Lianna

[ Lianna - Lola-Curich - Straße zwischen Jedi-Basis und Raumhafen ] Rilanja, Talery und Zasuna


Kaum an der Jedibasis angekommen hatte Talery sich auch schon freundlich verabschiedet. Natürlich musste sie zurück zu ihrer Meisterin. Wenngleich dieser kleine Ausflug durchaus auch lehrreich gewesen war, blieb einem Padawan trotzdem nicht unbedingt viel Freizeit und daher musste sie ihre Meisterin suchen, um ihre Ausbildung fortzusetzen.

Das erinnerte Zasuna aber zugleich an ihren Meister und die damit verbundenen Probleme. Doch daran wollte sie jetzt etwas ändern, nach ihm suchen und ihr Gefühl, dass sie auf Coruscant einen Schritt weiter kommen würde, konnte einfach nicht falsch sein. Rilanja antwortete auf ihre Fragen. Allerdings empfand Zasuna die Antwort als etwas seltsam. Wie zuvor auch schon einige Male war Zasuna nicht ganz klar, wie sie die Worte der Falleen interpretieren sollte. Als erste Reaktion prüfte sie ihr Holofilm-Zitate-Gedächtnis, ob Rilanja einmal mehr - beabsichtig oder unbeabsichtigt - Worte aus einem Film verwendet hatte. Sie wurde nicht fündig, entschloss sich daher möglichst freundlich und vorsichtig zu antworten, ohne dass sie unbedingt preisgeben würde, nicht alles verstanden zu haben.

Sie hatte nicht vorgehabt, die Jedi-Ritterin zu einem Flug nach Coruscant zu überreden, nur um sie dann zu begleiten. Sie hatte eigentlich nur sagen wollen, dass sie sie gerne begleiten würde, wenn sie sowieso vor hatte nach Coruscant zu reisen. Scheinbar war das anders angekommen oder sie hatte es einfach nur falsch formuliert. Es wäre nicht das erste Mal, dass Zasuna sich im Umgang mit Nichtmiraluka schwer tat. Worte mussten weise gewählt sein. Gerade als Padawan sollte sie dies eigentlich genau wissen und bereits verinnerlicht haben. Wenn der Preis für einen Flug nach Coruscant darin bestand, die Jedi-Ritterin von nun an zu duzen - zumindest war das ihre Schlussfolgerung - dann war sie bereit, diesen zu zahlen. Zasuna hielt das zwar nach wie vor für unüblich, vielleicht sogar unangebracht, aber sie tat das schließlich nicht nur für sich, sondern um ihrem Meister zu helfen.


"Einverstanden. Im Tempel gibt es bestimmt viel zu entdecken. Du hast doch sicher auch von den geheimen Kammern der Träume für die Jedi-Prüfungen gehört?“

Die Filmreihe „John Klick - Der junge Jedi-Ritter“ handelte von mehreren Padawanen kurz vor ihren Prüfungen, die sich den Geheimnissen ihrer inneren Ängste in den Katakomben des Tempels stellen musste. Selbstverständlich überlebte am Ende nur einer. Die anderen waren nicht mit Sicherheit tot, die Filmreihe war auch für Minderjährige gedacht, aber zum Tageslicht hatten sie bis zum Abspann des vierten und letzten Filmes nicht mehr zurückgefunden. Die danach folgenden Filme - Zasuna neigte dazu deren Existenz zu leugnen - waren bei weitem nicht mehr so spannend. John Klick erlebte lahme Abenteuer als ausgebildeter Jedi und zudem war der Austauch des Hauptdarstellers bei den Fans nicht gut angekommen.

"Wie waren Eure... deine Prüfungen zur Jedi-Ritterin?"

Hatte sie einen Sith-Lord getötet wie „Im Auge des Zwielichts“? Welche Gefahren für die Galaxis mochte Rilanja aufgehalten haben?

Sie gingen durch den Eingangsbereich der Basis, während Zasuna ihr Wissen über Coruscant und den Jedi-Tempel in Gedanken noch einmal durchging. Bei ihrem Aufbruch von Alpheridies hatte sie damals vorgehabt, sich direkt zum Jedi-Tempel auf Coruscant zu begeben. Dann war alles ganz anders gekommen und nun war sie trotzdem schon lange Zeit bei den Jedi. Ihre Ausbildung war fortgeschritten, schien in Anbetracht der Abwesenheit ihrers Meisters jedoch momentan zu stagnieren. Das musste sie ändern, aber durch ihr fleßiges Lernen und Üben allein würde sich daran nicht viel ändern. Coruscant war die nächste große Herausforderung auf ihrem Weg zur ausgebildeten Jedi, so viel war klar. Der mystische, sagenumwobene Tempel. Ihre Vorfreude war groß, vor allem wenn man bedachte wie sehr sie die Raumfahrerei hasste.


„Wir könnten versuchen den Transporter, von dem Ca’sim gesprochen hat noch zu erreichen. Es sei denn du kennst noch andere Möglichkeiten oder kannst selbst fliegen?“


[ Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Eingangsbereich ] Rilanja und Zasuna
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Noa hatte das Essen unterbrochen. Wenn Cris so verständnis- und rücksichtsvoll war wie jetzt, fiel es ihr schwer, noch länger auf ihn böse zu sein. Er hatte das Schiff ohne Absprache mit ihr gekauft, aber es war keine Handlung, die sich nicht wieder rückgängig machen ließ. Das war seine Kernaussage. Das, und dass er ab sofort jede Entscheidung mit ihr gemeinsam treffen wollte. Sie hoffte, das sie sich damit kein Eigentor geschossen hatte. Genau wie er war auch Noa es gewohnt, für sich zu sein und zu machen was sie wollte. Wenn sie irgendwann einmal patzen und ihn nicht mit einbeziehen würde, würde er ihr genau dieses Gespräch vorhalten. Mist. Das musste sie unbedingt vermeiden. Sie durfte einfach kein Raumschiff kaufen ohne ihn zu konsultieren. Das würde sie wohl hinkriegen. Entscheidung war eben nicht gleich Entscheidung. Wenn es darum ging welche Unterhose er morgens anziehen sollte, sollte er sie bloß in Ruhe lassen. Sie waren frisch verliebt, nicht seit dreissig Jahren verheiratet. Viel einschneidender war eine ganz andere Sache:

"Zusammen wohnen?"

Oh je. Das hatte Noa nicht erwartet. Nicht jetzt. Eines Tages hätte es natürlich ein Thema werden müssen - und sollte es auch - doch sie hatte nicht damit gerechnet, schon so schnell mit dieser Frage konfrontiert zu werden, nicht nur weil ihre Beziehung noch so frisch war, sondern auch wegen Lorraine. War Cris nicht gerade erst dabei, eine stabile Basis für sie zu errichten und seine Beziehung mit ihr zu festigen? Und er und Noa, waren sie schon so weit sich täglich zu sehen und jeden Morgen miteinander aufzuwachen? JEDEN TAG??

"Das ist ein großer Schritt..."

Erinnerte sie ihn, in erster Linie um Zeit zu gewinnen und ihre eigene Reaktion hinaus zu zögern. Oder sagte es im Grunde sogar schon alles, dass sie nicht sofort begeistert zugestimmt hatte? Nein, so war es nicht unbedingt. Für Noa war die Frage nicht nur ob sie wollten, sondern auch ob sie schon konnten. Sie hatte nur ein einziges Mal in vergangenen Beziehungen mit einem Freund zusammen gelebt und sie wusste, für Cris würde es das erste Mal sein, obwohl sie nicht sicher war, wie seine frühere Beziehung zu seinem kleinen Superstar Akemi Akanato funktioniert hatte. Die hatte Noa fast ganz vergessen. Flittchen.

"Meinst du denn, wir sind dazu schon bereit? Ich meine..."

Noa lehnte sich zurück und fuhr sich durch die Haare, fasste sie zu seinem Zopf, drehte sie am Hinterkopf zusammen, nur um eine Beschäftigung zu haben, und ließ sie wieder los, sodass sie seitlich über ihre linke Schulter zurück fielen.

"Wir haben überall Baustellen an denen wir arbeiten."

Glückliches Verliebtsein sah in der Tat anders aus. Statt sich kichernd gegenseitig zu füttern und Champagner aus Bauchnäbeln zu schlürfen, saßen sie steif nebeneinander und klärten ihre Probleme. Nicht gerade romantisch.

"Und was ist mit Lorraine, muss sie sich nicht erst mal richtig an dich gewöhnen? Sie weiss jetzt, dass du keine Single bist, aber sie erwartet bestimmt nicht, dass ich sofort mit einziehe... hier, oder sonst wo."

Es gab wirklich so vieles zu berücksichtigen.

"Das könnte alles etwas viel für sie sein."

Und auch für Noa. So viele Veränderungen in so kurzer Zeit!

"Und außerdem..."

Noa zögerte. Für Cris klang das so einfach. Er hatte die stärkste Bindung zu jeweils Lorraine und Cris. Natürlich wollte er sie beide bei sich haben, aber Lorraine und Noa waren zwei Fremde füreinander. Sie mussten sich erst finden.

"Ausserdem wissen wir gar nicht, ob Lorraine und ich überhaupt miteinander zurecht kommen."

Es war der größte unsichere Faktor von allen, der, mit dem, wenn man ehrlich war, alles stand und fiel. Cris würde niemals dauerhaft mit einer Frau zu sein können, mit der seine Tochter ein Problem hatte, und umgekehrt würde Noa es nicht ertragen, sollte Lorraine sich als Nervensäge entpuppen oder Cris gegen sie aufbringen. Weit hergeholt war beides nicht. Das hatte es alles schon gegeben.

"Ich weiss einfach nicht. Wie gesagt, eigentlich hatte ich vor für eine Weile hier sesshaft zu werden und parallel etwas zu reisen. Ein bisschen was von der Galaxis zu sehen. Mein Job ist dafür ideal."

Versuchte Noa die Situation von einem rein logischen und sachlichen Standpunkt aus zu klären. Sie griff wieder nach einer der Marzipanleckereien, fast unbewusst, und biss ein Stück davon ab, ihr Blick nachdenklich in den Raum gerichtet.

"Aber... ich schätze Lorraine braucht ein dauerhaftes Zuhause, eines das ihr Sicherheit gibt. Ein klares Umfeld. Das hat sie nicht, wenn wir sagen, wir bleiben für eine Weile hier und dann fliegen wir dorthin und dann schaun' wir mal."

Und schon zeigte sich, wie kompliziert Kinder alles machten. Man war nicht mehr frei zu tun, was man wollte. Das war ein Fakt. Kinder waren einschränkend. Wenn sie klein waren spuckten sie alles voll, wenn sie älter wurden machten sie alles kaputt und wenn sie groß waren, waren sie vorlaute Nervensägen die keinen Deut hörten auf das, was man ihnen sagte und auf die man trotzdem ständig Rücksicht nahm. Freiwillig!

"Ich habe nur den einen Termin heute."

Antwortete Noa schließlich auf Cris' Frage, weil er wissen wollte was sie noch vor hatte - und wie lange sie blieb.

"Ich hab' gedacht, ich schaue spontan, was ich noch so mache."

Es war ihre Art, sich die Möglichkeit zur Flucht offen zu halten, zum Beispiel weil Lorraine früher als erwartet nach Hause kam, oder für den Fall dass ihr toller "Onkel Selby" auftauchte, aus welchen Gründen auch immer. Noa streckte ein Bein nach Cris aus, weil die wusste, das ihre Antwort nicht das war was er hören wollte, und ließ ihren Fuß an seinem Hosenbein hinauf gleiten. Sie hatte unter dem Tisch ihre Schuhe leicht abstreifen können. So saß es sich bequemer.

