Nostalgie als Grund für den OT-Kult

Geist

Gast
Ich geb's offen zu, das Thema ist etwas aus den TFN-Boards geklaut, aber ich bin heute darüber gestoßen und fand die Fragestellung extrem interessant. Die OT wird von einem großen Teil der Fans als die bessere Trilogie angesehen, und das ganze "Aber es ist doch eine große Saga... "-Wischiwaschi mal beiseite ist offensichtlich, dass es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Trilogien gibt, sei es nun das Pacing, der visuelle Stil oder was auch immer, sie also hinsichtlich dieser Differenzen getrennt zu betrachten und zu bewerten ist sicher legitim. Unabhängig davon, wie dieses Urteil nun ausfällt.

Nun aber zum eigentlichen Punkt: der Vorwurf, dass sich die Meinung der OT-Fans auf Nostalgie begründet, ist alles andere als neu und es geht lediglich darum, zu ergründen, was nun daran ist bzw. wie diese Aussage, so sie denn überhaupt begründet ist, zu werten sei. Stimmt es, dass die OT in einem (zu) hohen Maße von Nostalgie ihrer Fans profitiert? Wenn es wirklich Nostalgie ist, welche die Wahrnehmung zugunsten der OT verzehrt - ist daran überhaupt etwas auszusetzen? Macht es eine Meinung und einen Standpunkt weniger legitim und/oder haltbar, wenn Nostalgie eine Rolle spielt?

Wie seht ihr das?
 
Ich denke doch schon, dass es sich um mehr handelt als nur Nostalgie. Die Filme sind, wie du sagst, anders gemacht in der OT als in der PT. Der Handlungsverlauf ist anders, die Charaktere sind anders, vieles gestaltet sich anders. Würde die Begeisterung rein der Nostalgie geschuldet sein, müsste bei nüchterner Betrachtung eine Menge "outdated" sein. Ich denke das trifft vor allem auf eine Reihe von Effekten zu, wie das Tauntaun auf Hoth, welches in fernen Einstellungen durch das Bild zappelt aber in dem Punkt, wo es nicht mehr Stopmotion ist sondern eine richtige Puppe, könnte es genauso gut noch heute im Kino laufen. Natürlich ist Nostalgie an sich überhaupt kein illegitimer Standpunkt. Das alte Battlestar Galactica bspw. dürfte doch eher ein Prototyp für Nostalgie sein und warum auch nicht? Ich würde niemanden einen Vorwurf machen, wenn er diese Serie deswegen liebt. Nostalgie ist denke ich dann problematisch, wenn es um die Bewertung des Handwerks geht. Ich will nicht sagen, dass mir die CGI Figuren in der PT gefallen aber ich bevorzuge es, wenn die Soldaten nicht mit ihren Rüstungen hadert wie mancher Stormtrooper in der PT, der dann auch mal gegen eine Tür donnert.^^ Ich denke allerdings, dass man kein CGI braucht dafür, nur ein paar Takes mehr oder mehr Mühe bei den Kostümen, trotzdem ist denke ich gerade die Technik ein Punkt, der an beide geht und aus reiner Nostalgie CGI komplett auszuschließen hielte ich für genauso falsch, wie George Lucas Bluescreen Wahnsinn.
 
Also ich persönlich habe mir die alten Filme schon dutzende Male angesehen ohne dass sie langweilig wurden. Insbesondere "Das Imperium schlägt zurück" kann ich mir immer wieder ansehen.

Bei der PT muss ich mich fast schon quälen. Zumindest Episode II habe ich mir schon lange nicht mehr am Stück anschauen können da mich der ganze Film mittlerweile langweilt, und auch Episode I steht nicht viel besser da.

Man kann nun über die Gründe spekulieren. Möglicherweise liegt es aber doch daran dass die alten Filme einfach besser sind, und das völlig unabhängig von nostalgischen Gefühlen.
 
Mich stört der ewige Vorwurf an die PT dass mehr CGI verwendet wurden. Die neue Trilogie passt sich eben an die neuere Zeit an sowie früher die OT auch nur die modernsten Technologien anwendete. Was ist falsch daran? Die LotR-Filme werden immer über alles gelobt, obwohl die auch voll mit CGI sind. Warum soll etwas bei SW falsch sein was bei Middle Earth OK ist?
 
