Widek

[Hyperraum | Anflug auf das Widek-System | DRD Nova (im Verband mit VIN Liquidator und GSD Tyranny) | Besprechungsraum] Gordon Aaronson, Volo Crescent, Scytale Mentel

Nach seinen Ausführungen räumte Gordon Aaronson den beiden Commanders die Möglichkeit ein, noch Fragen zu stellen oder eigene Gedanken zu teilen, doch sie machten nicht davon Gebrauch. Für Volo Crescent schien alles gesagt zu sein. Der Mann hatte bisher insgesamt einen zurückhaltenden, distanzierten Eindruck auf den Captain gemacht und es passte zu dieser Grundhaltung, dass er auch jetzt nicht mehr Worte machte als nötig. Scytale Meltel hatte einen anderen Charakter, er wirkte emotionaler und in gewisser Weise lebhafter. Auch jetzt hatte Gordon den Eindruck, dass er doch noch einiges zu sagen oder fragen hätte. Allerdings tat er es nicht. Der Mygeetaner konnte sich vorstellen, dass der Commander sich alles Weitere aufheben wollte für den Zeitpunkt, wenn sie unter sich waren. Schließlich hatte er ihm zugesagt, für das gewünschte Vier-Augen-Gespräch zur Verfügung zu stehen, auch wenn die Frage danach nicht respektvoll gewesen war. Das war sicherlich einer der Gründe, weshalb der Captain so viel Zeit bis zu dem Treffen hatte verstreichen lassen, anstatt es auf einem der Zwischenstops von Metellos nach Widek durchzuführen. Nun aber war die Zeit dafür gekommen. Die Männer hatten ihre Unterredung und ihre Mahlzeit beendet und nichts sprach dagegen, Crescent jetzt zu entlassen.

»Dann beschließe ich hiermit die Besprechung«, ließ Aaronson verlauten. »Commander Crescent, es hat mich gefreut, Sie persönlich kennenzulernen. Sie können jetzt auf Ihr Schiff zurückkehren; draußen steht eine Wache, die SIe eskortieren wird. Ich werde in Kürze die Taskforce auflösen; Sie erhalten dann Bescheid und werden von anderen Stellen neue Befehle erhalten. Ich hoffe, dass ich die Liquidator wiedersehen werde, wenn wir nach Darrenholm auch den Yevethanern den gerechten Lohn zukommen lassen! Leben Sie wohl, Commander!«

Volo Crescent stand auf und entfernte sich nach einem kurzen Abschiedsgruß. Als die Tür des Besprechungsraumes sich hinter ihm schloss, waren Aaronson und Mentel unter sich. Der Captain war neugierig darauf, was die Gründe des jungen Mannes von der Thronwelt des Imperators waren, um dieses Gespräch zu ersuchen.

»Nun, Commander«, sagte er. »Sie hatten um eine Unterredung mit mir gebeten - auf ziemlich unkonventionelle Weise, wie ich hinzufügen will - und angekündigt, dass es sich um eine Angelegenheit der Geheimhaltung handeln würde. Bitte: Tragen Sie Ihr Anliegen vor. Ich bin ganz Ohr!«

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[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Volo Crescent, Gordon Aaronson

,,Commander Crescent, es war mir eine Freude mit Ihnen an dieser Mission teilzunehmen. Ich hoffe wir sehen uns unter erfreulicheren Umständen wieder. Auf Wiedersehen!"


Kaum hatte sich die Tür des Besprechungsraums hinter Crescent geschlossen, sprach der ältere Offizier das, von Scytale forsch erbetene, Gespräch unter vier Augen an. Scytale holte einen kleinen Stick heraus und steckte ihn in sein Datapad. Er überflog die darin aufgelisteten Fragen und drückte dann einen Knopf, mit dem eine Audioaufzeichnung gestartet werden würde.

,,Ich möchte von vornherein klarstellen, dass dies kein Verhör ist und ich keine Abneigung gegen Sie hege. Ich erfülle nur meine Pflicht als Offizier der Flotte. Zuerst muss ich jedoch ein gewisses Protokoll abarbeiten. Sie müssen nur bestätigen. Ein einfaches Ja dürfte genügen:

Laut Ihrer Akte sind Sie Aaronson, Gordon im Rang des Captain? Sie stammen von Mygeeto und sind das einzige Kind von Holly und Elbart Aaronson? Sie bekamen mit 52 Ihr erstes eigenes Kommando im Range eines Lieutnant Commander auf der CRK ,,Silver Bullet"? Ihr zweites die DRD ,,Volvanic" und schlussendlich Ihr drittes und aktuelles die DRD ,,Nova"?

Scytale ließ dem Offizier eine Pause um zu antworten und fuhr dann fort.

,,Captain, in den Akten wurden Sie immer als linientreu und Pflichtbewusst beschrieben, doch Ihre Aktionen lassen Zweifel aufkommen, ob die Informationen einer Aktualisierung bedürfen

,,Laut Ihrem schriftlichen und mündlichen Bericht haben Sie, um einen Kampf mit Schiffen der Neuen Republik zu vermeiden, deren befehlshabenden Offizier auf Ihr Schiff, aktuell die DRD ,,Nova", zu einem Verhandlungsgespräch, das laut Protokoll nicht erlaubt ist, eingeladen und diesem vertrauliche Informationen gegeben, die diesen dazu brachten, der STR Keeper unter Silas Darrenholm, kein Asyl zu gewähren. Welche Informationen waren es? Und warum genau haben Sie dies getan? Schließlich gilt der Friedensvertrag, doch inoffiziell ist die Neue Republik noch unser Feind. Und Kollaboration mit dem Feind gilt als Hochverrat. Hochverrat kann, je nach Fall, die Todesstrafe beinhalten."

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Im ersten Moment glaubte Gordon Aaronson, sich verhört zu haben. Im zweiten hielt er die Sache für einen schlechten Scherz. Im dritten hatte er noch immer nicht ganz verstanden, was hier gerade passierte. Er war so perblex und überrumpelt, dass er unwillkürlich tatsächlich mit »Ja!« antwortete, als Scytale Mentel seine Personalien abfragte. Der Commander fuhr fort, und es zeigte sich, dass er offenbar doch ein Verhör beabsichtigte. Warum, das war ein Rätsel, denn Mentel ließ nicht verlautbaren, auf wessen Geheiß oder mit welcher Autorität er sich erdreistete, seinem Vorgesetzten solche Fragen zu stellen. Nicht nur Fragen waren es, sondern auch schwere Vorwürfe waren enthalten, bis hin zur Androhung der Todesstrafe. Ja, waren denn plötzlich alle verrückt geworden? Erst nahm sich Kytana Soutenne, die lediglich Gast auf seinem Schiff war und nicht einmal einen militärischen Rang bekleidete, sich heraus, ihn auf der Brücke als ›Problem‹ zu bezeichnen und ihm mit Konsequenzen für sein Handeln zu drohen. Und jetzt wiederholte Mentel dieselbe Dreistigkeit. Zwar unter vier Augen, doch dadurch wurde es nicht besser, schon gar nicht solange die Aufnahme eingeschaltet war. Schlagartig stieg der Blutdruck des Captains an. Sein Gesicht rötete sich und seine Brauen rückten so dicht zusammen, dass sie im nächsten Moment zu einer zu verschmelzen drohten. Noch niemals war er einem untergebenen Offizier gegenüber wütender gewesen als in diesem Augenblick. Bevor er antwortete, zwang er sich durchzuatmen. Doch das half kaum. Seine Stimme war lauter und rauer als gewöhnlich, als er antwortete:

»Commander Mentel, was bilden Sie sich eigentlich ein? Was glauben Sie denn, wer, wo und in wessen Gesellschaft Sie sind?«

Mittlerweile war klar, dass der Bastioner wohl im Auftrag irgendeiner Sicherheitsbehörde arbeitete, beziehungsweise sich zur Arbeit für diese selbst berufen fühlte. Selbstverständlich war Gordon unter gewissen Umständen verpflichtet, sich einer solchen Untersuchung zu stellen. Wenn sie offiziell angeordnet wurde, von entsprechenden Stellen. Aber danach sah es nicht aus. Was hier passierte, war etwas anderes, und zwar der Gipfel der Dreistigkeit.

»Sie wagen es, mich über Vorschriften zu belehren? Hören Sie mal gut zu, junger Mann: Selbst wenn Sie erklärt hätten, im Namen welcher Organisation Sie hier als Ermittler auftreten, und selbst wenn Sie sich als solcher ausgewiesen hätten und Befehle vorlegen würden, die mich zwingen, zu kooperieren - selbst dann würde Ihnen ein solcher Tonfall nicht zustehen!«

Unter normalen Umständen hätte er es vielleicht bei dieser harschen Zurechtweisung belassen. Aber er hatte eine stressige Zeit hinter sich und sich gerade erst kürzlich über Soutennes Anmaßung ärgern müssen. Eine Menge Emotionen kochten hoch und veranlassten ihn, auf diese Angelegenheit mit einer Heftigkeit zu reagieren, für die er unter seinen Untergebenen üblicherweise nicht bekannt war.

Ohne Mentel eine Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben, drückte er auf einen Schalter des Computers, der in den Tisch eingelassen war, und sagte nur dieses eine Wort:


»Sicherheitsdienst!«

Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür und der Marineinfanterist, der als Wache draußen gestanden hatte - derjenige, dessen Kollege gerade Volo Crescent zum Shuttlehangar eskortierte - trat ein. Der schwarzhaarige Mann erkannte wohl, dass keine akute Gefahrensituation herrschte. Deshalb plazierte er sich schräg hinter Mentels Stuhl und wartete auf Anweisungen.

»Commander, Sie werden jetzt augenblicklich diese Aufnahme deaktivieren. Dann werden Sie aufstehen, Haltung annehmen und sich erklären, in einer Weise, die Ihrem Rang entspricht! Und wenn ich das noch einmal sagen muss oder mir Ihr Ton nicht gefällt, dann legen Sie vor der Rückkehr auf die Tyranny noch einen Zwischenstop in einer Arrestzelle ein, wo ich überprüfen lasse, ob Sie unter Drogen stehen!«

Die Aufnahme auch zu löschen, ordnete er nicht an. Immerhin hatte Scytale Mentel gerade auch die Zurechtweisung mitgeschnitten, die ihn wie einen dummen Schuljungen aussehen ließ. Wenn er das nicht von selbst löschen, sondern lieber an seine Vorgesetzten beim Flottennachrichtendienst oder wo auch immer weiter geben wollte, hatte er wirklich nicht alle Tassen im Schrank.

[Hyperraum | Anflug auf das Widek-System | DRD Nova (im Verband mit VIN Liquidator und GSD Tyranny) | Besprechungsraum] Gordon Aaronson, Scytale Mentel
 
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[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Volo Crescent, Gordon Aaronson, Scytale Mentel, Steward (NPC)

Da nun alles geklärt war, beendete Captain Aaronson die Besprechung und wandte sich an Volo. Es habe ihn gefreut, diesen persönlich kennenzulernen.

"Es war mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir",

erwiderte der hochgewachsene Corulager. Im Allgemeinen hatte er seit Galantos nichts an der Führung des Captains auszusetzen gehabt. Sein Vorgesetzter gestattete ihm nun, auf den Vindicator-Kreuzer zurückzukehren; der alte Offizier kündigte an, die Eingreiftruppe in Kürze aufzulösen, schließlich war die Mission, für die man sie zusammengestellt hatte, erfolgreich beendet worden, und erklärte, dass man Crescent dann neue Befehle zukommen lassen würde. Aaronson fügte hinzu, er hoffe, die Liquidator beim Sieg über die Yevethaner wiederzusehen, wenn diese ebenso wie Darrenholm schlussendlich ihre gerechte Strafe erhielten, dann verabschiedete er den Commander. Auch Mentel wünschte ihm ein Wiedersehen unter erfreulichen Umständen. Volo erhob sich aus seinem Stuhl und salutierte zum Gruß, während der Steward herantrat, um sein Geschirr beiseite zu räumen.

"Leben Sie wohl, meine Herren."

