Planungen für weitere Star Wars-Filme (ab 2021)

Man mußte sich dem Generator vom Boden aus nähern da das Energiefeld laut General Veers stark genug war um jedes Bombardement abzuwehren.
Vader konnte selber erst landen wenn der Energieschild ausgeschaltet ist.
An das mit Vader kann ich mich gar nicht erinnern, wo wird das denn gesagt? Aber, wenn man nicht durch das Energiefeld hindurchfliegen kann, kann man ja vielleicht auch nicht mit schwebenden Fahrzeugen durch und das ist der Grund, weshalb derartige Panzer nicht zum Einsatz kamen.
 
An das mit Vader kann ich mich gar nicht erinnern, wo wird das denn gesagt? Aber, wenn man nicht durch das Energiefeld hindurchfliegen kann, kann man ja vielleicht auch nicht mit schwebenden Fahrzeugen durch und das ist der Grund, weshalb derartige Panzer nicht zum Einsatz kamen.


General Veers : "Ja Lord Vader. Das Energiefeld wird jeden Moment ausser Karft sein und Sie können mit der Landung beginnen"
 
Aber, wenn man nicht durch das Energiefeld hindurchfliegen kann, kann man ja vielleicht auch nicht mit schwebenden Fahrzeugen durch und das ist der Grund, weshalb derartige Panzer nicht zum Einsatz kamen.

Evtl muss man sich die Wirkung auch so vorstellen, wie jene vom Energieschild der Gungans. Da konnten zwar die Panzer nicht durchschießen, aber die Droiden hindurchmarschieren. Beim Eintritt in das Schild - ich habe die Szene aus Episode I noch genau vor Augen - mussten die Roboter allerdings eine gewisse Kraftanstrengung aufbringen und konnten nur langsam durch, als wäre es eine zähe wabbelige Masse. Würde so gesehen dann ein Flieger (in unserem Fall ein Bomber) eindringen wollen, würde der Eintritt wohl zu massiven Schäden führen bzw ihm vom Kurs abringen und in den Boden krachen lassen. Macht das Sinn? Erklärt dann aber nicht, warum Panzer nicht durchschweben können ... vielleicht würden sie zu Boden gedrückt werden? :verwirrt:
 
Wenn ich schreibe, dass es George Lucas eher um das Geschichten erzählen als um das Geld verdienen ging, dann meine ich damit einfach, dass Lucas primär der OT die Vorgeschichte geben konnte, die er so lange im Kopf hatte.

Was meint für dich denn "Geschichte"? (Ich glaube, wenn wir aneinander vorbeireden, dann liegt das irgendwie an diesem Begriff.) Für mich ist damit die Handlung gemeint und auch, wie diese Handlung insgesamt aufgebaut und strukturiert ist. Und da hat sich GL zwar immer durchaus interessiert gezeigt, hat sein Wissen aber kaum vertieft, sondern ist bei relativ simplen Schemata, die dann z. B. in der Ringtheorie aufgedeckt wurden, geblieben. Seine "Vision" für die PT bestand v. a. aus bestimmten Bildern, Landschaften und eben ihre technische Umsetzung. Das wird ja auch in deinem Post deutlich:

Ich habe den Eindruck aus diversen Interviews gewonnen, die ua beim Bonus-Material von Episode I dabei sind. Dieses Making-off ist nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen! Hier hört man immer wieder heraus, dass er "jetzt endlich soweit" war, die PT zu machen (speziell wenn er im Special-Effekt Department die ersten virtuellen Designs sieht). Für mich blieb da immer der Eindruck hängen, dass es GL nach dem langen warten auf den digitalen Fortschritt kaum erwarten konnte, endlich weiter zu machen. Weniger geht es mir darum, dass er die perfekte widerspruchsvolle Story geliefert hat. Vielleicht hätte ich schreiben sollen: George Lucas ging es primär darum, seine Story entsprechend seiner Vision (CGI) auszubauen.

(Ich habe mal die entsprechenden Passagen fett angemarkert.)

Wenn man sich seine Aussagen zu Episode IV (oder generell die OT) in Erinnerung ruft, in denen er immer betont hat, dass zunächst nicht die gesamte Gesichte, sondern nur einen Teil erzählen konnte, dann glaube ich schon, dass er V und VI vor allem gemacht hat, weil er die Geschichte fortsetzten wollte. Ich sage nicht, dass er damit nicht auch Geld verdienen wollte. Aber ich glaube nicht, dass das sein primärer Antrieb war.

Um vielleicht mal auf RO zurückzukommen: Meinst du, Gareth Edwards (bzw. sein Autor) macht den Film primär, weil er Geld verdienen möchte? Mir wird an dieser Stelle nicht so ganz klar, warum da GL jetzt anders war als die Regisseure und Drehbuchautoren, die jetzt so am Ruder sind.

Jein, es klingt so, hatte aber nie diesen Effekt, wenn Du mich fragst. Bei mir ist nie ein Hype um diesen Jedi entstanden, noch hatte er später eine große Bedeutung in den Filmen.

Es ging ja jetzt auch eher darum, ein Beispiel zu nennen. Insgesamt war das nach Episode I halt auch eine Flut von Merchandising, bei der man schon hörte, wie die Kuh richtig schön muhen musste (also die Geldkuh).

Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Episode I ein weit klareres Bild von der Galaxis gezeichnet hat, in der die Handlung damals spielte. TFA macht das zum Beispiel nicht. Hier ein Vergleich: in Episode I gibt es einen Planeten, der als das Zentrum der Galaxis dargestellt wird. Etwas ziemlich Bedeutendes, möchte man meinen. Auf diesem Planeten spielen sich auch mehrere Minuten (15?) Handlungsstrang ab. TFA wiederum will eine "neue Republik" mit gleich 7 Hauptplaneten etablieren, die wir allesamt nur wie Sternschnuppen am Himmel hochgehen sehen (inkl 3 Sekunden erschrockene Gesichter auf einem der Planeten.

Da kommen IMO noch 2 weitere wichtige Unterschiede dazu:

1) Nach Episode I war es klar, dass die Fortsetzung erst etwas später ansetzen würde, also 10 Jahre später (weiß gerade gar nicht, wie richtig die Zahl jetzt ist). Es war also direkt klar, dass man da jetzt buch-, comic- usw.-technisch gesehen 10 Jahre zum Füllen hatte. "Anakins erste Mission als Obi-Wans Schüler? Kein Problem, wird im Film eh nicht vorkommen. Wie Obi-Wan jetzt genau Meister wird? In Episode II wird er schon Meister sein, also... Stoff für ein Buch!" Episode VIII wird ja jetzt schon deutlich eher direkt an VII anschließen. Gleichzeitig hat Episode VII auch unheimlich viel über die Vergangenheit der Charaktere offen gelassen, von dem man sicherlich kaum hoffen wird, dass es in den Büchern, nicht in den Filmen, aufgelöst wird. Ein Prequel-Buch darüber, wie Obi-Wan zu Qui-Gon kam? Gerne. Ein Prequel-Buch darüber, wie Rey nach Jakku kam? Gna... eher nicht.
2) Die Bücher zur PT konnten von Anfang an viel zielgerichteter auf ein bestimmtes Ende hin ausgelegt werden. An sich konnte man beispielsweise Ki-Adi Mundi alles erleben lassen, was man wollte, weil eh relativ klar war, dass er in den Filmen nicht mehr sonderlich wichtig werden und am Ende des dritten Films sterben würde. Bei Büchern zur NT hingegen kann es schnell passieren, dass man z. B. Poe etwas tun lässt, von dem er später sagt "Wohoo! So fühlt sich das also an!" Klar, man kann und muss da auf die Konsistenz achten, aber die Anzahl der Tretminen ist einfach IMO exponentiell größer bzw. schätzt man sie so sein. Man hat beispielsweise nicht ohne Grund die große Tretmine EU einfach komplett entschärft. Da ist man einfach naturgemäß nicht so heiß darauf, sich gerade wieder so viele Tretminen zu basteln.

Ich denke, man wartet hier auch einfach grundsätzlich ab, bis wirklich klar ist, wo die Filmemacher mit Episode IX hinwollen. Und das finde ich grundsätzlich ziemlich gut.

Clone Wars (Cartoon) erschien auch zwischen Episode II und III und hat uns gleich mitten in die Klonkriege geschmissen. Das Merchandise rund um diese Serie war nebenbeibemerkt aber auch nicht wirklich umfangreich.

Dafür war dann das Merchandise um die Animationsserie umso größer. Mann, habe ich als Jugendlicher diesen allgegenwärtigen komischen TCW-Yoda gehasst...

Du sagst es - überraschend zurückhaltend. Ich empfinde es so, als würde das sehr viel Kalkül dahinter stecken, was man nun nach außen filtert und was nicht.

"Kalkül" impliziert ja eine bestimmte Wertung, die du dem ganzen gibst. Ich persönlich spreche da lieber von "Planung" und "Vorsicht", was natürlich meine Wertung deutlich werden lässt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte.

