Scytales Schreibschmiede

Scytale Mentel

Militärpate | Imperialer Captain
Hallo,
da ich privat angefangen habe, kleinere Geschichten zu schreiben, möchte ich diese mit Euch teilen. Zum einem möchte ich Feedback, egal ob positiv oder negativ. Zum anderen lässt sich vielleicht jemand anderes, eigene Geschichten zu schreiben oder meine weiterzuführen. Bei letzterem Bitte mich kontaktieren :) Und nun die erste Story:

PS: Zur besseren Übersicht packe ich die Geschichten in den ersten Post in Spoilern!
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Zitternd blickte er hinab. Hinab auf seine Stadt. Das entfernte Brennen der Gebäude schien wie ein Gemälde. Er zuckte reflexartig zusammen, als eines der vielen Hochhäuser einstürzte. Erst rankten sich die Flammen um den Turm, dann krachte es, und schließlich verschwand das Gebäude in einer staubigen, sich schnell ausbreitenden Rauchwolke. Dort, wo einst dieses Gebäude stolz empor ragte, zeugte nur noch ein Schutthaufen davon, dass etwas dort existiert hatte. .

Sein Blick fiel auf die schlichte, schwarze und gleichzeitig elegante Schusswaffe in meiner linken Hand. Er weiß nicht mehr, wie lange er auf dieses Werkzeug des Todes starrte. Einzig und allein in seinem Gedächtnis geblieben, dass er sie hob und an sein Kinn setzte.

Innerlich stritten sich zwei Stimmen. Die eine schrie immer beharrlich: ,,Tu es! Tu es!”
Die andere warf ein: ,,Tu es nicht, denn wenn Du es tust ist ALLES verloren!”

,,Was bringt das Leben? Alle deine Freunde und Verwandten sind tot!” ,,Aber Du bist am Leben! Du kannst ihr Vermächtnis darin ehren, indem Du die Erinnerung an sie hochhältst!” ,,Wenn Du es jetzt nicht tust, dann musst Du Bis an dein Lebensende mit diesem grauenvollem Schmerz leben. Beende es JETZT oder leide!” ,,Erinnere dich an die guten Zeiten! Nur so wird der Schmerz verblassen können!” ,,Der Schmerz, er wird nicht verschwinden! Denn Du bist Schuld daran, am Tod deiner Familie! Am Tod deiner Freunde! DU BIST SCHULD!” ,,Trotzdem, Du musst es akzeptieren, so sehr es auch schmerzen mag. Erst wenn Du dir selbst vergibst, können die anderen dir vergeben!” ,,Wie sollen sie dir vergeben, wenn sie doch alle tot sind? Tu es einfach! Nichts hält Dich noch hier!”

Die Stimme der Vernunft wurde immer leiser, bis sie gänzlich aus seinem Kopf verschwand. Der Entschluss stand fest. Er würde es beenden. Hier und Jetzt! Das Zittern verschwand. Nichts konnte ihn noch davon abhalten, es zu tun. Langsam und bedächtig entsicherte er die Waffe, schloss die Augen… und drückte ab. Klick!

Nichts passierte. Sein Körper fiel nicht leblos zu Boden, auch der Geruch der Asche verschwand nicht. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Das gleiche Bild wie zuvor, brennende Gebäude soweit das Auge reichte.
Irritiert betastete er sein Gesicht. Es war ganz, nicht ein Bluttröpfchen floss herab. Dann entdeckte er die Schusswaffe, die er vor sich in den Dreck geworfen hatte. In ihm keimte ein Verdacht. Er hob sie auf, öffnete gezielt das Magazin… und erstarrte. Es war leer.

Warum? Warum war er noch am Leben, hatte er es doch nicht verdient!
Da traf ihn die Erkenntnis wie ein harter Schlag ins Gesicht: Er musste leben. Leben um das Andenken der Menschheit zu bewahren… sein Leben lang!

Noch einmal blickte er gedankenverloren auf die brennende Stadt, dann drehte er sich um und ging einfach.

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Der Weltraum. Unendliche Weiten, die nie ein Mensch besuchen kann, in seinem recht kurzen Leben, wenn man jenes mit dem Universum vergleicht. Doch nun kommt bei einer solch unmessbaren Weite und Tiefe sicherlich die Frage auf, ob wir nicht allein sind.

Vor etwa 50 Jahren konnte es niemand mit Gewissheit bestätigen oder widerlegen. Bis sie kamen, die Anderen. Uns erschienen sie freundlich, sie halfen unseren Wissenschaftlern dabei riesige Fortschritte in sämtlichen Bereichen des Lebens zu machen. Dank ihnen konnte der Welthunger gestoppt werden und langjährige Konflikte beigelegt werden. Sie waren die Retter der Menschheit ohne eine einzige Gegenleistung.

Doch am Ende stellte sich heraus, dass die Anderen uns als Teil einer Jagd sahen. Sie mästeten uns wie wir Schweine damals. Ehrlich gesagt, spielt es keine Rolle mehr, über die Vergangenheit nachzudenken. Schließlich lebe ich jetzt. Zumindest noch für eine Weile. Etwa 7 Minuten, sofern ich meinem Raumanzug trauen kann.

Es ist schon traurig, ich treibe hilflos durch eine endlose Leere und bin alleine. Kein Menschliches Wesen ist hier, um mich zu retten. Aber was habe ich in meinem bisherigen Leben erreicht? In der Schule nur mittlere Noten und mittlere Zeugnisse, die gerade noch für eine Kampffliegerausbildung reichten. Auch mit mittlerem Zeugnis. Für eine Familie fehlte die richtige. Kein Glück in der Liebe. Wenigstens werde ich sterben, wie ich gelebt habe, allein.

Vielleicht findet irgendjemand diese letzte Aufzeichnung, die mit meinem toten Körper durch diese Luftleere, Lebensfeindliche Umgebung treibt. Hoffentlich mag dieser jemand ein Mensch sein. Wenn nicht, kann es mir auch recht sein. Schließlich bin ich dann ja längst friedlich in einem Sessel eingeschlafen, wie ich es mir immer erhofft hatte. Oh, nur noch Luft für 2 Minuten - es wird Zeit, Lebewohl zu sagen. Mögen sich auch unsere Wege nie treffen, so hoffe ich, sind wir im Geiste vereint und denken an all die sinnlosen Toten im Leben, die waren oder kommen.

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Schwerfällig stapfte eine vermummte Kapuzengestalt durch den kniehohen Schnee, der erst vor kurzem gefallen war. Nur sein dicker Mantel und ein Paar brauner Lederhandschuhe schützte ihn vor den eisigen Temperaturen, die herrschten. Ein leichtes Zittern seiner Hände verriet, dass er trotz alle dem die Kälte spürte.

Hinter sich zog der Fremde einen großen vollbepackten Schlitten aus Holz, von dem zwischendurch ein leises, wenn nicht sogar hungriges Knurren erklang. Für einen kurzen Moment blieb der Unbekannte stehen, nur um seinen Kopf zu heben und erblickte durch die vereisten Gläser seiner Schutzbrille die Umrisse einer verschneiten Ruine einer Festung aus längst vergangenen Tagen. Beflügelt durch die Nähe seines Ziels erhöhte er die Geschwindigkeit seiner Schritte und näherte sich dadurch einem verfallenen Torbogen, wo früher vielleicht ein mächtiges, hölzernes Tor Feinde abwehrt hatte.