"Wie lange ich bleibe hängt davon ab, wie unterhaltsam du bist."

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Qan, Joseline, Jeg Harkness und Raiken]

Ihr Trainingspartner schien ihr Verhalten verstanden zu haben, jedenfalls sprach er sie nicht direkt darauf an. Ein Glück für sie, ein wenig seltsam war das Ganze dann doch. Jedenfalls stimmte er ihr zu, dass sie dies wiederholen müssten und sie ruhig mit Lichtschwerter trainieren können, da sie ja schließlich Jedi seien. Das brachte die junge Menschenfrau zum Schmunzeln. Wohl wahr, aber der Titel Jedi hieß ja nicht nur, dass sie mit Lichtschwertern trainieren mussten. Es gab so viele verschiedene Bereiche in der eigentlichen Ausbildung, dass es schon ein wenig verwirrend war. Wenn sie jemand auf das Thema Jedi ansprechen würde und fragen würde, was es denn bedeutete, eine zu sein, wüsste sie keine einfache, prägnante Antwort. Gab es denn überhaupt eine solche? Und was bedeutete es überhaupt ein Jedi zu sein? Ein Beruf? Ein Titel? Eine eigene Lebensweise? Vielleicht auch alles zusammen?
Sie hatte keine Ahnung und sie hatte den regen Verdacht, sie würde es sicher nicht so schnell herausfinden.

Um nicht weiter in ihren Gedanken zu versinken, wandte sie sich wieder Ima-Gun zu und nickte vielsagend.


"Ich schätze da hast du wohl recht. Außerdem sollte man zumindest einmal schon eines in der Hand gehalten haben, nicht wahr? Ein Plastikstock ist kein Vergleich. Ich selbst musste mich mal an diese Art der Waffe gewöhnen. Vielleicht ist das ja bei dir anders, aber wir werden es bestimmt gleich herausfinden."

Damit zwinkerte sie ihm fröhlich zu und freute sich insgeheim schon auf dieses Training. Eigentlich komisch, denn sie respektierte diese Waffe sehr und ihr Umgang war auch nicht so leicht, wie ein Stock, aber es war eben doch aufregend, ein Lichtschwert zu halten. Vielleicht auch ein bisschen Angsteinflößend, aber das war ja auch gut so, schließlich hieß das doch, das man damit nicht blindlings loslaufen würde, nicht wahr?

Der Neuling, denn sie vorhin begrüßt hatte, stellte sich als Qan vor und meinte bedächtig, wegen ihm bräuchten sie das Training nicht unterbrechen. Sonst fiel die Konversation etwas rarr aus. Nun ja, die junge Padawan konnte das verstehen, schließlich war sie früher auch nicht allzu gesprächig gewesen. Aber das tat ja jetzt nichts zur Sache, sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln.

Gleich nachdem sich Jeg Harkness vorgestellt hatte, schloss sich die Frau der Gruppe ebenfalls an. Jetzt erkannte die Padawan sich auch wieder, denn sie kannte bis jetzt nur eine Jedi die blind war und diese hieß Joseline. Wage konnte sie sich erinnern, sie einmal mit Mara in der Kantine angetroffen zu haben, damals hatten sie sie gerade bei einem Gespräch mit ihrem Padawan unterbrochen. Vielleicht bildetete sie sich das aber auch nur ein. Wenn es jedenfalls diese Frau war, war diese sogar die Meisterin von Mara gewesen. Was für ein Zufall, sie hier wieder anzutreffen. Nun ja, Allison befand sich nunmal im Jedi-Tempel, aber was soll's.
Die Jedi stellte sich dann auch nochmal vor und meinte, ob sie sich nicht ihrem Training anschließen könnten, sofern ihre Meister sie nicht mit speziellen Aufträgen beauftragt haben. Diese Aussage ruf in ihr wieder ein gewisses Schuldgefühl wach und stimmte sie ein wenig traurig. Immerhin hatte sie sich diese Auszeit gegönnt und hatte ihre Meisterin für eine Zeit allein gelassen. Die Padawan hatte keine Ahnung, ob sie sich gerade überhaupt auf Lianna befand, dass einzige was sie wusste, war die Tatsache, dass sie streng genommen nicht mehr ihre Padawan war. Schließlich hatte sie keine begrenzte Auszeit genommen. Damals konnte die Sechszehnjährige auch gar nicht wissen, ob sie überhaupt ihre Ausbildung fortsetzen würde. Trotzdem, insgeheim schämte sie sich dafür. Welche Padawan, die eine Meisterin gefunden hatte, unterbrach ihre Ausbildung, weil sie plötzlich unsicher war, ob sie das wirklich werden wollte. Ja, das klang schon seltsam.
Da sie aber nichts dagegen tun konnte, beantwortete sie die Frage der Rätin so freundlich wie möglich und ließ dieses Thema einmal sein.


"Freut mich, mein Name ist Allison Neldres, ich denke, wir haben uns schon mal getroffen, aber vielleicht bin ich da aber auch nicht mehr ganz im Bilde. Gerade bin ich frei, also sollte das kein Problem sein. Jedenfalls habe ich nichts dagegen, wenn sich jemand dem Training anschließt. Wir wollten gerade mit den Traininglichtschwertern weitermachen, da wir uns jetzt aufgewärmt haben."

Das Thema 'frei' ließ sie damit vorerst einmal so stehen. Die Dunkelrothaarige wollte jetzt nicht zugeben, dass sie selbst mal eine Identitätskrise zu bewältigen hatte. Sie nickte freundlich und wandte ihren Blick auf den einzigen Mann(Raiken), der sich bis jetzt noch nicht vorgestellt hatte. Er schien irgendwie zerknirscht auszusehen und trug auch kein Lichtschwert bei sich. Was da wohl los war? Qan jedenfalls schien ihn rätselhaft anzustarren. Daher wandte sie den Blick wieder ab und wartete ab, was der eigentliche Plan hinter der kleinen Gruppe war. Sicher mussten ranghöhere Jedi auch trainieren, aber taten sie das wirklich mit Padawan-Anwärtern? So genau wusste sie das natürlich nicht.
Und kaum hatten sie mit ihrem Gespräch angefangen, verabschiedete sich Qan auch schon wieder. Komischer Kerl, aber na ja, vielleicht würde er ja später wiederkommen oder ihm ist irgendetwas wichtiges eingefallen, dass er noch zu erledigen hatte.
Schließlich sprach der Begleiter der blinden Jedi-Rätin die Dunkelrothaarige an und lobte sie für ihren Kampfgeist. Ein Glück, dass sie nicht mehr so leicht rot im Gesicht wurde, denn sonst wäre das wohl jetzt passiert. Der Herr erwähnte zudem noch, dass er sie öfters sehen würde. Damit meinte er vielleicht ihre Joggingtrips, die sie in letzter Zeit öfters unternahm. Denn sobald sie wusste, war er ein Torwächter des Jedi-Tempels. Nun ja, es freute sie, dass jemand ihre Anstregungen lobte.
Danach wandte er sich gleich an die beiden und bot an, sie können bei seinen Trainingsstunden mitmachen. Auch das erfühlte sie mit Stolz und Freude, denn immerhin hatte sie so die Chance auch später noch etwas gemeinsam machen zu können, wobei sie sich gleich auch gegenseitig steigern könnten. Sie klatschte glücklich in die Hände und nickte sogleich.


"Das wäre mir eine Freude und danke für das Lob vorhin. Ich bin jedenfalls froh, gleich so einen talentierten Padawan-Anwärter wie Ima-Gun getroffen zu haben."
Allison lächelte dem Nikto aufrichtig zu und wandte sich dann wieder der gesamten Gruppe die sich nun versammelt hatte zu.

[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Joseline, Jeg und Raiken]
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Erwartungsgemäß reagierte Noa nicht mit purer Begeisterung auf die Aussicht, dass sie und Cris (und Lorraine) zusammen wohnen könnten, doch sie wies diesen Gedanken auch nicht so vehement von sich, wie er es zunächst befürchtet hatte. Trotzdem stellte sich bei ihm nach ihrer ersten, vorsichtigen Antwort eine gewisse Ernüchterung ein – nicht, weil ihre Worte ihn enttäuschten, sondern einfach, weil sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurück holte und ihn zwang, sich den Tatsachen ohne die rosarote Brille des Wunschdenkens zu stellen.

Einfach war das nicht. Er konnte nicht verhehlen, dass er sich sehr gewünscht hatte, schon bald mit Noa und Lorraine gemeinsam zu leben, fast wie eine kleine Familie, und dass er dabei nahezu wie eine Selbstverständlichkeit angenommen hatte, dass Noa und seine Tochter sich natürlich blendend verstehen würden. Der gestrige Abend war dafür immerhin, trotz des holprigen Beginns, ein guter Anfang gewesen, doch Noa blieb nichtsdestotrotz skeptisch – aus gutem Grund. Natürlich kannte sie noch nicht alle Eigenarten Lorraines oder wusste, wie das junge Mädchen auf gewisse Situationen reagieren würde – Cris wusste das noch nicht einmal selbst! Mit ihr in einer Wohnung – oder einem Raumschiff zu leben – war also ein gewisses, nein, sogar ein beträchtliches Risiko und rein von der Sachebene betrachtet war Noas Skepsis somit mehr als nachvollziehbar. Außerdem hatte die Widerstandskämpferin bereits eine Familie und somit sehnte sie sich zwangsläufig nicht so sehr danach, nicht mehr alleine zu sein, wie Cris, der in der Aussicht darauf, jeden Tag mit Noa aufzuwachen und sein gesamtes Leben mit ihr zu teilen nur Positives sehen konnte. Was aber, wenn sie das eher als einengend empfand? Nur wie konnte es in dieser Frage einen Kompromiss geben, mit denen sie beiden zufrieden waren – abgesehen davon, die Entscheidung vorerst ruhen zu lassen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten?

Beiläufig führte Cris das Marzipanlichtschwert, mit dem er rumgespielt hatte, zum Mund, ohne die süße Leckerei wirklich zu schmecken, während er nach wie vor tief in Gedanken versunken war. Noas Worte hatten nämlich noch einen ganz anderen Aspekt eröffnet – was wollte Lorraine eigentlich? Er konnte die Wünsche seiner Tochter nicht einfach ignorieren. Wollte sie vielleicht – selbst wenn sie es nicht offen sagte – dass sie beide des Öfteren Zeit für sich hatten? Der Gedanke daran, dass die Zuneigung zu seiner Tochter und seine Liebe zu Noa sich womöglich diametral gegenüber stehen konnten stimmten ihn nachdenklich – und traurig. Das Leben konnte von ihm doch nicht verlangen, sich zwischen den beiden zu entscheiden! Doch was würde geschehen, wenn Noa nicht mit Lorraine konnte? Oder Lorraine nicht mit Noa? Konnte die Widerstandskämpferin sich mit einer Beziehung zufrieden geben, in der sie beide ihre eigenen Leben nebeneinander her lebten, ohne wirkliche Interaktionen? Konnte er es? Wollte er es überhaupt? Natürlich war ein wenig Noa besser, als sie vollends zu verlieren… wieder einmal. Doch es würde ihm wehtun, die ganze Zeit zwischen ihr und Lorraine hin und her gerissen zu sein. Er würde versuchen, es ihnen beiden recht zu machen, und vermutlich am Ende beide verprellen. Hart schluckte er das Marzipan herunter. War er zu naiv gewesen, anzunehmen, dass seine Gefühle für beide ausreichen würden, um die Sache irgendwie zu richten?