Anschließend verließ er den Konferenzraum - die metallene Automatiktür schloss sich zischend hinter ihm - und ließ sich von einem der beiden Wache stehenden Flottensoldaten zurück zum Hangar des Dreadnaughts geleiten. Dort hatte sich nichts verändert, abgesehen von der Tatsache, dass neben Volos eigenem Lambda-Shuttle nun noch ein zweites ebenfalls mit nach oben geklappten Flügeln auf dem Landefeld stand, das vermutlich dem ein wenig später eingetroffenen Commander Mentel gehörte. Dieser war im Besprechungszimmer geblieben; er wollte mit dem Captain wohl das bei Metellos geforderte, der Geheimhaltung unterliegende Gespräch führen, bevor er auf seinen Gladiator-Klasse-Sternenzerstörer zurückkehrte. Zwei Marineinfanteristen seiner Eskorte erwarteten den Offizier bereits am Fuße der Laderampe und folgten ihm ins Innere, nachdem er die weißgraue Fähre betreten hatte. Kurz darauf startete diese langsam, begleitet vom Blinken der weißgelben Landeleuchten, und verließ die Nova durch den bläulichen Atmosphärenschild des Hangars - der die Atemluft im Inneren hielt, aber Objekte wie Beiboote passieren ließ - um zur Liquidator zurückzukehren. Nach dem kurzen Flug des T4a durch das Widek-System erreichte dieses wieder das Mutterschiff und setzte dort im Sekundärhangar zur Landung an.

Kurze Zeit später betrat Volo wieder die Brücke seines schweren Kreuzers. Hier lief alles wie gewohnt, die Crew in den Brückengräben war jedoch aufgrund der drohenden Gefahr durch die Yevethaner nicht, wie üblich in einem sicheren Imperialen Hafen, auf das Minimum der Rumpfbesatzung herabgesetzt worden. Stattdessen waren alle Stationen voll besetzt, wachsam verfolgten die Männer die Daten auf ihren Bildschirmen, insbesondere in der Sensorikabteilung, die ankommende Feinde als erstes bemerken und melden musste, war eine gewisse Anspannung bemerkbar. Sub Lieutenant Lyman Dornelles, der dritte Offizier, hatte die Aufsicht und ließ dies bis zur Ankunft des Commanders dadurch jeden auf der Brücke wissen, dass der hagere Fondorianer mit grimmigem, spähendem Blick umherstapfte und dabei die Besatzungsmitglieder bei der Arbeit an ihren Konsolen beobachtete. Eine Angewohnheit, die der Offizier offenbar bei seiner Tätigkeit als Nachrichtenoffizier des Kreuzers erworben hatte und die nicht unbedingt negativ zu werten war - ständige Kontrolle war besser als Vernachlässigung, denn letztere konnte schließlich zu Disziplinlosigkeit führen, was die Kampfstärke des eigentlich äußerst schlagkräftigen Vindicator-Sternenzerstörers empfindlich verringern würde.

Sobald Volo den Fuß ins Kommandoabteil gesetzt hatte, ließ Dornelles von seiner Überwachungsbeschäftigung ab und nahm Haltung an, um sogleich protokollgemäß Bericht zu erstatten. Obwohl es eigentlich nichts zu berichten gab, schätzte Volo diese Eigenschaft. In seiner Mannschaft war sie erfreulicherweise recht häufig zu finden, was eventuell daran lag, dass er als Schiffskommandant großen Wert auf Regelkonformität und Ordnung legte.

"Melde keine besonderen Vorkommnisse, Sir. Alle Systeme sind einsatzbereit und überprüft."

Crescent nickte ihm zu und bedeutete dem Sub Lieutenant dadurch, sich zurückzuziehen, dann wandte er sich an den Waffenoffizier Mattac, der ebenso bei der Ankunft seines Vorgesetzten schräg hinter Dornelles angetreten war, und reichte ihm das Datapad, das er von Captain Aaronson erhalten hatte.

"Lesen Sie sich das durch und ermitteln Sie, inwieweit die vorgeschlagenen Maßnahmen Wirkung zeigen würden."

Während der blonde Mygeetaner sich mit dem Datengerät entfernte, trat Volo nach vorne an die Brückenfenster und betrachtete mit hinter dem Rücken verschränkten Händen die versammelte Imperiale Flotte und den nach wie vor stattfindenden zivilen Raumverkehr. Hin und wieder warf er einen Blick auf den Monitor der Sensorikstation, auf dem ankommende Schiffe nach einem sofortigen Scan schematisch dargestellt wurden. Ladung, Herkunftsort und Kennung waren, zumindest bei nichtmilitärischen Frachtern, jederzeit einsehbar. Somit wäre es quasi ausgeschlossen, dass sich ein von Galantos kommendes Aufklärungs- oder Selbstmordschiff unerkannt näherte. Aaronson hatte geäußert, dass andere Stellen den Kreuzern der Task Force bald neue Anweisungen erteilen würden, nachdem diese getrennt worden war, daher wartete Volo zunächst ab und behielt dabei den Rand des Widek-Systems im Auge. Die Liquidator befand sich noch relativ weit außerhalb, in der vordersten Linie der Formation, da sie mit dem Rest der in den Corusca-Sektor entsandten Einheit erst kürzlich eingetroffen war, und somit war sie zwar eines der ersten Ziele für eine mögliche Attacke, konnte aber die Hyperraumaustrittspunkte auch relativ gut überwachen.

[Widek-System - Imperiale Formation - VIN Liquidator - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Gordon Aaronson

Der plötzliche Wutausbruch des Captains überraschte Scytale auf unangenehme Weise. Was war mit Aaronson geschehen, dass dieser so aggressiv reagierte? Wie befohlen deaktivierte er die Aufnahme, stand auf, nahm Haltung an und fing an, sich zu erklären.


,,Captain Aaronson, verzeihen Sie mir bitte meinen mehr als unangemessenen Tonfall. Ich arbeite für den Militärnachrichtendienst, Unterabteilung Flotte. Einer meiner Befehle lautet, Individuen die sich auffällig verhalten, zu befragen. In diesem Fall trifft die ,,Auffälligkeit" zu, da Sie entgegen des Protokolls einen nichtmenschlichen Republikaner auf Ihr Schiff gebeten haben. Da die angeforderte Verstärkung mehrere Stunden gebraucht hätte, um einzutreffen, haben Sie Verhandlungen gestartet. Erfolgreich und zu dass zu recht! Nachdem die Berichte fertiggestellt wurden und an den Flottenstützpunkt auf Widek gesendet wurden, erhielt ich eine Nachricht mit Geheimdienstpriorität. Ein hohes Tier im MGD hat Interesse an Ihnen bekundet. Und ich habe den Auftrag ein klärendes Gespräch mit Ihnen zu führen, Captain. Wenn Sie also so freundlich sein könnten und sich beruhigen, die Wache schräg hinter meinem Rücken wegschicken und mir erlauben mich zu setzen?"

[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Gordon Aaronson

Tut mir leid Wonto. Hab nichts längeres hingekriegt :)
 
[Hyperraum | Anflug auf das Widek-System | DRD Nova (im Verband mit VIN Liquidator und GSD Tyranny) | Besprechungsraum] Gordon Aaronson, Scytale Mentel

Commander Scytale Mentel machte einen etwas erschreckten Eindruck. Offenbar hatte er Captain Aaronson eine dermaßen heftige Reaktion nicht zugetraut. Augenblicklich befolgte er die Anweisungen und nahm Haltung an. Den Respekt, den er dem Mygeetaner nicht freiwillig hatte bekunden wollen, hatte dieser nun erzwungen. Mentel erklärte nun, dass er für den Nachrichtendienst der Flotte arbeitete, und dass er von einem ›hohen Tier‹, wie er sich ausgedrückt hatte, die Anweisung bekommen hatte, ein Gespräch mit Aaronson zu führen.

Seiner Bitte, sich wieder setzen zu dürfen, kam der Captain vorerst nicht nach. Und auch den Soldaten schickte er nicht fort.


»Sicher können Sie das, was Sie behaupten, mit Dokumenten belegen, Commander?« sagte er herausfordernd.

Nun erst wies Mentel sich mit seinen Codezylindern tatsächlich als Mitarbeiter des Nachrichtendienstes aus. Als kein sehr hochrangiges allerdings. Und auch den besagten Befehl aus einem Büro der Organisation konnte er vorlegen. Von wem es ausgestellt worden war, ging allerdings nicht daraus hervor.

»Sie können draußen warten, Sergeant!« befahl der Captain nun dem Marineinfanteristen. Dieser salutierte zackig und verließ dann den Raum, um wieder auf dem Gang seinen Posten zu beziehen. Er hatte sich mit keiner Miene anmerken lassen, was er über die unfreundliche Konfrontation der beiden Offiziere und die Involvierung des Nachrichtendienstes dachte. Da er vermutlich wusste, was seine Pflichten waren, würde er wohl auch zu niemandem darüber sprechen.

»Warum nicht gleich so, Commander Mentel knurrte Aaronson nun. »Setzen Sie sich!«

Er klang dabei keneswegs versöhnt und die Anweisung, Platz zu nehmen, war auch eher ein Befehl als eine freundliche Einladung. Zudem überließ er dem Kommandanten der Tyranny nicht die Gesprächsführung, sondern fuhr ohne Umschweife fort:

»Da man bei Ihrer Rekrutierung für den Flottennachrichtendienst offenbar versäumt hat, Sie angemessen auf Ihre Aufgabe vorzubereiten - oder irrtümlich davon ausging, dass das nicht nötig wäre - werde ich Sie jetzt darüber aufklären, wie diese Dinge laufen: Dieser Befehl hier beauftragt Sie, das Gespräch zu suchen, aber mich verpflichtet er zu überhaupt nichts. Ihre Rolle beim Geheimdienst ist offenbar nur die eines einfachen Informanten. Damit ist keine Autorität verbunden. Sie stehen nicht außerhalb oder gar über der Hierarchie. Solange Sie keine weitreichenden Vollmachten vorlegen können, sind Ihre Pflichten und Rechte genau die eines jeden Mannes in Ihrem Rang und Ihrer Position: Ein Commander im Büro seines vorgesetzten Captains, als Gast an Bord von dessen Schiff! Übrigens würde selbst eine Vollmacht Sie nicht von der Einhaltung militärischer Gepflogenheiten und der gebotenen Höflichkeit entbinden! Sich zum Kläger oder Richter aufzuspielen und bereits mit Strafmaßen zu drohen, war jedenfalls der Gipfel der Anmaßung und Unverschämtheit!

Ein angemessenes Vorgehen wäre es gewesen, sich zunächst auszuweisen, Ihren Auftrag und Ihre Beweggründe zu erläutern und dann respektvoll um ein Gespräch zu ersuchen. Beherzigen Sie das, wenn Sie das nächste Mal in einer Situation wie dieser sind, sonst sehe ich schwarz für Ihre Karriere beim Geheimdienst und auch bei der Flotte!

So. Und jetzt können Sie Ihre Fragen stellen. Von mir aus auch mit dem Aufnahmegerät. Aber vergeuden Sie nicht meine Zeit!«


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[Widek-System - Imperiale Formation - VIN Liquidator - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)

Crescent brauchte nicht sonderlich lange auf neue Anweisungen zu warten. Nur einige wenige Stunden, nachdem er die Nova verlassen und die er auf der Brücke des Vindicator-Kreuzers zugebracht hatte, trat ein hellgrau uniformierter Ensign aus der Kommunikationsabteilung an den Commander heran und überreichte ihm ein Datapad.

"Sir, eine Nachricht aus dem Kuat-System. Hohe Prioritätsstufe, Betreff Marschbefehl."

