Star Wars: Lost Stars (Claudia Gray)

Count Flo

weiser Botschafter
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Hier eine ausführliche Inhaltsangabe zu "Lost Stars":

Die Regentschaft des Galaktischen Imperiums hat nun den Outer Rim erreicht und damit auch die Welt Jelucan, wo der aristokratische Thane Kyrell und die bäuerliche Dörflerin Ciena Ree wegen ihrer Liebe zum Fliegen zusammenkommen. Nichts weniger als ein wahrgewordener Traum für sie, sich gemeinsam an der imperialen Akademie einzuschreiben und Kampfpiloten für das ruhmreiche Imperium zu werden. Doch Thane vergeht der Traum, als er mit eigenen Augen sieht, welche entsetzlichen Taktiken des Imperium anwendet, um seinen eisernen Griff aufrecht zu erhalten.

Verbittert und desillusioniert schlißet sich Thane der entstehenden Rebelleion an – und versetzt damit Ciena in die unerträgliche Position, zwischen ihrer Loyalität für das Imperium und ihrer Liebe für den Mann, den sie seit ihrer Kindheit kennt, zu wählen.

Nun, da sie sich auf verschiedenen Seiten des Krieges befinden – werden diese zu Feinden gewordenen Freunde einen Weg finden, zusammenzusein oder wird die Pflicht sie – und die ganze Galaxis – auseinandertreiben?

Quelle:http://www.starwars-union.de/nachrichten/15653/Journey_to_the_Force_Awakens_Inhalte_und_Cover/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Irgendwie ein eher ungewöhnliches Buch, habe ich den Eindruck.

Dass ein Jugendbuch, sofern die Jedi-Bibliothek Recht hat, sogar 560 Seiten haben soll, finde ich für Star-Wars-Verhältnisse ziemlich bemerkenswert. Und dass ausgerechnet die Frau aus einfachem Haus beim Imperium bleibt und der aristokratische Mann das Imperium verlässt, ist nicht mehr nur bemerkenswert, sondern geradezu revolutionär. :D Generell scheint man sich im Kanon vom EU-Sexismus des Imperiums ja ziemlich verabschiedet zu haben (was ich durchaus gut fände, es gibt auch so mehr als genug Gründe, das Imperium abzulehnen).

Das Cover wirkt etwas lächerlich, könnte ich mir aber vorstellen, dass das inhaltlich doch ordentlich werden könnte. Die Servants-of-the-Empire-Reihe fristet wegen ihres Jugendbuchcharakters ja auch eher ein Schattendasein, obwohl sie meiner Meinung nach besser ist als ein guter Teil der bisher veröffentlichten Romane.
 
In der realen Welt gibt es ja auch mehr als genug Gründe eine bestimmte Ideologie, Partei, Regierung abzulehnen, ohne dass diese gleich volle Kanne Nordkorea ist, von demher finde ich es auch gut, dass man sich zumindest vom Sexismus scheinbar komplett verabschiedet hat. Hoffe man sieht nun auf lange Sicht dann öfter mal Mädels und hört sie auch als Stormtrooper.Zumindest abseits des Fernsehens habe ich da große Hoffnungen.

Das Cover finde ich wirkt auch etwas lächerlich. An sich eigentlich gar nicht schlecht aber auch irgendwie günstig, gerade der Sternzerstörer und sein Schweif, das geht wirklich besser.
 
Ich weiß nicht was hier einige mit dem Cover haben. Bisher sieht das für mich (zusammen mit dem "Aftermath"-Cover) nach einer willkommenen Abwechslung von dem Photoshop-Gedöns aus was wir in den letzten Jahren all zu oft präsentiert bekamen.

Was die Inhaltsangabe betrifft: Ich bin tendenziell mal interessiert, auch wenn ich immer noch große Zweifel habe was die Relevanz des neuen Bücher-Kanons betrifft.
 