In LotR wurde sehr viel mit echten Darstellern gearbeitet während in der Star Wars PT kein einziger Klon echt war.
Darüber hinaus hat man den Bogen einfach überstimmt. Fast in jeder Szene gab es ein Element das "hallo, ich bin CGI" rief. Paradebeispiel ist für mich immer noch der Hebammen-Droide in RotS, der für mich die Geburtenszene der Zwillinge kaputt macht, oder die Kulisse vom großen Duell Anakin versus Obi-Wan die einfach nicht echt aussieht.
 
Gerade bei Episode II habe ich den Eindruck, daß man CGI häufig schlicht einsetzte um sich weniger Arbeit machen zu müssen und nicht weil die Szene ohne nicht möglich gewesen wäre. Und durch das auf mich oftmals sehr mau wirkende Einbinden der echten Darsteller in diese künstlichen Umgebungen wird das Ganze auch nicht gerade besser.

Ein Problem der Prequels ist vielleicht auch, daß diese genau in dem Zeitraum entstanden sind, wo Computereffekte gerade für einen Umbruch sorgten und sich einige Macher dadurch etwas zu enthusiastisch an deren Möglichkeiten bedient haben. Ein anderes Beispiel wäre da der "Scorpion King" am Ende von "Die Mumie 2". :braue
 
Bei einigen wird ein großes Maß Nostalgie dabei sein... bei anderen nicht. Ich denke schon, dass sich ein paar Fans schon schüttelnd abwenden würden, wenn sie SW nicht als Kind oder Jugendlicher gesehen hätten und jetzt zum ersten mal damit konfrontiert würden. Aber das ist nicht bei allen so und herauszufinden, auf wen das zu trifft, geht ebenfalls nicht... insofern ist es im Endeffekt auch egal, woran es liegt, dass Episode IV, V und VI so beliebt sind. Es ist so und daran wird sich nichts ändern.
 
Ich bin eigentlich viel zu jung um die OT aus Nostalgiegründen zu mögen. Ich kann mich noch daran erinnern, das ich Episode II als Kind recht gerne angesehn habe.

Vielleicht liegen die Gründe, warum ich die OT etwas Höher bewerte auch daran, das ich die Drehorte/Sets und Bühnenarbeiten aber auch die Dialoge und Szenen vom Filmerlebnis her mich einfach mehr zufriedengestellt haben.

Aber auch die OT hat ihre Altersschwächen, weshalb die Arbeit von Adywan an der OT mehr als willkommen ist.

 
@The Sith Lord 2005
In LotR ist einiges an CGI drin aber wenn du dir die Making Ofs angesehen hättest, wüsstest du dass dort auch viel reales drin ist an Sets, Objekten, Flora & Fauna und Personen. Klassische, pyhsische Tricktechnik, reale Requisiten und Kostüme sind immer noch ein Teil des Kinos und werden es vermutlich auch immer sein.
 
Ich glaube nicht das sich der besondere Status der OT wesentlich auf nostalgische Empfindungen gründet.Klar mags den einen oder anderen geben der sich daran erinnert wie er mit offenem Mund den Sternenzerstörer sah der die Tantive verfolgte.
Ich hab auch so da gesessen,weil man sowas bis dato halt noch nie gesehen hat,aber ist das schon ein Nostalgiefaktor? Zumindest für mich nicht. Und wenn ich so an die Zeit zurück denke 1978..hmm. so toll war das nun auch wieder nicht als das mich da nostalgische Gefühle überschwemmen da gab es wesentlich erinnerungswerte Zeiten in meinem Leben.

Persönlich glaube ich das viele der Altfans von der PT so enttäuscht waren das sie die OT daraufhin einfach noch viel mehr ins Herz geschlossen haben. So war es bei mir jedenfalls.
Und der Ärger auf GL der es einfach nicht geschafft hat eine "gute" PT zu erschaffen tat ein übriges.
 
Nostalgie wird überschätzt, ein Film ist entweder gut oder er ist es nicht. Siehe z.B. Chaplins Der große Diktator, der war vor 74 Jahren gut und wird es auch in weiteren 74 Jahren noch sein.
Und bei der OT sieht es nicht anders aus, die Filme sind einfach gut und sie werden es immer sein. Daran wird auch der eine oder andere angestaubte Trick nichts ändern.

Bei einem schlechten Film nützt auch die Nostalgie nichts. Ich fand als Kind z.B. die alten Spiderman Kinofilme (die Zusammenschnitte der 70er TV-Serie) ganz toll. Und der Nostalgiewert reißt da nichts mehr raus... die Filme sind einfach schlecht.

Gerade bei Episode II habe ich den Eindruck, daß man CGI häufig schlicht einsetzte um sich weniger Arbeit machen zu müssen und nicht weil die Szene ohne nicht möglich gewesen wäre.

