EP2: Obi-Wan und die Entlarvung Palpatines als Sith

Joerschi

Fernträumer
Mich interessiert wieder mal, wie ihr über folgende Sache denkt: warum schlussfolgert Obi-Wan in EPII nicht, dass Palpatine der dunkle Lord der Sith ist oder zumindest sein könnte oder sich dieser Sith in seiner unmittelbaren Umgebung (in einem Regierungamt) aufhält ?

Folgende Szenen mit Zitat aus EPII dazu:

Obi-Wan zu Anakin (vor Padmes Schlafgemach am Anfang des Filmes):
"Ich habe beobachtet, dass er auf sehr raffinierte Weise den Vorlieben und Vorurteilen der Senatoren folgt..."

Dooku zu Obi-Wan auf Geonosis (Obi-Wan gefangen im Kraftfeld):
"Bereits heute stehen Hunderte Senatoren unter dem Einfluss eines dunklen Lord der Sith."

Hier muss man nun unterscheiden, ob der Einfluss auf die Senatoren "legal" also offiziell, oder aus dem Hintergrund erfolgt. Ich gehe mal von ersterer Annahme aus.
Gibts es noch andere (offizielle) Positionen im Senat als jene von Palpatine, welche die Macht innehat eine solche Menge an Senatoren zu beeinflussen?

Wieso zählt Obi-Wan hier eins und eins nicht zusammen und bekommt zumindest einen verstärkten Versachtsmoment (nachdem er zu Beginn von EP2 - siehe erstes Zitat - schon Vermutungen hat, dass Palpi ganz und gar nicht der nette Politiker von nebenan ist) ? Natürlich kann er Dooku nicht trauen, aber hellhörig könnte man bei so einer Aussage schon werden...
Hat man im Jedirat im späteren Verlauf (zw. EPII & EPIII) über die Aussage mal nachgedacht oder sie als typische Sith-Lüge abgetan?


Gern gesehen sind natürlich auch EU-Antworten (da ich von dieser Zeit recht wenig davon kenne).
 
Gibts es noch andere (offizielle) Positionen im Senat als jene von Palpatine, welche die Macht innehat eine solche Menge an Senatoren zu beeinflussen?

Eine offizielle nicht, aber Kenobi weiß dank der letzten Jahrzehnte und deren Missionen ganz genau, wie weit die Korruption im Senat verbreitet ist. Da kann locker ein reicher Geldgeber, der garnicht im Senat oder der Regierung sitzt dahinterstecken und ich denke, daß darauf eher spekuliert wurde.

Hat man im Jedirat im späteren Verlauf (zw. EPII & EPIII) über die Aussage mal nachgedacht oder sie als typische Sith-Lüge abgetan?

Mn hat beides genau abgewogen: die Möglichkeit der Irreführung bzw der Saat von Unruhe, aber auch einem wahren Kern in dieser Aussage.
Alles in allem tendierten die meisten aber durch die damals recht passend gesprochenen Worte eines anderen Sith Lords (ein Sith Lord bietet Kenobi an, die Sith zu vernichten? hmmmm) eher in die Richtung einer direkten Täuschung und nur die wenigsten blieben bei dem Gedanken eines Hintermannes in der Regierung haften.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles in allem tendierten die meisten aber durch die damals recht passend gesprochenen Worte eines anderen Sith Lords (ein Sith Lord bietet Kenobi an, die Sith zu vernichten? hmmmm) eher in die Richtung einer direkten Täuschung und nur die wenigsten blieben bei dem Gedanken eines Hintermannes in der Regierung haften.

Hmmm... Wurde namentlich genannt, wer im damaligen Rat welcher Überzeugung war? Besonders die Meinungen von Yoda und Mace als "Filmfiguren" sind da sicher interessant, da beide großen Einfluss auf die weiteren Vorgehensweisen des Rats hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann auch sein, das es zu ungeheuerlich ist, das Palpatine (der offen vor allen Augen rumspaziert und Sympatien vieler Besitz) von keinem als der grosse Feind erkannt wird.... Das kann einfach nicht sein.

Ausserdem hat er ja zB auch Naboo geholfen, er tut also gutes (der Masterplan ist ja noch nicht offensichtlich). ;)

Tippe auch mal, das Obi-Wan eher eine Lüge vermutet hat. Und immernoch ein Keim Zweifel nagen würde, dann wohl viele andere vermutet, aber nicht der oberste Kanzler....
 
Obi-Wan zu Anakin (vor Padmes Schlafgemach am Anfang des Filmes):
"Ich habe beobachtet, dass er auf sehr raffinierte Weise den Vorlieben und Vorurteilen der Senatoren folgt..."

nun ja, dass können geschickte politiker auch, ohne machtbegabung menschen zu beeinflussen. ich vermute mal, dass palpatine dazu fast gar nicht seine fähigkeiten anwenden musste.
zumal die fähigkeiten der jedi durch die dunkle seite getrübt wurden, und selbst yoda den kanzler nicht entlarven konnte.

es gab sogar einen plan (im clone wars comic 5 "auf messers schneide")
 
Man darf auch nicht vergessen, dass es durch die Klonkriege zunächst so aussah, als ob die Sith die Republik angreifen und vernichten wollten. Keiner hatte damit gerechnet, dass die Sith die Republik infiltireren und von innen heraus übernehmen könnten. Von daher hatten die Jedi Palpatine trotz aller Differenzen immer auf Seiten der "Guten", auf Seiten der Republik gesehen. Ein Sith im Senat würde rein logisch gesehen eher daran arbeiten, die Republik zu stürzen als sie mit allen Mitteln zu verteidigen.

