Taris

Taris-Jedi-Turm-Gänge-mit Birix und Neeva

Als er bei Birix ankam, war er allein. Nichtmal seine Tante- die eigentlich hätte da sein müssen- war noch zu sehen. Genauso wie Pec verschwunden war. Das irritierte Ty zunächst. Hinzu kam, dass der Ishi Tib mit ihm zu schimpfen begann. Nevis war nicht mit gekommen. Rasch drehte sich der Junge um, als wollte er dem Jedi nicht glauben, dass seine Freundin nicht da war. Ob er sie abgehängt hätte, wollte Birix wissen und sofort drehte sich Ty wieder zu ihm um.

"Ich hab sie nicht...."

Doch, eigentlich hatte er sie abgehängt. Aber war das nicht der Sinn eines Wettrennens? Das man seinen Gegener möglichst weit hinter sich zurück lies? Also war eigentlich auch Nevis Schuld, dass sie ohne ihm bescheid gegeben zu haben eine andere Richtung gewählt hatte. Dadurch war sie definitiv die Verlierin und er hatte gewonnen. Leider würde ihm wohl niemand zu seinem Sieg gratulieren. Statt dessen startete jetzt eine Such-Aktion nach dem Togruta-Mädchen, die wohl im Moment hauptsächlich von Neeva ausgeführt wurde. Ty musste bei Birix bleiben und der Junge stellte nun fest, wie unangenehm es war, wenn man nicht genau abschätzen konnte, wie wütend der andere wirklich war. Der Ishi Tib war wirklich gut darin, seine Gefühle zu verbergen. Zum Glück piepte bald das Com seines Aufpassers und der Junge erfuhr, dass seine Mutter wohl zurück war. Das lies er sich nicht zweimal sagen und wenn der Mann ihn nicht zurück gehalten hätte, wäre er wohl gerannt. Doch so fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis sie endlich am Quartier ankamen, dass von seiner Mutter und Nevis bewohnt wurde. Als sich die Tür öffnete, verpuffte die gute Laune des Jungen jedoch schlagartig. Die Luft im Raum schien dick wie Waffelteig zu sein und sein Blick fiel sofort auf den fremden Jungen, der seiner Mutter und seiner Freundin gesellschaft leistete. Nevis hatte offensichtlich geweint und sah noch kleiner aus, als sie eh schon war. Hoffentlich hatte der grosse Junge nichts damit zu tun. Ty spürte, wie Eifersucht und etwas Wut in ihm aufstieg. Wehe, er hatte ihr weh getan! Aber das konnte er nur rausbekommen, wenn er seine Freundin fragte. Mit einem grosszügigem Sicherheitsabstand umrundete Ty den grossen Jungen und ging dann direkt zu Nevis.

"Hallo, Nevis. Was ist denn passiert? Ich hab an der Werkstatt auf dich gewartet und alle haben sich schreckliche Sorgen gemacht. Du kannst doch nicht immer einfach weg laufen!"


Trotzdem seine Worte eher tadelnd waren, umarmte er das jüngere Mädchen einmal kurz.Jedoch nicht so sehr, dass der andere Junge vielleicht auf komische Gedanken kommen konnte. Aber er war sich fast sicher, dass der grosse Junge es nichtmal gesehen hatte, denn er sprach gerade mit seiner Mutter. Was ihm dabei auffiel, waren die Luftballons, die die anderen hatten. Natürlich wollte er auch einen, also lies er Nevis los und griff ebenfalls in die Tüte. Dabei achtete er genau darauf, dass er nicht die selbe Farbe erwischte wie der Junge. Er zog sich einen grünen Ballon heraus und für Birix und Pec nahm er ebenfalls gleich einen Grünen. Der Ishi Tib bekam seinen sofort und den Ballon für Pec steckte Ty sich erstmal in die Tasche.

"Wer ist das?"

fragte er die kleine Togruta mit einem Nicken in Richtung des Fremden, ehe er sich auf das Bett fallen lies, dass im Moment als Sofa-Ersatz diente.

Taris-Jedi-Turm-Sahra's und Nevis' Quartier- mit Sahra, Nevis, Thyr und Birix.
 
Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis Quartier-mit Nevis und Thyr

Thyr schien überrascht zu sein, dass Jedi ebenfalls Furcht kannten und Sahra nickte ernst.

