Coruscant

Jedi Tempel ~ Kantine ~ mit Levice

Während Levice mit Beeren und Früchten zu spielen begann, vergrub Anakin sein Gesicht im ersten seiner zwei Teller. Als er auf schaute, hatte seine Padawan ein Kunstwerk aus Obst geschaffen, welches ihn an ein Sternensystem erinnerte. Kurz grübelte er die Worte seiner Gegenüber - und darüber welches System sie da zusammengestellt hatte und nun Planet für Planet aufzuessen begann. Er war ganz ihrer Meinung. Wortlos verschlang er die zweite Mahlzeit und ließ Levice weiter ausführen.


"Ich bin besser darin Wunden zuzufügen, als zu heilen."


gestand Anakin, nachdem er aufgegessen und sich den Mund mit einer Serviette abgewischt hatte - nicht dass es viel abzuwischen gegeben hätte. Auch wenn er zu den Menschen gehörten, die schnell aßen und ihre Mahlzeit oft hinunter schlangen, hieß das noch lange nicht, dass er Probleme hatte Messer und Gabel zu benutzen. Sich zurücklehnend nahm er einen Schluck von seinem inzwischen etwas abgekühlten Sapir Tee. Seine Körperhaltung entsprach nun wieder mehr ihm selbst.


"Wissen das dazu dient Schmerzen zuzufügen, dient zwar oft auch um Schmerzen zu lindern, aber ich weiß nicht..."


Anakin beobachtete seine Schülerin. Sie hatte gesagt, sie hatte zuletzt mehr gelernt als in den letzten Wochen. War es nun die Euphorie, die viele Schüler im Orden der Jedi fühlten, wenn sie die ersten großen Schritte im Umgang mit der Macht erlernten und die oft Leichtfertigkeit zur Folge hatten. Levice war jedoch erfahren, ein Mitglied des Ordens seit vergleichsweise früher Kindheit - zumindest das wusste er über ihre Vergangenheit. Auch mit all seiner Erfahrung fiel es dem Jedi Rat nicht immer leicht Entscheidungen zu treffen, die ihm nahestehende Personen betrafen. Vielleicht war das einer der Gründe, warum er oft zögerlich reagierte, wenn es darum ging einen eigenen Padawan auszubilden. Vor sich sah er jedoch alles andere als Leichtfertigkeit, sondern eher den tiefen Wunsch, den Folgen des sich inzwischen auch auf andere Kernwelten ausbreitenden Virus entgegen zu treten. Eine sehr jedihafte Einstellung, an der sich nichts ändern würde, egal was Anakin sagen würde.

"Aber ich bin deiner Meinung. Wir können nicht untätig bleiben."


Anakin stellte seine leere Tasse auf den Tisch, um frischen Tee nachzufüllen.

"So wie ich das sehe, haben die republikanischen Hilfskräfte und die Jedi die Situation im Moment halbwegs im Griff, die Versorgung läuft und auch die Sicherheitskräfte haben zumindest die Mittel um Aufstände und Kriminalität zu bekämpfen. Was wirklich fehlt, ist ein Heilmittel."


Er leerte die frisch aufgefüllte Tasse in einem Zug.

"Und dafür müssen wir wissen, wo dieses Virus herkommt und wie es möglich ist, dass es sich bisher als so widerstandsfähig erweist."


So wirklich gefiel dem Jedi Rat nicht, in welche Richtung sich seine Gedanken gerade bewegten. Doch wahrscheinlich gab es tatsächlich keinen anderen Weg. Er hatte bereits seit einiger Zeit den Eindruck, dass mehr und mehr Kräfte auf Coruscant fokussiert wurden. Da hier der Virus am stärksten und mit einer der Bedeutung des Planeten entsprechenden Medienwirksamkeit das Holoneit in seinen Bann riss, war die Entscheidung der Republik ihre Kräfte hier zu sammeln, politisch auch leicht nachvollziehbar. Dass Coruscant aber nicht in allen Belangen das Juwel der Galaxis war, wurde im Licht der aktuellen Ereignisse schnell übersehen.

"Ich habe heute morgen erfahren, dass es im Kimble Foschungsinstitut Fortschritte im Bezug auf ein Heilmittel gegeben hat. Viel wichtiger ist jedoch, man scheint auch der Herkunft des Virus einen Schritt näher gekommen zu sein. Bedauerlicherweise gab es seinen Anschlag und ein großer Teil der gesammelten Daten wurde vernichtet."


Anakin lehnte sich ein wenig vor, näher zu Levice.

"Wenn wir die Erlaubnis bekommen die Daten zu sichern und mitsamt einer Virusprobe auf einen anderen Planeten zu bringen, weiß ich wohin wir müssen, um Antworten zu bekommen: Duro."


Jedi Tempel ~ Kantine ~ mit Levice
 
Regierungsviertel ~ ATR-6 Transporter ~ mit Warblade

Neis Frage nach Hintergrundinformationen verhallte im blechernen Innenraum ihres Transporters. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch nicht mit einer Antwort gerechnet, mit gesprochenen Worten vielleicht, aber nicht mit einer realistischen Einschätzung der Situation. Als sie in die Gesichter der Männer an Bord schaute, sah sie vor allem Verunsicherung. Während die Mimik der meisten nach eine Distanzierung von Gefühlen suchte, geschult durch zahlreiche Einsätze, so konnte man hier an Bord des Transporters, wo die Blicke von Zivilisten sie nicht erreichten erkennen, dass sie trotz ihres Trainings und ihrer Erfahrung auch nur Menschen waren. Sie hatten sicherlich schon viele Einsätze hinter sich gebracht, die meisten wohl erfolgreich, wenn sie nun unter dem Kommando des Admirals persönlich standen. Vermutlich hatte ein Teil von ihnen auch bei der Eroberung Denons und Corellias gedient. Einen Einsatz wie hier auf Coruscant, gegen einen unsichtbaren Feind und wenn alles Fehlschlug vielleicht auch gegen die eigenen Bürger, konnte wohl keiner unter ihnen vorweisen. Einzig der Ausdruck von Warblade selbst, versprach Zuversicht und forderte dafür Vertrauen. Und das Vertrauen seiner Männer genoss er ohne Zweifel, folgerte Nei.


Nach wenigen Minuten Flugzeit öffnete sich noch in der Luft die Luke des Transporters. Sie befanden sich über dem großen Vorplatz des ehemaligen Senatsgebäudes. Unter ihnen hatten sich zahlreiche Trauben von Bewohnern Coruscants gebildetet. Wie Armeisen klein, wuselten sie scheinbar ungeordnet umher. Die größte Ansammlung befand sich im Zentrum des Platzes, bei einem Denkmal welches auf einem Podest hoch über die Köpfe der Anwesenden ragte.

"Ziel erreicht, Admiral. Aber es gibt keinen Landeplatz."

rief der Pilot vom Cockpit aus in den Raum hinter sich.

"Nicht nötig. Setzen Sie uns am etwas abseits der Meute ab. Wir organisieren die Evakuierung vom Boden aus. Sie bleiben in der Nähe und in Funkkontakt."

beschloss Nei, noch bevor Warblade selbst eine Entscheidung getroffen hatte. Ein Einwand des Admirals blieb aus. Stattdessen bestätigte ein Nicken Warblades den Vorschlag von Nei. Sogleich folgte der Captain der Anweisung, brachte den Transporter unweit des Zentrums ein paar Meter über den Boden zum stehen, hoch genug um von den demonstrierenden Bürgern nicht erreicht zu werden und tief genug, als dass zumindest eine Jedi kein Seil brauchte, um den Transporter zu verlassen. Unter ihnen hatte sich ein freier Raum gebildet in dessen Mitte Nei auf dem Boden landete, dicht gefolgt von den sich herablassenden Soldaten.

Auch mithilfe der Macht war es schwer zu antizipieren, was für eine Stimmung hier unten herrschte und wo sie beginnen sollten, die Versammlung aufzulösen. Fest stand, dass die Stimmung aufgeheizt war. Diesen Eindruck bestätigte eine Ansprache, die vom Zentrum des Platzes über die Köpfe hinweg hallte, die Nei von ihrer jetzigen Position aus jedoch nicht verstand. Der Grund dafür war nicht nur die Distanz bis zum Denkmal, wo die Ansprache scheinbar gehalten wurde, sondern auch der noch über ihnen schwebende Lärm des Transporters. Mit einer hektisch winkenden Geste deutete Nei dem Piloten über sich, davon zu fliegen.

Regierungsviertel ~ Vorplatz des Senatsgebäudes ~ mit Warblade(?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Flur vor dem Krankenzimmer, mit Ian - innen Wonto, Ribanna und Okin

Eowyn spürte genau, wie die Hoffnung, die sie selber so sehr zurückhielt, von Ian schon längst Besitz ergriffen hatte. Inständig hoffte sie selbst, dass Ian nicht enttäuscht werden würde. Beinahe erinnerte er sie daran, wie er sich auf Va'art verhalten hatte, kurz bevor sie den Turm gefunden hatten. Die Situation war fast die gleiche gewesen - er motiviert, sie zögerlich. Aber letzten Endes hatte er Recht behalten. Der Turm hatte sie schließlich von diesem Mond fortgebracht - es wäre ungleich fantastischer, er behielte auch dieses Mal Recht...
Es wäre wunderbar, wenn es funktionieren würde. Aber Ian... "Sei nicht zu optimistisch"? "Hab nicht zu viel Hoffnung"? "Sei nicht allzu enttäuscht, falls es nicht funktioniert"? Es spielte doch ohnehin keine Rolle, was sie sagte, außerdem... positives Denken war doch genauso wichtig. ...denk daran, egal was passiert - wir machen weiter!
Sie selbst war sich bei weitem nicht so sicher, was ihre Fehlerquote anging. Doch Ian zu widersprechen machte keinen Sinn, und außerdem würde sie ihm nur zu gerne glauben. Weshalb... versuchte sie es nicht einfach?
So lächelte sie nur, genoss die kurze Umarmung Ians und folgte ihm in die Kantine, während sie über die nun folgenden Dinge nachdachte. Sluuk würde kaum begreifen, was Ian und sie da vorhatten. Aber was war mit Ribanna und dem anderen Mann? Ribanna würde wohl kaum den Unterschied einer normalen Heilung und dem, was Ian und sie da vorhatten, sehen können - schließlich würde es auch keinen sonderlich großen Unterschied geben, und laut ihrer Aussage war sie erst eine Woche Padawan. Aber der andere? Eowyn hatte keine Ahnung, wer er war, was er von der Macht verstand, sie hatte ihn bisher in dieser Hinsicht überhaupt nicht beachtet... Falls er
sah, was sie beide taten, falls er eins und eins zusammenzählte...
Sie schüttelte den Kopf. Unwahrscheinlich. Höchst unwahrscheinlich, er müsste schon einige Erfahrung in Machtheilung mit sich bringen, und er trug kein Lichtschwert. Selbstverständlich trug nicht jeder Jedi ein Lichtschwert - dennoch. Unwahrscheinlich.

Und für den höchst unwahrscheinlichen Fall, dass sie sich irrte, und er außerdem auch noch
begriff, weshalb sie das taten - nein, sie machte sich wirklich zu viele Gedanken. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrug wohl Dreitausendsiebenhundertzwanzig zu eins. Oder so.

Zurück im Krankenzimmer versuchte sie, all diese Gedanken hinter sich zu lassen und konzentrierte sich auf Sluuk und ihr weiteres Vorhaben. Wie sollten sie das anstellen? Vermutlich ähnlich wie bei Kyran... und eben wie bei der Zerstörung von Ians Lichtschwert. Eine Mischung aus beidem... wenn sie zuerst... Eowyn hörte auf, als sie ihren Namen hörte und lächelte Sluuk automatisch zu. Keine Angst, die Trance ist vielleicht anfangs etwas seltsam, aber sie ist durchaus erholsam. Allerdings geht es nur, wenn Ihr es auch zulasst und Euch darauf einlasst. Wenn Ihr Euch dagegen sträuben solltet, dann wird es nicht funktionieren. Es ist keine Technik, die auf Zwang oder dergleichem beruht, da könnt Ihr unbesorgt sein. Euch wird nichts geschehen.
Selbst wenn Ian und sie keinen Erfolg hatten - vielleicht würde schon alleine die Trance Sluuk zumindest ein wenig Linderung verschaffen können. Zumindest würde der Körper ein wenig ruhiger werden, und sein Geist hatte ein wenig Pause von den vermutlich vielen Strapazen, die er schon hatte erdulden müssen.

Es war in diesem Fall vielleicht ungewöhnlich, doch sie arbeitete am liebsten im Sitzen - es minderte die Gefahr, dass man sich beim Umfallen den Kopf anschlug, falls man weshalb auch immer das Bewusstsein verlor, und außerdem brauchte man sich so nicht damit zu beschäftigen, das Gleichgewicht zu halten. Also ließ sie sich auf den Boden sinken, atmete einmal tief durch und schloss die Augen. Ruhig. Es war ein Versuch, der nichts aussagen würde, selbst wenn er fehlschlug. Sie würden vorsichtig sein. Sie waren zu zweit. Es konnte eigentlich nur besser werden.
Ohne die Augen zu öffnen nickte sie schließlich.

Ich wäre bereit.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin
 
Zuletzt bearbeitet:
Regierungsviertel ~ Vorplatz des Senatsgebäudes ~ Warblade in der Nähe (?)