Siehe z.B. die ganzen überflüssigen CGI-Stunts. Da gab es nichts, was ein Stuntman nicht hätte durchführen können. Trotzdem hat man es lieber animiert.

Mich stört der ewige Vorwurf an die PT dass mehr CGI verwendet wurden. Die neue Trilogie passt sich eben an die neuere Zeit an sowie früher die OT auch nur die modernsten Technologien anwendete. Was ist falsch daran? Die LotR-Filme werden immer über alles gelobt, obwohl die auch voll mit CGI sind. Warum soll etwas bei SW falsch sein was bei Middle Earth OK ist?

Weil es bei HdR einfach besser aussieht. Sicher gibt es auch in Mittelerde den einen oder anderen CGI-Aussetzer (wie Legolas auf dem Mumakil), aber nicht so viele wie in der PT. Man muß sich nur die Schlacht um Helms Klamm in TTT anschauen und dann mit dem Endkampf in EP1 vergleichen. Beides ist CGI, nur sehen die animierten Orkmassen echt aus, Gungans oder Droiden aber gleichermaßen künstlich und - noch schlimmer - gleichermaßen seelenlos. Und Seele ist bei den Tricks ein Stichwort: Schaue ich mir heute z.B. Sindbads 7. Reise an, dann sieht das kämpfende Stop-Motion Skelett natürlich nicht mehr echt aus. Aber es stört nicht, weil Tricks und Szene eben Seele haben.
 
Zwischen Star Wars Episode I und Die zwei Türme liegen drei Jahre,ist ja klar das die Effekte besser aussahen.

Drei Jahre, nicht drei Welten. ;) Die Klonsoldaten in AOTC sind gegenüber den Gungans in EP2 immerhin eine deutliche Steigerung. Aber gegen die Orkmassen in TTT sehen sie immer noch deutlich schlechter aus. Und AOTC und TTT sind im selben Jahr erschienen.
 
Ich würde schon sagen, dass beim Mögen oder Nichtmögen von Dingen, die durchaus auch in das Kindesalter oder Heranwachsendenalter zeitlich fallen, eine ordentliche Portion Nostalgie mitschwingt. Ich meine, Nostalgie ist doch nichts Schlechtes. Es ist eine gewisse Sehnsucht und wohlfühlende Zurückerinnerungen. Und genau aus diesen Gründen des Wohlgefühls würde ich schon schlussfolgern, dass es einem da deutlich leichter fällt, vieeeele Vorteile und positive Seiten daran aufzudecken, immer wieder erleben zu wollen und da auch unter Umständen wenig negative Kritik zuzulassen. Okay, mit Sicherheit ist Nostalgie dafür nicht der alleinige Punkt, aber ein einflussreicher und nicht zu unterschätzender und niederredbarer. Und genau deshalb kann ich es voll und ganz nachvollziehen, warum die OT, aber auch die PT toll ist, je nach den Zeitumständen. Ich finde Nostalgie etwas Schönes, wofür man sich nicht rechtfertigen muss...

YCiv
 
Meiner Meinung nach ist Nostalgie zwar ein Punkt, aber ganz sicher nicht der Hauptpunkt.
Wie oben schon erwaehnt wurde, reicht Nostalgie nicht alleine um einen Film beliebt zu machen.
Die Filme der OT sind einfach gut. Sie waren zu ihrer Zeit bahnbrechend in der Special Effects Industrie und die Geschichte ist universell, leicht zu verstehen und fuer gross und klein nachvollziehbar.
Ich denke auch, dass die PT nicht ihre jetzige Fangemeinde haette, ohne die OT. Ich glaube die meisten Leute (zumindest die, die bei Episode I schon eingeschult waren) haben vor ihrer ersten Begegnung mit der PT eine der etlichen Wiederholungen der OT im Fernsehen gesehen, wodurch ihr Interesse geweckt wurde.

Ich wuerde die Fragestellung des Threads nochmal auffassen und behaupten, dass der OT-Kult Grund fuer die Nostalgie ist und nicht andersherum. Star Wars ist fester Bestandteil der Pop-Kultur und in vielen Bereichen kaum mehr wegzudenken. Die Charaktere sind zu Ikonen geworden, die Sprueche zu gern-zitierten Floskeln, die von vielen Journalisten auch gerne mal komplett verdreht werden *G*. Und hauptsaechlich werden hier immer noch Zitate und Figuren aus der OT genommen, weil sie einfach in der kollektiven Erinnerung der Menschen staerker verankert sind als Szenen oder Figuren aus der PT.

