Drama 12 Years a Slave

S-3PO

zum Superhelden umformatierter Protokolldroide
Drama über die wahre Geschichte des Solomon Northup mit Chiwetel Ejiofor und einer Menge anderer Stars.

[YOUTUBE]NYYtS9KSWNg[/YOUTUBE]

Regie: Steve McQueen
Drehbuch: John Ridley

Inhalt:
Der Film handelt vom Afroamerikaner Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor), der - als freier New Yorker Bürger aufgewachsen - plötzlich entführt und als Sklave gehalten wird...12 Jahre lang. Er lernt in dieser Zeit eine Menge Sklavenhändler kennen, u.a. den grausamen Tibeats (Paul Dano), den gutmütigen William Ford (Benedict Cumberbatch) und schließlich Edwin Epps (Michael Fassbender)...

Cast:
Solomon Northup: Chiwetel Ejiofor
Edwin Epps: Michael Fassbender
William Ford: Benedict Cumberbatch
Patsey: Lupita Nyong'o
Samuel Bass: Brad Pitt
John Tibeats: Paul Dano
Theophilus Freeman: Paul Giamatti
Mistress Harriet Shaw: Alfre Woodard
Margaret Northup: Quvenzhané Wallis
Anne Northup: Kelsey Scott
Mistress Epps: Sarah Paulson

Erster Eindruck:
Da kommt was Großes auf uns zu! Der Cast ist vielversprechend (Ejiofor endlich in einer Hauptrolle! Dazu Cumberbatch, Pitt, Fassbender, Giamatti und Dano!), die Hintergrundgeschichte - basierend auf den Memoiren Northups - ebenso. Der zweite Sklavenfilm in Starbesetzung dieses Jahr. Ich würde mich nicht wundern, wenn das hier ein großer Anwärter auf die Oscars wird!
 
Um diesen vor 6 Monaten eröffneten Thread noch mal nach oben zu pushen, hier ein aktueller TV-Spot:

[YOUTUBE]eWal7yOxYrs[/YOUTUBE]

Der Film hat inzwischen zahlreiche positive Kritiken erhalten und wurde für 7 Golden Globes nominiert, u.a. für "Bester Film" sowie Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor und Nebendarsteller Michael Fassbender.
 
Heute gesehen: Extrem harter Tobak, aber großartiger und vor allem wichtiger Film. Ich kann wirklich jedem empfehlen - der ein bisschen was aushalten kann - sich diesen Film anzuschauen!

Chiwetel Ejiofor spielt den verzweifelten Solomon Northup einfach großartig, und Michael Fassbender gibt einen der verabscheuungswürdigsten Leinwandschurken der Filmgeschichte. Der restliche Cast überzeugt ebenfalls: Benedict Cumberbatch als zweifelnder Sklavenhalter, Paul Dano als perfider Aufseher, Lupita Nyong'o als verzweifelte Sklavin und schließlich Brad Pitt als aufgeschlossener Kanadier.

Die drastischen Bilder sind definitiv nicht jedermanns Sache, oft stockt einem der Atem. McQueen zeigt (fast) alles, und diese realistische Darstellung zeichnet den Film letztendlich aus.

Alles in allem ist "12 Years a Slave" ein verdienter Oscar-Favorit!
 
Kann mich den Lobeshymnen nur anschließen, ich hatte bei dem Film nichts auszusetzen. Für mich eine wohltuenden Ausnahme von den anderen Oscar-Favoriten heuer, die mehrheitlich mit Überlänge und langweiliger Handlung/Umsetzung auffallen.
 
12 years a slave im Kino (OT - Englisch)
Regie: Steve McQueen, Produktion: ua Steve McQueen, Brad Pitt

Dieser Film wird zurecht als Favorit für den Oscar gehandelt und rechtfertigt allemal den gewonnen Golden Globe Award für das beste Filmdrama. Im Kern geht es um einen Afroamerikaner, der in der Mitte des 19. Jh als freier Mann mit seiner Familie an der Ostküste der Vereinigten Staaten lebt. Zu Beginn des Films wird er von Verbrechern entführt und in die Südstaaten verschleppt, wo ihm seine Identität geraubt wird und er der Sklaverei zum Opfer fällt. In weiterer Folge wird diese dunkle Epoche der amerikanischen Geschichte den Kinobesuchern mitunter auf brutalste Weise vor Augen geführt. Dem Regisseur, der bereits für anderen schonungslose Darstellungen der Realität bekannt ist (Shame, Hunger), gelingt es auch in diesem Film über die volle Distanz eine bedrückende und ernüchternde Atmosphäre aufrechtzuerhalten. Phasenweise fühlt man sich von der Kulisse her an 'Django Unchaned' - eine der wenigen Parallelen zu einem Tarantino Film - von der Stimmung her an 'Die Ermordung des Jesse James ...' erinnert.

