Weltraum (Neutral)

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„Genug um einige Zeit zu überleben... Und, um eure Anwesenheit zu ertragen."

Antwortete Meldaro trocken. Er hatte keine Lust sich in ein langes Gespräch verwickeln zu lassen. Sie würden heil ankommen und er würde sein Geld bekommen. Es war gut, wenn sie so wenig wie möglich von ihm erfahren würden. Es gab schon genug Leute, die auf ihn nicht gut zu sprechen waren. Nicht dass der Nikto Angst vor Feinden hatte. Aber zu viele machten einem das Leben unnötig schwer. Jedoch wand er sich noch einmal an Kevlar.

„Aber eine Frage hätte ich noch. Kennst du weitere Leute, die Arbeit für mich hätten? Oder zumindest jemanden, der Schrott besser verarbeiten kann als so manch anderer? Meine Armklingen rosten und ich hätte gerne längere für wenig Geld."

Tatsächlich war der Rost nicht echt. Er sollte nur Feinde leichtsinniger machen. Aber die Meldaro liebte lange Klingen... und seine waren für seinen Geschmack viel zu kurz.

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[ Mittlerer Rand / Hyperraum Richtung The Wheel / Eisenheim / Mannschaftsquartiere ] Mol und Sliff

Mit regungslosem Gesicht ließ Mol die scharfen Worte Sliffs an sich vorbeiziehen. Er konnte den Kobok nur zu gut verstehen. Was er gesagt hatte war definitiv nicht das Beste gewesen, was es in der Situation hätte ausgesprochen werden können. Doch was hätte er sonst sagen können? Alle Beileidsbekundnungen und ähnliches klang schon vor dem Aussprechen absolut hohl…

Und auch jetzt blieb er still und beobachtete lediglich wie Sliff sich die Flasche griff und eine beachtliche Menge Alkohol auf einmal trank. Schließlich setzte er ab und machte einen Kommentar darüber dass auch der Zabrak einiges hatte einstecken müssen. Sie hatten zusammen gelitten. Das war nur allzu wahr. Wären sie in den Tiefen des Urwalds nicht auf einander gestoßen…vermutlich befände sich dann keiner von beiden hier.

Grade wollte Mol antworten, doch der Kobok war noch nicht fertig. Mit deutlicher Resignation in der Stimme erklärte er, dass er nie wieder würde in den Tempel zurückkehren können. Als Nichtmensch auf Bastion hatte man an anderen Orten als dem Tempel keine Chance und jemand der nichts leistete würde nicht akzeptiert werden. Als er schließlich sagte dass es wohl besser gewesen wäre in der Wildnis zu verbrennen, schüttelte Mol energisch den Kopf.

„Nein. Du lebst noch und das ist deine Chance.“

Er hob die bandagierte Hand, als der Kobok protestieren wollte

„Du bist noch lange nicht am Ende. Zur Hölle, ich habe gesehen was du drauf hast! Du wirst dich wieder berappeln und mehr erreichen als am Ende mehr sein als ein Speichellecker der Sith“

Mol griff nach der Flasche und nahm einen großen Schluck, bevor er weitersprach

„Dein Fuß ist ersetzbar. Du brauchst Geld und das wirst du dir irgendwie beschaffen. Wie gesagt, ich habe noch ein wenig auf der hohen Kante und kann dir damit notfalls dein Startkapital finanzieren. Du wirst es schaffen, das steht außer Frage“

Ein weiterer Schluck

„Weißt du Sliff, obwohl ich es zwischendurch nicht wahrhaben wollte sind wir uns ziemlich ähnlich. Nicht körperlich, nicht von der Spezies her, aber hier oben“

Leicht tippte er sich gegen die Schläfe

„Und von den Umständen, in die wir geworfen werden und ich meine nicht Dxun. Ich habe dir eine Geschichte versprochen. Das Versprechen werde ich jetzt einhalten. Nicht die mit der Subjugator, sondern wie es mich überhaupt zur Black Sun getrieben hat. Früher…bevor sich mein Leben in einen Scheißesturm verwandelt hat, habe ich auf Taris gelebt. Fünf Jahre an der Rakghoulgrenze und ich war zufrieden. Vermutlich genauso zufrieden wie du in deinem Tempel. Irgendwann, aus heiterem Himmel gab es einen Durchbruch.
Wer weiß was hat meine Soldaten getötet und plötzlich waren wir alle auf der Flucht. Eine ganze Ebene verloren und die Hälfte meiner Garnison. Irgendwann bekamen wir einen Funkspruch, dass Soldaten einige Ebenen weiter oben gebraucht würden. Also nahm ich mir einige gute Männer und Frauen mit und ging nachsehen.
Machtnutzer. Jedi und Sith prügelten sich um einen entlaufenen Irren und man erwartete von mir die Situation unter Kontrolle zu bringen. Ich stellte ein Ultimatum, sie sollten ihre Waffen niederlegen, dann würden wir die Sache in Ruhe klären, wer Jedi war und wer Sith. Doch weder die eine noch die andere Seite beugte sich. Es eskalierte und meine Leute wurden abgeschlachtet. Nicht nur bei mir, denn es gab einen weiteren Durchbruch. Als ich begriff was geschah waren wir noch zu fünft. Mir war klar, dass ich verloren hatte. Wir hatten das Feuer auf Jedi eröffnet und ich hatte meine Garnison verloren. Wenn überhaupt Winkten mir ein Kriegsgericht und Gefängnis. Ich hätte an dieser Stelle aufgeben können. Mich von der silberhaarigen F’otze enthaupten lassen oder mir selbst den Blaster in den Mund stecken.
Doch ich gab nicht auf. Ich habe meine Leute ins Exil geführt. Aus allem heraus was sie kannten, ins Ungewisse. Wir werden in der Republik als Deserteure gesucht. Wir können nie mehr zurück. Ich kann nie wieder meine Familie auf Moonus Mandel besuchen ohne festgenommen zu werden. Und doch…wir fanden eine neue Einstellung, eine Perspektive. Weil wir nicht aufgegeben haben, weil wir uns auf einander verlassen konnten.

Du kannst dich auf mich verlassen, Sliff. Ich werde tun was ich kann, um dir eine Perspektive zu bieten. Ob es bei der Black Sun ist, oder irgendein Betrieb, wo der Verlust deines Beines nicht ins Gewicht fällt. Vielleicht findest du grade dadurch den Frieden der mir versagt bliebt, solange ich noch Kämpfen kann. Du wirst genug Credits verdienen – auf ehrliche Weise oder nicht – um dir einen neuen Fuß zu besorgen. Solange noch Leben in dir ist wirst du alles überkommen was das Schicksal dir ins Gesicht pfeffert!“

Ohne dass er es gemerkt hatte, hatte er sich in Rage geredet. Mit trockener Kehle wandte er sich wieder der Flasche zu, die – warum auch immer – plötzlich halb leer war.


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Die Antwort des Nikto wischte Kevlar die gute Laune aus dem Gesicht. Unwillkürlich fragte er sich wie lange sie noch mit diesem Typen unterwegs sein würden, der selbst freiwillig nicht redete und, einmal angesprochen, so dermaßen…unfreundlich war. Selbst von jemandem der mit seiner Musik nichts anfangen konnte, hätte der Qwohog doch ein Mindestmaß an Höflichkeit erwartet, auch wenn er mit seinem selbstironischen Kommentar quasi eine Steilvorlage geliefert hatte.

Mit einem Gesicht als hätte er grade in eine radioaktive Zitrone gebissen, schaute Kevlar seinen Gegenüber an und wartete ab ob dieser noch irgendetwas sagen würde, das seine Aussage relativieren, oder zumindest als schlechten Witz entlarven würde. Doch wie er schon halb erwartet hatte, blieb der Nikto still.

„Bei den ganzen Credits die du bekommst muss es dir ja sooo schlecht gehen in unserer Gesellschaft. Lass mich dir ein Klagelied auf meiner Minivioline der Trauer spielen“

Sagte er sarkastisch und holte tatsächlich eine Violine von der Größe seines Daumens aus der Tasche. Zwar funktionierte das Ding elektronisch, doch wurde die Nachricht rübergebracht so wie er es beabsichtigte. Die ironische Geste brachte immerhin sein Grinsen wieder zurück.

Unvermittelt fragte der Nikto, ob Kevlar Leute kennen würde, die eventuell Arbeit für ihn hätten, da er sich gerne längere Armklingen leisten würde. Leicht überrascht zog er die Augenbrauen hoch, verbreiterte jedoch sein Grinsen noch, bevor er antwortete:

„Also mit deiner Attitüde – du weißt doch was das Wort heißt, oder? – würde mir niemand einfallen der dich gerne einstellen würde. Höchstens ein Hutte, der sich mit diesem gamorreanischen Gesocks umgibt, aber so einen kenne ich nicht persönlich. Höchstens den einen der von seinem Sohn – oder war es seine Tochter? Ach keine Ahnung – zu einem unserer Konzert geschleppt wurde. Manche Leute bezahlen um uns zu ertragen, manche bekommen Geld, so ist halt die Galaxis…“

Sagte der Qwohog mit einer theatralischen Miene und fügte dann kichernd hinzu:

„Aber weißte was gegen Rost hilft? Sich die Klinge mal ordentlich zu polieren. Aber da hab‘ ich als Groupiemagnet sicher weniger Erfahren als du, Kleiner, was?“

Mit einem keckernden Lachen wandte Kevlar sich ab und den anderen Bandmitgliedern wieder zu.

„Auf, keine Müdigkeit vorschützen! Wir spielen ‚Sturm der Jedi‘ und denkt an den Tonlagenwechsel in der dritten Strophe!“

Sagte er laut und schnappte sich seine Gitarre wieder. Grade wollte er den Anfang abzählen, da tönte die Stimme des Piloten, einem heiseren Sullustaner, durch die Lounge.

„Ein Schiff nähert sich uns auf einem Abfangkurs. Sie reagieren nicht auf Rufe…“

Plötzlich erstarrte Kevlar mitten im Wort. Warum musste soetwas grade auf dieser Etappe passieren?! Hatten die Schweinehunde gerochen, dass sie heute nur den unerfahren-arroganten Nikto dabei hatten?!

„Ich verwette meine Violine der Trauer, dass das Piraten sind. Komm, Junge, dann kriegst du heute doch noch ‘was wo du deine Klinge reinstecken kannst. Komm mit zur Schleuse, schauen wir erstmal was die Jungs wollen!“

Sagte der Qwohog und stellte seine Gitarre wieder ab. Darauf bedacht optimistisch zu wirken sprang er von der Bühne und verließ die Lounge, nachdem er kurz zurück geblickt hatte um sicherzugehen dass der Nikto ihm folgte.


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Meldaro folgte ihm eine Zeit lang schweigend, sich innerlich vorbereitend. Er hatte schon lange keinen richtigen Kampf mehr gehabt. Noch dazu würde er seine Waffen nicht ordentlich einsetzten können, da es relativ eng war. Seine Übungen hatte er immer nur auf freien Plätzen praktiziert. Er hoffte, dass man sie einfach ziehen ließ, in dem Glauben, dass es auf diesem Schiff nichts zu holen gab. Um ehrlich zu sein wusste er gar nicht, ob es überhaupt irgendwas ansatzweise wertvolles hier gab. Aber sein Job hieß einzig nur, dass er die Crew beschützen sollte. Von ihren Besitztümern war nie die Rede gewesen. Er würde sein Leben doch niemals wegen eines dieser unglaublich nervtötenden Instrumente lassen. Er würde nur die Crew schützen mehr nicht. Und selbst wenn einer von ihnen starb, konnte er ja immer noch sagen, dass er sein Bestes gegeben hatte.

Mit diesen Gedanken folgte er äußerlich völlig gelassen dem Qwohog.