Letztes Beispiel: Shattered Empire. Wurde uns groß verkauft als die Story ZWISCHEN VI und VII. Ich dachte, hier würde eine Brücke geschlagen werden - jede Wette dass ich da nicht der Einzige war. Im Endeffekt spielt die ganze Handlung aber nur unmittelbar nach Episode VI und erzählt uns bloß, dass die Eltern eines neuen Heldes bereits damals zusammen gekämpft haben. Ah ja, und Luke pflanzt irgendwo einen Baum. Schöne Verarschung.

Ok. Ja, das sind dann so Sachen, wenn die Marketingabteilung Werbung erfinden soll, ohne dass die Merchandiseabteilung zu viel herausgeben will. Fand ich auch ziemlich seltsam mit "Shattered Empire".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nachgelesen und schalte mich in diese Diskussion ein, indem ich etwas von der vorherigen Seite ausgraben muss:



Ich habe mich mit RO noch nicht so sehr beschäftigt, aber für mich liest sich das so, als würde der Todesstern in dem Film tatsächlich (versuchen zu) schießen. Ist das jetzt schon Gewissheit!?

In dem Fall bin ich ganz bei @Jedihammer - auch ich hatte stets den Eindruck, dass der Alderaan der erste Planet war, welcher zerstört wurde.

Ob ich aber immer davon ausgegangen bin, dass es der erste Schuss war, den der Superlaser abgefeuert hat, weiß ich jetzt auch nicht. Sagt Tarkin in ANH nicht nur, dass es an der Zeit ist die "Einsatzbereitschaft der Station zu testen". Oder spielt mir mein Gedächtnis gerade einen Streich und ich vermische das mit dem Sager von Palpatine aus RoTJ ("Überzeuge dich von der Überlegenheit und absoluten Einsatzbereitschaft ...")

@Jedihammer und Du habt Recht mit der Annahme das Alderaan der erste Planet war der vernichtet wurde.Wie dieses Zitat von Tarkin aus ANH beweist.


Tarkin: "Nicht nachdem wir unsere Feuerkraft demonstriert haben.Gewissermaßen haben Sie den Planeten ausgewählt,der als erster vernichtet werden wird.Da es Ihnen widerstrebt,uns mit der Lage des Rebellenstützpunktes bekanntzumachen,werden wir unsere Zerstörungskraft an Ihrem Heimatplaneten unter Beweis stellen...an Alderaan."
 
Tarkin: "Nicht nachdem wir unsere Feuerkraft demonstriert haben.Gewissermaßen haben Sie den Planeten ausgewählt,der als erster vernichtet werden wird.Da es Ihnen widerstrebt,uns mit der Lage des Rebellenstützpunktes bekanntzumachen,werden wir unsere Zerstörungskraft an Ihrem Heimatplaneten unter Beweis stellen...an Alderaan."
Den Satz kann man natürlich so interpretieren, dass der Todesstern noch nie gefeuert hat, aber das ist eben nur eine Interpretation. Demonstration ist nicht dasselbe wie Test. Dass man die Feuerkraft hier demonstriert/beweist, heißt noch nicht, dass die Waffe noch nie eingesetzt wurde. Wenn man zuvor einen geheimen Test durchgeführt hat (um sicher zu gehen, dass das Ding auch funktioniert, bevor man es überall rum zeigt), stünde eine öffentliche Demonstration ja trotzdem noch aus. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn man groß mit der Zerstörung Alderaans droht und dann der Laserstrahl schief rauskommt und den Planeten nichtmal ankratzt? ;) Und hätte man einen geheimen Test durchgeführt und Aufnahmen davon später veröffentlicht, wäre das weniger eindrucksvoll gewesen, als gleich mit einem bekannten, wichtigen Planeten anzufangen. Vielleicht war es ja auch kein geplanter Test, sondern eine Kurzschlussreaktion Krennics, weil er die Rebellen nicht fassen konnte. Vielleicht wurde er dafür am Ende hingerichtet und die ihm ergebenen Todestruppen gleich mit? Wurde überhaupt schon bestätigt, dass der Todesstern feuern wird? Oder ist das nur eine Annahme, basierend auf dieser Weltuntergansszene gegen Ende des zweiten Trailers? Und selbst wenn wir hier Zerstörung durch den Todesstern sehen, fällt doch auf, dass die Sache viel langsamer zu gehen scheint, als in ANH. Das legt nahe, dass der Todesstern hier noch nicht voll einsatzbereit ist und somit die Zerstörung (vielleicht auch nur Verwüstung) dieses Planeten nicht als Machtdemonstration geeignet ist.
 
Erklärt dann aber nicht, warum Panzer nicht durchschweben können ... vielleicht würden sie zu Boden gedrückt werden? :verwirrt:
Erdung, die Läufer und Droiden müssen quasi mit einem Fuß auf dem Boden stehen während sie den Schild passieren.
Ich glaube Tesla hat dazu schon Vorarbeit geleistet und ich meine die Si Einheit die nach ihm benannt ist, dürfte da auch eine gewisse Rolle spielen.
 
Den Satz kann man natürlich so interpretieren, dass der Todesstern noch nie gefeuert hat, aber das ist eben nur eine Interpretation. Demonstration ist nicht dasselbe wie Test. Dass man die Feuerkraft hier demonstriert/beweist, heißt noch nicht, dass die Waffe noch nie eingesetzt wurde. Wenn man zuvor einen geheimen Test durchgeführt hat (um sicher zu gehen, dass das Ding auch funktioniert, bevor man es überall rum zeigt), stünde eine öffentliche Demonstration ja trotzdem noch aus. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn man groß mit der Zerstörung Alderaans droht und dann der Laserstrahl schief rauskommt und den Planeten nichtmal ankratzt? ;) Und hätte man einen geheimen Test durchgeführt und Aufnahmen davon später veröffentlicht, wäre das weniger eindrucksvoll gewesen, als gleich mit einem bekannten, wichtigen Planeten anzufangen. Vielleicht war es ja auch kein geplanter Test, sondern eine Kurzschlussreaktion Krennics, weil er die Rebellen nicht fassen konnte. Vielleicht wurde er dafür am Ende hingerichtet und die ihm ergebenen Todestruppen gleich mit? Wurde überhaupt schon bestätigt, dass der Todesstern feuern wird? Oder ist das nur eine Annahme, basierend auf dieser Weltuntergansszene gegen Ende des zweiten Trailers? Und selbst wenn wir hier Zerstörung durch den Todesstern sehen, fällt doch auf, dass die Sache viel langsamer zu gehen scheint, als in ANH. Das legt nahe, dass der Todesstern hier noch nicht voll einsatzbereit ist und somit die Zerstörung (vielleicht auch nur Verwüstung) dieses Planeten nicht als Machtdemonstration geeignet ist.

Auf alle Fälle wäre es logisch die Waffe erstmal zu testen, bevor man sie in einer realen Kriegs- oder Konfliktsituation einsetzt.
Auserdem wissen wir noch nicht wirklich, wie du angemerkt hast, ob sie wirklich in R1 feuert. Mothma könnte auch von dem Test reden den Tarkin dann in ANH an Aldaaran vollzieht. Der Film wird ja wohl nur wenige Wochen vor R1 spielen.
 
Was meint für dich denn "Geschichte"? (Ich glaube, wenn wir aneinander vorbeireden, dann liegt das irgendwie an diesem Begriff.) Für mich ist damit die Handlung gemeint und auch, wie diese Handlung insgesamt aufgebaut und strukturiert ist.

Okay, da liegt der Hund begraben. Ich sehe es weit weniger "technisch". Für mich hatte George Lucas einfach die Möglichkeit, seine Story zu ergänzen, in dem er sie fertig erzählt (V u VI) bzw ihr später noch eine Vorgeschichte gibt.
Passend dazu ein sinngemäßes Zitat von ihm, welches vom Audio-Kommentar zu Episode IV kommt. Dort meinte er in der Szene, als Luke auf Ben trifft, dass er damals für alle Charaktere auch eine Hintergrundgeschichte als Konzept im Kopf hatte, damit er wusste, wie alle zusammenpassen. Diese Konzepte waren damals - so er nach eigener Aussage - nicht für die Verfilmung geplant (1977). Ebenso erwähnt er an anderer Stelle, dass IV-VI ein Film hätte werden sollen, wo dann am Schluss der Todesstern (nun Deathstar 2 in RotJ) auftaucht. Allerdings musste er die Handlung so stark kürzen, dass Episode IV letztlich noch der Vorstellung der Figuren gedient hätte. Und da das nicht gut angekommen wäre, hat er eben am Ende von dem Film einen zusätzlichen Todesstern (Deathstar 1) eingeschoben. Die Handlung für V und IV hatte er somit zudem Zeitpunkt jedenfalls schon grob im Kopf, hat aber mit einer Verfilmung nicht gerechnet, da der Erfolg von Krieg der Sterne ja alles andere als planbar war. Nun, und dann - ich habe es an anderer Stelle schon angesprochen - war es ein Kassenschlager, der ihm die Fortsetzung seiner "Geschichte" ermöglicht hat. Zu dem Zeitpunkt muss dann auch der Entschluss gefallen sein, aus seinen Konzepten betreffend den Ursprüngen der Charaktere mehr zu machen, andernfalls hätte er nicht die Episodentitel nachträglich eingefügt und Krieg der Sterne bewusst die IV zugeteilt.

