Eine Frage zum Kodex der Sith

Ferrari

loyale Senatswache
Ich habe die Suchfunktion verwendet, aber keine ähnliche Frage gefunden. Falls es solche, aber dennoch gibt, bitte löschen!


Der Sith-Kodex zur Zeit der Sithkriege (3956 VSY): (aus der Sith-Akademie auf Korriban)
Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch die Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.

Der Sith-Kodex zur Zeit der Einführung der Regel der Zwei (1000 VSY)
Frieden ist eine Lüge.
Es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Kraft.
Durch Kraft erlange ich Macht.
Durch Macht erlange ich den Sieg.
Der Sieg zerbricht meine Ketten.

Der Sith-Kodex zur Zeit der des Imperialen Bürgerkrieges (circa 137 NSY)
Friede ist Lüge, es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch Macht werde ich zum Sieg geführt.
Durch den Sieg zerbrechen meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.

So, ich habe mal eine Frage zu dem Kodex, oder den mehreren, da sie ja alle wirklich sehr ähnlich sind.

Zum einen, der erste Satz. das Frieden eine Lüge ist und das es nur Leidenschaft gibt.
Da frage ich mich, was bedeutet Leidenschaft in diesem Moment, denn die eigentliche Bedeutung schließt Frieden doch nicht aus, oder?
Und warum sagen die Sith das es keinen Frieden gibt? - Dafür muss es doch auch einen Grund geben.

Dann noch der letzte Satz. Das durch den Sieg die Ketten zerbrechen werden und die Macht den Sith befreien.
Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht, welche Ketten? Was gibt es zu befreien?
Könnte mir das vielleicht jemand genau erklären?
 
naja, wenn sith präsent sind, gibt es janicht sehr viel frieden!
das hat sich ja oft genug im SWU gezeigt.

leidenschaft sagt einfach nur, dass sie sich ihrer sache völlig hingeben und an alle ihrer ziele mit leidenschaftlich herrantreten.

also die kette hab ich so interprettiert, dass diese die beschränkungen der sith sind (wie zb der körper,) und das ihm die macht hilft, über seine grenzen hinaus zu gehn!
 
Ich würde eher sagen, Frieden steht für den "inneren Frieden", den die Jedi favorisieren. Jedi-Ritter lehnen Leidenschaft generell ja eher ab, ebenso wie alle starken Emotionen wie Zorn, Hass, Wut, Liebe... etc. Durch diesen Mangel an leidenschaftlichen Gefühen erreichen die Jedi Friede im Geiste und sind in vollkommener Kontrolle über ihre Emotionen.

Die Sith sehen das anders. Dieser innere, emotionale Frieden ist nichts für sie. Sie leben für die Leidenschaft, für starke Gefühle. Durch diese Leidenschaft, diese starken Gefühle (Hass, Zorn) ziehen die Sith ihre Stärke, die somit unmittelbar der Dunklen Seite der Macht entspringt. Durch diese erlangte Kraft können sie dann zu Macht gelangen, in dem sie sie einsetzen, um andere zu unterdrücken und immer stärker zu werden. Irgendwann haben sie dann gewonnen, den Sieg errungen und sich zum Herrscher der Galaxis aufgeschwungen. Somit sind ihre Ketten zerbrochen, sie können tun und lassen, was sie wollen und müssen sich nicht den Gesetzen anderer beugen. Die Ketten symbolisieren ein Leben unter fremdbestimmter Herrschaft, also einen Zustand, in dem die Sith nicht an der Macht sind.
 
Im Englischen lautet der Sith codex in allen Fällen:
Peace is a lie, there is only passion.
Through passion, I gain strength.
Through strength, I gain power.
Through power, I gain victory.
Through victory, my chains are broken.

Zusätzlich wurde bei The Old Republic und bei Legacy noch die Zeile "The Force shall free me" hinzugefügt.
Alle anderen Unterschiede sind auf verschiedene Übersetzer zurückzuführen.
 
Passt vielleicht am ehesten hier rein. Gibt es unter den Bane Siths eigentlich so etwas wie eine "Ethik" zwischen Meister und Schüler?
Angenommen, ein Meister wird im Duell gegen seinen Schüler tödlich verwundet oder zumindest so schwer verletzt dass er wahrscheinlich nicht mehr lange überleben wird (und ist sich dieser Tatsache auch bewusst), hätte aber noch die Kraft für ein paar weitere Schwertstreiche, Machtblitze oder was auch immer, und theoretisch damit immer noch die Möglichkeit, seinen Schüler zu besiegen.
Würde der tödlich verwundete Sith in diesem Fall immer noch weiter kämpfen, oder würde der Kodex ihm das verbieten, da ja immer mindestens 1 Sith am Leben bleiben muss? Kennt ein Sith überhaupt so etwas wie "aufgeben"?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lord Sol:
Banes Regel der Zwei ist eben eine so zwiespältige Angelegenheit. Einerseits ist es nicht die Tugend der Sith sich für das gemeine Wohl zu interessieren. Gleichzeitig aber versucht die Regel der Zwei den Meister dazu zu bringen einen Schüler auszuwählen, der wirklich das Potential hat den Meister zu übertreffen um letztendlich die Sith fortleben und stärker werden zu lassen.
Da man wohl davon ausgehen kann, dass jeder Orden versucht sein Überleben und Fortbestehen zu sichern, kann man wohl annehmen, dass es im Sinne von Banes Kodex ist, dass der Meister einach stirbt, ohne seinen Schüler zu grillen. Ansonsten würde es zur Auslöschung der Sith kommen, die Bane durch seine neue Regel eben verhindern wollte.