Für den Moment folgten Nei sechs uniformierte Soldaten. Während sie voran lief, flankierten sie je drei von ihnen zu ihrer Linken und Rechten. Ihre Gewehre hielten sie in den Händen gesichert, aber bereit zum Einsatz, während die Jedi hier Lichtschwert für den Moment in ihrem Holster ruhen ließ. Der Eindruck den sie in Begleitung der Soldaten bei den Zivilisten musste beachtlich sein. Niemand versuchte sich in den Weg zu stellen. Im Gegenteil, man versuchte möglichst schnell auszuweichen, so dass sich vor ihnen eine Schneise öffnete, die sie direkt bis zum Denkmal in der Mitte des Platzes führte. Man hatte wohl nicht mit einer so schnellen Reaktion auf den sich hier anbahnenden Aufstand gerechnet, folgerte Nei. Während sie sich dem Denkmal näherten, wurden auch die Worte des vermeintlichen Rädelsführers deutlicher.


"...und das ist alles was wir bekommen? Wir werden vertrieben oder eingesperrt. Nicht nur das! Das Imperium zieht mit eingezogenem Schwanz davon, wie ein geprügelter Canoid!"

Es war die Stimme eines Mannes. Zumindest das konnte Nei neben dem nicht zu überhörenden Frust und den Aggressionen als Tatsache folgern.

"Die Jedi? Unsere strahlenden Ritter auf ihrem hohen Ross sind mehr damit beschäftigt ihren alten Palast zu beziehen, als sich um ihre Versprechen zu kümmern!"


hallte die Antwort auf eine Frage, die Nei nicht hatte hören können, wie eine Predigt über die Köpfe der Anwesenden hinweg.

"Krankheit und Verderbnis ist die gerechte Strafe für diejenigen, die sich als Herren der Völker im Kern bezeichnen, nicht für uns! Sie entgehen ihrem Richterspruch indem sie uns wegsperren. Doch das lassen wir uns nicht länger gefallen!"


Applaus und Jubel dröhnte der Jedi in die Ohren und übertönte alles, was man sonst an Geräuschen hätte wahrnehmen können, inklusive weiterer, Zustimmung einfordernder Aufrufe vom Rädelsführer, der sich nun endlich auch in Sichtweite befand.

Ein aus Menschen geformtes Band hielt die Zuhörer ab sich ihrem Propheten zu nähern. Dass Nei der Atem stockte lag jedoch nicht an diesem zu erwartenden Umstand. Ein zweites Mal schaute die Jedi und erkannte, dass die im Kreis um das Monument herum stehenden Männer und Frauen nicht nur bewaffnet waren, sondern dass sie die gleichen schwarzen Uniformen und Helme trugen, wie die Söldner im Kimble Institut vor einer Woche. Nur mit Mühe hatte sich Nei gegen ihren Anführer erfolgreich durchsetzen können. Unweigerlich musste sich Nei fragen, ob sie tatsächlich einen Anführer und nicht nur einen Untergebenen geschlagen hatte. Bevor sie sich weiter näherten, schaute Nei an den bewaffneten Söldnern vorbei. Hinter einer Sammlung von Mikrophonen die wie Spinnenbeine von einem improvisiert wirkendem Pult heraus zu wachsen schienen, erwiderte ein einer einfachen, aber ganz eindeutig aus hochwertigen Materialien gefertigten Robe gekleideter Mann. Seine blasse Haut, die schulterlangen, sorgfälig hinter die Ohren gekämmten weißen Haare und roten Augen identifizierten ihn eindeutig als einen Sernpidalianer, auch wenn sein Kleidungsstil und Erscheinungsbild insgesamt, ihn inmitten der Coruscanti kaum herausstechen ließ. Erst jetzt aus unmittelbarer Nähe spürte sie seine dunkle Aura Sie war weniger ausgeprägt als bei Karu An'Nan, auf den sie im Kimble Institut getroffen war, deswegen jedoch nicht weniger bedrohlich. Dabei war es weniger seine für Nei offensichtlich starke Verbindung mit der Macht und der Dunklen Seite, als vielmehr die für sie im Moment nicht erkennbare Absicht des sich als Propheten darstellenden Rädelsführers.

"Und sehet, hier sind sie, eure Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit. Doch werden sie euch anhören oder wegsperren?"


Und allein mit diesen Worten, nahm er Nei und ihrer Verstärkung die Möglichkeit, die Demonstration aufzulösen und alle Versammelten wieder nach Hause zu schicken ohne dabei wie die Bösen zu wirken. Ein Raunen ging durch die Menge und ehe sie sich versah, waren alle Augen auf Nei gerichtet.


"Diese Versammlung wurde zuvor nicht angmeledet und wir sind hier um die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten."


beantwortete Nei die nicht direkt an sie gerichtete Frage und versuchte dabei Worte zu finden die nicht als Provokation aufgefasst werden konnten, aber hoffentlich trotzdem dabei halfen, herauszufinden was hier eigentlich vor sich ging.

"Gibt es einen Grund dafür, das Ganze im Geheimen zu organisieren? Und wogegen oder wofür wird hier eigentlich demonstriert?"

Regierungsviertel ~ Vorplatz des Senatsgebäudes ~ Warblade in der Nähe (?)
 
17 Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, vor der Tür Ian und Eowyn

Nachdem Okin etwas gereizt darauf reagiert hatte, als er erfahren hatte, dass die Jedi ihn abtasteten, versuchte ihn Ribanna schnell zu besänftigen. Die Jedi konnten damit scheinbar keine konkreten Gedanken erhaschen. Das erleichterte den Coruscanti zwar geringfügig, da die Jedi dadurch nicht von seiner Familie erfahren würden. Ganz beruhigt war er jedoch immer noch nicht:

„ Es verletzt auch die Privatsphäre, wenn ein vollkommen Fremder die Gefühle kennt und weiß, ob man krank ist, obwohl man dies für Normalsterbliche gut verstecken kann.“

Weiteres Gemotze verkniff sich Okin aber, da er wissen wollte, wie Ribanna ihn wahrnahm. Sie nahm ihn als hell und rein war. Der Psychologe fand das für sich zum einen passend und zum anderen auch vollkommen unpassend. Er fand sich selber ziemlich widersprüchlich und hatte sich selbst mit Sicherheit noch lange nicht gefunden. Einerseits wollte er schon Gutes in der Welt bewirken und war ehrlicher und loyaler Mann, anderseits fühlte er auch einen Hang zum Dunkeln und einen gewissen Egoismus. Daher überraschte ihn die Wahrnehmung von Ribanna sehr, aber er würde den Teufel tun und sich das anmerken lassen. Äußerst beruhigend war es dagegen, dass Ribanna feststellen konnte, dass er gesund war. Eine als andere als belanglose Information in Zeiten wie diesen, insbesondere wenn man bedachte, dass seine ganze Familie am Virus erkrankt war. Sie konnte scheinbar auch seine Machtbegabung, an einem Glanz wahrnehmen, aber diese war scheinbar im Vergleich zu der ihrer Meisterin vergleichsweise gering. Das enttäuschte den jungen Mann. Er hatte, obwohl er eine gewisse Abneigung gegenüber der Macht verspürt hatte, immer gehofft, dass er etwas außergewöhnliches sein würde. Aber scheinbar war dies nun nicht der Fall oder lag es einfach daran, dass er noch nicht ausgebildet war.

Als Eowyn und Ian einige Minuten später wieder in den Raum kamen, fixierte Okin die beiden möglichst beiläufig. Er wollte feststellen, ob es weitere Anhaltspunkte für seine Theorie gab, dass die beiden womöglich ein Paar waren und es konnte sicher auch nicht schaden den Sith etwas genauer im Auge zu behalten. Allerdings kam er vorerst zu keinen neuen Erkenntnissen, als die beiden Wonto das Getränk überreichten.

Okin wusste nicht, ob es die richtige Entscheidung gewesen war mit Ribanna über Ian zu sprechen. Die Arme schien ihm nämlich äußerst verunsichert, als sie von Ian angesprochen wurde. Hatte er sie mit seinen Vermutung zu sehr belastet? Würde sie in dieser Situation nicht mit der Unsicherheit umgehen können? Er hoffte einfach, dass sie die Ruhe bewahren würde. Wenn nicht, würde er sie irgendwie beruhigen müssen, da sie sonst seine Ziele gefährdete. Er war darauf angewiesen, dass es Ian Dice gelang, mit der Machtheilung das Virus zu bezwingen.

Der Patient sollte laut dem ehemaligen Sith in eine Tiefschlaftrance versetzt werden, während er sich zusammen mit Eowyn im Kampf gegen das Virus verbinden würde. Warum taten sie es gemeinsam? Hatte er nicht vorhin alles ohne ihre Hilfe getan? War das ein kleines Anzeichen dafür, dass die beiden viel verband oder sah er gerade nur noch das, was er sehen wollte. Vermutlich steigerte er sich gerade tatsächlich zu tief in das Thema. Die beiden wollten das Virus besiegen und nicht nur seine Symptome reduzieren, da war es sicher hilfreich, wenn sie die Kräfte bündelten.

Da auch Ribanna mit einer Aufgabe betraut wurde, fragte er sich, in wie weit er in die Aufgabe involviert werden würde. Leider gab ihm Ian Dice nur die Anweisung, für sie zu hoffen und Ribanna moralisch zu unterstützen. Also nur eine Statistentätigkeit oder maximal, falls Ribanna Hilfe benötigte eine psychologische, aber keine für die Heilung relevante. Er konnte also wieder keine Erfahrung sammeln, damit er in Kürze seine Familie selbst heilen können würde. Aber wenn er ehrlich war, er konnte nicht wirklich mehr tun. Er hatte seine Machtfähigkeiten noch gar nicht im Griff. Und so verunsichert, wie Ribanna im Moment war, war sie eventuell eine Schwachstelle, die er stützen musste. So antwortete er Ian Dice:

„ Ich stehe Euch zu Diensten, Herr Dice. Gerne übernehme ich die Aufgabe, Ribanna moralisch zu unterstützen. Und selbst verständlich werde ich darauf hoffen, dass Euer Vorhaben gelingt. In der hektischen Situation vorhin hatte ich keine Gelegenheit mich vorzustellen. Meine Name ist Okin Ail.“

Der Psychologe bemerkte auch sogleich, dass seine Fähigkeiten als moralische Stütze benötigt wurden. Ribanna sah ihn an und er meinte ihre Verunsicherung, ob sie diesem Ian trauen sollte, schon fast zu spüren. Okin glaubte aber nicht im Ansatz, dass in dieser Situation eine größere Gefahr bestehen würde. Selbst wenn Ian immer noch ein Sith sein sollte, warum sollte er sich gerade jetzt in dieser Situation offenbaren. Er hatte schon bei anderer Gelegenheit beim Heilen geholfen. Das würde jetzt vermutlich auch nicht anders sein. Wenn überhaupt nutze er vermutlich das Heilen, damit die anderen Leute ihm vertrauten. Daher legte er seine Hand auf Ribannas Schulter und flüsterte ihr eindringlich zu:

„ Alles ist gut. Du brauchst keine Angst zu haben. Du wirst deine Aufgabe mit Bravour meistern und dabei mithelfen, dass Herr Sluuk wieder gesund wird.“

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn
 
[ Coruscant - Regierungsviertel - Vorplatz des Senatsgebäudes ] Nei Sunrider und War

Kaum am Zielort angekommen zeigte sich schnell, dass die Informationen, die man ihm von der Nemesis aus durchgegeben hatte, nur teilweise der Wahrheit entsprachen. Ja, die örtlichen Sicherheitskräfte hatten einen Grund, warum sie dieses Gebiet mieden. Nein, es ging hier nicht in erster Linie um fehlende Nahrungsmittelrationen. Nachdem War nur einige Bruchstücke der Worte vernommen hatte, die der Redner zu sagen hatte, wurde ihn schnell klar, dass er vielleicht sogar derjenige war, der die Transporte entführt oder fehlgeleitet hatte. Doch selbst wenn er diese Vermutung hätte beweisen können, wäre es in der jetzigen Situation äußert schwer gewesen die Ansammlung mit ein paar wenigen Worten aufzulösen. Es ging den Leuten darum, die Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu schüren. Doch zu welchem Ziel? Sie waren organisiert, keine Frage. Gleichartig uniformierte Soldaten hatten einen Sicherheitsring um die Redner gebildet.

War hatte die Situation vollkommen falsch eingeschätzt und bereute es umgehend, dass er lediglich in seiner Admiralsuniform und nicht etwa in voller Kampfmontur hier aufgekreuzt war. Ein Fehler, der ihm auch zum Verhängnis werden konnte.

Der nächste Fehler bestand darin, dass er sich zusammen mit Jedi-Ritterin Nei Sunrider und den sechs Sandpanthers an besagter Örtlichkeit inmitten der Massen abgeseilt hatte. Seine Soldaten bildeten nun einen schützenden Ring um ihn. Mit der Jedi-Ritterin an der Spitze bahnten sie sich einen Weg durch die Menge mit dem Rednerpult als Ziel. War konnte sich Grimes tadelnden Blick unter dem Helm nur zu gut vorstellen. Seine Jungs waren Elitesoldaten. Aber wenn die Stimmung hier kippte, würden die Leute sie allein durch ihre Masse schier zerdrücken.