Fuer mich selbst ist das ganze eine Mischung aus beidem. Ich liebe die OT, ich erinnere mich noch wie ich auf dem Schulhof immer Luke Skywalker sein wollte und wie ich mit meinem Dad die Filme teilweise sogar am Stueck anschauen konnte - das ist Nostalgie. Aber trotzdem sind das nicht die primaeren Dinge, die ich beim Schauen mit den Filmen verbinde. Ich brauche ja nicht die Filme um mich an meine Jugend zu erinnern. Wenn ich die Filme schaue, dann schaue ich sie, weil sie mir immer noch gefallen, nicht weil ich vor der Glotze wieder ein kleiner Junge sein kann.

Manche Filme sind einfach so gut, dass sie einem gefallen, egal wie alt man ist (Siehe Disney-Klassiker) - und das hat dann nicht mehr allzuviel mit Nostalgie zu tun...
 
@The Sith Lord 2005
In LotR ist einiges an CGI drin aber wenn du dir die Making Ofs angesehen hättest, wüsstest du dass dort auch viel reales drin ist an Sets, Objekten, Flora & Fauna und Personen. Klassische, pyhsische Tricktechnik, reale Requisiten und Kostüme sind immer noch ein Teil des Kinos und werden es vermutlich auch immer sein.
Habe ich, jedes einzelne Making Of auf allen 6 DVDs.;)
Ohne Zweifel hat man sich bei LotR viel Mühe gegeben. Aber die eine oder andere Szene wirkt trotz allem etwas unrealistisch. Was nicht heißt dass mir die Saga nicht gefällt. Kein SPFX-Film ist immer 100% realistisch, aber dass muss er auch nicht. Jedenfalls finde ich AotC tricktechnisch nicht schlechter als vergleichbare Filme der gleichen Zeit.
 
Also vor allem die grosse Schlacht in AotC wirkt fuer mich wie das Replay eines Videospiels und ist fuer mich heute nicht mehr schoen anzuschauen. Wenn man das mal mit der Schlacht von Helms Klamm im zweiten Herr der Ringe vergleicht - da war zumindest in Nahaufnahmen und bei der Kulisse ziemlich viel echt, alles wirkte dreckiger und authentischer.

Wobei die CGI gar nicht mal das Hauptproblem ist. In den Klonkriegen geht es viel zu oft nur um Droiden gegen Klone. Salopp gesagt "Dosen gegen Menschen in Dosen". Die Spannung geht dabei gleich Null weil man fuer kaum einen Krieger Sympathien aufbaut, egal ob in der PT oder in der TCW-Serie. Die OT und die LoTR Trilogie haben das noch besser gekonnt, zumindest konnte ich in der Schlacht von Yavin und Hoth bzw Helms Klamm und Minas Tirith besser mit den Helden mitfiebern als bei Geonosis und Coruscant.
 
Also vor allem die grosse Schlacht in AotC wirkt fuer mich wie das Replay eines Videospiels und ist fuer mich heute nicht mehr schoen anzuschauen. Wenn man das mal mit der Schlacht von Helms Klamm im zweiten Herr der Ringe vergleicht - da war zumindest in Nahaufnahmen und bei der Kulisse ziemlich viel echt, alles wirkte dreckiger und authentischer.

Vorneweg: Die Effekte (gerade die der Schlachten) sind in LOTR glaubwuerdiger - besser wuerde ich jetzt nicht sagen, denn qualitativ nehmen sich die wahrscheinlich nichts. Aber es faellt natuerlich stark ins Gewicht, dass Helms Klamm als reales Set nachgebaut wurde und die Schauspieler gegen reale Gegner kaempfen konnten, das stimmt.
Die Schlacht von AOTC ist sowieso ein anderer Massstab, also kaum vergleichbar mit TTT, aber auch hier finde ich das CGI nicht so schlecht wie es immer gemacht wird. Die Kamerafahrten sind mit einigen Wacklern und sogar ruckartigen Schwenken bei Explosionen und herannahendem Staub animiert, sodass man hier finde ich mehr das Gefuehl hat im Kampfgeschehen dabei zu sein, als bei der Schlacht um Coruscant - da ist das Videospiel-Feeling wirklich spuerbar, weil kaum auf andere Krieger/Scharmuetzel umgeschwenkt wird, als das von Obi-Wan und Anakin.