Zitat von Ferrari
Dann noch der letzte Satz. Das durch den Sieg die Ketten zerbrechen werden und die Macht den Sith befreien.
Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht, welche Ketten? Was gibt es zu befreien?
Könnte mir das vielleicht jemand genau erklären?

Die Ketten symbolisieren jegliche Beschränkunen, die einem Wesen widerfahren können. Es können echte physische Beschränkungen sein, wie z.B. Unterdrückung durch einen Herrscher, fehlende Arme etc. oder psychische Beschränkungen, Angst, Frucht etc. Der Kodex sagt also, wenn man die dunkle Seite vollständig zulässt, sich ihr voll und ganz hingibt, dann werden all diese Beschränkungen bedeutungslos. Unterdrücker können getötet, fehlende Gliedmaßen durch Machtkräfte kompensiert werden. Wenn man mächtig genug wird, verschwindet jegliche Angst, da man einfach alles Angsteinflößende aus dem Weg räumen kann. Das bedeutet mehr oder weniger, dass die Ketten gesprengt werden.
 
Passt vielleicht am ehesten hier rein. Gibt es unter den Bane Siths eigentlich so etwas wie eine "Ethik" zwischen Meister und Schüler?
Angenommen, ein Meister wird im Duell gegen seinen Schüler tödlich verwundet oder zumindest so schwer verletzt dass er wahrscheinlich nicht mehr lange überleben wird (und ist sich dieser Tatsache auch bewusst), hätte aber noch die Kraft für ein paar weitere Schwertstreiche, Machtblitze oder was auch immer, und theoretisch damit immer noch die Möglichkeit, seinen Schüler zu besiegen.
Würde der tödlich verwundete Sith in diesem Fall immer noch weiter kämpfen, oder würde der Kodex ihm das verbieten, da ja immer mindestens 1 Sith am Leben bleiben muss? Kennt ein Sith überhaupt so etwas wie "aufgeben"?

Das eine interessante frage!:)
Einige Sith haben keine Angst vor den Tod. Nur ,dass das großere Ziel zu scheitern verurteilt ist.
Wieder sagt Bane das ein Meister bis an seine grenzen gehen muss bei den Duell um den Titel Lord der Sith, aber diesen Fall wäre kontraproduktiv es gab eigentlich nie einen solchen fall.
Also meine Meinung wäre die das der Meister aufgibt er hat verloren alles andere würde nur den Orden zerstören, aber das ist nur meine Meinung und leider kein fondierter Bericht aus irgendeinen Star Wars Buch.
Ich hoffe ich hab dir weiter geholfen!:)

Zum einen, der erste Satz. das Frieden eine Lüge ist und das es nur Leidenschaft gibt.
Da frage ich mich, was bedeutet Leidenschaft in diesem Moment, denn die eigentliche Bedeutung schließt Frieden doch nicht aus, oder?
Und warum sagen die Sith das es keinen Frieden gibt? - Dafür muss es doch auch einen Grund geben.

Der Inneren Frieden ist gemeint damit versuchen Mental in ein klang zu sein, Sith hingegen verlassen auf keine Mentale Kontrolle oder ausgeglichen zu sein.
Die Leidenschaft ihr weg der Gefühle den ich lobenswert finde sich ihrer eigenen Gefühle hinzugegen nicht gefühlskälte zu kommen. Sie spüren und zu Leben.


Dann noch der letzte Satz. Das durch den Sieg die Ketten zerbrechen werden und die Macht den Sith befreien.
Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht, welche Ketten? Was gibt es zu befreien?
Könnte mir das vielleicht jemand genau erklären?

Die Ketten der alt eingesessen Politischen Klasse zu zerbrechen die sie unterdrückt und die Gesetze die sie hinderten frei zu sein. In der alten Republik wurden sicher die Sith getötet die man fand oder eingesperrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das sehe ich hierbei etwas anders bzw. sehe es gerade hier über das "Innere" hinausgehend.
Interessant finde ich, wie sich die "Veränderung" dieser Textzeile im Sith-Kodex über die Jahrtausende hinweg "anfühlt".


"...Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft..." (3956 VSY)

Zuerst wirkt er mehr wie eine "feststellende Prämisse" - also als wenn der Verfasser des ältesten Kodex nun festgestellt hat, dass es keinen wirklichen Frieden, sondern stattdessen nur Leidenschaft gibt. Diese Version der Textzeile dürfte in sofern auch am ehesten als direktester Gegensatz zur erste Zeile des Jedi-Kodex zu verstehen sein.