Letztlich eins der Bücher, das mich zur Zeit am meisten interessiert ....
Stimmt. Aftermath finde ich schon auch noch interessant, auch wenn ich etwas ernüchtert über die Inhaltsangabe bin. Das wird allerdings vor allem daran liegen, dass ich Wedge im EU nicht besonders mochte, weil er mir einfach zu perfekt war. :zuck:

Ich weiß nicht was hier einige mit dem Cover haben. Bisher sieht das für mich (zusammen mit dem "Aftermath"-Cover) nach einer willkommenen Abwechslung von dem Photoshop-Gedöns aus was wir in den letzten Jahren all zu oft präsentiert bekamen.
Ich weiß auch nicht, es wirkt einfach ein bisschen billig auf mich. Die Idee finde ich ja ganz gut, aber es sieht nicht wirklich gezeichnet, aber auch nicht wirklich animiert aus. So ist es ein Mischmasch, der für mich einfach etwas komisch aussieht. Wenn das Cover hier im Stil von A New Dawn gemacht worden wäre, würde ich es vermutlich deutlich hübscher finden.
 
Inhalt spricht mich so gar nicht an... klingt nicht nach wegbereitenden Aktionen, die TFA ermöglichen... ne, da geht erneut ein Buch an mir vorbei ^^

@Cover ganz nett, aber nicht mehr...
 
Edit: Nach mehr über das Buch nachdenken

Neues Blitzreview



Gut

Der Anfang ist überraschend gut gemacht und die Figuren interessant.


Die Propaganda des Imperiums ist sehr gut gemacht.


Die Politische Lage ist sehr intressant erklärt und beleuchtet.


Schlecht

Die Romanze funktioniert nicht so ganz.


Die Passagen wo das Buch die Filme nachspielt sind leider etwas schwach.


Für mich hat es eindeutig seine Schwächen, aber wer über die Wegtauchen kann und gerne mehr von Dingen aus Sicht des Imperium erfahren will auf jeden Fall Wert gelesen zu werden.


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Altes Blitzreview


Gut
Der Anfang ist überraschend gut gemacht und die Figuren interessant. Leider zerbombt das Buch dies später.

Die Propaganda des Imperiums ist sehr gut gemacht.

Schlecht

Der Rest.

Und dies meine ich wirklich so. Dieses Buch ist eine unglaubliche schlechte Romanze, hat nach dem Anfang einen unglaublich ausgelutschten und lahmen Plot, der halt die OT nachreitet aus Sicht unserer beiden Turteltauben, die während das Buch fortschreitet sehr konsequent immer blöder und weniger interessant werden.

Von dem her, spart es euch und für die Paar die der kleine Post Endor Teil dieses Buches interessiert.

Die Schlacht von Jakku war scheinbar ein letztes Aufbäumen der Imps ein Jahr nach Endor, welches sie allerdings Hochhaus verloren auf Grund von internen Streitigkeiten und das Imperium ist zu dem Punkt faktisch schon am zerbröseln, während seine Rest wohl in den galaktischen Rand wandern und dort abwarten
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann hier mal meine andere Meinung als Lord Garan. :D

Weiter oben meinte ich, das sieht nach einem eher untypischen Star-Wars-Buch aus. Ja, das war es wohl irgendwie. Es fällt mir schwer, es objektiv zu beurteilen. Ich habe lange auf ein Buch gewartet, das einmal wirklich auch aus imperialer Perspektive erzählt wird, ohne dass sie nur Antagonisten und rein verachtenswerte Verbrecher sind, die sich in ihrer eigenen, geradezu parodistischen Bosheit suhlen. "Lost Stars" ist ein Jugendbuch, geht diese konkrete Thematik aber erstaunlicherweise erwachsener an als jedes andere Buch, das ich dazu gelesen habe. Meine darin gesteckten Erwartungen wurden also übererfüllt, darum sehe ich vermutlich über die vorhandenen Schwächen hinweg.