Nebenbei merkte er, dass, so gut
Kevlar auch Gitarre spielen konnte, seine Schauspielkünste miserabel waren. Sein "betont lässiger" Gang wirkte, als wäre er ein Kleinkind, dass auf dem Weg zu dem Ort ist, an dem seine Süßigkeiten liegen. Das zeigte ihm, dass der Gitarist wusste, was auf sie zukommen würde.
Meldaro hatte schon einige Piratenangriffe überlebt. Jedoch ist das hier der erste, an dem er direkt beteiligt sein würde. Bisher hat er sie immer nur aus seinen engen verstecken nur durchs hören mitbekommen. Er wurde aber noch nie entdeckt. Das einzige, was an den Übergriffen gestört hatte, war, dass er nur selten an seinem gewünschten Ziel ankam. Diesmal hätte er aber was dagegen vom Kurs abzukommen. Laut dem was er über "The Wheel" gehört hat, gab es dort genug Arbeit.

Um sich weiter vorbereiten zu können fragte er:

„Gibt es irgendwas besonderes, dass ich hier schützen sollte, oder weißt du, ob die was bestimmtes wollen? Ich möchte hier nebenbei nur klar stellen, dass ich euch mit all meinem können helfen werde, aber ich will hier nichts versprechen!"

Sein Lächeln war kalt. Er merkte, dass der Qwohog seine Rauheit missbilligte, aber ihm kam einfach kein richtiges Lächeln über die Lippen. Dazu fehlte ihm einfach die Motivation.


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Kevlar war sich im Klaren darüber, eine vermutlich ziemlich armselige Vorstellung abzuliefern. Zwar sang er auf der Bühne stets mit wachsender Begeisterung über Heldenmut und epische Taten, doch hatte er schon bei diversen Gelegenheiten festgestellt, dass er definitiv nicht das mutigste Wesen im Universum war. Vor sich selbst rechtfertigte er sich damit, dass seine Spezies nicht zu den Größten und Stärksten gehörte und dass er daher ohnehin nicht viel erreichen konnte. Doch tief in sich drin wusste er, dass das eigentlich nur Fassade war. Die Aufregung eines Auftritts war all der Nervenkitzel den er brauchte und wollte. Abseits davon war es bequem sich den Annehmlichkeiten des Ruhms und Reichtums hinzugeben…

So waren seine Stirn und Achselhöhlen klamm vor Schweiß und seine langen Finger zitterten merklich. Es war nicht sein erster Piratenangriff, doch sein erster, bei dem es um seine Security so miserabel bestellt war. Notfalls ergriffen Piraten beim Anblick von über zwei Meter großen Houks, Wookiees, Trandoshanern und Cathar sofort die Flucht. Der schmale Nikto hätte jedoch selbst
Kevlar nicht besonders viel Respekt abgenötigt.

Passend erkundigte dieser sich grade ob es etwas gab, das er besonders schützen sollte, jedoch nichts versprechen wollte und konnte. Unwillkürlich kicherte
Kevlar nervös und leicht fatalistisch während ihm der Satz ‚Sch’eiße wir sind gefickt‘ mehr als einmal in seinem Schädel wiederhallte. Kurz räusperte er sich und setzte dann zu einer Antwort an:


„Keine Ahnung was die wollen. Vielleicht die neuste Kollektion Nagellack verkaufen…oder uns alle töten und unsere blutigen Leichen vergewaltigen. Wenn ich hier rauskomme schreibe ich da einen Song drüber. Aber dann nehmen Jedi die Rolle der Piraten ein. Passt zu meiner Message, weißt du?“

Plapperte Kevlar drauflos. Irgendwie hoffte er, dass die betont lässigen Worte, seine Nervosität unterdrücken konnten, glaubte aber nicht so recht daran

„Wie im Vertrag stand, den du unterschrieben hast, ist deine Aufgabe aufzupassen, dass niemand etwas tut was den nächsten Auftritt beeinträchtigen könnte. Dazu gehört, dass Piraten die blutige Leiche eines Bandmitglieds vergewaltigen…oder unser Zeug mitgehen lassen. Aber was rede ich hier, du wirst das Kind schon schaukeln“

Breit lächelnd schluckte der Qwohog schwer. Schneller als er gehofft hatte, waren sie an der Luftschleuse angekommen, durch die bereits schwere Faustschläge tönten. Tief holte Kevlar Luft und wandte sich noch einmal an den grünen Nikto, der neben ihm aufragte:

„Ich überlasse dir das Reden, wenn meine Mitgliedschaft bei der Black Sun die werten Herren nicht zum Rückzug bewegt. Ich bin nicht besonders gut darin mit derart kriminellen Elementen zu kommunizieren“

Als er einen undeutbaren Blick des Nikto auffing, zuckte er die Schultern und fügte hinzu:

„Was? Ich bin wenigstens ehrlich“

Der Qwohog wünschte sich noch einmal ein paar Minuten Ruhe, doch die Piraten auf der anderen Seite der Tür gaben keine Bedenkzeit und drohten bereits die Luke einfach aufzuschweißen. Er biss sich auf die Lippe und öffnete schließlich das Schott per Knopfdruck, das den Blick auf drei Gestalten freigab, die sie mit verschränkten Armen anfunkelnden.

Zwei von dreien waren Humanoide. Der Rodianer und der Kel’Dor hielten sich im Hintergrund, die Hände drohend auf ihre Blaster gelegt. Beide waren groß für ihre Spezies und nicht nur deshalb deutlich respekteinflößender, als die Gestalt zwischen ihnen.

Auf den ersten Blick wusste
Kevlar nicht, was er mit dem Wesen anfangen sollte, dass sogar ihn grade einmal bis zur Brust ging. Es hatte einen haarlosen, knubbeligen Schädel und kleine Auswüchse auf der Stirn, die man als niedliche, kleine Hörner bezeichnen konnte. Die Augen waren groß und rund und hätten sicher den perfekten Kathhundeblick abgegeben, hätte der kleine Kerl auch nur in irgendeiner Weise freundlich dreingeschaut. Spitze Ohren und ein seltsamer Kleidungsstil, der die platten Füße freiließ, rundeten das seltsame Bild ab. Der Qwohog war sich nicht sicher, meinte aber schon einmal ein Bild von dieser Spezies gesehen zu haben. Wurden sie nicht Dazouri genannt? Und war nicht irgendwas Besonderes mit ihnen gewesen? Angestrengt überlegte er, kam aber nur darauf, dass sie vermutlich in irgendeiner Weise giftig waren oder so. Ja, das war das Plausibelste.

Offenbar war der kleine Kerl der Wortführer der Bande, denn kaum hatte sich die Luke geöffnet, begann er in einem ziemlich unfreundlichen Tonfall zu sprechen:


„So ihr Wompratten! Ich bin Tieggs Boggle und ihr seid gekapert! Euer Zeug wird verkauft und ihr in die Sklaverei verscherbelt. Wer sich wehrt wird abgeknallt, KLAR?!“

Das letzte Wort hatte Boggle geschrien und sich dabei so groß wie möglich gemacht, was ihn aber immernoch nicht sonderlich imposant erscheinen ließ. Trotzdem nervös räusperte Kevlar sich und zog ein Stück Filmsi aus der Tasche und hielt es dem Piraten hin.

„Ähm…Mister Boggle…“

„FÜR DICH JETZT EURE HOCHWOHLGEBOREN!“

„…da muss eine Verwechslung vorliegen. Ich bin Mitglied der Black Sun und reise unter ihrem Schutz. Hier meine Dokumente…“

„Pack den Wisch weg, sonst knallts! Die Sun kann mich Mal und du auch, Grünling!“

Schnappte der Kleine und Kevlar wich zurück, als der Typ ihm auch noch seinen Blaster unter die Nase hielt.

„Mach was!“

Raunte er dem Nikto zu und überließ ihm das Feld, indem er sich einen Schritt hinter ihn zurückzog.

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„Euer Hochwohlgeboren", sagte Meldaro in einem schüchternen Ton, „wir wollen doch kein Blut vergießen", sprach der Nikto seinen Satz zu Ende und hörte seinem viel zu hohem Rumgezetere nicht zu.

Er hoffte, dass die kleine Kreatur den Blaster senkte, damit er Zeit gewann. Die beiden Riesen im Hintergrund sind das Problem. Er musste auf den Überraschungseffekt hoffen. Und darauf, dass große Wesen in dünnen Gängen viel Trefferfläche bieten.

Das brachte ihn auf eine Idee. Nachdem der kleine den Blaster nur kurz senkte, sprang Meldaro Hals über Kopf vorwärts, stieß den Anführer zu Kevlar mit dem höhnischen Kommentar: „Den Schaffst du wohl alleine!", duckte sich, um selbst nicht getroffen zu werden und rammte dem Kel'Dor die Spitze seiner rechten Waffe in die rechte Schulter, mit dessen Hand er gerade nach dem Blaster griff und drehte ihn zwischen den Rodianer und sich.

Während der Verletzte mit erschrockenem Blick zum Schlag mit der Linken ausholte, drehte
Meldaro sich in den massigen Körper rein, sodass er mit dem Rücken an dessen Brust stand, in drückte ihm die hintere linke Spitze zwischen die Rippen. Der Schlag traf ihn trotzdem noch an der Schulter und obwohl er an Kraft verloren hatte, war die Wucht dahinter überraschend groß, doch Meldaro konnte sich wegen der zwischen den Rippen steckenden Klinge festhalten, was den Kel'Dor in die Knie zwang.

Mit einem Ruck zog der Nikto die kleine Klinge raus, was ihm wegen der nun gebrochenen Schulter wahnsinnige Schmerzen bereitete, drehte sich mit der linken Seite nach vorne, um ihm mit der Rechten den Kopf abzuschlagen. Der Schlag glückte, nur das "ab" wollte nicht so recht klappen. Die Unterarmklinge blieb in einem der Halswirbel stecken. Nun hatte der Rodianer freie Schussbahn, was er natürlich ausnutzte. Doch zu
Meldaro's Glück zuckte der tote Leib nochmal wegen der in den Nervensträngen sitzenden Klinge hoch und sein Kopf zersprang in einer Explosion aus Blut.
Angeekelt drehte sich der andere Grüne weg. Der flinke Leibwächter musste das natürlich nutzen und hackte ihn mit der nach der Explosion freigewordenen Klinge von oben in die Halssenke und zog sie wieder raus.

Erschöpft ließ
Meldaro die Arme sinken und sah sich schmerzerfüllt, aber zufrieden sein Werk an, während der Rodianer noch seine letzten Schreie und Flüche ausstieß, die er nicht verstand, da sie auf Rodianisch verklungen.

Gerade, als er sich mit einem breiten Grinsen zu
Kevlar umdrehen wollte hörte er ein dunkles Grollen und das Lächeln war nicht mehr aufzufinden.

(Anbei im Anhang eine erste Konzeptzeichnung meiner Waffe)

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Weltraum - Hyperraum auf dem Weg nach "The Wheel" Piratenschiff (angedockt an die "Kreuzzug") - Gefängniszelle / allein

Eine leichte Erschütterung erfüllte das Schiff auf dem sich Dwaine Gambert als Gefangener in seiner Zelle aufhielt. Der Mensch ist am schlafen wurde aber durch die Erschütterung und ein nachfolgendes Gebrüll aus seinen Träumen gerissen. Er setzte sich auf und versuchte erst mal klare Gedanken zu fassen. Was war geschehen? Dwaine erinnerte sich an seinen Auftrag für eine ihm mehr oder weniger unbekannte Person. Ein Handlanger des Clienten hat Dwaine am Raumhafen von Mos Eisley empfangen und ihm die Fracht mitsamt der Hälfte seiner Belohnung überreicht. Die Reise sollte ihn eigentlich nach Denon bringen, aber diese Piraten hier haben den Menschen abgefangen und er solle nun als Sklave verkauft werden. Er fuhr mit einer Hand durch seine Haare und reibte sich die Augen. Nicht gerade die Zukunft die er für sich vorstellte. Sein Problem, als wäre die aktuelle Lage nicht schon Problem genug, ist die Zerstörung seines Schiffes durch besagte Piraten und das nicht erfüllen des Auftrags. Aber zuerst eins nach dem anderen. Erstmal muss der Schmuggler aus seiner Zelle entkommen und dann würde er sich weiter umschauen. Eine Rettungskapsel könnte er nehmen, dafür wäre es aber klüger vorher im Cockpit am System rum zu pfuschen. Dwaine schaute sich in dem Raum um in dem sich seine Zelle befand und stellte fest, dass niemand hier war. Nichtmal eine Wache. Er hörte Stimmen, unweit von seinem Aufenthaltsort. Die Stimme erkannte er sofort als die von dem Pirat der ihn hier einbuchtete. Wie hieß er gleich nochmal? Der Pirat war klein und Dwaine war sich nicht sicher über die Herkunft oder gar die Art der Spezies des Piratenkapitän.