Die mysteriöse Gestalt ließ den Schlitten mit der mysteriösen Kreatur, von der das Knurren erklungen war, im ehemaligen Innenhof stehen, schritt ziellos umher und betrachtete mit sichtlichem Interesse die schneebehangenen Wände und Überreste des Gemäuers. Plötzlich fiel sein Blick auf ein paar fein eingeritzte Zeilen in einer unleserlich Schrift neben einer kleinen Spalte im rauen Stein. Langsam kam die Gestalt näher, offensichtlich um die verwitterte Schrift zu entziffern.

Schließlich zog er einen Handschuh aus und griff in die dunkle Öffnung und betastete den kleinen Hohlraum. Dabei stieß er auf einen kleinen Knorpel und drückte ihn entschieden mit voller Kraft. Ein lautes Knarren durchbrach die gespenstische Stille und krachend brach ein Teil des Bodens in sich zusammen und hinterließ eine nichts gutes verheißende Öffnung.

Unter den eisigen Gläsern und der verschneiten Kapuze zeichnete sich ein Lächeln ab, welches jedoch nicht lange anhielt. Die Gestalt bewegte sich eilig zum Schlitten und kramte eine sorgfältig zusammengepackte Hängeleiter hervor, lief damit zum Schacht und befestigte sie dort. Polternd fiel die Leiter hinab und wurde nur durch die Befestigung an einem schmiedeeisernen Nagel vor dem völligen Fall bewahrt. Mit einem Ratschen zündete der Abenteurer eine Fackel an und stieg langsam die klapprige Leiter hinab. Stufe für Stufe. Schön gleichmäßig, bis eine der Sprossen durchbrach und er ein Stück unkontrolliert runterrutschte. Außer Atem konnte die Gestalt sich noch rechtzeitig mit einem Arm festhalten. Das Körpergewicht forderte jedoch seinen Preis. Laut keuchte er auf, als die Sehnen und Muskeln des Armes seinen gesamten Körper vor dem Fall bewahrten.

Trotz des Schmerzes gelang es ihm einigermaßen Halt zu finden, doch im Gegenzug musste er jedoch die Fackel fallen lassen. Von seiner jetzigen Position aus, konnte er dank der fallen gelassenen Fackel sehen, dass es nicht mehr weit war. Der restliche Abstieg verlief zu seiner persönlichen Erleichterung reibungslos.

Wie von Zauberei entzündeten sich Fackeln links und rechts des Tunnels, dem er nun gegenüberstand. Er folgte ihm und trat dann in eine gewaltige Halle, dessen Leuchten des Goldes und der Juwelen ihn beim Eintreten förmlich blendeten. Wäre er an den Schätzen interessiert gewesen, hätte er sich soviel in die Taschen gefüllt wie irgendwie möglich.

Für unseren Freund war nur eines interessant, ein schlichter steinerner Sarg in der Mitte des Raums. All das Gold und die Juwelen ignorierend bahnte er sich seinen Weg dorthin. Die kleine Plattform war umgeben von Bergen an Gold. Mehrfach drohte er deswegen zu versinken, konnte sich jedoch kurzerhand wieder befreien.

Sorgfältig betrachtete er den Sarg und nahm nun bedächtig seine Kopfbedeckung ab. Ein unförmiges, zernarbtes und entstelltes Gesicht kam zum Vorschein.
Mit einem anstrengenden Stöhnen wuchtete er die schwere Steinplatte zur Seite und öffnete ein kleines, gläsernes Fläschchen mit einer rotgelben Flüssigkeit darin. Ohne in die Flasche oder in den Sarg zu schauen, goss er die gesamte Flüssigkeit in den Sarg auf die Gebeine einer Leiche. Nun kniete er sich hin, der Blick auf den Boden gerichtet und krächzte mit einer kranken, brüchigen Stimme.

,,Es ist vollbracht, mein Meister!”

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Die Kälte

Sein flickiger alter Mantel und die relativ neuen Fäustlingen schützten ihn wenig vor der Kälte. An jeder brennenden Tonne an der er sich ein wenig wärmen wollte, scheuchte man ihn weg. Zwar freundlich, aber trotzdem. Er konnte es nicht verstehen, war es doch kurz vor dem Weihnachtsfest. Früher besaß er noch ein Heim. Eine Familie, mit der er lachen und feiern konnte. Doch heute, heute war alles anders.

Plötzlich traf eine kalte Sternflocke seine Nase und schmolz. Langsam wurde es Zeit ein warmes Plätzchen zu finden, dachte er sich. Leichter gesagt als getan, wusste er doch nicht wohin. Diese Stadt war groß und jemand wie seinesgleichen ist nur selten wirklich erwünscht. Wenn man ihn fand, dann würde man ihn wieder in das Heim stecken. Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich schaudern. Das Heim wurde von strengen Nonnen geführt und sie fanden es gar nicht witzig wenn man den Herrn verspottete oder wenn sich die Ellbögen während des Essens auf dem Tisch befanden. Meist endete so etwas mit schmerzhaften Schlägen. Ohne es zu merken musste er sich die Handflächen reiben, die trotz der Kälte noch deutlich die Striemen von einem dünnen und elastischen Zedernholzstock abzeichneten, die jedoch durch die Fäustlinge verdeckt wurden.

Mittlerweile schneite es richtig. Umso stärker wuchs sein Wunsch, endlich seinen geschundenen Körper wärmen zu lassen. Ein Pfiff. Er drehte sich um. Zwei Bobbys standen höchstens 20 Fuß von ihm entfernt, ihre Schlagstöcke gezückt. Provokant blickten sie ihn an. Ängstlich und ohne eine Bewegung zu machen blickte zurück.

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Sternesröte umgab den alten Mann. Mit zusammengeschlagenen Beinen saß er in einem uralten, zerfledderten Sessel, eingekleidet in einen Sakko, der die besten Tage schon lange hinter sich hatte. Obwohl er alleine war, so stand schräg rechts von ihm ein gleiches Exemplar mit ebenfalls unzähligen Jahren auf dem Buckel.

Durch ein summendes, aber unsichtbares Kraftfeld fiel das Licht eines sterbenden Sterns ein und hüllte alles und jeden in Rot, wie eine große, fast durchsichtige Folie, die man überall anklebte.

Mottengeruch erfüllte die Luft, doch den Sitzenden schien es scheinbar nicht zu stören. Nach einigen Minuten stand er auf , nahm sich ein Glas und füllte es mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit bis zum Rand. Einen Moment lang hielt er das Getränk entgegen des Lichts, so dass seine Gesichtszüge gelblich erhellt wurden.

Dann setzte er sich wieder in den Sessel, nahm einen kurzen Schluck, den er mit einem zufriedenem Lächeln genoß, und schloss dann seine Augen, um in Gedanken zu versinken.

Da bin ich also. Der letzte Mensch am letzten Ort des Universums. Oh, welch großartige Dinge ich seit damals gesehen habe. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber zumindest werde ich das Ende erleben. Ich habe Dinge getan, Fehler gemacht und meine Lieben verloren-. Und dass nur weil? Ja genau, warum? Damit ich das Ende miterleben soll? Gott! Buddha! Allah! Oder wer auch immer sich diesen riesigen, verdammt übel stinkenden Hundehaufen ausgedacht haben sollte... wieso? Wieso all dass? Bitterkeit mischte sich in seine Gedanken. Das Licht des letzten Sterns begann zu verblassen und ebenso entwich ihm eine Träne der Trauer seinen Augen. Oder war es etwas anderes wie Freude zum Beispiel?

Wer auch immer dort draußen sein mag: Ich bitte dich... lass diese Schmerzen aufhören. So sehr es auch Spaß gemacht hat, immer wieder neu aufzuwachen... es reicht!