Was wollte ich nicht lesen? Weil das Imperium nunmal böse ist, müssen zwangsläufig eben auch alle Personen, die in ihm dienen, verachtenswerte Bösmenschen sein. Ergebnis dieses Buchs hier ist: Das Imperium ist noch immer ein sehr hässlicher Staat, aber auch in ihm gibt es eben auch Idealisten, normale Leute, Leute, die lieber das Imperium refomieren würden als für einen ungewissen Ausgang einen galaktischen Krieg zu führen. Ein graugezeichnetes Imperium? Charaktere, die eigentlich sympathisch waren, aber trotzdem überzeugte Imperiale bleiben? Imperiale als Opfer ihres Staatssystems? Erstaunlich, dass ich sowas mal lesen durfte! Tatsächlich wird die imperiale Idee etwa bis zum letzten Drittel (nicht nur) durch Cienas Perspektive recht graugezeichnet, wird dann am Ende aber noch finster genug. Eine Apologie des Imperiums selbst ist es sicherlich nicht.

Die Dualität der Perspektiven durch die zwei Hauptcharaktere funktionierte für mich. Vielleicht finden es manche langweilig, weil es lang dauert, bis mal etwas passiert und es lange Zeit "nur" um die Charaktere geht. Tatsächlich empfand ich diesen Teil aber als den stärksten des Buchs. Denn genau hier findet das statt, was ich lesen wollte: Imperialer Alltag. Warum kämpfen Leute überhaupt aus Überzeugung für das Imperium? Womit werden Kadetten geködert? Und wie rechtfertigt man die Verbrechen? Das fand ich überzeugend. Selbst Alderaan wird aus imperialer Sicht wenn auch verquer schöngeredet - dennoch immer noch weitaus geschickter als im EU.

Das Buch nimmt sich (sehr) viel Zeit für die Einleitung und der Etablierung der Beziehung der beiden Hauptcharaktere zueinander. Diese Liebesgeschichte fand ich nicht störend. Kitschige Turteleien finden trotz Shakespeare-Anlehnung des Buches eher nicht statt. Und weil man sich durchaus einiges an Zeit nimmt, bis es wirklich eine Liebesgeschichte wird (eigentlich erst gegen Mitte des Buchs), fand ich sie auch nicht dämlich. Cienas Entwicklung direkt vor Endor war zeitweise nicht unbedingt überzeugend, fand ich mit Jakku dann aber wenigstens konsequent. Das Ende ist meiner Meinung nach beste die Auflösung, die mit der Entwicklung noch gewählt werden konnte.

Das Buch hat natürlich Schwächen. Man muss die schwere Prämisse akzeptieren können, dass die Piloten eben so gut sind, dass sie zu Einheiten versetzt werden, die deswegen immer an den Brennpunkten des Bürgerkriegs sind und somit alle wichtigen Ereignisse aus der OT miterleben. Das macht es also erklärbar, aber ja, es wirkt trotzdem irgendwie "zufällig". Die Autorin erkennt das - immerhin - selbst und lässt die Charaktere selbst darüber spekulieren. Diesen quasi-schicksalhaften Unterton mit der Macht kann man (nur) akzeptieren, weil es ja gezielt ein shakespeareskes Werk sein soll. Wer über diese Prämisse nicht hinwegkommt, der wird mit dem Buch aber vermutlich nicht warm werden können. Mir persönlich wäre es auch lieber gewesen, wenn man sich hier nur auf einen Brennpunkt aus der OT beschränkt hätte. Stimme Garan also zu, dass es gewisse Schwächen in der Handlung gibt, bin aber der Meinung, dass es diesem Buch hier nicht sehr schadet, weil hier eindeutig die Charaktere und nicht eine elaborierte Storyline der Schwerpunkt sein sollen.

