Wieso ist die Deutsche Comicszene so klein?

Darth Soul Daron

grauer Jedi aus überzeugung
Ich muss ehrlich sagen das unsere Comicszene eigentlich sehr klein ist, warum ist das so?
Die Comicverfilmungen sind Kassenschlager Batman the dark knight spielte 1. Milliarde ein und trotzdem ist die Szene so klein in Deutschsprachigenraum.
Gerade Deutschsprachigenraum finde schade es gibt viele deutsche Comics Fix und Foxi, Werner und andere.
Was ich schade finde ist außerdem das Comics 70.000 mal verkauft zu werden ,dass ist das Maximum.
 
Das hat historische und gesellschaftliche Gründe, würde ich sagen. Während in anderen Ländern, wie z.B. den USA, Japan, Frankreich oder Belgien Comics schon seit Jahrzehnten als Kulturgut angesehen werden, gelten diese in Deutschland in weiten Teilen der Bevölkerung bis heute als Schundliteratur und Kinderkram.
Generell kommt noch hinzu, daß die Comicbranche seit Jahren über eine Vergreisung der Zielgruppe klagt, und immer weniger junge Leser nachrücken, was daran liegen dürfte, daß das Angebot an anderen Medien - TV, Internet, Videospiele - in den vergangenen ca. 30 Jahren immer größer geworden ist, und Comics - genau wie andere Printmedien - immer größerer Konkurrenz ausgesetzt sind.

C.
 
Im Gegensatz zu anderen Ländern wie z.B. den USA oder Japan gelten Comics in Deutschland im Grunde immer noch bei den meisten Leuten als Kinderkram, so dass generell für ein Großteil des Genres wenig Anklang findet.

Dazu kommt, dass es hier einfach so gut wie keine Ausbildungs/Lehr/Studien/Weiterbildungsmöglichkeiten, die Leute fördern oder in diese Richtung bringen könnten. Und falls sich doch jemand hervor tut, sei es durch Eigenarbeit oder Auslandsaufenthalten kommt das nächste Problem, nämlich einen Verlag in Deutschland zu finden.

Die Verlagslandschaft was Bücher angeht, ist eigentlich ganz gut hier, aber kaum einer traut sich an eine richtige Comicserie ran, bzw. hat das Knowhow zur anständigen Vermarktung.

Wenn dann mal ein Comic oder eine Serie den Weg in die Läden findet sind das eher die etwas dickeren Einzelbände im Stile von Werner. Diese sind dann aber leider wieder kaum in normalen Zeitschriftenläden oder am Kiosk zu finden. Niemand möchte das Risiko eingehen eine monatliche Serie zu starten und diese dann großflächig zu vertreiben.

Ist an sich sehr schade. Vielleicht ändert die Masse an Comicverfilmungen das ja auch irgendwann.


Edit:

ups, da war Crimson zum Teil schneller ;)
 
So klein ist die deutsche Comicszene gar nicht, im Laufe der 90er hat sie ordentlich zugelegt und wächst stetig weiter.
Dass sie im internationalen Vergleich lange hinterhergehinkt hat, liegt aber, wie Crimson schon sagte, an dem Verruf als Schundliteratur, der den Comics seit der in den 50ern einsetzenden "Comicverfolgung" (die hierzulande deutlich strenger ausgefallen ist) anhängt.
 
Ist die Szene denn so klein ?
Ich dachte immer es gäbe in Deutschland eine recht ansehliche Comic-Szene.
Vieleicht könnte Polonius was dazu sagen, der sammelt doch m.W.n. Comics.

Ich habe früher sehr gerne die Spuk-Geschichten und die Gespenster-Geschichten gelesen.
Vorallem Arsats Kampf gegen den Großen Schatten war mein Ding.
Seit diese Serien eingestellt wurden lese ich kaum noch Comics.
 
Das kommt drauf an, wie man Szene definiert. Ich bin jetzt davon ausgegangen Darth Soul meinte insbesondere die deutschen Werke sowie Künstler, die in Deutschland veröffentlichen usw. Das ist nicht so sehr ausgeprägt.