Mit diesen Worten zog sich der Mann zurück und überließ es seinem Vorgesetzten, die Nachricht zu studieren. Im Kuat-System lag eine der, wenn nicht die größte Werftanlage der gesamten Galaxis, die ganze Flotten von Sternenzerstörern in kurzer Zeit produzieren konnte. Dementsprechend war sie hervorragend bewacht, die ganze Vierte Gefechtsflotte war in diesem System stationiert - weshalb also sollte die Liquidator, die nur unwesentlich zur besseren Verteidigung Kuats beitragen konnte, dorthin abgezogen werden? Hier bei Widek hingegen wurde das Schiff dringender benötigt, Volo war davon ausgegangen, dass er es beim Widerstand gegen einen yevethanischen Angriff auf das hiesige Sektorhauptquartier in den Kampf führen würde. Der Corulager öffnete das Dokument, indem er seine Codezylinder zum Scannen und damit Bestätigen seiner Identität über das Datapad zog, und begann zu lesen.
Marschbefehl an die VIN Liquidator
  • Startposition: Widek-System
  • Zielposition: Kuat-System
  • Name der Einheit: Vindicator-Klasse-Sternenzerstörer Liquidator
  • Kommandeur: Commander Volo Crescent
Auftrag: Hiermit werden Sie angewiesen, sich unverzüglich mit Ihrem Schiff in das Kuat-System zu begeben. Die VIN Liquidator ist dabei für eine Kommandoübergabe im Kuat-System vorzubereiten. Sämtliche Mängel und Schäden sind für einen Werftaufenthalt im Logbuch vorher zu vermerken. Commander Volo Crescent hat sich bei Ankunft im Kuat-System persönlich im Hauptquartier der Imperialen Flotte in Kuat City, Kuat, Kuat-System, bei Vice Admiral Yanoko zu melden, um weiterführende Befehle zu erhalten.

gez. Admiral Yanoko
Eine Kommandoübergabe? Wurde der schwere Kreuzer etwa außer Dienst gestellt, oder, was um einiges schlimmer wäre, Volo des Kommandos enthoben? Für beide Möglichkeiten gab es eigentlich keine Begründung, daher schloss der Commander, dass er wohl ein neues Schiff erhalten würde. Nur weshalb sollte er zu diesem Zweck in das Kuat-System selbst reisen? Wenn man der Meinung war, er wäre als Befehlshaber besser für einen anderen Schiffstyp geeignet, konnte man dies sogleich hier bei Widek bewerkstelligen. Durch die versammelte Blockadeflotte war eine große Auswahl geschaffen, nebst anderen Offizieren, die die Liquidator anstelle ihres vorherigen Kommandos übernehmen konnten. Lediglich Großkampfschiffe waren rar gesät. Doch diese, insbesondere die Imperial-Klasse-Sternenzerstörer, wurden aufgrund der dortigen Werftkapazitäten vorzugsweise im Kuat-System gebaut. Möglicherweise würde Volo auf einem solchen als Erster Offizier stationiert werden, sein Rang war einfach zu niedrig, um ein kapitales Schlachtschiff zu befehligen. Diesen Gedanken, der Crescent aufgrund der Karrierechancen und Ähnlichem im Grunde zusagte, im Hinterkopf, gab dieser die nötigen Anweisungen. Zunächst rief er den noch bereit stehenden Ensign wieder zu sich und gab ihm das Datapad zurück.

"Benachrichtigen Sie Widek über unsere Abreise."

Dann wandte er sich in Richtung der Navigationssektion.

"Kurs auf das Kuat-System setzen."

Der Ensign begab sich wieder zur Kommunikationsstation, während der Steuermann bereits begann, den Bug des Vindicators in die Richtung des gewünschten Sprungpunktes zu drehen. Sobald der Kreuzer fertig ausgerichtet war, wurde der Hebel für den Hyperantrieb betätigt und die Sterne vor den Brückenfenstern verwandelten sich in leuchtende Streifen.

[Imperialer Raum, nahe Widek - VIN Liquidator - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Gordon Aaronson

Nachdem Captain Aaronson seine Ausführungen beendet und angemerkt hatte, dass Scytale nicht seine Zeit verschwenden sollte, nahm Mentel sein Datapad, überspielte die notwendigen Daten auf einen Datenzylinder und legte es vor Aaronson ab. Fragend wurde er angesehen. Also fing Scytale an, sich zu erklären.

,,Captain Aaronson, ich haber mich tatsächlich respektlos verhalten. Selbst wenn, ich kann nicht um Verzeihung bitten, da es meine Schuld ist, Sir.

Da Sie wünschen, dass ich nicht Ihre Zeit verschwende, werde ich mich kurz fassen. Wie bereits gesagt, hat ein hohes Tier im MGD Interesse an Ihnen und ich habe den Befehl Sie zu rekrutieren. Auf dem Datenzylinder finden Sie sämtliche Daten. Laut meinen Anweisungen gilt dieses Angebot nur 72 Stunden. Sollten Sie sich dagegen entscheiden, gilt Geheimhaltung. Bei Verletzung ebenjener sind entsprechende Strafen zu erwarten.

Dies und weiteres können Sie in den Dateien nachlesen. Ich möchte Sie nochmals um Verzeihung bitten für mein ungebührliches Verhalten und bitte höflichst darum, mich entfernen zu dürfen?"

Immer noch stand Scytale aufrecht vor Aaronson und erwartete weitere Anweisungen seitens seines Vorgesetztens.

[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Gordon Aaronson

@Wonto Beim letzten gesprochenen Satz des ersten Absatzes ist es nicht als Drohung gemeint ;)
 
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Gordon Aaronson rechnete damit, dass Scytale Mentel ihm nun abermals Fragen zum Verlauf der Mission stellen würde, um dem Nachrichtendienst eine Einschätzung seiner persönlichen Schuld zukommen zu lassen. Also genau wie bei dem unglücklichen Start des Gesprächs, nur vermutlich ein wenig respektvoller, nachdem ihm nun der Kopf gewaschen worden war. Zunächst räumte der Commander auch ein, dass er sich respektlos verhalten hatte. Doch was dann kam, überraschte den Captain. Seinen Fragenkatalog hatte Mentel mittlerweile wohl gestrichen, nun sprach er ein ganz anderes Thema an, das sich als tatsächlicher Zweck seiner Anwesenheit entpuppte. Jenes ›Hohe Tier‹, das ihn beauftragt hatte, mit Gordon zu sprechen, erwartete wohl nicht nur einen Bericht von ihm. Er sollte den Mygeetaner für den Dienst rekrutieren! Ein entsprechendes Dokument überreichte er ihm mit Hinweis auf die Geheimhaltung. Auch diesmal drohte er Folgen an, aber das war unter diesen Umständen auch nachvollziehbarer.

Insgesamt betrug sich Mentel nach der Zurechtweisung nun so, wie Aaronson es von ihm erwartete. Sein Betragen war frei von Anmaßung und Herablassung. Unter diesen Umständen hätte der Commander auch einigermaßen vernünftige Antworten auf Fragen zu den Hergängen bei Metellos erhalten, aber die schienen ja ohnehin nur ein Vorgeplänkel gewesen zu sein. Jetzt, nachdem er sein eigentliches Anliegen losgeworden war, hatte der junge Bastioner offenbar keinen Bedarf mehr an einer Unterhaltung. Er bat respektvoll darum, sich entfernen zu dürfen.

»Erlaubnis erteilt, Commander«, antwortete Gordon Aaronson. »Über diese Sache werde ich in Ruhe nachdenken. Sie erhalten meine Antwort auf die eine oder andere Weise.«

Der Captain erhob sich nun ebenfalls. Er begleitete seinen Gast aus dem Besprechungsraum heraus. Auf dem Weg zum Hangar, in dem Mentels Shuttle wartete, sprachen sie kein Wort: Nach dem Zusammenstoß, in dem Gordon den Rangunterschied so deutlich hervorgehoben hatte, herrschte große Distanz zwischen den beiden Männern. Dennoch hielt der Captain es für angebracht, seinen Besucher, der ja ebenfalls Schiffskommandant war und als solcher in gewissen Ehren stand, selbst zu verabschieden. Volo Crescent war dieses Privileg nur deshalb nicht zuteil geworden, weil die Besprechung ohne diesen weiter gegangen war.

Dank der Lifte erreichten sie den Hangar rasch und Gordon verabschiedete Scytale Mentel an der Rampe zu dessen Shuttle.

»Leben Sie wohl, Commander Mentel. Ihnen und der Tyranny allzeit gute Fahrt!«

Darauf kehrte er auf seine Brücke zurück. Dass die Nachbesprechung mit den beiden Commanders zu Ende war, bedeutete nicht, dass man wirklich einen Haken hinter diese Mission machen konnte. Noch einige Formalitäten waren zu erledigen. So neugierig er auch sein mochte: Den Datenträger vom militärischen Geheimdienst würde er sich erst später ansehen, wenn er den Kopf frei und ein wenig mehr Ruhe dafür hatte, eine solche Entscheidung zu fällen. Nun musste er erst einmal seine aktuellen Pflichten so gewissenhaft wie möglich zu Ende bringen. Er war allerdings kaum auf der Brücke angelangt, als ihn ein blaues Gesicht daran erinnerte, dass es noch einen weiteren Gast auf der Nova gab. Kytana Soutenne stand vor ihm. Offenbar hatte sie auf ihn gewartet. Ob sie verärgert darüber war, dass er sie nicht zu der Nachbesprechung eingeladen hatte, konnte er ihr nicht ansehen. Nun äußerte sie den Wunsch, ebenfalls die Nova zu verlassen. Obwohl Gordon sie nicht mochte und wirklich froh war, dass sie aus seinem Machtbereich verschwand, ließ er es sich nicht nehmen, auch sie zum Hangar zu begleiten und persönlich zu verabschieden. Er ordnete an, dass eine Fähre bereit gemacht wurde, die sie nach Widek brachte. Dort wartete ihr eigenes Schiff auf sie.

»Die Unterstützung des Geheimdienstes war sehr wertvoll bei dieser Mission. Ohne Ihre Informationen hätten wir Darrenholm nicht rechtzeitig eingeholt. Selbstverständlich tragen meine Berichte dieser Tatsache Rechnung«, sicherte er ihr zu. Dass er in seinen Dokumenten den Beitrag des IGD weit positiver gewertet hatte als den der Agentin selbst, die weniger gut dabei wegkam, erwähnte er nicht explizit. Sie konnte sich sicherlich denken, dass sie sich nicht als Freunde trennten. »Leben Sie wohl, Operative Soutenne

Erst jetzt konnte er sich abermals auf den Weg zur Brücke machen und sich seinen dortigen Aufgaben widmen. Der Captain sorgte dafür, dass nach den Einsatzberichten nun auch die dazugehörigen Logbücher, Sensoraufzeichnungen und Computeranalysen zusammengestellt und nach Widek überspielt wurden. Außerdem veranlasste er, dass die Nova sich für neue Aufgaben bereit machte, welche auch immer das sein mochten. Ihre Schäden, die sie bei der Schlacht von Galantos davongetragen hatte, waren noch nicht zur Gänze behoben, aber sie hatte sich bei der Jagd nach Darrenholm gut geschlagen und würde zur Not auch in ein neues Gefecht fliegen können, wenn es nötig wäre. Nachdem er alle Befehle erteilt hatte, die er für notwendig hielt, erstellte er eine Nachricht, in der er ganz offiziell seinen Einsatz für beendet erklärte und den Befehl über die Tyranny und die Liquidator aufgab. Diesen übermittelte er an das Flottenkommando wie auch an beide Schiffe.

Die Taskforce, die den Verräter bei Metellos gestellt hatte, existierte nun nicht mehr. Die Nova erwartete neue Befehle.


[Widek-System | Weltraum | DRD Nova | Brücke] Gordon Aaronson und Crew
 
[Widek-System - Imperiale Formation - DRD Nova - Besprechungsraum] Scytale Mentel, Gordon Aaronson

Zum Glück akzeptierte Aaronson die Bitte, nun gehen zu dürfen. Er hätte es keine Minute länger mit diesem Mann ausgehalten. Wie zu erwarten schwiegen die beiden, während der Captain Scytale zu seinem Shuttle begleitete. Die Verabschiedung erwiderte Scytale jedoch weiterhin respektvoll. Den Flug zur Tyranny war er so in Gedanken versunken, dass der Hauptpilot ihn mehrfach ansprechen musste, weil sie bereits auf dem Schiff der Gladiatorklasse angekommen waren. Der Weg zur Brücke verlief schweigend. Niemand sprach ihn an und niemand wurde von ihm angesprochen.


Kaum angekommen befahl Scytale die letzten Berichte nach Widek zu übermitteln und ließ den ersten und zweiten Offizier in seinem Büro auf der Kommandoebene antreten. Innerhalb kürzester Zeit waren diese dem Befehl gefolgt, sehr zur Zufriedenheit von Scytale.