Für mich ist "Lost Stars" somit bisher das mit Abstand beste Star-Wars-Buch des neuen Kanons. Sprachlich ist der Jugendbuchcharakter für mich in keinster Weise zu merken gewesen (sicher, dass nicht Aftermath das Jugendbuch sein sollte?). Auch inhaltlich weiß ich nicht, ob es wirklich als Jugendbuch taugt. Zeitweise erinnert es mehr an eine Charakterstudie wie "Tarkin".

Fazit: Ich für meinen Teil bin also trotz der merklichen Schwächen sehr positiv überrascht von dem Buch und es hat den für mich interessanten Teil weitaus ausführlicher und besser behandelt als ich von einem Jugendbuch erwartet hätte. Aus meiner Sicht gibt es nur einen kleinen Abzug für die zu lineare Nachzeichnung der OT und vielleicht ein paar Längen im letzten Drittel. Trotzdem nach langer Zeit mal wieder ein Buch, das mich als Experiment völlig überzeugt hat, darum gibt es von mir saftige 4,5 von 5 Muunyaks.
 
Na dann hier mal meine andere Meinung als Lord Garan. :D

Sehr Gut :)

Ich habe lange auf ein Buch gewartet, das einmal wirklich auch aus imperialer Perspektive erzählt wird, ohne dass sie nur Antagonisten und rein verachtenswerte Verbrecher sind, die sich in ihrer eigenen, geradezu parodistischen Bosheit suhlen. "Lost Stars" ist ein Jugendbuch, geht diese konkrete Thematik aber erstaunlicherweise erwachsener an als jedes andere Buch, das ich dazu gelesen habe. Meine darin gesteckten Erwartungen wurden also übererfüllt, darum sehe ich vermutlich über die vorhandenen Schwächen hinweg.

Was wollte ich nicht lesen? Weil das Imperium nunmal böse ist, müssen zwangsläufig eben auch alle Personen, die in ihm dienen, verachtenswerte Bösmenschen sein. Ergebnis dieses Buchs hier ist: Das Imperium ist noch immer ein sehr hässlicher Staat, aber auch in ihm gibt es eben auch Idealisten, normale Leute, Leute, die lieber das Imperium refomieren würden als für einen ungewissen Ausgang einen galaktischen Krieg zu führen. Ein graugezeichnetes Imperium? Charaktere, die eigentlich sympathisch waren, aber trotzdem überzeugte Imperiale bleiben? Imperiale als Opfer ihres Staatssystems? Erstaunlich, dass ich sowas mal lesen durfte! Tatsächlich wird die imperiale Idee etwa bis zum letzten Drittel (nicht nur) durch Cienas Perspektive recht graugezeichnet, wird dann am Ende aber noch finster genug. Eine Apologie des Imperiums selbst ist es sicherlich nicht.

Ich eigentlich auch und gerade am Anfang ist dieser Aspekt wirklich sehr gut behandelt im Buch, leider kommt Ree später dabei nur noch sehr naive rüber. Sicher sie ist im ganzen Roman sehr jung (selbst am spätesten Punkt nicht älter als 25 und sie hat ihr ganzes erwachsenen Leben wirklich im System verbracht) aber irgendwie häuft das Buch nur schlechte Sachen über das Imperium auf sie, die sie ja offensichtlich auch bemerkt und nie kommt für mich wirklich rüber warum sie weiter macht.

Sicher ihr Ehrgefühl und ihre Loyalität werden dabei vorgehalten, aber dann agiert sie dennoch in vielen ihrer Taten und Gedanken gegen das Imperium. Mir hat bei ihr einfach gefehlt dass sie wirklich etwas Gutes über das Imperium erlebt, weil im alten EU gab es auch schon ähnliche Figuren wie sie und die hatten alle irgendwie „bessere“ Gründe dabei zu bleiben. Sie mag eine Idealist sein die eigentlich nur fliegen will, aber für mich fehlt bei ihr etwas dass sie eben dieses „Ideal“ mal im Ansatz irgendwo erlebt. Weil das Imperium mag zwar falsch und böse sein, aber man kann eben nicht alles an ihn durchgehend böse machen und zeigen, ohne dass es Klischeehaft wird, was diese Geschichte leider für mich versäumt.