Er betrachtete die Gittertür welche ihm den Ausgang nach draußen verwehrte. Sowas von primitiv murmelte er und schaute sich die Scharniere genauer an. Wie er es sich gedacht hatte. Die Scharniere konnte er ohne größere Probleme einfach raushieven. Gesagt getan. Die Gittertür lehnte Dwaine an die Wand des Schiffes und machte sich mit langsamen Schritten auf den Weg in Richtung der Stimmen. Doch vorher sammelte er noch seine beiden DL-44er Blaster vom Tisch und legte seinen Halfter an. Dwaine Gambert drehte sich elegant um strich sich nochmal durchs Haar und bewegte sich in Richtung Stimmen. Fast angekommen jedoch weichten die Stimmen Kampfgeräuschen. Er wartete kurz bis Ruhe eingekehrt ist und ging dann um die Ecke, eine Hand nahe am Blaster. Dwaine fand sich offensichtlich an der Luftschleuse wieder und vor ihm ein paar Leichen die deutlich niedergemetzelt wurden, denn überall sogar an der Decke waren Blutspritzer zu sehen. Schnell erkannte der Mensch, dass der Nikto dafür verantwortlich sein musste. Die anderen beiden Wesen waren einfach zu klein und schmächtig und wären höchstwahrscheinlich nicht in der Lage derart brutal im Nahkampf zu kämpfen. Einer davon war der Kapitän der Piraten der sich allein zwischen dem Nikto und dem anderen Wesen, vermutlich ein Verbündeter vom Schlächter, befand.

Dwaine Gambert ist wahrlich nicht der Typ der jemanden in den Rücken schiessen würde, aber der Pirat, Tieggs Boggle so war sein Name fiel ihm wieder ein, wollte ihn als Sklave verkaufen. Der Mensch zückte seinen Blaster und richtete diesen auf den Pirat. Ein Lächeln war auf Dwaine's Gesicht zu erkennen, freundlich war es aber nicht.

"Eine außerordentliche Frechheit mich gefangen zu nehmen und mein Schiff zu zerstören."

Er schaute die beiden anderen an und sein Lächeln wurde freundlicher, natürlich nur mit schauspielerischer Fähigkeit.

"Nun denn meine Herren. Wer ihr auch seid, ich danke euch für die "Ablenkung" des Piratenpacks. So konnte ich ohne große Probleme aus meiner Zelle ausbrechen. Ich überlasse den Kapitän euch, ich habe kein Interesse an ihm. Beantwortet mir doch bitte aber eine Frage. Auf welchen Kurs befinden wir uns?"

Dwaine war mal wieder von sich selbst beeidnruckt und lächelte weiterhin freundlich als er nach dem aktuellen Kurs fragte. Er schaute sich in den kleinen Gang um und war der Ansicht, dass die Leichen der Piraten langsam anfangen zu stinken. Tieggs Boggle knurrte offenbar vor Zorn aber darum kümmerte er sich nicht. Er blickte vom Nikto zu den anderen "Zwerg" und klatschte sich dann mit der Handfläche gespielt an die Stirn.

"Du meine Güte! Wo sind nur meine Manieren. Ich heiße Sam. Sam White. Wie wäre es wenn wir uns auf euer Schiff zurückziehen und diese Mühle von Schiff loswerden?"

Brilliant gespielt Dwaine, lobte er sich in Gedanken als er sich mit falschen Namen vorstellte. Sollten sie ihn auf deren Schiff einladen würde er als aller erstes in Erfahrung bringen wer sie sind. Das Piratenschiff würde er nur ungern übernehmen. Es mieft und ist in einem miserablen Zustand.

Weltraum - Hyperraum auf dem Weg nach "The Wheel" Piratenschiff (angedockt an die "Kreuzzug") - Luftschleuse / Dwaine mit Meldaro, Kevlar, Tieggs Boggle (NPC) und toten Piraten
 
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[Hyperraum | von Dxun nach Uyter | Frachter Eisenheim | Quartier] Sliff Quori, Mol

Während sich die wohlige Wärme des Alkohols langsam vom Magen aus durch seinen Körper ausbreitete, hörte Sliff Quori schweigend Mols Worten zu. Nun erfuhr er also endlich, wer sein Weg- und Kampfgefährte tatsächlich war. Weshalb er sich als Kommandant bezeichnete. Und warum er die Sith hasste. Dass diese Abneigung sich auch auf die Jedi erstreckte, obwohl der Zabrak ein Republikaner gewesen war, überraschte ihn allerdings, doch in Anbetracht dieser Erlebnisse war es nicht weiter verwunderlich. Schon vor Dxun hatte Mol eine Menge durchgemacht. ›Scheißesturm‹ war tatsächlich der richtige Begriff dafür: Nicht sehr poetisch, aber gerade deshalb besonders treffend. Es machte deutlich, dass Sliff nicht der einzige war, der in der letzten Zeit mächtige Schicksalsschläge abbekommen hatte. Allerdings war er gerade nicht in sehr optimistischer Stimmung und schaffte es nicht, daraus Hoffnung zu ziehen. Es unterstrich im Grunde nur das Gefühl, dass das Universum hart und grausam war, es nichts geschenkt gab und es selbst dann, wenn man glaubte, das Schlimmste durchgestanden zu haben, noch viel übler kommen konnte. So wie der Jünger nach der geglückten Flucht von dem ekelhaften Mond geglaubt hatte, in Sicherheit zu sein - und dann hatte der vermaledeite Droide ihm ohne Narkose das Bein abgesägt (Wo war da eigentlich dieser Schnaps gewesen, der ihm jetzt so rasch ins Hirn stieg?). Der erste Teil von Mols Geschichte brachte ihn nicht dazu, die Selbstmordgedanken zu verwerfen, sondern er stellte sich eigentlich nur die Frage, warum der Zabrak sich nicht selbst schon lange einen Blaster in den Mund gesteckt oder sein Schiff gegen einen Asteroiden gesteuert hatte. Getrieben von seinem Frust wollte er genau diese Frage stellen. Doch dann sagte der ehemalige Republikaner etwas, das Sliff weit mehr überraschte als alle Offenbarungen zuvor. Mol sprach ihm Mut zu.

Quori spürte ein innerliches Stechen. Sein Magen schien sich zu verkrampfen, doch das kam vermutlich nicht vom Alkohol. Wie lange war es nun her, dass jemand ihm gesagt hatte, dass er an ihn glaubte? Der letzte, der solche Worte genutzt hatte, war der Werber des Sith-Ordens gewesen, der ihn auf Koboth gefunden und ihm eine glorreiche Zukunft im Orden verheißen hatte. Das war, wie er heute wusste, entweder eine Lüge oder eine drastische Fehleinschätzung gewesen. Später dann hatte niemand ihm mehr gesagt, dass er etwas erreichen konnte und dass er dabei Unterstützung finden würde. Im Sith-Orden half man sich nur gegenseitig, wenn man selbst einen Vorteil davon hatte. Freundschaft gab es nur, solange sie den eigenen Interessen nicht im Weg stand, denn letztlich war jeder sich selbst der Nächste und wer anders dachte oder handelte, ging gnadenlos unter. Auch Sliff hatte sich über die Jahre hinweg diese Denk- und Lebensweise zueigen gemacht, nach der man sich auf niemanden verlassen durfte außer auf sich selbst. Seit Jahren hatte er diesen Grundsatz nicht mehr in Frage gestellt. Er hatte sogar vergessen, dass es Wesen gab, die nach anderen Kategorien urteilten. Insbesondere dem muskelbepackten, schmerzunempfindlichen, nicht gerade intellektuell wirkenden Mol hätte er es nicht zugetraut. Doch er konnte nicht mehr leugnen, dass er sich gründlich geirrt hatte. Der Zabrak hatte sich für ihn eingesetzt - selbstlos und unter Aufbietung aller Kraft hatte er ihn aus dem Dschungel geschleppt, als er mit seiner Beinwunde nicht mehr hatte laufen können. Das war weit mehr gewesen, als jeder Sith-Jünger für ihn getan hätte, selbst wenn sie sich schon seit Jahren kannten. Und auch jetzt, wo die Krise ausgestanden war und Mol gar nicht mehr auf einen Mitstreiter angeweisen war, machte er dem Kobok Mut und versprach ihm seinen Beistand. Der Kommandant war der erste echte Kamerad, den Sliff seit einer Ewigkeit hatte. Das löste eine ganze Welle von Emotionen in ihm aus: Der Grund dafür, dass er sich innerlich verkrampft fühlte. Denn noch war er vom Alkohol nicht enthemmt genug, um diesen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Er war ein sehr emotionales Wesen, doch wann immer es als Schwäche ausgelegt werden konnte, seine Gefühle offen zu zeigen, unterließ er es wohlweislich, aus Angst vor Verrat. Erstaunlicherweise war dies jedoch die erste Situation seit seiner Ankunft im Orden, in der er so etwas nicht befürchtete. Er hielt Mol für aufrichtig - eine Eigenschaft, die es im Tempel nirgends gab.


»Ich, also... du...« Sliff wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Frust saß tief, doch es gelang dem Zabrak tatsächlich, zumindest ein Bisschen Hoffnung in ihm keimen zu lassen. Eine Aussicht, dass die Dinge sich irgendwie regeln lassen würden und es irgendwann wieder eine Perspektive gab. Jedoch konnte auch Mol ihm nicht versprechen, dass sein Leben wieder so sein würde wie zuvor. Das würde nie passieren, er befand sich in einer Einbahnstraße. Allerdings kam ihm auch der Gedanke, dass es vielleicht nicht die ultimative Katastrophe war, dass eine Rückkehr zu den Sith nicht möglich war. Denn ihm wurde langsam bewusst, wieviel ihn das Leben dort gekostet hatte. Die Aussicht darauf, selbst ein Sith zu werden, hatte sich längst zerschlagen, und die Chance auf eine einigermaßen lukrative und angesehene Position in den Reihen der Jünger hatte er mit dem Verlust so elementarer Dinge wie Freundschaft, Vertrauen und dem Gefühl von Sicherheit bezahlt. Ein Leben aus ewigem Kampf, beinahe ebenso brutal wie der auf Dxun. Bloß ohne einen treuen Kameraden, wie Mol einer war. So gesehen hatte er auch etwas sehr Wertvolles hinzugewonnen. Nur waren leider sein Zuhause und sein Bein ein hoher Preis dafür.

»Vielleicht hast du recht. Aber im Moment fällt's mir schwer, eine Zukunft zu sehen. Als Krüppel nochmal ganz neu anfangen... ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ich hab' nie darüber nachgedacht, was ich machen würde, wenn ich mal von den Sith weg muss, und auf Krücken oder im Rollstuhl hat man nicht so viele Möglichkeiten. So oder so... nichts wird mehr wie's mal war. Das muss ich erstmal verdauen. Weiß nicht, ob es für jemanden wie mich eine bessere Perspektive gibt als sich einfach... Ich denke über das nach, was du gesagt hast, aber ich verspreche nichts.«

Alle möglichen Gefühle brodelten in Sliff. Nachdem die tiefe Hoffnungslosigkeit langsam an Dominanz verlor, traten andere Emotionen wieder deutlicher hervor. Der Frust über seine Lage war ungebrochen, vermischte sich nun aber mit etwas, das im Wesen aller, die nach den Grundsätzen der Sith lebten, eine wichtige Rolle spielte: Der Durst nach Rache und Vergeltung. Der Kobok wünschte sich, seinem Ärger Luft zu machen. Da er keine Möglichkeit hatte, seinem Zorn als Machtblitz Gestalt zu verleihen, musste es anders gehen. Seine Erinnerung an die Ereignisse im Wald und auf der Landeplattform waren verschwommen, aber er glaubte nun, sich zu entsinnen, dass Mol nicht alleine an Bord gekommen war. Er hatte jemanden dabei gehabt - einen Trandoshaner. Einen von der verfluchten Brut, die ihm all das eingebrockt hatte. Vom Angriff auf Keshis Shuttle über die Aussetzung im Dschungel bis hin zu dem Waldbrand, der ihn fast das Leben gekostet hatte, ging eigentlich alles auf die Rechnung dieser Piratenbande mit ihren perversen Jagdspielchen.