,,Meine Herren, die Nachbesprechung mit Captain Aaronson und Commander Crescent ist erledigt und nun existiert die Taskforce zur Ergreifung des Verräters Darrenholm nicht mehr. Die Mission ist, wie sie beide wissen, erfolgreich verlaufen. Die Tyranny ist so gesehen relativ jung und hat kaum Einsätze hinter sich. Da wir allerdings der ständigen Bedrohung durch die Yevethaner ausgesetzt sind, sehe ich mich gezwungen eine Notbesatzung an Bord zu halten, der Rest hat 48 Stunden Landgang. Mr Vorrei, kümmern Sie sich darum. Ich möchte dass das Schiff jederzeit kampfbereit ist. Die Leute werden sicherlich murren, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Geben Sie der entsprechenden Besatzung doppelte Ration.

Mr Orria, Ihren Bericht habe ich noch nicht erhalten. Was ist der Grund dafür?"

[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Büro] Scytale Mentel, Shion Orria, Baclaton Vorrei [NPC]
 
[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Flak Deck] Vice Admiral Wodan Sent (NPC)

Wodan Sent war alles andere als zufrieden mit der derzeitigen Situation der Flotte. Die Yevethaner hatten leider viel zu viele Erfolge eingefahren und das Imperium aus Koornacht quasi herausgeworfen. Der Moral der Flotte hatte es auch geschadet, wie er aus den Berichten heraus lesen konnte. Es Gipfelte darin das ein Kommandeur sogar im Angesicht des Feindes aus einer Schlacht geflohen war. Leider las sich der Bericht über das Schicksal des Verräters, sich nicht viel besser in seinen Augen. Vice Admiral Sent musste erst in den Datenbanken nachsehen, um zu erfahren was ein Jawa war. Es war beschreibend für die Neue Republik Abkömmlinge von Nagetieren ein Kommando zu geben. In seinen Augen war dies ein Zeichen von Schwäche, die seine Flotte gezeigt hatte und das war so nicht annehmbar.

Als könnte man auf Augenhöhe mit einem Jawa reden. Der Gedanke alleine war bereits Lächerlich. Alleine wenn man die geringe Körpergröße, dieser Primitiven Lebensform bedachte. Nachdenklich saß er hinter seinem Schreibtisch und presste die Lippen zu einem dünnen strich zusammen. Noch einmal las er sich den Bericht eines Captain Gordon Aaronson durch und rief danach die Akte des Mannes auf. Wirklich erstaunt war er nicht über den großen Umfang der Akte. Ein gutes Zeichen war es jedoch nicht. Als Karriereoffizier konnte man Aaronson wirklich nicht beschreiben. Es gab in der Akte nicht viel was ihm darin überraschte. Er hatte eine Feldbeförderung bekommen für seine Flucht aus dem Korrnacht Sternhaufen. Ein Bericht der Wodan Sent ein klein wenig milder stimmte Captain Aaronson gegenüber. Trotzdem fragte sich Sent für was sich Captain Gordon Aaronson hielt? Einen Diplomaten oder einen Flottenoffizier. Eine Frage die er ihm wohl stellen musste.


Mit einem Seufzen machte er die Akte wieder zu und lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück und dachte einen Augenblick nach. Er war fünf Jahre Älter als dieser Aaronson, trotzdem hatte er es bis zum Rang eines Vice Admirals gebracht. Davon mal abgesehen das er sein erstes Kommando deutlich früher bekommen hatte, als dieser Mann. Dabei hatte er sogar Einflussreiche Verwandte, die ihm hätten Helfen können. Es schien fast ein wenig als würde es diesem Captain an Ehrgeiz und Kampfeseifer fehlen. Gedankenverloren wanderte sein Blick zum Großen Panoramafenster und schaute hinaus in die tödliche Kälte des Weltalls.

Vielleicht sollte er sich diesem Mann einmal persönlich Vorknöpfen. Um mit ihm über seine Zukunft in der Flotte zu reden und wie er sich diese den seiner Meinung nach vorstellte. Vielleicht würde das schon ausreichen um ihn wieder auf den richtigen Imperialen weg zurück zu führen. Ganz hoffnungslos war der Mann wohl nicht, wie er bei der Schlacht von Corellia und beim Rückzug aus dem Koornacht Sternhaufen bewiesen hatte. Aber er brauchte wohl einen kräftigen Schubs um diesen Mann einmal Wachzurütteln. Er aktivierte kurzerhand eine Sprechverbindung zu seinem Adjutanten. "Lieutenant Evens, ich möchte Captain Aaronson von der Nova, heute noch persönlich sprechen, sorgen sie dafür" und schaltete den Kanal wieder ab und Blickte dabei weiter aus dem Fenster. Evens würde schon die richtigen Worte dafür finden, das tat er meistens.

[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Flak Deck] Vice Admiral Wodan Sent (NPC)
 
[Widek-System | Weltraum | DRD Nova | Quartier des Captains] Gordon Aaronson

Gordon Aaronson erwachte beim ersten Signal des Comlinks. Sofort setzte er sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Das Licht ging an und mit schlafmüden augen blinzelte er in den Raum, bevor er sich erhob und an den Computer trat. Der Ruf kam von der Brücke, und da man ihn um diese Zeit störte, ging es wohl um etwas Wichtiges. Er seufzte. Der Ruf kam ihm ungelegen, denn er hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein. Doch es half nichts.

»Was gibt es?« fragte er mit rauer Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, dass er geweckt worden war. Noch vor nicht allzu vielen Jahren war er sofort hellwach gewesen, wenn ihn zu nachtschlafender Zeit die Pflicht ereilt hatte. Doch seit einiger Zeit brauchte er länger, um in die Gänge zu kommen. Da machte sich wohl das Alter bemerkbar. Er war eben kein junger Mann mehr. Vor zwei Tagen war sein fünfundfünfzigstes Lebensjahr zu Ende gegangen und in all dem Stress und Trubel hatte er es nicht einmal bemerkt. Auf der Silver Bullet wäre er daran erinnert worden, denn seine Offiziere hätten höchstwahrscheinlich daran gedacht. Aber auf der Nova war er noch nicht lange genug, als dass die Leute wissen könnten, wann er Geburtstag hatte.

»Ramonis hier. Captain, ich bedaure, dass ich Sie stören muss. Soeben ist eine Nachricht von der Destruction eingetroffen, dem Flaggschiff von Vice Admiral Sent. Ein Lieutenant Evens, offenbar der Adjutant des Admirals, teilt mit, dass Sie auf der Destruction erwartet werden; und zwar zum frühest möglichen Zeitpunkt. Es geht um den zurückliegenden Einsatz. Es wird eine Rückmeldung erwartet, wann mit Ihnen zu rechnen ist.«

Das war allerdings ein guter Grund, ihn zu wecken. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, denn wenn ein Admiral rief, ließ man ihn nicht warten. Gordon hatte schon befürchtet, dass es noch Fragen zu seinen Berichten geben würde. Ihm war klar, dass seine Entscheidungen bei Metellos dienstrechtliche Konsequenzen haben konnten, auf die eine oder andere Weise. Ob eine Ladung zu einem persönlichen Gespräch ein gutes oder schlechtes Omen war, konnte er nicht beurteilen, denn er kannte Vice Admiral Sent nicht. Doch eines war klar: Ihn warten zu lassen, würde keinen guten Eindruck machen.


»Ist die Destruction hier im System?«

»Ja, Sir. Nur etwa fünfzehntausend Kilometer von uns entfernt.«

»Dann teilen Sie mit, dass ich in einer Stunde da sein werde.«

Da blieb nicht viel Zeit, um vollends wach zu werden und sich frisch zu machen.

»Verstanden. Ich lasse ein Shuttle vorbereiten, Sir.«

»Tun Sie das. Ende!«

Gordon seufzte noch einmal. Dann warf er einen Blick auf den Chronometer und stellte zu seiner Überraschung fest, dass er doch recht lang geschlafen hatte. In einer Viertelstunde hätte ihn ohnehin das Wecksignal aus dem Schlummer gerissen. Besonders erholt fühlte er sich jedoch nicht. Er schlief nicht mehr so gut seit Koornacht. Nein, eigentlich schon seit der Schlacht von Corellia. Der Urlaub auf Zeltros hatte geholfen, aber die hektischen Zeiten, die danach gekommen waren, hatten die Erholung längst wieder zunichte gemacht.

Der Captain erhob sich und läutete nach seinem Steward. Er wies den jungen Mann an, ihm einen Caf und ein kleines Frühstück zu bringen. Während dieser der ANweisung nachkam, ging der Mygeetaner in den Hygieneraum, um zu duschen und sich zu rasieren. Er achtete darauf, dass seine Uniform tadellos saß, und kämmte das graue Haar so akkurat wie möglich. Im Gegensatz zu einigen eitleren Kollegen verzichtete er jedoch auf Faltencremes und alles andere, was ihn jünger erscheinen ließ, als er war. Eigentlich sah er sogar älter aus als 55. Er war äußerlich stark gealtert im letzten Jahr. Doch er hatte sich noch nie sehr um sein Äußeres geschert, solange er einigermaßen fit blieb und einen gepflegten Eindruck machte. Insbesondere Letzteres erschien ihm heute wichtig. Denn das Treffen, das ihm auf der Destruction bevorstand, mochte Einfluss auf seine Karriere haben.

Als er in den Wohnbereich seines Quartiers zurückkehrte, stand das bestellte Frühstück auf dem Tisch. Für eine ausgedehnte, reichhaltige Mahlzeit blieb keine Zeit, nur für eine schnelle Tasse Caf und eine Kleinigkeit. Der Steward hatte mit Sirup bestrichenes Gebäck gewählt: Ein starker Kalorienschub, um schnell die letzte Müdigkeit zu vertreiben. Gordon aß, so rasch er konnte, ohne die Sauberkeit seiner frischen Uniform zu riskieren.

Danach machte er sich auf den Weg zum Hangar. Er lag gut in der Zeit, hatte sogar noch einige Minuten. Doch er wies den Piloten an, sofort zu starten. Er wollte lieber zu bald bei Admiral Sent erscheinen als zu spät. Falls es unterwegs noch zu irgendeiner Verspätung kam, würde er sich sehr darüber ärgern, nicht sofort losgeflogen zu sein. Stattdessen befahl er, das letzte Stück Weg mit niedriger Geschwindigkeit zurückzulegen und den Zeitpuffer auf diese Weise aufzubrauchen. Einige Minuten vor der Zeit erreichte das TIE-Shuttle den Victory-Sternenzerstörer, der dem Vice Admiral als Flaggschiff diente. Sofort erhielt es die Erlaubnis, in einem der Hangars zu landen. Als Gordon die Fähre verließ, erwartete ihn dort ein Mann in der Uniform der Flotte und den Abzeichen eines Lieutenant. Das musste Evans sein, Sents Adjutant. Dieser hieß den Captain auf der Destruction willkommen.

»Danke, Lieutenant. Sofern der Admiral mich bereits erwartet, bringen Sie mich zu ihm.«

[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Hangar] Gordon Aaronson, Lieutenant Evans
 
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[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Flug Deck] Gordon Aaronson und Lieutenant Evans (NPC)

Lieutenant Evans war ein junger Mann und hatte seinen Posten, nur dank der Kontakte seiner Familie bekommen. Er war mit etwa ein Meter siebzig nicht unbedingt der größte, auch sonst war er eher unscheinbar, was er wohl durch einen Oberlippenbart ein wenig ausgleichen wollte. Wie immer sah er wie aus dem Ei gepellt und gepflegt aus, als er im Hangar auf die Ankunft des Captains wartete. Seine Uniform sah eindeutig maßgeschneidert aus. Das Shuttle war Pünktlich und Evans setzte sich in Bewegung, so das er neben dem shuttle stand, als sich die Luke öffnete und Captain Aaronson ausstieg. Kurz nahm Evans Haltung an und nickte dem Captain kurz zu "Willkommen an Bord der Destruction, Captain Aaronson" und lächelte kurz geschäftsmäßig, bei dessen Antwort. Auch wenn es etwas aufgesetzt wirkte bei ihm.

"Folgen sie mir bitte Captain" Evans setzte sich in Bewegung, ohne sich noch einmal umzusehen und ging auf den Ausgang des Hangars zu. Es herrschte hier reges Treiben, Wartungspersonal kümmerte sich um die Einsatzbereitschaft einer Staffel TIE/ad Avenger, die wohl kurz zuvor, von einem Übungseinsatzes zurück gekommen war. Übungsraketen wurden aus den Munitionsmagazinen der Jäger entfernt und gegen welche mit scharfen Gefechtsköpfen ausgetauscht. Versorgungsschläuche wurden angeflanscht und füllten die Tanks des Jägers wieder auf. Doch dafür hatte Lieutenant Evans nicht einmal einen Seitenblick übrig. Er betrat einen Lift, der auf ihn gewartet hatte und hielt die Tür solange offen, bis Captain Aaronson eingetreten war. Schweigend fuhren sie nach oben, in Richtung Kommandodeck des Victory Sternzerstörers.