So und um nun auf den Punkt zu kommen: Die Tatsache, dass Lucas schon von Anfang an diese große Vision im Kopf hatte - noch bevor er überhaupt ansatzweise die Geldmittel dafür aufbringen hätte können - sagt mir, dass es ihm in erster Linie darum ging, seine "Geschichte" zu vervollständigen.

Seine "Vision" für die PT bestand v. a. aus bestimmten Bildern, Landschaften und eben ihre technische Umsetzung. Das wird ja auch in deinem Post deutlich:

Ja, das war sicherlich ein Schwerpunkt, da er sich nun in der Lage sah, seine Bilder, die er offenbar im Kopf hatte endlich auch entsprechend auf die Leinwand zu bringen. Bei manchen Sachen ist ihm das wunderbar gelungen, andere hingegen sehen heutzutage furchtbar aus (in dem Zusammenhang frage ich mich bis heute, wie ausgerechnet das CGI in Episode II so schlecht altern konnte).

Um vielleicht mal auf RO zurückzukommen: Meinst du, Gareth Edwards (bzw. sein Autor) macht den Film primär, weil er Geld verdienen möchte? Mir wird an dieser Stelle nicht so ganz klar, warum da GL jetzt anders war als die Regisseure und Drehbuchautoren, die jetzt so am Ruder sind.

Ich sage nicht das George Lucas anders ist, als die Regisseure, die wir heute haben. Ich sage, dass er als damaliger Chef des ganzen einfach anders agiert hat, als es heute Bob Iger, Kathleen Kennedy und wer sonst noch was zu sagen hat, tun.

Ich muss hier wirklich nochmal "kurz" skizzieren, wie ich mir den Entscheidungsprozess im Hintergrund vorstelle:
Bei Lucas war es vermutlich so. Alle paar Wochen/Monate mal gab es evtl eine Art Meeting, in der Autoren neue Ideen für Bücher und Comics präsentiert haben. Vermutlich wurden sie auch im Vorfeld beauftragt und sollten als Grobvorgabe einfach eine Geschichte liefern, die in einer bestimmten Zeit spielt. Fertig. Vielleicht gar nicht mehr Vorgabe im Vorfeld. So, und das was dann gekommen ist, hat sich GL angesehen und abgesegnet bzw vielleicht das ein oder andere mal gesagt, dass der Punkt hier oder da geändert werden muss. Sicher wurde auch immer diskutiert, wie es mit der Vermarktung aussieht. Hatten sie bspw für ein Jahr schon mehr als genügend Bücher geplant, dann wird man die ein oder andere Story wohl eben als Comic herausgebracht haben und umgekehrt. Der Prozess war also im Allgemeinen doch sehr beliebig, was das LEU angeht. Was ich damit genau meine, wird nun vielleicht im Kontrast dazu deutlich, wenn ich dir kurz schildere, wie ich mir den Entscheidungsprozess bei Disney vorstelle.

Dort wird es solche Meetings vermutlich öfters geben (was nichts schlechtes ist), nur sind diese - so vermute ich - dann doch anders aufgebaut. Da werden Autoren mMn mit ganz klaren Zielsetzungen beauftragt. Und diese Zielsetzungen sehen dann so aus: "Wir brauchen eine Geschichte von Ezra. In der Geschichte soll er dies und das erleben und sich auch der dunklen Seite annähern. Aber er darf am Ende auf keinen Fall böse sein NOCH NICHT. Das darf erst in der nächsten Staffel vor dem nächsten Film passieren, weil wir im Film auf Ezra verweisen werden." Ich habe stark den Eindruck, dass hier das Timing absolut um Mittelpunkt steht. Bücher, Comics und Serie sind alle perfekt aufeinander abgestimmt (was zwar gut ist, da wir so hoffentlich kaum mehr Widersprüche haben werden) aber gleichzeitig wird dadurch die Kreativität der Beteiligten doch ein wenig beschnitten. Leute sind gezwungen Charaktere und Geschichten nur etappenweise zu entwickeln. Sollten sie in einem inspirierten Moment vielleicht eine tolle Idee haben, die gerade genau an der Stelle passen würde, dürfen sie diese nicht nutzen, weil es eben noch nicht an der Zeit ist. So bleibt dann eine Geschichte, die vielleicht wegen einem genialen Einfall sehr gut gewesen wäre einfach nur mittelmäßig.

Das ist unterm Strich auch der Eindruck den ich gewinne. Sehr viel gut geplante Mittelmäßigkeit, welche einzig auf den nächsten Film als Highlight ausgerichtet ist, wo dann alles zusammenlaufen darf.

Es ging ja jetzt auch eher darum, ein Beispiel zu nennen. Insgesamt war das nach Episode I halt auch eine Flut von Merchandising, bei der man schon hörte, wie die Kuh richtig schön muhen musste (also die Geldkuh).

Dagegen sage ich ja auch nichts. Ich habe nie behauptet, dass Lucas kein Geld verdienen wollte.


Da kommen IMO noch 2 weitere wichtige Unterschiede dazu:

1) Nach Episode I war es klar, dass die Fortsetzung erst etwas später ansetzen würde, also 10 Jahre später (weiß gerade gar nicht, wie richtig die Zahl jetzt ist). Es war also direkt klar, dass man da jetzt buch-, comic- usw.-technisch gesehen 10 Jahre zum Füllen hatte. "Anakins erste Mission als Obi-Wans Schüler? Kein Problem, wird im Film eh nicht vorkommen. Wie Obi-Wan jetzt genau Meister wird? In Episode II wird er schon Meister sein, also... Stoff für ein Buch!" Episode VIII wird ja jetzt schon deutlich eher direkt an VII anschließen. Gleichzeitig hat Episode VII auch unheimlich viel über die Vergangenheit der Charaktere offen gelassen, von dem man sicherlich kaum hoffen wird, dass es in den Büchern, nicht in den Filmen, aufgelöst wird. Ein Prequel-Buch darüber, wie Obi-Wan zu Qui-Gon kam? Gerne. Ein Prequel-Buch darüber, wie Rey nach Jakku kam? Gna... eher nicht.
2) Die Bücher zur PT konnten von Anfang an viel zielgerichteter auf ein bestimmtes Ende hin ausgelegt werden. An sich konnte man beispielsweise Ki-Adi Mundi alles erleben lassen, was man wollte, weil eh relativ klar war, dass er in den Filmen nicht mehr sonderlich wichtig werden und am Ende des dritten Films sterben würde. Bei Büchern zur NT hingegen kann es schnell passieren, dass man z. B. Poe etwas tun lässt, von dem er später sagt "Wohoo! So fühlt sich das also an!" Klar, man kann und muss da auf die Konsistenz achten, aber die Anzahl der Tretminen ist einfach IMO exponentiell größer bzw. schätzt man sie so sein. Man hat beispielsweise nicht ohne Grund die große Tretmine EU einfach komplett entschärft. Da ist man einfach naturgemäß nicht so heiß darauf, sich gerade wieder so viele Tretminen zu basteln.

Sehr gute Punkte, die Du hier gebracht hast. Sicherlich macht das auch einen großen Unterschied, dass man 10 Jahre leichter füllen kann als vielleicht 10 Tage (oder was auch immer zwischen VII und VIII liegt). Auch, dass man Reys Hintergrund aus den oben von Dir genannten Gründen nicht näher beleuchten will, ist verständlich. Aber es wird ja nicht nur um Rey ein Geheimnis gemacht. Es steckt ja hinter allem ein riesiges Fragezeichen und uns wird kaum etwas erklärt. Warum kann man bspw nicht einfach eine Story machen, in der Luke mit einem sehr jungen Kylo auf einer Mission ist. Das ganze könnte gut 15 Jahre vor VII spielen, also noch bevor ein Snoke auftaucht, und würde die Story von TFA auch nicht weiter tangieren. Dafür könnten sie uns einen Luke in seiner Blütezeit und das neue Jedi-Training, so wie es unter ihm gestaltet ist, präsentieren. Damit hätte man dann auch ein bisschen ein Gespür für die Zeit in der wir uns befinden, da das Umfeld, in dem sich die Charaktere bewegen, ja auch etwas offenbart. Aber nein, es MUSS alles unklar bleiben!

Ich denke, man wartet hier auch einfach grundsätzlich ab, bis wirklich klar ist, wo die Filmemacher mit Episode IX hinwollen. Und das finde ich grundsätzlich ziemlich gut.

Bestimmte Handlungsstränge betreffend sicherlich, absolute Zustimmung. Aber kleine Side-Storys, wie oben angesprochen, die den Fan erfreuen und niemandem wehtun könnten sie schon liefern.

"Kalkül" impliziert ja eine bestimmte Wertung, die du dem ganzen gibst. Ich persönlich spreche da lieber von "Planung" und "Vorsicht", was natürlich meine Wertung deutlich werden lässt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte.

