Videospiele sind für Politiker der Sündenbock und das wars auch schon. In den 80er Jahren waren es die bösen Gewaltvideos, die aus den Videotheken raus mußten, weswegen diverse Genreklassiker auf eine Stufe mit dumpfen Schlachtfilmen gestellt wurden. Jetzt sind es Videospiele und in ein paar Jahren ist es wieder was anderes.
Dreht einer durch und schießt Menschen nieder, wird die Schuld am liebsten bei Videospielen gesucht. Hatte der Täter Zugang zu Schußwaffen und eine Konsole im Haus, ist natürlich die Konsole schuld. Waffenhersteller haben in unserer Politik nämlich die größere Lobby.
In den Niederlanden wird nichts zensiert und gibts dort mehr Amokläufe oder Jugendkriminalität? Nein. In Japan wird nur Nackheit zensiert aber keine Gewalt, da kam sogar "Kane & Lynch 2" ohne Pixelfilter auf den Markt. Kriminalität? Praktisch nicht vorhanden. Amokläufe? So gut wie Fehlanzeige. Vor ein paar Jahren gabs mal einen, und die Verbindung zu Videospielen wurde ohne Hinweise auf Fakten von deutschen Journalisten dazugedichtet.
Entweder sind Shooter und Co a) ungefährlich oder b) sind nur die Deutschen blöd genug, um deswegen zum Killer zu werden. Ich tendiere zu der ersten Variante.
Allerdings will ich nicht bestreiten, das Menschen mit schweren Störungen nach dem Konsum eines "Killerspiels" so handeln
könnten. Allerdings gab es ja auch schon Menschen, die sich als Arzt ausgegeben haben, aber deswegen werden auch keine Krankenhausserien dafür verantwortlich gemacht.
Ebenso halte ich es für Legitim, solche Medien nur für Erwachsene zugänglich zu machen. Allerdings funktioniert das nur in der Theorie, da nahezu jeder Schulhof ein Umschlagplatz für indiziertes oder beschlagnahmtes Material ist.
Wesentlich bedenklicher als Shooter finde ich Prügel/Gewalt/Porno/Vergewaltigungsvideos, die manch ein 12jähriger auf dem Handy hat und damit vor der Klasse angibt.