Als sich der Lift wieder öffnete, war nur ein kurzer Gang zu sehen, der in einer Doppeltür endete. Links und Rechts der Tür, konnte man die weiße glänzende Rüstung von zwei Sturmtruppen Soldaten sehen, beide hatten ihre Blastergewehre in der Hand und wirkten auf den ersten blick wie zwei massive bewegungslose Staturen. Ohne sich um sie zu Kümmern ging Evans weiter, kaum das sich die Türen geöffnet hatten und blieb erst vor der Doppeltür stehen und drehte sich zu Captain Aaronson um. "Vice Admiral Sent erwartet sie bereits in seinem Büro" stellte er klar und hob kurz seinen Codezylinder und hielt diesen an einen kleinen Sensor an der Wand. Woraufhin sich die Doppeltür öffnete.

Für die enge eines Kriegsschiff wirkte der Raum geradezu gewaltig. Ein alter, aus irgend einem dunklem Holz gefertigter Schreibtisch, dominierte den Raum. Der sonst eher Schlicht und funktional wirkte, bis auf das Imperiale Hoheitszeichen an der Wand hinter dem Schreibtisch. Nur zwei eher kleine Dinge stachen noch heraus. Das kleine sehr detailreiche Modell des Schiffes und das Holobild einer eher rundlichen Frau, mit zwei Jugendlichen Mädchen. Admiral Sent stand mit dem Rücken zu ihm, an einem der großen Panoramafenster des Raumes und schaute hinaus ins All. Einige der anderen hier versammelten Kriegsschiffe waren zu erkennen. Sent hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und genoss noch einem Moment länger den Anblick, der sich ihm bot, obwohl er die Tür gehört hatte. Und löste sich erst einen Augenblick später von diesem Anblick und drehte sich langsam in Captain Aaronson Richtung. Sents braune Augen suchten die von Captain Aaronson und versuchten sich ein Bild von ihm zu machen und mit seiner Personalakte zu einem Bild zu formen. "Schön das sie so schnell Zeit gefunden haben Captain Aaronson" begrüßte er den Mann.

Mit einem kurzen Lächeln deutete er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch "Setzen sie sich doch bitte" und begab sich selber hinter den Schreibtisch und setzte sich in seinen Bürostuhl. Sein Blick wurde nun ernster als er Aaronson betrachtete. "Wenn es ihnen recht ist, komme ich gleich zum Thema Captain Aaronson. Ich habe ein gewaltiges Problem geerbt. Aber das muss ich ihnen kaum erzählen, sie waren ja mittendrin, als der Aufstand der Yevethaner in N`Zoth begann. Auch die Moral der Flotte hat darunter und wegen Galantos gelitten, wie sich sicherlich vorstellen können. Einen Deserteur haben sie ja verfolgen müssen. Die Schiffe, die mir zur Verfügung stehen, sind begrenzt und ich kann mir keine Unnötigen Verluste mehr leisten . Deshalb habe ich mir ihre Berichte meiner Kommandeure besonders genau angesehen, die von Anfang an dabei waren. Die bereits Erfahrung mit den Yevethanern machen durften. Leider haben sich beim Lesen ihrer Berichte, sich einige Fragen aufgetan, die ich mir nicht ganz erklären kann. Könnte es sein das in ihrer Personalakte versäumt wurde, ihre Diplomatische Ausbildung zu vermerken Captain Aaronson?"

[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Flag Deck] Gordon Aaronson und Vice Admiral Sent (NPC)
 
[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Hangar] Gordon Aaronson, Lieutenant Evans

Captain Aaronson musterte im Vorübergehen den Hangar der Destruction. Er bedauerte, nicht kurz bei einem der Avengers stehen bleiben zu können: Er sah diesen recht modernen und leistungsstarken Jägertyp zum ersten Mal persönlich aus solcher Nähe. Doch deshalb war er nicht hier. Warum genau, das würde er wohl bald erfahren. Was auch immer es war: Er hoffte, dass er es bald hinter sich haben dürfte. Persönliche Treffen mit Vorgesetzten, selbst wenn es nicht um unangenehme Themen ging, waren ihm nie ganz geheuer und leider merkte man ihm das oft auch an. Er war nach Jahrzehnten als reiner Befehlsempfänger noch nicht lange genug selbst Kommandant, um die Scheu vor dem höheren Rang abzulegen, und fühlte sich in solchen Situationen oft wieder wie ein junger Ensign.

›Reiß dich zusammen!‹ dachte er sich. ›Es wird schon nicht ewig dauern. Sent hat auch Wichtigeres zu tun.‹

Es war nicht zu übersehen, dass das Schiff in Vorbereitungen für ein Gefecht begriffen war. Ob es sich dabei um reine Routine handelte, der allgemeinen Situation so nahe am Koornacht-Sternhaufen geschuldet, war schwer zu sagen. Möglicherweise wusste Sent als hiesiger Vertreter des Flottenkommandos auch etwas, das die Offiziere in niederen Rängen und auch die Befehlshaber kleinerer Schiffe noch nicht erfahren hatten: Möglicherweise war ein yevethanischer Angriff zu befürchten oder eine Gegenoffensive stand bevor. Was auch immer es war, Gordon beneidete den Vice Admiral nicht darum, diese Verantwortung zu tragen. Sicherlich kam der Mann (sofern er denn einer war - der Mygeetaner hatte in der Kürze der Zeit keine Erkundigungen mehr eingeholt) kaum zur Ruhe. Ob es gut oder schlecht war, wenn der Admiral sich Aaronsons Angelegenheit unter Zeitdruck widmete, war allerdings auch eine Frage, die vergeblich auf eine Antwort wartete.

Evans, ein eher unscheinbarer Mann mit gepflegtem Äußeren, führte den Besucher direkt zum Büro des Vice Admiral. Es handelte sich um einen ziemlich großen Raum, der von einem Scheibtisch aus Holz oder einem Imitat dominiert wurde. Das Büro lag an der Außenhülle des Schiffes und hatte ein großes Sichtfenster. Wahrscheinlich war das ein Detail, das die Destruction von anderen Schiffen der Victory-Klasse abhob und ein gutes Beispiel dafür, dass auch Schwesterschiffe sich teilweise nicht unerheblich voneinander unterschieden: Ein Raumfahrer mit geschultem Blick erkannte ein ihm bekanntes Schiff unter Dutzenden der gleichen Klasse. Der Admiral stand am Fenster und blickte hinaus ins All. So nah am Koornacht-Sternhaufen war dieser deutlich zu sehen: Eine dichte Ansammlung von Tausenden heller Sterne, so dicht beieinander, dass sie zu einem bleichen Fleck verschwommen, wenn man nicht genau hinsah. Bestimmt war es kein Zufall, dass das Schiff so ausgerichtet worden war, dass der Admiral von seinem Schreibtisch aus die umkämpften Gebiete sehen konnte. Ob er aber gerade jetzt seinen Gedanken nachhing oder der Blick zum Fenster hinaus nur eine dramatische Kulisse schaffen sollte, blieb dahingestellt.

Gordon, der beim Eintreten Haltung angenommen hatte, verspürte ein mulmiges Gefühl, als Sent sich zu ihm umdrehte. Der Mann war ungefähr in seinem Alter, vielleicht ein paar Jahre älter. Grundsätzlich begrüßte er es, nicht abermals vor einem Vorgesetzten zu stehen, der um Vieles jünger war als er. Und dieser war glücklicherweise ein Mensch. Die Gegenwart von Admiral Prokith, einem Muun, war Aaronson sehr unangenehm gewesen.

»Captain Gordon Aaronson. Melde mich wie befohlen!« verkündete er. Sent hieß ihn willkommen und gebot ihm, sich zu setzen. Darüber war Gordon froh, denn es nahm ihm ein wenig Druck. Durch die unterschiedliche Qualität und Höhe der Sitzmöbel saßen sie sich gleich in mehrfacher Bedeutung nicht in Augenhöhe gegenüber, aber das wäre ihrem Verhältnis zueinander auch nicht angemessen gewesen.

Sent begann damit, kurz zu schildern, in welcher Lage er sich befand. Er ging dabei nicht auf aktuelle Ereignisse ein, so dass der Captain der Nova nicht erfuhr, ob es neue Erkenntnisse über die Aktivitäten des Feindes gab oder ob baldige Gegenmaßnahmen geplant waren. Der Admiral betonte, dass er in seiner schwierigen Lage insbesondere auf die Berichte derjenigen achtete, die schon ihre Erfahrungen mit den Yevethanern gesammelt hatten. Und auch die Jagd auf Darrenholm hatte er offenbar interessiert verfolgt. Und dann kam er sogleich zur Sache. Er fragte Gordon Aaronson nach dessen diplomatischer Ausbildung. Diese Frage war offensichtlich sarkastischer Natur, wenngleich nichts in der Stimme oder Mimik des Admiral darauf hindeutete: Er wirkte nach wie vor ernst und sachlich. Aber er wusste selbstverständlich, dass es eine solche Ausbildung nicht gab, und seine Frage war nichts anderes als ein ungewöhnlich verpackter Vorwurf. Ja, Gordon hatte sich bei Metellos weit aus dem Fenster gelehnt und würde nun die Quittung erhalten. Aber hoffentlich bekam er zuvor noch die Gelegenheit, sich zu rechtfertigen. Im Moment schien ihm das noch nicht möglich zu sein, denn der Admiral hatte ihm nicht das Recht eingeräumt, sich ausgiebig zu äußern. Lediglich auf diese ironische Bemerkung schien er eine Erwiderung zu erwarten. Vielleicht um auszuloten, mit was für einem Mann er es zu tun hatte.

»Admiral, Sir: Ihre Akten sind korrekt, eine solche Ausbildung habe ich nicht erhalten.«

Dass sie ihm in dieser vertrackten Situation aber sicherlich gute Dienste geleistet hätte, weil er dann weniger hätte improvisieren müssen, merkte er sicherheitshalber nicht an. Er wollte weder sarkastisch noch aufmüpfig wirken. Sein Vorsatz war, ebenso wie bei dem Treffen mit Admiral Prokith auf Galantos, nach Kräften zur Aufklärung beizutragen und Verantwortung zu übernehmen für alles, was er sich tatsächlich hatte zu Schulden kommen lassen. So sollte sich seiner Meinung nach ein Offizier verhalten. Dass er dieser Schablone nicht immer gerecht wurde, missfiel ihm selbst am meisten.

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Vice Admiral Sent nickte bedächtig und sah Captain Gordon nachdenklich an. "Dann würde es mich interessieren wieso sie auf den Gedanken kamen, mit einem Jawa Verhandlungen aufzunehmen, wenn sie kein ausgebildeter Imperialer Diplomat sind?" und lehnte sich ein wenig zurück, in seinem Stuhl. Für Captain Aaronson sprach das er überhaupt eine Entscheidung getroffen hatte, wenn es auch Vice Admiral Sents Meinung nach, es die Falsche Entscheidung gewesen war. Viele Offiziere konnten nicht einmal das, hatte Sent leider schmerzlich erfahren dürfen.

