Gedanken über religiöse "Dinge"

A

Annie

Gast
Hey,

ein merkwürdiger Titel ich weis, aber mir fällt momentan nichts besseres ein. Nun gut zur Sache, wir alle, ob in Glaubensgemeinschaften oder nicht machen uns hin und wieder mal Gedanken über religöse "Fakten" die uns vor die Nase geworfen werden und die wir so zu akzeptieren zu haben (theoretisch). Da dies sehr viele Themen umfassen kann, die durchaus kritisch beleuchtet werden sollten, hab ich mal diesen Thread eröffnet.

Nun zu meinen aktuellen Fragen bzw. Kritikpunkte. Lange Rede kurzer Sinn, ich war neulich seit langem das erste mal wieder in der Kirche, gerade zum passsendem Thema - die Hölle. Der Pastor (ein älterer Herr) predigte (auch nach der Messe) das ein jeder der zur Sünde stehe /diese zelebriere für alle ewigkeit in der Hölle schmoren würde. Dazu gehören auch (KEIN WITZ) Menschen die sich scheiden lassen und auch Katholiken die sich mit "Heiden" abgeben (dann sollte der Satan für mich schon mal ein kleines Feuerchen anheizen). Kurz gesagt, man kommt wegen jedem Mist in die Hölle.

Mir persönlich fällt es zu aller erst schwer an eine Hölle zu glauben denn ich glaube an einen barmherzigen Gott. Und nicht nur deswegen glaube ich nicht an diesen Mumpitz denn ich frage mich ernsthaft WAS kann man bitteschön so schwerwiegendes in seinem Leben verbrechen das man eine EWIGKEIT (eine ziemlich lange Zeit:konfus:) Qualen und Leid dafür verdient hat? Ich meine sogar Hitler und Konsorten müssten doch nach sagen wir 10.000 Jahren ihre (dann doch extreme Schuld) abgegolten haben oder?

Was sagt ihr zu dem Thema Hölle?
 
Dazu fällt mir ein gutes Zitat aus Dogma ein:" Anstatt euren Glauben zu feiern, betrauert ihr Ihn."

Es ist nunmal so das man mit Angst und Drohungen die Menschen eher zu irgentetwas bewegen kann.
Die Höhle ist imho nur Mittel zum Zweck für die verschiedenen Kirchen und Religionen.
 
Weiß eigentlich jemand eine Stelle, in der die Hölle in der Bibel explizit erwähnt wird wie sie von der Kirche gepredigt wird?
Ich kann mich spontan nur an Vergebung der Sünden und Jesus sei für sie gestorben erinnern. :verwirrt:

Wenn man den Pastor so hört bin ich froh Protestant zu sein, wenn er danach noch Ablassbriefe verkaufen möchte solltest die Kirche wechseln. :D
 
Hey,

.....

Nun zu meinen aktuellen Fragen bzw. Kritikpunkte. Lange Rede kurzer Sinn, ich war neulich seit langem das erste mal wieder in der Kirche, gerade zum passsendem Thema - die Hölle. Der Pastor (ein älterer Herr) predigte (auch nach der Messe) das ein jeder der zur Sünde stehe /diese zelebriere für alle ewigkeit in der Hölle schmoren würde. Dazu gehören auch (KEIN WITZ) Menschen die sich scheiden lassen und auch Katholiken die sich mit "Heiden" abgeben (dann sollte der Satan für mich schon mal ein kleines Feuerchen anheizen). Kurz gesagt, man kommt wegen jedem Mist in die Hölle.

Mir persönlich fällt es zu aller erst schwer an eine Hölle zu glauben denn ich glaube an einen barmherzigen Gott. Und nicht nur deswegen glaube ich nicht an diesen Mumpitz denn ich frage mich ernsthaft WAS kann man bitteschön so schwerwiegendes in seinem Leben verbrechen das man eine EWIGKEIT (eine ziemlich lange Zeit:konfus:) Qualen und Leid dafür verdient hat? Ich meine sogar Hitler und Konsorten müssten doch nach sagen wir 10.000 Jahren ihre (dann doch extreme Schuld) abgegolten haben oder?