Ja, die Wertung hast Du richtig herausgelesen und ich hoffe mein Posting macht sie deutlich. Ich kann aber auch deinen Standpunkt nachvollziehen. Unterm Strich ist es ja auch nur mein subjektiver Eindruck und ich gebe Dir absolut Recht, die Wahrheit liegt bekanntlich immer irgendwo in der Mitte :thup:
 
Erdung, die Läufer und Droiden müssen quasi mit einem Fuß auf dem Boden stehen während sie den Schild passieren.
Interessanter Ansatz. Aber hätte es nicht theoretisch gereicht, ein kleines Metallteil vom Panzer auf dem Boden schleifen zu lassen, um ihn zu erden?

Und generell hätte man schwebende Panzer oder Bomber doch auch mit einem Fahrzeug oder einem Läufer durch den Schild transportieren und sie innerhalb dessen dann starten können, oder? Die AT-ATs waren ja ziemlich weit weg, als sie begannen zu feuern und da müssten sie sich ja schon unter dem Schild befunden haben.
 
Passend dazu ein sinngemäßes Zitat von ihm, welches vom Audio-Kommentar zu Episode IV kommt. Dort meinte er in der Szene, als Luke auf Ben trifft, dass er damals für alle Charaktere auch eine Hintergrundgeschichte als Konzept im Kopf hatte, damit er wusste, wie alle zusammenpassen. Diese Konzepte waren damals - so er nach eigener Aussage - nicht für die Verfilmung geplant (1977). Ebenso erwähnt er an anderer Stelle, dass IV-VI ein Film hätte werden sollen, wo dann am Schluss der Todesstern (nun Deathstar 2 in RotJ) auftaucht. Allerdings musste er die Handlung so stark kürzen, dass Episode IV letztlich noch der Vorstellung der Figuren gedient hätte. Und da das nicht gut angekommen wäre, hat er eben am Ende von dem Film einen zusätzlichen Todesstern (Deathstar 1) eingeschoben. Die Handlung für V und IV hatte er somit zudem Zeitpunkt jedenfalls schon grob im Kopf, hat aber mit einer Verfilmung nicht gerechnet, da der Erfolg von Krieg der Sterne ja alles andere als planbar war. Nun, und dann - ich habe es an anderer Stelle schon angesprochen - war es ein Kassenschlager, der ihm die Fortsetzung seiner "Geschichte" ermöglicht hat. Zu dem Zeitpunkt muss dann auch der Entschluss gefallen sein, aus seinen Konzepten betreffend den Ursprüngen der Charaktere mehr zu machen, andernfalls hätte er nicht die Episodentitel nachträglich eingefügt und Krieg der Sterne bewusst die IV zugeteilt.

Das ist halt für mich dann auch wieder so ein Punkt. Wäre es GL wirklich um das Erzählen von Geschichten gegangen, hätte er auch solche unnötigen Doppelungen vermieden. Statt sich darüber Gedanken zu machen, wie er die Schlacht um den 2. Todesstern noch etwas spektakulärer umsetzen kann, hätte er sich als jemand, der primär am Geschichtenerzählen interessiert ist, auch wirklich eine neue Geschichte ausgedacht. Dass er das nicht getan hat, zeigt mir, dass er eben nicht primär am Geschichtenerzählen interessiert war - sondern eher am Visualisieren eines Konzepts, eines Universums, das er im Kopf hatte. Und: Man sieht das der PT auch an. Hier hätte ich wirklich gerne eine Kathleen Kennedy im Hintergrund gehabt, die einem GL auch mal hätte sagen müssen: "Hier, George, mein Bester, schön, dass du die CGI-Technik weiterentwickeln willst, aber bitte denk auch mal dran, eine konsistente Geschichte zu erzählen..." Er hat sich ja am Ende nicht einmal mehr sonderlich für die Geschichte interessiert, die er in der OT erzählt hat, sondern immer wieder Brüche zu dieser eingebaut, die es bei einem großen Interesse an der Geschichte niemals gegeben hätte.

So und um nun auf den Punkt zu kommen: Die Tatsache, dass Lucas schon von Anfang an diese große Vision im Kopf hatte - noch bevor er überhaupt ansatzweise die Geldmittel dafür aufbringen hätte können - sagt mir, dass es ihm in erster Linie darum ging, seine "Geschichte" zu vervollständigen.

Grundsätzlich denke ich schon, dass GL eine Vision hatte - egal, wie die jetzt im Detail ausgesehen hat. Aber ich würde Leuten wie Abrams, Johnson und auch Kathleen Kennedy niemals absprechen, ebenfalls eine Vision zu haben (die genau wie bei GL das Geld und Merchandising zwar einschließt, aber doch darüber hinausgeht). Auf welcher Basis könnte ich das denn tun?

Ich sage nicht das George Lucas anders ist, als die Regisseure, die wir heute haben. Ich sage, dass er als damaliger Chef des ganzen einfach anders agiert hat, als es heute Bob Iger, Kathleen Kennedy und wer sonst noch was zu sagen hat, tun.

Dazu siehe oben: Manchmal habe ich das Gefühl, auch bei der PT hätte sein Chef einfach mal eingreifen müssen. Aber das wollte ja GL nie und dann hätte GL ganz schnell auch einen Rückzieher gemacht. Das wäre eben auch schade gewesen. Aber wir müssen hier, denke ich, auch zwischen zwei "GLs" unterscheiden:
1) der Filmemacher GL
2) der "oberste Entscheider" GL
Gerade bei der PT war er nun einmal beides, und diese Situation haben wir so gerade einfach gar nicht mehr. Wir haben da die Regisseure und Drehbuchautoren, die GL auf Position 1 ersetzen, und wir haben Kennedy, die GL quasi auf Position 2 ersetzen. Diese beiden Instanzen beeinflussen sich gegenseitig. Ich traue den Regisseuren und Drehbuchautoren zu, eine Vision für die jeweiligen Filme zu haben, die sie da gerade produzieren.

Bei Lucas war es vermutlich so. Alle paar Wochen/Monate mal gab es evtl eine Art Meeting, in der Autoren neue Ideen für Bücher und Comics präsentiert haben. Vermutlich wurden sie auch im Vorfeld beauftragt und sollten als Grobvorgabe einfach eine Geschichte liefern, die in einer bestimmten Zeit spielt. Fertig. Vielleicht gar nicht mehr Vorgabe im Vorfeld. So, und das was dann gekommen ist, hat sich GL angesehen und abgesegnet bzw vielleicht das ein oder andere mal gesagt, dass der Punkt hier oder da geändert werden muss. Sicher wurde auch immer diskutiert, wie es mit der Vermarktung aussieht. Hatten sie bspw für ein Jahr schon mehr als genügend Bücher geplant, dann wird man die ein oder andere Story wohl eben als Comic herausgebracht haben und umgekehrt. Der Prozess war also im Allgemeinen doch sehr beliebig, was das LEU angeht. Was ich damit genau meine, wird nun vielleicht im Kontrast dazu deutlich, wenn ich dir kurz schildere, wie ich mir den Entscheidungsprozess bei Disney vorstelle.

Na ja, bei Lucas war das aber ganz offenkundig auch so: Es gab da dieses von dir beschriebene Meeting, er hat es abgenickt - und kaum drehte er mal einen Film, hat er alles, was er da so vorher abgenickt hatte, gerade wieder ignoriert - frei nach dem Motto "Was interessiert mich mein Merchandising von gestern?" Diese Option hat Disney in der heutigen Zeit einfach nicht mehr. Nachdem man nun (für mich völlig verständlicherweise) das EU über Bord geworfen hat, einfach, weil man schon wusste, dass man sich nicht mehr daran halten kann, wäre es ein riesiger Fehler, jetzt neue Bücher usw. rauszubringen, die man dann auch früher oder später über Bord werfen muss.

Dort wird es solche Meetings vermutlich öfters geben (was nichts schlechtes ist), nur sind diese - so vermute ich - dann doch anders aufgebaut. Da werden Autoren mMn mit ganz klaren Zielsetzungen beauftragt. Und diese Zielsetzungen sehen dann so aus: "Wir brauchen eine Geschichte von Ezra. In der Geschichte soll er dies und das erleben und sich auch der dunklen Seite annähern. Aber er darf am Ende auf keinen Fall böse sein NOCH NICHT. Das darf erst in der nächsten Staffel vor dem nächsten Film passieren, weil wir im Film auf Ezra verweisen werden."

Ja, aber in der PT war das doch nicht anders. "Wir brauchen eine Geschichte von Anakin. In der Geschichte soll er dies und das erleben und sich auch der dunklen Seite nähern. Aber er darf am Ende auf keinen Fall böse sein NOCH NICHT. Das darf erst in Episode III passieren, weil... na ja..." Jetzt ist einfach das Netz an Verbindungen größer.

Das ist unterm Strich auch der Eindruck den ich gewinne. Sehr viel gut geplante Mittelmäßigkeit, welche einzig auf den nächsten Film als Highlight ausgerichtet ist, wo dann alles zusammenlaufen darf.