"Weil ich darin eine Chance sah, die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Die einzige Chance. Die Rebellen - Verzeihung, die Republikaner - waren dabei, sich in den Kampf zwischen meiner Taskforce und der Keeper aktiv einzumischen. Sie haben sich in die Schusslinien bewegt und sogar Fähren mitten durch das Inferno zur Keeper geschickt, damit wir nicht mehr feuern konnten, ohne dass es Republikaner trifft. Ich sah zwei Möglichkeiten: Entweder das Feuer einzustellen und Darrenholm mitsamt Schiff, Besatzung und all seinen Geheimnissen zur NR übertreten lassen; oder auf Rebellenschiffe schießen, die, wie ich hinzufügen möchte, in der Übermacht waren und die kürzeren Nachschubwege hatten. Mit dem Weg, den ich gewählt habe, wollte ich diese Entscheidung zwischen zwei Übeln umgehen. Ich hatte die vage Hoffnung, eine Lösung zu finden, bei der weder der Verräter entkommt noch der Friedensvertrag gebrochen wird. Glücklicherweise hat sich dieser Commander Het'kar tatsächlich überzeugen lassen, dass Darrenholm die Sache nicht wert ist. Mir ist bewusst, dass ich dafür einige Vorschriften ... gedehnt habe und ich übernehme selbstverständlich die Verantwortung dafür. Ich möchte aber respektvoll darum bitten, zu berücksichtigen, dass ich die Keeper samt ihrem Kommandanten zurück bringen konnte. Und zwar ohne einen bewaffneten Konflikt mit der NR zu provozieren, der Seine Majestät Frieden versprochen hat.«

Aufmerksam lauschte er Captain Aaronson Erklärung und nickte dabei verstehend. Es war nicht so, das Vice Admiral Sent Aaronsons Gründe nicht nachvollziehen konnte. In gewisser weise waren sie nicht einmal Falsch, doch von einem Flottenoffizier verlangte Vice Admiral Sent doch andere Qualitäten, als das gezeigte. "Captain Aaronson, mir ist jetzt klar warum sie diese Entscheidungen getroffen haben und wären wir Teil der Neuen Republik wären ihre bedenken wohl auch durchaus richtig. Doch das ist unrelevant...." einen kurzen Moment lies er die Worte wirken bevor er weiter sprach und hob dann seine linke Hand und deutete hinter sich auf das Symbol an der Wand "...den wir sind das Imperium! Sie Captain Aaronson sind derjenige der den Willen des Imperium durchsetzten muss. In meinen Augen haben sie die Flotte dort draußen schwach aussehen lassen. Sie hatten drei Schlagkräftige Kriegsschiffe unter ihrem Kommando, die Republik ist an den Friedensvertrag gekettet und hätte nichts tun können ohne den Vertrag endgültig zu brechen, was sie niemals wirklich gewagt hätten. Trotzdem verlieren sie Zeit und halten einen gemütliche Plauderei mit einem, ein Meter großem Nagetier. Sie sind auf einem Bluff der Rebellion herein gefallen. Von einem Kommandeur erwarte ich um ehrlich zu sein andere Qualitäten. Haben sie auch daran gedacht, was passieren würde, wenn ihre Verhandlungen gescheitert wären. Was für Konsequenzen das dann nach sich gezogen hätte. Oder wären sie dann ihre Befehlen nicht mehr Nachgekommen, den Deserteur zu stellen?"

Sein Blick war während seiner Worte kälter geworden, immer noch fixierte Gordon Aaaronson Augen, mit seinem eisigen Blick. "Das Imperium hat eine menge einstecken müssen in den letzten Jahren, das ist uns allen leider schmerzhaft bewusst. Aber das wird sich auch wieder ändern. Dafür brauchen wir aber keine Kriegsmüden alten Männer Captain Aaronsomn, sondern Kommandeure die Entschlossenheit, Durchsetzungskraft und Gnadenlosigkeit an den Tag legen. Die Nerven und Durchhaltevermögen beweisen, wie sie es bei Bastion unter Beweis gestellt haben. Kommandeure die sich von rein gar nichts, von ihren Zielen abbringen lassen. Die den Willen des Imperators, mit aller Macht und Gewalt durchsetzen können. Das Imperium ist nicht auf schönen Worten erbaut worden, wie die Rebellion. Wir gehören den Militär an, der Flotte" und erinnerte damit noch einma ein wenigl an seine aller erste Frage. "Das hat auch einen guten Grund, den es ist die Aufgabe der Diplomaten so etwas im Nachhinein zu zerreden. Unsere Aufgabe ist es mit aller gebotener härte Zuzuschlagen."

Kurz schloss Sent die Augen und atmete einmal tief durch. Er hatte sich ein wenig in Rage geredet, merkte er selber und das gefiehl ihm gar nicht. So traf man keine entscheidungen. "Entschuldigen sie bitte meine letzten Worte. Sie sind eigentlich ein guter Kommandeur, ihre Akte beweist es immer mal wieder. Trotzdem leisten sie sich solche Schnitzer. Das kann ich einfach nicht verstehen" Sent schüttelt langsam und bedauernd den Kopf. "Wenn wir nicht solch hohen Verluste zu beklagen hätten, würde ich sie vielleicht in den Ruhestand schicken Commander Aaronson. Da bin ich ganz ehrlich zu ihnen. Doch das kann ich mir einfach nicht mehr leisten, sie haben trotz allem bereits Potenzial bewiesen und sind kein schlechter Kommandeur, haben sogar eine menge Kampferfahrung. All das spricht für sie. Sehen sie dies trotzdem als ihre letzte Chance um ihre Karriere vielleicht doch noch eine Positive Wende zu geben. Sie sollten einmal ganz genau darüber Nachdenken, was ihnen wirklich wichtig ist und was sie noch erreichen wollen, in ihrem Leben."

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Während sich Admiral Sent in Rage redete, stand Gordon Aaronson wie angewurzelt. Er verfiel genau in das Gefühl, das er an solchen Treffen so fürchtete: Seine vielen Lebens- und Dienstjahre waren vergessen und er fühlte sich wieder wie ein Kadett, der von einem Ausbilder zurechtgewiesen wurde. Er kam gar nicht auf den Gedanken, gegen die harte Kritik des Admirals aufzubegehren. Dafür war er einfach nicht der Typ. Gehorsam Vorgesetzten gegenüber war noch nie sein Problem gewesen. Eigentlich konnte er das am besten: Sich unterordnen, klare Befehle befolgen. Aber er war schon lange nicht mehr auf einer Stufe der Hierarchie, in der das ausreichend war. Je höher man in der Kommandokette stand, um so mehr Verantwortung hatte man und um so größeren Pflichten musste man gerecht werden. Niemals zuvor hatte Aaronson eine so schwierige Entscheidung zu treffen gehabt wie im Metellos-System, als vor den Läufen seiner Taskforce plötzlich republikanische Schiffe gekreuzt waren. Er war auf dieses Problem unzureichend vorbereitet und auf sich allein gestellt gewesen; die Entscheidung hatte er sich nicht leicht gemacht und der Weg, den er eingeschlagen hatte, war bestimmt nicht der einfachste gewesen. Natürlich hatte er darüber nachgedacht, was passieren konnte, wenn er sich an den falschen Strohhalm klammerte! Ihm war klar gewesen, dass er die Situation verschlimmern würde, wenn die Republikaner nicht oder nur zum Schein auf sein Angebot eingingen, und dass jede verstreichende Minute die imperiale Position schwächte! Allerdings war sein Plan aufgegangen, und danach hatte er sich nicht wieder gefragt, was wohl alles hätte passieren können. Sent hingegen tat das, und Gordon musste wohl oder übel einsehen, dass diese Frage berechtigt war. Wie groß waren denn die Chancen gewesen, dass er sich tatsächlich mit diesem kleinen, übelriechenden Nichtmenschen einig wurde und dieser sich dann sogar an sein Versprechen hielt? War es nicht viel wahrscheinlicher gewesen, dass die Republikaner nur eine List gegen ihn ausheckten und das Treffen nutzten, um Verstärkung zu bekommen? Das war nicht geschehen, aber er hätte diese Möglichkeit stärker berücksichtigen müssen. Er war zu vertrauensselig, zu blauäugig gewesen. Die Chance, Darrenholm gegen den Widerstand seiner republikanischen Verbündeten in Gewahrsam nehmen zu können, mochte gering gewesen sein. Doch mit seiner Entscheidung hätte er leicht diese kleine Chance vollends verspielt. Sogar einem Mordanschlag gegen seine Person oder einem Enterangriff auf die Nova hatte er Tür und Tor geöffnet, indem er den Rebellencommander auf sein Schiff gelassen hatte. Am Ende gab der Erfolg ihm Recht, aber nur der Erfolg, sonst nichts. Sents Worte machten ihm das auf schmerzvolle Weise klar.

Ließ man sich nicht vom glücklichen Ausgang der Mission blenden, dann erschien sein Verhalten tatsächlich nicht als das eines Mannes, der sich voll und ganz den Idealen der Neuen Ordnung verschrieben hatte. Nach diesem Maßstab musste er tatsächlich als zögerlich und kriegsmüde erscheinen. Der Vorwurf des Admirals, sein Handeln habe eher zu einem republikanischen als zu einem imperialen Offizier gepasst, brannte in seiner Seele wie ein Turbolaser. Und die Androhung des vorzeitigen Ruhestandes traf ihn ebenso hart. Zwar stellte Sent im nächsten Augenblick klar, dass es dazu nicht kommen würde, aber dass Gordon nicht ungeschoren davonkommen würde, war nun offensichtlich. Der Vice Admiral konnte gar nicht anders, als ihn zu bestrafen. Dazu stand ihm eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung, und auch wenn er um eine unehrenhafte Entlassung wohl gerade noch herum kam, war Aaronson klar, dass ihm ein harter Einschnitt in seine Karriere und sein Leben bevorstand.

Der Admiral riet ihm, in sich zu gehen und darüber nachzudenken, was er sich vom Leben erwartete. Doch darauf konnte Gordon Aaronson auch jetzt schon eine Antwort geben und tat es auch: Mit leichtem Vibrato in der Stimme und blassen Wangen, aber ohne zu zögern.

»Admiral Sent, ich wollte nie etwas anderes, als dem Imperium zu dienen. Alles was ich getan habe, geschah in dieser Absicht. Mein Vorgehen war falsch und ich verstehe, dass das Folgen haben muss. Ich möchte Sie nur bitten: Belassen Sie mich in einer Position, in der ich etwas bewirken kann!«

Hätte Sent ihm nun befohlen, einen absolut aussichtslosen Selbstmordangriff auf N'Zoth oder Mon Calamari zu führen, Gordon hätte es getan - ohne Fragen zu stellen und dankbar dafür, diese Chance zu erhalten. Das Schrecklichste, was er sich in diesem Augenblick vorstellen konnte, war, seine letzten Dienstjahre in irgendeinem bedeutungslosen Verwaltungsposten oder gar in der Reserve zu fristen, ohne die Aussicht, noch einmal etwas bewegen zu können. Mehr als einmal hatte er sich zu dem relativ ruhigen Job auf der Silver Bullet zurück gewünscht und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, wieviel es ihm bedeutete, bei Corellia, Rendili, N'Zoth, Doornik und Metellos dabei gewesen zu sein, wo sich das Schicksal des Reiches entschieden hatte. Er liebte den Krieg nicht, aber er liebte das Imperium. Der Gedanke, nichts Greifbares mehr zu dessen Wohl beitragen zu können, war ihm unerträglich.

»Ziehen Sie mich nicht von der Front ab, Sir! Lieber möchte ich Ensign im Kampfeinsatz sein als Captain hinter einem Schreibtisch!«

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Vice Admiral Sent dachte ernsthaft über die Worte von Commander Aaronson nach und nickte dann nach einem Augenblick Nachdenklich. Zu lange wollte er den Mann nicht unbedingt im ungewissen lassen, das hatte er einfach nicht verdient. "Gut Commander Aaronson, sie bekommen ihre Chance von mir, sich zu beweisen. Ich werde auch ihrem Wunsch nachkommen und sie wieder auf ein Imperiales Kriegsschiff versetzen." kurz Dachte Sent nach, viele freie Schiffe hatte er nicht zur Verfügung und den Luxus ein Schiff von der Front fern zu halten hatte er auch nicht wirklich. So suchte er sich das kleinste Übel aus, wo Aaronson am wenigsten schaden anrichten konnte, wenn er scheitern sollte "Ich Rate ihnen mich besser nicht zu Endtäuschen, noch einmal werde ich nicht so gnädig sein. Ihnen muss bewusst sein, es gibt kein Versagens mehr für sie gibt Commander Aaronson." Sent fragte sich ob er Aaronson vielleicht die Veracity geben sollte. Sie war sein erstes eigenes Kommando gewesen, vor ziemlich vielen Jahren musste er feststellen, als er kurz nachrechnete. Der Kreuzer der Pursuit Klasse hatte schon fast zwei Jahrzehnte intensiven Einsatzes hinter sich, trotzdem war es immer noch ein schlagkräftiges robustes Schiff mit dem man immer noch Rechnen musste. Seine zwei schweren Turbolaserbatterien, machten es zu einem gefährlichen Gegner, der selbst Kapitalen Schiffen schwer zusetzen konnte. Die Veracity hatte auf ihrem letzten Einsatz leider einiges einstecken müssen und war erst vor drei Tagen wieder von einem mehre Monate dauernden Werftaufenthalt zurück gekehrt.