Der Corellianer versuchte, über die Schultern seiner Männer hinweg einige Blicke auf die Teilnehmer der Demonstration zu erhaschen. Anwesend waren hier sicherlich nicht die üblichen Einwohner des Senatsviertels. Aber es war auch nicht der Durchschnitt durch Coruscants Bevölkerungsschichten. Kinder und Alte fehlten zu großen Teilen. Viele Männer unterschiedlichster Rassen, die auf ihnen einen unausgeglichenen und gewaltbereiten Eindruck machten. Der Admiral war erfahren genug, dass ihn die aufkeimende Besorgnis und Angst nicht dazu verleiten konnte etwas Unüberlegtes zu tun. Angst war kein schlechtes Gefühl, dass man bekämpfen musste, solange man in der Lage war damit umzugehen.

Immer wieder bekam er von links und rechts Stöße durch die Schulter- oder Rückenpanzer eines der Panthers ab. Ihre Formation wurde enger zusammen gedrückt, je weiter sie nach vorne kamen. Schließlich kamen sie vollends zum Stillstand, als Nei sich dazu entschied dem Redner etwas entgegen zu setzen. Würde man ihren Worten Gehör schenken? Oder hatte dieser Demagoge die Massen schon unter seiner Kontrolle? Er konnte sie verhöhnen, lächerlich machen, oder gar zum Angriff auffordern. Auf ein faires Rededuell würde er sich wohl kaum einlassen. War die Bevölkerung schon so weit, dass sie sich gegen ihre "strahlenden Ritter" richten würde?

War wollte sich einmischen, aber er sah keine Lösung, bei der er die Autorität der Jedi-Ritterin nicht vollständig untergraben hätte. Ihr Aktionismus war gut, aber momentan war das ihr Kampf und er wollte ihr nicht in den Rücken fallen. Nichtsdestotrotz, auch wenn die gepanzerten Soldaten ihn umgaben, er war nicht gerade ein kleiner Mann und die Admiralsuniform war auch alles andere als unauffällig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Zorn und die Sprüche sich auch gegen ihn wendeten. Sie brauchten eine Lösung. Er war ein erfahrener Soldat, seit Jahrzehnten hatte er Kriege und Schlachten geführt. Doch dies war kein Konflikt, den er mit Blastern lösen konnte. Die X-Wings mit den Nahrungsmitteltransportern und weiteren Soldaten konnten in einigen Minuten hier eintreffen. Vielleicht würde das die Situation nur noch verschlimmern. Trotz eingeschränkter Beweglichkeit suchte er sein Comgerät aus der Hosentasche und bereitete sich darauf vor, in Kürze eine schnelle Entscheidung treffen zu müssen: Verstärkung oder Abbruch der Mission. Bis dahin konnte als Nei erst einmal ihr Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen.


[ Coruscant - Regierungsviertel - Vorplatz des Senatsgebäudes ] Nei Sunrider und War
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn


Okin sagte, fast überraschend für Ribanna, in einem sicheren Tonfall, dass er Ian dabei tatkräftig unterstützen wollte. Auch stellte er sich ihm erstmal vor. Ribanna war es bisher gar nicht aufgefallen, dass das noch nicht geschehen war und sie selbst hatte es wohl auch versäumt gehabt, dennoch war Ian ja offensichtlich kein Unbekannter für Okin? Woher wusste er denn eigentlich, wer Ian wirklich war? Ribanna`s Gedanken rasten.

Okin legte nun seine Hand beruhigend auf ihre Schulter und flüsterte ihr zu, dass sie sich nicht fürchten brauchte, denn es würde alles gut werden. Ribanna nickte. Ja, sie wollte alles, was ihr möglich war, für Wonto tun und wollte daher Ian Vertrauen schenken. Vertrauen seinen Handlungen gegenüber, Vertrauen zu seiner Person und der unausgesprochenen Aussage, dass er nun auf ihrer Seite war. Alisah hatte sie auch nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, sie war mit ihr befreundet und sie konnte sich überhaupt nicht bei ihr vorstellen, dass sie mal zu den Bösen gehört haben sollte? Doch was wusste Ribanna bisher von den Sith? So gut wie nichts! Und wahrscheinlich war der Unterschied zwischen hellen und dunklen Machtnutzern nicht so groß? Allerdings war da die Sache mit der Täuschung! Wie gut konnte man darin sein? Für Ribanna, ein von Grund auf ehrlicher Mensch, kaum vorstellbar! Es war nicht schwer zu lügen, aber konsequent zu lügen war schwieriger, denn da gab es Versprecher, Ungenauigkeiten, Ungereimtheiten, auch Nuancen und Auffälligkeiten in der Stimme!

Bei aller Selbstberuhigung und besonders Okin`s Verhalten ließ sie ruhiger werden, konnte sie ein gewisses Unbehagen nicht abschütteln. In ihr war jetzt die Saat des Misstrauens gesät worden. Doch warum? Sollte man nicht immer an das Gute glauben und in jedem das Gute sehen? Ian hatte gerade das Kind gerettet! Oder war das naiv? Sie war misstrauisch und beunruhigt! Sie war nicht beunruhigt, dass sie es nicht schaffen könnte, ihre Aufgabe richtig zu erfüllen, doch sollte Ian das ruhig glauben, wenn er eine gewisse Unruhe bei ihr spüren würde. Okin war klug und hatte sicherlich nicht unbeabsichtigt das Ganze darauf abgezielt. Scheinbar merkte man ihr ihr Misstrauen bzw. die Auswirkungen davon zu stark an. Sie atmete tief durch. Die Padawan versuchte ihre innere Aufgewühltheit in den Griff zu bekommen und ihre innere Unruhe zu bekämpfen. Sie versuchte sogar zu lächeln. Sie begann leicht unterschwellig zu meditieren. Meditieren konnte sie als ehemalige Tempeldienerin gut. Jetzt müsste sie ruhiger wirken, einem Pokerface gleich, dass ihre wahren Gefühle und Gedanken hinter einer emotionslosen Maske verschwinden ließ. Doch es war nicht nur Show, denn sie wollte sich von ihren Gefühlen nicht verwirren lassen. Sie könnten ihr Urteilsvermögen trüben! Stattdessen wollte sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Für Wonto! Er brauchte sie alle jetzt! Seine Zeit lief ihm davon! Sie durften daher keine Zeit verlieren!


"Ich bin bereit! Was soll ich tun?",

fragend sah sie Ian an, während Eowyn sich an ihre Aufgabe längst gemacht hatte.


Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn
 
[Coruscant - Planetenoberfläche - Jedi-Tempel - Kantine] Anakin Solo

'Seid Ihr das?' Auf ihre am Rand des Tisches verschränkten Unterarme gestützt legte Levice den Kopf unmerklich schräg. Sie hatte Anakin zuvor in einem Trainingsraum mit einem Lichtschwert gegenübergestanden, sodass sie seine Annahme ohne weiteres nachvollziehen konnte. Jedoch schwang eine Disharmonie mit, dies war nicht, was sie sein sollten. Dann wiederum: waren Ihresgleichen nicht insgesamt besser darin geschult, andere zu verletzen, wenn auch zum Zweck der Verteidigung?
Levice wusste mit Worten umzugehen, zu ermutigen, zu vermitteln, zu kritisieren, zu beruhigen. Doch häufiger, als sie es sollten, vermochten Worte den Verstand ihres Empfängers nicht zu erreichen, geschweige denn ihn zu bewegen. Und während die allermeisten der Jedi den oft meisterlichen Umgang mit einem Lichtschwert erlernten, oblag die Ausübung der Kunst des Heilens einem weit geringeren, wenn auch nicht weniger hingebungsvollen Teil des Ordens.

»Aber ob es auch eine so komplexe Krankheit aufhalten kann, ist fraglich.« beendete sie den Satz alternativ. Eine Pause folgte, in welcher Anakin sie unverwandt ansah und Levice sich erstmals die Frage stellte, was ihr Gegenüber dachte. Die klaren Linien seiner Gesichtszüge verrieten nicht einen Gedanken. Seine Machtsignatur war ebenfalls das Äquivalent eines solchermaßen gefassten Gesichtsausdrucks, für den jeder Sabacc-Spieler einen Arm gegeben hätte. Als Levice die Stille selbst brechen wollte, begann ihr Meister, Tee nachzufüllen, dessen frisches, weiches Aroma die Luft mit einem süßlichen Hauch versah. Die Feststellung Anakins, dass ein Heilmittel fehlte, versprach ihnen kaum eine sinnvolle Betätigungsmöglichkeit. Dazu würde die Expertise eines Virologen notwendig sein. Levice seufze leise und bemerkte, dass sie begonnen hatte, auf ihrer Unterlippe zu kauen, woraufhin sie die nervöse Regung einstellte.

Die darauf folgenden Neuigkeiten vereinnahmten ihre Aufmerksamkeit wiederum derart, dass das essbare Naboo-System hoffnungslos dezimiert und vergessen zugleich vor ihr liegen blieb. Ihr Meister sagte 'Anschlag', nicht 'Unfall' oder zumindest 'Zwischenfall'. Die Augenbrauen der jungen Jedi hoben sich und sie kam nicht umhin sich zu fragen, wer ein ernsthaftes Interesse daran haben sollte, die Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung eines derart aggressiven Virus zu verhindern. Es war schwer zu verdauen, dass nicht das Virus allein die Gefahr ausmachte, sondern auch jene, die es offenbar zu schützen beabsichtigten.

»Wie steht es um die Forscher?« kam sie nicht umhin zu fragen, obgleich die ihr gegebenen Informationen nicht darauf schließen ließen, dass die Wissenschaftler unversehrt waren. Vermutlich würde jemand anderes ihr Werk fortsetzen müssen.
Levice war sich trotz ihrer eigenen Vorschläge nicht sicher, wie genau sie sich ihren eigenen Beitrag zur Bekämpfung oder jedenfalls Eindämmung des Virus vorgestellt hatte. Die sich nun offenbarenden Möglichkeiten überstiegen jedoch jede realistische - jede, wie sie zugeben musste, zu optimistische Erwartung.
Sie nickte auf die Absicht ihres Gegenübers hin, die verbliebenen Daten auszuwerten. Zugleich versuchte sie sich an das zu erinnern, was sie über den Planeten wusste, von dem ihr Meister Antworten auf die zahlreichen aufgeworfenen Fragen erwartete. Ihr begrenztes Wissen lieferte keine Erklärung. Sie würde es spätestens vor Ort herausfinden und fühlte sich merkwürdig zufrieden damit, dass ihr Meister sie bei dieser Expedition mit einzubeziehen beabsichtige.

»Und weshalb Duro?«, fragte sie dennoch im Unterschied zu 'wann machen wir uns auf den Weg?'.

[Coruscant - Planetenoberfläche - Jedi-Tempel - Kantine] Anakin Solo
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn

Ian ignorierte das seltsame Gefühl, dass ihn seit Wiederbetreten des Raumes beschlich. Bildete er es sich ein, oder musterte der junge Mann ihn genauer? Auch RIbannas Ausstrahlung hatte sich geändert und Ian glaubte ein deutliche Unwohlsein zu spüren.
Als Okin, wie der junge Mann also hieß, seine Hand auf die Schulter von Ribanna legte, runzelte Ian kurz die Stirn. Er hatte den Raum für keine zehn Minuten verlassen und dennoch schien genug Zeit verstrichen zu sein, um einen Samen des Misstrauens zu Sähen. Ian spürte Misstrauen, wenn es da war und für Sekunden flackerte es so deutlich auf, als wäre es eine Person. Doch der Dunkelhaarige ignorierte das Gefühl - sich darüber zu ärgern hatte ohnehin keinen Sinn. Sollten ihm die Anwesenden misstrauen, so viel sie auch wollten. Er würde sie eines Besseren belehren und am Ende schlicht einen großen Bogen um sie machen. Ribanna schien sich nach Okins Worten zu beruhigen und als sie Ians Blick suchte, versuchte dieser so viel Ruhe wie möglich auszustrahlen. Ohnehin war Ian angetrieben von seiner Hoffnung, die ihm genug Aufschwung verlieh und ihn nahezu etwas Positives ausstrahlen ließ.


„Es ist ganz einfach,“ schob er einer Erklärung voran. „Und es könnte Euch auch später von Nutzen sein, wenn Ihr auf einem besonders kalten Planeten seid,“ meinte Ian dann mit einem Lächeln.
„Ihr habt mich vorhin mit der Macht abgetastet.“ Ian hatte es deutlich gespürt – und zugelassen. „Ich werde Euch erklären und zeigen, wie Ihr jemanden wärmen könnt. Wenn Ihr mich mit der Macht beobachtet, wird es eingängiger sein.“ Und die einzige Erlaubnis, die er Ribanna geben würde, ihn erneut abzutasten.
„Ich zeige es Euch an meiner eigenen Hand, damit ich nicht Einfluss auf Euch nehmen muss.“ Am Ende kam sie sonst erneut auf die absurde Idee, ihn erneut mit ihrem Schwert angreifen zu wollen. „Danach versucht Ihr es am besten kurz an euch selbst und wenn es funktioniert, an Mister Sluuk.“
Um Ribanna nicht völlig zu verschrecken, hob Ian die Hand, an der sich nicht das Taith befand. Zwar zierten auch die Rechte feine, dünne Narben, die dank des Spiegels „aufgetaucht“ waren, doch sie waren sicher nicht so imposant wie das Sith-Taith.
„Zuerst müsst Ihr einfach nur spüren, Euch mit der Macht auf die Hand – später auf Sluuks Brustkorb - konzentrieren. Ihr werdet spüren, wie sie sich normal anfühlt. Es ist ähnlich, als würdet Ihr Fieber senken, nur dass der Prozess umgekehrt ist. Ihr senkt nicht die Temperatur, sondern lasst sie langsam steigen.“ Ian konzentrierte sich selbst auf seine Hand, nahm die natürliche Wärme wahr, die die Haut ausstrahlte, fühlte dann die Muskeln und Gelenke, spürte den Puls in seiner Hand, fast so, als könne er in die Hand selbst sehen.
„Wenn Ihr meine Hand mit der Macht sehen könnt, ist das schon fast der Anfang. Dann könnt Ihr Einfluss nehmen. Spürt Ihr die Temperatur der Haut? Dann könnt Ihr sie beeinflussen, indem Ihr vorsichtig erwärmt. Vielleicht hilft es Euch, wenn ihr dabei an einen wärmenden Handschuh denkt, oder an einen Handwärmer…“ Mit der Macht sorgte Ian schlussendlich dafür, dass seine Hand sich langsam erwärmte und dabei ging er so langsam vor, dass es Ribanna mit der Macht möglich sein sollte, diese Schritte nachzuvollziehen.
„Ihr werdet spüren, wenn es genug ist, vor allem, wenn Ihr zuvor an Eurer eigenen Hand testet. Ihr könnt Euch bei Sluuk rückversichern, indem Ihr auf den Rest seines Körpers achtet. Ihr werdet spüren, wenn Ihr zu viel wärmt… und ich auch.“ Was ihn notfalls eingreifen lassen konnte.
„Ich denke, die Macht wird Euch helfen, das richtige Maß zu finden. Danach müsst Ihr die Temperatur nur halten.“
Schließlich wandte Ian sich kurz an Eowyn, die sich auf den Boden gesetzt hatte.
"Vielleicht beginnst du schon mal mit der Trance."

Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn

Man möge mir diesen Post verzeihen oO
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenabteilung | Patientenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna, Okin Ail, Eowyn, Ian

Ribannas Antwort beruhigte Wonto nicht. Dabei konnte die Erwähnung des Wortes ›Sith‹ eine so harmlose Erklärung haben: Gehörte nicht ihr gemeinsamer Freund Arlen Merillion zu einem Volk dieses Namens? Aber daran erinnerte sich der Patient zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Stattdessen löste der Begriff ein paar ekelhafte Erinnerungen aus. Nicht an echte Ereignisse - er hatte noch nicht das Pech gehabt, einem zu begegnen, obwohl in der Schlacht von Corellia welche beteiligt gewesen sein sollten. Es waren Bilder und Eindrücke, die er an Holovids, Filme und Comics hatte. Nichts Echtes also. Aber was bedeutete schon die schmale Grenze zwischen Illusion und Realität, wenn man gerade in schwerem Fieber in den Halbschlaf sank? Denn auf Ribannas Anweisung hin hatte er sich tatsächlich wieder zurückgelehnt, vor allem weil es so anstrengend war, das nicht zu tun. Sein Kopf wog so viel wie ein T2-B-Panzer - nur leider ohne das Antrigravmodul. Nun dämmerte er weg, aus dem Krankenzimmer in eine Zwischenwelt. Und dort regierten die Sith! Ob das an den Fetzen des Gespräches zwischen Okin und Ribanna lag, die trotz der gedämpften Stimmen an seine großen Ohren drangen, oder ob dieses eine Kommandowort dafür schon genügt hatte, blieb ein Geheimnis. Jedenfalls verwandelte das Fieber das Zimmer in einen grässlichen Albtraum aus schwarzen Gestalten, die sich um sein Bett drängen; teilweise mit furchteinflößenden Masken vor ihren Augen, teilweise mit hassverzerrten Fratzen, die kein Stück menschlicher oder weniger hässlich waren. Rote Lichtschwerter brummten und näherten sich ihm unaufhaltsam. Er wollte fliehen, doch er konnte nicht. Er wollte schreien, doch es ging ebenso wenig. Völlig machtlos war er diesen bösartigen Geschöpfen der Finsternis ausgeliefert. Größer und größer wurden sie, bis sie alles Licht um ihn herum verschluckten.

Er murmelte zunächst wirres Zeug, als Worte und Berührungen ihn aus dem Halbschlaf weckten. Nur langsam kam er zu Bewusstsein. Noch als er unbewusst mit schlaffen Fingern nach dem Becher zu greifen versuchte, sah er die drohenden Schemen um sich herum, verschmolzen mit Eowyn, Ribanna, Okin und Ian. Er erinnerte sich nicht daran, wo er sich befand und warum er hier war. Nach wie vor wirkte die Situation bedrohlich. Erst als der heiße Tee seine wunde Kehle benetzte, gab es einen realen Sinneseindruck, der stark genug war, um ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen: Die intensiven, vertrauten Aromen eines typisch coruscantischen Getränkes, das er aus Kindheitstagen kannte. Keine glückliche Kindheit, aber doch um so vieles besser als manches, was danach gekommen war.

»Sith...« murmelte er noch einmal, kaum verständlich. Dann wichen die Schatten langsam zurück und er konnte die Umgebung wieder erkennen. Doch die verstörenden Eindrücke wirkten noch nach.

Was Ian Dice ihm dann erklärte, verstand Wonto zum größten Teil nicht. Genauso wäre es gewesen, wenn ein gewöhnlicher Arzt ihm erklärt hätte, welche Therapie er anwenden wollte. Er war kein Fachmann und konnte sich selbst keine Meinung bilden, ob der Plan erfolgversprechend war. Deshalb nickte er einfach müde und lieferte sich damit erneut den Jedi aus. Immerhin verstand er, dass sie ihm helfen wollten. Die Details wollte er lieber gar nicht wissen. Er musste ihnen einfach vertrauen, dass ihr Vorhaben funktionieren würde. Doch ein mulmiges Gefühl blieb und steigerte sich mit jedem Wort und jeder Geste, die seine vier Helfer miteinander wechselten; mit jeder Sekunde, in der die Entscheidung näher rückte. Denn er hatte den Eindruck, an einem Scheideweg zu stehen. Man wollte ihm vermitteln, dass es eine Chance auf Besserung seines Zustandes gab, und das war mehr, als ein C-Kranker normalerweise hoffen durfte. Aber er wusste auch, dass es keine Garantien gab. Er näherte sich mittlerweile einem Punkt, an dem der Tod begann, einigermaßen attraktiv auszusehen und eine besonders freundliche oder besonders boshafte innere Stimme ihm riet, ihn einfach zu akzeptieren. Vielleicht würde es ihm bald besser gehen - und vielleicht würde er den morgigen Tag nicht erleben.

Die Vorbereitungen schienen abgeschlossen. Jeder wusste offenbar, was seine Aufgabe war. Seine war es, liegen zu bleiben, hoffentlich nicht wieder einen Tobsuchtsanfall zu bekommen und am Ende idealerweise zu überleben. Im Grunde hatte er also die bedeutendste Aufgabe und dennoch keine Möglichkeit, aktiv etwas zum Gelingen beizutragen. Die anderen zogen um ihn herum Position - es schien nun unmittelbar zu beginnen! Im letzten Moment raffte er sich noch einmal innerlich auf, drehte die glasigen Augen Ribanna zu (der Versuch, ihre Hand zu berühren, ging ins Leere) und er sagte schwach:

»Wenn ich dabei... also, wenn das hier nicht...«

Es gelang ihm nicht, die schlimmste Konsequenz auszusprechen. Dass es vielleicht nicht gelang und er sterben würde.

»Ich will nicht auf Coruscant begraben sein!« brachte er schließlich hervor. »Coruscant ist scheiße!«

Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenabteilung | Patientenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna, Okin Ail, Eowyn, Ian

Bin bereit für die Trance. :) Und ob die Sache zum Erfolg führt oder nicht, liegt absolut in eurer Hand. Für erinnerungswürdige letzte Worte ist ja jetzt gesorgt!
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin

Sluuk hatte keine sonderlich große Wahl. Ja, er konnte sich weigern, aber das würden die wenigsten tun, wenn sie in einer Situation wie der seinen wären. Eowyn hoffte nur, dass er genug mitbekommen hatte von dem, was sie gesagt hatte. Sonderlich aufnahmefähig wirkte er bei weitem nicht mehr, nahm er überhaupt etwas war? Er murmelte Dinge, reagierte nicht bewusst auf ihre Erklärungen. Hoffentlich hieß es nicht, dass er sich gegen die Trance sträuben würde, weil er nichts mitbekam... sie würde äußerst vorsichtig vorgehen müssen, vorsichtiger als sonst, denn vermutlich hatte sie nur einen einzigen Versuch. Und dass eine Trance nicht funktionierte, wenn der Patient sich wehrte, das hatte sie ja letztens noch einmal zu deutlich bei Ian sehen können.
Sie hatte sich bewusst ans Kopfende des Bettes auf den Boden gesetzt und zuvor das Bett ein kleines bisschen erniedrigt, so, dass sie jetzt gerade so mit ihren Fingerspitzen den Arm von ihm würde berühren können. Denn sie hatte keine andere Wahl, eine Tiefschlaftrance erforderte direkten Körperkontakt, darum würde sie trotz Virus nicht herum kommen.
Sie hörte kaum zu, was Ian Ribanna erklärte, sondern atmete weiter ruhig weiter, konzentrierte sich darauf, ihre Mitte zu finden. Was früher im Schlaf geschehen war, war jetzt etwas, dem sie mehr Aufmerksamkeit schenkte, schenken musste. Vielleicht war es auch genau das - vielleicht war sie zu sehr in einem Trott gefangen, musste einfach wie eine Padawan von vorne beginnen und sich mehr besinnen. Daher war sie fast dankbar dafür, dass Ian nicht sofort mit der Heilung loslegen wollte, sondern sich erst einmal um Ribanna kümmerte.


Langsam sank ihre Nervosität und Unruhe, als sie sich alleine auf ihre Atmung konzentrierte, ihren Herzschlag, das leichte Schimmern der Macht um sich herum. Sie war da, war immer da, Eowyn kannte es nicht anders. Und wenn sie begann, ihr wieder zu vertrauen, sich selbst zu vertrauen, dann würde sie auch wieder in ihrer Mitte ruhen können.
Wie aus der Ferne hörte sie Ians Stimme, die Aufforderung, schon zu beginnen, noch während er erklärte. Ob ihm klar war, dass er gerade theoretisch Unterricht gab? Eowyn hatte nicht den blassesten Schimmer, ob ihm das überhaupt erlaubt war, aber in dieser Situation hatten sie nicht gerade eine andere Wahl, und alles, was ihnen helfen würde, konnte letzten Endes über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Außerdem hatte
sie hier ja die Entscheidungsgewalt, und ihr Ermessen sagte eindeutig, dass es in Ordnung war.
Beim Klang seiner Stimme lächelte sie leicht und nickte, dann hob sie langsam die Hand, die Augen noch immer geschlossen, und führte sie in Richtung dessen, was sie eindeutig als den Ortolaner warnahm, bis sie seinen Arm an ihren Fingerspitzen spüren konnte. Das genügte, damit sie nun beginnen konnte, eine Verbindung herzustellen.
Eine Person, die mit der Macht keine Erfahrung hatte, in eine Trance zu versetzen war immer etwas anderes als bei jemandem, der ungefähr nachvollziehen konnte, was sie da tat. Meistens half es, wenn man nur vorsichtig genug war, manchmal aber machte es alles nur noch schlimmer.
Sie konzentrierte sich darauf, langsam und vorsichtig die Verbindung zu Sluuk herzustellen, ohne, dass er etwas bemerken würde. Sein Geist war definitiv anders, sprunghafter, verwirrter als der einer gesunden Person, und Eowyn begann damit, ihn weitreichend behutsam einzuhüllen wie in eine warme Decke. Nein, er wehrte sich nicht, ihre Sorgen waren unbegründet gewesen - und da begann sie, ein wenig mutiger zu werden. Es funktionierte gut, so dass sie sich nun auch dem körperlichen Aspekt der Trance zuwandte. Mit Ortolanern kannte sie sich nicht aus, doch glücklicherweise funktionierte ihr Körper zumindest grundsätzlich ähnlich dem der Menschen. Dennoch ging sie auch hier langsamer voran als für gewöhnlich, als sie begann, langsam den Herzschlag zu verlangsamen und gleichzeitig weiter seinen Geist einzuhüllen. Nun wäre es ihr lieber gewesen, Ian hätte sie überwacht - gerade weil sie mit der ortolanischen Physiologie nicht vertraut war. Doch Ian war beschäftigt, und außerdem - es war Unsinn, sie brauchte ihn nicht. Auf Denon hatte sie dies schließlich auch hin und wieder getan, wenn es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, und auch bei ihr unbekannteren Spezies hatte es niemals ein Problem gegeben. Es war gut und schön, gemeinsam zu arbeiten, aber sich zu sehr auf Ian zu verlassen würde sie nicht voranbringen und ihr erst Recht nicht helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Schließlich aber war es geschafft - Sluuks Herzschlag war auf ein Minimum reduziert, sein Geist eingehüllt und zurückgezogen, die körpereigenen Heilmöglichkeiten so gut wie möglich angekurbelt. Noch einmal kontrollierte sie, ob alles in Ordnung war, bevor sie schließlich ihre Hand von Sluuks Arm zurückzog und sinken ließ.
Wir können, sagte Eowyn ruhig, gar nicht erst aus ihrer Konzentration auftauchend. Jetzt würde die eigentliche Arbeit beginnen, und sie startete damit, Ians Präsenz in der Macht zu ertasten.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin


Oh man. Da will man gerade abschicken, und da trudelt Wontos Post ein :D Ich hoffe die Korrekturen passen und ich habe nichts übersehen.
Und Nummer zwei - setzt Eos Schlusspunkt zeitlich einfach da hin, wo ihr ihn braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Jedi-Tempel - Trainingsraum: Cal - Flur vor dem Trainingsraum: Faith und Wes

Faith zog ihrer Wege und Wes wünschte ihr von Herzen alles gute. Gerade aufgrund des Gesprächs mit Admiral Blade hatte er aber den Eindruck, dass es gerade nicht die schlechteste Zeit war, Militärluft zu schnuppern. Man versuchte, sich besser kennenzulernen um effektiver zusammenarbeiten zu können. Zudem ließ er eine Padawan ohne Meister wie sie lieber in Friedenszeiten ziehen als wenn gerade überall in der Galaxis Schlachten tobten, in der Padawane ohne die nötige Ausbildung leicht umzukommen pflegten.