Das Bedürfnis nach einem stabilen Leben für ein junges Mädchen war ein weiterer Aspekt, den Noa ins Feld führte und der sowohl gegen ein Leben auf einem Raumschiff sprach, als auch offenbar nicht mit Noas Lebensentwurf vereinbar war. Reisen wollte sie, hatte sie gesagt, die Galaxis sehen… und Cris würde ihr nicht folgen können, wenn er wollte, dass seine Tochter sich nicht andauernd umgewöhnen musste, nicht dauernd die Schule wechselte… Je mehr Cris über all diese Widersprüche und Konflikte – Baustellen hatte Noa es genannt – nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass ihm aus dem Stand keine befriedigende Antwort einfiel. Das wiederum bedeutete im Grunde, dass sie es mit dem Status quo versuchen mussten um zu sehen, wohin sich die Dinge entwickelten. Er war bereit, Opfer zu bringen – sofern er das überhaupt noch konnte. Doch würde das ausreichen?

„Vermutlich hast du Recht…“, sagte er schließlich leise.

„Wir sollten uns wohl lieber etwas Zeit lassen. Es ist nur so, ich…“

Er lächelte schwach.

„Ich glaube, es wäre wunderschön, irgendwann mein Leben mit dir zu verbringen. Wenn… wenn wir all unsere Baustellen aufgeräumt haben.“

Er wusste, dass er Noa nie vollkommen an sich würde binden können – und er wollte es auch nicht. Sie war unabhängig, freiheitsliebend… und sie sollte es auch bleiben. Eigentlich wollte er nur, dass sie wusste, dass er gerne ein Anker in ihrem Leben sein wollte, jemand, zu dem sie immer zurückkehren konnte… der für sie da war. Der sie liebte, egal was passierte. Aber er fand wieder einmal nicht die richtigen Worte.

Sie hatte keine weiteren Termine, doch zwischen den Zeilen erschien es ihm, als hielt sie sich durchaus die Option offen, ihn vorm Nachmittag bereits wieder zu verlassen. Spontan schauen, was passierte… ja, so war Noa. Und warum auch nicht?

Trotzdem seufzte er leicht, ehe er überrascht blinzelte, als er eine leichte Berührung an seinem Bein spürte. Ein kurzer Blick ließ ihn ihren bloßen Fuß erkennen, der sich, befreit von jeglichem Schuhwerk, an sein Bein schmiegte. Wie schön er anzusehen war… ihre kleinen Zehen, der filigrane Knöchel, und erst ihr aufreizendes Bein, das sich an ihn anschloss… Die Berührung jedenfalls fühlte sich gut an… äußerst gut. Und ihre Worte ließen einen angenehmen Schauer über seinen Rücken laufen. Cris lächelte, als er vorsichtig mit einer Hand nach ihrem Fuß griff und spielerisch ihre Sohle kitzelte, bevor er damit begann, sie zärtlich zu massieren.

„Ich soll also mit den Attraktionen Lianna Citys konkurrieren, was?“

Er genoss das Gefühl ihrer weichen Haut unter seinen liebkosenden Fingern, ehe er schließlich auf seinem Stuhl näher an sie heranrutschte (was auf dem weichen Teppichboden der Lounge recht widerstandsfrei funktionierte) und seine Hand an ihrem glatten Bein emporfahren ließ, ehe sie unter dem Saum ihres Kleides verschwand und sich an ihren Oberschenkel schmiegte. Sie war so zart und warm… Cris sah Noa tief in die Augen, studierte jedes noch so kleine Zittern um ihre sinnlichen Lippen, das tiefe braun ihrer Haare, die ihr so herrlich über die Schulter gefallen waren, während er sie unentwegt streichelte… Vergessen waren für den Moment all die offenen Fragen, denen sie sich noch stellen musste, die unsichere Zukunft… wie lange war er ihr nicht mehr so nahe gewesen? Er konnte sich ihr nicht entziehen… sie war seine Göttin und verlange nach Huldigung…

„Ich gehöre ganz dir…“, flüsterte er.

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Erregung war eines der besten Gefühle und je weiter Cris' Hand ihr Bein hinauf wanderte, umso besser fühlte sich Noa. Ein anrüchiges Lächeln begegnete ihm, als er sie ansah und ihre Blicke sich trafen. Zu bestreiten, dass sie nicht darauf gewartet hätte, dass er sie berührte, wäre eine dreiste Lüge gewesen. Sie waren keine sechzehn mehr. Zu einer Beziehung gehörte mehr als zärtliche Küsse und verliebte Blicke und jetzt war der passende Zeitpunkt dazu. Lorraine war in der Schule und würde sie nicht stören. Das war ein weiterer Punkt der gegen ein baldiges Zusammenwohnen sprach, dachte Noa: sie hätten keinen Rückzugsort, keinen Raum für Privatsphäre. Wenn sie jedoch eine eigene Wohnung behielt, konnte Cris sie dort besuchen... nur, wie oft würde das sein? Er würde Lorraine nicht ständig alleine lassen wollen und schon gar nicht bei Noa übernachten, und zwei Wohnungen waren teurer als eine. Sie ließ Cris' Hand weiter an der Innenseite ihrer Oberschenkel entlang gleiten und die spannende Aufregung, die man immer verspürte wenn man zum ersten Mal mit einem neuen Partner intim wurde, stellte sich bei ihr ein. Alles kribbelte, alles blühte auf. Sie hatten schon vorher miteinander geschlafen, doch das war Wochen her. Es war "vorher" gewesen. Vor ihrer Trennung, vor ihrer Versöhnung. Vor ihrer Flucht. Vor Lorraine. Vor Naboo. Vorher: vor Jules.

"Weisst du..."

Noa griff unter ihren eigenen Rock, um Cris' Hand wieder hervor zu holen."

"Ich hatte noch gar keine Zeit, mir Lianna genauer anzusehen, schon gar keine Sehenswürdigkeiten."

Sie führte seine Hand an ihren Mund, küsste sie und verschränkte seine Finger mit den ihren, um die Kontrolle darüber zu behalten was er tat.

"Du kannst im direkten Vergleich also nur gewinnen."

Sie grinste ihm entgegen und ihre freie Hand griff nach dem einzigen noch verbliebenen Miniatur-Lichtschwert.

"Das Letzte. Ich teile es mit dir."

Sagte sie und klemmte sich den silbrig grauen Griff zwischen die Lippen. Sie war nicht sicher, warum sie Cris aufgehalten hatte, ob es nur gewesen war weil sie Angst hatte vor dem, was sich unter ihrer Kleidung verbarg, oder ob es auch die Erinnerung war, die sie blockiert hatte. Das letzte Mal, das ein Mann sie nackt gesehen hatte, hatte sie auf dem Grund der Hölle gelegen.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Insgeheim fragte Cris sich, ob er wieder einmal zu schnell vorgeprescht war, als er beobachtete, wie Noa zärtlich seine Hand küsste und spürte, wie ihre weichen Lippen ein angenehmes Prickeln auf seiner Haut hinterließen. Ihr Blick, das Funkeln in ihren Augen… das alles hatte ihm eigentlich bedeutet, weiterzumachen, sie zu berühren, sich seinem Verlangen nach ihr hinzugeben. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie sich so nahe kamen wie zwei Menschen einander nur nahe sein konnten und er meinte zumindest, mit gutem Gewissen behaupten zu können, dass das Vergnügen nicht nur auf seiner Seite gewesen war.

Trotzdem lächelte er sie an, obwohl sie ihre Hand mit der seinen verwob und so verhinderte, dass sie erneut auf Reisen ging – ihm gefiel es sogar, wenn sie den Ton angab, das Tempo bestimmte. Und mit Sicherheit gab es wenig verlockendere Angebote als das Marzipan zwischen ihren vollen Lippen, das sie ihm herausfordernd zur Teilung angeboten hatte…

„Wie könnte ich da widerstehen?“, raunte er ihr zu, beugte sich vor und ließ seine Lippen mit den ihren verschmelzen, sodass die Süße der Leckerei sich mit der ihren vermischte, während er sie leidenschaftlich küsste und der Versuchung entsagte, seine Hand der ihren zu entziehen und weiter ihren atemberaubenden Körper zu erkunden, als würde er ihn zum ersten Mal fühlen können. Natürlich war das nicht der Fall – doch Noas Nähe war so aufregend, dass diese Magie immer noch da war. Ihr Feuer loderte so stark wie am ersten Tag und das Schlagen seines Herzens war wie das eines aufgeregten Schuljungens, der sich plötzlich mit dem vollkommen unrealistischen Schwarm seiner Träume konfrontiert sah.

Der Kuss war unbeschreiblich. Er konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er es vermisst hatte, sie so zu spüren, selbst nach dem kleinen Intermezzo im Haus der Trineers auf Naboo, und dieses Gefühl der Erfüllung übertrug sich in jede seiner Bewegungen. Wäre da nicht die Notwendigkeit, zu Atem zu kommen, er hätte sich nie wieder von ihr lösen wollen, wie er es schließlich glücklich lächelnd tun musste. Immer noch hielt sie seine Hand fest, doch anstatt sich daran zu stören, streichelte er ihren Handrücken vorsichtig mit seinem Daumen. Sie war hier bei ihm – was mehr konnte er sich wünschen?

„Ich hab dich so vermisst…“, flüsterte er.

„Dich zu halten, dich zu küssen…“

Er führte ihre Hand zu seinem Mund und presste seine Lippen zärtlich gegen ihre Haut, genoss dabei ihren Duft, der ihm dabei in die Nase stieg. Das Pochen seines Herzens konnte sich nicht beruhigen. Er wollte sie. Hier und jetzt.

„Alles an dir…“

Nun zog er ihre Hand an sich und legte sie an seine Brust. Sie musste das wilde Trommeln darin spüren können. Er wollte, dass sie ihm sagte, dass es ihr ebenso ging. Dass sie ihn sich nahm. Dass er in ihren Armen wieder das höchste aller Glücksgefühle finden durfte. Doch natürlich war das ohne sie alles bedeutungslos.

„Und du?“, fragte er leise.

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
Lianna, Jedi-Basis, Flure, mit Ian

Oh nein, widersprach Eowyn, jeder Knochen einzeln zählt nicht. Schließlich zählen sie irgendwie zu mir dazu. Und so lange du ihm was zu Fressen gibst, ist Yaro auch glücklich.
Sie gab dann Ian nach ihrem Kuss sein Lächeln zurück. Keine Sorge. Ich hole dich schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, sollte das geschehen... spätestens, wenn du mir zeigst, wie man mit zwei Lichtschwertern umgeht. Ich habe das nicht vergessen, weißt du. Sie grinste. Er hatte es ihr versprochen, und auch wenn sie - zum Glück! - nicht lange genug auf Va'art gewesen waren, dass er dieses Versprechen hatte einlösen können, er würde es nachholen. Und bis dahin darfst du gerne meinen Helden und Retter spielen. Das ist in Ordnung. So lange es beim "spielen" blieb und er sie in Ruhe ließ, wenn es ernst wurde. Aber auch wenn es Ian auf Va'art hin und wieder nicht gefallen hatte, wenn sie bestimmte Dinge tat, im Ernstfall hatten sie sich immer einigen können. Irgendwie. Da hatte Eowyn keine Sorge.
Was hingegen sein Namenstalent anging...
Ich weiß, murmelte sie kopfschüttelnd. Nur, dass es so übel ist... Und Ian wollte Yaro erziehen? Das würde lustig werden. Sie stimmte in sein Lachen ein. Armer Yaro. Das kann ja heiter werden... Den Kopf schüttelnd lachte sie noch immer, als sie kurz vor ihrem Zimmer waren.