Zwar waren auch gleich einige dringende Modernisierungen und umbauten mit durchgeführt worden, neben den eihentlichen Reparaturarbeiten. Aber wegen dem langen Werftaufenthalt hatte man die ursprüngliche Crew nach und nach auf andere Schiffe versetzt, die dringend Ersatz brauchten, um bald wieder in den Kampfeinsatz zurück kehren zu können. So das nur sehr wenig erfahrenes Personal an Bord zurück geblieben war. Um die mittlerweile riesigen Löcher zu schließen hatte die Personalabteilung kurzerhand, alles leider mit frischen Akademie Abgängern aufgefüllt. Vice Admiral Sent musterte Gordon Aaronson Nachdenklich. Vielleicht war das genau die richtige Medizin, die Commander Aaronson jetzt brauchte, eine Spritze junger zackige Vorschriften verliebte Akademisten. Die hoffentlich auch einige Erinnerungen wieder in Aaronson wach riefen, aus seiner eigenen Anfangszeit bei der Flotte. Vice Admiral Sent rief zur Sicherheit noch einmal die Akte des Schiffes auf um sich zu vergewissern, das die Veracity auch wirklich Einsatzbereit war. Das Imperiale Sternenjäger Corps hatte dem Kreuzer mittlerweile je eine Staffel A-9 Vigilance Abfangjäger und eine Staffel Scimitar Jagdbomber zugeteilt, wie er bemerkte. Nicht unbedingt die modernsten Imperialen Maschinen, aber zumindest waren die Piloten nicht unerfahren und irgendwie passten die Maschinen auch zu dem alten Schiff. Auch die Bodentruppen waren bereits eingeschifft worden, vor zwei Wochen schon, um genau zu sein. Insgesamt zwei Gefechtskompanien der Imperialen Armee, zwei Züge Sturmtruppen und vier AT-ST Kampfläufer befanden sich bereits an Bord.

Vice Admiral Sent stand langsam auf und wartete bis Commander Aaronson seinen Beispiel gefolgt war. Mit ruhiger tiefer befehlsgewohnter Stimme machte er das ganze nun Amtlich und nahm wie Commander Aaronson Haltung an. "Sie werden mit sofortiger Wirkung auf den Rang eines Commanders der Imperialen Flotte degradiert. Weiterhin versetze ich sie mit sofortiger Wirkung auf den Kreuzer Veracity und setze sie dort als kommandierenden Offizier des Schiffes ein, Commander Aaronson. Ich denke dort können sie zur Zeit am meisten bewirken und zeigen wie ernst ihnen ihre Karriere wirklich ist. Sie kommt gerade frisch überholt und modernisiert aus der Werft zurück und ist voll Gefechtsbereit gemeldet worden. Die Crew wird denke ich von ihrer langjährigen Erfahrung sehr profitieren können." Kurz senkte er wieder den Blick auf den Schreibtisch und setzte sich wieder, nach der Antwort von Aaronson. Mit einem einfachen leichten Wink gebot er Commander Aaronson es ihm gleich zu tun und kurz zu warten. Er trug seinen Befehl sogleich in die Akten ein. Vice Admiral Sent war niemand, der die Bürokratie lange vor sich her schob. So unangenehm sie manchmal auch war. "So damit ist es jetzt auch offiziell in den Akten" sagte er zufrieden und sah wieder auf. Er hatte damit Gordon auch ein wenig Zeit gegeben wollen, das ganze ein klein wenig zu verdauen.

"Die Veracity ist ein Kreuzer der alten Pursuit-Klasse" Commander Aaronson würde die etwas aus der Mode gekommene Schiffsklasse wahrscheinlich noch kennen, bei seinem Dienstalter. "Neben moderneren Sensoren sind auch verbesserte Schildsysteme nachgerüstet worden, an dem Schiff. Es ist ein erprobtes, schnelles Schiff, das hart zuschlagen kann und auf eine lange ehrenvolle Geschichte, in der Imperialen Flotte, zurückblicken kann.... Was die Fronteinsätze angeht, so werde ich ihr Schiff erst einmal im Auge behalten und ihnen persönlich Missionen zuteilen lassen, in denen sie sich beweisen können. Wenn sie sich bewehren Commander Aaronson, schließe ich auch eine spätere Versetzung, für sie und ihr Schiff, in eine der Gefechtsflotten nicht aus." Stellte er einen kleinen positiven Anreiz in Aussicht, der Gordon Aaronson wohl einiges bedeuten könnte. Vice Admiral Sent war kein Unmensch, er meinte das mit der Chance, die er Aaronson einräumte, durchaus ernst.

Langsam zog er eine der Schubladen seines Schreibtisches auf und holte eine kleine Schatulle mit den neuen Rangabzeichen heraus und schob sie über den Tisch hinweg auf Aaronson zu. "Das ist ein Vertrauensvorschuss von mir, an sie Commander" versuchte er der Situation so viel positives abzugewinnen, wie er konnte und Trotzdem auf den Ernst der Lage hinzuweisen. Leicht war das Spiel mit dem Zuckerbrot und der Peitsche nicht immer einfach und angenehm "Ich werde ihnen einige Tage lang Zeit lassen, sich erst einmal mit dem Schiff und der Mannschaft vertraut zu machen, bevor ich ihnen weitere Befehle zukommen lasse, Commander" Das war nur fair, gerade wenn man die Situation an Bord bedachte. Leicht war die Aufgabe nicht, die Commander Aaronson, da die nächsten Tage und Wochen, vor sich hatte. Sent war schon gespannt darauf, wie wohl die nächsten Mannschaftsbeurteilungen auf dem Kreuzer ausfallen würden. Schon daran würde er wohl erkennen können, ob Aaronson sich wirklich ändern wollte oder in seinen alten Trott zurück fiel.

"Eine Fähre wartet bereits Startbereit im Hangar auf sie Commander Aaronson" und erhob sich bei seinen Worten, die nur eines Bedeuten konnten. Gordon Aaronson durfte endlich gehen und der unangenehmen Situation entkommen. Der Pilot der Fähre, hatte kein Ziel genannt bekommen, das überließ Sent dem Commander, ob er noch einmal auf die Nova zurück wollte, oder gleich sein neues Kommando Antrat und sich seine persönlichen Dinge nachschicken lies. Mit einem ernsten Nicken verabschiedete er Gordon Aaronson und blickte ihm noch einem Augenblick nach, bis dieser sein Büro verlassen hatte.


[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Flag Deck] Gordon Aaronson und Vice Admiral Sent (NPC)
 
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[Widek-System | Weltraum | VSD Destruction | Büro des Admirals] Gordon Aaronson, Vice Admiral Sent (NPC)

Mit zittrigen Händen löste Gordon Aaronson das Rangabzeichen von seiner Brust und legte es vor sich auf den Schreibtisch. Dort lag es einige Augenblicke, während Admiral Sent seine Beschlüsse in den Computer eingab. Er konnte den Blick nicht davon abwenden. Nur kurze Zeit hatte er dieses Abzeichen tragen dürfen. Nach dem Rückzug aus Koornacht hatte er es bekommen, unmittelbar vor der Schlacht von Galantos. Und jetzt, nur Tage später, wurde es ihm wieder genommen. Er bekleidete nun wieder den Rang eines Commanders. Auch diesen hatte er erst vor relativ kurzer Zeit erhalten, nach der Schlacht von Corellia. Damals war es eine enorme Auszeichnung gewesen, dass man ihn befördert und ihm den Befehl über einen Kreuzer übertragen hatte. Jetzt war es eine Strafe. Eine Degradierung war keine Kleinigkeit, nicht nur wegen des Verlustes an Macht und der niedrigeren Gehaltsklasse. Es war ein Schandfleck in seiner Akte, der nie wieder getilgt werden würde. Dort würde für immer geschrieben stehen, dass Admiral Sent die Entscheidung, ihn zum Captain zu machen, für voreilig gehalten und nachträglich korrigiert hatte. Jeder, der ihn und seine Leistungen in Zukunft bewertete, würde das lesen und in sein Urteil mit einfließen lassen. Dennoch musste der Mygeetaner froh und dankbar sein: Es hätte schlimmer kommen können. Das Urteil des Vice Admiral war vergleichsweise mild, vor allem wenn man bedachte, dass auch ein vorzeitiger Ruhestand - anders gesagt: eine Entlassung - im Raum gestanden hatte. Gordon durfte sogar Befehlshaber eines Schiffes bleiben. Sein Wunsch, nicht auf einen unbedeutenden Schreibtischposten versetzt zu werden, wurde damit erfüllt. Es würde nicht die Nova sein, deren Befehl er ohnehin nur vorübergehend geführt hatte. Und auch nicht die Volcanic, auf deren Brücke er eigentlich hätte zurückkehren sollen, sobald Umrüstung und Reparaturen abgeschlossen waren. Stattdessen sollte er ein Schiff namens Veracity befehligen, einen anderen Kreuzer.

Um was für ein Schiff es sich handelte, erläuterte Sent, als er mit seinen Akten fertig war. Die Veracity war ein Kreuzer der Pursuit-Klasse und hatte somit schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel: Nach Gordons Kenntnis wurde dieser Typ schon lange nicht mehr gebaut und war nur noch vereinzelt im Kampfeinsatz. In der planetaren Verteidigung und dem Patrouillendienst konnte man ihn noch hin und wieder antreffen. Das ließ Rückschlüsse auf seine zukünftigen Aufgaben zu: Vielleicht würde er bald wieder Handelsrouten sichern und Piraten jagen, wie er es jahrelang mit der Silver Bullet getan hatte. Der Admiral stellte klar, dass Schiff und Kommandant auf Bewährung standen: Von ihren Leistungen in den ersten Missionen würde es abhängen, ob ein Einsatz in einer Kampfflotte in Frage kam. Dass überhaupt diese Möglichkeit im Raum stand, war schon mehr, als Aaronson hätte erwarten dürfen.

Er erhielt ein neues Rangabzeichen. Es hatte bereits in der Schublade auf ihn gewartet und sofern der Vice Admiral darin nicht ohnehin verschiedene Plaketten für spontane Beförderungen oder Degradierungen bereit hielt, bedeutete das wohl, dass dieses Urteil schon vor Beginn des Treffens festgestanden hatte. Doch darüber wollte und konnte Gordon nicht nachdenken. Er war im Moment nur froh, dass das Treffen vorbei war. Mit der Anweisung, sich mit dem Schiff vertraut zu machen und auf Befehle zu warten, wurde er entlassen.

»Ich danke Ihnen, Admiral!« sagte er noch, dann verließ er den Raum. Auf die Beteuerung, er wolle seine neuen Pflichten mit allen Kräften ausüben und Sent werde es nicht bereuen, verzichtete er. Er würde Taten sprechen lassen müssen, um den Mann und auch sich selbst zu überzeugen, dass sein neuer Platz der richtige für ihn war und er noch das Vertrauen seiner Vorgesetzten verdiente.

Als die Tür sich hinter ihm schloss, atmete er einmal tief mit geschlossenen Augen durch. Dann heftete er das neue Abzeichen an seine Uniform. Erst jetzt wurde ihm gewahr, dass er nicht alleine war: Lieutenant Evans stand nur wenige Schritte entfernt und beobachtete ihn. Ihre Blicke trafen sich und für einige Augenblicke schwiegen sie. Gordon hätte nicht gewusst, was er sagen sollte. Er war froh, dass der Adjutant des Admirals auch jetzt noch den niedrigeren Rang bekleidete und ihm ein abwertender Kommentar oder auch nur ein herablassender Blick deshalb nicht zustand.

»Ich soll Sie zur Fähre geleiten, Commander«, sagte Evans.

Der Mygeetaner nickte. In seine Gedanken vertieft, folgte er dem Lieutenant durch die Gänge, bis sie wieder den Hangar erreichten. Das TIE-Shuttle, mit dem Gordon eingetroffen war, stand startbereit und wartete.

»Erlaubnis, von Bord zu gehen?« fragte der Commander pro forma.

»Erteilt. Leben Sie wohl, Commander.«

Ohne sich noch einmal umzuwenden, stieg er ein und war froh, als die Luke sich hinter ihm schloss.