Anschließend sah er nochmals nach Cal, fand ihn aber nicht mehr im Trainingsraum vor. Anscheinend hatte sich also zwischenzeitlich also ein anderer Jedi um ihn gekümmert, was auch gut so war. Er hatte nämlich ein anderes Anliegen, bzw. jemanden, die er schon zu lange alleine gelassen hatte. Auf dem Weg in die medizinische Abteilung wurde er auch so noch mehrfach von irgendwelchen bescheuerten Protokolldroiden mit irgendwelchen bescheuerten Problemen abgefangen, die aus irgendeinem Grund nicht warten konnten. Wenn eine der Klimaanlagen nicht funktionierte, weil irgendein Schalter nicht umgelegt war, war es eben trotzdem nur irgendein Schalter, für dessen Betätigung es eigentlich keinen Jedi-Rat bräuchte. Aber momentan hatten eben zu wenig Leute einen Überblick über das große Ganze und Wes konnte sich auch nicht einfach jemanden anlernen. In den Plänen der gewaltigen Anlage fand man sich nur mit Intuition zurecht, und wie brachte man wem Intuition bei? Viele der Alarme, die bei ihm aufliefen, waren nur das Resultat eines nach langem Leerstands defekten Sensors und die Macht half dem Menschen von Taanab dabei, die echten von den scheinbaren Fehlern zu unterscheiden.

Nach vielen Umwegen endlich am Ziel angekommen, bekam er von der momentan diensthabenden Heilerin Meisterin Thropp, einer grünhäutigen Mirialan, sofort den Weg in Alisahs Zimmer gewiesen. Nach dem Tag, den er sich hinter sich hatte, wünschte er sich auch ein schönes, gemütliches Krankenbett zum drin Ausspannen, aber als er sich seinem Ziel näherte, spürte er schon, er eine ganze Menge Dinge dank all der Blechdeppen und ihren Problemchen verpasst hatte:


Da waren Radan und Alisah in trauter nicht Zwei- sondern Dreisamkeit. Radan war also zurück, das war gut. Da war ein winziges Baby, vielleicht gut, da war Wes sich nicht so sicher. Das musste Kyren sein, Ribannas Nachricht zufolge. Es könnte zumindest schlechter sein. Alisah schien tatsächlich fitter zu sein, das war auch gut. Aber der Zeitpunkt seines Eintreffens schien ziemlich schlecht zu sein.

»Oh, störe ich gerade? Ich kann später wiederkommen…«

Entschuldigte er sich gleich vorab.


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Alisah und Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn


In dem Moment murmelte Wonto wieder das Wort Sith, ganz leise, fast nicht hörbar und doch verständlich! Ribanna fragte sich, was er mitbekommen hatte? Beschämt und mit schlechtem Gewissen überhörte sie das.

Ian beruhigte sie, dass es ganz einfach sein würde. Er hatte also scheinbar ihre Unruhe wahrgenommen, aber wie erhofft, es darauf gemünzt, dass sie befürchten würde, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, obwohl nun auch dieser Gedanke sie beschämte. Sie war immer eine gute Schülerin gewesen! Sie errötete leicht. Es war ihr peinlich!

Ian sprach indes weiter! Ribanna lauschte gewissenhaft seinen Worten. Er erklärte nun, wo und wann ihr diese Fähigkeit vielleicht mal zu Gute kommen würde. Er lächelte sogar. Ribanna schämte sich nun noch mehr. Er war so freundlich und brachte ihr sogar etwas bei! Ja, man konnte nie wissen, wann man das Erlernte mal gebrauchen könnte!? Sie nickte brav.

Noch mehr errötete sie, als er nun ansprach, dass sie ihn doch vorhin abgetastet hätte! Sie erschrak und schaute auch bestürzt drein. War es ihm nicht recht gewesen? Durfte man es nicht? War das unverschämt von ihr gewesen? Ihre Gedanken jagten.

Doch als er fortfuhr und sie aufforderte es nochmal zu tun, um den Vorgang besser beobachten zu können, welchen er ihr beizubringen gedachte, war sie zuerst verblüfft und bereute daraufhin ihren Argwohn ihm gegenüber sehr. Er erlaubte es ihr nochmal! Er versteckte sich nicht! Er hatte nichts zu verbergen! Er zeigte sich wie ein offenes Buch! Ian schien sie nicht zu täuschen, aber vielleicht Okin, der sie gegen ihn aufgehetzt hatte!? Okin, dem missfiel, wenn man ihn mit der Macht abtastete? Wieso missfiel es ihm? Hatte er etwas zu verbergen? Warum war Okin hier? Er war kein Anwärter, kein Padawan, kein Jedi, aber verstand sich angeblich ein wenig in der Macht und hatte sie und wollte das Heilen sofort erlernen, was doch eine fortgeschrittene Fähigkeit in der Macht war und war angeblich Psychologe, etwa weil er manipulieren konnte? Vielleicht war er der eingeschleuste Sith, ein Agent!? Zeigte er zur Ablenkung auf Andere?! Ihr Herz begann zu rasen! Sie musste es wegen Wonto wegschieben! Sie versuchte rasch die negativen aufrührerischen Gedanken zu verdrängen, denn sie musste sich zusammen reißen und aufpassen, sonst würde sie Ian nicht folgen können und am Ende etwas verkehrt machen. Sie musste Okin ausblenden. Sie atmete tief ein und aus und ein und aus.

Sie tastete sich mit der Macht langsam vorwärts. Beklemmungen überkamen sie, als sie sich an Ian heran tastete. Es fiel ihr jetzt schwer die Schranke zu überwinden und ihn abzutasten, bei all´ den beschämenden Gedanken, die sie erneut überfluteten und die sie weg drängen musste. Sie sah ihn erneut in der Macht. Sein Lebenslicht, seine graue Präsenz, die ihr weit weniger dunkel als vorhin vorkam, vielleicht weil sie nicht direkt vorher jemanden mit einem strahlendem Weiß abgetastet hatte und nun tastete sie sich dorthin, wo seine Hand war. Dies gelang ihr auf Anhieb, da sie diesmal die Augen aufließ. Daher sah sie dünne Linien, Narben auf seiner Hand, die vermutlich von einer Verletzung herrührten. Sie durfte sich nicht von allem ablenken lassen! Sie musste sich konzentrieren! Sie sah, wie seine Hand sich erwärmte und orange wurde. Vermutlich sah nur sie es so, da sie alles bildlich wahr nahm und ihn gerade mit der Macht abtastete!? Sie sah nun auf ihre Hand. Sie konzentrierte sich mit der Macht auf diese, nahm ihre Haut wahr, ihre Knochen, Gelenke und fühlte dann die Temperatur in ihrer Haut und dann dachte sie nun an einen Handschuh, wie Ian es ihr geraten hatte. Sie spürte, wie sich ihre Hand spürbar erwärmte. Ihre Hand wurde nun orange, dass heißt, es war so eine orange Aura darum herum wie ein Leuchten. Sie blickte freudig zu Ian und lächelte:


“Es funktioniert! Wie nennt man diese Technik?”

Er kam dann ihrer Befürchtung bevor, dass sie Wonto verbrennen könnte. Was, wenn sie statt seine Brust zu wärmen gleich ein Feuer entzünden und ihn selbst in Brand setzen würde?! Nicht auszudenken! Angst überkam sie! Angst ist das älteste und stärkste Gefühl überhaupt, doch er beruhigte sie. Er würde mit acht geben! Sie wollte ihm gerne vertrauen und sich anlehnen. Er würde mit aufpassen! Sie trug die Verantwortung nicht alleine. Ihr wurde sofort leichter ums Herz! Sie lächelte dankbar. Das würde Ribanna mehr Sicherheit geben. Sie munterte sich außerdem selbst auf. Sie war eine Jedipadawan und würde nicht zerstörerisch wirken, wenn es keine Bedrohung gab, die sie dazu veranlassen würde! Ihre Göttin war auch die Göttin der Liebe und Wärme! Wonto würde Wärme gut tun und ihn von der eisigen Brise des Todes fernhalten! Er würde Nächstenliebe und Verbundenheit spüren, Leute, die ihn in dieser Welt festhielten und nicht in die Anderswelt hinüberdriften lassen wollten! Sie würde das hinkriegen! Daja würde ihr beistehen und die Macht war ihre Verbündete!

Dann ging sie auf die andere Seite des Bettes, gegenüber von Eowyn. Matt lag der Ortolaner in seinem Kissen.


“Ich werde Sie dabei etwas wärmen!”

Doch der Patient versuchte ihre Hand zu erfassen, doch war zu schwach dafür, doch Ribanna hatte die Regung erkannt und ergriff sie und setzte sich kurzerhand auf seine Bettkante. Er versuchte zu sprechen. Leise und schwach kamen seine Worte aus seinem Mund und Ribanna musste sich zu ihm hinüber beugen. Der Tod hatte ihn längst gepackt und zerrte mit aller Macht an ihm, um ihn zu sich zu holen. Seine Augen waren glasig und Ribanna hoffte noch Leben in ihnen zu sehen und war beruhigt, dass es so war.

Ribanna stockte das Herz, dass er auf seinen Tod zu sprechen kam und machte die Sache noch greifbarer. Er schwebte förmlich über ihm, er selbst schien ihn zu fühlen, wie er ihn umschlich und Ribanna sah eine schwarze Aura um ihn herum wabern, die nach ihm unheilvoll griff und alles Leben aus ihm raussaugte, eine Aura, so mächtig groß und davon zeugte, dass der drohende Tod immer näher kam. Der Tod war so endgültig und Ribanna fühlte einen Anflug von Hektik, dass sie nun rasch beginnen müssten, doch er wollte noch mehr sagen und wer würgte die vielleicht letzten Worte eines Schwerkranken ab?! Also hörte sie weiter zu. Er sprach davon, wo er nicht begraben werden wollte. Auf Coruscant! Es war schwer für ein so junges Mädchen wie Ribanna, diese Worte vernehmen zu müssen! Sie schluckte. Das Mitleid ließ sogleich ihr Herz verkrampfen und sie war schwer bemüht, ihre Tränen zurückhalten zu müssen. Im Tempel hätte sie gesagt, dass sie sich bei Daja alle wiedersehen würden, doch er war kein Gläubiger ihrer Göttin. Er schien keinen Gott zu haben, denn sonst hätte er seinen Gott längst erwähnt!? Sie drückte erstmal fest seine Hand, ihre Hand war übrigens kalt geworden und schickte ein stummes Gebet an Daja, ihn mit bei sich aufzunehmen, doch ihn bitte viel lieber noch länger in ihrer Welt zu belassen! Dann rang sie nach Worten.


“Euer Wunsch…”

Euer letzter Wunsch wollte sie einfach nicht in den Mund nehmen und sie wollte sein Ende auch weder akzeptieren, noch hinnehmen!

“....ist mir Befehl und ich gebe Ihnen mein Wort darauf, Mister Sluuk! Doch jetzt ist es noch nicht vorbei! Es besteht noch Hoffnung! Sie müssen nur mithelfen! Sie müssen gesund werden wollen und fest daran glauben! Wir fangen jetzt an!”

Sie nickte Ian und Eowyn zu. Ribanna erwärmte nochmal, um sich einzuüben, ihre Hand. Diesmal dachte sie nicht an einen Handschuh, sondern an ihre Göttin, die sie verehrte und liebte. Sie war so kraftvoll, in allem was sie tat! Ob lieben, wärmen oder zerstören! Als sie warm geworden war und es ihr ein zweites Mal gelungen war, hielt sie ihre Hand über seinen Brustkorb, da wo sie Wonto wärmen wollte. Vermutlich strahlte bereits ihre Hand Wärme ab, doch Ribanna tastete sich nun an Wonto in der Macht voran. Er strahlte Kälte, Energiemangel und Kraftverlust aus, trotz des Fiebers! Dorthin, wo sein Lebenslicht von der schwarzen Aura des drohenden Todes bedroht wurde und sein Lebenslicht immer fester umschlang, wagte sie sich. Ribanna versank völlig in der Macht. Viel Kälte war dort, doch Ribanna wärmte es. Langsam, ganz langsam gelang es ihr. Sie steckte eine Menge Wärme der Liebe und Güte hinein! Nach etwa gefühlten fünf Minuten versuchte sie dann die Wärme zu halten. Sie war nur noch im Hier und Jetzt. Und das hieß: die Wärme halten und Wonto Mitgefühl und Nächstenliebe schenken! Daja (sie hörte das Kaminfeuer regelrecht knistern, welches Wonto wärmte) und die Macht waren mit ihr!