"...Frieden ist eine Lüge. Es gibt nur Leidenschaft..." (1000 VSY)

Die zweitälteste Ausführung der Textzeile klingt dann für mich wiederum eher wie eine weiterführende Bestätigung der alten Textzeile - fast wie eine trotzige Negierung von "Frieden", die dessen Existenz hier tatsächlich zugunsten von Leidenschaft auszuschließen sucht.


"...Friede ist Lüge, es gibt nur Leidenschaft..." (circa 137 NSY)

Die Textzeile zu Krayt's Zeiten klingt in sofern für mich absolutistischer -wie um noch einmal erneut trotzig festzustellen: "Ja, genauso ist es! Frieden ist eine absolute Illusion, Leidenschaft ist die einzige und wahrhaftige Realität!" -Es gibt dazu sogar auch noch einen anderen Äquivalenzsatz: "Leben ist Krieg!", was es IMHO ganz gut in einer Formel hierbei zusammenfasst.

In sofern geht es IMO hier selbstverständlich auch um den "inneren" Frieden bzw. die "innere" Leidenschaft. Doch ebenso sehe ich es so, dass das hier auch als Politikum verstanden werden kann (Revenge of the Sith -???)
Vor dem Hintergrund des Revanchismus-Begriffs verstehe ich hier den Bezug auf Frieden und Leidenschaft auch als grundsätzlichen Streitpunkt zweier kontrahierender Philosophien und deren Parteien, welche sie vertreten. Ebenfalls interessant finde ich, dass gerade die in-universe modernste Version dieser Textzeile etwas Zorniges an sich zu haben scheint, während die älteste an sich hauptsächlich trotzig und die zweitälteste stolz und fast ein wenig vorwurfsvoll zu wirken wollen scheint. (Aber das kann selbstverständlich auch nur mein sehr persönlicher und subjektiver Eindruck davon sein!)

Daher würde ich hier diese Textzeile - auch im Hinblick auf ihre Entwicklung - als eine Art Entwicklung entlang ihres Verhältnisses zwischen der Verbindung des inneren mit dem äußeren Frieden begreifen, und was Leidenschaft anbetrifft ebenso.

Und gerade bei der jüngsten Textzeile scheint es hierbei mehr darum zu gehen, Frieden tatsächlich im Grundsatz völlig infrage zu stellen - also vlt. auch vor der Fragestellung, ob Frieden als geistiges Konstrukt mglw. ein völliger "Irrtum" war und man die "Leidenschaft" als lebendige Tatsache der Realität viel zu lange unterschätzt und somit den Umgang mit ihr (bzw. hier dürften dann wohl eher entsprechende Kontrollmechanismen gemeint sein) zu wenig geübt hätte.
Doch ob die Aussagekräftigkeit dieser "jüngsten" Textzeile deshalb durch Trotzigkeit, Stolz oder gar Wut und Zorn und bewusst herbei geführt totalisiert wahrer wird, sei dahin gestellt.
IMO steckt hier beides drin - sowohl Wahrheit, wie "Lüge", wenn man letzteren Begriff bis zu einem gewissen Grad stellvertretend für "Illusion" verwendet.
Wahrer - und gar wahrhaftiger, auch wenn er das in dem Moment gar nicht mal so gemeint haben könnte - dürfte vor diesem Hintergrund Ben Kenobis Aussage in ANH sein, wo er sinngemäß darauf verweist, dass alles eine Frage des Standpunktes ist, dem Blickwinkel, aus dem man die Dinge heraus betrachtet bzw.gelernt hat, sie zu betrachten.
Hieran wiederum finde ich interessant, dass gerade im Englischen der Begriff "learn" auch für erfahren, also Erfahrungen machen bzw. Erfahrungen sammeln verwendet wird.
Und hierin finde ich liegt eine dieser wundersamen Tragiken in SW:
Dortige fiktive Personen, die der dunklen Seite verfallen, sich den Sith anschließen und sich darüber hinaus irgendwie im Sith-Kodex wiederfinden, tun das, weil sie einen inneren Grund dafür haben, der sehr wahrscheinlich sich durchaus nicht unabhängig von äußeren Lebenserfahrungen entwickelt hat. Vlt. haben sie am eigenen Leib erlebt, dass es (EDIT: für sie) niemals Frieden geben wird, dass sie deshalb auf ewig anders als viele andere sein werden, deshalb von diesen vielen anderen aufgrund irrationaler Ängste und Vorurteile wohlmöglich Ablehnung erfahren und so zu dem Schluss gelangen, dass die einzige für sie gültige Wahrheit nur ihre eigene Befähigung zur Leidenschaft sein könne.
Leidenschaft mag IMO eine wahrhaft starke Triebfeder sein, doch sie hat auch einige entscheidende Fehler. Im falschen Augenblick rein leidenschaftlich motiviert zu handeln, kann stattdessen zum Versagen und zu Verlust dessen führen - zum nicht erzielen des beabsichtigten Resultats.
 
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