»Sag mal... was ist denn aus dem Echsenvieh geworden, das du an Bord geholt hast?« wechselte er das Thema. »Ist der noch am Leben? Ich kann mir schon denken, wieso du ihn mitnehmen wolltest. Und klar ist er dein Gefangener, nicht meiner. Aber du weißt, dass auch ich seinen Leuten eine Menge verdanke, für das ich mich gern revanchieren möchte. Wenn ich ihm also einen Besuch abstatten darf... dann hätte ich einen echten Grund, mich nochmal von diesem Bett zu quälen.«

[Hyperraum | von Dxun nach Uyter | Frachter Eisenheim | Quartier] Sliff Quori, Mol
 
[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach The Wheel | 'Kreuzzug' | Lounge ] Meldaro, Kevlar und Tieggs Boggle mit seinen Spießgesellen

Nervös auf seinen Fußballen hin und her wippend erwartete Kevlar mit einem bangen Gesichtsausdruck den nächsten Schlag. Die Situation war explosiv und eigentlich an und für sich rundheraus beschissen. Hier wurde entweder eine Menge Fingerspitzengefühl benötigt – was er ehrlich gesagt dem grünen Nikto nicht zutraute – eine Haudraufattitüde mit ziemlich effektiver Fähigkeit zu Schnetzeln – auch da ließ die schmächtige Statur des Nichtmenschen nicht viel Hoffnung übrig – oder einen ganzen, bis zum Rand gefüllten, A’rsch voll Glück.

Schließlich machte der Nikto den Mund auf…aber nicht annähern so wie Kevlar sich das erhofft, beziehungsweise vorgestellt hatte. Unterwürfig wie sonstwas sprach er den Giftzwerg Boggle doch tatsächlich mit ‚Euer Hochwohlgeboren‘ an und äußerte den Wunsch doch kein Blutvergießen veranstalten zu wollen. Ernsthaft?! War das sein Plan wie er sie alle hier lebendig rausbringen wollte? Den Piraten so lange Honig ums Maul schmieren, bis sie alle an Diabetes verreckt waren, oder was?! Kevlar war sich bewusst, dass sein Gesicht grade keinen sonderlich intelligenten Ausdruck zeigen konnte. Seine roten Augen waren auf die Größe von Zehncreditchips angewachsen, sein Mund halb geöffnet und seine Fledermausohren resigniert zu Boden gerichtet. Doch das sah der Nikto, der mit dem Rücken zu ihm stand natürlich nicht. Nur Boggle, der gehässig grinste, jedoch dann seinen Blaster senkte.

Dann passierte auf einmal und vor allem ganz schnell. Ehe er sichs versah wurde Boggle in seine Arme geschleudert und der Nikto warf sich auf die anderen beiden Piraten. Reflexartig packte Kevlar den Dazouri in einer Umarmung und hinderte ihn daran mehr zu tun als hilflos zu zetern. Seine Augen waren dabei auf seinen Personenschützer gerichtet, der seine Armklingen mit einer Effektivität einsetzte, die dem Qwohog sein Frühstück zurück nach oben trieb. Übelkeit erregende Geräusche, ein hässliches Schmatzen als Durastahl in weiches Gewebe drang, der Kopf des Kel’Dors, der für einen Piraten sehr beachtlichen Inhalt in einer rotweißen Explosion über den Anwesenden (und Ex-Anwesenden) verteilte… Als der Nikto innehielt konnte Kevlar einen ausgeprägten Würgereiz kaum noch unterdrücken.

Er hätte wohl in diesem Moment bereits hemmungslos neben die Leichen gereihert, wenn nicht eine weitere Überraschung ihn abgelenkt und das unrühmliche Comeback von Nunaeiern und Toast noch einmal aufgeschoben hätte. Der erste Mensch den Kevlar seit seinem letzten Auftritt sah, legte einen Auftritt hin, bei dem ein Geschäftsmann blass vor Neid geworden wäre, beklagte sich dass die Piraten sein Schiff zerstört hatten, erkundigte sich nach dem momentanen Kurs und stellte sich als Sam White vor. Wo war der jetzt so schnell hergekommen?!

Kevlar war so perplex solch einen Auftritt in dem von Kel’Dor-Hirnmasse winterlich weiß gefärbten Schlachtfeld zu sehen zu bekommen, dass er kurz seinen rebellierenden Magen vergaß und auch den ebenfalls – und noch schlimmer – rebellierenden Boggle aus den Augen ließ.

„Ähh was…?“

Murmelte Kevlar, bevor ein Grollen in seiner Bauchgegend sich mit beunruhigender Intensität in seinen Wahrnehmungsfokus rückte. Kurz dachte er es wäre wieder sein Magen, der die Gelegenheit sein Innerstes vor aller Welt auszubreiten auf keinen Fall verpassen wollte, doch dann geriet irgendetwas Haariges in sein Blickfeld. Ehe er sichs versah, waren seine Hände mit Pelz gefüllt und eine riesige Gestalt türmte sich zwischen ihm, dem Nikto und diesem merkwürdigen Sam White auf. Eine riesige Gestalt mit Hörnern, Klauen von der Länge von Kevlars Unterarm und Fangzähnen, die einem Rancor gut zu Angesicht gestanden hätten.

Einen Moment herrschte Stille, dann grollte das Wesen tief und bedrohlich und die kleinen Augen richteten sich auf Kevlar aus. Ungläubig schloss der Qwohog seine Augen, öffnete sie wieder und stellte zu seinem maßlosen Schrecken fest, dass das Vieh noch immer da war.

„Nein.“

Sagte er determiniert und wich zurück

„Nein. Du bist nur irgendein dummer Alptraum. Du kannst mich mal. F’ick dich. Ich gehe jetzt nen Schnaps trinken.“

Sagte er und schüttelte den Kopf. Er fuhr auf dem Absatz herum und machte Anstalten einfach zu gehen. Hinter ihm brüllte das haarige Ungetüm auf und walzte deutlich schneller hinterher und direkt auf den kleineren Qwohog zu.


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[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach The Wheel | 'Kreuzzug' | Lounge ] Meldaro, Kevlar, Dwaine Gambert aka Sam White und Tieggs Boggle mit seinen Ex-Spießgesellen

Meldaro riss die Arme wieder hoch, als der Mensch um die Ecke kam. Der rechte Arm zeigte direkt auf diesen „Sam", zitterte aber leicht, bei Anbetracht des schon gezogenen Blaster, der ihnen gehörigen Ärger versprach. Eine kälte umschloss sein Herz und ließ ihn gefrieren, weswegen auch sein Arm aufhörte zu zittern.

„Wo kommst du denn jetzt her! Dein Blut würde sich bestimmt gut mit..."

wollte der Nikto ihm gerade entgegenwerfen, was mal so gar nicht zu seiner inneren Angst passte, wurde jedoch abrupt von dem völlig aufgelösten Geschwafel des Qwohog unterbrochen, der irgendwas von 'nem Alptraum faselte und sich jetzt auch noch einen einkippen wollte! Eine Wut erfasste
Meldaro, die seine Starre wieder auftaute und ihn herumwirbeln ließ. War dieser Captain überhaupt zu irgendetwas zu gebrauchen? Nichtmal mit dem Knirps kam er scheinbar zurecht. Gleich würde Meldaro in seinem wieder aufflammenden Blutrausch beiden die Hirnmasse zu Pudding verarbeiten. Solche niederen Geschöpfe verdienen das Leben nicht.

„DU bewegst dich nirgendwo..."

herrschte er ihn an, stockte aber schnell bei dem kuriosen Anblick, den er zu sehen bekam. Ein völlig gelassener
Kevlar, der ohne Angst von einer Kreatur wegspazierte, die Meldaro noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Dieses riesige Fellknäul überragte ihn bei weitem und schnell merkte er, dass dieser Giftzwerg mehr war, als nur ein unterentwickelter Piratencaptain mit Agressionsproblemen. Die Angst überkam den Bodyguard wieder, welche sich noch durch den Gedanken verstärkte, was für Probleme er wohl bekommen würde, wenn er diesen scheinbar alkoholsüchtigen Gitarristen einfach verreckten ließ. Trotzdem spielte er mit dem Gedanken sich einfach umzudrehen und fluchtartig in das Piratenschiff zu rennen, das Schott zu schließen und einfach woanders hin zu fliegen. Das einzige Problem, dass sich ergab war, dass Meldaro weder wusste wohin er sollte, noch dass er überhaupt richtig wusste, wie man das Teil eigentlich fortbewegte.
Außerdem, was hatte er eigentlich zu verlieren? Er konnte doch nur Ruhm gewinnen, indem er diese Bestie auch noch niederstreckte.

„Scheiß doch drauf"

sagte der Grüne mehr zu sich, als zu den andren, um sich selbst zu diesem Selbstmord zu überreden. Er ging bangen Herzens, jedoch mit festem Schritt auf das Monstrum zu und kreuzte die Klingen schützend vor seinem Gesicht.

Tieggs bemerkte ihn gar nicht. Er blickte Kevlar nur genauso verdutzt an, wie es Meldaro bis vor kurzem noch getan hatte. Unschlüssig drehte sich der mit riesigen Zähnen bestückte Kopf zu den restlichen Überlebenden. Der tödliche Blick dieses Getiers ließ den Nikto in der Bewegung innehalten und das bösartige Knurren machte das flaue Gefühl im Magen nicht unbedingt besser. Doch dann weitete sein Blick vor Schreck. Erst jetzt kam Meldaro wieder Sam in den Sinn. Er hatte ihn bei diesem Gegner völlig vergessen.

Er hoffte jetzt einfach mal, dass der Mensch es auch auf den Dazouri abgesehen hatte. Und selbst wenn nicht, war es jetzt sowieso zu spät.

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[ Mittlerer Rand / Hyperraum Richtung The Wheel / Eisenheim / Mannschaftsquartiere ] Mol und Sliff

Sliffs nächste Worte waren besser als die letzten, doch noch immer nicht berauschend. Er sprach davon es sich zu überlegen, dass er jedoch nichts versprechen konnte. Doch das war mehr als Mol gewagt hatte zu hoffen, selbst mit einem inzwischen wieder einigermaßen steigenden Alkoholpegel im Blut. Also nickte er lediglich. Weitere Worte wären nun einfach fehl am Platze gewesen. Also starrte er ins Leere, während seine Gedanken abschweiften.

Wie würde es nun für ihn weitergehen? Sobald sie auf The Wheel ankamen, würde er sich eine Klinik suchen und seinen linken Arm amputieren lassen. Das am vergangenen Abend war zwar eine Kurzschlussreaktion gewesen, doch instinktiv wusste er, dass es die richtige Entscheidung war. Er würde nicht darauf warten, dass verfluchte Parasiten ihm übers Gesicht wucherten und ihn erstickten. Das war kein guter Tod und ein unangenehmer obendrein. Wie es dann mit der Black Sun weitergehen würde, würde man dann herausfinden. Immerhin war Sliff so nicht der einzige der eine Gliedmaße verlor, dachte Mol bitter.

Plötzlich wurde er erneut von der Stimme des Kobok aus seinen trüben Gedanken gerissen. Sliff wollte wissen ob der Trandoshaner den Mol an Bord gebracht hatte, Thessa, noch am Leben war und ob man ihm einen Besuch abstatten konnte um sich zu revanchieren. Erneut nickte der Zabrak langsam. Sliff sprach damit eine Thematik an, die er eigentlich hatte – zumindest fürs erste – in Alkohol ertränken wollen. Trotz allem hatten sie eine Menge zusammen durchgemacht und das dem Trandoshaner zugedachte Schicksal durchzuziehen hatte schon mehr als einen nur bitteren Beigeschmack.