Coruscant, Jedi-Tempel, Wonto`s Krankenzimmer: Okin, Ribanna, Ian und Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin

Die Worte des Ortolaners berührten Ian, so sehr wie das, was Ribanna in jenen Sekunden ausstrahlte und Ian verbat sich, ein Schuldgefühl aufkommen zu lassen. Er war nicht der Erschaffer dieses Virus, nein, er hatte damit nichts zu tun. Keines dieser Gefühle würde nun siegen und ihn davon abhalten, sein Bestes zu geben. Heuet war kein guter Tag um zu sterben. Heute nicht und morgen auch nicht.
„Ihr werdet nicht auf Coruscant begraben werden“, versprach Ian stattdessen, betonte jede einzelne Silbe. Selbst wenn es ihm nicht gelingen würden Sluuk zu heilen, der Ortolaner würde nicht sterben. Alisah… Alisah war noch immer krank, aber sie lebte und zumindest war es Ian gelungen, das Virus zu verlangsamen, es einzudämmen. Mindestens das würde funktionieren. Mindestens das musste funktionieren. Diesmal würde er die Sache schließlich anders angehen und Eowyn würde ihm helfen. Die Hoffnung, die Ian vorhin gehegt hatte, war noch immer da und er würde sie nicht verlieren, nicht in einem kleinen, sentimentalen Moment.

Während Ian Ribanna erklärte, was sie tun musste, spürte Ian deutlich, wie Sluuk ruhiger wurde – ein Zeichen dafür, dass Eowyn erfolgreich gewesen war. Die Trance würde helfen. Ihnen allen und vor allem Sluuk. Auch Ribannas Versuche waren von Erfolg gekrönt und Ian schenkte der Padawan das nächste Lächeln. „
Sehr gut“, lobte er sie, nachdem auch er beobachten konnte, dass sie gut und schnell arbeitete. Allerdings hatte der Dunkelhaarige keine Ahnung, wie man diese Technik nannte. „Wärmen“, war das logischste, was Ian als Antwort, gepaart mit einem schiefen Grinsen einfiel, auch wenn er nahezu sicher war, dass dieses Wort sicher nicht als Machttechnik in irgendeinem Buch zu finden war. Unwichtig, ohnehin, denn es war keine verbotene, oder böse Technik, auch wenn jede Technik missbraucht werden konnte.

Als Sluuk sich schließlich gänzlich in der Tiefschlaftrance befand und Ribanna begann, die Brust des Patienten zu wärmen, spürte Ian, wie Eowyn mit der Macht nach ihm tastete. Da schloss er die Augen und half Eowyn, indem auch er nach ihrer so bekannten Präsenz tastete und zuließ, dass sich beide Präsenzen miteinander verbinden konnten – sich miteinander verbanden. Erst, als er eine sichere Verdingung zu spüren glaubte, begann er, zum nächsten Schritt über zu gehen. Die Macht alleine zu bündeln, reichte nicht aus. Denn Ian wollte nicht allein Kraft aus der Macht schöpfen, die zwar eine mächtige Verbündete war, doch längst nicht alles. Die Macht umgab jedes lebende Wesen, doch sie war längst nicht alles. Das, was sich nahezu genauso stark anfühlte, war ein Gefühl – ein Gefühl, aus dem Ian die Kraft, nicht aufzugeben geschöpft hatte. Liebe.
Zuerst dachte er an die Kostbarkeit des Lebens, an den ersten Sonnenaufgang, den er bestaunt hatte – an die Farbenpracht der Sonne, die das Dunkelste verwandeln konnte, an die wogenden Wellen des Meeres, die ihre eigene Kraft besaßen. Allein diese Erinnerungen ließen ihn Dankbarkeit empfinden, eine tiefe Dankbarkeit, denn trotz allem oder vielleicht gerade deswegen, hatte Ian diese Selbstverständlichkeiten, die keine solche waren, zu schätzen gelernt. Auch diese Dinge hatten ihm geholfen zu kämpfen, nicht aufzugeben, sich Mut und Hoffnung zu bewahren. Und dann dachte er an Eowyn. Daran, wie sie ihn aus dem Dunkeln geholt hatte, wie sie ihn zu einem besseren Menschen machte. An ihren ersten Kuss, an das Gefühl der Geborgenheit, an Heimat. Da begann Ian mehr zu spüren als ihre bloße Präsenz, mehr, als seine eigene Macht. Etwas in ihm veränderte sich, eine tiefe innere Wärme breitete sich aus, die die durch Eowyn wuchs. Für einen einzigen Augenaufschlag, war die Intensität von all dem seltsam befremdlich, bis Ian losließ, bis er zuließ, bis er Vertraute. In sich. In Eowyn. In das Gute… Wenn er je bewusst die helle Seite wahrgenommen, wenn Ian je etwas ausgestrahlt hatte, das auch nur im Ansatz hell war, dann in diesem Augenblick. Gestärkt durch das immense Gefühl der absoluten Verbundenheit einerseits, gestärkt durch die Machtbündelung andererseits, konzentrierte Ian sich auf Sluuk, auf das Virus, das seinen Körper verseuchte.
Und wenn er bisher Symptome gelindert und das Virus zu verlangsamen gesucht hatte, ging es nun viel mehr darum, es auf andere Art zu besiegen. Licht gegen Dunkelheit.
Die Machtheilung war nur ein kleiner, wesentlicher Teil.


Dunkelheit vertrieb man mit Licht, Schatten verschwanden durch die Sonne.


Verschwand auch das Virus, wenn Ian es nicht nur mit der Kraft der Macht bekämpfte, sondern auch mit der Kraft des stärksten Gefühls überhaupt? Eine Symbiose aus Dunkelheit gegen eine Symbiose aus Licht.


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin




Ich würde das gerne nicht nur in einem Post abhandeln und hab mich recht kurz gehalten, da ja auch Eowyn erst mal dazu Bezug nehmen muss.
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn

Okins beruhigende Worte schienen die erhoffte Wirkung auf Ribanna zu erzielen. Er hatte versucht seine Worte so unverfänglich wie möglich zu wählen und hatte sie eher so klingen lassen, als wollte er ihr Mut für die kommende Aufgabe zu sprechen, damit Ian nicht merkte, dass sie ihm misstrauten. Der Psychologe wusste nicht, ob Ribanna dies bemerkt hatte. Eigentlich konnte er nicht einmal wirklich sicher ausschließen, dass ihr unsicheres Verhalten nicht sogar durch eine Furcht zu Versagen bedingt war. Aber es war ja eigentlich auch vollkommen egal. Es zählte nur das Ergebnis: Sie schien sich langsam wieder zu fangen und deutlich gelassener damit umzugehen, dass sie nun von Ian unterrichtet wurde. Zumindest solange bis Ian sie auf das Abtasten mit der Macht ansprach. Dabei schien sie völlig zu erschrecken und Okin befürchtete schon, dass Ribanna die Nerven verlieren könnte. Doch glücklicherweise war dies eine sinnlose Vermutung. Nachdem Ribanna offensichtlich langsam ihre Hemmungen ablegte und erfolgreich die Fähigkeit des Wärmens erlernte, schien sie dem Coruscanti sogar bisweilen freudig erregt zu sein. Seltsam, wie schnell sich ihr Verhalten geändert hatte. Aber solange es sich zum positiven hin veränderte, war das ja kein Problem.

Der Patient Wonto schien sich dabei schon selbst auf das Schlimmste vorzubereiten. Es herrschte dabei eine sehr gedrückte Stimmung. Okin fühlte einerseits Mitleid, anderseits war er aber auch voller Hoffnung, dass dies nicht die letzten Worte des blauen Wesens sein würden. Insbesondere da dies in den Ohren des Menschen grausame Worte waren. Er war ein stolzer Coruscanti und konnte es nicht leiden, wenn schlecht über seinen Planeten gesprochen wurde. Er wusste nicht, wo er lieber begraben werden wollen würde, als in dieser glorreichen und bedeutenden Stadt. Aber einem Sterbenskranken sollte man wohl nicht bei den letzten Worten widersprechen.

Daraufhin betrachtete Okin Eowyn und Ian genau, während Wonto zuerst von Eowyn in die Trance versetzt wurde und dann die beiden versuchten ihn zu heilen. Sein Augenmerk lag dabei dann größtenteils auf Ian, da er erwartete, dass dieser der bessere Heiler sei und von ihm mehr absehen zu können. Doch die Arbeit mit der Macht war eine stille, kaum sichtbare Arbeit. Er konnte eigentlich nur über den Gesichtsausdruck von Ian Ruckschlüsse ziehen und die waren alles andere als genau. Ians Gesichtsausdruck wirkte auf Okin in jedem Fall positiv und angenehm. Wie auch immer Ian sein Werk vollenden wollte, es war auf jeden Fall nicht mit schmerzhaften und unangenehmen Gefühlen verbunden. Dies war auf jeden Fall eine helle Magie.

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin

Ian erwiderte Eowyns Tasten, und so konnte sie beginnen, sie beide zu verbinden. Es war ähnlich wie auf Lianna, nur einfacher - sie hatten nun mehr Erfahrung, und jeder Tag, den sie miteinander verbrachten, brachte sie einander näher. Ians Präsenz war Eowyn mittlerweile so vertraut, dass sie kaum darüber nachdenken musste. Sie spürte es, als Ian begann, mehr hervorzurufen als nur eine einfache, lockere Verbindung, und sie begann ihrerseits, alles an positiven Gefühlen hervorzuholen, was möglich war. Jetzt betrat sie einen Bereich, den sie so noch nicht ausprobiert hatte, doch Eowyn gab sich größte Mühe, nicht allzuviel zu denken. Fühlen... fühlen war nun viel, viel wichtiger.
Ian hatte von Liebe gesprochen, und viele Personen waren da nicht, zu denen Eowyn bisher wirklich tiefe Gefühle empfunden hatte. Da war ihre Mutter, herzensgut, warm, die liebevollste Person, die sie wohl je kennen würde. Ihr Vater, zurückhaltender und ernster, doch gleichzeitig auch verspielt, gütig, fürsorglich und voller Liebe für sie - und die Person, mit der sie am meisten Zeit in ihrem Lebens verbracht hatte. Alleine diese zwei Personen reichten schon aus, dass Eowyn spürte, wie ein helles Gefühl sie durchströmte, dass sie leicht lächeln musste bei dem Gedanken daran, dass die beiden vielleicht irgendwie - irgendwie bei ihr waren. Die Trauer und Wehmut darüber, dass sie Ian nicht kennenlernen konnten, dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt gewesen war, sie verschwand heute in den Hintergrund, hatte keinen Platz in ihren Gedanken. Nein, heute war sie dankbar dafür, dass sie wenigstens diese Zeit gehabt hatten, dankbar dafür, dass diese wunderbaren Menschen sich um sie gekümmert, sie geliebt hatten, und ihr stilles Glück darüber breitete sich warm in ihr aus. Eowyn hatte genug von der Galaxis gesehen um zu wissen, wie besonders das gewesen war, begonnen bei Ian.
Ian...

Ian, wie er lächelte, Ian, wie er zufällig ihre Hand berührte, Ian, wie er ihr einen Kuss gab, Ian, wie er Yaro trug, Ian, wie er sie, Eowyn, im Arm hielt, Ian, wie er spitzbubisch ein Kissen nach ihr warf. Wie er ihr Halt gab, wie er an sie glaubte, wie er ihr Mut machte, wie er sie heilte. Ian, der ihr auf Va'art das Leben rettete. Der sie in dieser furchtbaren Nacht aus der Panik befreite. Der sich im Ratssaal auf Lianna zum Bleiben entschied. Der vor ihr in seinem Zimmer hockte und ihr begreiflich machte, dass er trotz ihres Verhaltens sie und ihre Beziehung nicht aufgab. Der sie in seinen Armen in ihr Zimmer trug, weil sie nicht mehr in der Lage war, zu laufen.
Für den sie alles tun würde.
Alles.

All diese Bilder zeigten sich vor ihrem inneren Auge und noch viel mehr, so viele Situationen, so viele Momente, in denen sie Glück verspürt hatte, Geborgenheit, Zufriedenheit - und irgendwann tiefe Liebe, und all das führte dazu, dass das Lächeln auf ihrem Gesicht tiefer wurde.
Eowyn spürte, wie die Verbindung zu Ian wuchs, tiefer wurde, sie spürte genau, dass es ihm ähnlich ging. Sein Geist neben ihr war entschlossen, klar, rein - und der absolute Beweis dafür, dass man sich ändern konnte. Er rückte näher, viel näher, und für einen Moment zuckte sie beinahe zurück, wäre aus dieser innigen Verbundenheit beinahe ausgebrochen. Zu lernen, nicht mehr alleine zu sein war eine Sache, jemandem sein Herz so zu schenken, seine Gefühle so offen darzulegen eine völlig andere. Sie hatte es durchaus schon öfter getan, aber in dieser Intensität? Ian und vor allem seine Gefühle so nahe bei sich zu spüren war beängstigend - denn genauso offen musste
sie ihm vorkommen. Genauso viel konnte er von ihr sehen.
Also... einfach alles.
Dennoch hatte sie sich im Griff, und der Moment verschwand beinahe so schnell, wie er gekommen war. Er würde sie nicht bewusst verletzen, er würde nichts gegen sie verwenden, und dass sie ihn nahe an sich heranließ und er sie so genau spürte und fühlte bedeutete keinesfalls, dass er sich umentschied und ging - das war einfach Unsinn und alter Reflex, den es zu bekämpfen oder ignorieren galt.