Ein leises Räuspern weckte ihn aus seinen Gedanken. Die Quelle der Störung saß im anderen, bisher leeren Sessel. Ein Mann in gepflegtem Anzug und roter Krawatte saß dort und blickte sein Gegenüber lächelnd und erwartungsvoll an. Der alte Mann blickte verwundert zurück.

Mit sonorer Stimme begann der Neuankömmling zu reden. ,,Hallo Franklin."

Der alte Mann zuckte zusammen. Woher kannte dieser Typ seinen Erstnamen?

Grinsend fuhr der andere fort. ,,Wie lange ist es her, dass man dich so nannte? 2.000? 3.000 Jahre? Sei ehrlich, jetzt habe ich dich aus der Fassung gebracht."

Verwirrt fuhr sich Franklin durch seine Haare. ,,Wer... wer bist du?" stammelte er.

,,Wenn ich mich recht entsinne, nannten mich die Altgriechen ,,Mnemosyne", das bedeutet soviel wie ,,Erinnerung". Leider jedoch bin ich männlich und nicht weiblich, wie sie damals behaupteten. Nenn mich doch einfach John.. das ist kein bescheuerter Zungenbrecher."

,,Okay... John. Was willst du?" blaffte der Ältere zurück.

,,Kurz und knackig? Deine Erinnerungen."

,,Wie meine Erinnerungen?"

,,Deine Gedanken und deine Erfahrungen unter deinesgleichen, den Menschen. Sicherlich fragst du dich jetzt wieso. Wir befinden uns am letzten Ort des Universums wie wir es kennen. Wir sind gerade live dabei, wie der letzte Stern erlischt. Und deswegen möchte ich, dass du sie mit mir teilst. Das Problem dabei: Ich kann keine Gedanken lesen." John schmunzelte. ,,Deswegen wäre es super, wenn du mir es erzählen oder einfach aufschreiben würdest."

,,Wozu dass denn? Du hast doch eben selbst gesagt, dass das Universum endet?"

,,Deins... nicht meins mein Freund."

,,Ich glaube ich verstehe nicht ganz...?"

,,Du brauchst nicht verstehen... lass deiner Seele einfach freien Lauf." Der Anzugträger blickte auf eine sehr teuer wirkende Uhr. ,,Du hast etwa 7 Stunden, 32 Minuten und 42 Sekunden mir deine gesamte Story zu erzählen."

,,Muss ich dass? Ich denke nicht!"

Die Miene des Gottes verfinsterte sich kurz und murmelte zu sich. ,,Menschen... müssen immer so egoistisch sein. Sogar wenn ihre Rasse prakisch nicht mehr existiert und das Universum stirbt. Tss Tss."

Einige Minuten verstrichen, in denen keiner mehr etwas sagte und beide das Schauspiel der Lichtkugel beobacheteten. Schließlich, nachdem er einen großzügigen Schluck getrunken hatte, meinte der alte Mann seufzend: ,,Na gut... aber mach dir Notizen. Ich erzähle alles kein zweites Mal."
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerne doch. Hier hatte ich mal eine ausgedachte Szenerie von Episode 8, so wie ich sie mir wünsche, niedergeschrieben.



Die F- Raven näherte sich Ahch-To. Je näher sie dem Planeten kamen, desto hasserfüllter leuchteten Kylos Augen. Augen voll Zorn und Verabscheuung seines alten Meisters und Onkels gegenüber.
Während Luke und Rey eben noch mit taktischen Angriffsstrategien beschäftigt waren, so unterbrach Luke diese ganz plötzlich, als er spürte, dass sich etwas ihnen näherte.
In diesem Moment trat die F -Raven in die Atmosphäre von Ahch- To ein und suchte nach einem Landeplatz. Obwohl die F-Raven zu einem der besten Kleinmanöver Schiffe der Flotte gehörte und sie schon unzählige Einsätze sowie Start und Landungen in rauen Umgebungen hinter sich hatte, gestaltete sich die schroffe Landschaft Ahch-To's als wahre Herausforderung für Schiff und Pilot. Es schien beinahe, als würde sich dieser Planet, dieser Ort, da gegen wehren, dass die F-Raven auf ihm landete. Die Raven überflog weiter die Gegend, in der Hoffnung, endlich bald einen geeigneten Landeplatz zu finden. Der Pilot erspähte eine freie Stelle. Zwar dicht an den Klippen, aber frei von Steinen und anderem Geröll. Er setzte zur Landung an.
In diesem Moment schlug das Wetter um. Starke Böen erfassten die Raven und brachten das Schiff zum taumeln. Die Tragflächen begannen zu knarzen. Die Raven hielt diesem starken Druck nicht mehr lange stand und drohte auseinander zu brechen. Der Pilot musste umkehren, wollte er nicht das Leben der Besatzung riskieren. Kylo drang ins Cockpit vor und schrie den Piloten an: " Landen sie hier und jetzt! Sofort! Wir werden nicht kehrt machen." " Das ist unmöglich. Ich habe keine Gewalt mehr über das Schiff. Wir werden abstürzen." Kylo trat an den Piloten heran, legte seine rechte Hand auf ihn und sprach: " Lande! Vertraue mir! Lande! Ich werde die Landung kontrollieren."

Luke und Rey waren in den Tempel zurück gekehrt, brachten alte Schriftrollen in Sicherheit und verhüllten die Zeichen an der Wand, die Luke bei seinem ersten betreten hier vorgefunden hatte. " Rey, du tust genau, was ich dir sage. Keine Alleingänge. Du bist nicht vorbereitet auf das, was kommen wird. Und ich selbst weiß nicht mal, ob ich es bin. Ob ich es kann." "Was kannst du nicht, Luke?" " Ich weiß nicht, ob ich es kann, ihm noch einmal gegenüber zu treten." " Dann meinen wir ihn. Denn ich kann seine Anwesenheit ebenfalls spüren." " Spürst du auch Rey, dass er nicht allein gekommen ist? Nicht nur er ist eingetroffen, sondern eine unglaubliche Vergenz der Macht ist so eben mit ihm auf diesem Planeten nieder gegangen." Rey schwieg. Spüren konnte sie dies zwar nicht, aber Lukes Besorgnis, die spürte sie.

Das Heck der F-Raven öffnete sich. Die 6 Ritter des Ordens stiegen aus. Kylo ihnen voran. Er glaubte, nein, er wusste und spürte, dass sie die Anhöhe im Norden, die vor ihnen lag, nehmen mussten, um zu dem Ort zu gelangen, an den es Kylo drängte. Jeder der sechs trug ein Lichtschwert an seinem Leib, unter den schwarzen Umhängen. Zwei von ihnen, trugen noch etwas anderes bei sich. Für den Fall, dass der Feind sich zu schnell ihres Lichtschwertes bemächtigen würde. Denn auch die Ritter Rens besaßen Ehrfurcht in ihren Herzen und waren sich nicht sicher, was sie an besagtem Orte, dem Tempel, gleich erwartet.
Den gesamten Aufstieg über, spürte nicht nur Kylo, sondern auch der Rest der Gruppe, einen heftigen Widerstand. Eine Art unsichtbare Wand, die, je näher sie dem Tempel kamen, massiver und höher wurde. Aber Kylo hielt dem Widerstand stand und motivierte den Rest der Gruppe, sich diesem ebenfalls nicht hinzugeben. Wenn doch, würden sie fallen. Sie würden versagen. Und das gemeinsam, als Gruppe.

Ihr Weg war zu Ende. Die sechs hatten dem Widerstand getrotzt und erreichten den Tempel. " Lasst mich zu erst hinein gehen", bat Kylo die anderen Rens, " ich werde euch rufen, wenn es Zeit für euch ist oder ich euch brauche." Dann setzte Kylo einen Fuß in den Tempel. Er betrat einen Ort, an dem Leben und Geist, Körper und Seele, Zeit und Raum eins miteinander wurden.