"Angst ist ein Ur-Instinkt, den jeder hat. Ich finde es sogar eher gefährlich, zu leugnen dass man Angst hat. Wenn man sie ignoriert ist sie wie ein wildes Tier, dass sich an deinem Müll vollfrisst und immer grösser wird, bis sie dich überwältigen kann. Also schenken wir ihr genug Beachtung, um sie kontrollieren oder verjagen zu können. Du kannst das ruhig ausprobieren. Wenn du Angst davor hast, dass man dich hier raus wirft, weil du versagt hast...stell dir die Frage, was dann geschehen würde. Davon mal abgesehen, dass das eben nicht geschehen wird. Aber das Schlimmste, was dir passieren könnte wär, dass du in dein altes Leben zurück kehrst. Und dann stell dir die Frage: Wär das ein Weltuntergang? Wahrscheinlich wär es ärgerlich, ja. Aber kein Weltuntergang. Aber da wir ja schon gesagt haben, dass genau das sicher nicht geschehen wird, kann alles andere ja nur besser sein, oder?"


Sie lächelte dem Jungen aufmunternd zu.

"Und wenn das Schlimmste, dass dir passieren könnte zu schlimm wäre, glaube mir: Du wirst dafür kämpfen , dass es nicht passiert. Und dann wirst du auch die nötige Stärke dafür haben. Das kannst du mir glauben."

Jahrelang war ihre schlimmste Vorstellung gewesen, dass Ty's Vater sich seinen Sohn krallen könnte. Und das hatte Sahra sehr verändert. Sie war immernoch gütig und geduldig wie in ihrer Padawan-Zeit. Doch zusätzlich war eine Eigenschaft in ihr gewachsen, die jeder - ob machtsensitiv oder nicht- sofort spüren konnte: Die Bereitschaft für ihre Leute bis aufs Blut zu kämpfen. Und genau das lies sie jetzt gefährlich werden für ihre Gegner und bot Sicherheit für jene, die ihren Schutz brauchten.

Die Übung lenkte Nevis zumindest erstmal von der Schokolade ab, was gut war. Aber Sahra wusste ziemlich sicher, dass das nur von kurzer Dauer sein würde und sie würde sich für später etwas überlegen müssen. Aber sie hatte schon eine Idee, doch bevor sie die Bestellung an einen Service-Droiden abgeben konnte, trat Thyr zu ihr. Er merkte an, dass es vielleicht doch gut wär, noch 1-2 Wochen auf Taris zu verweilen, damit man sie finden könnte, sollte sich etwas Neues in Bezug auf Nevis' Mutter entwickeln. Sahra warf einen unglücklichen Blick auf das Mädchen, dass inzwischen Gesellschaft von ihrem Sohn bekommen hatte.

"Der Rat weiss, das Nevis bei mir ist. Und Tara wusste es auch und sie hat ebenfalls meine Kontaktdaten. Wir sind also auf keinen bestimmen Ort gebunden, was Neuigkeiten angeht. Ehrlich gesagt würde ich sogar am liebsten sofort aufbrechen, aber ich hätte auch noch etwas vorzubreiten und du musst dich von deinen bisherigen Betreuern verabschieden."

Sie hatte die Ahnung, dass der Bursche sich allein von dem nicht überzeugen lies, also erzählte sie ihm, was sie hier so störte. Er war schliesslich alt genug, um das zu verstehen.

"Ich bin ausserdem mehr als ungehalten darüber, dass die örtlichen Räte die Nachricht an dieses Terminal hier geschickt haben. Das hier ist ein Gästequartier und kein Wohnquartier, dass speziell für Jedi reserviert ist. Wie schlecht es gesichert ist erkennst du allein daran, dass ein 6-jähriges Mädchen, dass gerade mal ihren Namen fehlerfrei schreiben kann, eine an mich gerichtete Nachricht öffnen konnte , ohne auf Probleme wie Identifikationsabfragen oder ähnliches zu stossen. Dieses Vorgehen war also mehr als fahrlässig, zumal sie ja auch bewiesen haben, dass sie es auch allein an mein Com hätten schicken können. Ich mache mir deswegen wirklich Sorgen.Wenn wirklich schlechte Nachrichten von Coruscant kommen, möchte ich nicht, dass Nevis sie zuerst und wohlmöglich noch allein liest. Ich sollte dann bei ihr sein und ihr helfen. Aber ich habe dass Gefühl, dass das hier praktisch nicht möglich ist. Entweder haben die Räte hier wirklich keine Ahnung von Kindern oder das Einfühlungsvermögen eines Thermaldetonators. Auf meinem Schiff sind alle Kanäle gesichert und es lassen sich generell keine Nachrichten öffenen, ohne das man vorher ein Passwort eingibt. "

Aber die junge Jedi konnte die Kinder auch verstehen, auch wenn ihre Bedenken eben total falsch waren. Sie seufzte und sah Thyr an, ehe sie laut genug antwortete, dass auch Nevis es hören konnte.