Ian in diesem Moment zu spüren tat Eowyn ganz besonders gut. Sicher, das Holo stand jederzeit für jeden, der dieses Zimmer betrat, zugänglich auf dem Regal. Aber darüber zu sprechen, es wieder einmal so genau zu betrachten und vor allem, es mit Ian zu teilen war doch etwas völlig anderes. Sie hatte das Bedürfnis, jetzt nicht allein zu sein, und dass Ian sie festhielt ließ sie sich sicher fühlen - sicher und geborgen. Sie wusste nicht, wie er das machte, aber irgendwie schaffte er das, was ihr seit Jahren unbewusst gefehlt hatte. Es war zu schade, dass er nicht spüren konnte, was sie gerade fühlte.
Ian versuchte schlussendlich, auf ihre Frage die passende Antwort zu finden, und Eowyn löste sich ein wenig, um ihm Vergleichsmöglichkeiten zu geben. Nach vergleichenden Blicken fiel schließlich seine Entscheidung, und Eowyn legte den Kopf schief.
Eine Mischung aus beiden also?
Sein Lächeln war unglaublich inbrünstig, und sie ließ sich nur zu gerne wieder näher an ihn heranziehen. Wie sie es liebte, wenn er sie auf die Stirn küsste... Oh, es war mir eine Freude... sagte sie leise und lehnte ihren Kopf mit geschlossenen Augen an seine Brust. Es war wirklich eine Freude gewesen, ihn dabei zu beobachten. Und offensichtlich hatte es ihn nicht zu sehr verletzt.
Seine Abschirmung löste sich plötzlich in ein Nichts auf, und sie konnte ihn wieder spüren. Es fühlte sich gut an, und es fühlte sich so an, als ob es auch
ihm gutgehen würde. Eowyn versuchte, zumindest ein klein wenig loszulassen, sich fallen und gehen zu lassen, sich halten zu lassen; einfach nur zu sein, zu teilen, zu fühlen... Und das, was sie fühlte, fühlte sich verdammt richtig und fantastisch an. Sie öffnete sich selbst, versuchte, auch diese Mauern zumindest zum Teil fallen zu lassen, sie wenigstens kleiner zu machen. Vermutlich war Ian der erste seit Jahren, seit Tirahnn, bei dem sie sich so sicher, so behütet, so beschützt fühlte. Und auch, wenn sie durchaus völlig dazu in der Lage war, auf sich selbst aufzupassen - es war wunderschön, nun einfach einmal ein wenig abzugeben.
Ich liebe dich, Ian, sagte sie sanft; behutsam, um den Moment nicht zu zerstören. Ich liebe dich und jeden dieser wundervollen Momente, die du mir schenkst. Sie vergrub ihren Kopf noch ein wenig mehr in seiner Kleidung und genoss seine Wärme, seinen Geruch. Sie könnte ewig hier so stehen, einfach nur miteinander verbunden, sich von nichts stören lassend, genießend, dankend dafür, dass es so gekommen war.

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gärten - Tenia, Phil, Akani


Tenia lachte über Akanis ersten Kommentar und äußerte ihre Zustimmung.
Als er jedoch seinen zweiten Gedanken äußerte, meinte er, eine hauchfeine Röte über ihr Gesicht wandern zu sehen, außerdem kam es ihm vor, als würde sich auch ihr Gesichtsausdruck für einen Moment ändern. Und wehte da nicht ein kaum merkliches Gefühl von Ertapptsein zu ihm herüber?
Er verengte seine Augen, doch im nächsten Augenblick sprach sie schon ganz normal weiter.

Sie stimmte ihm abermals zu.

"Ich glaube, problematisch ist, dass man sich vor der Reaktion des anderen fürchtet. Aber gute Freunde oder ein halbwegs vertrauensvolles Verhältnis zwischen Meister und Schüler sollten diese Scham besiegen können. Und vielleicht haben wir manchmal das Bedürfnis einfach zu sprechen, uns mitzuteilen. Mit unseren Ängsten nicht alleine zu sein. Angst allgemein ist etwas, was man teilen sollte, denn dadurch kann die Angst geringer werde", erläuterte sie.

Dann wies sie darauf hin, dass einen in den meisten Fällen das Gewissen dazu brachte, sein Wissen mit anderen zu teilen.
Tja. Außer man kann sein eigenes Gewissen soweit beruhigen, dass man jeglichen Gedanken an derartige Dinge einfach verdrängt.

Als nächstes führte sie die Unterschiedlichkeit der Kodizes von Jedi und Sith an.
Sie erklärte, dass die Sith Frieden als Lüge abtaten und meinten, es gäbe nur Leidenschaft. Auf der anderen Seite besagte die Lehre der Jedi, dass es keine Gefühle gäbe, sondern nur Frieden.
Dann führte sie aus, dass die Sitz glaubten, Leidenschaft verleihe Kraft und daraus könne man Macht schöpfen, wohingegen die Jedi an Harmonie und Gelassenheit glaubten.
Tenia schloss damit ab, dass Phil und Akani sich ihre eigenen Gedanken zu diesen verschiebenen Ansichten, zumindest aber zu denen der Jedi machen sollten.


Tatsächlich folgte Akani dem auch sofort. Er hatte schon während Tenias Ausführungen zu diesem Thema begonnen, darüber nachzudenken. Er konnte der Aussage der Jedi, es gäbe keine Gefühle, nicht zustimmen. Natürlich gab es Gefühle. Man konnte höchstens versuchen, sie zu unterdrücken, aber ihre bloße Existenz leugnen? In seinen Augen Blödsinn. Außerdem sprachen die Jedi von Gelassenheit, und war diese nicht selbst ebenfalls ein Gefühl?
Im nächsten Moment stellte er bestürzt fest, dass er zumindest mit diesen geringen Kenntnissen der Kodizes eher dem der Sith zustimmte. Frieden eine Lüge, das nun nicht. Aber Leidenschaft? Er konnte der Ansicht, dass Leidenschaft etwas schlechtes sein sollte, einfach nicht zustimmen. Gut, wenn man argumentierte, dass einige Leidenschaft als Mordlust und Gewalt definierten, dann war das nun wahrlich nichts sonderlich schönes, aber Leidenschaft hatte doch gleichzeitig auch etwas mit Liebe und mit Gefühlen für eine andere Person zu tun...


Der Chiss beschloss, sich ein anderes Mal darüber Gedanken zu machen. In diesem Moment stand Tenia auch schon auf und schlug einen Spaziergang vor, um sich gegenseitig besser kennenzulernen.

Akani tat es ihr gleich und meinte: "Gern. Ich habe bisher sowieso noch nicht übermäßig viel von der Gegend gesehen, das hier wäre also eine wunderbare Gelegenheit!"


Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gärten - Tenia, Phil, Akani
 
[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Qan - An der Tür: Joseline, Raiken, Jeg]

"Du hast recht dass stimmt", antwortete der Nikto:"Allerdings ist ein Lichtschwert doch nicht nur eine Waffe - versteh mich nicht falsch aber meist Tragen Lichtschwerter nur Machtnutzer, vor allem weil sie besser im Kämpfen damit sind. Das macht es natürlich zu etwas besonderem", erwiderte er. Es war einfach etwas besonderes ein Lichtschwert halten zu dürfen - auch wenn es nur zum Üben gedacht war. Man trainierte schließlich daraufhin später einmal ein echtes zu besitzen und es auch professionell führen zu können. Eine normale Person mit einem Lichtschwert zu sehen wäre dabei ungemein komischer - wie könnte er jemals die Ethik der Jedi verstehen? Auch wenn Ima-Gun vielleicht nicht besonders viel über den Orden, den Kodex und seine Gebräuche wusste so war ihm doch bekannt das Jedi Wächter der Galaxis waren und Frieden stiften sollen. Dass hatte ihn natürlich sofort begeistert. Und das tut es immer noch.

Nachdem der Beobachter, dessen Namen er eigentlich nicht kannte (Qan), sich entfernte ohne sich vorzustellen schaute ihm der Nikto nach. Musste er etwas erledigen? Traute er sich nicht mit ihnen zu reden? Frage über Fragen welche Ima-Gun einfach nicht beantworten konnte. Glücklicherweise kamen in dem Augenblick die Gäste herein welche vorhin an der Tür gestanden hatte. Eine blinde Frau (Joseline) begrüßte sie alle dann ebenso knapp wie die Trainierenden vorher, während sie Allison und Ima-Gun näher kam. Dabei stellte sie sich als Joseline vor, und bat darum mit ihnen trainieren zu können. Allison übernahm natürlich den Part mit der Antwort, während er selbst zuschaute. Kurz darauf mischte er sich ebenfalls ins Gespräch ein, und machte dann einmal eine kurze Begrüßung an alle Gäste:"Mein Name ist übrigens Ima-Gun Di, ich freue mich eure Bekanntschaften zu machen", womit er sich dann einmal kurz in der Runde der Ankömmlinge verbeugte und dann wieder zurück trat. Es war einfach nur Höflich sich einfach mal vorzustellen, ungefragt natürlich, dachte er. Immerhin konnte sie ja nicht zusammen Trainieren, würde niemand seinen Namen kenne, oder explizit danach Fragen müssen.

Ein Mann, derjenige der vorhin in die Tür stürmte (Jeg), sprach die beiden dann an und Ima-Gun lauschte. Erstmal hatte Allison eine kurze Diskussion mit ihm, anscheinend kannte Ima-Guns Begleiterin die beiden vermutlich schon, oder hatte sie schon mal gesehen. Der Nikto hingegen kannte niemanden, schließlich war er neu und man machte nun mal nicht so schnell Bekanntschaften wie man kam. Das dauerte einige Zeit:"Ja ich trainiere gerne mit Allison, und ja ich würde gerne mal bei euch vorbeischauen wenn ich würdig bin", meinte der Nikto. Vorausgesetzt er würde die heutige Trainingsstunde nicht vermasseln, dachte er sich, schließlich sahen die Gäste nicht wie Frischgebackene Neulinge aus, sondern Erfahrener wenn nicht sogar im Rang eines Meisters. Doch wie unterschied man sich bei den Jedi mit seinem Rang? Äußerlich? Mit dem Alter?

Der Nikto lächelte Allison an, sie war doch einfach zu freundlich für das Kompliment gewesen:"Nicht doch, das wäre zu viel des Guten...", meinte der Nikto ein wenig verlegen. Vielleicht wäre er ja jetzt ein wenig rot Angelaufen, aufgrund des schmeichelnden Kompliments. Doch glücklicherweise war ein Nikto dazu gar nicht in der Lage. Die Physiologie eines Nikto war ein wenig anders als bei den Menschen - es gab mehr Hörner, Knochenplatten, größere Resistenz gegen Hitze, geschützte Nasenlöcher um selbst bei Sandstürmen klar Atmen zu können.. Solch ausgeprägte Emotionale Körperreaktionen, dass brauchte ein Nikto schließlich gar nicht. Konnte man nun vielleicht sogar sagen, Ima-Gun und sein Volk waren unzivilisiert, gar primitiv? Schließlich war Kintan ein Planet mit übergroßem Anteil an Sklaven. Glücklicherweise hing dass auch nicht mit dem zusammen, was gerade passierte. Die "Gäste", sie konnten schließlich ebenfalls sprechen, antworteten wieder.

