellung sein, aber es ist die einzige Einstellung mit der du in dieser Welt überlebst. Es gibt keine Harmonie-Gummibärchen-Welt wo alle gleich und glücklich sind und es fair zugeht.
 
Manche Leuten glauben, dass Versuche, Projekte und Visionen und Ideen sofort perfekt funktionieren und Früchte bringen. Dem ist leider nicht so. Die EU ist eine Idee. Unausgereift und teils sogar korrupt. Aber ein Schritt in die richtige Richtung. Irgendwann werden wir davon die Früchte ernten, seien es in 20-30 Jahren meine Kinder (wenn ich denn welche haben sollte ;) ). Insofern gebe ich der EU eine Chance. Und erlaube ihnen Fehler zu machen, um daraus zu lernen.
Da der Mensch von Natur aus kurzsichtig ist, hoffe ich, dass wenigstens der gemeinsame Markt erhalten bleibt. Und die gemeinsame Währung.
 
Mal im ernst wenn da die EU rumjammert und mit Strafen droht weil wir unseren haushalt nicht im Griff haben bzw hatten dann lach ich mal nur.

Solche Aussagen klingen immer, als sei die EU plötzlich aus dem Weltall über das arme Deutschland hereingebrochen, um es zu versklaven. :rolleyes:
Deutschland gehört allerdings zur EU, und solche Regeln, wie z.B. Strafen bei Verstoß gegen die Stabilitätskriterien, wurden mit deutscher Mitwirkung beschlossen.

b) Was will die EU machen wenn Deutschland sagt "Leckt uns am Arsch" dann verlieren sie mit eine ihrer großen Stützen auf dem das ganze Ding steht.

Ja genau, so einfach ist das alles. :rolleyes:
Bringt unsere auf den Export angewiesene Wirtschaft sicher enorm weiter, aus einem der größten und mächtigsten Wirtschafts- und Freihandelsräume einfach mal so eben auszutreten.

Mir kommt die EU so vor, als versuchte man ein großes geeintes europäisches Land zu basteln ala USA um den Amis parole bieten zu können. Wird nur nicht funktionieren

Och, wirtschaftlich (und es geht bei der EU primär um wirtschaftliche Interessen) klappt das recht gut würde ich sagen, oder meinst Du der starke Euro und der schwache Dollar kommen von Ungefähr?

Und ganz ehrlich, warum soll ich als armer kleiner Steuerzahler dieses Ding finanzieren, damit andere, vor allen aus dem Osten, sich darauf bereichern können?

Dann erklär doch mal, wieviele der von Dir gezahlten Steuern "in den Osten" gehen. :verwirrt:
Wenn Du "in den Osten" übrigens gegen "in den Süden" austauschst, dann hast Du in etwa die gleiche Diskussion, die vor 20 - 30 Jahren geführt wurde, als es um den Beitritt Spaniens und Portugals ging.

Mag vielleicht ne scheiß einstellung sein

So weit würde ich nicht gehen. Ist halt ne unfundierte und ziemlich polemische Stammtischmeinung. :)

C.
 
Deutschland gehört allerdings zur EU, und solche Regeln, wie z.B. Strafen bei Verstoß gegen die Stabilitätskriterien, wurden mit deutscher Mitwirkung beschlossen.

Dabei sollte man nebenbei noch erwähnen, dass es gerade eine der zentralen Forderung der deutschen Verhandlungspartner war, die Strafen und Kriterien einzuführen. Also beschwert man sich da am besten beim Team des so hoch verehrten ,verbrecherischen und bislang unbestraften, Altkanzlers (wisst, schon der Dicke mit dem Elfproblem).

Mir ist grad noch als etwas, dass ich der EU mehr oder minder direkt verdanke eingefallen, die simple Tatsache, dass ich in einem der reichsten Länder der Erde lebe und obendrein auch die EU dem Teil des Landes, in welchem ich lebe in vielen Dingen stark unter die Arme gegriffen hat, bzw. es auch noch tut. Das bringt mir auch sehr viel, denn ich kann Anteil an den sozialen Systemen dieses sehr reichen Landes haben, welches sich das aufgrund des Reichtums leisten kann.
 
Wobei es ziemlich lächerlich ist, einen Staat mit einer Geldstrafe zu belegen, der zuwenig Geld hat.....das nenne ich mal absurd.... :rolleyes:

Aber wie schon gesagt, möchte ich hier keine wirkliche Grundsatzdiskussion, sondern hauptsächlich die Auswirkungen auf das persönliche Leben mit den evtl. Einschränkungen oder Vorteilen. Ist das so schwierig?
 
Was sie mir persönlich gebracht hat?
Dass ich ohne weiteres in ein anderes EU-Land ziehen konnte um dort zu studieren und zu arbeiten.
Und das weiß ich recht zu schätzen. Da kommt mir natürlich auch der Euro recht gelegen.

(Für Horatio: Bin von Nordösterreich nach Südbayern gezogen ;) )
 
Der vieleicht einzige Punkt, für den ich die EU vorbehaltlos bejahen würde, ist die Tatsache, daß man zumindest zwischen den großen und mächtigen Staaten Europas nun seine Probleme am Verhandlungstisch löst, und nicht auf den Schlachtfeldern.
Den immer noch großen Abstand zu den USA "verdankt" Europa m.E. der Tatsache, daß wir uns in Europa im 20.Jahrhundert zwei Weltkriege geleistet haben, deren Nachwirkungen bis heute zu spüren sind.
Die EU hat zumindest Waffengänge unter den mächtigen Staaten Europas wie Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Italien äusserst unwahrscheinlich werden lassen.
 
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