ABSCHNITT 2 :

Es war stockfinster. Kylo nahm sein Schwert, wollte sich Licht verschaffen. Doch es zündete nicht. Er versuchte es wieder und wieder, doch es war vergebens. Nun konnte er sich nur noch auf seinen Geist und sein Gefühl verlassen, und auf die Macht. Diese hatte ihn schließlich hier her geführt. Hoffend, seine Macht würde ausreichend sein, um der Macht des Tempels zu trotzen.

Kylo wagte sich weiter vor, tief in den Tempel hinein. Er spürte, dass dieser Ort ihn nicht willkommen hieß. Er durchquerte mehrere Gänge, bis er an einer Treppe halt machte, die er bereits kommen sah. Die Treppe führte noch tiefer hinunter. Sie schien endlos zu sein, als Kylo sie hinabstieg. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Stimmen flüsterten ihm ins Ohr. Zumindest glaubte er, welche zu hören. Er hörte Alt Meister Yoda mit ihm sprechen. Aber auch sein Großvater sprach zu ihm. Kylo war verwirrt. Nicht nur Yodas Stimme forderte ihn auf, wieder umzukehren, sondern auch die von Vader.
Er fragte Vader:" Großvater, warum schenkst du mir keine Kraft, diesen Ort zu überstehen? An mein Ziel zu gelangen?" Die Stimme in seinem Kopf antwortete:" Weil nur ein Mann Namens Ben, gewählt ist, diesen Ort zu betreten." "Ben ist tot. Es gibt keinen Ben mehr ", stieß Kylo lautstark in die Dunkelheit hinaus. "Ich werde als Kylo Ren diese Stufen hinabsteigen und die anderen Rens werden diesen Stufen schon bald folgen. Sie spüren, wenn ich in Gefahr bin oder mich irgendetwas oder irgendwer aufhalten will, diese Stufen zu nehmen."
Kylo versuchte die Stimmen zu ignorieren. Schritt um Schritt, Stufe um Stufe rang er mit ihnen. Bis er schließlich die letzte Stufe erreichte und eine große Halle sich vor ihm offenbarte. Hier war es längst nicht mehr so finster. An kahlen Steinwänden hingen und brannten einige Fackeln. Dem Feuer und Geruch nach, wurden sie erst kürzlich entzündet. Hier unten, im Herzen des Tempels, schien man Kylo zu erwarten. Aber das wusste er. Kylo war darauf vorbereitet, dass man ihn erwarten würde. Doch die Halle war verlassen. Weder ihn noch sie, konnte Kylo erblicken. Aber sie waren in der Nähe. Sehr nah. Das spürte Kylo ganz deutlich.

Kylo sah sich weiter um, trat näher an eine Felswand heran. Ein Teil dieser Wand war augenscheinlich mit so etwas wie Leinentüchern bedeckt, die aber in Struktur und Farbe sich hervorragend dem Gestein anpassten. Kylo war gespannt, was sich dahinter verbarg, als plötzlich, ein gewaltiger Windstoß alle Fackeln zum erloschen brachte. Die anderen Rens spürten diesen Windstoß ebenfalls und folgten Kylo nun in diesen heiligen Ort hinein und entweihten ihn. Kylo, erneut von Finsternis umhüllt, hörte etwas in der Dunkelheit, wusste aber noch nicht was und woher es kam.

ABSCHNITT 3 :



" Du hättest nicht kommen sollen", ertönte eine Stimme in der Dunkelheit vor Kylo. Diese Stimme war keine Einbildung. Diese Stimme war real. Es war Luke, der sich Kylo offenbarte.

" Und du hättest nicht so dumm sein sollen, aus deinem Versteck gekrochen zu kommen - Onkel! Du weißt, warum ich hier bin. Du bist leichtsinnig, aber ich Danke dir. Du tust mir einen Gefallen damit." Hören wir doch mit diesem Versteckspiel endlich auf." Ein lauter Knall tönte durch die Halle und ließ die Felswände vibrieren. Es war wieder Licht und die Fackeln brannten.

Luke Skywalker stand in mitten der Halle. " Du befiehltst mir gar nichts und schon gar nicht an diesem Ort", entgegnete Luke mit ernster Stimme Kylo. " Och bitte, Onkel, sei doch nicht so naiv. Glaubst du deine ernsten Worte bringen mich jetzt dazu, vor dir zu erzürnen. Oder dass deine Worte überhaupt noch eine Macht auf mich hätten. Nicht mal dieser Tempel konnte mich aufhalten. Auch nicht seine Machtgeister.
Und bevor ich wieder gehe, werde ich diesen Ort nieder brennen. Alles was ich wollte, steht nun vor mir und das andere, was noch fehlt, ist auch ganz in der Nähe. Du brauchst gar nicht erst versuchen, sie vor mir zu verstecken. Sie ist längst in meinen Gedanken und ganz nah, das spüre ich." " Kylo, weder meine Vorfahren noch ich selbst, werden zulassen, dass du jemals Hand anlegen wirst, an diesen Ort."
" Onkel, schau dich um. Dieser Ort ist eine einzige Ruine und ein bisschen Hokus Pokus werden mich nicht aufhalten. Und was dich angeht, sieh dich an. Du bist ein alter, gebrochener Mann und ich sehe nichts weiter vor mir, als einen Versager. Weder auf der hellen noch auf der dunklen Seite hattest du die Macht unter Kontrolle. Sieh es endlich ein. Du schreist schon so lange nach Erlösung, ohne es zu wissen. Aber diese Erlösung werde ich dir heute ein für alle mal geben. Mögen dann deine Vorfahren über dich richten."

" Du hast nach wie vor keine Ahnung, Ben, wovon du sprichst. Snoke hat deine Gedanken und dich selbst vergiftet. Auch er wollte nicht auf mich hören damals." " Sprich nie wieder diesen Namen aus", fiel Kylo Luke ins Wort. "Begreife endlich, dass ein Ren vor dir steht und das die Rens die Zukunft sind und nicht die Skywalkers. Die Skywalkers werden schon bald alle vernichtet sein." " An Leia wirst du niemals ran kommen. Dafür werde ich Sorgen, sprach Luke entschlossen, auch wenn einige Zweifel in seiner Stimme waren. " Du hast mich vielleicht finden können, aber spätestens bei deiner Mutter wirst du scheitern." Ihr alle werdet irgendwann scheitern. Ihr Rens glaubt, ihr seit stärker und weiser, als die Sith es waren, weil ihr meint, deren versargen durch die Jahrtausende hinweg entschlüsselt zu haben. Aber da irrt ihr euch gewaltig. Auch Snoke irrt sich." " Sprich nicht mehr von ihm! ", mahnte Kylo Luke mit boshafter Stimme und griff zu seinem Schwert.

" Snoke hat dir mal vertraut und du hast ihn verraten", sprach Kylo weiter. " Und das nur, weil du einem alten, längst ausgestorbenen Orden hinter herjagst, den es nie wieder geben wird. Snoke offenbarte dir die Zukunft. Doch die wolltest du nicht sehen. Nun, Onkel, musst du mit den Konsequenzen leben."
In diesem Moment bebte die Erde. Felsbrocken fielen von allen Seiten herab und begruben die Stufen nach oben unter sich. Das Feuer der Fackeln peitschte nach oben und sties ein unheimliches jaulen von sich. Luke warf seinen Umhang weg und streckte seine Hand aus.