Hm, ok. "Sehr viel Mittelmäßigkeit" klingt ja schon mal weitaus besser als das meiste, was ich vom früheren EU gehört habe :D

Sehr gute Punkte, die Du hier gebracht hast. Sicherlich macht das auch einen großen Unterschied, dass man 10 Jahre leichter füllen kann als vielleicht 10 Tage (oder was auch immer zwischen VII und VIII liegt). Auch, dass man Reys Hintergrund aus den oben von Dir genannten Gründen nicht näher beleuchten will, ist verständlich. Aber es wird ja nicht nur um Rey ein Geheimnis gemacht. Es steckt ja hinter allem ein riesiges Fragezeichen und uns wird kaum etwas erklärt. Warum kann man bspw nicht einfach eine Story machen, in der Luke mit einem sehr jungen Kylo auf einer Mission ist. Das ganze könnte gut 15 Jahre vor VII spielen, also noch bevor ein Snoke auftaucht, und würde die Story von TFA auch nicht weiter tangieren. Dafür könnten sie uns einen Luke in seiner Blütezeit und das neue Jedi-Training, so wie es unter ihm gestaltet ist, präsentieren. Damit hätte man dann auch ein bisschen ein Gespür für die Zeit in der wir uns befinden, da das Umfeld, in dem sich die Charaktere bewegen, ja auch etwas offenbart. Aber nein, es MUSS alles unklar bleiben!

Na ja, mit Kylo hast du ja jetzt schon einen Punkt genannt, den ich ähnlich lagern würde wie bei Rey. Kylos Vorgeschichte MUSS aktuell tatsächlich unklar bleiben. Natürlich kann man versuchen, irgendetwas zu erzählen über Luke und Kylo, aber wenn dann Kylo da ganz anders drauf ist als bei dem in Episode IX gezeigten ersten Treffen mit Snoke, passiert halt gerade ein Bruch. Und so wenig, wie nach Episode VII über Luke bekannt ist, scheint es mir eher keine gute Idee zu sein, etwas über ihn zu schreiben, was relativ spät nach Episode VI spielt.

Von den bisherigen Figuren fallen mir eigentlich nur BB-8, Poe und evtl. Finn ein, über die man wirklich etwas erzählen könnte. "Lustige Abenteuer mit BB-8, dem runden Roboter" ist sicherlich nicht das, worauf man hofft. Finn... na ja, der war halt in der Sturmtruppen-Indoktrinierung... viel mehr kann man da nicht erzählen. Nun zu Poe: Der muss ja dann eigentlich in den Büchern auch mal auf Leia usw. treffen. Aber wo ist hier das Problem? Ja, genau! Trifft man auf Leia, kann man eigentlich nur sehr künstlich eine Erwähnung von Kylo vermeiden - und schon geht es wieder los...

Ich denke, Episode I war einfach eine "viel leichtere" Vorlage als Episode VII. Das liegt neben den genannten Punkten auch daran, dass die Figuren viel enger miteinander verflochten sind. Über Rey, Kylo und (vor allem) Luke darf man nicht allzu viel erzählen - und alle anderen Figuren sind entweder nicht spannend oder im Grunde zu eng mit diesen dreien verbunden. Das haben, wenn du es so willst, die Drehbuchautoren von Episode VII "verbockt" - eben, weil ihnen die Filmtrilogie wichtiger ist als die Möglichkeit, da irgendwelche Bücher rauszubringen. Das finde ich lobenswert.

Im Grunde bietet hier RO, wenn es denn genügend einschlägt, viel Material. Der ist bereits von sich aus in eine recht gut definierte Zeit eingebettet und bietet viele neue Figuren vom Schlage eines Ki-Adi Mundi, um die jetzt auch kein mystisches Geheimnis schweben wird.

Bestimmte Handlungsstränge betreffend sicherlich, absolute Zustimmung. Aber kleine Side-Storys, wie oben angesprochen, die den Fan erfreuen und niemandem wehtun könnten sie schon liefern.

Das Problem ist halt: Aktuell wissen nur die wenigsten, was denn wirklich "niemandem wehtun" wird. Das wäre für mich so die Quintessenz aus dem obigen, viel zu langen Geschreibsel.
 
Dass er das nicht getan hat, zeigt mir, dass er eben nicht primär am Geschichtenerzählen interessiert war - sondern eher am Visualisieren eines Konzepts, eines Universums, das er im Kopf hatte. Und: Man sieht das der PT auch an.

Dem kann ich zustimmen. Das entspricht auch meinem Eindruck. Die Visualisierung war ihm sicherlich wichtiger als das Liefern einer einwandfreien Geschichte, andernfalls hätte Padme nicht so früh sterben dürfen (Leias Erinnerungen), Bale wäre eine Art König gewesen, dem Obi-Wan im Zuge irgendeines verrückten Kreuzzuges gedient hätte usw ... (allerdings sind das alles Brüche, die ich mir persönlich noch zurecht biegen kann, also kreide ich es GL nicht an ;))
Lass es mich daher so formulieren: Lucas' war der Ausbau seiner Geschichte iSe Visualisierung, wie sie ihm vorher nicht möglich war, wichtiger, als bloß Geld zu verdienen.

Grundsätzlich denke ich schon, dass GL eine Vision hatte - egal, wie die jetzt im Detail ausgesehen hat. Aber ich würde Leuten wie Abrams, Johnson und auch Kathleen Kennedy niemals absprechen, ebenfalls eine Vision zu haben (die genau wie bei GL das Geld und Merchandising zwar einschließt, aber doch darüber hinausgeht). Auf welcher Basis könnte ich das denn tun?

Du hast Recht, man kann den anderen diese Gesinnung nicht absprechen.
Dennoch wird es nicht so viele kreative Menschen wie George Lucas geben, die sich für einen (ursprünglich) 1 Millionen-Budget Film eine derart umfangreiche Geschichte ausdenken - in dem Wissen, dass sie wohl kaum umzusetzen sein wird - und von der nur einen Teil zeigen. Das er es geschafft hat, dieses Universum aus dem Nichts aufzubauen ist für mich der wesentliche Unterschied. Dieser geistig schöpferische Kraftakt ist für mich ein Indiz dafür, dass es so schnell keinen Zweiten wie ihn gibt. Auch von den jetzigen Führungspersönlichkeiten sind sicher einige mit Herz und Seele dabei. Ich frage mich aber, ob sie das auch wären, wenn sie nicht so einen fetten Gehaltscheck dafür bekämen. George Lucas jedenfalls war es. Über die anderen maße ich mir kein Urteil an.

Das wäre eben auch schade gewesen. Aber wir müssen hier, denke ich, auch zwischen zwei "GLs" unterscheiden:
1) der Filmemacher GL
2) der "oberste Entscheider" GL
Gerade bei der PT war er nun einmal beides, und diese Situation haben wir so gerade einfach gar nicht mehr. Wir haben da die Regisseure und Drehbuchautoren, die GL auf Position 1 ersetzen, und wir haben Kennedy, die GL quasi auf Position 2 ersetzen. Diese beiden Instanzen beeinflussen sich gegenseitig. Ich traue den Regisseuren und Drehbuchautoren zu, eine Vision für die jeweiligen Filme zu haben, die sie da gerade produzieren.

Ich traue ihnen das grds auch zu, allerdings sind wie von mir bereits beschrieben die kreativen Möglichkeiten allein aufgrund des von Dir skizzierten Umstands von Haus aus eingeschränkt (--> wo zwei das Sagen haben, muss es Kompromisse geben). Das war bei GL eben nicht der Fall - mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Na ja, bei Lucas war das aber ganz offenkundig auch so: Es gab da dieses von dir beschriebene Meeting, er hat es abgenickt - und kaum drehte er mal einen Film, hat er alles, was er da so vorher abgenickt hatte, gerade wieder ignoriert - frei nach dem Motto "Was interessiert mich mein Merchandising von gestern?" Diese Option hat Disney in der heutigen Zeit einfach nicht mehr. Nachdem man nun (für mich völlig verständlicherweise) das EU über Bord geworfen hat, einfach, weil man schon wusste, dass man sich nicht mehr daran halten kann, wäre es ein riesiger Fehler, jetzt neue Bücher usw. rauszubringen, die man dann auch früher oder später über Bord werfen muss.

Und da haben wir genau diese Vor- und Nachteile. In negativer Hinsicht gab es leider tatsächlich die ein oder anderen Ungereimtheiten (zB Anakins Narbe). Auf der anderen Seite musste sich der Oberguru in seinem schöpferischen Wirken nicht einschränken lassen, was ich irgendwo auch ganz gut fand. Denn wenn ich so zurückdenke, erfreue ich mich bis heute an den Klonkriegscomics die vor TCV herauskommen sind und nun teilweise mit der Serie in Widerspruch stehen. Diese Widersprüche nehme ich tausend mal lieber hin, als dass es diese Comics damals gar nicht gegeben hätte und ich irgendeine 0815-Captain Panaka Geschichte bekommen hätte ;) Insofern war es unter Lucas zwar chaotischer, aber mMn auch unterhaltsamer. Ich darf mich hier allerdings nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da ich mich früher auch über einige Brüche in der Handlung in der Klonkriegsäre beschwert habe. Dennoch verglichen mit der jetzigen Situation, fand ich die Alte in gewisser Hinsicht schon besser.