Thessa wird bekommen was er verdient hat“

Sagte Mol leise und stürzte rasch noch einen Schluck Schnaps hinunter

„Und wenn du willst kannst du helfen. Nur…ich möchte das nüchtern machen, obwohl es betrunken zweifelsohne leichter wäre. Wir tun es morgen, nach dem Aufstehen. Und bis dahin…trinken wir!“

Sagte er energisch und reichte seinem Kameraden die Flasche.



***


Langsam betrat Mol den Frachtraum. Es war nötig vorsichtig zu gehen – nicht nur weil zu grelle Farben und ein ziehender Kopfschmerz von dem übermäßigen Alkoholgenuss am vergangenen Abend kündeten. Er stützte Sliff, der sich hüpfend und unbeholfen fortbewegen musste. Dem Zabrak war klar gewesen, dass weiteres Tragen den anderen nur unnötig gedemütigt hätte und so hatte er es garnicht erst angeboten.

Vor ihnen auf dem Boden hockte
Thessa. Auch hier war der Medidroide nicht untätig geblieben. Kratzer und Wunden waren gereinigt und verarztet und über dem ausgeschlagenen Auge lag ein dicker, weißer Verband. Das Echsenwesen schaute auf und kniff beunruhigt sein verbleibendes Sehorgan zusammen, als Mol und Sliff den Raum betraten.


„Hallo Thessa

Sagte Mol tonlos und setzte Sliff an einigen Kisten ab, an denen er aufrecht stehen bleiben konnte. Sein Gesicht war stählern und die Augen kündeten davon, dass er gedanklich weit, weit fort war.

Mol…was…wie…“

„Diese Situation macht mich traurig, weißt du?“

Unterbrach er ihn abrupt und seine Augen fokussierten sich auf seinen ehemaligen Freund

„Ich hätte jedem von euch mein Leben anvertraut. PalooYannicElias, der das mit wer weiß wie viel bezahlt hat…und am allermeisten dir, mein Freund.“

Mol, es tut mir…“

Energisch hob er die Hand und gebot Thessa zu schweigen

„Dieses Vertrauen ins Gesicht gespuckt zu bekommen…bei der ersten sich bietenden Gelegenheit…das schmerzt, Thessa. Es tut verdammt weh.“

Langsam trat er auf den anderen zu

„Die meisten Religionen von denen ich weiß predigen Vergebung der Schuld, zweite Chancen…“

Ungeschickt öffnete er die Fesseln um das Rohr an dem er festgebunden gewesen war und zog ihn zu sich hoch. Mit einem zutiefst wehmütigen Ausdruck in den Augen lächelte er schief

„Wirklich? Du willst mir vergeben, nach allem was ich getan habe?“

„Aber nicht unsere Religion.“

Fuhr er unbeirrt fort, Thessa vollkommen ignorierend. Plötzlich und kraftvoll riss er die geschuppten Hände noch weiter in die Höhe, bis der Trandoshaner gezwungen war kerzengrade zu stehen und schloss die Fesseln ein weiteres Mal um ein Rohr. Langsam trat er zurück und versenkte seine Faust mit voller Wucht im Magen seines ehemaligen Freundes, der aufstöhnte, sonst jedoch still blieb.

Sliff. Weißt du wie man ein Wesen häutet? So häutet dass es nicht stirbt…zumindest nicht sofort?“

Schabend fuhr das erbeutete Häutungsmesser aus der Scheide und glitzerte unschuldig silbern im Licht der Lampen.

Mol…nein! Das kannst nicht machen! Folter mich meinetwegen aber im Namen der Zählerin häute mich nicht! Bitte!“

In der Stimme Thessas schwang nun wahre Angst mit, die Mol jedoch nur ein müdes Lächeln aufs Gesicht trieb.

„Halt deinen fauligen Mund du stinkender Verräter.“

[ Mittlerer Rand / Hyperraum Richtung The Wheel / Eisenheim / Frachtraum ] Mol, Sliff und Thessa
 
[Hyperraum | von Dxun nach Uyter | Frachter Eisenheim | Frachtraum] Sliff Quori, Mol; Thessa (NPC)

Gewalt, das war die Sprache der Sith. Auch wenn Sliff Quori schon seit Jahren klar war, dass er niemals ein echtes Mitglied des Ordens werden sollte, und obwohl die neuen Entwicklungen sogar seine Rückkehr in den Tempel unmöglich machten, war er einer von ihnen. Ihre Grundsätze hatte er verinnerlicht und schon lange sein Leben nach ihnen ausgerichtet. Neuerdings begann er, zu entdecken, dass das Universum größer war als der Blickwinkel der Sith: Durch Mol hatte er wieder gelernt, was Kameradschaft bedeutete und wie wertvoll Selbstlosigkeit sein konnte. Aber das ließ ihn nicht alles, woran er glaubte, von einem Tag auf den anderen vergessen. Sliff war von seinem Denken und Handeln her noch immer ein Jünger der Sith. Er war weder gutherzig noch nachgiebig und am allerwenigsten war er gnädig. Thessa vor sich zu sehen, von beinahe ebenso vielen Blessuren gezeichnet wie der Zabrak und er, gefesselt und wehrlos, sprach seine niedersten Instinkte an. Er fühlte eine tiefe Rachsucht und zugleich intensive Freude darüber, dass diese ihre Erfüllung finden sollte. Die Worte des Kommandanten Mol, mit denen dieser seinem Gefangenen eine Häutung bei lebendigem Leib versprach, jagte dem Kobok einen Schauer über den Rücken; doch nicht deshalb, weil er dieses Schicksal als zu grausam oder die Vorstellung als widerlich empfand. Nein, es war die Vorfreude, die ihn frösteln ließ. Auf die Frage, ob er sich auf das Häuten verstand, antwortete er:

»Nein... aber ich lerne schnell. Dein Medi-Droide wird uns die Zeit verschaffen, die wir brauchen.«


Auch er zückte das Messer. Es war die Klinge, mit der er den Snivvianer im Cockpit niedergestreckt hatte. Ein Wesen, das vermutlich ebenso wie Mol und er ein entflohener Gefangener gewesen war; womöglich hätte er sogar ein Verbündeter werden können. Doch der Kobok hatte sich darauf nicht verlassen können. Er hatte eine schnelle Entscheidung gefällt und beschlossen, dass das Risiko eines Verrats zu groß war und er den Fremden nicht am Leben lassen durfte. Das war eine Entscheidung, die er nicht bereute. Auch nicht beim Anblick des getrockneten Blutes, das noch in der Kante zwischen Klinge und Griff klebte. Bald würde das Messer ein weiteres Mal Blut trinken; das eines gefesselten Trandoshaners, der sich nicht wehren konnte. Auch dieser Akt, das wusste Sliff, würde ihm keine schlaflosen Nächte bereiten. Denn Thessa hatte verdient, was ihn nun erwartete. Er war ein Verräter, ein Mörder, der Handlanger von Entführern, Raumschiffdieben und Piraten. Doch den Tod verdient hatte er, weil er zu schwach war, damit durchzukommen. Wäre er als Sieger aus dem Wiedersehen mit Mol hervorgegangen, wäre er im Recht. So aber konnte er seiner Strafe nicht entkommen.

Sliff Quori entdeckte ein Metallrohr, das neben verschiedenem Krimskrams herumlag und wohl als Ersatzteil diente. Das hob er auf und nahm es als behelfsmäßige Krücke, um auf Thessa zuzuhumpeln. Er war sich im Klaren darüber, dass er als frisch Amputierter, der ohne Hilfe kaum von der Stelle kam, eigentlich keinen allzu gefährlichen Eindruck machte. Aber der Trandoshaner konnte ihm trotz des unbeholfenen, langsamen Gehüpfes, das er mit Hilfe des Rohrs veranstaltete, nicht entkommen. Noch betäubte ein Rest von Alkohol die Schmerzen, die der Kobok dabei verspürte: Sein Körper hatte das Gift langsamer abgebaut als der von Mol, deshalb war er noch immer ein wenig berauscht; für den Kater würde erst später die Stunde schlagen. In seinem jetztigen Zustand war er herrlich enthemmt und doch klar genug bei Sinnen, um genau zu wissen, was er tat.

»Du weißt gar nicht, wer ich bin, stimmt's?« sagte er, als er nah genug vor dem Trandoshaner stand, dass er ihn hätte treten können - wenn er noch einen zweiten Fuß gehabt hätte. Mit vor Wut zitternden Mandibeln und einem wahnsinnigen Funkeln in den roten Facettenaugen fuhr er fort: »Ich bin Sliff Quori. Deine Freunde haben mein Schiff aufgebracht, meine Pilotin getötet, mich in einen Käfig gesperrt wie ein Tier und dann nach Dxun gebracht. Sie dachten, ich wäre ein geeignetes Wild für ihr kleines krankes Spielchen. Aber du siehst ja, wie es ausgegangen ist. Du kennst doch das Sprichwort: Wer zuletzt lacht...«

Er hielt das Messer hoch und betrachtete es im Zwielicht der Schiffsbeleuchtung. Das war keine Showeinlage; er empfand in diesem Moment tatsächlich eine gewisse Zuneigung für diese Klinge und war für einige Sekunden von ihrem Anblick gebannt. Dann riss er sich los und erklärte:

»Lachen fällt mir ein wenig schwer heute, das gebe ich zu. Bis gestern hatte ich noch zwei Beine und die Umstellung macht mir zu schaffen. Aber weißt du, was meine Laune heben würde? Jemanden büßen zu lassen. Rate wer das ist...«

Nun wandte er sich zu Mol um und sagte:

»Du willst seine Haut; es ist mir ein Vergnügen, dabei zu helfen. Aber wenn wir damit fertig sind und er noch immer lebt, will ich sein Bein haben. Das linke, vom Knie abwärts. Der Droide soll es fachgerecht amputieren; so gut er kann, aber ohne Betäubung. Genau wie bei mir. Das ist absolut fair, findest du nicht?«

[Hyperraum | von Dxun nach Uyter | Frachter Eisenheim | Frachtraum] Sliff Quori, Mol; Thessa (NPC)
 
Der Post der an dieser Stelle stünde beinhaltet ein Level der Gewaltdarstellung, die ich aufgrund der Natur dieses Forums nicht öffentlich zugänglich machen möchte. Ich bin so wage wie Möglich geblieben, halte es aber dennoch für besser mich an dieser Stelle selbst zu zensieren und den Post nur per Anfrage per PN, an meinen Hauptaccount Arlen, zugänglich zu machen. Wer reibungslos der Story folgen möchte, hier ein grober Überblick über die dargestellten Ereignisse:

Thessa Ssirak wird gehäutet, bleibt jedoch bei Bewusstsein bis Sliff ihm wie angekündigt sein Bein abtrennt. Mol verbannt das Erlebte tief in sein Unterbewusstsein und blockt jede Emotion diesbetreffend ab. Er hängt die Haut zum Trocknen auf, woraufhin er den Medidroiden entdeckt, der Thessa untersucht und feststellt, dass aufgrund der enormen Selbstheilungskräfte der Trandoshaner eine kleine Überlebenschance besteht. Während Mol und Sliff den Frachtraum verlassen, beginnt der Droide mit der ihm möglichen Behandlung.

Danke für euer Verständnis,
Mit freundlichen Grüßen
Arlen
 
[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach The Wheel | 'Kreuzzug' | Lounge ] Meldaro, Kevlar, Dwaine Gambert aka Sam White und Tieggs Boggle mit seinen Ex-Spießgesellen

Kevlar sah sich selbst bereits zurück in die Lounge laufen und sich einen ordentlichen Schnaps eingießen. Qiilura Korn. Ja das musste jetzt sein. Das Zeug war ein Geheimtipp, eine Delikatesse und so stark, dass es ihn betrunken machen würde, selbst wenn er es nur im Traum trinken würde. Er wusste welche Schritte er machen, an welchen Schrank er gehen würde und wie es klingen würde, wenn die Flasche aufdrehen würde. Doch leider kam es nie so weit.