Wenn wir uns die Szene als solche anschauen, mit all den Mangas und US Comics ist die Comiclandschaft in Deutschland gar nicht mal so verkehrt. Allerdings noch meilenweit weg von anderen Ländern in denen Comics als allgemeines Kulturgut angesehen werden (oder zumindest als stinknormale Mainstream Unterhaltung).

Hier klafft die Lücke zwischen den jüngeren, die zu Disney und Co sowie zu Mangas greifen und den von Crimson angesprochenen "Altfans", die ihrem Hobby seit jeher treu geblieben sind. Dazwischen gibt es nicht viel. Auch die Gelegenheitsleser sind eher gering.
 
Ja, Comics aus Deutschland sind wirklich rar. Vorallem, wenn es um ernste erwachsene Unterhaltung geht. Zwar kenne ich da auch zwei Beispiele (Die Sache mit Sorge von Isabel Kreitz und Castro von Reinhard Kleist), aber die wollen dann wieder lehrreich sein, typisch deutsch halt^^.
Dann habe ich durch Zufall vor einigen Monaten eine recht interessante Reihe entdeckt:
Deae Ex Machina von Frank "Erik" Weißmüller. Auf der Seite kann man alle bisher erschienen Teile lesen, ich warte aber lieber auf das Album, ich finde Comics auf dem Bildschirm lesen ätzend :D.
 
Naja vieleicht habe ich auch nur ein falsches Bild von der Comicszene da bei uns die Sammlerecke in der nähe ist und das ist wohl einer der größten Comicslädden/Archive in Deutschland. Aber so klein finde ich die Szene eigetlich nicht, besonders wenn man Manga noch zu Comics hinzuzählt.
Und zu der Auflagengröße, sicherlich mag in Deutschland nicht so groß sein wie in den USA. Aber selbst in den USA sind die Absatzzahlen in denletzten paar Jahren deutlich zurück gegangen, so war es doch in den neunizigern noch möglich bis zu einer Millionne Exemplare einer Ausgabe zu verkaufen, so sind da inzwischen nur noch wenige hundertausend maximal möglich. (Die Aussage hab ich von Linkara, von That Guy With The Glasses der ist ein richtiger Comicexperte. Allerdings weis ich nicht mehr in welchem Video er es gesagt hat.)
 
Wenigstens bekommt man hier in Deutschland Micky Maus Hefte und "lustige Taschenbücher". Etwas vergleichbares habe ich in den USA noch nie gesehen.
 
So klein ist die deutsche Comicszene gar nicht, im Laufe der 90er hat sie ordentlich zugelegt und wächst stetig weiter.

Naja, Anfang bis Mitte der 90er gab es tatsächlich mal einen Aufschwung auf dem dt. Comicmarkt, und es gab sogar endlich mal wieder eine ernstzunehmende Auswahl an Heften und Serien am Kiosk und im normalen Zeitschriftenhandel. Davon ist mittlerweile aber nicht viel übrig, und die meisten Serien schon wieder in der Versenkung verschwunden.

C.
 
Comics kommen in Deutschland nicht so recht von ihrem Kinderkram- und Schundimage weg. Leider wird diese Meinung immer noch von Leuten propagandiert, die keine Ahnung haben. Dabei gibt es genügend Comics, die Romane oder Filme hinter sich lassen.

Mit der deutschen Comicszene kenne ich mich aber auch nicht großartig aus, bis auf Fix und Foxi habe ich da nicht viel gelesen. Der schweizer Hansrudi Wäscher ist jedenfalls die Zeichnerlegende in Deutschland.
 
Man muss auch sagen Spiele werden auch als Kinderkram abgetan ,obwohl Rollenspiele eigentlich Geschichten erzählen wo man interaktiv mit machen kann ,Sportspiele hingegen muss man gegeneinander antreten wer besser ist gewinnt oder die Strategiespiele wo es spaß macht selber auf zu bauen und Schlachten zubestreiten.
Außerdem wird manchmal auch von Killerspielen gesprochen ich hoffe die Zeit wird das ändern das Comic und Spiele mehr ansehen genießen unserer Gesellschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
es gab sogar ... eine ernstzunehmende Auswahl an Heften und Serien am Kiosk und im normalen Zeitschriftenhandel. Davon ist mittlerweile aber nicht viel übrig, und die meisten Serien schon wieder in der Versenkung verschwunden.
Ja, der Heftchenboom der 90er ... aber immerhin kam im Anschluss der Mangaboom mit zig Taschenbüchern. Der ist inzwischen zwar auch rum, aber dafür etablieren sich jetzt verstärkt Tradepaperbacks und kleinformatige Hardcoverausgaben. Ist auch immer eine Formatfrage.
 