Ja, aber in der PT war das doch nicht anders. "Wir brauchen eine Geschichte von Anakin. In der Geschichte soll er dies und das erleben und sich auch der dunklen Seite nähern. Aber er darf am Ende auf keinen Fall böse sein NOCH NICHT. Das darf erst in Episode III passieren, weil... na ja..." Jetzt ist einfach das Netz an Verbindungen größer.

Der Vergleich ist nicht fair. Ich habe von Ezra gesprochen, nicht von Rey (neue Hauptfigur) von der man verständlicherweise nichts erfährt.
Was man aber zeigen könnte, ist ein Luke 10 Jahre nach RotJ. Von mir aus auch ohne Kylo. Auf der Hand liegt ja, dass er sich der Jedi-Ausbildung gewidmet hat. Warum kann man uns da nicht schon etwas in Form eines Comics bspw zeigen!? Es muss ja nichts mit Episode VII zu tun haben und wenn man schon alles so genau plant, dann kann man die Geschichte sicher auch so gestalten, dass man sich für später nichts verbaut.

Hm, ok. "Sehr viel Mittelmäßigkeit" klingt ja schon mal weitaus besser als das meiste, was ich vom früheren EU gehört habe :D

Ja, da muss ich Dir zustimmen. Kenne vom LEU aber nicht ansatzweise alles - ist wohl auch gut so.

Von den bisherigen Figuren fallen mir eigentlich nur BB-8, Poe und evtl. Finn ein, über die man wirklich etwas erzählen könnte. "Lustige Abenteuer mit BB-8, dem runden Roboter" ist sicherlich nicht das, worauf man hofft. Finn... na ja, der war halt in der Sturmtruppen-Indoktrinierung... viel mehr kann man da nicht erzählen. Nun zu Poe: Der muss ja dann eigentlich in den Büchern auch mal auf Leia usw. treffen. Aber wo ist hier das Problem? Ja, genau! Trifft man auf Leia, kann man eigentlich nur sehr künstlich eine Erwähnung von Kylo vermeiden - und schon geht es wieder los...

Genau das ist ja das, was mir so sauer aufstößt. Episode VII hat uns mit vielen Fragezeichen aus dem Kino geschickt und erlaubt mindestens bis zur nächsten Episode auch keine Auflösung. Ein paar Mysterien wären ja schön und gut - nein, müssen sogar sein! Aber das alles unklar ist. Sowohl bei TPM als auch bei ANH wusste man, wo man war. Hier weiß man es nicht! Leider.

Im Grunde bietet hier RO, wenn es denn genügend einschlägt, viel Material. Der ist bereits von sich aus in eine recht gut definierte Zeit eingebettet und bietet viele neue Figuren vom Schlage eines Ki-Adi Mundi, um die jetzt auch kein mystisches Geheimnis schweben wird.

Absolute Zustimmung. Deswegen freue ich mich auf den Film eigentlich mehr als auf Episode VIII, welche mich aufgrund der ganzen Unklarheiten aus VII derweil überhaupt nicht neugierig macht. Hinsichtlich dem nächsten Saga-Film warte ich daher einfach nur ab. Entweder er wird gut und verbessert damit hoffentlich auch Episode VII, oder eben nicht. (Aber alleine schon diese Gleichgültigkeit, die ich gegenüber dem neuen Film verspüre, ärgert mich!)

Das Problem ist halt: Aktuell wissen nur die wenigsten, was denn wirklich "niemandem wehtun" wird. Das wäre für mich so die Quintessenz aus dem obigen, viel zu langen Geschreibsel.

Ja, dass stimmt. Ich hoffe nach Episode VIII sieht das ganze anders aus!

Ich würde es dabei auch gerne bewenden lassen, weil ich mir gerade nur selbst damit die Zeit stehlen und wir uns im Grunde ja doch irgendwo einig sind bzw es mich auch nicht stört, gewisse Dinge hie und da anders zu sehen ;)


Edit:
Und zum Abschluss - um den Bogen zu spannen - noch ein Beispiel, warum ich der Meinung bin, dass bei Disney beinhart der Gewinn im Vordergrund steht und daher auch eine Story entsprechend gestaltet sein muss:

Nehmen wir die Szene aus Episode VII her, in der Finn und Rey gegen Kylo kämpfen. Hier gelingt es Finn tatsächlich, Kylo Ren zu verwunden. In meinen Augen in ziemlich großer Unsinn, wenn man bedenkt, dass der eine der Enkel von Darth Vader ist und Laserschüsse mit der Macht stoppen kann, während der andere ein einfacher Sturmtruppler (ohne Machtsensitivität, wie es derzeit scheint) ist.

Hier meine Vermutung, wie die Szene entstanden ist. Zunächst vor 4 Jahren im Disney-Hauptquartier: "Okay, Leute - wie machen wir am meisten Geld?" - "Wir müssen mehr Leute erreichen!" - "Gut, wie stellen wir das am besten an?" ... "Ich habe eine Idee. In unserem neuen Führungstrio sollte die Frau den Lead übernehmen. Und es sollten nicht alle drei weiß sein, wir wollen ja auch Minderheiten ansprechen" (Ich unterstelle hier nicht, dass Finn gezielt von einem Schwarzen besetzt wurde - hätte mMn auch Poe sein können, aber eine/r war von Anfang an geplant, jede Wette) "Ich habe noch eine Idee, wir geben dem Schwarzen ein Lichtschwert" "Super Sache, aber sollten wir ihn nicht dann auch damit kämpfen lassen? Ich habe meine Zweifel... Immerhin ist der Charakter ja kein Jedi" - "Das sollten wir schon tun. Wir müssen ihn jedenfalls auf den Plakaten mit dem Laserschwert abbilden! Es reicht ja, wenn wir ihn am Schluss im Kampf einbauen" - "Okay, klingt vernünftig. So werden sicher besonders viele neugierig und wir machen viel Geld. So, das Grundgerüst (basierend auf Gewinnmaximierung) steht, jetzt zur Story im Detail!"

Das ist jetzt natürlich alles sehr überspitzt dargestellt, aber ich denke mir, die Entscheidung einen "Nicht-weißen" mit einem Laserschwert auszustatten, war aus dem oben benannten Grund klar kalkuliert. Und dann musste man ihn eben auch im Kampf kurz einsetzen. Das hat jetzt den bitteren Beigeschmack, dass sich der "mächtige" Kylo Ren (Verletzung von Chewies Armbrust hin oder her) von einem einfachen Menschen hat verwunden lassen. So gesehen für mich das Paradebeispiel, wie die Gewinnmaximierung Einfluss auf das Produkt nehmen kann.

(und wehe es fangt mir jetzt einer mit einer sinnlosen Diskussion darüber an, ob ich der Meinung bin, man hätte grundsätzlich keinen Schwarzen casten sollen. Um das geht es mir wirklich nicht!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich anders. Genau das was wir mit Finn sehen ist etwas, dass es meiner Meinung nach niemals gegeben hätte, wenn reines Profitdenken im Vordergrund gestanden hätte. Wäre ich so ein Typ im oberen Management ohne jede Ahnung von einer Marke, hätte mein Film so ausgesehen wie die Videos von TOR. Sith gegen Jedi, hunderte Lichtschwerttypen, einer geiler als der andere und daneben halt dann zwischendurch noch wieder klassische Sturmtruppen und Rebellen, unter denen es ebenfalls dann sehr krasse Typen gibt, zu denen man Comics, Actionfiguren und Co. machen kann. Halt ein wenig so wie TCW eben nur mit völlig neuen Figuren. Würde wirklich nur der Gewinn im Vordergrund stehen, dann wäre das die Strategie der Wahl gewesen, denn damit hätte man an allen Ecken und Enden Stoff gehabt um mit Merchandise darauf aufbauen zu können. Von Videospielen über Bücher und Comics bis hin zu TV Serien.

Dass Finn als Hanswurst mit einem Lichtschwert dagegen jemanden verletzt, der ein Machtnutzer ist, entspricht dem klassischen Star Wars in dem Machtnutzer noch keine Götter sind, die nur von anderen Göttern besiegt werden können. Auch wenn ich selbst das "alle in Lukes Akademie wurden abgeschlachtet" für äußerst lahm finde und gerne mehr junge oder alte Jedi gesehen hätte, statt einfach mal wieder den OT Strang vom letzten Jedi abzukopieren, war das doch nun wirklich die unwahrscheinlichste Entscheidung überhaupt und zeigt IMO, dass man da doch mehr kreative Freiheit hatte als wenn die profitorientierten Manager das sagen hätten.
 
Das sehe ich anders. Genau das was wir mit Finn sehen ist etwas, dass es meiner Meinung nach niemals gegeben hätte, wenn reines Profitdenken im Vordergrund gestanden hätte. Wäre ich so ein Typ im oberen Management ohne jede Ahnung von einer Marke, hätte mein Film so ausgesehen wie die Videos von TOR. Sith gegen Jedi, hunderte Lichtschwerttypen, einer geiler als der andere und daneben halt dann zwischendurch noch wieder klassische Sturmtruppen und Rebellen, unter denen es ebenfalls dann sehr krasse Typen gibt, zu denen man Comics, Actionfiguren und Co. machen kann. Halt ein wenig so wie TCW eben nur mit völlig neuen Figuren. Würde wirklich nur der Gewinn im Vordergrund stehen, dann wäre das die Strategie der Wahl gewesen, denn damit hätte man an allen Ecken und Enden Stoff gehabt um mit Merchandise darauf aufbauen zu können. Von Videospielen über Bücher und Comics bis hin zu TV Serien.

