Würde und Rechte von organischem Leben in der Republik

C

Count Knobloffo

Gast
Mir ist gerade aufgefallen, dass bei TCW Staffel 5 Folge 20, welche sich um Ahsokas angeblichen Bombenanschlag auf den Jedi-Tempel dreht, von Tarkin die Höchststrafe, also die Todesstrafe, für Ahsoka gefordert wurde. Ich dachte eigentlich, die Republik ist ein Musterbeispiel an Rechten, wie sie es sich immer auf die Fahnen schreibt. Korruption ist eines, aber die Möglichkeit der Todesstrafe ist für die Republik untypisch. Haben die Autoren das nicht bedacht, oder wisst ihr vielleicht von ähnlichen Handhabungen mit ähnlich schwerwiegenden Fällen während der Klonkriege?
 
War das nicht das Militärgericht? Da gelten etwas härtere Gesetze?
Aber das republikanische Militärgericht steht doch nicht über den Grundwerten einer Demokratie. In einem Rechtsstaat, wenn man mal die USA außen vor lässt, ist diese Art des Bestrafens nicht legitim, auch wenn ein noch so schweres Verbrechen begangen wurde.

BTW: Was wurde überhaupt aus Barris, da sie, nach den Maßstäben des Militärgerichtes, die Strafe erwarten dürfte, die für Ahsoka vorgesehen war?
 
Oh ich traue der Republik eigentlich schon die Todesstrafe zu, in manchen Sachen, nicht nur in politischen, wirkt sie da einfach zu sehr „feudal“, als dass dies nicht der Fall sein könnte
 
http://starwars.wikia.com/wiki/Enhanced_Security_and_Enforcement_Act

Betrifft in diesem Fall zwar Piraten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese härtere Strafen bekommen könnten als Saboteure/Verräter, die vorsätzlich die Kriegsanstrengungen der Republik gefährden, sowie dabei verantwortlich sind für den Tod mehrerer Jedi...

Natürlich kann man aufgrund dieser Notstandsgesetze hier nicht wirklich von einem Rechtsstaat sprechen, vgl. Deutschland ab Brüning. ;)
 
Wieso schließen sich Rechtsstaat und Todesstrafe aus?
In einem Rechtsstaat ist jedes Individuum von Geburt an frei und den anderen gleichgestellt. Eines seiner wichtigsten Rechte ist das auf seine körperliche Unversehrtheit. Man kann noch so falsch handeln, Konsequenzen muss es immer geben, aber keine, die das Leben beenden, da zumal auch Fehlurteile gesprochen werden können. Stell dir vor, am Ende war der Verdächtige vielleicht unschuldig, der Staat nahm ihm jedoch das Leben. Dem Opfer ist schlussendlich nicht geholfen, wenn der Täter getötet wird.
 
In einem Rechtsstaat ist jedes Individuum von Geburt an frei und den anderen gleichgestellt. Eines seiner wichtigsten Rechte ist das auf seine körperliche Unversehrtheit. Man kann noch so falsch handeln, Konsequenzen muss es immer geben, aber keine, die das Leben beenden, da zumal auch Fehlurteile gesprochen werden können. Stell dir vor, am Ende war der Verdächtige vielleicht unschuldig, der Staat nahm ihm jedoch das Leben. Dem Opfer ist schlussendlich nicht geholfen, wenn der Täter getötet wird.

Was ist mit den Rechtsstaaten, die die Todesstrafe (ganz real) haben? Sind das damit für dich per definitionem keine Rechtsstaaten mehr?

Wie war das eigentlich im EU? Dort gab es doch in SHATTERPOINT die Anklage "Verbrechen gegen die Zivilisation", stand darauf auch die Todesstrafe?
 
Meines Wissens nach sind die USA die einzige Nation, die sich Rechtsstaat nennen darf, und noch teilweise die Todesstrafe ausübt.

Ob USA die einzige Nation ist, weiß ich nicht. Man müsste alle Länder mal durchgehen - übrigens gibt es sechs Staaten, bei denen die Todesstrafe zwar abgeschafft ist, im Kriegsfall aber wieder aktiv wird.

Aber um weiterzukommen: Ist die USA für dich ein Rechtsstaat oder nicht?
 
Ja, nur bzgl. dieser Tatsache lässt es in den USA an Rechtsstaatlichkeit fehlen. Ich will natürlich nicht so wirken, als hätte ich irgendwas gegen die USA, nur einige Dinge sind etwas...fragwürdig.
 
