Serie Die Anstalt

Die Sendung ist nicht schlecht, aber ich fand "Neues aus der Anstalt" mit Priol und Pelzig besser. Ich finde die Sendung einen Tick zu ernst. Das Lachen bleibt einem doch oft im Halse stecken. Das oberlehrerhafte Heben des moralischen Zeigefinger wurde ja im "heute Show" Thread schon bemängelt. Ist natürlich aber Geschmacksache. Außerdem finde ich dass die Sendung tendenziell zu weit links ist. Dieses ständige Banken-Bashing fällt doch schon auf.
 
Mir hat die Sendung sehr gut gestern gefallen. Vorallem wie sie die volkswirtschaftlich unsinnigen Auflagen gegen Griechenland aufgezeigt haben hat mir gefallen. Das prozyklische Sparprinzip hat noch bei keinem Land funktioniert. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch u.a.unnötige Ausgaben wie vererbte Renten kappen kann oder effektiver Steuern eintreibt.

Ich finde die Sendung einen Tick zu ernst. Das Lachen bleibt einem doch oft im Halse stecken.

Ich finde grade politische Satire muss wehtun. Es geht ja auch um ernste Themen von daher passt das für mich. Die wollen trotz des Humors nicht nur unterhalten, sondern auch zum nachdenken anregen.

Außerdem finde ich dass die Sendung tendenziell zu weit links ist. Dieses ständige Banken-Bashing fällt doch schon auf

Links hängt immer vom Blickwinkel ab. Meiner Meinung nach vertreten sie in etwa eine Meinung, die von einer SPD unter Brandt hätte stammen können .
Also klar links von der Mitte, aber bestimmt demokratisch und nicht extremistisch oder so.
Ist dir denn ein unberechtigtes Banken-Bashing aufgefallen? Um unser Finanzsystem zu kritisieren muss man bestimmt kein Linker sein
 
Die Anstalt wirkt für diejenigen, die selbst nicht links stehen, schon recht links. Das fällt nur nicht so sehr auf, weil Satire und Kabarett in Deutschland (Bayern vielleicht ausgenommen) generell linksorientiert sind.
Jan Fleischhauer schrieb erst vor kurzem in seiner SPON-Kolumne, dass Volker Pispers Humor für SPD-Wähler machen würde. Das Gleiche lässt sich meiner Meinung nach auch über Die Anstalt sagen.

Deshalb gefällt mir unter dem Strich auch die heute Show besser, da bei dieser der Unterhaltungsaspekt doch eher im Vordergrund steht.
 
Die Anstalt wirkt für diejenigen, die selbst nicht links stehen, schon recht links. Das fällt nur nicht so sehr auf, weil Satire und Kabarett in Deutschland (Bayern vielleicht ausgenommen) generell linksorientiert sind.

Ich finde aber gerade zu Priol-Zeiten war das noch viel enormer ausgeprägt. Inzwischen geht es einigermaßen. Mit "Humor für SPD-Wähler" kann ich mich auch schon eher anfreunden. :D

Alles in allem ist die Sendung natürlich immer sehr von ihren Gästen abhängig, und dementsprechend gucke ich es dann auch mehr oder weniger gerne.
 
Ich finde grade politische Satire muss wehtun. Es geht ja auch um ernste Themen von daher passt das für mich. Die wollen trotz des Humors nicht nur unterhalten, sondern auch zum nachdenken anregen.

Frage: War der Auftritt von Argyris Sfountouris noch Satire? Ich fand das interessant und sehr bewegend, aber eben nicht mehr satirisch.


Mit Priol war es halt eine Satiresendung zum Nachdenken, heute wirkt es auf mich wie eine Nachdenksendung mit Satire ...
 