Wie aus dem nichts flog ein Lichtschwert auf ihn zu. Luke packte es, griff entschlossen und fest zu. Es war das Schwert des Skywalker.
Leise sprach er noch: " Danke, Rey! " Dann kreuzten sich in einem alles erhellenden Licht die Schwerter. Das Schwert des Skywalker und das Schwert der Rens verschmolzen ineinander. Blau und Rot wurden eins.
 
da ich privat angefangen habe, kleinere Geschichten zu schreiben, möchte ich diese mit Euch teilen. Zum einem möchte ich Feedback, egal ob positiv oder negativ.

Du hast es so gewollt: Selbst schuld! ;-)

Also, erstmal ein paar organistarische Sachen:
- mehrere mündliche Reden bitte in jeweils einzelne Zeilen, dann kann der Leser besser folgen. Vor allem wird dann klar, wer was sagt.
- ... - das sind sog. Auslassungspunkte (und es sind immer drei!). Zum einen gibt es dafür ein eigenes Satzzeichen (…), zum anderen: Wenn man die Auslassungspunkte als Wortersatz verwendet, dann muss zwischen dem letzten Wort und den Auslassungspunkten ein Leerzeichen sein (statt "schloss die Augen…" eben "schloss die Augen …")

Nun zum Inhalt:
- Kennst du den Film Fight Club? Wenn ja, dann ahne ich, wo die Idee her kommt ;-)
- einige Formulierungen irritieren mich, aber das kann ja Absicht sein.

Gesamteindruck:
- eine solide Geschichte! Es ist nun nichts besonders orginelles (wie gesagt, Fight Club lässt grüßen - auch Anleihen an "Man on Fire" sind erkennbar), aber sie ist verständlich und man kann der Handlung gut folgen. Auch Rechtschreibung und Gramatik sind ganz gut, da habe ich schon (deutlich) schlechteres in Büchern gesehen.

Fazit:
Wenn du weiterschreibst, würde ich auch weitere lesen. Überleg doch auch mal, ob das Thema (http://www.projektstarwars.de/thema/crossover-wer-schreibt-mit.58228/) was für dich wäre ...

Zum anderen lässt sich vielleicht jemand anderes, eigene Geschichten zu schreiben

Guckst du: allgemeine Geschichten und FanFictions
 
@riepichiep

Erstmal danke für Dein Feedback. "Fight Club" und "Man on Fire" kenne ich nicht. Die von dir verlinkte Seite schaue ich mir gerne mal an. Sage mir doch, welche Formulierungen dich verwirren, ich möchte versuchen sie zu "entwirren" :)

@ObiAna

Schön dass Du dich traust etwas zu schreiben. Nur denke ich, dass das hier der falsche Thread für deine Geschichte ist. Dieser soll ausschließlich eine Möglichkeit sein, meine eigenen Geschichten zu veröffentlichen/mit meiner Erlaubnis auch die "Fan Fortsetzung" einer dieser Storys, und gleichzeitig das Feedback anderer zu bekommen. Bitte sei doch so nett und erstelle ein eigenes Thema. Nicht dass hier noch Verwirrung entsteht :)
 
@Scytale Mentel: Wenn du beide Filme nicht kennst, ist es natürlich keine Kopie ;-) Aber wenn du sie irgendwann siehst, wirst du merken, was ich meine ...

Zitternd blickte er hinab. Hinab auf seine Stadt.
Wieso ist es "seine" Stadt?
Da traf ihn die Erkenntnis wie ein harter Schlag ins Gesicht: Er musste leben. Leben um das Andenken der Menschheit zu bewahren… sein Leben lang!

Da frage ich mich, warum es um das Andenken der Menschheit geht? Andenken an die Freunde und Verwandten hätte ich verstanden, aber die ganze Menschheit? Das verstehe ich nicht ...

Noch einmal blickte er gedankenverloren auf die brennende Stadt, dann drehte er sich um und ging einfach.

Da es "seine" Stadt ist, irritiert mich der Schluss auch ein wenig. Vor allem, dass es "einfach" war. Ohne das "einfach" wäre der Satz in meinen Augen besser
 
Zum ersten Zitat 1.) Mit "seine Stadt" ist gemeint, dass er viele Jahre dort lebte.

2.) Das ist Absicht. Der Leser kann und soll seiner Kreativität freien Lauf lassen, um dieser Sache einen Grund zu geben.

3.) Wie bei 2.) genannt, will ich den Leser zum Nachdenken anregen.
 
Zum ersten Zitat 1.) Mit "seine Stadt" ist gemeint, dass er viele Jahre dort lebte.

2.) Das ist Absicht. Der Leser kann und soll seiner Kreativität freien Lauf lassen, um dieser Sache einen Grund zu geben.

3.) Wie bei 2.) genannt, will ich den Leser zum Nachdenken anregen.

Ein wichtiger Hinweis zu meinem Feedback: Mir ist generell egal, warum (!) ein Autor tat, was er tat. Wenn ich es irritierend oder falsch finde, dann ist das der Eindruck, denn ich beim Lesen der Geschichte hatte.

Es mag die besten Gründe geben - aber die kenne ich als Leser (und auch ein anderer Leser) nicht. Du kannst es aufgrund des Feedbacks ändern oder auch nicht - deine Entscheidung. Aber eine Begründung, warum du es so geschrieben hast, interessiert mich persönlich nicht. Den auch mit Begründung ändert sich der erste Eindruck beim Lesen nun mal gar nicht ...
 
Ich habe etwas neues verfasst. Feedback ist wie immer erwünscht und gern gesehen :)

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Die Leere


Der Weltraum. Unendliche Weiten, die nie ein Mensch besuchen kann, in seinem recht kurzen Leben, wenn man jenes mit dem Universum vergleicht. Doch nun kommt bei einer solch unmessbaren Weite und Tiefe sicherlich die Frage auf, ob wir nicht allein sind.

Vor etwa 50 Jahren konnte es niemand mit Gewissheit bestätigen oder widerlegen. Bis sie kamen, die Anderen. Uns erschienen sie freundlich, sie halfen unseren Wissenschaftlern dabei riesige Fortschritte in sämtlichen Bereichen des Lebens zu machen. Dank ihnen konnte der Welthunger gestoppt werden und langjährige Konflikte beigelegt werden. Sie waren die Retter der Menschheit ohne eine einzige Gegenleistung.

Doch am Ende stellte sich heraus, dass die Anderen uns als Teil einer Jagd sahen. Sie mästeten uns wie wir Schweine damals. Ehrlich gesagt, spielt es keine Rolle mehr, über die Vergangenheit nachzudenken. Schließlich lebe ich jetzt. Zumindest noch für eine Weile. Etwa 7 Minuten, sofern ich meinem Raumanzug trauen kann.

Es ist schon traurig, ich treibe hilflos durch eine endlose Leere und bin alleine. Kein Menschliches Wesen ist hier, um mich zu retten. Aber was habe ich in meinem bisherigen Leben erreicht? In der Schule nur mittlere Noten und mittlere Zeugnisse, die gerade noch für eine Kampffliegerausbildung reichten. Auch mit mittlerem Zeugnis. Für eine Familie fehlte die richtige. Kein Glück in der Liebe. Wenigstens werde ich sterben, wie ich gelebt habe, allein.