»Willkommen zurück, Captain«, grüßte der Pilot, der offenbar nicht auf das Abzeichen geachtet hatte. »Zurück zur Nova

»Nein. Bringen Sie mich zum Kreuzer Veracity


»Einen Augenblick, Sir.« Der Pilot befragte seinen Computer, wo sich das besagte Schiff befand, und ermittelte einen geeigneten Kurs um die Planeten des Widek-Systems und andere Hindernisse herum. »Kreuzer Veracity, Pursuit-Klasse. Wir werden in einer Stunde vierzehn Minuten dort eintreffen.«


»Kündigen Sie meine Ankunft an. Und stellen Sie eine Verbindung zur Nova her. Ich möchte mit Commander Ramonis sprechen.«

Die doppelrümpfige Fähre hob sich vom Hangarboden und durchbrach den Atmosphärenschild, die unsichtbare Grenze zwischen der Destruction und dem kalten Weltall. Nur Augenblicke später stand die Funkverbindung zu dem Dreadnaught-Kreuzer. Einen Bildschirm gab es nicht und erst recht keinen Hologrammprojektor, nur die Stimme von Commander Ramonis war zu hören, als dieser das Gespräch entgegen nahm.


»Commander, meine Zeit auf der Nova endet«, berichtete Gordon. »Ich wurde auf ein anderes Schiff versetzt.«

»Ja, Sir, ich wurde bereits informiert, dass ich bis zur Rückkehr von Captain Edwiz das Kommando übernehmen soll.« Sent war schnell in diesen Dingen. »Kehren Sie denn nicht mehr an Bord zurück?«

»Zumindest nicht im Augenblick. Ich muss mich so rasch wie möglich mit meinem neuen Schiff vertraut machen. Angesichts der Situation, in der wir uns befinden...« Plötzlich war Gordon Aaronson die Bedrohung durch die Yevethaner doch ziemlich willkommen. Es war die perfekte Ausrede dafür, nicht mit seinem neuen Abzeichen auf der Nova auftauchen und erklären zu müssen, was geschehen war. Ramonis und seine Offiziere würden es selbstverständlich erfahren oder wussten es bereits, aber Gordon war es lieber, wenn er dann nicht dabei war. Er musste selbst erst damit klarkommen. »Wenn Sie mir wohl meine persönlichen Besitztümer und Dateien auf die Veracity nachschicken würden!«

»Selbstverständlich, Commander Aaronson Aha, er war also bereits informiert. Gordon wünschte, Ramonis hätte es beim ›Sir‹ belassen.

»Und richten Sie bitte den Offizieren meine Grüße aus. Es war mir eine Ehre, die Nova befehligen zu dürfen, wenn es auch nur für eine kurze Zeit war. Ich wünsche Ihnen und dem Schiff alles Gute!«

»Ihnen und der Veracity ebenso! Ich hoffe, wir sehen uns einmal wieder!«

»Das hoffe ich auch. Aaronson, Ende!«

[Widek-System | Weltraum | unterwegs zur Veracity | Shuttle] Gordon Aaronson
 
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Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of Order/ Kabine

Wie von ihm angeordnet, stand der Adjutant eine Stunde später wieder in seiner Kabine, doch dieses Mal musste der Mann nicht aktiv werden, um seinen Commodore zu wecken. Frey hatte während dieser Stunde nur noch leichten Schlaf gefunden. Sein Gehirn hatte einfach keine Ruhe geben wollen und die Gedanken rasten: Wie sollten sie nun weiter vorgehen? Eine Frage, die er sich seit Galantos öfters gestellt hatte. Es war unwahrscheinlich, dass man Frey und seine verbliebenen Schiffe von Widek abziehen würde. Zu groß war die Bedrohung durch die Yevethaner. Sie hatten die beeindruckende Flotte der ehemaligen Sklaven gesehen, deren eigene Schiffstypen, die den imperialen Schiffen durchaus ebenbürtig waren. Und dann natürlich das Superschlachtschiff. Wie ein Alptraum schob es sich immer wieder schleichend in seine Gedanken. Was konnten sie dagegen ausrichten? Bei Widek hatten sich mittlerweile einige Verteidiger eingefunden und die Reparaturen der beschädigten Schiffe, die aus der Schlacht von Galantos kamen, liefen auf Hochtouren. Aber würde es reichen, um ein so großes Schiff unschädlich zu machen? Es war dumm gewesen, es nicht gleich im Shinbone-System unschädlich zu machen. Dann wäre ihnen einiges erspart geblieben.

"Sir, Ihr Caf."

"Danke. Stellen Sie ihn ab und sagen Sie Stabsarzt Liine bescheid, dass ich in einer halben Stunde die Krankenstation besuchen werde."

Auch das hatte er sich in dieser Stunde überlegt. Die Moral der Männer und Frauen musste am Boden sein. Corellia und Coruscant verloren, den Sternenhaufen verloren. Es war an der Zeit, etwas aufbauarbeit zu leisten. Die verletzten Soldaten sollten sehen, dass ihr Commodore noch Kampfeswillen besaß und seine Kampfgruppe noch lange nicht am Ende war. Zugegeben, die nüchternen Analysen der Offiziere waren nicht unbedingt ermutigend, aber davon mussten die einfachen Soldaten und Sturmtruppler ja nichts wissen. Zudem konnte Frey sich nicht dran erinnern, dass er den Bodentruppen je einen Besuch abgestattet hatte. Wenn es um sie ging, hatte er immer nur mit Brie oder Prassek zu tun, nie mit den Befehlsempfängern. Es war Zeit, den Soldaten zu zeigen, für wen sie kämpften. Natürlich, in erster Linie für das Imperium, aber auch für Frey, der das Imperium in gewisser Weise ja verkörpert.

Der blonde Corellianer setzte sich aufrecht und sah an sich herunter. Seine Uniform, in der er geschlafen hatte, war total verknittert. So konnte er nicht nach draußen gehen. Auch eine Dusche hätte er nötig. Schnell zog er seine Uniform aus, nahm nebenbei einen Schluck von dem heißen Caf, den der Adjutant gebracht hatte und vollzog die Morgentoilette. Als er in eine frische Uniform schlüpfte, seine Schirmmütze aufsetzte und die schwarzen Stiefel anzog, fühlte er sich wieder ausgezeichnet. Der Schlaf hatte Wunder bewirkt, seine Kopfschmerzen und seine schlechte Laune waren wie weggeblasen. Er war bereit, sich den Aufgaben des Tages zu stellen. Würden die Yevethaner heute auftauchen, wäre er in bester Verfassung, um es mit ihnen aufzunehmen. Auch wenn ihm ein Schiff fehlte und die verbliebenen Schiffe noch die Wunden der vergangenen Schlacht pflegten.

Pünktlich erreichte er die Krankenstation, wo Stabsärztin Liine und ein Schwarm Assistenzärzte bereits auf ihn warteten.

"Guten Morgen, Commodore. Wollen wir gleich beginnen? Es gibt noch eine Menge zu tun."

Frey lächelte und nickte der Ärztin zu. Die Fröhlichkeit war jedoch aufgesetzt. Was für Manieren hatte die Stabsärztin? Frey begegnete ihr gerade zum ersten Mal und hatte vorher noch nie mit ihr zu tun gehabt und sie reagierte, als wäre sein Besuch etwas lästiges, das sie notgedrungen machen musste. Es sollte eine Ehre sein, wenn der ranghöchste Offizier auf diesem Schiff ihre Station besuchte! Doch Frey lies sich nichts anmerken und ließ sich von ihr durch die Station führen.

Die grell weiße Einrichtung der medizinischen Station blendete kurz und ein beißender Geruch brannte kurz in der Nase. Der Corellianer hatte selbst erst einen Tag in so einer Einrichtung verbringen müssen. Damals auf der Starcraft, nachdem er eigenhändig ein Entermanöver abgewehrt hatte. Doch die medizinische Einrichtung des Strike-Kreuzers war nicht zu vergleichen mit der des Sternenzerstörers: Mehr Bacta-Tanks, mehr Krankenbetten, mehr Ärzte und Droiden. Und obwohl hier alles größer war, herrschte dennoch eine angenehme Stille. Frey hatte eigentlich erwartet, dass ihm schmerzerfüllte Schreie und leidvolles Stöhnen entgegenschlagen würde, sobald er die Schwelle zur Station übertreten hatte. Doch die Ärzte schienen ihre Patienten im Griff zu haben. Eine Weile ließ er sich herumführen, dann steuerte er auf das nächstbeste Krankenbett zu.

Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of Order/ Krankenstation
 
Scy am Steuerrad

Widek / Bürokomplex 2 / Büro des befehlshabenden Geheimdienstlers E.

Unruhig schritt E. auf und ab. Vor etwa einer Stunde hatte er die Nachricht erhalten, dass zwölf Schwerverbrecher entführt, besser gesagt befreit wurden. Und alles nur, wegen der wachsenden Bedrohung durch die verdammten Yevethaner! Nur deswegen befahl der Direktor die systematische Verlegung der Gefangenen in die verschiedenen Einrichtungen außerhalb von Widek. Und jetzt hatten ,,Die Söhne der Freiheit", eine terroristische Gruppierung, bestehend aus Ex-Republikanern ihren Anführer, einen gewissen Martin Drenden befreit und dabei 11 andere Schwerverbrecher befreit. Darunter auch einen Neuzugang: Silas Darrenholm, der aus der Schlacht von Galantos floh und schlussendlich mit seiner Besatzung und einem Imperialen Schiff zu den Republikanern überlaufen wollte. Drei Kommandeure konnten dies jedoch verhindern, Commander Volo Crescent, Captain Gordon Aaronson und Commander Scytale Mentel.

Da fiel es E. wie Schuppen von den Augen! Diese Männer wären perfekt geeignet, um den Verräter und den Terroristen zu fangen, wenn notfalls auch zu liquidieren. Ein paar Blicke in die anscheinend kürzlich aktualisierten Akten ließ E. die Situation überdenken. Aaronson wurde gerade degradiert, und Crescent befördert. Mentel fiel weg aufgrund seiner Verbindung zum MGD. Fehlte nur noch ein Offizier des Geheimdienstes. War da nicht gerade ein Neuling hierher versetzt worden? Ja, ein gewisser Nalto, Markus Nalto.

Sofort setzte sich E. an seinen Computer und verfasste HoloNachrichten für die entsprechenden Personen. Zuerst kam Aaronson dran.

Commander Aaronson,

Mit sofortigen Befehl haben Sie sich zu einer Einsatzbesprechung in 72 Stunden um exakt 15:30 auf der Corona-Fregatte 397 einzufinden. Absolute Geheimhaltung. Niemand darf von diesem Treffen erfahren. Bei Verletzung der gennanten Geheimhaltung bin ich dazu befugt Sie aus den Akten zu tilgen.

E. Ende

PS: Im Anhang finden Sie eine Kennung, die mich dazu befugt, ihnen dies zu befehligen.

Danach folgte Captain Crescent, der sich aktuell im Kuat System befand.

Captain Crescent,

mit sofortigen Befehl haben Sie mitsamt ihren drei Schiffen nach Widek aufzubrechen. In 72 Stunden, um exakt 15:30, findet eine Lagebesprechung auf der Corona-Fregatte 397 statt. Es gilt absolute Geheimhaltung. Bei Verletzung dieser bin ich dazu befugt Sie aus den Akten zu tilgen. Im Anhang befindet sich die entsprechende Kennung.

E. Ende

Zu guter Letzt folgte eine ähnliche Nachricht an Markus Nalto. Seufzend lehnte sich E. zurück. Warum musste er auch nur eine Geheimdienstkarriere einschlagen? Die Verwaltung wäre sicherlich entspannter gewesen. Andererseits bezahlte der IGD besser, aber er hatte auch mehr Verantwortung. Insbesondere wenn man der ranghöchste Geheimdienstler im ganzen System war. Von hier koordinierte er alles, am liebsten würde E. mit auf die Mission gehen und selbst alles kommandieren. Doch des war unter gegebenen Umständen unmöglich, so dass er jemanden die Mission anvertrauen musste. Bis zu Besprechung waren es noch 71 Stunden und 48 Minuten. Zeit genug...

Widek / Bürokomplex 2 / Büro des befehlshabenden Geheimdienstlers E.
 
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