Was sagt ihr zu dem Thema Hölle?

Bitte was??? Ich habe auch Freunde, die einen anderen Glauben haben als ich, aber deswegen muss ich doch nicht in die Hölle. Ich glaube, da hat der Pastor ein wenig übetertrieben.

Zum Thema Hölle: Ich weiß auch nicht, hast Recht, keine Sünde sollte für eine Ewigkeit bestarft werden, aber es gibt Dinge, die das rechtfertigen, glaube ich, weiß aber nicht was...

Es gibt doch noch ein Fegefeuer oder nicht? Da kommen, doch die, deren Sünden nicht extrem sind, und die nur für einen bestimmte Zeit dort bleiben, und von den Flammen gereingt werden.

Aber das ist ein schwieriges Thema, genauso wir Religion, als Thema.
 
Annie Steele schrieb:
Mir persönlich fällt es zu aller erst schwer an eine Hölle zu glauben denn ich glaube an einen barmherzigen Gott. Und nicht nur deswegen glaube ich nicht an diesen Mumpitz denn ich frage mich ernsthaft WAS kann man bitteschön so schwerwiegendes in seinem Leben verbrechen das man eine EWIGKEIT (eine ziemlich lange Zeit) Qualen und Leid dafür verdient hat? Ich meine sogar Hitler und Konsorten müssten doch nach sagen wir 10.000 Jahren ihre (dann doch extreme Schuld) abgegolten haben oder?

du kannst tun und lassen was du willst und du wirst sicher nicht in irgendetwas wie eine "Hölle" kommen. Das haben sich irgendwelche alten Spinner aus der Vorzeit ausgedacht (was damals ja noch ganz sinnvoll gewesen sein mag). Genau wie Gott, Jesus, Wunder und Himmel ist die Hölle eine vollkommen willkürliche und abgedrehte Erfindung...
 
Dies war sicher ein fundamentalistischer Katholik. Ich habe mal auf einem Besuch in Nürnberg welche im Stadtgebiet verteilt, auf offener Straße im braunen Kaputzenumhang laut schimpfen (predigen wahrscheinlich) hören, dass wir alle nicht das Buch der Bücher, sprich die Bibel lesen sondern Hexen-und Teufelskram wie Harry Potter und Herr der Ringe.Dann schrie er laut aus, Homosexualität ist die größte Sünde und muss bekämpft werden. Die Passanten schüttelten alle nur mit dem Kopf und gingen weiter oder lachten den Heini aus.Sowas hatte ich bis dahin auch noch nie erlebt. Das war neu für mich.
 
Mir persönlich fällt es zu aller erst schwer an eine Hölle zu glauben denn ich glaube an einen barmherzigen Gott.

Ja, aber was macht der mit den Unverbesserlichen, die sich einfach weigern seine Barmherzigkeit anzuerkennen? Drückt er die dennoch nett ans Herz und sagt sich, who cares? Irgendwo müssen die ja untergebracht werden.
An der Barmherzigkeit zweifel ich ja eh ganz stark. Wie Barmherzig kann ein Gott sein, der Allwissend und Allmächtig ist, aber dann absichtlich unperfekte Dinge schafft und sie für Sachen bestraft, von denen er vorher (wegen allwissend und so) wusste, dass sie dann eben passieren. Sei es seine Engel, die er rausschmeißt, weil sie nicht andauernd seine Sklaven sein wollen, sei es A. und E., weil sie von was gegessen haben, dass sie nicht durften und dabei nix von wussten, mehr noch einer der bösen Engel, die er rauswarf hat sie dazu gedrängt und ist, obwohl eigentlich aus dem Gartencenter Eden verbannt, wieder reingekommen (man sollte meinen, wenn der Herr einen rauswirft, darf man auch nicht wieder hinein). Oder dann die Menschheit mit ner Flut umbringt, weil sie nicht an ihn glaubt, obwohl er sie doch sich selbst überließ (immerhin hat er ihnen auch nicht sein Regelwerk gegeben). Oder dann nur ein bestimmtes Volk auserwählt, seine tolle Gnade zu bekommen und nur denen die 13, äh 10 Gebote gibt (nach Tausenden von Jahren, in denen er alle Menschen wieder mal dumm hat sterben lassen). Aber selbst die hat der barmherzige dann wieder verarscht, da er irgendwann wieder kommt die Regeln noch mal ändert (erst jetzt kommen alle angeblich frei von einer Pseudoerbsünde ins Paradies, wenn sie seine neuen Regeln beachten). So oft, wie der seine Meinung ändert, wäre ich fast geneigt, Mohammed seine Chance zuzugestehen, mich würde es nicht wundern, wenn sich Gott wirklich wieder mal was neues ausgedacht hat. :zuck: Ein Glück, dass ich diese Religion eh für Mumpitz halte.