Dazu kommt mir aus den neuen Büchern grad Rae Sloane aus A New Dawn in den Sinn, die ihr nicht unähnlich ist, aber wohl dadurch dass sie gut 20 Jahre älter ist und sich ganz anderes in das imperiale System einfügt für mich vielleicht nachvollziehbarer ist. Sie ist zynisch, sie kennt das System und dennoch ist sie so unglaublich ambitioniert und verbissen dass sie es einfach ausreitet solang es ihr dient, ohne dabei dem oft kleinlichen Bösen des Imperiums zu verfallen, einfach weil sie professionell darüber steht. Sie ist nicht nett, sie ist kein Gutmensch, aber sie ist eben auch kein Tyrann.

Die Dualität der Perspektiven durch die zwei Hauptcharaktere funktionierte für mich. Vielleicht finden es manche langweilig, weil es lang dauert, bis mal etwas passiert und es lange Zeit "nur" um die Charaktere geht. Tatsächlich empfand ich diesen Teil aber als den stärksten des Buchs. Denn genau hier findet das statt, was ich lesen wollte: Imperialer Alltag. Warum kämpfen Leute überhaupt aus Überzeugung für das Imperium? Womit werden Kadetten geködert? Und wie rechtfertigt man die Verbrechen? Das fand ich überzeugend. Selbst Alderaan wird aus imperialer Sicht wenn auch verquer schöngeredet - dennoch immer noch weitaus geschickter als im EU.

Fand ich eigentlich auch sehr gut, eben leider bis später im Roman, wo irgendwie nichts mehr außer reine Selbsttäuschung nachgereicht wurde. Dazu gab es ähnliche Rechtfertigungen auch schon im alten EU, allerdings eher in obskuren Quellen.

Das Buch nimmt sich (sehr) viel Zeit für die Einleitung und der Etablierung der Beziehung der beiden Hauptcharaktere zueinander.

Jup hab ich auch geliebt und grad Jelucan ist wirklich faszinierend, auch später wenn es wieder vorkommt und sie nach so langer Zeit zurückkommen.

Diese Liebesgeschichte fand ich nicht störend.

Ich irgendwie leider schon, weil für mich der Roman irgendwie besser funktioniert hätte wenn sie wirklich einfach nur sehr gute Freunde belieben wären. Weil ihre Figurendynamik davor einfach so gut war und sie es dann einfach irgendwie mit der Romanze torpedieren.

Stimme Garan also zu, dass es gewisse Schwächen in der Handlung gibt, bin aber der Meinung, dass es diesem Buch hier nicht sehr schadet, weil hier eindeutig die Charaktere und nicht eine elaborierte Storyline der Schwerpunkt sein sollen.

Ich fand es extrem unnötig, weil dieser Roman einfach oft grad dann gut ist wenn er nicht die OT nachreitet und irgendwo kommt es auch so rüber, dass die Autorin nicht mal wirklich Lust darauf hatte, weil Dinge wie Endor, Hoth und Yavin, eben einfach nur so schnell abgehandelt werden. Daher wäre es mir weit lieber gewesen wenn sie beide irgendwo Abseits eingesetzt geworden wären und über die Sachen eben nur sekundär mitbekommen.


Für mich ist "Lost Stars" somit bisher das mit Abstand beste Star-Wars-Buch des neuen Kanons.

Ich mag A New Dawn weit lieber, aber ich muss auch eingestehen, dass es von den neuen Romanen (Jugendbücher vorweg genommen weil die sind für mich trotzdem besser ;)) der Zweitbeste ist, sich aber leider irgendwie zu sehr selbst sabotiert als dass ich ihn wirklich mögen kann. Vielleicht macht grad dass er in bestimmten Stellen so gut ist und interessante Ideen hat irgendwie noch tragischer wo er sich eben untergräbt.