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Joseline, Raiken, Jeg]
 

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn


„Ich habe dich nicht verhungern lassen und bei Yaro werde ich das auch nicht tun. Ich glaube, dafür habe ich dieses Pelztier…“ ja, er gab es zu, ein bisschen zu sehr ins Herz geschlossen. Und selbst wenn nicht, ich würde ihn nie hungern lassen.“ Ian runzelte die Stirn, denn selbst wenn er Yaro auf den Tod nicht hätte ausstehen können, verhungern lassen? Sicher niemals.
So so, sie würde ihn also zurück auf den Boden der Tatsachen holen, wenn sie mit zwei Lichtschwertern gegeneinander kämpften? Ian grinste herausfordern.
„Wir werden sehen.“ Wahrscheinlich würden sie wirklich auf Stücke zurückgreifen müssen, schließlich hatte er zur Aufgabe bekommen, alle Waffen abzugeben. Da war ohnehin nur noch ein Schwert auf seinem Schiff und das würde Ian nicht abgeben. Nicht, weil er sich den Worten Joselines widersetzen wollte, sondern weil bisher nur der Anfang getan worden war: Der Kristall war zerstört. Die Waffe selbst wollte Ian auch nicht mehr haben. Sollte er je wieder eine Waffe besitzen wollen, dann sicher nicht diese, die er zuletzt auf Telos verwendet hatte.
Auf die Erlaubnis hin, ihren Retter spielen zu dürfen, folgte lediglich ein Grinsen. Eowyn war sicher die letzte, die einen Retter wirklich akzeptieren würde und Ian sah sich als vieles, aber sicher nicht als Retter in glänzender Rüstung. Einen Helden zu spielen und wirklich ein Held zu sein waren wohl zwei sehr unterschiedliche Dinge. Und selbst für den Fall, dass er sich tatsächlich gewünscht hätte, Retter oder Held zu sein: Nach allem was geschehen war, war er wohl als allerletzter für diese Rolle geeignet. Was das Namengeben betraf, war es wohl ganz ähnlich und so schmunzelte Ian bloß.

In Eowyns Zimmer endeten schließlich die ganzen Albernheiten um etwas völlig anderem Platz zu machen. Was eben noch lustig und schön gewesen war, war jetzt hingegen anders und wenn Ian es mit einem einzigen Wort hätte beschreiben müssen, wäre es wundervoll gewesen. „Eine Mischung aus beiden“, nickte er, leise bestätigend, ohne sich noch einmal versichern zu müssen. Und wie gerne hätte er die Gelegenheit gehabt, sich bei Frea und Halet zu bedanken. Dafür, dass sie all das erst möglich gemacht hatten. Oh er hätte ihnen gedankt, für ihre, für ihn so wundervolle Tochter.
Als Eowyn ihren Kopf an Ians Brust lehnte, musste er seine Abschirmung fallen lassen, damit Eowyn nicht nur anhand seiner Worte erkannte, wie sehr es ihn freute und vielleicht auch ehrte, dass sie ihm das Holo gezeigt und es ihm nicht vorenthalten hatte. Auch sie änderte etwas, denn neben ihren Kopf an seiner Brust, spürte er Eowyn auf andere Art. Gerade so, als gäbe sie mehr Einblick in ihr Inneres. Was auch immer es war, was sie tat, es war intensiv. Ob es möglich war, eine noch intensivere Verbindung herzustellen? Ian war sich so sicher, dass er genau das gerade spürte. Eine tiefe Verbundenheit, eine Verwandtschaft zweier Seelen? Es stand völlig außer Frage, dass jenes, was er fühlte überwältigend war. Das Gegenteil, das absolute Gegenteil von Einsamkeit. Und wenn ihre Worte je die Kraft gehabt hatten, ihn zu erreichen, dann in genau jenem Augenblick und sie machten so deutlich, dass da in ihm schlummerte. Ein Herz, das vielleicht nicht nur für ihn alleine schlug und ihn an die Kostbarkeit des Lebens, an die Kostbarkeit des Augenblicks erinnerte.

„Ich liebe dich auch“, war das einzige und das ehrlichste, dass Ian antworten konnte. Dabei hielt er sie fest, ließ sein Kinn auf Eowyns Kopf sinken und dankte im Stillen nicht nur ihren Eltern, sondern dem ganzen Universum, denn wer hätte geglaubt, dass er je wieder in der Lage war, etwas derart wundervolles zu empfinden? Dabei wusste Ian, dass all das nicht selbstverständlich war, niemals selbstverständlich sein würde und er wusste auch, dass er hierfür arbeiten musste. Arbeiten würde. Arbeiten wollte. Um nicht wieder zu verlieren. Denn das hier war zu kostbar, zu kostbar, als das er es aufs Spiel setzen wollte – zu intensiv. Er würde seine Ängste besiegen, denn allein das hier, dieses Zusammensein war es wert, gegen alles zu kämpfen, dass auch nur im Geringsten die Macht besaß, es zu trüben.


Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn

 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Unter ihrer Hand spürte Noa das Schlagen seines Herzens. Es war ein stetiges, festes Klopfen, der Rhythmus eines starken, kräftigen Männerherzens. Sie ließ ihre Hand über seinen Brustkorb wandern, spürte überhalb seiner Kleidung die Festigkeit seiner Muskulatur. Oh, das mochte sie. Das fühlte sich gut an. Cris' Stimme drang an ihr Ohr. Er sprach nicht mehr in der Lautstärke eines ganz normalen Gesprächs, sondern hatte, wahrscheinlich ganz unbewusst, einen Tonfall angeschlagen, den Leute verwendeten wenn sie einen Moment festhalten wollten, als könne nur ein einziger unbedachter Laut eine nicht greifbare Atmosphäre zerstören. Noa ließ ihre Hände über seine Arme zu seinem Hals wandern und umschlang ihn dort. Sie hatte seine Frage gehört, aber noch nicht geantwortet. Ohne etwas zu sagen, stand sie schließlich auf und setzte sich auf seinen Schoß. Das leichte Spreizen ihrer Beine ließ ihren Rock um ein paar Zentimeter an ihrem Oberschenkel hinauf rutschen. Sie küsste ihn auf den Mund, ganz sanft, als wäre die Berührung nicht viel mehr als eine flüchtige Täuschung, von der man sich fragte, ob es sie wirklich gegeben, oder man sie sich nur eingebildet hatte. Und dann noch einmal. Alles war ganz leise um sie herum, als Noas warmer Atem vor seinem Ohr entwich.

"Ich habe dich ganz schrecklich vermisst."

Wisperte sie, sodass nur er es hören konnte. Es waren Worte, die nur für ihn bestimmt waren. Sie vergrub ihr Gesicht zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Er konnte ja nicht wissen, wie schwer es Noa fiel, solche Dinge zu sagen. Bei ihm klang das alles so leicht, so natürlich, als müsse er nicht erst stundenlang darüber nachdenken und sich seine Worte zurecht legen. Er sagte einfach, was er fühlte, während Noa fühlte und nichts sagte. Sie hob leicht ihren Kopf, schaute ihn an und lehnte ihre Stirn gegen seine. Vielleicht musste sie es lernen, für ihn, aber dazu musste sie ihre Gefühle wiederum erst selbst verstehen - und sich ihrer sicher sein.

"Hast du noch Hunger?"

Fragte sie ihn leise. Auch sie wollte den Augenblick nicht zerstören. Sie warf einen Seitenblick auf den Tisch und lächelte.

"Es ist noch genug da."

Mehr als genug sogar, und das obwohl Noa deutlich mehr gegessen hatte als sie vor gehabt hatte. Vor allem zu viel Marzipan. Cris hatte es viel zu gut mit ihr gemeint.

"Hier."

Sie fütterte ihn mit dem Erstbesten, das sie zu greifen bekam.

"Damit du groß und intelligent wirst - hat mein Bruder früher immer zu mir gesagt."

Mit dem Zeigefinger fuhr Noa über Cris' Lippen und entfernte einen Krümel, der dort kleben geblieben war. Selbst diese kleine Berührung jagte ihr einen Schauer direkt zwischen ihre Beine. Sie küsste ihn wieder.

"Spürst du das?"

Fragte sie ihn.

"Wie sehr ich dich vermisst habe?"

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian

Es fühlte sich seltsam an, dass die Grenzen nun nicht mehr klar waren, dass ihr Herz und Geist nun viel offener waren als zuvor. Es hätte ihr Angst machen müssen... aber das tat es nicht, und dieses Bewusstsein machte die Tatsache noch viel sonderbarer. Sie ließ Ian tiefer blicken als jemals zuvor; und die Erkenntnis, dass das alles sie zwar vielleicht verletzlicher machte, sie beide aber viel näher zusammenbringen konnte und Ersteres daher überhaupt nicht zählte, erstaunte sie ein wenig. Natürlich waren ihre Mauern zu ihrem Schutz da, natürlich hatte sie irgendwann, als sie schon längst standen, erkannt, dass Nähe ihr schwerfiel... Aber es war der Preis für diesen Schutz gewesen. Unnötigerweise? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sie vertraute Ian aufs Tiefste, ihm konnte sie sich öffnen und offenbaren. Dieses Gefühl, sich nicht verstecken zu müssen, frei zu sein - Eowyn war nicht klargewesen, wie sehr ihr das gefehlt hatte, wie sehr es sie angestrengt hatte, die letzten Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, hinter dem Berg zu halten, eisern darauf bedacht, sich selbst festzuhalten.
Es nun nicht mehr zu tun, sich nicht zu halten, sondern sich mit Ian zu teilen, zumindest ein kleines Bisschen, war ein erhellender, erleichternder, bedeutender und vor allem intensiver Moment.


Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer bei Ians Antwort, obgleich sie es doch schon wusste. Würde das irgendwann aufhören, würden seine kleinen, zarten Berührungen irgendwann keine zitternden Wellen mehr durch ihren Körper schicken, würden diese drei Worte irgendwann kein Lächeln mehr auf ihr Gesicht zaubern? Eowyn hoffte zutiefst, dass es niemals so weit kommen würde.
Sie stand da, genoss das Gewicht seines Kopfes auf dem ihren, spürte, wie eine ruhige Zufriedenheit sie erfasste, ein Hauch von innigem Glück und tiefe Verbundenheit. Eine Verbundenheit, die sich hoffentlich nach und nach noch weiter intensivieren würde. Sie hatte noch so viel zu lernen, aber in diesem Moment war sie sich sicher, dass sie alles lernen
würde, da war schließlich schon wieder etwas, das sie herausgefunden hatte. Sie brauchte nur Zeit, das war alles. Und dieser Moment sollte am besten niemals enden.

Eowyn hatte keine Ahnung, wie lange sie so dagestanden waren, Sekunden, Minuten, noch länger? Es spielte auch keine Rolle. Irgendwann jedoch öffnete sie ein wenig widerstrebend die Augen. Sie konnten nicht den ganzen Tag hier verbringen, so gerne sie es wollte. Aber gerade hatte sie es doch noch gedacht - sie brauchten Zeit, und sie hatten diese Zeit. Diese Momente würden wiederkommen, auch wenn dazwischen vielleicht Momente voller Diskussionen und voller Widerstände lagen.
Ich fürchte, mein Verstand hat mein Herz soeben einmal wieder verdrängt... durchbrach sie die Stille leise lächelnd. Vielleicht sollten wir als Nächstes Joseline suchen... was denkst du? Das würde zwar heißen, sich ein wenig mehr unter andere Jedi zu mischen, aber vielleicht war Ian nun eher dazu bereit als zuvor.