Im RotS-Roman, wenn die Jedi wieder verstärkten Grund zur Annahme haben, dass der von Dooku postulierte Senat-Sith doch der Wahrheit entspricht, sagt Windu sogar, dass Palpatine nur deshalb nicht unter Verdacht stehe, weil er de facto bereits über die Galaxis herrscht. Die Jedi suchten also nach einem Sith, der nach Herrschaft strebt und nicht nach einem, der sie bereits inne hat. ;)
 
"Ich habe beobachtet, dass er auf sehr raffinierte Weise den Vorlieben und Vorurteilen der Senatoren folgt..."

Ich denke, man muß den Satz im größeren Zusammenhang sehen. Die ganze Aussage von Obi Wan beginnt ja mit "Palpatine ist ein Poltiker" und das darf man nicht unter den Tisch fallen lassen, wenn man die Aussage verstehen will.
Der von dir zitierte Satz besagt eben nicht, dass Palpatine ein besonders mieser Finger ist, sondern einfach, dass er auch ein Politiker ist.

Es spricht m.E. nicht gerade für einen Jedi mit dermaßen umfassenden Vorurteilen gegen ganze Berufsgruppen (einschließlich Personen, die er einigermaßen kennt und wo er es besser wissen könnte) durchs Leben zu gehen, aber Obi Wan sieht eben alle Politiker so.
Und da in Obi Wans Augen alle Poltiker so sind, macht seine Aussage Palpatine nicht verdächtiger als z.B. Padme.

Wieso zählt Obi-Wan hier eins und eins nicht zusammen

Einfach weil es dort nichts zum zusammenzählen gibt.

Man kann das ja mal auf die Realität übertragen:

- Man hat einen Regierungschef K von dem man weiß, dass er ein raffinierter Strippenzieher ist (einigermaßen wahrscheinlich für eine Person, die an der politischen Spitze steht).
- Jetzt kommt die Info, dass jemand in krimineller Weise die Senatoren beeinflußt.
- Der Schluß daraus: K ist es! :eek:

Sorry, aber wenn man nicht gerade Verschwörungstheoretiker ist, ist das einfach kein normaler Gedankengang.

Viel wahrscheinlicher und lebensnäher ist es doch nun wirklich, anzunehmen, dass dieser kriminelle Einfluß von Außen kommt.

Imo wird bei der Frage, ob Palpatine irgendwie verdächtig ist, häufig der Fehler gemacht die Sache aus der Sicht des Zuschauers, der über alle Informationen verfügt, zu beurteilen.
Man muß das aber anhand der handelnden Charaktere innerhalb der Geschichte beurteilen und die haben eben lange Zeit keine Informationen, die Palpatine als besonders verdächtig erscheinen lassen.
Sidious hat das schon gut eingefädelt und wußte stets wie weit er sich wem gegenüber aus dem Fenster lehnen konnte.

Hinzu kommt hier auch noch das Problem, dass Dooku alles andere als eine verläßliche Quelle ist.
Der Mann lügt einfach wenn er den Mund aufmacht und daher ist alles was er sagt mit größter Vorsicht zu genießen.
Und das zeigt sich ja auch bei der zitierten Aussage: Dooku hat hier zwar irgendwo die Wahrheit gesagt, aber er hat sie in sich so verdreht, dass sie niemanden mehr etwas hilft.
Im Grunde ist die Aussage nur dazu geeignet Zwietracht und Paranoia zu säen und dementsprechend zurückhaltend ist mit ihr umzugehen.
 
Man kann das ja mal auf die Realität übertragen:

- Man hat einen Regierungschef K von dem man weiß, dass er ein raffinierter Strippenzieher ist (einigermaßen wahrscheinlich für eine Person, die an der politischen Spitze steht).
- Jetzt kommt die Info, dass jemand in krimineller Weise die Senatoren beeinflußt.
- Der Schluß daraus: K ist es! :eek:

Sorry, aber wenn man nicht gerade Verschwörungstheoretiker ist, ist das einfach kein normaler Gedankengang.

Sowas nennt man im Spielebereich "Meta-Gaming" und zeigt eigentlich sehr gut, wie viele Leute wirklich beim Schauen eines Filmes oder Lesen eines Buches denken. Nur weil sie Hintergrundinformationen haben, denken sie automatisch, auch die beteiligten Charaktere müßten ohne Probleme darauf kommen können und regen sich dann gerne auf, wenn dem nicht so ist.

Und gerade die ganzen Geschichten, in denen die Jedi vor Palpatine hin- und hertänzeln und nicht wissen, was gespielt wird und wer hier eigentlich die Fäden zieht und ihn sogar kurzzeitig spüren können und er das perfekt überspielt... das waren die Momente, in denen ich dieses Schauspiel einfach nur genossen habe :braue
 
@Darth Ki Gon

Klasse Statement, genau so sehe ich das auch und hätte das auch geschrieben.

Mag ja sogar sein , dass Obi-Wan innerlich mal solch einen Verdachtsmoment gehabt hatte, man denkt ja über so vieles nach. Aber das alleine reicht nicht um es laut auszusprechen. Voreilige Schlüsse ziehen, falsche Verdächtigungen aussprechen bis hin zum Rufmord - das passiert nicht ganz so schnell.
Palpatine hat das schon sehr genial eingefädelt. Die genannten "Vorwürfe" von Obi-Wan gegenüber Palpatine sind wirklich nicht ausreichend um ihn in solch einen Verdacht zu bringen. Er ist eben Politiker ;)
 
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