Atheismus & Religiosität

Das tun sie aber auch nur weil in Deutschland Staat und Kirche immer noch nicht getrennt sind.

Und weil sie auf die Stimmen der religiösen Wähler aus sind.

Beides eher traurig.

Vielleicht tut es der eine oder andere auch, weil er so meint? Oder kann das nicht sein ...

Die Frau ist jetzt in Beugehaft schreibt die FAZ.

Übrigens sind die Christen, die ich so kenne, auch sehr geteilter Meinung über die Dame und ihr Verhalten. Es ist also (wie fast immer) gefährlich, die Dame als 'pars pro toto' anzusehen.
 
Weswegen ja auch z.B. Politiker in D mit dem Zusatz "so wahr mir Gott helfe" ihren Amtseid schwören (können).

Nicht alles, was man pointiert formuliert, macht auch Sinn ...

Abgesehen von dem Hinweis auf die fehlende Trennung von Staat und Religion, gilt natürlich Ausnahmen bestätigen die Regel, was mit der Kirche angedeutet werden sollte. Allgemein gilt: Du hast deine Arbeit zu machen und deine religiöse Weltanschauung ist kein Argument es sein zu lassen bzw. es ist kein Argument es sein zu lassen UND weiterhin Gehalt zu beziehen. Ein Politiker kann natürlich seine religiöse Weltanschauung in seine Arbeit hineinbringen, das ist zwar ziemlich dämlich und gefährlich aber recht üblich in seinem Job. Für die Verwaltung gilt das aber nicht, so wie für die meisten anderen Berufe.
 
Das tun sie aber auch nur weil in Deutschland Staat und Kirche immer noch nicht getrennt sind.

Und weil sie auf die Stimmen der religiösen Wähler aus sind.

Beides eher traurig.
In den USA sind Kirche und Staat auch offiziell getrennt. Trotzdem legen die meisten Politiker ihren Amtseid lieber auf eine Bibel ab, ist aber nicht verpflichtend. George Washington hat eben darum gebeten dies auf eine Bibel zu tun, weshalb dies die Präsidenten aus Tradition tun. Ich fände es auch besser wenn der Eid auf die Verfassung abgelegt werden würde. Oder bei uns eben aufs Grundgesetz.
 
Interessant ist was anderes im Amerika: Und zwar haben sich zwei muslimische Trucker geweigert, Bier zu transportieren, weil das ihrem Glauben widersprach. Dafür wurden sie entlassen. Nun bekamen beide Schadensersatz.

http://www.eeoc.gov/eeoc/newsroom/release/10-22-15b.cfm

Bin mal gespannt, ob die Dame, die in Beugehaft saß, wohl auch noch Schadenersatz erklagen kann ...

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die Trucker haben bei ner privaten Firma gearbeitet und die Kündigung war in den USA recht leicht wegen der Religionsfreiheit anzufechten. Die Tussi arbeitet aber für eine staatliche Einrichtung und da kann sie sich nicht einfach über die Trennung zwischen Staat und Kirche hinwegsetzen.
 
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die Trucker haben bei ner privaten Firma gearbeitet und die Kündigung war in den USA recht leicht wegen der Religionsfreiheit anzufechten. Die Tussi arbeitet aber für eine staatliche Einrichtung und da kann sie sich nicht einfach über die Trennung zwischen Staat und Kirche hinwegsetzen.

Hier ein Apfel zum Vergleich: Eine Bäckerei(!) weigerte sich aus religiösen Gründen, einem gleichgeschlechtlichem Paar eine Hochzeitstorte zu verkaufen. Die Bäckerei wurde verklagt und musste 135.000$ Schadensersatz zahlen.

http://www.theguardian.com/us-news/2015/jul/04/oregon-bakery-same-sex-marriage-lawsuit
 
Du vergleichst hier immer noch Äpfel mit Birnen weil es bei beiden Verfahren um zwei völlig unterschiedliche Dinge ging. Bei den Truckern handelte es sich um eine unrechtmäßige Kündigung, die gegen ein Bundesgesetz der USA verstoßen hat. Der Arbeitgeber hätte hier für entsprechende Bedingungen sorgen müssen. Das hat er aber nicht getan sondern er hat den Truckern einfach gekündigt und dagegen haben die Trucker erfolgreich geklagt. Bei dem Bäcker wurde gegen ein Gesetz des Bundesstaats Oregon verstoßen, das Homosexuelle beschützen soll. Aus welchem Grund sich der Bäcker in dem Fall geweigert hat, war dabei vollkommen irrelevant.
 
Hier ein Apfel zum Vergleich: Eine Bäckerei(!) weigerte sich aus religiösen Gründen, einem gleichgeschlechtlichem Paar eine Hochzeitstorte zu verkaufen. Die Bäckerei wurde verklagt und musste 135.000$ Schadensersatz zahlen.

http://www.theguardian.com/us-news/2015/jul/04/oregon-bakery-same-sex-marriage-lawsuit
Das ist nicht mal die Hälfte der Story, das mit der Bäckerei hat im letztem Jahr eine Lawine an Ereignissen ausgelöst. Zum einem mal den üblichen Shitstorm im Internet mit Gegenreaktionen.
Dann hat eine Homophobe Pizzeria in Indiana 800 000$ an Spendengeldern gesammelt um im Geschäft bleiben zu können. http://www.independent.co.uk/news/w...he-us-as-pizzeria-raises-800000-10157872.html

Dann noch das Anti Schwulengesetz, oder wie Sie es nannten "Religious Freedom Restoration Act" in Indiana, was nur deshalb zurückgezogen worden ist, weil große Firmen gedroht hatten den Staat zu boykottieren.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...diana-loest-heftige-kritik-aus-a-1026970.html

Only in America.
 