Dass Finn als Hanswurst mit einem Lichtschwert dagegen jemanden verletzt, der ein Machtnutzer ist, entspricht dem klassischen Star Wars in dem Machtnutzer noch keine Götter sind, die nur von anderen Göttern besiegt werden können. Auch wenn ich selbst das "alle in Lukes Akademie wurden abgeschlachtet" für äußerst lahm finde und gerne mehr junge oder alte Jedi gesehen hätte, statt einfach mal wieder den OT Strang vom letzten Jedi abzukopieren, war das doch nun wirklich die unwahrscheinlichste Entscheidung überhaupt und zeigt IMO, dass man da doch mehr kreative Freiheit hatte als wenn die profitorientierten Manager das sagen hätten.

Interessanter Ansatz. Man kann es natürlich auch so sehen. Ich habe eben ein anderes Bild. Leider fehlt mir nur gerade die Zeit für eine umfassendere Antwort :-/

Zu Finn: Grds habe ich nichts dagegen, das der Underdog gewinnt bzw einen Treffer landet. Hier finde ich es aber einfach nicht passend. Ren sollte doch als der neue Vader verkauft werden, aber die Szene tut dem ganzen nicht wirklich einen Gefallen.
 
Vielleicht, weil Kylo gar nicht als neuer Vader verkauft werden sollte? Ich mein, nirgendwo hat man doch gesagt "Kylo Ren is our next Vader, an unstoppable force". Stattdessen hieß es ja "So einen Bösewicht hat es bisher in der Saga nie gegeben!". Ich bin auch nicht ganz zufrieden wie man Kylo Ren letztendlich dargestellt hat, ich denke ehrlich gesagt, man hat etwas übertrieben mit ihm, so dass es einfach nach einem zu starken Bruch aussieht. Faktisch landet Finn aber am Ende nur einen Treffer, der sich ganz logisch erklärt, solange man Sith und Jedi immer noch in einer menschlichen Kategorie fasst. Seine eigentliche Niederlage kommt gegen Rey und das ist der Aspekt, den ich kritischer finde. Nicht weil ich finde dass Kylo alles wegholzen sollte, sondern weil es beide Charaktere denke ich am Ende gestärkt hätte, wenn der letzte Abschnitt des Kampfes anders ausgefallen wäre.
 
@Seth Caomhin
Aber ist es nicht schon ein Fehler zu fragen ob man Sith und Jedi in einer menschlichen Kategorie erfassen soll ?
Denn viele Sith und Jedi sind ja keine Menschen. Also greift der menschliche Faktor hier nur bedingt.
 
Das sehe ich anders. Genau das was wir mit Finn sehen ist etwas, dass es meiner Meinung nach niemals gegeben hätte, wenn reines Profitdenken im Vordergrund gestanden hätte. Wäre ich so ein Typ im oberen Management ohne jede Ahnung von einer Marke, hätte mein Film so ausgesehen wie die Videos von TOR. Sith gegen Jedi, hunderte Lichtschwerttypen, einer geiler als der andere und daneben halt dann zwischendurch noch wieder klassische Sturmtruppen und Rebellen, unter denen es ebenfalls dann sehr krasse Typen gibt, zu denen man Comics, Actionfiguren und Co. machen kann. Halt ein wenig so wie TCW eben nur mit völlig neuen Figuren. Würde wirklich nur der Gewinn im Vordergrund stehen, dann wäre das die Strategie der Wahl gewesen, denn damit hätte man an allen Ecken und Enden Stoff gehabt um mit Merchandise darauf aufbauen zu können. Von Videospielen über Bücher und Comics bis hin zu TV Serien.
Die Idee mit den tausend Jedi usw... ist ganz interessant, jedoch wirklich nicht unbedingt logisch für Disney. Sie wissen durchaus wie man Filme macht. Das Publikum würde einer solche Entscheidung wohl äußert ablehnend gegenüber stehen und erst recht die Fanbase. Merchandise steht für Disney bei der Gestaltung des Films glaube ich nicht an erster Stelle, denn Merchandise lässt sich zu jedem Dreck machen und auch für VII gab es genug davon. BB-8 ist hierbei das beste Beispiel.
Für Disney stand es im Vordergrund, die Öffentlichkeit zu hypen. Ohne diese Strategie, wäre die allgemeine Stimmung TFA gegenüber eher negativ gewesen, wie z.B beim ersten Teaser . Um den Hype zu generieren, spielte vor allem die Anbiederung an die Fans eine wichtige Rolle. Überall hieß es : Es wird wieder so wie die OT, das wurde gebetsmühlenartig wiederholt. Dahinter steckte von Anfang an Strategie, es war nicht die Entscheidung eines Autors. J.J Abrams wurde genau aus diesem Grund engagiert, weil seine letzten beiden Werke auch teilweise moderne Remakes alten Stoffs waren. Die Propaganda Videos ( Return to Practical Effects usw,.. btw. Man hätte ein solches Video auch zur PT machen können) haben diese Meinung bereits im Vorfeld so generiert, dass die meisten Kritiken dies auch in TFA sahen, weil es oberflächlich betrachtet ja auch stimmt. Zu dieser PR Strategie gehören, zumindest vermute ich das, auch die Trailer Reactions von Daisy Ridley und John Boyega.
Was ich Disney auch nicht verzeihe, ist wie sie Mark Hamill in VII genutzt haben. In-Universe ist die Szene wirklich gut und ich habe nichts dagegen. Wenn man einem Charakter im Teaser aber eine Sprechrolle gibt und sein Name als Zweites ( d.h im Haupcast (!) nicht wie es eigentlich hätte sein müssen : "and Mark Hamill as Luke Skywalker") auf der Castliste des Plakates erscheint, ist dies nichts weiter als Irreführung.

Diese Amazon Rezension finde ich ganz amüsant zur Entstehung von TFA:
Folgender Dialog ist bei der Entstehung dieses Film entstanden. Die Abkürzungen sind so zu erklären: HT (Hohes Tier bei Walt Disney) und PR Produzent.

HT: So, in 15 Minuten geht es zum Golf. Mein Chauffeur müsste gleich da sein. Nun, was für Ideen haben Sie, mein Junge?
PR: Nun, wir haben viele fantastische Sachen, die wir storytechnisch...
HT: Moment, moment. Wir haben ein Haufen Geld an Lucas gegeben. Da will ich keine Experimente. Nur maximal Geld rauspumpen.
PR: Ähm...
HT: Nehmen Sie den Ersten Teil...oder vierten...Blickt eh keiner Durch...und verfilmen sie diesen Neu.
PR: Sie meine 1:1?
HT: Ja natürlich...Na ja, ein paar kleine Änderungen sollten schon da sein, dass auch nicht der Dümmste dahinter kommt.
PR: Zum Beispiel?
HT: Kein Ahnung...mal überlegen..Ah..Nehmen Sie Minderheiten, Minderheiten ziehen immer. Und Hey, wir sind Disney
PR: Ich verstehe nicht ganz?
HT: Tja, eine Frau..oder einen Schwarzen
PR: Oder eine schwarze Frau?
HT: Nein, wir wollen mal nicht übertreiben. Nehmen Sie vielleicht auch noch einen Star aus den alten Filmen, vielleicht diesen Holländer, Ole van Kinobe oder so.
PR: Ähm ja...und der Bösewicht?
HT: Mir hat dieser Typ gefallen, der bei Harry Potter gespielt hat. Nehmen Sie den. Aber bitte nicht zu böse. Wir möchten auch Kleinkindern die Kohle aus der Tasche ziehen. Nicht vergessen. Wenn er zu böse ist, kauft niemand die Puppen von dem. Ok?
PR: Ja, Sir. Und die Story komplett vom ersten Teil?
HT: Genau. Machen Sie die Sache etwas größer. Das Runde Ding explodierte doch am Ende. Machen Sie es einfach etwas größer und irgend etwas mit Familie. Disney und Familie passt einfach.
PR: Wir könnten den Bösewicht mit irgend einem anderen Guten in ein Verwandschaftsverhältnis bringen.
HT: Langsam verstehen wir uns. Und vergessen Sie den Endkampf nicht. Die Frau und der N...ähm...Schwarze sollen mit diesem Syltherin Typen kämpfen...
PR: Nun, nach der Drehbuch sind die beiden praktisch kleine Fische und der Bösewicht ein großer Meister. Wird das dem Publikum nicht auffallen.
HT: Die sind zu sehr damit beschäftigt dem ganzen Hype zu Folgen. Ein paar Fake-Rezis bei Amazon wie toll doch alles ist und das Problem ist gelöst. So. Zeit vorbei. Haben Sie noch Fragen
PR. Nein, Sir, Danke, wir legen dann gleich los.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht, weil Kylo gar nicht als neuer Vader verkauft werden sollte? Ich mein, nirgendwo hat man doch gesagt "Kylo Ren is our next Vader, an unstoppable force". Stattdessen hieß es ja "So einen Bösewicht hat es bisher in der Saga nie gegeben!".