Eowyn ließ all die Energie, die sie aus alldem zog, aus sich herausfließen, verfolgte den gemeinsamen Fluss von Ian und ihr bis hin zu Sluuk. In ihrer Vorstellung war er hell, golden, und umschloss seinen Körper komplett, an manchen Stellen stärker als an anderen.
Doch nun? Ian schien irgendwie zu wissen, was er zu tun hatte, Eowyn hingegen tat sich schwerer, und sie runzelte leicht die Stirn. Sluuk einfach nur mit der Macht zu umhüllen konnte nicht alles sein, und wenn die Gefühle noch so rein waren. Das Virus... es würde nicht einfach deshalb verschwinden, doch sie wusste nicht, was sie wie tun konnte. "Zeig es mir!" teilte sie Ian in Gedanken mit, wie es schon einmal funktioniert hatte.
Dinge wie gesprochene Sprache schienen ihr momentan so unendlich fern und klobig - wie konnte man so vernünftig kommunizieren?

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn

Eine solche Verbindung hatte Ian zuvor noch nie gespürt und sie sprengte alles an Intensität, die Ian je wahrgenommen hatte. Noch nie hatte er so viel von sich preisgegeben, noch nie jemanden auf diese Art an sich heran gelassen. Sich zu öffnen war das eine, doch jetzt war es viel mehr eine Offenbarung. Doch Ians Gefühl wuchs und je mehr er von Eowyn wahrnahm, umso deutlicher konnte er spüren, wie die eigene Wärme sich in ihm ausbreitete, Besitz von seinem ganzen Körper nahm. Vergessen war, dass er vermutlich genau jetzt so angreifbar war, wie nie zuvor, da jede Barriere, jede Mauer zu seinem Innersten zumindest für Eowyn verschwunden war. Es wäre so einfach für einen von beiden gewesen, die Situation auszunutzen, in Bereiche vorzudringen, in denen der jeweils andere nichts zu suchen hatte - und doch kam Ian nicht eine Sekunde auf diesen Gedanken.
Stattdessen fokussierte er sich allein auf Sluuk. Sie würden ihm helfen. Gemeinsam. Sie würden ihm helfen!

Eowyns Stimme erklang wie ein Echo, hallte nach, war laut, aber nicht unangenehm, erklang in seinem Inneren, fast so, als hätte sie es laut ausgesprochen. Da konzentrierte er sich auf das Virus, dass sich inzwischen so deutlich in Sluuks Körper abzeichnete, dass es nicht zu übersehen war. Mehr noch, ließ sich sogar die Dunkelheit daraus spüren – was es noch deutlicher machte. Eine Reihe dieser Gebilde fokussierte Ian, als er mit einem kleinen Ruck, wie ein sachtes Anstoßen, mit Hilfe der Macht, Eowyn genau darauf aufmerksam machte. „Eindringlinge“, war das Wort, das er damit verband und er war sicher, dass Eowyn erkennen und verstehen würde. Dann ging er gegen diese Viren an, was für Eowyn durch ihre Verbindung nicht nur sichtbar, sondern auch deutlich fühlbar sein musste. Dabei versuchte Ian nicht länger allein das Virus zurückzudrängen und es davon abzuhalten, weiter in Sluuks Zellen zu dringen. Viel mehr legte Ian alles daran, das Virus zu zerschlagen. Da waren die Viren auf der einen Seite – der Schwanz. Und da war der Kopf auf der anderen Seite – die Dunkelheit. So, wie sich die Midi-Chlorianer in allen Zellen befanden, befand sich diese Dunkelheit des Virus ebenfalls in den Zellen, umgab sie, zeichnete sie besonders aus. Hier mussten sie einwirken, hier mussten sie beginnen, zu zerschlagen, zu reinigen. Hier konnten Eowyn und Ian gemeinsam arbeiten. Zelle für Zelle würden sie sich vornehmen müssen. Die heilende Wirkung der Tiefschlaftrance an und für sich, konnte ihnen hierbei nur Vorteile bringen, genauso wie Ribannas Einwirken.

Die Prozedur dauerte lange, war trotz der gebündelten Kraft anstrengend, forderte das Äußerste an Konzentration. Dabei hüllte Ian de Viren immer wieder ein, verlangsamte sie, damit Eowyn und er es einfacher haben würden. So versuchte Ian sie zu bündeln, sie wie zu kleinen Haufen zusammen zu bringen um besser gegen sie ankämpfen zu können.
Und was in Sluuks Körper geschah, schien wie eine winzige Schlacht, bestehend aus kleinen Soldaten, die gegeneinander angingen. Die einen äußerst aggressiv, die anderen viel eher kooperativ – und dadurch viel bedachter. Und erfolgreicher?
Dabei mussten zwei Komponenten voneinander getrennt werden. Schild von Soldat, Dunkelheit von Erkrankung. Erst wenn diese Verbindungen gekappt waren, konnte es gelingen, auf ganzer Linie Erfolg zu haben.

Ian drang tiefer in sein Gefühl ein, dann in die Macht, versuchte auch die Verbindung zu Eowyn noch zu verstärken, mehr Schnüre ins Seil zu knüpfen, um daraus ein stabiles Tau zu erzeugen, um so mit einer Reinheit gegen das Virus vorzugehen, die Ian so noch nie empfunden hatte.


Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin

Eowyn versuchte, Ian in dem, was er tat, zu folgen, und sie spürte seine Hoffnung und sein positives Denken als wäre es ihr eigenes. Was sehr verwirrend war - denn sie selbst war bei weitem nicht so hoffnungsvoll gestimmt, trotz der ganzen positiven Energie, die sie aus sich herausfließen ließ. Er kannte sich aus, heilen war sein unfassbar großes Talent, für sie selbst aber sah Sluuks ganzer Körper nur wie ein einziges Chaos aus. Was war hier gut, was war schlecht? Genau das hatte sie gemeint, als sie von der Angst gesprochen hatte, etwas falsch zu machen. Was heir war gut, was nicht? Was funktionierte, was richtete Schaden an? Man hätte meinen sollen, diese Dinge wären einfach zu erkennen, doch Sluuks Organismus war mittlerweile so übel zugerichtet, dass alleine das schon für Eowyn ein Problem war. Ähnlich war es ihr gegangen, als Ian mit dieser Lungenentzündung dalag, doch da hatte sie bei sich selber prüfen können, was korrekt war. Bei Sluuk war das nicht möglich, nicht bei einem Ortolaner, hier halfen solche Taschenspielertricks nicht weiter. Hier musste man tatsächlich wissen und verstehen. Wäre Ian nicht...
...würde sie es dennoch versuchen. Denn viel zu verlieren hatte Sluuk nicht mehr, und auch jetzt würde sie ihr bestes geben.
Und außerdem
war Ian hier und konnte ihr deutlich zeigen, wo die genauen Probleme lagen - und plötzlich war ihr klar, wie die Dinge lagen, was ihren Mut aber nicht gerade steigen ließ. Zusammenreißen - sie musste sich zusammenreißen, die positive Energie weiter fließen lassen, denn was sie nun dachte und fühlte, fühlte auch Ian, und auf keinen Fall, auf keinen Fall, durfte er den Mut verlieren. Er hatte Erfahrung, er hatte Geschick. Er würde sie hindurchführen - und dann hatten sie die kleine, kleine Chance, dass es funktionierte. Daran würde sie sich halten - und außerdem begann Ians Hoffnung auch auf sie abzufärben, offensichtlich war diese deutlich stärker als ihre Zweifel. Ein kleiner, netter, interessanter Nebeneffekt... den Eowyn aber nur am Rande warnahm.

Ians Hinweis war deutlich, und als er begann, die Viren zu zerstören, verstand sie sofort, fühlte es beinahe so, als hätte sie es selber getan. Anstatt nun an anderer Stelle zu beginnen, es Ian gleichzutun, blieb sie gedanklich bei ihm, arbeitete "Seite an Seite"; und war es zu Beginn noch seltsam, die Eindringlinge zu zerteilen, hatte sie doch bald eine gewisse Routine entwickelt. Alleine durch seine Morichro-Möglichkeiten war Ian ihr allerdings weit überlegen, und so beließ sie selbst es dabei, die Viren einfach nur zu zerstören und Ians Vorgehen zu beobachten. Bei ihm, neben ihm, mit ihm so zu arbeiten war eine Sache, die sie sich so niemals gedacht hätte. Die Sandkorn auf Va'art war nichts gewesen im Vergleich, und die Zerstörung seines Lichtschwertes kam zwar durchaus heran, das hier war aber noch eine deutliche Steigerung. Und das jedes Mal, wenn sie gedacht hätte, es war gar nicht intensiver möglich. Es war durchaus faszinierend zu wissen, was Ian tat, in Echtzeit zu verstehen, sich nicht groß absprechen zu müssen, weil man genau begriff, was der andere vorhatte.
Allerdings, so erstaunlich es war, war es doch schon mühsam genug - Zelle für Zelle gingen sie vor, und Eowyn hatte die Befürchtung, dass all das nie enden würde. Ian jedoch war stoisch, anstatt nachzulassen versuchte er ihre Verbindung noch zu verstärken, etwas, von dem Eowyn gerade eben noch gedacht hätte, dass es nicht möglich wäre. Weshalb aber dachte sie eigentlich noch in Begriffen wie möglich, unmöglich, scheitern und erfolgreich? Es wurde Zeit, dass sie begann, all das für die nächste Zeit einfach loszulassen und darauf zu vertrauen, dass die Macht und Ian sie leiten und führen würden - sie sollte doch wissen, dass es keine Begrenzungen in irgendeiner Hinsicht gab, was die Macht betraf...
Also ließ sie das letzte bisschen Zweifel los, schenkte Ian all ihr Vertrauen, dachte erneut an die Dinge, die Ian und sie verbanden und stürzte sich mit aller Energie, die sie aufbringen konnte, erneut in ihre Aufgabe.


Sie wusste nicht, wie lange sie so dasaß, und es spielte auch erst einmal keine Rolle, doch irgendwann kam der Moment, von dem sie niemals gedacht hätte, dass er eintreten würde. Ihr Energiestrom war bei weitem nicht mehr so stark wie zu Beginn, und Eowyn hatte das Gefühl, als ob zumindest ihr in der letzten Zeit alles immer, immer schwerer fiel - und Ian war ebenfalls nicht mehr so stark wie noch am Anfang. Die Verbindung zu ihm bestand unentwegt, doch sie spürte deutlich, wie ihr eigener Körper begann, sie im Stich zu lassen. Kein Wunder - sie hatte gerade einmal gefrühstückt und nicht den blassesten Schimmer, wie lange sie nun dasaß ohne zu essen und zu trinken, und das unter diesen anstrengenden Bedingungen. Ian ging es auch hier nicht viel anders, das konnte sie deutlich spüren, und ob sie nun erfolgreich gewesen waren oder nicht - bald würden sie aufhören müssen, da hatten sie keine andere Wahl...
Glücklicherweise kam der Moment, in dem sie tastete, spürte und erforschte, doch auf kein weiteres dieser dunklen Teilchen mehr stieß, davor. Sie gönnte sich einen Augenblick des Durchatmens, zog sich aus den Zellen zurück und wartete darauf, dass Ian der gleichen Meinung sein würde wie sie, merkte jedoch, dass sie jetzt, wo sie nachgelassen hatte, diesen Zustand nicht mehr lange würde halten können. Zum Glück schien Ian auch das zu registrieren - was hieß zum Glück, es wäre eigentlich seltsam, wenn nicht - und anstatt noch viel abzuwarten gab er ihr zu verstehen, dass sie aufhören würden.


Erleichtert gab sie dem Drängen ihres Körpers, endlich loszulassen, nach, und spürte, wie die Verbindung zu Ian abrupt schwächer wurde und nachließ. Für einen Moment fühlte sie sich alleine und desorientiert, nahm nur noch sich selbst war, nicht Ian, nicht Sluuk - nach all dieser Zeit ein wirklich unangenehmes Gefühl, aus dem sie versuchte, so schnell wie möglich auszubrechen, indem sie zumindest kurz geistig nach Ian tastete und sofort seine Gegenwart spürte. Erst dann wurde ihr klar, wie ihr Körper sich fühlte - matt, hungrig, durstig, ihr war beinahe schlecht, und ihre Hände zitterten unkontrolliert, so dass sie ihre weichen Knie festhielt, um das zu unterbinden und außerdem nicht das Gleichgewicht zu verlieren und nach hinten zu kippen. Blinzelnd versuchte sie, ihre Augen zu öffnen und brauchte einige Momente, bis sie alles um sie herum wieder deutlich sehen konnte. Die Sonne war bereits beim untergehen, ein rötlicher Schimmer lag über dem Zimmer - sie hatten also wirklich den halben Tag damit verbracht, was sie allerdings nicht sonderlich erstaunte. Trinken... murmelte sie schließlich mühsam, in der Hoffnung, dass noch irgendjemand anderes außer Ian, Ribanna, Sluuk und ihr selbst in diesem Raum war. Sehen konnte sie momentan in ihrer Position, auf den Boden starrend, nicht viel, und zum fühlen war sie zu ermattet. Es war nicht klug gewesen, diese Sache zu starten, ohne sich abzusichern, dass genug zu essen und zu trinken am Ende bereit standen, wieder ein Fehler, der ihr nicht hätte unterlaufen dürfen... aber damit würde sie sich später beschäftigen, jetzt hoffte sie einfach nur, dass jemand da war, vielleicht dieser Okin, und ihnen etwas würde besorgen können - und wenn es nur einfaches Wasser war.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Krankenzimmer, mit Ian, Wonto, Ribanna und Okin
 
Coruscant - verlassenes und unbeleuchtetes Bürogebäude - Zasuna und Rilanja

Die Falleen konnte im ersten Moment nicht mal sagen warum sie diese eher künstlerisch wertvollen Filme angeschaut hatte. Wahrscheinlich war die Neugier auf etwas ungewöhnliches, was rückblickend betrachtet der einzige Grund war sich diese Filme anzuschauen. Denkbar war auch Langeweile oder in bestimmten Phasen ihrer Lebens der Wunsch nicht mit den eigenen Gedanken allein sein zu müssen.
Aller nicht unbedingt die weisen und tiefsinnigen Aussagen, die man von einer Jedi erwarten sollte.