Du vergleichst hier immer noch Äpfel mit Birnen weil es bei beiden Verfahren um zwei völlig unterschiedliche Dinge ging. Bei den Truckern handelte es sich um eine unrechtmäßige Kündigung, die gegen ein Bundesgesetz der USA verstoßen hat. Der Arbeitgeber hätte hier für entsprechende Bedingungen sorgen müssen. Das hat er aber nicht getan sondern er hat den Truckern einfach gekündigt und dagegen haben die Trucker erfolgreich geklagt. Bei dem Bäcker wurde gegen ein Gesetz des Bundesstaats Oregon verstoßen, das Homosexuelle beschützen soll. Aus welchem Grund sich der Bäcker in dem Fall geweigert hat, war dabei vollkommen irrelevant.

Nein, eigentlich vergleiche ich Äpfel mit Äpfeln.
Die Trucker haben aus religiösen Gründen ihre Arbeit verweigert und wurden dafür entlassen -> Schadensersatz.
Die Bäckerei hat aus religiösen Gründen eine Vertragsbeziehung* verweigert und wurde dafür verklagt.

*Ich kenne amerikanische Gesetze nicht so gut, aber zumindest in D gilt Vertragsfreiheit. Ich muss also nicht mit jedem, der mit mir ein Geschäft machen will, auch ein Geschäft machen **
** Die Begründung sollte natürlich entsprechend gut sein, schon klar ...
 
Sowas gibt es halt nur in Amerika......
Es ist imemr wieder bemerkenswert was für Stilblüten durch die einzelnen Gesetze zu Tage gefördert werden. :D

Dort kommt es denke ich auch immer darauf an wer der Richter ist und was für einen Tag der hat. :)
 
*Ich kenne amerikanische Gesetze nicht so gut, aber zumindest in D gilt Vertragsfreiheit. Ich muss also nicht mit jedem, der mit mir ein Geschäft machen will, auch ein Geschäft machen **
Gilt in den USA an und für sich auch. Nur macht jeder Staat eben seine eigenen Gesetze wodurch es da viele Nuancen in der Auslegung gibt und mancher Staat legt es so aus um Diskriminierung zu verhindern, andere um sie unter dem Vorwand der Religionsfreiheit zu erleichtern.
Ich nehme an, wenn in Deutschland eine Konditorei einem Schwulenpaar die Hochzeitstorte verweigern würde, oder eine Pizzererie die Lieferung für eine Comming Out Party verweigern würde, nur weil es eben ein homosexuelles Paar ist, dass das bei uns wohl auch erst mal einen medialen Aufschrei geben würde, aber ganz ehrlich, ich könnte jetzt nicht abschätzen wie das vor einem Landgericht ausgehen würde.
 
*Ich kenne amerikanische Gesetze nicht so gut, aber zumindest in D gilt Vertragsfreiheit. Ich muss also nicht mit jedem, der mit mir ein Geschäft machen will, auch ein Geschäft machen

Steht doch sogar in deinem Artikel, dass das Verhalten der Bäckerei gegen ein Antidiskriminierungsgesetz des US-Bundesstaates Oregon verstoßen hat und deshalb die Entschädigung des Ehepaares vom Vorsitzenden des Oregon Bureau of Labor and Industries angeordnet wurde.
 
Nein, eigentlich vergleiche ich Äpfel mit Äpfeln.

Das machst du hier sehr wohl weil du zwei grundverschiedene Fälle mit Religion zu verbinden versuchst obwohl das in beiden Fällen völlig nebensächlich war.

Die Trucker haben aus religiösen Gründen ihre Arbeit verweigert und wurden dafür entlassen -> Schadensersatz.

Anstatt entsprechend zu handeln und sich an die Gesetzeslage zu halten, wurden die Trucker von ihrem Arbeitgeber einfach vor die Tür gesetzt und dagegen haben sie erfolgreich geklagt. Ob das jetzt religiös motiviert war, das die Trucker ihre Arbeit verweigert haben, ist dabei völlig egal. Sie hätten ja auch ihre Arbeit niederlegen können weil sich der Arbeitgeber z.B. nicht an Sicherheitsvorschriften hält und das wäre dann auf das selbe hinausgelaufen. Der einzige Grund warum das überhaupt nen Wind gemacht hat, ist die Tatsache das das zwei Muselmänner waren, die da geklagt haben.

Die Bäckerei hat aus religiösen Gründen eine Vertragsbeziehung* verweigert und wurde dafür verklagt.

Die Bäckerei wurde nicht verklagt weil der Bäcker aus religiösen Gründen abgelehnt hat sondern weil er durch die Verweigerung Homosexuelle diskriminiert hat. Ob er das aus religiösen Gründen gemacht hat oder weil er das einfach nur ekelhaft findet, ist dabei völlig egal. Das Ergebnis wäre das selbe gewesen, wenn der Bäcker das mit "ekelhaft" begründet hätte.

*Ich kenne amerikanische Gesetze nicht so gut, aber zumindest in D gilt Vertragsfreiheit. Ich muss also nicht mit jedem, der mit mir ein Geschäft machen will, auch ein Geschäft machen **
** Die Begründung sollte natürlich entsprechend gut sein, schon klar ...

In Deutschland muss ich nicht begründen warum ich mit jemanden kein Geschäft machen will. Ich kann auch jederzeit einen Gast ohne Angabe von Gründen vor die Türe setzen, wenn ich mir das einbilde. Wenn ich es begründe, dann sollte ich halt eine Begründung wählen mit der ich nicht gegen geltendes Recht verstoße.
 
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