Was sagt ihr zu dem Thema Hölle?

Die Erfindung von Deppen, die zwanghaft alles und jeden kontrollieren wollen und das nur erreichen, wenn sie ihnen auf den Leim gehen und Angst vor irgendwas haben. Mei, wer's braucht. :zuck:
 
Man kann dran glauben oder eben nicht. Man kann weder die Existenz noch die Nicht-Existenz von Gott beweisen.

Ähnlich verhält sich das mit der Hölle. Glaubt man an die von der katholischen Kirche propagierten Hölle, hat man es allerdings schwer im normalen Leben^^
Ich persönlich glaube nicht an die Hölle der Katholiken(oder wie es einige erz-konservative Leute tun, um genauer zu sein; Verallgermeinering FTW^^). Das war meiner Meinung nach nur ein Mittel zur Sicherung der Macht der Kirche im Mittelalter.
Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Auch, dass "böse" Seelen irgendwie bestraft werden. Vielleicht dadurch, dass ihre Seelen auch mit dem Körper sterben und es für sie somit kein Leben nach dem Tod gibt. Qualen im Feuer kann ich mir auch nicht vorstellen, das ist mir viel zu weltlich. Ich weiß es nicht, so viele Gedanken habe ich mir über die Hölle nicht gemacht.
Und wo jetzt die Grenze zum "bösen" ist oder was für Faktoren bei der Beurteilung miteinwirken(hört sich schön nach Wirtschaft an)? Keine Ahnung, aber das muss ich auch nicht entscheiden.
 
Die Hölle ist AFAIK eine Erfindung der Kirche. Je mehr Angst die Leute haben, desto besser kann man sie kontrollieren, desto strenger die Kontrolle ist, desto mehr Geld kriegt man aus ihnen heraus. So einfach ist das.

Das Konzept der Hölle im Sinne von unertragbaren Qualen im Nachleben als Strafe für falsches Handeln im Leben gibt es in vielen Religionen.

Meine Ansicht ist, daß man sich die beste Hölle immernoch selbst baut und zwar noch im Leben.

Andererseits glaube ich schon an Strafen für falsches Verhalten, nämlich in Form von Wiederholungen in den nächsten Leben. Was du hier nicht auf die Reihe kriegst, damit wirst du wieder und wieder konfrontiert, bis du's checkst.
Und gar nicht unbedingt erst im nächsten Leben...
 
Das mit der Hölle ist eine ähnliche Sache wie mit dem Teufel. Ich hatte mal mit einer sehr Gläubigen eine lange Disskussion . Sie meinte, wenn man an Gott glaubt muss man auch an Satan glauben, denn alles hat 2 Seiten. Ich fragte nach, ob böse Menschen nicht dafür reichen. Sie verneinte dies strikt. Wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner.
Die Frage ist doch, wer ist Gott. Heißt er Gott, Allah oder Manitou? Wenn es einen Gott gibt, gibt es meines Erachtens einen Gott für Alle. Nur glaubt und huldigt man Gott verschieden. Entpuppt sich dann eine Religion als die Wahre? Sind alle anderen Religionen falsch und somit deren Gläubige, auch wenn gute Menschen, plötzlich Sünder für eine Hölle? Gibt es in jeder Religion überhaupt eine Hölle? Mir ist dies im Islam noch bekannt. Vielleicht erwartet Gott garnicht von uns, dass wir einer Religion und Kirche angehören. Es müsste ihm genauso gut sein, wenn Menschen von jedem Punkt der Erde, die er geschaffen hat, zu ihm beten, nicht nur aus bestimmten Häusern (Kirchen, Moschen).
 