(sicher, dass nicht Aftermath das Jugendbuch sein sollte?).

Frag ich mich eigentlich auch ^^

Zeitweise erinnert es mehr an eine Charakterstudie wie "Tarkin".

Wobei dieses Buch wirklich weit, weit besser als Tarkin ist.
 
Das Witzige ist, dass ich dir inhaltlich so im meisten zustimmen würde. :D Es scheint mich nur in diesem Buch komischerweise weniger zu stören. Vermute mal, weil mir die positiven Aspekte einfach zu gut gefallen haben.

Ich eigentlich auch und gerade am Anfang ist dieser Aspekt wirklich sehr gut behandelt im Buch, leider kommt Ree später dabei nur noch sehr naive rüber. (...)

Sicher ihr Ehrgefühl und ihre Loyalität werden dabei vorgehalten, aber dann agiert sie dennoch in vielen ihrer Taten und Gedanken gegen das Imperium. Mir hat bei ihr einfach gefehlt dass sie wirklich etwas Gutes über das Imperium erlebt, weil im alten EU gab es auch schon ähnliche Figuren wie sie und die hatten alle irgendwie „bessere“ Gründe dabei zu bleiben. Sie mag eine Idealist sein die eigentlich nur fliegen will, aber für mich fehlt bei ihr etwas dass sie eben dieses „Ideal“ mal im Ansatz irgendwo erlebt. Weil das Imperium mag zwar falsch und böse sein, aber man kann eben nicht alles an ihn durchgehend böse machen und zeigen, ohne dass es Klischeehaft wird, was diese Geschichte leider für mich versäumt.

(...)

Fand ich eigentlich auch sehr gut, eben leider bis später im Roman, wo irgendwie nichts mehr außer reine Selbsttäuschung nachgereicht wurde. Dazu gab es ähnliche Rechtfertigungen auch schon im alten EU, allerdings eher in obskuren Quellen.
Naiv fand ich sie später eigentlich nicht - ihr war ja klar, wie die Sache läuft. Erst mit den Piloten im Asteroidenfeld, später mit den Spähern der Rebellen. Irgendwann sagt sie doch auch, dass sie eben nur da ist, um zu sterben. Und dass sowas viel zu häufig völlig sinnlos passiert. Das ist halt hart, aber es ist eben auch Krieg.

Dass ihr Ehrenbegriff durch ihre Herkunft im Prinzip am Ende der einzige Grund zu sein scheint, warum sie beim Imperium bleibt, finde ich auch nicht perfekt gelöst. Allerdings impliziert das Buch ja eben gerade nicht, dass das Imperium nichts zu bieten hat. Es ist (leider) richtig, dass man im Endeffekt nicht viel davon sieht außer der Erfüllung ihres Fliegertraums, aber die meisten Leute scheinen ja völlig zufrieden mit dem zu sein, wie das Imperium sich präsentiert. Und nicht irgendwelche düsteren Gestalten, sondern eben genau die, mit denen Ciena sonst gut auskommt. Es wird also nicht explizit erwähnt, ja, aber durch das Narrativ fand ich es schon deutlich so weit. Hätte man sicher noch besser machen müssen. Ehrlicherweise bin ich aber schon sowas von dankbar, dass man es überhaupt mal so weit geschafft hat.