Du weißt doch, wer die Zukunft gestalten will muss die Vergangenheit kennen. Oder so…

Wahrscheinlich hätte sie sich den letzten Zusatz sparen können wenn es ihr Ziel gewesen wäre die eigene Aussage in ein schlechtes Licht zu rücken. Es war ein durchaus kluger Satz, nahm sie jedenfalls an, aber im Bezug auf schlechte Holofilme mochte er allenfalls für jemanden aus der Holobranche Sinn machen.

Immerhin taugen wir als Kanonenfutter,

war ihre laut ausgesprochene erste Eingebung auf die Frage, warum Sarid sie brauchen konnte. Die folgenden Gedanken zeigten, dass es wohl motivierendere Gründe gegeben hätte, aber natürlich war es dafür jetzt zu spät. Also grinste die Falleen ihre gefühlte Padawan an und hoffte das ganze als von Anfang an als Humor gedachten Kommentar darstellen zu können.
Allerdings hing ihr der Gedanke unerwartet nach, während sie sich weiter auf ihr Ziel zu bewegten. Erinnerungen an die Schlacht von Corellia, die wievielte es in den Geschichtebüchern auch sein mochte, kochten in Rilanja hoch. Erinnerungen an unbeleuchtete Häuser, in denen der Feind wartete, an das Sterben von Verbündeten wenn sie nicht schnell genug war, und den Tod von Gegnern wenn sie es war.
Die Geschuppte schüttelte diese Gedanken ab, oder versuchte es zumindest. Sie hatte das Trauma von damals überwunden, aber wie es aussah bedeutete es nicht, dass sie diese Erlebnisse wirklich hinter sich lassen konnte. Vielleicht sollte sie an der eigenen Nase riechen und den klugen Spruch über Zukunft und Vergangenheit auf ihre eigene anwenden.
Nicht zuletzt deshalb war sie froh als sie endlich die Brücke erreichten. Die Szenerie vor ihnen legte zwar nahe, dass gleich Raumjäger von den Seiten angreifen würden, sobald die Jedi die Brücke betraten, aber das war immer noch besser als in engen Gängen in einen Hinterhalt zu geraten. Dass die Tatsache, dass sie Jedi waren, bedeutete, dass es genauso zu einem Hinterhalt für die Angreifer werden konnte, machte dabei nicht viel aus,
Sie nickte angesichts Zasunas Analyse der Situation, und auch wenn sie sich schon überlegt hatte sich mit Hilfe eines entsprechend langen Seiles über den Abgrund schwingen zu können war ein Machtsprung wohl die bessere Variante.
Nach kurzem Zögern folgte die der Padawan und ertappte sich dabei den Sprung zu nutzen um zu überlegen wie sie möglichst grazil landen konnte. Es blieb bei einem schmerzfreien Einschlag, schließlich wollte sie weder angeben noch angesichts der uneinsehbaren Tiefe unter ihnen einen Absturz riskieren.


Ich denke mal die Tür ist von innen verriegelt worden, damit niemand unbemerkt in den Tempel eindrinken kann. Ich meine selbst die Imperialen hatten wohl ein Interesse daran, dass sich niemand, also speziell Saboteure oder Agenten, am Tempel zu schaffen machen könnten.

Sie fuhr mit ihren Händen über die Tür, aber einen versteckten Mechanismus auf diese Weise zu finden wäre wohl mehr als zu viel ges Guten. Stattdessen schloss sie die Augen und griff mit ihren Machtsinnennach dem, was sie nicht sehen konnte.
Da waren Mechanismen, Riegel, Hebel und andere, weitaus weniger mechanische Komponenten über die ihr die Macht so keine Auskunft geben konnte, auch wenn es nicht undenkbar war, dass sie Hersteller und Seriennummer nach einem kurzen Blick auswendig wusste.


Moment mal…

Ihr Gefühl sagte ihr, dass die Tür offen war. Zumindest schienen die Riegel nicht vorgeschoben zu sein, und sie erkannte in der Tür nichts, was sich noch manipulieren ließ. Vielleicht…
Sie stützte sich gegen ein Trümmerstück der Brückenüberdachung ab, ein Brocken von etwas schwerem, das sie benutzte um ihre Füße dagegen zu klemmen. Dann richtete sie nur ganz leicht theatralisch ihre Hände auf die Tür und begann, mit der Macht dagegen zu drücken.
Einen Moment lang passierte nichts, dann knirschte die Tür und bewegte sich einen Bruchteil eines Millimeters.


Sieht so aus als wäre die Tür von irgendwas auf der Innenseite blockiert… Sollen wir gemeinsam drücken… Oder sie einfach rausschneiden?

fragte sie die Padawan, und überlegte derweil, welche Variante sicherer wäre. Zu Schieben ließ die Tür intakt, aber niemand konnte sagen ob die Schlösser überhaupt noch funktionierten. Sie mit dem Lichtschwert zu öffnen würde diesen Zugang offen lassen, aber gleichzeitig Aufwand erfordern um den Abgrund zu queren, und wer diesen Aufwand betrieb konnte sich genauso gut einen eigenen Eingang machen, was im Sinne eine Infiltration wohl sinnvoller wäre.
Sie beschloss die Meinung ihrer Schülerin abzuwarten, und das ganze am Ende als Test hinzustellen für den Fall, dass ihr selbst bis dahin eine bessere Begründung eingefallen war.
Rilanja fragte sich ob es das war, das das Ausbilden eines Schülers ausmachte - zu wissen wann man die Ideen des Schülers als die hinstellen musste, die man selbst gerne gehabt hätte.
Ein interessanter Gedanke über den sich sicherlich vortrefflich philosophieren ließe, aber die Jedi würde den Imperator tun und ihn laut aussprechen.


Coruscant - vor der Tür zum Jedi-Tempel - Zasuna und Rilanja
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn

Die Heilungsfähigkeiten waren auf jeden Fall gute und edle Methoden der Machtnutzung. Okin fragte sich daher, wieso ein ehemaliger Sith wie Ian diese so gut beherrschen konnte. Doch weit aus drängender war für ihn die Frage, ob sein Misstrauen gegen Ian nicht zu engstirnig war. Wie sollte ein böser Mensch solch positive Zauber wirken können. Nichts am Beginn dieser Heilung hatte auch nur im Entferntesten eine Ähnlichkeit mit dunkler Magie. Natürlich könnte das alles Teil eines Täuschungsmanövers sein. Die Sith waren ja wahre Meister darin, andere Leute zu täuschen, aber diese Situation wirkte irgendwie so echt. Ian schien für den Psychologen wie in fröhlichen Erinnerungen zu schwelgen.

Doch Ian war nicht der einzige, der bei der Heilung positiver Stimmung zu sein schien. Als der Coruscanti auch mal einen Blick auf Eowyn warf, hatte auch diese einen äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. Okin empfand auch, dass er so etwas wie Zuneigung und Wille zur Annäherung bei ihr feststellen konnte. Was war nur mit den beiden los? War die Machtheilung für die beiden so ein angenehmes Gefühl oder ging es gerade bei der Heilung darum, dass man sich angenehme Gedanken machen musste. Leider konnte er das nicht durch reines Beobachten herausfinden. Er würde Eowyn und Ian später danach fragen müssen.

Plötzlich viel dem Psychologen eine Änderung im Gesichtsausdruck der beiden Heiler auf. Keine große, sondern nur eine kleine subtile. Die Wärme und Zuneigung blieb weiterhin erhalten, aber sie wirkten nun so, als ob sie sich stärker konzentrieren würden. Die Zerstörung des Virus wurde also wohl doch nicht nur durch Friede, Freude und Eierkuchen besiegt, sondern sollte wohl auch einiges an Konzentration und Einsatz abverlangen.

Minute um Minute, Stunde um Stunde verging und weder Ian noch Eowyn machten eine Andeutung, die dafür sprach, dass ihre Mission bald zu Ende sein würde. Es war also wohl eine äußerst langwierige Arbeit, den Virus zu vernichten. Und offensichtlich auch eine anstrengende. Mit der Zeit mischten sich immer mehr Anzeichen von Erschöpfung und Anstrengung in die Gesichter der Heiler. Eine herabtropfende Schweißperle hier und ein müder Gesichtsausdruck dort. Trotz alledem spiegelten sich noch immer die positiven Gefühle in ihren Gesichtern wieder. Nur wurden diese von Minute zu Minute häufiger von angestrengtem Stöhnen und ähnlichem unterbrochen. Nicht nur Eowyn und Ian schienen erschöpft, sondern auch Ribanna, die er in der letzten Zeit nicht mehr so genau beobachtet hatte, da sie scheinbar keine moralische Hilfe bei ihrer Aufgabe benötigte, wirkte ausgelaugt. Doch Eowyn wirkte von drei am schwächsten und schien es nicht mehr allzu lange auszuhalten. Hoffentlich wurde der Heilungsversuch nicht vorzeitig aufgrund der Erschöpfung unterbrochen werden müssen.

Doch irgendwann gab Ian ein Zeichen, dass sie aufhörten. Die Heilung sollte also vollendet sein und Wonto wieder gesund sein. So hoffte es Okin zumindest. Doch sein Blick fiel sogleich wieder auf Eowyn, die auf ihn äußerst erschöpft und fast schon benommen wirkte. Ihre Hände zitterten dabei stark. Daher ging Okin schleunigst auf sie zu. Während er die paar Meter zu ihr überwand, presste sie aus ihrem Mund ein Wort. Es war zwar ziemlich leise und unverständlich gemurmelt, aber Okin war sich halbwegs sicher, dass sie nach Trinken gefordert hatte. Die lange Heilung hatte offenbar stark an ihren Kräften gezerrt.

„ Ich hole euch etwas zu trinken. Ruht euch währenddessen aus! Ich bin gleich zurück.“

Okin verließ schnellen Schrittes das Krankenzimmer, um die Kantine aufzusuchen. Er wusste zwar nicht, ob es im Krankenflügel noch andere Optionen gab, bei denen er schneller etwas zum Trinken holen könnte, doch er wollte nicht Zeit mit dem Versuch verschwenden. Eowyn schien es sehr schlecht zu gehen. Und es war nichts gewonnen, wenn sie den Patienten Wonto heilen konnten, aber Eowyn durch die Überanstrengung Schaden nahm. Außerdem konnte er in der Kantine auch gleich zusätzlich noch etwas zum Essen holen. Eowyn würde sicher nicht nur Durst haben, sondern auch der Hunger würde an ihren Kräften zehren. Außerdem schienen ihm Ribanna und Ian auch nicht gerade frisch auszusehen und würden Nahrung benötigen. So rannte der junge Mann im Dauersprint zur Kantine und drängelte sich zum Missfallen anderer Kantinengäste an der Schlange der Ausgabe vor. „Achtung. Notfall. Muss schnell etwas für den Krankenflügel besorgen.“ Völlig außer Atem sagte Okin zur Bedienung: „Ich brauche schnell, etwas zum Trinken und eine Kleinigkeit zum Essen für drei Heiler, die sich völlig verausgabt haben und sich kaum noch auf den Beinen halten können.“ Auf die Frage, der Kantinenbediensteten, ob sie ihm lieber Kaf oder Sapir-Tee mitgeben solle, antwortete er nur gehetzt: „Vollkommen egal. Geben sie mir einfach beides.“ Da die Bedienstete scheinbar nicht aus der Ruhe zu bringen war, sah er sich schnell noch nach essbarem in der Auslage um und fügte hinzu: „Und geben sie mir einfach noch ein paar dieser Energieriegel und ein paar Sandwiches. Haben Sie auch etwas, womit ich das Ganze gut und schnell transportieren kann? “ Leider konnte sie ihm nur ganz normale Tabletts anbieten. Daher verzichtete Okin darauf, auch noch Bohrrattenbraten zu bestellen, obwohl dieser ausgezeichnet dafür geeignet wäre, die Kräfte schnell wiederherzustellen. Denn sonst wäre sein Tablett vollkommen überladen gewesen und er hätte vor allem die Getränke niemals sicher bis in den Krankenflügel transportieren können. Auf dem Rückweg konnte er auch nicht rennen, aber versuchte so schnell wie möglich zurückzukehren, ohne dass er alles verschüttete. Dabei bemerkte er den starken Geruch der Sandwiches. Es waren wohl Gorbaschmelz-Sandwiches. Vielleicht hätte er doch lieber den Bohrrattenbraten nehmen sollen. Als er wieder im Krankenzimmer von Wonto ankam, hatte er stechende Brust. Er müsste wohl mehr Sport machen. Doch zuerst brauchten die anderen die Getränke. Er ging zuerst zu Eowyn und hielt ihr zwei Tassen hin:

„Hier. Trinkt! Das eine ist Kaf und das andere Sapir-Tee.“

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Ian und Eowyn
 
Zurück
Oben