Unvermittelt schloss sich eine haarige Pranke um seine Körpermitte und riss ihn von den Beinen. Augenblicklich verlor er jeglichen Halt und fand sich im nächsten Moment deutlich höher in der Luft wieder, als er es gütlich mit seiner Höhenangst ausmachen konnte. Selbst wenn er nicht geträumt hätte, hätte er in diesem Moment vermutlich geschrien wie ein kleines Mädchen. Nur nicht so hoch. Oder so wohlklingend. Oder so mädchenhaft…naja eigentlich hatte nur Panikgrad etwas mit einem kleinen Mädchen gemein.

MELDAAAROOOO!“

Brüllte Kevlar aus Leibeskräften und schaffte zum ersten Mal auf dieser Reise diesen elenden Namen zu behalten und richtig auszusprechen. Aus dem Augenwinkel erhaschte er einen Blick auf den angesprochenen, der wie angewurzelt hinter dem Ungetüm stand. Von Sam White war nirgendwo eine Spur zu sehen. Was dem Menschen auch irgendwie nicht zu verdenken war. Natürlich konnte Kevlar es ihm nicht verdenken, immerhin war das hier alles ein Traum und Sam White daher eine Projektion seines Unterbewusstseins!

Wieder schrie der Qwohog als das Ungetüm aufbrüllte und mit knochenzerschmetternder Wucht gegen die Schiffswand schmetterte, ihn dann jedoch losließ. Stöhnend sank er zu Boden und rang um Atem. Hatte er sich das nur eingebildet oder hatte er irgendetwas knacken gehört? Heftige Schmerzen beim Atemholen suggestierten, dass die ein oder andere Rippe tatsächlich bittere Wirklichkeit waren. Doch es war natürlich nicht vorbei.

Blitzschnell schlug das Ungeheuer zu und hätte Kevlar sicher halbiert, wenn er sich in diesem Moment nicht hätte zur Seite fallen lassen. So gruben die monströsen Krallen lediglich tiefe, tiefe Kratzer in die Schiffswand. Stöhnend und von einer Panik erfüllt die Ihresgleichen suchte robbte er vor und wich so dem nächsten Hieb aus, der abermals sein Tod gewesen wäre, wenn nicht im richtigen Moment irgendetwas das Monster abgelenkt hätte. So konnte er sich zur Seite rollen, bevor sich drei Krallen mehrere Zentimeter tief in den Boden bohrten.

Panisch suchte er seine Taschen nach irgendetwas Brauchbaren ab, was er zu seiner Rettung in den Ring werfen konnte und hätte beinahe vor Freude geweint, als seine grünen Finger sich um einen winzigen Hold-out Blaster schlossen, den er aus Gründen immer bei sich trug. Zitternd hob er die Waffe und setzte alle sechs Schuss in die haarige Masse über ihm, die wütend aufbrummte und ihm den Blaster mit einer plötzlichen Bewegung aus der Hand rammte. Bevor er hinterherhechten konnte, hatte sich ein riesiger Fuß auf sie gesenkt und sie zu Blasterkleinteilen zermalen.

„Neeeeeei-eeeen!“

Stöhnte er verzweifelt auf, während weiter oben das Monstrum wieder seine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Schon hörte er das sausen grausamer Krallen. Diesmal würde er sich nicht wegrollen können.


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Mit Schrecken beobachtete Meldaro, wie Kevlar angehoben und weggeworfen wurde. Der Schrei des Qwohog drang nur langsam in sein Hirn vor, weckte ihn jedoch aus seiner Starre und ließ ihm wieder die volle Kontrolle über seinen Körper. Mit der Kontrolle kamen aber auch wieder die Schmerzen in seiner Schulter, die ihn aufkeuchen ließen. In einer Welle aus Mut, die der Nikto ausnutzen musste, rannte er wieder auf den sich verzweifelt ausweichenden Capitain zu, um ihm zu helfen. Hoffnung flammte in ihm auf, als Kevlar einen Blaster hervorzog. Diese verlor jedoch schnell ihre Wirkung, als er das Ergebnis der Schüsse sah. Der Blaster war unbrauchbar, Tieggs war noch wütender und Kevlar theoretisch dem Tode geweiht. Naja... immerhin konnte sich diese Situation bis auf zwei weitere Tote, es sei denn Sam würde wieder auftauchen, nicht mehr weiter verschlechtern.

Die Pranke des Monstrums hob sich Unheil verkündend über den Qwohog. Das war die letzte Chance den armen Gitarristen zu retten und dieser Bestie endlich den Gar aus zu machen. Eins hatte
Meldaro in seinem noch recht kurzen Leben schon gelernt: Alles kann eine Waffe sein. Dazu gehörte auch ein zertrümmerter Blaster. Im Vorbeirennen trat der angeschlagene Nikto nach den Kleinteilen. Der Griff der Waffe erreichte das Ziel, indem es mit einem hohlen "Klonk" gegen den Schädel des Dazouri prallte und ihn kurz die Bewegung innehalten ließ. Diese kurze Zeitverlängerung genügte um abzuspringen und sich in die waagerechte mit dem Rücken Richtung Boden zu begeben. Noch im Flug merkte Meldaro, wie irrsinnig doch seine Aktion war. Jetzt konnte Tieggs doch tatsächlich zwei Gegner auf einen Schlag ausschalten. Doch unerwarteterweise war das Vieh so doof und schlug ungezielt zu und jagte seinen Arm einmal durch die Klinge, die immer noch schützend vor dem Gesicht lag. Mit einem sauberen Schnitt wurde der zuckend weiterfliegende Arm abgetrennt und Meldaro durch den Schlag aus seiner angepeilten Flugbahn gebracht. Er landete Schulter voran in dem armen Qwohog. Ein weiteres Knacken war zu hören, welches der Nikto nicht zuordnen konnte, da er wegen der Schmerzen nicht wusste, ob er sich seine Schulter ein weiteres Mal gebrochen hatte oder der Captain jetzt noch mehr pulverisierte Knochen hatte.
Mit einem markerschütternden Brüllen drehte sich der rasende Tieggs weg, um sich seinem verletzten Arm zu widmen. Ohne auf die Wunden der Person unter ihm zu achten stieß er sich von ihm ab um die Klinge an seinem noch heilen Arm auf Lendenhöhe in den Rücken des Riesen zu bohren. Zu seinem Ärgernis merkte er, dass die Klinge zu kurz war. Um vorne aus dem Körper wieder auszutreten.

„Bring dich in Sicherheit oder such Sam!"

gab
Meldaro die Anweisung weiter. Dieser Typ, der plötzlich aufgetaucht war, hätte ihm ja gerne mal helfen können. So aber blieb mal wieder alles an ihm hängen. Also zog er die Klinge aus dem auf die Knie fallenden Monstrum raus. Endlich schien es seine Niederlage eingesehen zu haben. Langsam, die Arme hängen lassend ging er um den zu Fall gebrachten Tieggs rum, um ihm in sein seine haarige Hackfresse zu sehen. Lange trafen sich ihre Blicke. Dann entschied Meldaro, dass ein solch hässlicher Schädel keine sonderlich schöne Trophäe war. In aller Ruhe schnallte er seine Klingen ab und stellte eine von ihnen in eine Rille des Bodens und und legte vorsichtig den immer noch resigniert dreinschauenden Kopf des Dazouri auf die entgegengesetzte Klinge. In einem Hochgefühl des Sieges wollte er nun den Schädel in die Klinge drücken. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass Tieggs einfach dagegen hielt. Gegen eine solche Nackenmuskulatur konnte Nikto einfach nichts ausrichten. Somit gab er es auf, merkte aber mit Schrecken, dass die andere Pranke auf ihn zuschoss. Mehr zuckend als berechnend setzte der Grüne seinen Plan eben andersherum um. Er ergriff blitzschnell die Klinge und rammte sie von unten durch den Kiefer in das Hirn. Der Schlag, der an Kraft verloren hatte traf Meldaros Schulter. Spätestens jetzt war sie ein weiteres Mal gebrochen.
Wütend trat er dem Mistvieh nochmals gegen die Nase, um sie ihm unnötigerweise zu brechen und setzte sich erschöpf auf den blutverschmierten Kadaver. Ekel empfand er nicht. Nur Schwäche und doch seelische Stärke.

Nach kurzem ausruhen blickte er sich um, betrachtete sein Werk voller Stolz und grinste dreckig.

ER hatten es tatsächlich geschafft.


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Schwer atmete Kevlar während seine Augen an den überdimensionierten Krallen klebten die in seine unmittelbare Richtung sausten. Irgendetwas in ihm wusste, dass es jetzt vermutlich vorbei war, auch wenn er natürlich hoffte nun tatsächlich noch ein Wunder zu erleben. Und tatsächlich irgendetwas Grünes schoss irgendwo am Rande seines Blickfeldes vorbei und Boggle zuckte. Der Qwohog konnte nicht sagen was grade passiert war und auch partout nicht verfolgen was grade geschah. Alles was er wusste war, dass plötzlich Meldaro durch die Luft flog. Und dann ein großer, haariger Arm.

Kevlar keuchte auf, als der Nikto hart auf ihm landete und irgendetwas knackte. Einen Moment lang überlegte er beinahe schon losgelöst von der Situation was das gewesen sein mochte, dann schoss ein blendender Schmerz durch seine Hand und er schrie auf. Irgendwo aus der Ferne hörte er die Anweisung sich in Sicherheit zu bringen, die beinahe von einem markerschütternden Brüllen verschluckt wurde. Doch er hörte es dennoch und musste sich das natürlich nicht zweimal sagen lassen.

So schnell er konnte robbte er von den Kämpfenden weg und versuchte die Schmerzen in seiner Hand einfach zu ignorieren, was sich als deutlich schwerer erwies als es klingt. Mit tränenden Augen versuchte er nicht auf das zu sehen was aus seiner Hand geworden war, konnte sich jedoch nicht beherrschen und sah doch hin. Der Anblick trieb zumindest ihm wieder das Frühstück in die Kehle. Die langen, grünen Finger die für ihr Geschick was die Bedienung einer Gitarre anging bekannt waren, würden das eine Weile nicht mehr unter Beweis stellen. Seine ganze Hand war eingeknickt und irgendwie verrenkt. Hektisch versuchte Kevlar zu verdrängen was das bedeuten würde…

Nach einer Ewigkeit wie ihm schien hatte er das offene Schott erreicht, dass den Übergang zum Schiff der Piraten markierte und robbte um die Ecke. Sam White war nirgendwo zu sehen. Wo war der Mensch geblieben?! Mit schmerzhaft verzogenem Gesicht schaute er in die Richtung des Kampfes und verfolgte grade noch, wie Meldaro Boggle seine Klinge durchs Kinn und auf direktem Weg ins Hirn jagte. Erleichterung durchfuhr Kevlar und er stieß einen kleinen Jubelschrei aus. Endlich war es ausgestanden! Die Piraten waren Geschichte! Wankend richtete er sich auf und machte, seine verletzte Hand eng an seinen Körper gepresst, zwei Schritte auf seinen Personenschützer zu, der sich in seiner blutigen Effektivität als exzellente Investition erwiesen hatte. Grade noch rechtzeitig.

Kaum hatte der Qwohog die Schwelle zur Kreuzzug überschritten, flammte über dem Schott des Piratenschiffs ein grelles Warnlämpchen auf und mit einem dumpfen Zischen schloss sich der Schließmechanismus. Einen Moment herrschte Stille, dann kam die Erkenntnis was das bedeutete in Kevlars Hirn an. Sein Schrei wurde von ausströmender Luft mitgerissen, als das Piratenschiff die Verbindung einseitig unterbrach und die immernoch geöffnete Kreuzzug den tödlichen Weiten des Alls preisgab.

Kevlar wurde von den Beinen gerissen und bekam grade noch mit der unverletzten Linken die Kante der Luftschleuse zu fassen. Unbarmherzig wurden die Leichen der beiden kleineren Piraten in den Weltraumgewirbelt. Binnen Sekunden gefror ihnen buchstäblich das Blut in den Adern und ihre leblosen Körper platzten auf, als schlagartig jeglicher atmosphärischer Druck verschwand. Auch die Leiche Boggles ruckte zunächst langsam und wurde dann auch mitgesogen. Wie Kevlar hatte auch Meldaro es geschafft sich irgendwo festzuhalten. Allerdings war seine Lage bedeutend besser als die des Qwohogs, da er nicht halb im Weltraum hing und außerdem der Knopf zum Schließen des Außenschotts der Kreuzzug in seiner Reichweite lag.