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian
 
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Lianna - Jedi Basis - Zeitweilige Unterkunft für Neuankömmlinge

In der Mitte des Raums spielte ein Holodrama von Chat Punaise. Gerade lief die berühmte Szene, in der Bäckelah, das schönste Mädchen im ganzen Corellianischen Distrikt, ihrem Jeppers ewige Liebe schwörte. Qan gähnte im Bett lümmelnd und fing sich prompt einen verständnislosen Blick seines cineastisch begeisterten Zimmergenossen ein, den er ignorierte. Er fragte sich, was es mit all dem auf sich hatte, dass es keine Führung, keine Hilfe gab. Seit seiner Ankunft hier hatte er das Gefühl, im falschen Holofilm zu sein. Darüber Nachzudenken half ihm auch nicht weiter. Gelangweilt verschickte er eine Nachricht. Ein paar Minuten später, als Jeppers fast seinen Bruder umbrachte, weil Bäckelah ihn heiraten wollte, kam eine Antwort. Der Bruder wollte Jeppers nicht auf seiner Hochzeit sehen, änderte aber gleich darauf seine Meinung und machte ihn zum Trauzeugen. Qan stand auf.
"Ich geh mal an die frische Luft." Sein Mitbewohner nahm das grunzend zur Kenntnis, ohne die Augen von der Projektion zu nehmen.

Er durchquerte Gänge und nahm einen Lift nach oben. Auf dem Dach angekommen erspähte er Dot mit einer Kippe zwischen den Fingern. Sie hatte ihrerseits zugesehen, wie der Planet Lianna den gleichnamige Stern verschlang. Nun winkte sie ihm zu. Das Abendrot färbte ihr langes, weißes Haar.

"Hiya!", grüßte sie mit ihrer rauchigen Stimme. "Hattest du einen schönen Tag?"
Qan reagierte mit: "Uff, wenn du stundenlanges Meditieren und Rumliegen schön findest."
"Genieße es. Wenn dein Training beginnt, wirst du dir solche Tage sehnlichst herbeiwünschen."
"Wer weiß, ob das überhaupt jemals anfängt. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie ich einen Meister finden soll."
"Habe Geduld"
, riet ihm Dot. "Die Macht wird dich führen. Und bis dahin-" Sie hielt ihm eine große Flasche hin. "-solltest du diese Zeit nutzen und dich vergnügen."
Auf der Flasche stand: "Grakkyn. Hergestellt auf Kashyyyk."
Qan griff lächelnd danach. Er wollte sie gleich aufmachen, aber Dot stoppte ihn: "Nicht hier. Teil sie lieber mit deinen Freunden."
"Was ist mit dir? Es ist doch dein Stoff."
"Ein Geschenk."


Mit dem Wookieeschnaps ging Qan zurück in sein Zimmer.

Lianna - Jedi Basis - Zeitweilige Unterkunft für Neuankömmlinge
 

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn

Eigentlich war seltsam, was sich gerade abspielte, vielleicht sogar absurd und zuguterletzt war es in gewisser Weise auch leichtsinnig. Sich zu öffnen, wieder Einblick zu gewähren, ein tieferes Vertrauen zu schaffen. Ian hatte die letzten Jahre viel Zeit und Mühen darauf verwendet, sich von all diesen Dingen loszusagen und die Bereitschaft, diesen Schutzwall aufzugeben, war verschwunden gewesen, war der Verbitterung zum Opfer gefallen. Als kein Gefühl mehr richtig durchgedrungen war, als sein Herz sich angefühlt hatte, als wäre etwas darum gewickelt, das alles nur noch seltsam dumpf erschien ließ, hatte zwar alles viel weniger Bedeutung besessen, aber diese Nichtigkeit hatte geholfen. Sie hatte ihn nicht verrückt werden lassen. Je weniger Gefühl da gewesen war, desto weniger Schuld hatte es gegeben. Auch wenn jedes positive Gefühl darunter hatte leiden müssen- positives hatte es ohnehin kaum noch gegeben – Ian war es möglich gewesen, sich halbwegs normal zu orientieren, halbwegs stabil durch das Leben zu gehen. Bis die Enttäuschung die Oberhand gewonnen hatte und den Wunsch des Vergessens stetig in den Vordergrund gedrängt hatte. Von einer ganzen Palette an Gefühlen, Empfindungen und Eindrücken waren Schwermut und Enttäuschung die tragenden Pfeiler gewesen. Ob vielleicht auch sie andere Gefühle gefiltert und damit verhindert hatten? Vertraue niemals. Öffne dich niemals wieder. Lasse niemals zu, dass irgendwer dir auch nur irgendetwas bedeuten könnte. All diese Punkte hatte er mit und für Eowyn – und nicht zuletzt vielleicht auch für sich selbst? – über den Haufen geworfen.
Waren es nicht Momente wie dieser, die ihn belohnten? Die ihm bewiesen, wie töricht es gewesen war, sich zu verschließen? Es waren Momente wie dieser, die ihn so lebendig, so menschlich und so glücklich fühlen ließen. Momente wie dieser, die ihn entschädigten, für all die Zeit, in der er sich verschlossen hatte, in der er vielleicht auch still darunter gelitten hatte, sich die Bürde des Misanthropen aufgelastet zu haben.

Da standen sie schlicht und einfach zusammen da, Arm in Arm, Kopf an Kopf, aber was schlicht und einfach wirkte, war so viel mehr. So gefährlich Nähe auch sein konnte, so leichtsinnig es auch immer war, die Angst war in den Hintergrund gerückt, schien verschwunden. Da war keine, leise, warnende Stimme. Stattdessen war da dieses allumfassende Gefühl der Liebe, das entschädigte, das heilte, das ihn so wunderbar empfinden ließ und so lächelte Ian, die Augen noch immer geschlossen.

Nur ungern löste Ian sich von dieser Nähe, aber das Wissen darum, sie nicht das letzte Mal zu spüren, machte es dennoch einfach. Und Eowyn hatte Recht. Den Bericht zu lange bei sich zu behalten war nicht gut, denn er hatte an Dringlichkeit nicht verloren, seitdem Ian gestanden hatte.

„Es wird wohl wirklich Zeit.“ Und da löste Ian langsam die Umarmung. „Aber vorher noch ein, zwei Bücherchips“, erinnerte er Eowyn. „Etwas abenteuerliches, wenn du hast, oder“, und er überlegte, „vielleicht das Buch, das du am liebsten magst?“ Was hoffentlich kein vor Herzschmerz triefendes Buch war, das man schon nach der ersten Hälfte nicht mehr ertrug.


Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn




 

Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gärten - Tenia, Phil, Akani


Über die Koizes der Jedi und Sith ließen sich wohl endlose Diskussionen führen. Im Endeffekt enthielten beide Sätze, die Tenia nicht teilte, aber vielleicht war es auch nicht notwendig, sich in jedem Satz wieder zu finden? Sicher war sie nicht, aber auch das gehörte zu den Dingen, die sie noch nicht besprochen hatte. Es war seltsam, dass sie gerade durch Akani immer wieder erkannte, dass sie noch einiges nachholen und noch viel lernen musste. In jedem Fall wusste Tenia sehr genau, dass sie, hätte sie die Möglichkeit gehabt, den Kodex der Jedi wohl ganz anders formuliert hätte.
Wenn die Zeit reif war, würde sie mit Akani in jedem Fall noch einmal über den Kodex sprechen, wie sie angekündigt hatte. Vorher aber sollte der Chiss sich noch genauere Gedanken darüber machen, intensiver überlegen, bedeutete nun einmal, ihn nicht jetzt philosophieren zu lassen. Manche Dinge mussten eben länger bedacht werden, als nur für ein paar Minuten.

Die drei erhoben sich, um den vorgeschlagenen Spaziergang anzugehen.
„Das lustige daran ist, dass ich mir die Umgebung hier selbst nie wirklich angesehen habe.“ Dafür war kaum Zeit gewesen. Von der Basis selbst kannte sie die wichtigsten Anlaufplätze, aber von der Umgebung oder gar Lianna? Fast nichts. Auffällig war der krasse Unterschied zu null gewesen. Ein Waldplanet, mit dem Lianna einfach nicht mithalten konnte. Die Gebäude hier waren hässlich, kastenförmig und einfach nicht das, was auch nur im Ansatz als natürlich hätte bezeichnet werden können. Berge und Wälder waren bezeichnend für Null. Lianna hingegen war einfach nur flach und da spürte Tenia erneut, wie sie ein wenig Sehnsucht nach ihrer Heimat packte. Sie hatte ihre alleinigen Streifgänge durch die Wälder geliebt, aber sie hatte auch Freude daran gefunden, Touristen herumzuführen. Null hatte eben seine eigene, besondere Ausstrahlung und das satte Grün und die Vielfalt an Pflanzen waren immer gut gewesen, um zu sich selbst zu kommen, nachzudenken, sich freier zu fühlen. Auf Lianna war das um einiges schwerer. Gebäude, Straßen, „moderne“ Technik. Tenia konnte all diesen Dingen nur wenig abgewinnen. Ihr Kom einmal außen vorgelassen, dass sie sogleich daran erinnerte, noch eine ungelesene Nachricht zu haben. Später sie würde sich später darum kümmern.

„Unterscheidet sich Lianna stark von Csilla?“, wandte Tenia sich an ihren Schüler und runzelte die Stirn. „Bist du dort überhaupt aufgewachsen?“ Nur weil er ein Chiss war, musste das schließlich nicht zwangsläufig bedeuten, dass er auch auf deren Heimatplanet aufgewachsen war. Vielleicht war er auch anderorts groß geworden. Sie schlug während der Fragen einen Weg ein, der sie aus den Gärten herausbrachte und in eine verschlungene Straße führte.