Das ist deine Einstiegsfrage:

Ich dachte eigentlich, die Republik ist ein Musterbeispiel an Rechten, wie sie es sich immer auf die Fahnen schreibt. Korruption ist eines, aber die Möglichkeit der Todesstrafe ist für die Republik untypisch. Haben die Autoren das nicht bedacht, oder wisst ihr vielleicht von ähnlichen Handhabungen mit ähnlich schwerwiegenden Fällen während der Klonkriege?

Dann kam der Einwand:
Wieso schließen sich Rechtsstaat und Todesstrafe aus?
worauf du sagest:
In einem Rechtsstaat ist jedes Individuum von Geburt an frei und den anderen gleichgestellt. Eines seiner wichtigsten Rechte ist das auf seine körperliche Unversehrtheit. Man kann noch so falsch handeln, Konsequenzen muss es immer geben, aber keine, die das Leben beenden, da zumal auch Fehlurteile gesprochen werden können. Stell dir vor, am Ende war der Verdächtige vielleicht unschuldig, der Staat nahm ihm jedoch das Leben. Dem Opfer ist schlussendlich nicht geholfen, wenn der Täter getötet wird.
Und auf meine Rückfrage, was du denn von Rechtstaaten hälst, die die Todesstrafe vollstrecken (könnten), sagst du:
Ja, nur bzgl. dieser Tatsache lässt es in den USA an Rechtsstaatlichkeit fehlen.

Damit drehen wir uns im Kreis. Da für dich anscheinend Rechtstaatlichkeit und Todesstrafe nicht zusammenpassen, hast du dir deine Einstiegsfrage für dich selbst beantwortet. So wie du die Republik siehst/beschreibst, muss es für dich ein Autorenfehler gewesen sein.
 
Wie war das eigentlich im EU? Dort gab es doch in SHATTERPOINT die Anklage "Verbrechen gegen die Zivilisation", stand darauf auch die Todesstrafe?
Also im EU hatte später auch die Neue Republik die Todesstrafe. Bevel Lemelisk, der Archtikt des Todessterns wurde von der Neuen Republik nämlich hingerichtet.

Aber um auf Shaterpoint zu kommen, ich hab den Roman schon ewig nicht mehr gelesen, aber wenn ich mich recht entsinne dann bereut Mace Windu darin auch die Arena nicht bombardiert zu haben, statt mit seinen 200 Jedi dort ein zu dringen. Lässt auch tief blicken, den Tod vieler Zivilopfer in kauf zu nehmen, um eine Handvoll Verbrecher zu töten. entspricht jetzt auch nicht unbedingt dem Pfad der Jedi oder den Wegen der Republik.
 
In einem Rechtsstaat ist jedes Individuum von Geburt an frei und den anderen gleichgestellt. Eines seiner wichtigsten Rechte ist das auf seine körperliche Unversehrtheit. Man kann noch so falsch handeln, Konsequenzen muss es immer geben, aber keine, die das Leben beenden, da zumal auch Fehlurteile gesprochen werden können. Stell dir vor, am Ende war der Verdächtige vielleicht unschuldig, der Staat nahm ihm jedoch das Leben. Dem Opfer ist schlussendlich nicht geholfen, wenn der Täter getötet wird.

Dem muß ich widersprechen. Der Staat ist der Inhaber des Gewaltmonopols. Wenn er also in seine Gesetze schreibt, daß es für dieses oder jenes Verbrechen die Todesstrafe gibt, dann schließt das nicht aus, daß es sich um einen Rechtsstaat handelt. Kritisch wird es erst, wenn die verhängte Strafe in keinem Verhältnis zum Verbrechen stehen würde (z.B. Hängen für das Stehlen eines Apfels). Und dann ist da natürlich der praktische Aspekt, nämlich die Frage, ob man den richtigen Täter erwischt und verurteilt hat. Das hat jedoch nichts mit der Vereinbarkeit von Rechtsstaat und Todesstrafe zu tun, sondern einer sorgfältigen Strafverfolgung.

Ich bin übrigens gegen die Todesstrafe, da nach allem was ich weiß diese erforderliche Sorgfalt in den seltensten Fällen gegeben ist, aber nicht weil ich an eine Unvereinbarkeit von Todesstrafe und Rechtsstaat glaube.

Was Shatterpoint betrifft, Mace ist ein Idiot. Es bestand keine Notwendigkeit für ein Bombardement und er hätte die Situation auch so in den Griff bekommen können, wenn er nicht alleine in Dooku's Loge gegangen wäre und die restlichen 200 Jedi über die ganze Arene verteilt gewesen wären. Ein oder zwei Dutzend Jedi hätten genügt, die Separatisten-Führer festzusetzen und die Kampfdroiden in dem engen Korridor abzuwehren.
 
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