Vielleicht findet irgendjemand diese letzte Aufzeichnung, die mit meinem toten Körper durch diese Luftleere, Lebensfeindliche Umgebung treibt. Hoffentlich mag dieser jemand ein Mensch sein. Wenn nicht, kann es mir auch recht sein. Schließlich bin ich dann ja längst friedlich in einem Sessel eingeschlafen, wie ich es mir immer erhofft hatte. Oh, nur noch Luft für 2 Minuten - es wird Zeit, Lebewohl zu sagen. Mögen sich auch unsere Wege nie treffen, so hoffe ich, sind wir im Geiste vereint und denken an all die sinnlosen Toten im Leben, die waren oder kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Leere


Der Weltraum. Unendliche Weiten, die nie ein Mensch besuchen kann, in seinem recht kurzen Leben, wenn man jenes mit dem Universum vergleicht. Doch nun kommt bei einer solch unmessbaren Weite und Tiefe sicherlich die Frage auf, ob wir nicht allein sind.

Vor etwa 50 Jahren konnte es niemand mit Gewissheit bestätigen oder widerlegen. Bis sie kamen, die Anderen. Uns erschienen sie freundlich, sie halfen unseren Wissenschaftlern dabei riesige Fortschritte in sämtlichen Bereichen des Lebens zu machen. Dank ihnen konnte der Welthunger gestoppt werden und langjährige Konflikte beigelegt werden. Sie waren die Retter der Menschheit ohne eine einzige Gegenleistung.

Doch am Ende stellte sich heraus, dass die Anderen uns als Teil einer Jagd sahen. Sie mästeten uns wie wir Schweine damals. Ehrlich gesagt, spielt es keine Rolle mehr, über die Vergangenheit nachzudenken. Schließlich lebe ich jetzt. Zumindest noch für eine Weile. Etwa 7 Minuten, sofern ich meinem Raumanzug trauen kann.

Es ist schon traurig, ich treibe hilflos durch eine endlose Leere und bin alleine. Kein Menschliches Wesen ist hier, um mich zu retten. Aber was habe ich in meinem bisherigen Leben erreicht? In der Schule nur mittlere Noten und mittlere Zeugnisse, die gerade noch für eine Kampffliegerausbildung reichten. Auch mit mittlerem Zeugnis. Für eine Familie fehlte die richtige. Kein Glück in der Liebe. Wenigstens werde ich sterben, wie ich gelebt habe, allein.

Vielleicht findet irgendjemand diese letzte Aufzeichnung, die mit meinem toten Körper durch diese Luftleere, Lebensfeindliche Umgebung treibt. Hoffentlich mag dieser jemand ein Mensch sein. Wenn nicht, kann es mir auch recht sein. Schließlich bin ich dann ja längst friedlich in einem Sessel eingeschlafen, wie ich es mir immer erhofft hatte. Oh, nur noch Luft für 2 Minuten - es wird Zeit, Lebewohl zu sagen. Mögen sich auch unsere Wege nie treffen, so hoffe ich, sind wir im Geiste vereint und denken an all die sinnlosen Toten im Leben, die waren oder kommen.

Der Anfang lies sich doch sehr nach Star Trek - da war es gut, das es nach dem Komma schnell in eine andere Richtung geht.
Die Wendung kommt mir was schnell und ich verstehe nicht, wieso man für eine Jagd Leute wie Schweine mästet. (Für eine andere Aktion wärs logischer)
Danach dreht sich die Geschichte was - das finde ich ein wenig irritierend.
(Technische Frage: Kann man mit mittleren Noten Kampfflieger? werden was macht ein Kampfflieger auserhalb der Atmosphere?)
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An sich liest es sich flüssig (kleinere Tippfehler mal außen vor), aber es gibt es ein paar Sprünge, die mir schwer fallen. Das Ende ist dem Anlass entsprechend tragisch, wobei ich nicht weiß, ob man Ersticken als "friedlich einschlafen" bezeichnen kann. Stelle mir das gruseliger vor ...
 
Okay dann will ich auch mal und halt mich auch nicht zurück ^^

Aaalso. Mir erschließt sich atm die Bedeutung dieser Geschichte nicht. Viele Kurzgeschichten sind nach dem Schema aufgebaut, dass eine bestimmte Message, ein bestimmtes Theme rübergebracht werden soll. Das fehlt mir in dieser Geschichte. Erste Hälfte und zweite Hälfte könnten separat existieren, ohne dass es auffallen würde. Sie ergänzen sich nicht, sie existieren nebeneinander. Das ist das Gegenteil von dem was du willst. Vielleicht willst du eine analogie de Menschheitsgeschichte zum Schicksal des Piloten aufbauen? Klappt nicht. Bist du nicht ausführlich genug für und da müssen mehr Parallelen her (wenn du es denn willst). Generell ist das Ding selbst für eine Kurzgeschichte zu kurz. Vielleicht willst du das wir mit dem Protagonisten fühlen? Armer Typ, trauriges Leben...nö. Warum soll ich mich für den Typen interessieren? Der Leser braucht etwas womit er sich identifizieren kann. Ein handfestes Ziel, durch eine greifbare Tragödie vereitelt. Und daher muss das ausführlicher wenn du Fokus auf den Charakter legst. Bestenfalls ist dieser auch noch dynamisch. Hier kann ich dir empfehlen Christopher Vogler zum Thema der Heldenreise empfehlen. Wenn du Geschichten mit komplexen Charakteren und Entwicklungsbögen schreiben willst, ist das Buch eigentlich ein Muss. Wenn du es dir zutraust auch noch Joseph Campbell, aber das ist wirklich harte Kost.

Ein paar Technische Sachen. Dein Anfang: Ein definitives No Go. Ohne weiter auf Star Trek bezug zu nehmen kopierst du ikonische Worte. Der Leser erwartet jetzt einen Star Trek Bezug. Entweder eine Parodie, oder das verwendete Universum. Das du keine von beiden Möglichkeiten wahrnimmst, sieht sehr stark nach Effekthascherei aus. Nicht machen. Da kannst du den Text lieber in Comic Sans schreiben ;)
Ansonsten...öhh ich könnte den Text nochmal durchgehen und an Formulierung korrigieren wenn du magst. Achso und: Zahlen ausschreiben wenn es nicht grade eine Jahreszahl ist oder um dreimillionenvierhundertzweiundvierzigtausend geht :P
 
Mal wieder eine neue Kurzgeschichte ^^
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Schwerfällig stapfte eine vermummte Kapuzengestalt durch den kniehohen Schnee, der erst vor kurzem gefallen war. Nur sein dicker Mantel und ein Paar brauner Lederhandschuhe schützte ihn vor den eisigen Temperaturen, die herrschten. Ein leichtes Zittern seiner Hände verriet, dass er trotz alle dem die Kälte spürte.

Hinter sich zog der Fremde einen großen vollbepackten Schlitten aus Holz, von dem zwischendurch ein leises, wenn nicht sogar hungriges Knurren erklang. Für einen kurzen Moment blieb der Unbekannte stehen, nur um seinen Kopf zu heben und erblickte durch die vereisten Gläser seiner Schutzbrille die Umrisse einer verschneiten Ruine einer Festung aus längst vergangenen Tagen. Beflügelt durch die Nähe seines Ziels erhöhte er die Geschwindigkeit seiner Schritte und näherte sich dadurch einem verfallenen Torbogen, wo früher vielleicht ein mächtiges, hölzernes Tor Feinde abwehrt hatte.

Die mysteriöse Gestalt ließ den Schlitten mit der mysteriösen Kreatur, von der das Knurren erklungen war, im ehemaligen Innenhof stehen, schritt ziellos umher und betrachtete mit sichtlichem Interesse die schneebehangenen Wände und Überreste des Gemäuers. Plötzlich fiel sein Blick auf ein paar fein eingeritzte Zeilen in einer unleserlich Schrift neben einer kleinen Spalte im rauen Stein. Langsam kam die Gestalt näher, offensichtlich um die verwitterte Schrift zu entziffern.