Wobei die CGI gar nicht mal das Hauptproblem ist. In den Klonkriegen geht es viel zu oft nur um Droiden gegen Klone. Salopp gesagt "Dosen gegen Menschen in Dosen". Die Spannung geht dabei gleich Null weil man fuer kaum einen Krieger Sympathien aufbaut, egal ob in der PT oder in der TCW-Serie. Die OT und die LoTR Trilogie haben das noch besser gekonnt, zumindest konnte ich in der Schlacht von Yavin und Hoth bzw Helms Klamm und Minas Tirith besser mit den Helden mitfiebern als bei Geonosis und Coruscant.

Hmmm, es kommt darauf an wo der Fokus liegt. Die Helden sind in der OT und in LOTR stets praesent und entscheidend fuer den Ausgang der Schlacht. Es geht auch jeweils immer um mehr. Die PT Kaempfe verfolgen eigentlich kein wirklich wichtiges Ziel und schlagen meist auch fehl (Dooku entkommt sowieso, also eigentlich auch egal ob sie ihn noch eingeholt haetten oder nicht; Palpatine wird zwar gerettet, Grievous entkommt aber trotzdem und das Ende der Schlacht bekommt der Zuschauer eigentlich kaum mehr mit, weil dann schon die Bruchlandung der Invisible Hand kommt) - daran koennte es evtl liegen, dass man als Zuschauer nicht so mitfiebern kann, weil das Ziel eigentlich nicht wirklich essentiell ist.
Bei der OT geht es grunsaetzlich um viel mehr, da jede Niederlage der Rebellen das Ende sein koennte.

Was das "Dosen gegen Menschen in Dosen" angeht - das ist bei LOTR imo nichts anderes... Die Orks sind Massenware und die Menschen bzw Elben eigentlich auch. Einziger Unterschied und das koennte u.U. dann schon wieder was ausmachen ist, dass sie Gesichter haben und Persoenlichkeiten (und mit realistischeren Waffen kaempfen), wobei das durch die Charakterisierung der Klone in ROTS und TCW imo auch besser geworden ist...
 
In der Star Wars OT und in LotR kämpfen die Helden an vorderster Front und müssen Opfer bringen. Das ist in der PT imo nicht so. Aragorn verliert in Helms Klamm seinen Freund Haldir und wird zuvor ebenfalls schwer verwundet. Luke verliert seinen Freund Biggs, stirbt bei der Schlacht von ANH um Haaresbreite, verliert in der Schlacht von Hoth seinen Kopiloten und entkommt auch hier gerade so. Insgesamt entsteht der Eindruck dass man deutlich näher im Schlachtgetümmel dabei ist als in der PT. Erst die Schlacht von Endor ähnelt mehr der Materialschlacht späterer Filme, wobei auch hier die Kamera halt immer bei Lando dabei ist sodass man imo trotzdem besser mitfiebern kann.
 
Ich bezweifle ebenfalls nicht, dass Nostalgie bis zu einem gewissen Grad eine Rolle spielt, aber dass es nicht das Maß aller Dinge ist, bestätigt sich durch andere, auch hier schon genannte Beispiele.
Ein Weiteres: Explorers.
Ich habe diesen Film so sehr geliebt, dass ich ihn mir auf DVD gekauft habe, nur um enttäuscht zu werden.
Seither steht er im Regal herum und ich werde ihn nie wieder anschauen, schwelge aber oft noch den Zeiten nach, als ich ihn toll fand. Das ist das eigentlich nostalgische daran...sich daran erinnern zu können, dass man ihn mal toll fand, es heute aber nicht mehr unbedingt tun zu müssen.

So verhält es sich auch mit Star Wars, nur dass mir diese Filme weiterhin gefallen, also muss bei der OT mehr dran sein als nur pure Nostalgie. Sie schwenkt immer ein wenig mit, das ist klar, aber ungeachtet dessen sind diese Filme einfach wirklich toll, und das bleiben sie auch, während Episode I (mittlerweile auch schon knapp 15 Jahre alt!) nicht mit so viel Würde gealtert ist. Von Episode II rede ich sowieso nicht gern, da mir dieser Teil der Hexalogie am wenigstens gefällt, und das war auch schon so als er noch neu war!

Zur anderen Frage, ob es schlimm wäre, wenn Nostalgie in eine Bewertung mit einfließt kann ich nur sagen, dass es schlimm wäre, wenn nicht.
Lasst uns doch froh und stolz darauf sein, dass wir sowas aus "erster Hand" miterleben durften. Die "PT-Jünger" wachsen halt in anderen Zeiten auf, und werden sich später auch umgucken wenn ihre eigenen Kinder ihnen Nostalgie vorwerfen weil sie den Oldie Episode III so toll finden, dabei sei Episode XI sooo viel besser :braue
 
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