Kevlar schrie ihm zu er solle ihm helfen, doch seine Worte wurden buchstäblich von seinen Lippen gerissen. Schlösse sich das Schott jetzt, würde sein linker Arm glatt abgetrennt und er das Schicksal der toten Piraten erleiden. Nur lebte er noch. Wie würde sich der Nikto entscheiden? War er so ehrbar, dass er sein Leben riskieren würde um ihn zu retten oder war ihm seine eigene Haut so wichtig, dass er den Tod des Musikers billigend in Kauf nahm? Kevlar hoffte. Und betete. Und hoffte.

[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach The Wheel | 'Kreuzzug' | Lounge ] Meldaro und Kevlar
 
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Das Grinsen wuchs, als er den ohne Probleme atmenden Kevlar um die Ecke torkeln sah. Es schien noch alles an ihm dran zu sein. Doch er hielt sich die rechte Hand, was aber wahrscheinlich nicht allzu schlimm war. Das dachte er zumindest, bis er einen kurzen genaueren Blick drauf warf, welcher ihn mehr anekelte, als die Leichen direkt um ihn herum. Er musste ja zugeben, dass der Qwohog schon so keine extreme Schönheit war, aber deformierte Körperteile waren nicht gerade das, was Meldaro sehen wollte. Vor allem, wenn es ihn an seine eigenen Verletzungen erinnerte. Vorsichtig richtete er seinen Kopf auf seine linke Seite. Es war keine gute Idee. Die Schulter war nahezu zerbröselt und die einfache Kleidung blutig getränkt. Die Schmerzen, die sein Hirn anhand des Anblicks aussendete, waren weitaus größer, als das, was an Signalen von seiner Schulter kam. Allein für diesen Einsatz verdiente er das doppelte Gehalt und einen guten Arzt. Die Pein ließ ihn auf die Knie gehen, da es keine Gefahr gab, die einen aufrechten Stand rechtfertigten.

Nie hätte
Meldaro gedacht, dass ihm das Niederknien mal das Leben retten würde. Ein grelles Aufkreischen, dass ihn jedoch nur unterdrückt erreichte und ein ebenso grelles Licht ließen ihn wieder zurück in die Welt finden. Was denn jetzt schon wieder! Kann man diesen Nichtsnutz denn nicht einmal sich selbst überlassen? Hat man denn keine Zeit sich mal nur ein paar Momente auszuruhen?
Sekundenbruchteile nach seinem inneren Monolog, der dabei war sich zu einem Gewitter aus Beleidigungen aufzubauen, erreichte der Unterdruck ihn. Seine Augen gaben nun endlich die Informationen an sein gefühlt viel zu langsam arbeitendes Hirn weiter. Ein Spalt tat sich zwischen den beiden Schiffen auf. Die ersten beiden, die er filetiert hatte, wurden direkt weggezogen. Ohne sein gedankliches Zutun, ergriff er die Schläuche, die neben ihm hingen. Alles lief ganz langsam vor ihm ab. Langsam bewegte sich nun auch der massige Körper des Dazouri vorwärts. Einzig und allein aus Eigennutz klemmte
Meldaro die Unterarmklinge zwischen seinen Füßen ein. Die andere war sowieso nicht mehr zu retten. Es war ein Wunder, dass sie Kevlar nicht zu einem (Gammel-) Fleischspieß hat werden lassen. Mit einem blutigen Schmatzen löste sich die Klinge aus der Hirnmasse. Der Körper hinterließ eine beachtliche Spur und sprenkelte beim Abflug auch den Körper des Qwohog in einem fast schon künstlerischen Kontrast. Liebhaber würden tausende Credits dafür hergeben. Allein schon wegen der Seltenheit des Blutes! Doch bevor er seinen Schützling verkaufen konnte, musste er sich selbst erstmal retten. Direkt neben seiner Hand, womit er sich festhielt, blinkte ein Feld auf, dass der Nikto in seinem tranceartigen Zustand nicht entzifferte.
Doch unerwartet riss der am sichersten aussehende Schlauch und er konnte gerade noch einen anderen greifen. Sofort schoss der Schlauch in Richtung des Captains. Direkt bei ihm war die Länge des Schlauchs aufgebraucht, und mit einem peitschenden Laut, hinterließe es einen sehr breiten Striemen quer durchs Gesicht des nun übergreifenden Geschädigten. Wer leben will muss nunmal leiden! Mit vollem Respekt beobachtete Meldaro, wie Kevlar sich quasi an seinem Lebensfaden räkelte und hinaufquälte um dem Tod in Gestalt der Leere hinter ihm zu entkommen.
Ein Glück, dass der Nikto nicht auf den Tod des Gitarristen gewettet hatte. Denn diese hätte er glatt verloren. Diese Wundergestalt konnte zwar nicht unbedingt viel austeilen, aber im Einstecken war er den meisten einen großen Schritt voraus.
Ein auffordernder Blick ließ
Meldaro seine Beobachtung beenden und den Knopf neben ihm drücken. Dabei musste er gezwungenermaßen seinen sicheren Halt aufgeben. Jedoch wusste er, dass er das Schott erst erreichen würde, wenn es kurz vorm Schließen war. Also ließ er sich vom Sog erfassen und mitreißen. Jetzt kam ihm jedoch ein kleiner Denkfehler in den Sinn. Zwar würde er auf dem sich schließenden Schott landen, daran war kein Zweifel, aber Kevlar war ja noch immer in seiner Flugbahn. Außerdem hielt er doch noch seine Klinge zwischen den Füßen, die er nicht aufgeben würde! Trotz aller Anstrengungen während des sehr kurzen Flugs erwischte es Kevlar nochmals. Er hatte aber auch ein Pech! Zum Glück war es jedoch nur die sowieso schon angeschlagene Hand, die er mit seinem ganzen Gewicht abtrennte. Dann war das Schott auch schon vollständig zu und der Sog verlor seine Kraft. Deswegen tat der Schwerkraftgenerator weider sein gewohntes Werk und beide landeten unsanft auf den Boden. Auch wenn Meldaro wegen der schmerzenden Schulter ein aufbrüllen ausstieß, wurde er glatt von Kevlar in einer Tonlage übertönt, die nicht mehr gesund für etwaiges Gehör war.

„Sei froh, dass es nicht die andre war! Stell dich nicht so an! Du Weib! Immerhin wird dir erspart mit anzusehen, wie die Hand wieder zusammenwächst. Und zwar VERKRÜPPELT!!! Also schweig du Memme. Dein Gejammer ist ja noch widerlicher als deine verdammte Hackfresse, oder ich öffne extra für dich nochmal extra das Raumschiff! Willst diesen Missgeburten da draußen Gesellschaft leisten? Nein? Dann sei um des Teufels zu einem Seitenscheitel gekämmten Arschhaaren ruhig! Wegen dir muss ich mir eine neue Waffe fertigen lassen und DU wirst der erste sein, ihre Schärfe testen darf; gefesselt und geknebelt an einem Baum! Hast du eigentlich schon mal mit einer einzigen Hand und gebrochenen Fingern deine Zähne aufgehoben? Bald weißt du wie das ist..."

versuchte
Meldaro den heulenden Qwohog zu trösten... Es misslang ihm gehörig. Ungeplant hatte er das schon davor zusammengebraute Gewitter sich entladen lassen. Am liebsten hätte er weitergemacht, aber der Blutverlust und somit seine schwindende Kraft ließen ihn stumm in Embryonalstellung leiden.

So langsam kam dann auch mal der Rest der Crew vorbei. Die Schwarzaugen waren pünktlich wie immer...


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Sliff Quori genoss das blutige Handwerk nicht. Es bereitete ihm kein Vergnügen oder gar perverse Erregung. Er tat das, von dem er glaubte, dass es getan werden musste. Es entsprach seinem Verständnis von richtig und falsch, dass der gefangene, unterlegene Trandoshaner auf diese (die denkbar schlimmste) Weise für seine Taten und zugleich die seiner Verbündeten büßen musste. In seinem Weltbild war kein Platz für Vergebung, zumindest nicht gegenüber einem erklärten Feind. Es gab keinen Grund, Milde walten zu lassen. Rache zu üben, wenn sich die Gelegenheit ergab, weil man sich als der Stärkere oder vom Zufall begünstigte erwiesen hatte, war das Selbstverständlichste überhaupt. Was Kommandant Mol mit dem Gefangenen vornahm, war zweifellos radikal: Es war die blutigste Angelegenheit, der Sliff jemals beigewohnt hatte, doch nach mehreren Jahren im Tempel der Sith war er einiges gewohnt. Im Grunde war das alles nichts Neues, nur war es ein paar Nuancen extremer. Weder das Blut und der Anblick des nackten Fleisches, noch der Gedanke daran, welche Qualen Thessa gerade durchmachen musste, schreckten ihn ab. Mit einem Eifer, der mehr aus einer merkwürdigen Art von Pflichtbewusstsein als aus Spaß am Foltern entsprang, ging er dem Zabrak zur Hand, so gut er konnte. Es gelang ihnen tatsächlich, dem Trandoshaner seine Schuppenhaut vom Körper zu ziehen, ohne dass er an der Prozedur starb. Und schließlich bekam auch der ehemalige Sith-Jünger, was er gefordert hatte: Thessas linkes Bein wurde vom Knie abwärts amputiert. Auch jetzt lebte der Gefangene noch, allerdings hatte er endlich das Bewusstsein verloren. Als der Medi-Droide damit begann, den Stumpf zu verarzten, fühlte Sliff vor allem Gerechtigkeit. Die Leiden, die er durchgemacht hatte, waren gesühnt. Es war ein sehr befriedigendes, beruhigendes Gefühl. Das Universum funktionierte. Der Gedanke, dass er mit dieser Tat Schuld auf sich geladen haben könnte, kam ihm überhaupt nicht: Immerhin hatte er nur Gleiches mit Gleichem vergolten; was er den Trandoshaner hatte erleiden lassen, war genau das, was auch ihm wiederfahren war. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Nun, nachdem das erledigt war, hatte er kein Interesse mehr daran, den Kerl weiter zu quälen. Insgesamt erlosch sein Interesse am Schicksal des Gefangenen. Ob es dem Droiden wirklich gelingen würde, ihn am Leben zu halten, obwohl sein ganzer Körper nur noch eine einzige offene Wunde war und er Unmengen Blut verloren hatte, war ihm völlig egal. Er würde ihn davon nicht abhalten, aber ihn auch nicht ermutigen. Zufrieden und körperlich wie emotional erschöpft wandte er sich ab und folgte Mol langsam aus dem Frachtraum heraus, wobei er mit der improvisierten Krücke und dem verbliebenen rechten Fuß rote Spuren auf dem Boden hinterließ.

Als die beiden in dem kleinen Aufenthaltsraum der Eisenheim saßen, fühlte er, wie wenig er bisher an diese Art der Fortbewegung und überhaupt an seine Behinderung gewöhnt war. Sein Rücken und der Arm, unter den er die Stange gestützt hatte, schmerzten beinahe so sehr wie der Stumpf. Zudem war er während der brutalen Racheaktion ausgenüchtert und mittlerweile stellte sich auch bei ihm ein Kater ein. Die betäubende Wirkung des Restalkohols war einem soliden Schädelbrummen gewichen. Doch der Kobok wusste, was am besten dagegen half.

»Hast du noch was von dem Branntwein?« fragte er.

Mol holte von irgendwo eine weitere Flasche und Sliff nahm einen tiefen Schluck. Bisher war er kein großer Trinker gewesen, aber der Alkohol half ihm durch diese Krise, wie es schien. Er würde schon nicht gleich süchtig davon werden, dachte er bei sich.

Tatsächlich ließ der Kopfschmerz bald nach und der Kobok fühlte sich wieder etwas besser. Er begann sich endlich zu entspannen. Das war ihm auch während des Saufgelages am Vorabend nicht geglückt. Eigentlich war es das erste Mal, seit die Reise mit Keshi Quiss durch den Trandoshaner-Überfall ein jähes Ende genommen hatte.