Lianna-System - Lianna - Lola Curich – außerhalb der Jedi-Basis - Straßen - Tenia, Phil (?), Akani

 
Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian

Ian ließ sie langsam wieder los, und obwohl seine körperliche Nähe Eowyn nun ein wenig fehlte - ganz war er nicht verschwunden. Die Verbindung, die sie geschaffen hatten, rückte in den Hintergrund, aber sie war noch da, ein kleiner, leuchtender Platz in ihrer Mitte, darauf wartend, irgendwann wieder hervorzukommen.
Oh. Du hast Recht... Das hatte sie nun völlig vergessen. Etwas abenteuerliches? Ihr Lieblingsbuch? Nachdenklich sah sie Ian an. Nein, er war vermutlich einfach nicht der Typ für den Großteil ihrer Bücher. Welcher Mann war das schon? Die wenigsten Männer würden sich dafür interessieren, ob Jaina nun ihren Sam bekam, oder ob Kell es irgendwann schaffte, Cindel seine Liebe zu gestehen. Vermutlich interessierten ihn auch keine Bücher, in denen die Leute ohne Hyperraumtechnologie auf ihren eigenen Planeten festsaßen und mit rückständigen, im Vergleich einfachen Problemen zu kämpfen hatten. In Kombination war das dann wohl erst Recht keine so gute Idee. Sie selbst fand solche Bücher wahnsinnig entspannend. Im Alltag hatte sie schon genug mit Abenteuern und schrecklichen Dingen zu tun, da wollte sie nicht noch in ihrer Freizeit damit geplagt werden. Ein wenig Träumen, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn, tat da manchmal ganz gut.
Aber vielleicht... Sie ging zum Regal, griff an Owen vorbei und sah die kleinen Chips in ihrer Schachtel durch. Sie hatte doch irgendwo... ja. Eowyn ergriff einen der Chips und hielt ihn Ian zögernd hin.
Es ist nicht mein Lieblingsbuch - ich glaube, das fändest du furchtbar öde. Und er würde sich vermutlich darüber lustig machen. Wahrscheinlich zu Recht. Aber es ist ganz amüsant... Auch wenn dir der Anfang vielleicht Erinnerungen an Va'art hervorruft. Schließlich ging es um einen Mann, der in einer fiktiven Galaxie auf einem Planeten abstürzte, auf dem die Bewohner, seltsamerweise ebenfalls Menschen - vermutlich eine alte Kolonie - nicht wussten, dass sie nicht die einzigen im Universum waren. Welch seltsame Vorstellung bei der Größe allein einer Galaxie... Es war ziemlich spannend, wie er versuchte, sich heimlich dem Leben anzupassen, ohne sein Geheimnis zu verraten, selbstverständlich aber mit Wissen, das die Menschen dort noch nicht hatten - und wie er hineingezogen wurde in die Konflikte dieses Planeten und seiner doch technologisch recht rückständigen Bevölkerung. Und natürlich gab es da auch eine Frau... Aber das war ja nun einmal nicht die einzige Handlung, das würde er verschmerzen können. Das Buch gehörte zu einer ganzen Reihe, und wenn es ihm gefiel, dann hatte er erst einmal genug Lesestoff. Aber keine Sorge, danach geht es ein wenig anders weiter.

Eowyn überlegte einen Moment, dann sah sie Ian fragend an. Offensichtlich war sie gerade etwas abwesend. Habe ich sonst noch etwas vergessen? Wenn nicht... wo würden sie Joseline am ehesten finden? Die Gärten? Der Ratssaal? Der Trainingsraum? Vermutlich eher nicht im Ratssaal... bei den anderen beiden Möglichkeiten war sie sich noch nicht so ganz sicher. Wenn sie Pech hatten war sie außerdem ganz wo anders.

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Für einen Moment hatte Cris die Augen geschlossen und einfach nur den sanften Druck genossen, den Noa auf seinen Schoß ausübte, während ihr Gesicht sich an ihn schmiegte und er durch ihre wundervollen Haare sanft gekitzelt wurde. Seine Hände vollzogen zärtlich ihre Beine nach, die durch ihre Sitzhaltung ein wenig weiter entblößt worden waren. Ihre Worte zauberten ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht und als er seine Augen wieder öffnete, weil sie ihre Stirn gegen die seine lehnte und ihn vermutlich ansehen wollte, musste ihr Strahlen davon überdeutlich Zeugnis tragen. Dort, wo ihre filigranen Finger über seinen Körper geglitten waren, kribbelte seine Haut angenehm und er konnte sich kein angenehmeres Gefühl vorstellen als das Echo ihres warmen Atems. Sie musste zweifelsohne spüren, dass sie seinen Körper mühelos in ihren Bann gezogen hatte, dass er wie Wachs war an ihren Fingern, kurz davor, angesichts ihrer wohligen Hitze vollends zu schmelzen.

Bereitwillig ließ er sich von ihr füttern und schnappte dabei spielerisch mit seinen Lippen nach ihren Fingern, bevor diese sie sanft von den Überresten des kleinen Snacks befreiten. Als sie ihn dann erneut küsste, eindringlich und voller Leidenschaft, legte er seine Arme um ihre Taille, ließ seine Hände ihren Körper erkunden, ihren Rücken, ihren Nacken und schließlich wieder ihre festen Oberschenkel, aus deren liebevoller Umklammerung er nie wieder entkommen wollte. Darüber hinaus wagte er nicht, sich mehr als nötig zu bewegen – er wollte sie, wollte den Moment nicht verscheuchen, das Knistern in der Luft, das wohlige Pulsieren ihrer Leiber…

„Ja…“. hauchte er, kurz bevor er sich vorbeugte, um ihr einen weiteren Kuss zu stehlen und sie gar nicht erst auf die Idee kommen zu lassen, sich wieder von ihm zurückzuziehen. Sie hatte ihn vermisst. Natürlich hatte er sich das denken können – zumindest hatte er es gehofft – doch dieses Geständnis aus ihrem eigenen Mund zu hören machte ihn auf geradezu lächerliche Art und Weise zum glücklichsten Menschen der Galaxis. Er wollte sie nie wieder loslassen… sich nie wieder von ihr trennen… nie wieder nicht wissen, wo sie sich befand… eins sein mit ihr, jetzt und immer.

Seine Lippen überdeckten ihren Hals mit feurigen Küssen. Er konnte nicht genug bekommen von ihr, ihrer weichen Haut, ihrem Geschmack, ihren subtilen Reaktionen auf seine Berührungen… mehr und mehr wurde der Stoff, der sie noch trennte, zu einer Barriere, die es zu überwinden galt, doch Cris begnügte sich damit, sie dort zu liebkosen, wo er ihrer habhaft werden konnte. Es war nicht nur ihr Körper, den er wollte… es war Noa… ihr Herz… ihr Verstand… ihr eigener Wille. Er wollte, dass sie ebenso glücklich war, wie sie ihn machte, nur durch diese wenigen Worte und dadurch, dass sie ihn in ihrer Nähe verweilen ließ, ihm mit jeder Regung den Atem raubte…

„Ich brauche dich, Noa…“, flüsterte er.

„Ich weiß nicht, wie ich es noch einmal so lange ohne dich aushalten soll…“

Er griff nach einer ihrer Hände und küsste sie, ihren Handrücken, ihre Handfläche, jede einzelne Fingerspitze… sie war so warm… so wundervoll…

„Nimm mich“, bat er sie dann und sah dabei tief in die schönsten Augen auf dieser Ebene des Daseins.

„Wie du mich willst.“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Jedi – Basis ~ Erdgeschoss ~ Trainingsraum ¦¦ Shana

Herrlich! Parade, eine Körperdrehung und dann ein weiterer Schuss, ein erneutes Herumwirbeln der eigenen, blauen Klinge. Poesie der Bewegung, ein Tanz aus Muskeln, der aus starrer Masse ein sich bewegendes Wesen machte. Es war zudem noch ein ganz anderes Gefühl mit der selbst erstellten Waffe diesen Übungslauf durchzuexerzieren. Obendrein hatte sie die Übung schwieriger gestaltet indem sie nun bei jedem Atemzug um Sauerstoff kämpfen musste. Zwar wurde der Sinn, bzw. die gewünschte Zielsetzung so nicht erreicht, aber dennoch kam sie so an ihre körperlichen Grenzen. Das Erhalten von atembarer Luft musste sie wohl noch mal unter anderen Bedingungen üben, oder eine andere Herangehensweise finden. Wie auch immer, sie genoss die Qual, was irgendwie … komisch … anmutete, aber irgendwie schien sich Markus’ Abwesenheit so zu äußern, dass sie nun immer mehr darauf hinarbeitete, alleine in jeder Situation zurechtkommen zu können.

Und es gab eine Menge Probleme auf die ein Jedi – Ritter stoßen konnte. Da waren Blaster und Vibrowaffen eher das Harmlose. Und vor allem gewöhnlich und erwartbar. Sie würde sich gegen Strahlung wappnen müssen, was sie mit dem Erlernen der Energieabsorption bereits begonnen hatte. Doch da gab es noch weitaus mehr Unannehmlichkeiten: Gift, Krankheit, Betäubung, Elektrizität, Luftknappheit, Radioaktivität, Hitze, Kälte und, und, und. Vielleicht war es ein verrücktes Unterfangen sich gegen all das vorbereiten zu wollen, denn es war schließlich unmöglich sich unzerstörbar zu machen, aber zumindest konnte man es versuchen. Je mehr davon, desto besser. Doch für heute, bzw. für den Moment war es genug. Sie hatte mittlerweile seit über eine halben Stunde trainiert, und da es nicht so lief wie geplant, konnte sie hier auch abbrechen.

Die Blondine beendete die Einheit und riss sich den Stoff vom Mund. Mit offenem Mund nach Luft keuchend, deaktivierte sie ihre Klinge, die mit einem scharfen Zischen erlosch, sowie die Droiden. Das war … lustig. Na ja, oder auch nicht, jedenfalls wollte sie jetzt duschen. Da es nichts gab, was dem im Weg stand, wurde dieses Projekt auch sofort in die Tat umgesetzt.

Als zehn Minuten später des warme Wasser über ihren definierten Körper spülte, waren ihre Gedanken bereits wieder in munterer Stimmung und sprangen umher. Was gab es neben ihrem Langzeitprojekt noch zu tun? Eigentlich gab es nicht sehr viel. Tatsächlich hatte sie alles was sie brauchte bereits vor Ort. Also konnte sie sich gleich um ihre Kontaktaufnahme kümmern. Tja, wie sollte das laufen? Sie hatte ja eigentlich schon darüber nachgedacht, aber bisher keine konkrete Maßnahme beschlossen. Am Ende war die Entscheidung aber recht klar. Auch in dieser Angelegenheit würde sie sich nur auf die eigenen Fähigkeiten verlassen, und sich nicht einfach an jemand anderen wenden. Wenn sie nicht weiterkam und scheiterte, konnte sie immer noch den einfachen Weg nehmen. Die meisten anderen würden sich vermutlich an den Kopf fassen, dass sie es sich so kompliziert machte, aber was interessierten sie schon andere Leute und deren Meinung?

Im Gegensatz zu früher nahmen solche Bewertungen keinen allzu hohen Stellenwert mehr in ihrem Leben ein. Abgesehen davon war sie von der Herausforderung fasziniert. Nun, was also gab es zu tun? Von den erwägten Möglichkeiten gab es nur eine, der sie wirklich nachgehen wollte. Sie war auch gleichzeitig die … hm … unkonventionellste. Und um genau zu sagen nicht ganz legal. Eigentlich gar nicht legal.

Egal, in diesem Milieu, in dieser Welt des Vagen und Verborgenen nahm man es mit den Regeln nicht immer so genau. Spione beschafften sich ihre Informationen schließlich nicht damit dass sie immer mit ihrer Bürger – ID herumwedelten und offizielle Kanäle benutzten. Also würde sie sich ein wenig technisches Zubehör besorgen und wenn es möglich war Kontakte und Zugangsquellen für verschiedene Dinge erschließen müssen. Auf Coruscant hatte sie bereits all dies gehabt, aber es würde schwierig werden von hier aus darauf zuzugreifen. Nun, also zunächst brauchte sie ein paar Netzwerk- und Kommunikationskomponenten, dazu dann noch eine vernünftige Firewall und Sensoren. Danach würde sie das ein oder andere programmieren müssen.

Eine Menge Aufwand, aber es war ja für einen langfristigen Effekt angelegte Arbeit. Die Frage war natürlich auch wie zugänglich all dies auf Lianna war. Sie würde es sehen. Mittlerweile war sie wohl mehr als sauber und reinlich, sodass die hübsche Jedi das Badezimmer verließ und sich vorzeigbar machte. Wenn sie schon einmal losging, konnte sie auch gleich noch ein paar andere Klamotten besorgen, die in weniger zivilisierten und "netten" Gegenden keine Aufmerksamkeit erregten. Beschwingt verließ Shana die Jedi – Basis und machte sich auf den Weg ins Gewerbezentrum. Sie kannte eigentlich nur ein oder zwei Wege dorthin, aber das reichte ja eigentlich auch. Viel gab es in der Umgebung ihrer "Wohnstätte" schließlich nicht zu sehen. Die Ohrhörer mit Guter – Laune - Musik erfüllt, marschierte sie los.