Ich finde aber gerade zu Priol-Zeiten war das noch viel enormer ausgeprägt. Inzwischen geht es einigermaßen. Mit "Humor für SPD-Wähler" kann ich mich auch schon eher anfreunden. :D

Alles in allem ist die Sendung natürlich immer sehr von ihren Gästen abhängig, und dementsprechend gucke ich es dann auch mehr oder weniger gerne.
Du hast recht, vor allem da Priol sich immer sehr auf Merkel eingeschossen hatte, was ich zugegeben dann doch ab und zu etwas nervig fand. Wobei Priol ja auch nicht mit Kritik an der SPD gespart hat.
Allerdings konnte ich damals mehr lachen. @riepichiep brachte das schon gut auf den Punkt. "Neues aus der Anstalt" war eine Satiresendung zum nachdenken, "Die Anstalt" dagegen wirkt viel kopflastiger und dadurch vielleicht etwas zu gezwungen intellektuell. Mag den einen vielleicht besser gefallen, ich fühlte mich jedenfalls früher mehr angesprochen. Und aus dem Grund ziehe ich die "heute Show" auch der Anstalt vor.
 
Das fällt nur nicht so sehr auf, weil Satire und Kabarett in Deutschland (Bayern vielleicht ausgenommen) generell linksorientiert sind.

Nicht ganz, denn Uthoff und von Wagner sind aus Bayern ;). Es stimmt, dass politisches Kabarett in Deutschland eher links ist. Woran das liegt könnte man nochmal gesondert diskussieren, aber erstmal ist das eine Tatsache, die richtig ist.

Jan Fleischhauer schrieb erst vor kurzem in seiner SPON-Kolumne, dass Volker Pispers Humor für SPD-Wähler machen würde.

Volker Pispers kritisiert(e) ziemlich oft die SPD, insofern ist die Aussage falsch. Das liegt daran, dass die SPD seit Schröder nicht mehr links ist. Agenda 2010, Riester-Rente uvm. haben dafür gesorgt (waren nebenbei gesagt zum Nachteil der Mehrheit der Bevölkerung). In der Anstalt ist es genauso. Ich würde eher sagen, dass das Kabarett für entäuschte SPD Wähler ist.

Frage: War der Auftritt von Argyris Sfountouris noch Satire? Ich fand das interessant und sehr bewegend, aber eben nicht mehr satirisch.

Politisches Kabarett möchte ja zum Nachdenken anregen, deshalb meine Gegenfrage: Hätte es dich genauso bewegt, wenn der Mann nicht dagewesen wäre und die nur ein paar Gags gemacht hätten?
Mir persönlich gefällt diese Kombination aus Unterhaltung und Ernst und das im Kabarett nicht unüblich.

Ich schaue beide Sendung, wobei ich die Anstalt lieber schaue eben, weil es an vielen Stellen ernster bzw. beißender zuugeht.
Bei der Heute Show sind halt häufig auch unpolitische Gags dabei und das ist mir manchmal (nicht jede Folge) als politische Satire zu dünn.

Fäll euch irgendein Kabarettist ein der eindeutig nicht links ist?
 
Politisches Kabarett möchte ja zum Nachdenken anregen, deshalb meine Gegenfrage: Hätte es dich genauso bewegt, wenn der Mann nicht dagewesen wäre und die nur ein paar Gags gemacht hätten?

Ich fühle mich unverstanden. Ich sagte, dass ich es gut fand. Ich finde nur, dass es eben keine Satire war. Und das kann ich bei einer Satire-Sendung durchaus kritisch anmerken ...
 
Ich hab mir die aktuelle Folge jetzt auch mal in der Mediathek angesehen. Ich fand sie nicht witzig und leider spart die Sendung an vielen Ecken mit Satire. Es wirkt so, als ziehe man die Themen künstlich in die Länge, obwohl man sie eigentlich in weniger als 5 Minuten abhandeln könnte. Einige "Witze" waren allesamt ziemlich links gerichtet, so dass ich teilweise ziemlich mit dem Kopf geschüttelt habe. Ich hätte einen passenderen Titel für die Sendung:

"Wenn Nachrichten mal ehrlich wären"

Ich fühlte mich während der ganzen Sendung nämlich eher belehrt als unterhalten. Das stört mich ziemlich, weshalb auch ich weiterhin die Heute-Show vorziehen werde.
 
Hätte ja gedacht, dass schon längst jemand die Folge postet:


Also die ersten 16 Minuten fand ich echt langweilig - bin ich nicht Zielgruppe oder lags an der Aufmachung?
Erst als die Fragen "Feminismus und Gleichberechtigung" in die Richtung "Die Anstalt" ging, wurde es besser - aber auch nicht so richtig gut.