Gibt es in jeder Religion überhaupt eine Hölle? Mir ist dies im Islam noch bekannt.

Die meisten Religionen kennen eine Hölle, eine Unterwelt oder ähnliches. Bei den alten Germanen war das die Unterwelt "Hel" (davon leitet sich übrigens das Wort "Hölle" ab) beherrscht von der gleichnamigen Göttin, bei den Griechen gab es den Hades und die Moslems kennen ebenfalls eine Hölle, die dort "Dschahannam" heißt.

Vermutlich ist es halt so, daß eine Religionen, die ein jenseitiges Leben verheißt auch eine jenseitige Unterwelt benötigt, in der sich im Gegensatz zu Göttern, Heiligen und Engeln z.B. eben Dämonen, Sünder und Teufel aufhalten.

C.
 
bei den Griechen gab es den Hades

Nein, der Hades ist nicht die Hölle. Eine Hölle als Ort der Strafe gab es in der Antike weder bei Griechen, noch bei den Römern. Der Hades ist nur ein Ort, wo man mehr oder minder weiterexistiert, nachdem Tode. Das Bild, was wir vom Hades haben, ist durch moderne Medien geprägt, die das auch nur aus christlicher Weltvorstellung kennen und beschreiben. In Wahrheit ist es viel komplizierter, was das Nachtodesdasein der Antike betrifft. Da gab es nicht mal eine klare Vorstellung vom Jenseits. Manche meinten, dass man einfach in die Natur eingeht oder in irgendwelchen Kräften aufgeht und verschmilzt. Besondere Menschen zu Mächten und damit Göttern werden können, oder man im Hades einfach weiterexistiert. Die Essenzen, oder meinetwegen christlich Seele genannten, trugen keinerlei Schaden durch ihre Taten im Leben davon. Sowas wie eine Sünde gab es in antiken Vorstellungen nicht.
Das mit der Hölle und Bestrafung, sowie die Vorstellung von Sünde kam erst mit dem Christentum in die Vorstellung der Menschen hinein, bzw. auch durch Kulte, welche oriantalisch geprägt und in Kleinasien und den Diadochenreichen Kontakte zu dortigen Gemeinschaften hatten (wie dem Judentum). Insofern ist die Hölle für Europa wirklich eine christliche Erfindung und auch die Moslems haben sie von den Christen übernommen. Selbst im Judentum ist es, so weit ich mich entsinne, anders geregelt. Eine Hölle als solches gibt es da auch nicht wirklich, vor allem aber keinen bösen Gegengott als Herrscher eines solchen Ortes, da das der Allmacht Gottes widersprechen würde (zumal Satan einem hebräischen Worte entlehnt ist und nur Ankläger oder sowas ähnliches bedeutet. Sprich das damit sind mehrere Wesen gemeint, selbst Gott könnte als solcher auftreten).
 
Zuletzt bearbeitet:
In einigen Religionen gibt es sogar mehrere Höllen :D So kann man im tibetischen Ladakh-Buddismuszum Beispiel dann zwischen Flammen-, Eis- und Hungerhölle "wählen", was ich jetzt echt mal als Luxus erachte ;)

Naja... was soll ich von dem Prinzip "Hölle" halten?

Ich denke, die neueren Religionen brauchten einfach eine Art der Drohung, um ihre kleine Schreckensherrschaft auch ohne Probleme durchsetzen zu können. Ältere Religionen wie auch der Shintoismus kennen soetwas garnicht...
Eine wirkliche Hölle kann ich mir nur insofern vorstellen, daß man in einer Art Vortod wie im Halbschlaf mit seinen ganzen Problemen konfrontiert wird und das dann wie eine Ewigkeit erscheint, bevor das Gehirn dann winke-winke macht. Das stelle ich mir grausig vor...
 