»Das war gut«, sagte er und ließ zunächst offen, ob er den Schnaps oder Thessas Martern meinte. »Ich fühle mich besser. Und ich glaube, du hattest recht. Wahrscheinlich ist wirklich noch nicht alles verloren. Auf einen Versuch kommt es an.«

Kurz zögerte er, bevor er fortfuhr. Er war es nicht gewöhnt, andere um Hilfe zu bitten. Bei den Sith musste jemand, der sich nicht selbst helfen konnte, einfach zu Grunde gehen. Aber der Zabrak war kein Sith, er lebte nach anderen Regeln. Er selbst hatte ihm Unterstützung zugesagt. Darauf kam Quori nun zurück.

»Ich weiß noch nicht genau, welche Optionen ich eigentlich hab'. Du hast angedeutet, dass du vielleicht Kontakte herstellen kannst zu jemandem, der einen Job für einen Krüppel wie mich hätte? Worum geht's da?«

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Mit aller Kraft klammerte sich Kevlar an der Kante fest und versuchte verzweifelt Luft zu holen. Doch die Luft strömte in Form grausam peitschenden Windes an ihm vorbei und hinein in die endlose Leere des Weltraums. Seine Beine fühlten sich kalt an, eisige Finger krochen an ihnen Empor, unaufhaltsam immer weiter. Wie Kaugummi verstrich die Zeit, zog sich und schien sich zu verlängern solange er sich in dieser prekären Situation befand.

Plötzlich riss vor ihm der Schlauch, an dem Meldaro sich festklammerte. Einen Moment wirkte es, als würde der Nikto nun ebenfalls sein Ende in einem eisigen Grab finden, doch er konnte noch rechtzeitig wieder Halt bekommen. Wie eine Schlange peitschte der gelöste Schlauch vor und zog einen brennenden Streifen durch das Gesicht des Qwohogs, der hilflos aufstöhnte. Sterne blinkten auf und schwarze Ränder krochen am Rand seines Blickfeldes entlang. Beinahe hätte er losgelassen, doch eine unglaubliche Willensanstrengung erlaubte es ihm bei Bewusstsein zu bleiben.

Tränen schossen aus seinen Augen, wurden vom Wind nach hinten Gewirbelt und waren binnen Sekunden zu kleinen, salzigen Eiskristallen gefroren. Langsam zog er sich hoch und schloss seine spitzen Zähne um den Schlauch, der sich ihm nun als Rettung offenbarte. Zahnschmelz bohrte sich in heißes Gummi. Es schmeckte widerlich, doch zumindest hielt es sein Gewicht. Endlich ließen seine Finger die Kante los und packten das Ding nun auch. Mit Zähnen und Klauen schob er sich voran, weiter von dem gähnenden Loch hinter ihm weg. Stumm betete, dass der Schlauch sein Gewicht halten würde.

Sein panischer Blick fand Meldaro, der noch immer an der selben Stelle hing wie grade. Plötzlich ließ er los und sauste auf Kevlar zu, grade noch rechtzeitig den Knopf der Luftschleuse erwischend, die hinabschoss und die Zehenspitzen des Qwohog nur um Haaresbreite verfehlte. Im nächsten Moment hatte der andere die Distanz überbrückt und knallte mit voller Wucht in ihn hinein. Abermals sah er Sterne, als sein Kopf gegen das geschlossene Schott geknallt wurde und ein scharfer Schmerz schoss durch seine rechte Hand.

Benommen sah er an seinem Arm hinab. Der Anblick der sich ihm bot, war so surreal, als wäre er aus einem Low-Budgest Holodrama entsprungen. Seine Hand lag wenige Zentimeter weiter von seinem Handgelenk entfernt, als es gesund sein konnte. Auch war es sicher nicht besonders vorteilhaft, wenn eine rasiermesserscharfe Metallklinge genau dazwischen war. In regelmäßigen Intervallen wurde ein Blutschwall hinausgepumpt, der den Boden immer röter und röter färbte. Kevlar nahm seinen Schrei nicht als seinen eigenen war, den seine Lungen mit der Kraft eines Berufsmusikers und –sängers ausstießen.

Wohl aber registrierte er aber Meldaros Stimme, die von irgendwo über ihm ihn zu beschimpfen schien. Und zu bedrohen. Was war hier los?! Einen Moment war Kevlar von der ganzen Situation mehr als überfordert, dann setzte auch er zu einer Tirade an:

„Was fällt dir eigentlich ein du hässliches Stück Sch’eiße. Du widerlicher Huttenarschkriecher! Ich habe grade meine Hand verloren und redest von deiner sithleckenden, rostigen Klinge die sogar zu sch’eiße dafür war aus ihr Toilettenrohre zu machen?! Schieb dir deine Drohungen in deinen pickeligen A’rsch! Ich habe genug verdammte Kohle um dich zu zwingen mir die Eier zu lutschen wenn ich das will! DANN WIRST DU MEINE VERFICKTEN SEITENSCHEITELARSCHHAARE ERST RICHTIG KENNEN LERNEN, BEI DEN KLIMPERNDEN STAHLEIERN DES IMPERATORS! Du NUTTE!“

Kevlar hätte sicher noch lange so weitergemacht wären, wenn in diesem Moment nicht die restlichen Passagiere der Kreuzzug eingetroffen wären. Vor ihnen her schwebten die beiden sündhaft teuren Medidroiden, die der Qwohog extra für Notfälle angeschafft hatte. Grade holte er Luft um dem Nikto seine geballte Meinung über sein hässliches Gesicht und die Beschissenheit seiner Familie, Freunde, näheren Bekannten und Haustieren nahezubringen, da schob sich bereits eine Kanüle in die Vene seines linken Arms und alles wurde schwarz.

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Gefüllt mit Schadenfreude und mal wieder einem abgehobenem Lächeln beobachtete Meldaro, wie Kevlar mitten in seiner nicht wirklich gelungenen Reaktion auf seinen Ausbruch einfach wegkippte. Er liebte Medidroiden. Sie waren so schön simpel programmiert und Gefühlsregungen gegenüber anderen konnten sie auch nicht aufbauen. So lange sie nicht im Weg standen waren es grundsätzlich Meldaros Freunde. Er genoss die Wirkung der Schadensfreude. Sie linderte seine Schmerzen. Einen Nachteil hatten solche Droiden jedoch. Sie unterschieden nicht zwischen denen, die Hilfe wollen und denen, die Hilfe konsequent ablehnen. Nachdem der Nikto sich also gerade wieder in seine Kabine begeben wollte, um seine eigene Heilung per Schlaf zu beschleunigen, verspürte er eine Berührung an seiner Schulter, die ihn zusammenzucken ließ. Schmerz wallte durch den Körper und ein Schlag entfuhr der anderen Hand. Abrupt blieb der Droide also stehen und er lief weiter. Wogegen er jedoch nichts mehr machen konnte, war die sich nun langsam ausbreitende Lähmung, die sich langsam von der Schulter aus nach unten breit machte. Auch über seinen Kopf verlor er die Kontrolle, weswegen er einfach auf seine sowieso mit Blut besudelte Kleidung sabberte. Danach fiel er einfach um wie eine Bahnschranke, geradewegs gegen seine Zimmertür. Lähmung schön und gut, aber die fühlen konnte er leider immer noch alles. Hätte er ordentlich aufschreien können, wäre er bestimmt dem Dazouri ebenbürtig gewesen. So hingegen hörte er sich an, wie ein kastrierter Rancor auf Drogen. Aber stur nach dem Motto: Selbst am krummsten Baum kann man einen Sith erhängen, kam er trotzdem noch in sein Zimmer. Der Droide hob also den wehrlosen, stumm zeternden Nikto auf und verfrachtete ihn auf sein Bett. Soweit so gut, doch als dieser dann ohne Betäubung die Bruchstücke in seiner Schulter zurechtwürfelte als seien es Tetris-Blöcke, da musste Meldaro dann doch mal aufwürgen. Dieser verdammte Droide kam ja nicht mal auf die Idee seinen Kopf weg von der Schulter zu drehen. Also konnte er sich auch nicht beschweren, dass er vollgekotzt wurde. Aber das interessierte ihn herzlich wenig. Na toll. jetzt durfte sich der Nikto sowohl seine eigene blutige Schulter, seine Kotze und sogar durch die noch immer geöffnete Tür die Hackfresse des Qwohog sehen. Am liebsten hätte er seinem Magen nochmal Luft gemacht, doch dieser war schon genauso leer, wie der Raum um die Kreuzzug. Auf die Dauer gewöhnt man sich an Schmerzen. Sie wurden für ihn also auch bald erträglich und er konnte sich entspannen, trotz mancher Zuckungen, die die offenen Nervenstränge auslösten. Seine Gedanken, Erinnerungen, Hoffnungen und Befürchtungen wiegten ihn schon bald in den ersehnten Schlaf. Es war kein ruhiger Schlaf, aber zumindest etwas erholsam.

'Meldaro träumte. Er träumte von seinen Eltern. Mal wieder. Sie wurden zerfetzt. Von einem riesen Vieh mit Klauen. Es war Tieggs, dieses Arschloch. Meldaro wollte Helfen, doch ein Bolzen durch seine Schulter spießte ihn fest. Er musste mit ansehen, wie seine Eltern starben und konnte nichts dagegen tun. Nur zusehen. Seine Vorfahren endeten in einer Ecke. Sie lagen genauso wie damals. Damals, als er selbst sein Leben zerstörte. Er hasste sich, sein Leben und auch dieses Scheiß Wollknäul vor ihm. Gerade, als es sich ihm zuwendete verlor diese Welt an Realität. Sie schwand und Meldaro erwachte.'

Mit einem Keuchen fuhr er aus seinem Bett hoch und sackte direkt mit noch einem Keuchen wieder zurück. Er war schwach. Es war ein verdammt schlechtes Gefühl. Seine Arbeit würde er jetzt nicht mehr verrichten können. Der leere Magen meldete sich zu Wort. Er hatte Hunger. Großen Hunger. Also musste sich der Nikto wohl doch in die Senkrechte begeben. Seine Füße waren zwar noch ein bisschen wackelig, aber er merkte, dass seine Schmerzen fehlten. Sie hatten ihn wohl doch noch Schmerzmittel verabreicht. Also konnte sein nicht wirklich gerader Gang auch an dem Alkohol liegen. Und das war doch eine gute Idee! Eine solche Crew hatte doch bestimmt irgendwo einen Whisky. Oder besser zwei. Diese kargen Räume würden ihn in seiner Langeweile wahnsinnig machen.

Von draußen klang leises Geschrammel einer Gitarre zu ihm. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Da fehlt dem schon ne Hand und er spielt einfach trotzdem weiter. Respekt einem solchen unbrechbaren Willen. Auch wenn er ohne Mut unbrauchbar war. Aber das war was anderes. Da tat man alles, um es los zu werden und er macht einfach weiter, dachte er belustigt. Der Restalkohol tat seine Wirkung. Langsam torkelte Meldaro also zur Küche um einen Whisky zu suchen. Dafür musste er die Lounge passieren. Darin saß die gesamte Band um Kevlar herum, der die Gitarre auf dem Schoß liegen hatte und damit sein Bestes gab. Es klang fast so schrecklich, wie vor der Verletzung. Das würde ihm er ihm aber nicht sagen. Er betrat die Lounge also und begrüßte alle möglichst freundlich. Er wollte ja immerhin etwas vom Alkohol abbekommen.

„Hallo werße Herren,
Wie zchön sie alle mehr oter weniger unbezsatet zzu zsehen..."


Fuck... seine Zunge war noch nicht wirklich ausgenüchtert. Dafür erntete er unter den Versammelten erstmal Gelächter. Zumindest hatte er es geschafft die Stimmung zu aufzuheitern. Er war stolz auf sich.

„Jemant bock zsu zsaoffen??"

versuchte er einen zweiten Anlauf, der zwar auch misslang, aber immerhin verstanden wurde. Seine Zunge würde wohl nicht die Gelegenheit bekommen wieder nüchtern zu werden.

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