In Gedanken versunken merkte sie im ersten Moment gar nicht, dass sie von dem Trio vor ihr auf der Straße mindestens zwei Leute kannte. Na ja, kannte war vielleicht übertrieben, aber die eine Person schien auf jeden Fall Akani zu sein. Oder doch nicht? Sie war sich eigentlich recht sicher ihn auch unter Chiss wiedererkennen zu können, aber dazu musste sie ihn vielleicht noch mal von vorne und aus der Nähe sehen. Was kein Problem war, denn sie holte die Grüppchen bald ein und warf einen Seitenblick auf die Gesichter als sie quasi auf gleicher Höhe mit ihnen war. Die 24 – Jährige hatte sich nicht getäuscht, es war ihr ehemaliger Mitpadawan, wenn man so wollte. In Begleitung der Rätin war er nicht, also hatte sich Padme tatsächlich sich rar gemacht. Seltsam, aber als unumstößlicher Umstand wohl hinzunehmen. Sie zog die Kopfhörerstöpsel heraus und lächelte dem Blauhäutigen zu.


"Hey Akani. Na, wie geht’s?" Sie blickte auch die beiden anderen (Tenia, Phil) an und nickte ihnen zur Begrüßung zu. Ihr Blick fiel auf die Brünette, von der sie meinte, sie auf Ruusan gesehen zu haben.

"Wir sind uns auch schon einmal begegnet, nicht wahr?"

¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Umgebung der Jedi – Basis ~ Straße ¦¦ Shana ~ Tenia ~ Phil & Akani
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Berührungen konnten mehr sagen als Worte, Gesten mehr ausdrücken als jedes Bekenntnis. Noa kannte das, sie hatte sich mehr als einmal in ihrem Leben auf die Sprache ihres Körpers verlassen. Sie hatte ihr besser gedient, in vielen Fällen, als ihre Stimme. Als Cris sie küsste, wusste sie genau was er sagen wollte. Seine Hände streiften sie, hielten sie und Noa wusste, er wollte sie für immer halten. Eine Antwort hatte sie für ihn nicht, keine die sie verbal zum Ausdruck hätte bringen können, doch sie legte ihren Kopf weit in den Nacken, als seine Lippen ihren Hals kitzelten. Jeder Kuss, jeder einzelne, bedeutete Verlangen und Verderben, und sie genoss es. Je mehr sie ihn wollte, desto stärker band er sie an sich. Ein bitter-süßes Gefühl. Sein Blick war fast flehend, als er sie schließlich bat, ihn zu nehmen. Stumm sah Noa ihn an. Seine Augen waren wie zwei Spiegel zu ihrer eigenen Seele. Sie bildete sich ein, genau zu wissen was er wollte, in diesem Moment. Es war nicht nur das Körperliche, sondern ein Drang sich fallen zu lassen und Erlösung zu suchen in der eigenen Schwerelosigkeit und der gemeinsamen Intimität. Erlösung, Vergebung, Erleichterung. War es nicht genau deswegen, warum Noa Aldridge geküsst hatte? Ein Teil von ihr hatte gewollt, dass es Cris war der sie hielt, an jenem Abend, doch er war nicht dort gewesen. Jetzt war er es. Noa löste sich aus seiner Umarmung und kam zum Stehen. Das einzige, das sie auszog, war ihr Slip. Er brauchte sie, hatte er gesagt. Seine Lippen fühlten sich heiss an, als sie ihn wieder küsste, zurück auf seinem Schoß. Er brauchte sie und sie wollte für ihn da sein, wollte es genau so wie er. Sofort. Trotzdem waren Noas Hände ruhig, als sie seine Hose öffnete. "Bitter-süß.", war das letzte das sie bewusst dachte.

***​

Sie schwitzte. Ihre Stirn ruhte auf Cris' Schulter. Sie hörte ihren eigenen Atem, spürte ihr Herz schlagen. Waren ihre Sinne empfindsamer oder schlug es lauter als sonst? Cris hatte seine Arme um sie gelegt, hielt sie fest. Sie hörte auch ihn atmen, flach und erschöpft und für einen Moment noch konnte sie das Gefühl der Perfektion festhalten. Es gab nichts, das besser war als das, absolut nichts. Nur er und sie, miteinander, beieinander. Mehr Nähe ging nicht. Langsam öffnete Noa die Augen. "Junge Frau," drang eine Stimme an ihr Ohr, die nicht Cris gehörte. Sie kam aus dem Nichts und Noa wusste, dass nur sie sie hören konnte. Sie war in ihrem Kopf, weil er noch immer da war. "Ihr Blick kotzt mich schlicht an." Jules. Noa richtete sich auf. Ihre Schenkel waren verschwitzt und feucht.


"Ich muss mal."

Mit der Hand berührte sie Cris an der Schulter, als sie von ihm herunter kletterte. Ihre Beine waren wacklig. Ohne ihn anzusehen drehte sie sich um, bückte sich nur um ihren Slip aufzugeben. "Sag, dass ich gewonnen habe, Noa. Sag, dass du jetzt mir gehörst." Jules Stimme folgte ihr, als wisse er genau wo sie sich befand. Sie schloss sich im Bad ein. "Sag es und ich höre sofort auf." Jeder seiner Schläge ließ das Leder in seiner Hand knirschen und Noas Haut und seiner Kraft reissen. Sie setzte sich hin, auf den kalten Boden. Die Fliesen unter ihr kühlten ihr Sitzfleisch. Sie hatte gehofft, dass es helfen würde, wenn sie mit Cris schlief, ihm und ihr. Man suchte Erlösung, Vergebung und manchmal auch Ablenkung. Sie hatte Trost gesucht, doch es hatte nichts gebracht. Wenn nicht das, was dann?

"Hau ab."

Flüsterte sie leise. Warum war er überhaupt noch da? Warum ausgerechnet jetzt? Sie hatte überlebt, oder nicht? Sie hatte nicht aufgegeben, hatte ihm nicht gegeben was er wollte und sie hatte seinen Sohn getötet. Auge um Auge. Hätte es nicht längst vorbei sein sollen?

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Badezimmer -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Cris hielt Noa fest und verkroch sich für einen Augenblick in der warmen Blase der Glückseligkeit, die sich um sie gelegt hatte, und lauschte ihren regelmäßigen, leicht ermatteten Atemzügen, die sich wie die leichten Bewegungen ihres Körpers bei jedem Luftholen mit seinen eigenen abwechselten. Er schmeckte Salz auf seinen Lippen und wusste nicht, ob es sein eigener Schweiß war oder der ihre. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und er wollte sie nie wieder loslassen, die Einheit ihrer Wesen nicht wieder aufgeben. Er hatte sie gebraucht, so sehr… und sie hatte ihm alles gegeben, was er sich hätte wünschen können. Wie eine Königin hatte sie über ihm gethront, hatte die letzten Hindernisse zwischen ihnen hinweggefegt. Seine Königin. Noa. Sie durfte ihn wieder alleine lassen… sie durfte einfach nicht…

Trotzdem legte er keinerlei Protest ein, als das Leben deutlicher in ihren erschöpften Körper zurücklegte und sie sich etwas unstet auf die eigenen Beine begab, anstatt sich auf die Stütze seines sie begehrenden Leibes zu verlassen. Ihre letzte Berührung an seiner Schulter, ob zufällig oder nicht, hallte noch ein wenig nach und ließ ihn ihr nachblicken, als sie mit schnellen Schritten im Badezimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss.

Er hatte immer noch ihren Geschmack auf den Lippen, auf der Zunge und ihren süßen Geruch in der Nase, doch trotzdem beschlich ihn das leise Gefühl, dass irgendetwas nicht so war, wie es eigentlich hätte sein sollen. Während er sich selbst halbwegs wieder in Ordnung brachte, überlegte er, was wohl der Grund für diese Ahnung sein mochte. War es die Tatsache, dass sie ihn nicht noch einmal angesehen hatte, sondern fast aus seinen Augen geflohen war, anstatt noch ein wenig in seiner Nähe zu bleiben? Oder überinterpretierte er diese Situation mit seiner üblichen Unsicherheit? Gewisse Bedürfnisse duldeten keinerlei Aufschub und genau ein solches hatte Noa als Grund für ihren plötzlichen Rückzug genannt, der ihn alleine – und nun, da sein Körper ihr Fehlen langsam realisierte, entsetzlich kalt - zurückließ.

Cris unterdrückte ein Frösteln und erhob sich aus dem Stuhl, um damit zu beginnen, ein wenig Geschirr vom Tisch zu räumen – einfach, damit er ein wenig zu tun hatte, eine simple Aufgabe, mit der er seine Gedanken beschäftigen konnte. Teller auf Teller auf Teller… dann das Besteck… die noch halb gefüllte Flasche musste in die Kühlung… einfache Probleme, einfache Antworten. Eine klare Struktur. Doch irgendwann kam auch diese an ihr natürliches Ende.

Sein Blick fiel auf ihre Schuhe. Sie musste sie irgendwann im Laufe des Frühstücks abgestreift haben, bevor sie ihn mit einer neckischen Berührung ihrer bloßen Zehenspitzen verführt hatte. und hatte sie vor ihrem Verschwinden nicht wieder übergestülpt. Er bückte sich nach den Schuhen und zog sie unterm Tisch hervor, dem irrationalen Gedankengang folgend, dass sie sie anderweitig vielleicht vergessen würde, ehe sie zu ihrem nächsten Termin aufbrach – eigentlich ein absurder Gedanke – ehe sein Blick wieder in Richtung des Badezimmers huschte. Die Tür war immer noch verschlossen – und die immer noch darin.

Mit gerunzelter Stirn trat Cris zögernd ein paar Schritte auf die Tür zu. Er wollte nicht lauschen – und doch war er ratlos, was sie so lange hinter dieser Tür stand. Hatte er ihr wehgetan? War irgendetwas passiert, übertüncht durch das leidenschaftliche Spiel ihrer Leiber, das er in seiner Ekstase nicht registriert hatte? Plötzlich machte er sich Sorgen. Er war so fixiert auf ihr Wiedersehen gewesen, auf die Frage nach der Empress, nach Lorraine, dass er wieder verdrängt hatte, dass sie sich so lange nicht gesehen hatte, was wiederum nicht nur bedeutete, dass er sie furchtbar vermisst hatte, sondern auch, dass ihr durchaus gewisse Dinge widerfahren sein konnten. Und von einer wusste er schließlich – er hatte sich nur nicht getraut, sie anzusprechen. War das womöglich der Grund?

Immer noch zögerte er. Bedeutete die geschlossene Tür zwischen ihnen, dass sie alleine sein wollte? Oder bedeutete sie, dass er sie überwinden mussten, um ihr zu zeigen, dass er für sie da sein wollte – in jeder Situation? Die Minuten verstrichen… und schließlich fasste er sich ein Herz, überbrückte er die letzte Distanz und klopfte zaghaft an.

Noa?“

Deutlich sprach seine Sorge – vielleicht gepaart mit ein wenig Sehnsucht – aus seiner Stimme, als er ihren Namen nannte – den Namen, der ihm so viel bedeutete.

„Hey… alles in Ordnung?“


[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, (Noa)
 
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