Zu dem Satz "Man kann Kind und Karriere nicht vereinen" - gilt das nicht AUCH(!) für die Väter? Muss man nicht auch als Vater entscheiden, ob man sein Kind aufwachsen sieht oder ob man Karriere macht?

Zum Bechdeltest: Man kann mal auf http://bechdeltest.com/ gucken. Aber ich hätte schon erwartet, dass "Die Anstalt" sich vielleicht 2 Sekunden für Kritik an dem Test nimmt ...

Nach 34 Minuten wechselt dann mal das Thema - aber es bleibt weiter langweilig aufgemacht ...

Ab der 39. Minute fand ich es dann tatsächlich mal gut.

---

In meinen Augen die schlechteste Folge der Anstalt, die ich bis heute gesehen habe!

Und ich frage mich durchaus - ging es um Feminismus oder darum, "Die Welt" bloßzustellen?
 
Ich hab die Woche mal wieder eine Folge gesehen. Irgendwie ist die Sendung einfach nichts für mich. Mag ja von der Idee her prinzipiell auch richtig sein dass man auch mal die andere Seite zeigt über die in den Medien nicht berichtigt wird. Aber dieses permanente USA Bashing bei gleichzeitiger positiver Hervorhebung von Putins Politik (so kam es mir in der letzten Sendung jedenfalls vor), der in Syrien jetzt ja auch nicht so viel anders macht, wirkt dann doch etwas zu unreflektiert. Es mag ja außerdem was dran sein dass es nicht die cleverste Idee war, Rebellengruppen in Syrien im Kampf gegen Assad mit Waffen auszustatten oder Gadaffi aus dem Amt zu bomben. Dass die beiden Diktatoren in der Sendung dann aber fast schon wie Unschuldslämmer dargestellt werden wirkt auch nicht ganz richtig.
Soweit meine Kritik zum Inhalt. Ich habe aber noch ein größeres Problem mit dieser Sendung: Ich kann da einfach nicht lachen. Bei Priol und Barwasser konnte ich es, bei Klaus von Wagner und co dagegen - zu 90% der Sendung absolut Fehlanzeige!
 
Es mag ja außerdem was dran sein dass es nicht die cleverste Idee war, Rebellengruppen in Syrien im Kampf gegen Assad mit Waffen auszustatten oder Gadaffi aus dem Amt zu bomben. Dass die beiden Diktatoren in der Sendung dann aber fast schon wie Unschuldslämmer dargestellt werden wirkt auch nicht ganz richtig.

Der Punkt ist der, dass man diesen Fehler immer wieder gemacht und das Ergebnis war immer das gleiche.
Hinterher war die Situation deutlich schlimmer als vorher und das obwohl vorher ein Diktator geherrscht. Traurig, aber darauf wollten von Wagner und Uthoff hinweisen.

Hervorhebung von Putins Politik (so kam es mir in der letzten Sendung jedenfalls vor), der in Syrien jetzt ja auch nicht so viel anders macht, wirkt dann doch etwas zu unreflektiert.

Wärst du so freundlich und gibt mir die Stelle an?

Und du hast recht. Er macht nicht so viel anders.
 
Wärst du so freundlich und gibt mir die Stelle an?
31:32
Ok, ich muss es einen bisschen entschärfen. Es wird halt gesagt dass Putin im Einklang mit dem Völkerrecht handelt und die USA nicht. Erweckt in dem Zusammenhang halt den Eindruck dass bei Putin alles vollkommen korrekt abläuft, was man so zumindest hinterfragen sollte. Im Grunde macht der ja auch nicht viel anders, er bombardiert halt lediglich jetzt andere Gruppen.
 
31:32
Ok, ich muss es einen bisschen entschärfen. Es wird halt gesagt dass Putin im Einklang mit dem Völkerrecht handelt und die USA nicht. Erweckt in dem Zusammenhang halt den Eindruck dass bei Putin alles vollkommen korrekt abläuft, was man so zumindest hinterfragen sollte. Im Grunde macht der ja auch nicht viel anders, er bombardiert halt lediglich jetzt andere Gruppen.


Dazu passend ein interessanter Artikel:

http://www.huffingtonpost.de/2015/10/28/satire-anstalt_n_8406136.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

C.
 
Zurück
Oben