Ja, der Heftchenboom der 90er ... aber immerhin kam im Anschluss der Mangaboom mit zig Taschenbüchern. Der ist inzwischen zwar auch rum, aber dafür etablieren sich jetzt verstärkt Tradepaperbacks und kleinformatige Hardcoverausgaben. Ist auch immer eine Formatfrage.

Naja, die TPB's sind glaub ich auch so ein Zugeständnis an eine älter werdende Zielgruppe, die lieber Alben kauft, als 5 oder 6 Einzelhefte, die ja darin zusammengefasst werden.

C.
 
@Crimson: Mir ging's jetzt nur um's Format, also TPB nicht im Sinne einer Zusammenfassung mehrer Hefte, sondern als so 100 - 200 Seiten unter A4 im Softcover.
 
Der Preis schreckt mich doch sehr davon ab mehr Comics zu kaufen. Deshalb habe ich nur sehr wenige, wie z.B. Hellraiser. Es gibt noch viele andere Dinge die meinen Geldbeutel belasten. Ich mag Comics aber zusammen mit anderen Hobbies wird es dann einafch zu viel.
 
Der Preis schreckt mich doch sehr davon ab mehr Comics zu kaufen. Deshalb habe ich nur sehr wenige, wie z.B. Hellraiser. Es gibt noch viele andere Dinge die meinen Geldbeutel belasten. Ich mag Comics aber zusammen mit anderen Hobbies wird es dann einafch zu viel.
ACK - das ist bei mir auch ein wenig das 'Prob': Gerade sind es ja eher häufiger die Sonderband-Editionen, die einen noch weitaus mehr als SW-Fan reizen würden - die aber schlicht doch auch recht derbe ins Geld gehen. So bleiben auch mir - zugegeben nach meiner letzten, größeren Anschaffung der wunderbaren GAotS- und FotSE-Sonderbände (allerdings: die dt. Ausgaben) - mom. eher ab und an mal hier und da ein Magazin-Heft, wobei ich da gerade bei Wheatleys DT-Line zugreife (und hoffe, dass die Storyline noch wieder interessanter wird!!! ;)).

tTG:
Generell würde ich meinen, dass es für die "Größe der dt. Comic-Scene" im Allgemeinen, wie auch speziell für SW-Comics IMO viele verschiedene Gründe gibt: Magazin-Heftformen haben den unschätzbaren Vorteil, dass sie preislich und in der Art ihrer Erscheinungshäufigkeit dem recht typischen, monats-"alltäglichen" Arbeitsrhythmus angepasst sind.
Teurere Editionen und Sonderausgaben sind dann wieder schon eher etwas für Leute irgendwo zwischen "Jau, kann ich mir problemlos ab und an oder jederzeit leisten" und "Hardcore-Comic-Fans" bzw. gar (engeren) Personenkreisen "fachlich Interessierter" (also Leuten, die selbst gerne oder gar professionell als Grafiker o. Ä. tätig sind).
Und auch sehe ich es als eindeutigen Unterschied, ob jemand sehr speziell thematisch begrenzt "sammelt" (also eben z. B. ausschließlich Comics) oder wie Tarabas oder meine Wenigkeit sich das wegen noch anderer Hobbies (z. B. Videogaming, SW-Style-Videogames u. a.) nur ab und an mal "leisten" können (und aber auch wollen ;)). In sofern gehöre ich da wohl inzwischen eher zu einer sehr selektiven Käufer-Gruppe und würde mich trotz starken Interesses aber nicht als "Sammler" sehen bzw. bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist auch nicht gerade leicht in eine Comic Reihe einzusteigen. In letzter Zeit läuft ja bei Marvel das "Ultimative Universum". Man könnte also gut einsteigen in verschiedene Reihen, Spiderman, X-men usw. Der große Nachteil ist aber dass die Story teilweise stark verändert wurde. Und wer will das? Man bräuchte also Sammelbände alter Comics um leichter einzusteigen.
 
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