Schließlich zog er einen Handschuh aus und griff in die dunkle Öffnung und betastete den kleinen Hohlraum. Dabei stieß er auf einen kleinen Knorpel und drückte ihn entschieden mit voller Kraft. Ein lautes Knarren durchbrach die gespenstische Stille und krachend brach ein Teil des Bodens in sich zusammen und hinterließ eine nichts gutes verheißende Öffnung.

Unter den eisigen Gläsern und der verschneiten Kapuze zeichnete sich ein Lächeln ab, welches jedoch nicht lange anhielt. Die Gestalt bewegte sich eilig zum Schlitten und kramte eine sorgfältig zusammengepackte Hängeleiter hervor, lief damit zum Schacht und befestigte sie dort. Polternd fiel die Leiter hinab und wurde nur durch die Befestigung an einem schmiedeeisernen Nagel vor dem völligen Fall bewahrt. Mit einem Ratschen zündete der Abenteurer eine Fackel an und stieg langsam die klapprige Leiter hinab. Stufe für Stufe. Schön gleichmäßig, bis eine der Sprossen durchbrach und er ein Stück unkontrolliert runterrutschte. Außer Atem konnte die Gestalt sich noch rechtzeitig mit einem Arm festhalten. Das Körpergewicht forderte jedoch seinen Preis. Laut keuchte er auf, als die Sehnen und Muskeln des Armes seinen gesamten Körper vor dem Fall bewahrten.

Trotz des Schmerzes gelang es ihm einigermaßen Halt zu finden, doch im Gegenzug musste er jedoch die Fackel fallen lassen. Von seiner jetzigen Position aus, konnte er dank der fallen gelassenen Fackel sehen, dass es nicht mehr weit war. Der restliche Abstieg verlief zu seiner persönlichen Erleichterung reibungslos.

Wie von Zauberei entzündeten sich Fackeln links und rechts des Tunnels, dem er nun gegenüberstand. Er folgte ihm und trat dann in eine gewaltige Halle, dessen Leuchten des Goldes und der Juwelen ihn beim Eintreten förmlich blendeten. Wäre er an den Schätzen interessiert gewesen, hätte er sich soviel in die Taschen gefüllt wie irgendwie möglich.

Für unseren Freund war nur eines interessant, ein schlichter steinerner Sarg in der Mitte des Raums. All das Gold und die Juwelen ignorierend bahnte er sich seinen Weg dorthin. Die kleine Plattform war umgeben von Bergen an Gold. Mehrfach drohte er deswegen zu versinken, konnte sich jedoch kurzerhand wieder befreien.

Sorgfältig betrachtete er den Sarg und nahm nun bedächtig seine Kopfbedeckung ab. Ein unförmiges, zernarbtes und entstelltes Gesicht kam zum Vorschein.
Mit einem anstrengenden Stöhnen wuchtete er die schwere Steinplatte zur Seite und öffnete ein kleines, gläsernes Fläschchen mit einer rotgelben Flüssigkeit darin. Ohne in die Flasche oder in den Sarg zu schauen, goss er die gesamte Flüssigkeit in den Sarg auf die Gebeine einer Leiche. Nun kniete er sich hin, der Blick auf den Boden gerichtet und krächzte mit einer kranken, brüchigen Stimme.

,,Es ist vollbracht, mein Meister!”
 
Die mysteriöse Gestalt ließ den Schlitten mit der mysteriösen Kreatur,

auch wenn es ein schönes Wort ist, nicht so oft nutzen ;-)


Schließlich zog er einen Handschuh aus und griff in die dunkle Öffnung und betastete den kleinen Hohlraum. Dabei stieß er auf einen kleinen Knorpel und drückte ihn entschieden mit voller Kraft. Ein lautes Knarren durchbrach die gespenstische Stille und krachend brach ein Teil des Bodens in sich zusammen und hinterließ eine nichts gutes verheißende Öffnung.
Das sind drei Sätze und fünf "und" - das ist zuviel. Es liest sich dadurch holprig. Guck mal nach Synonymen (Dieser Hinweis gilt explizit NUR für "Schreiben". Bei "Reden" sieht das anders aus ...)

Generell: Die Geschichte ist cool, lässt aber Fragen zurück:
- Ich verstehe nicht, was die Kreatur mit dem ganzen zu tun hat.
- Welches Verhältnis soll der Leser zur Hauptfigur aufbauen? Ist er der "Fremde", ist er ein "Abenteurer" oder ist er "unser Freund"? Da scheinst du dir in der Geschichte nicht sicher zu sein, was und wie er genau drauf ist.

Bau die Sachen mal ein und poste sie erneut. Ich denke, das würde die Geschichte nochmal anheben!
 
Ja, ich lebe noch :D Mal nach langer Zeit was neues geschrieben. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ^^


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Die Kälte

Sein flickiger alter Mantel und die relativ neuen Fäustlingen schützten ihn wenig vor der Kälte. An jeder brennenden Tonne an der er sich ein wenig wärmen wollte, scheuchte man ihn weg. Zwar freundlich, aber trotzdem. Er konnte es nicht verstehen, war es doch kurz vor dem Weihnachtsfest. Früher besaß er noch ein Heim. Eine Familie, mit der er lachen und feiern konnte. Doch heute, heute war alles anders.


Plötzlich traf eine kalte Sternflocke seine Nase und schmolz. Langsam wurde es Zeit ein warmes Plätzchen zu finden, dachte er sich. Leichter gesagt als getan, wusste er doch nicht wohin. Diese Stadt war groß und jemand wie seinesgleichen ist nur selten wirklich erwünscht. Wenn man ihn fand, dann würde man ihn wieder in das Heim stecken. Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich schaudern. Das Heim wurde von strengen Nonnen geführt und sie fanden es gar nicht witzig wenn man den Herrn verspottete oder wenn sich die Ellbögen während des Essens auf dem Tisch befanden. Meist endete so etwas mit schmerzhaften Schlägen. Ohne es zu merken musste er sich die Handflächen reiben, die trotz der Kälte noch deutlich die Striemen von einem dünnen und elastischen Zedernholzstock abzeichneten, die jedoch durch die Fäustlinge verdeckt wurden.


Mittlerweile schneite es richtig. Umso stärker wuchs sein Wunsch, endlich seinen geschundenen Körper wärmen zu lassen. Ein Pfiff. Er drehte sich um. Zwei Bobbys standen höchstens 20 Fuß von ihm entfernt, ihre Schlagstöcke gezückt. Provokant blickten sie ihn an. Ängstlich und ohne eine Bewegung zu machen blickte zurück.
 
Ich finde, dass du gut geschrieben hast, fühle mich aber durch den Anfang auch sehr an die obere Geschichte erinnert.

Was mich hier tatsächlich ein bisschen stört ist, dass die Geschichte sehr kurz ist. Als Leser erfährt man gerade mal, dass der Protagonist aus einem Heim abgehauen ist, in dem er geschlagen wird.
Kurgeschichten haben, zumindest für mich, entweder den Sinn zu unterhalten, oder zum Nachdenken zu bringen (beides gleichzeitig geht natürlich auch). Deine Geschichte wirkt eher wie der Anfang oder das Vorwort einer langen Geschichte. Gut geschrieben, wirklich, aber durch die Kürze holst du den Leser leider überhaupt nicht ab, bzw. lässt ihn direkt wieder stehen.
 
Hier mal etwas älteres, einige mögen es vielleicht bereits gelesen haben ^^ Die erste Geschichte ist im Nachhinein ein reiner Entwurf (!)