Naja, aber wozu dann der selbe Aufzug ganz in schwarz, sein Verwandschaftsverhältnis zu und seine Besessenheit von Vader. Bevor TFA ins Kino kam, dachte ich mir, dass ich einmal seinen Auftritt abwarten werden und mir dann ansehe, ob wir einen "zweiten Vader" bekommen werden. Das Abfangen von dem Laser hat mich noch beeindruckt, aber ab dann ging es irgendwie in die falsche Richtung (Wutausbruch, Abnehmen der Maske usw). Die Krönung von alledem war schließlich das Duell und sein erbärmliches Abschneiden (, wenn man bedenkt, dass er Laserstrahlen stoppen kann!).


Ich bin auch nicht ganz zufrieden wie man Kylo Ren letztendlich dargestellt hat, ich denke ehrlich gesagt, man hat etwas übertrieben mit ihm, so dass es einfach nach einem zu starken Bruch aussieht.

Sehe ich auch so.

Faktisch landet Finn aber am Ende nur einen Treffer, der sich ganz logisch erklärt, solange man Sith und Jedi immer noch in einer menschlichen Kategorie fasst.

Ich bin schon irgendwo bei Dir. Jedi sind sicherlich keine göttlichen Wesen und so gut wie unbesiegbar. Das lehrt uns schon Qui-Gons Reaktion auf Anakins Irrglaube ("niemand kann einen Jedi töten"). Weiters bester Beweis dafür ist Jango Fett, der es bis zu einem gewissen Grad sehr erfolgreich mit Jedis aufgenommen hat. Insofern kann auch Finn in einem Kampf bestehen, ja. Aber mit einem Laserschwert!? Lässt man ihn in seiner Stormtrooper Rüstung mit entsprechender Bewaffnung auflaufen, dann traue ich ihm das zu. Aber das Schwert ist doch nicht die Waffe seiner ersten Wahl. Das hätte man am Schluss einfach anders lösen müssen.

Seine eigentliche Niederlage kommt gegen Rey und das ist der Aspekt, den ich kritischer finde. Nicht weil ich finde dass Kylo alles wegholzen sollte, sondern weil es beide Charaktere denke ich am Ende gestärkt hätte, wenn der letzte Abschnitt des Kampfes anders ausgefallen wäre.

Die Niederlage gegen Rey hat mich wiederum gar nicht gestört. Hier tritt ein verwundeter gut ausgebildeter Machtnutzer gegen eine fitte Machtsensitive (evtl auch ausgebildete) Machtnutzerin an. Mich interessiert aber vor allem Dein letzter Satz. Inwiefern hätte es die Charakter gestärkt und wie hättest Du Dir einen entsprechenden Ausgang - in dem Rey ja dennoch überleben muss - vorgestellt?
 
@Jeff
Warum sollte es für Disney nicht unbedingt logisch sein? Wir sprechen ja davon, was würde ein Ferengi tun also jemand dem es eben nur um Geld geht und das Produkt eben so anpasst, dass es möglichst viel Geld reinholt. In Anbetracht dessen, wie Kotor, TOR, die TOR Filme und TCW aufgenommen wurde, nämlich verdammt gut, ist es das logischste Konzept für jemanden, dem es nicht um Inhalt geht, sondern rein um den Profit. Ein ANH Quasi-Remake dagegen, Machtnutzer die man an einer Hand abzählen kann, sage und schreibe 2 Lichtschwertträger, alle anderen tot oder zumindest verschollen und extrem eingeschränkte Möglichkeiten irgendetwas zu erzählen oder zu machen, ohne mit zukünftigen Veröffentlichungen in Konflikt geraten zu können ist das am wenigsten wahrscheinliche Szenario. Natürlich stand es für Disney im Vordergrund die Öffentlichkeit zu hypen, dafür war aber TFA so wie es sich letztendlich gestaltete überhaupt nicht notwendig. Man schaue sich doch mal an wie die Öffentlichkeit gehyped wurde, X-Wings, Millenium Falke, Han Solo+Chewie und ein süßer Droide. All das hätte man auch in etwas völlig anderes integrieren können, inklusive "real sets, real locations". Es gibt unzählige Möglichkeiten wie TFA hätte aussehen können, nur eins davon konnte es werden aber das muss nicht das profitorientierteste sein. Meiner Meinung nach ist man mit TFA sogar zwei Risiken eingegangen, einerseits das Quasi-Remake, das unter anderen Bedingungen vermutlich in der Luft zerrissen worden wäre und andererseits der Merch- und Marketing Aspekt. Wir haben natürlich trotz allem Tonnen an Merchandise, so ist es natürlich nicht aber mir scheint derzeit so, dass wir über Jahre kaum Geschichten außerhalb des Kinos zu Rey und Co. sehen werden, zumindest momentan hält sich das stark in Grenzen.

Ansonsten finde ich es auch ehrlich gesagt etwas seltsam, dass Frauen oder Schwarze heute gefühlt deutlich häufiger als in den 90ern ein Politikum sind und so dargestellt werden als verfolge man damit Hintergedanken. Ich will das ja gar nicht ausschließen aber es hat jedes Mal den Klang als sei jemand unzufrieden, dass er jemanden mit anderer Hautfarbe oder Geschlecht sehen muss. So als würden Frauen und Schwarze keine Hauptrollen kriegen, wenn nicht irgendein Ferengi an der Spitze stehen würde. Und gerade wenn Minderheiten angesprochen werden, ist das bei Frauen sowieso immer seltsam.

@Seth Caomhin
Aber ist es nicht schon ein Fehler zu fragen ob man Sith und Jedi in einer menschlichen Kategorie erfassen soll ?
Denn viele Sith und Jedi sind ja keine Menschen. Also greift der menschliche Faktor hier nur bedingt.

Mit menschlich meine ich auch eher normalsterblich als auf die Spezies bezogen.^^

@SirSkywalker
Kylo Ren ist der Antagonist, welcher Antagonist ist nicht düster in Star Wars? Kylo Rens ganzer Aufzug hat denke ich mehr was mit den Konventionen in Star Wars zutun, dass die bösen Machtgegner bestimmt Aspekte an sich haben, allen voran das rote Lichtschwert und irgendeine Art Verkleidung, gern auch eine die das Gesicht irgendwie verdeckt. Nichts desto trotz hat man, wenn es um Kylo Ren ging, immer klar kommuniziert dass er anders auftreten wird. Nur optisch ist er halt typisch Sith.

Was nun das töten betrifft. Klar Qui-Gon sagt, dass es doch geht aber Jango Fett ist wieder etwas spezielles. Er ist auch kein normaler Typ sondern Boba Fett in blau, ein Mandalorianer und ich denke wir kennen alle den Kult um Boba Fett und Mandalorianer. Von demher, klar Jedi dürfen sterben oder verletzt werden, das zeigt auch die PT aber wenn schon, soll es doch besonders passieren. Es muss eine Übermacht sein, Mandalorianer oder Sith. Aber wie gesagt, ein einfacher Sturmtruppler? Ein normaler Mensch, ohne Machtfähigkeiten, ohne Kult, ohne irgendeine Form von Epik (wie bei der Order 66)? Das war lange unvorstellbar und genau das ist auch der Grund warum Finn so einen Gegenwind bekommt, es ist völlig ungewohnt und fast schon ehrverletztend und das finde ich ganz persönlich unheimlich klasse, weil es das Universum wieder in die Realität zurückholt, wo auch normale Menschen wichtig sind und Laserschwerter nicht mehr "dein Leben" sind, sondern Waffen aus zivilisierteren Tagen die einen Knopf zum Anschalten haben und dann Bäuche aufschneiden können, ohne dass man übersinnliche Fähigkeiten brauchen würde.

Was die Niederlage angeht:
Rey bewältigt den ganzen Film so ziemlich ohne die Hilfe anderer und schlägt sich schließlich auch mit dem Laserschwert hervorragend. Es stellt sich einfach die Frage, wozu sie eigentlich einen Lehrmeister braucht, wenn ihr alles so zufliegt. Hätte sie verloren und wäre nur durch den Spalt gerettet worden (letzte Szene also so ziemlich genauso, nur dass Rey auf dem Rücken landet und dann bevor/während Kylo zum finalen Schlag ausholt werden beide voneinander getrennt), hätte sie eine Schwäche aufgezeigt. Sie kann sich davor gut schlagen aber für das letzte Quäntchen fehlt ihr Luke. Kylo wiederum wäre nach dem er zuvor ziemlich geprügelt wurde trotzdem Sieger. Er hat zwar ziemlich bluten müssen, der Eindruck den mancher hatte, eine Lusche zusein, wäre aber negiert worden. Ohne diese Rettung, wären beide entweder tot oder gefangen aber wohl eher tot. Beide Charaktere hätten so gewonnen. Auf die Weise aber steht Rey da als Charakter der eigentlich niemanden braucht und Kylo als weinerlicher Möchtegern-Sith.
 
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