Nein, der Hades ist nicht die Hölle. Eine Hölle als Ort der Strafe gab es in der Antike weder bei Griechen, noch bei den Römern. Da gab es nicht mal eine klare Vorstellung vom Jenseits. Das kam erst mit dem Christentum in die Vorstellung der Menschen hinein, bzw. auch durch Kulte, welche oriantalisch geprägt und in Kleinasien und den Diadochenreichen Kontakte zu dortigen Gemeinschaften hatten (wie dem Judentum).

Aber zumindest ist es eine Unterwelt, die als "Reich der Schatten" beschrieben wird, in der die Seelen der Toten ohne Bewusstsein vor sich hin vegetieren. Also wohl nicht gerade der erstrebenswerteste Ort, an den kleine Griechen nach ihrem Dahinscheiden gelangen wollten, würde ich mal behaupten.
Dem entgegengesetzt gab es ja immerhin auch noch ein Land der Götter - die elysischen Felder wenn ich recht weiß - in das tapfere Krieger und andere Götterlieblinge nach deren Ableben entrückt werden konnten.

C.
 
Aber zumindest ist es eine Unterwelt, die als "Reich der Schatten" beschrieben wird, in der die Seelen der Toten ohne Bewusstsein vor sich hin vegetieren. Also wohl nicht gerade der erstrebenswerteste Ort, an den kleine Griechen nach ihrem Dahinscheiden gelangen wollten, würde ich mal behaupten.
Dem entgegengesetzt gab es ja immerhin auch noch ein Land der Götter - die elysischen Felder wenn ich recht weiß - in das tapfere Krieger und andere Götterlieblinge nach deren Ableben entrückt werden konnten.

Ohne Bewusstsein existiert man nicht mehr, ergo hat man keine Schmerzen und keine Sorgen mehr. ;) Von Wollen ist da auch keine Rede, es war einfach so, man wurde nicht gefragt, man fügt sich also in sein Schicksal.
Was die Götterländer angeht, richtig, dort kamen besondere Leute hin und wurden damit Götter, das is was völlig anderes, als wenn ein normaler Mensch stirbt. Bedenke dabei, wir reden hier von den Heroen, die aber ohnehin schon Halbgötter waren (Achills Mutter war Göttin, Herakles Vater war Zeus ;) ) Solche Leute sind keine Normalsterblichen und werden also auch nicht normal behandelt. Aber auch sie müssen erst in den Olymp geführt werden, bzw. brauchen Erlaubnis um vollkommen Gott zu werden. Sowas passierte den Normalsterblichen nicht. Wie gesagt, was du so meinst, wie der Hades sei und das Bild eines öden, langweiligen Ortes hast (vermutlich schweben dir da Bilder gewisser Odysseeverfilmungen mit Feuer und armen Seelen vor) ist modern geprägtes Zeugs. Das hat mir der antiken Vorstellung wenig zu tun.

Grundsätzlich, wenn es um die Antike geht, sollte man nicht meinen, die hätten sich viele Sorgen um ein ewiges Leben im Jenseits gemacht. Das war ja der Unterschied zu den christlichen Gemeinschaften. Religion beschäftigte sich mit dem Diesseits, es ging nur bei sehr wenigen Kulten wirklich um das danach. Wenn man sich den dionysischen Riten hingab, hoffte man sicher auch wie Dionysos ein etwas erquiklicheres Dasein nach dem Tode zu haben (der war mal sterblich und wurde zum Gott), oder in irgendwas von dem Gotte, bzw. bei ihm aufzugehen (großes ewiges Saufgelage veranstalten, oder was, wir wissen es im Grunde heute nicht). Aber wirklich konkret eine Erlösung oder gar Reinwaschung von Sünden gab es nicht, weil es keine Sünden gab. Man konnte also nicht bestraft werden, man brauchte keine strafende Hölle. Man starb einfach und wenn man sich für Gott so uns so einsetzte, kam man vielleicht bei ihm an, oder auch nicht. Aber als Strafe war der Hades nie da, denn wie gesagt, keiner wurde in der Antike nach dem Tode für irgendwas aus dem Leben bestraft. Schattenwelt heißt nicht unbedingt das, was wir heute meinen. Der Hades ist ja von Christen quasi in die Hölle uminterpretiert worden (man denke an Milton, oder gar an Dante) und wir legen da viel unserer heutigen Vorstellung hinein. IMHO können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen, wie antike Menschen wirklich damals über das Jenseitige dachten, nur wissen wir, dass es außerhalb des jüdischen Kontexts keine Vorstellung von Sünden gab und diese erst mit dem Christentum auch in Europa Einzug hielten (wir wissen nicht mal, wie sich antike Juden das genau vorstellten, da das heutige Judentum auch ein völlig anderes ist und großteils auf Entwicklungen basiert, welche die Juden im Mittelalter im Umgang mit Christen prägten).
 