Der Namenlose

Ein kurzer Blick um die Ecke genügte mir, um die Situation zu erfassen. Innerhalb des Foyer dieses ziemlich luxuriösen Hotels, hockten verängstigt und teilweise wimmernd die Gäste. Umringt von schwer bewaffneten Söldnern. Etwa 7 im Foyer, weitere patrouillierten wahrscheinlich im restlichen Gebäude. Den Adler Zeichen auf der Schulter nach, vom Exodussyndikat geschickt, um weiteres Geld für ihre Missionen zu besorgen. Wie ich diese Organisation hasste.

Spätestens innerhalb von 10 Minuten wird der Anführer seine Forderungen stellen, die sich auf mehrere Millionen belaufen wird. Mir konnte es egal sein, schließlich war die Rettung der Geiseln nicht mein Auftrag. Einer der Söldner sollte sterben, ein gewisser ,,John Peterson”. Er hatte Informationen über bestimmte Personen gesammelt, die nicht wollten, dass irgendwer davon erfuhr. 30 Millionen, ein hübsches Sümmchen, nicht? Jedenfalls war Johns Kopf soviel wert.

Ich blickte erneut um die Ecke und schaute überraschend in den schwarzen Lauf einer P5. Das wahr es wohl mit dem Überraschungsmoment. Jetzt ist wohl improvisieren angesagt. ,,Wen haben wir denn da? Ey, 01, wir haben Besuch.” Ein hagerer Mann näherte sich mit schnellen Schritten. Währenddessen fischt der Besitzer der P5 meine beiden schallgedämpften Pistolen aus deren Holster und gibt sie einem zweiten Söldner, der bis gerade eben noch seine AK-47, die anscheinend nach ein paar Schüssen Ladehemmungen bekommen konnte, erkennbar an einem rostigen Stück Eisen, das man nur mit geübten Blick entdecken konnte, auf mich richtete.

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Hier die zweite, die meine bisher längste ist: klick mich! (Link führt zum PSW-RS Kurzgeschichtenwettbewerb)
 
Danke für die netten Worte Minza :) Ich fande die geringe Resonanz ein wenig unschön... Vielleicht kommt ja hierauf etwas:

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Sternesröte umgab den alten Mann. Mit zusammengeschlagenen Beinen saß er in einem uralten, zerfledderten Sessel, eingekleidet in einen Sakko, der die besten Tage schon lange hinter sich hatte. Obwohl er alleine war, so stand schräg rechts von ihm ein gleiches Exemplar mit ebenfalls unzähligen Jahren auf dem Buckel.

Durch ein summendes, aber unsichtbares Kraftfeld fiel das Licht eines sterbenden Sterns ein und hüllte alles und jeden in Rot, wie eine große, fast durchsichtige Folie, die man überall anklebte.

Mottengeruch erfüllte die Luft, doch den Sitzenden schien es scheinbar nicht zu stören. Nach einigen Minuten stand er auf , nahm sich ein Glas und füllte es mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit bis zum Rand. Einen Moment lang hielt er das Getränk entgegen des Lichts, so dass seine Gesichtszüge gelblich erhellt wurden.

Dann setzte er sich wieder in den Sessel, nahm einen kurzen Schluck, den er mit einem zufriedenem Lächeln genoß, und schloss dann seine Augen, um in Gedanken zu versinken.

Da bin ich also. Der letzte Mensch am letzten Ort des Universums. Oh, welch großartige Dinge ich seit damals gesehen habe. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber zumindest werde ich das Ende erleben. Ich habe Dinge getan, Fehler gemacht und meine Lieben verloren-. Und dass nur weil? Ja genau, warum? Damit ich das Ende miterleben soll? Gott! Buddha! Allah! Oder wer auch immer sich diesen riesigen, verdammt übel stinkenden Hundehaufen ausgedacht haben sollte... wieso? Wieso all dass? Bitterkeit mischte sich in seine Gedanken. Das Licht des letzten Sterns begann zu verblassen und ebenso entwich ihm eine Träne der Trauer seinen Augen. Oder war es etwas anderes wie Freude zum Beispiel?

Wer auch immer dort draußen sein mag: Ich bitte dich... lass diese Schmerzen aufhören. So sehr es auch Spaß gemacht hat, immer wieder neu aufzuwachen... es reicht!

Ein leises Räuspern weckte ihn aus seinen Gedanken. Die Quelle der Störung saß im anderen, bisher leeren Sessel. Ein Mann in gepflegtem Anzug und roter Krawatte saß dort und blickte sein Gegenüber lächelnd und erwartungsvoll an. Der alte Mann blickte verwundert zurück.

Mit sonorer Stimme begann der Neuankömmling zu reden. ,,Hallo Franklin."

Der alte Mann zuckte zusammen. Woher kannte dieser Typ seinen Erstnamen?

Grinsend fuhr der andere fort. ,,Wie lange ist es her, dass man dich so nannte? 2.000? 3.000 Jahre? Sei ehrlich, jetzt habe ich dich aus der Fassung gebracht."

Verwirrt fuhr sich Franklin durch seine Haare. ,,Wer... wer bist du?" stammelte er.

,,Wenn ich mich recht entsinne, nannten mich die Altgriechen ,,Mnemosyne", das bedeutet soviel wie ,,Erinnerung". Leider jedoch bin ich männlich und nicht weiblich, wie sie damals behaupteten. Nenn mich doch einfach John.. das ist kein bescheuerter Zungenbrecher."

,,Okay... John. Was willst du?" blaffte der Ältere zurück.

,,Kurz und knackig? Deine Erinnerungen."

,,Wie meine Erinnerungen?"

,,Deine Gedanken und deine Erfahrungen unter deinesgleichen, den Menschen. Sicherlich fragst du dich jetzt wieso. Wir befinden uns am letzten Ort des Universums wie wir es kennen. Wir sind gerade live dabei, wie der letzte Stern erlischt. Und deswegen möchte ich, dass du sie mit mir teilst. Das Problem dabei: Ich kann keine Gedanken lesen." John schmunzelte. ,,Deswegen wäre es super, wenn du mir es erzählen oder einfach aufschreiben würdest."

,,Wozu dass denn? Du hast doch eben selbst gesagt, dass das Universum endet?"

,,Deins... nicht meins mein Freund."

,,Ich glaube ich verstehe nicht ganz...?"

,,Du brauchst nicht verstehen... lass deiner Seele einfach freien Lauf." Der Anzugträger blickte auf eine sehr teuer wirkende Uhr. ,,Du hast etwa 7 Stunden, 32 Minuten und 42 Sekunden mir deine gesamte Story zu erzählen."

,,Muss ich dass? Ich denke nicht!"

Die Miene des Gottes verfinsterte sich kurz und murmelte zu sich. ,,Menschen... müssen immer so egoistisch sein. Sogar wenn ihre Rasse prakisch nicht mehr existiert und das Universum stirbt. Tss Tss."

Einige Minuten verstrichen, in denen keiner mehr etwas sagte und beide das Schauspiel der Lichtkugel beobacheteten. Schließlich, nachdem er einen großzügigen Schluck getrunken hatte, meinte der alte Mann seufzend: ,,Na gut... aber mach dir Notizen. Ich erzähle alles kein zweites Mal."

Ein Lächeln wuchs auf dem Gesicht des Erinnerungsgottes. Gespannt hörte er zu, wie Franklin begann seine Vergangenheit zu erzählen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinweis am Rande. Ab sofort werde ich zur besseren Übersicht die Story's im Anfangspost einfügen und hier nur noch darauf hinweisen, dass es etwas neues gibt.

Feedback ist mir wichtig, also scheut euch nicht mir schonungslos die Wahrheit ins Gesicht zu klatschen! Nur so kann ich mich verbessern!


Freundliche Grüße

Scy
 
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