Den Auslöser von Cienas innerem Bruch fand ich jetzt auch nicht direkt gut gelöst - dass sie quasi den neuen Todesstern sieht und darum so völlig abrupt... ähm... durchdreht? Klar, die Saat des Zweifels war vorher schon gelegt und sie redet dann ja auch noch mit ihren Kollegen darüber. Aber der Umschwung von "Na ja, toll ist es nicht, aber mein Eid bindet mich eben" zu "Ich will hier ehrenhaft raus" war die einzige Stelle, die mir an ihrer Entwicklung nicht gefiel. Dennoch auch hier: Ich rechne es diesem Buch einfach hoch an, dass sie nicht den leichten Weg gehen, den das EU bisher immer genommen hat und Charaktere, die sympathisch waren und zweifeln, dann eben gara-petothel-mäßig einfach zur Rebellion geschrieben hat. Nein, Ciena macht völlig freiwillig weiter, sogar sehr engagiert und sucht auch nicht den leichten Weg heraus, sondern einen, der gleichzeitig Pflichterfüllung und Wahrung ihrer persönlichen Anschauungen steht. Auch wenn die Konstruktion davon etwas holprig war, fand ich das Ergebnis erstaunlich passend.
Ich erinnere mich bei Alderaan jetzt nur noch, dass es im EU auf tatsächlich sehr obskure Weise der Rebellion in die Schuhe geschoben wurde, die dort eine Superwaffe getestet und dabei den Planeten selbst in die Luft gesprengt hätte. :crazy :D Amüsant zwar, aber da gefällt mir die offensivere Herangehensweise des Imperiums mit der Angelegenheit in diesem Buch weitaus besser. Und die Idee, dass der Todesstern nur als ultima ratio eingesetzt wurde, um einen riesigen galaktischen Krieg im letzten Augenblick zu verhindern (bzw. dann später, um ihn zu beenden), finde ich aus imperialer Perspektive eine durchaus passende Sichtweise.

Dazu kommt mir aus den neuen Büchern grad Rae Sloane aus A New Dawn in den Sinn, die ihr nicht unähnlich ist, aber wohl dadurch dass sie gut 20 Jahre älter ist und sich ganz anderes in das imperiale System einfügt für mich vielleicht nachvollziehbarer ist. Sie ist zynisch, sie kennt das System und dennoch ist sie so unglaublich ambitioniert und verbissen dass sie es einfach ausreitet solang es ihr dient, ohne dabei dem oft kleinlichen Bösen des Imperiums zu verfallen, einfach weil sie professionell darüber steht. Sie ist nicht nett, sie ist kein Gutmensch, aber sie ist eben auch kein Tyrann.
Sehr gut zusammengefasst, so würde ich Sloane auch beschreiben. Wobei sie jetzt als Charakter nicht so identifizierbar ist wie Ciena. Klar, soll sie auch nicht sein, dafür fehlt ihr eben die massive Ausarbeitung (wie halt immer bei Imperialen, was für mich genau das Problem war - bis jetzt). Ich mag Sloane ja auch, aber die Identifizierung von Imperialen ist in "Lost Stars" so meiner Meinung nach völlig einzigartig, schon aus den überwiegend sehr sympathischen anderen Kadetten heraus und weil hier mal wirklich eine Einzel- und Hauptperson von Anfang bis Ende durchleuchtet wird und wie das Imperium eine gute Person verändern kann.

Denn das Fazit dieses Buches, dass das Imperium Gute wie Schlechte anzieht, aber die idealistischen, die "guten" Leute früher oder später durch seine systematische, gnadenlose Technokratie korrumpiert und abstumpfen lässt, halte ich tatsächlich für eine gute Lösung. Das ist im Prinzip auch nur der Gedanke des Imperiums aus "A New Dawn" konsequent zuende gedacht. Und diese Darstellung des Imperiums finde ich klasse, viel besser als die sinnlose und in Teilen in sich widersprüchliche Einzelanreihung von negativen Attributen, wie das EU es gemacht hat. Dass der Dienst am Imperium für die moralischen Leute irgendwann Selbstbetrug und Selbsttäuschung ist, gefällt mir auch. Ich finde, das Imperium selbst sollte nämlich auch nicht wirklich positiv dargestellt werden - das wäre weitaus weniger interessant als die Frage, ob und wie sich eigentlich gute Personen in so einem System auf Dauer verändern. Dass das Imperium viele Leute, die in ihm dienen, nicht verdient, war für mich eine sehr gute Analyse. Denn es impliziert nunmal, dass dort durchaus aufrichtige Leute sind, die sich aber an einen verachtenswerten Staat gebunden sehen. Ciena ist jetzt (nur) eine Perspektive hierauf, Naashs wäre dahingehend ohne Zweifel anders. Ich kann nur hoffen, dass man mehr hiervon in Zukunft lesen darf.