Zuletzt bearbeitet:
Also m.W. gibt es auch in der japanischen Mythologie so etwas wie die Hölle, in der Emma-Ho der Gott des Todes so etwas wie der Teufel ist.
 
Wobei ich diese "Hölle" nie als mystischen Ort verstanden habe, in den Sünder kommen und büßen müssen... insofern sehe ich hier keinerlei Parallele zum klassichen Bild, wie wir es hier besprechen. Genausowenig wie ich den Hades als Hölle definieren würde...
 
Wobei ich diese "Hölle" nie als mystischen Ort verstanden habe, in den Sünder kommen und büßen müssen... insofern sehe ich hier keinerlei Parallele zum klassichen Bild, wie wir es hier besprechen. Genausowenig wie ich den Hades als Hölle definieren würde...


Sorry meine Königin, ich verstehe Euch im Moment nicht richtig ;):D;)

Beziehst Du Dich jetzt auf die japanische Hölle, die Jikido(richtig geschrieben ? )

So wie ich es mal gelernt habe, kommen in die japanische Hölle auch nur böse Menschen, also was wir hier als Sünder bezeichnen würden.

Allerdings ist mein Wissen über die Mthologie Japans sehr begrenzt.
Daher würde ich mich freuen, wenn ich da mal Aufklärung bekommen würde.
Ich habe nur das wieder gegeben, was ich mal so gelernt habe.Wenn ich da falsch liege, dann stelle man mich bitte richtig.
 
Und ich gebe nur das wieder, was ich mir so in den Jahren angeeignet habe, was aber auch nicht unbedingt richtig sein muß... insofern wäre es jetzt der falsche Platz, dich zu "berichtigen" und dann eventuell sogar selber falsch zu liegen ^^

Wird schon noch jemand kommen, der sich da wirklich gut mit auskennt und sagt, welche der beiden Versionen nun richtig ist *zu Lain schiel*
 
Andererseits glaube ich schon an Strafen für falsches Verhalten, nämlich in Form von Wiederholungen in den nächsten Leben. Was du hier nicht auf die Reihe kriegst, damit wirst du wieder und wieder konfrontiert, bis du's checkst.
Und gar nicht unbedingt erst im nächsten Leben...

Nur müsste man dann genau definieren was denn das falsche Verhalten genau ist. Wenn sich jemand in die Luft sprengt, dabei 20 Leute in den Tod reißt aus fester Überzeugung wird er es im nächsten Leben doch wieder tun... genauso wie Menschen die "Unzucht" mit gleichgeschlechtlichen Partnern getrieben haben dies nicht als falsch ansehen, die Kirche jedoch schon.
Ein brutaler Mörder der sich an seinen Taten aufgeilt sieht diese doch auch nicht als falsch an...
Und dass die Hölle eine Erfindung der Kirche ist, klingt mehr als logisch, denn so konnte man kategorisch sagen, dass alle die, die sich nicht an die Normen der Kirche halten dahin kommen. Ich möchte jetzt auch nicht behaupten, dass ein derartiges Verhalten in geringem Maße schlecht sei, denn immerhin können so viele "schlimme Dinge" verhindert werden, nur wenn das ganze dann einen bestimmten level überschreitet der mich in meinem täglichen Leben einschränkt - so wie das bei manchen Christen ist - kann das nicht mehr gesund sein...
 
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