Das Ensemble kann sich ebenso sehen lassen. Chiwetel Ejiofor weiß in der Hauptrolle ebenso, wie Michael Fassbender (auf den McQueen bereits in Shame und Hunger vertraut hat) oder Benedict Cumberbatch, auch wenn dieser nur einen Kurzauftritt hat, zu überzeugen. Auch die wohl vielen unbekannte Lupita Nyong’o zeichnet eindrucksvoll das harte Schicksal einer schwarzen Frau in der Sklaverei. Auch Brad Pitt ließ es sich, als einer an der Produktion beteiligter, nicht nehmen, eine kleine Rolle auszufüllen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber trotz seiner kurzen Screentime schafft er es, sich irgendwie als der kleine Held der Geschichte - im übrigen basierend auf einer wahren Begebenheit - darzustellen.

Der Film ist jedenfalls nichts für schwache Nerven und zielt wohl auch nicht unbedingt auf die breite Masse der Kinobesucher ab. An der Stelle kann ich auch nur empfehlen, den Film im Originalton zu sehen. Der Südstaatenakzent ist zwar nicht leicht zu verstehen, aber es lohnt sich! Wer sich vorab einen Eindruck von McQueens Arbeit verschaffen will, dem kann ich 'Shame' nur sehr ans Herz legen ... 'Hunger' habe ich selbst noch nicht gesehen, aber auch der kommt demnächst dran. Unterm Strich muss ich sagen: meine Erwartungen wurden im Kinosaal nicht mehr übertroffen, da sie bereits so hoch waren, dass dies gar nicht mehr möglich gewesen wäre. Im Gegenteil, ich war überrascht, dass er all das gehalten hat, was er im Vorfeld versprochen hatte.

9,5/10
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Held der Geschichte bleibt Solomon Northup selbst. Ich würde Pitts Charakter eher als Schlüsselfigur für die Kehrtwende bezeichnen.

Das sehe ich genauso und daran gibt es auch nichts zu rütteln. Aus dem Grund habe ich auch vorsichtig formuliert, als ich "kleiner" Held geschrieben habe. Für mich war es allerdings mehr als bloß die Kehrtwende, da mir die Figur dafür zu spät auf der Bildfläche erscheint. Er taucht auf (bzw wird aktiv), als alle Hoffnung verloren scheint, selbst als sich Solomon selbst bereits aufgegeben hat (was ich so nicht habe kommen sehen). Außerdem ist es ja nicht so, dass er bloß auf jemanden eingewirkt hätte, er wurde ja selbst tätig und hat dabei im Falle eines Scheiterns riskiert, dass ihn am Ende der versoffene Fassbender vielleicht noch über den Haufen schießt. Hätte er bloß gut auf Solomon eingewirkt, worauf diesem dann alleine die Flucht gelungen wäre, dann wäre ich bei Dir. So aber hat das Ende eben diesen Eindruck auf mich hinterlassen.

Ich will hier aber Pitts Charakter gar nicht glorifizieren, für meinen Geschmack war er ob seiner kleinen Rolle ein bisschen zu sehr der strahlende Ritter ... aber wenn er den Film schon mitproduziert, dann verstehe ich auch, warum er sich hier in der Form in Szene gesetzt hat.

Was ich eigentlich sagen will: Auf jeden Fall ist Solomon der Held, für mein Empfinden war aber Pitts Rolle eine kleine Spur zu wichtig - dies sehe ich im Konetext mit der Tatsache, dass er eben wie schon gesagt auch Produzent war. Aber ja, wenn es sich so zugetragen hat, dann ist das so hinzunehmen.

Edit: der Ausdruck Schlüsselfigur passt aber sehr gut
 
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