Gerade im Hinblick auf Nash und Berrisse fand ich das gut gelöst. Beide sind eigentlich durchgehend sympathische Charaktere, die Ciena helfen wollen, mit ihr scherzen, ihr Gefallen tun - einfach Leute, mit denen man durchaus Abend einen trinken gehen würde. Vor allem Nash finde ich einen wirklich tollen Charakter! Als ich las, dass er ein Alderaaner ist, war ja eigentlich der weitere Weg schon zu 100% klar: Thane wird mit ihm wegen Alderaan desertieren. Ist immerhin ein Jugendbuch, da hält man es etwas einfacher. Und dann diese Entwicklung. Der sympathische Kerl wird zum überzeugtesten Imperialen aller Charaktere, man widmet ihm sogar das letzte Kapitel. Für mich war das (aus träger Star-Wars-Gewohnheit) völlig unerwartet, ich habe irgendwie kaum glauben können, dass das Buch das wirklich durchzieht. :D

Jup hab ich auch geliebt und grad Jelucan ist wirklich faszinierend, auch später wenn es wieder vorkommt und sie nach so langer Zeit zurückkommen.
Absolut! Wundert mich, dass es dich fasziniert, wo dort ja der Großteil der Romanze im engeren Sinne stattfindet. :p

Ich irgendwie leider schon, weil für mich der Roman irgendwie besser funktioniert hätte wenn sie wirklich einfach nur sehr gute Freunde belieben wären. Weil ihre Figurendynamik davor einfach so gut war und sie es dann einfach irgendwie mit der Romanze torpedieren.
Ich fand nicht, dass es der Dynamik wirklich geschadet hat, allerdings hat deine Idee, es bis zum Schluss nur Freunde sein zu lassen, auch sehr was für sich. Wobei ich aus Sicht der Autorin verstehen kann, warum es so gemacht wurde - gerade in so einem Shakespeare-Werk wäre das vermutlich ein etwas zu "schwaches" Thema. Von daher kan ich dem Buch das nicht wirklich vorwerfen. Dann hätte sich die potentielle Leserschaft dieser eh schon kleinen Zielgruppe vermutlich nochmal um 90% reduziert. :D Was nicht heißt, dass ich persönlich das nicht durchaus auch, ja vielleicht sogar lieber gelesen hätte.

Ich fand es extrem unnötig, weil dieser Roman einfach oft grad dann gut ist wenn er nicht die OT nachreitet und irgendwo kommt es auch so rüber, dass die Autorin nicht mal wirklich Lust darauf hatte, weil Dinge wie Endor, Hoth und Yavin, eben einfach nur so schnell abgehandelt werden. Daher wäre es mir weit lieber gewesen wenn sie beide irgendwo Abseits eingesetzt geworden wären und über die Sachen eben nur sekundär mitbekommen.
Hier wiederum Zustimmung - Yavin fand ich von der Mischung her zwar noch genau richtig. So ein bisschen beteiligt, aber eben auch nicht wirklich. Und als plötzlich die Schirme ausgingen und sich alle wunderten, was denn nun los sei, fand ich das sogar wirklich gut gemacht. Alles weitere hätte dann nicht sein müssen. Und wenn ich mir ansehe, dass das Buch definitiv im eigenen Content seine Stärken zeigt, kann man vielleicht ein Stück weit nachtrauern, was hier an Potential noch drin gewesen wäre.

Wobei dieses Buch wirklich weit, weit besser als Tarkin ist.
Dann sage ich besser nicht, was ich von dem Buch halte, wenn du selbst 2/5 als weit, weit besser ansiehst als "Tarkin". :D
 
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