"Eine Woche. Mehr kann ich euch nicht geben. Die Kleinen müssen zurück zur Schule und wir haben auch noch ein paar Tage Flug vor uns. Und es fallen dann andere Zwischenstopps aus. UND wir verlassen den Turm bis zu Abreise nicht mehr. Kein Wegschleichen oder Weglaufen. Kein Verstoss gegen die hier geltenden Regeln. Verstanden? Und jetzt kümmern wir uns gleich um die Übung."

Sie konnte noch nicht gleich loslegen, denn ihr fischhäutiger Kollege stand in respektvollem Abstand und wartete offensichtlich auf sie.Sahra vergewisserte sich, dass die Kinder ausser Hörweite waren und lies Birix berichten. Er erzählte ihr von Pecs Zusammenbruch und dass Firedevs anschliessend mit ihm in eine Meditationskammer gegangen war. Die Jedi nahm die Info dankend zur Kenntnis und seufzte unglücklich. Sie hatte gehofft, dass der Junge durch einen geregelten Alltag und durch einen liebevollen Umgang miteinander ins Leben zurückfinden würde. Doch es war genau das Gegenteil geschehen. Er schien immer mehr halt zu verlieren und Sahra erkannte, dass er ihr aus den Händen rutschte. Wo er landen würde wenn er fiel, war ihr mehr als klar. Und auch, dass ihre Fähigkeiten wohlmöglich nicht reichten, um ihm zu helfen. Allerdings wusste sie, dass es auf Haarun Kal Jedi-Meister gab, die Erfahrungen mit traumatisierten Kindern wie Pec hatten. Auch wenn es ihr schwer fiel musste Sahra die Möglichkeit in betracht ziehen, dass sie Pec dort abgeben musste.Allerdings lag Haarun Kal auf der anderen Seite der Galaxis und man konnte nicht "mal eben" dort vorbei schauen. Ihre Flugzeit würde sich um Wochen verlängern. Doch ein Besuch dort war keine schlechte Idee. Nevis und Ty könnten dort mit anderen Kindern in ihrem Alter spielen, die anders als in der Schule auf Lianna ebenfalls machtsensitiv waren. Und sie könnten dort am Unterricht teilnehmen und sich mal anschauen, wie die Kinder dort lebten. Und vielleicht würde sie lernen können, wie sie Nevis helfen konnte. Sie war noch nicht ganz so traumatisiert wie Pec und Sahra hoffte inständig, dass sie schnell wieder Boden unter den Füssen fand. Die Jedi erinnerte sich noch zu Gut an den Tod ihrer eigenen Mutter und wusste, wie schlimm sich das anfühlte. Ob Nevis den Verlust schneller oder langsamer verarbeiten würde, weil sie ihre Mutter eigentlich kaum kannte, würde sich erst noch zeigen. Um vor allem sich selbst aus den Grübeleien heraus zu holen, aber auch um die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen, klatschte sie ein paar Mal in die Hände.

"Also. Alle haben einen Ballon? Wem muss ich noch einen Knoten rein machen? Nevis?"

Ty machte sie ebenfalls einen Knoten in den gut aufgeblasenen Ballon und richtete sich selbst ebenfalls einen. Der Zufall oder die Macht wies ihr einen Gelben zu, was sehr witzig war, da ihr Lichtschwert die selbe Farbe hatte. Nachdem sich alle mit ihren Ballons einen Platz in der Runde gesucht hatten, fing Sahra an, die anderen anzuleiten.

"So. Jetzt kommen wir erstmal zur Ruhe. Setzt euch aufrecht hin, die Ellenbogen nicht aufstützen!Den Ballon haltet ihr nur ganz sanft mit den Fingerspitzen fest und ihr bemerkt vielleicht schon, wie er bei allem was ich sage vibriert. Der Ballon ist also eigentlich wie ein Verstärker für das, was wir mit unseren Händen wahrnehmen können.Und das gilt nicht nur für Schallwellen. Schliesst eure Augen und fühlt mal genauer hin. Konzentriert euch auf eure Fingerspitzen, was dort ankommt. Wer etwas entdeckt, darf es den anderen mitteilen."

Sie folgte der Übung ebenfalls und entdeckte schnell die übrigen Aspekte.. Zunächst war da natürlich der Puls, vor allem in Zeigefinger und Daumen. Dann ihre eigene Atmung, die den Eindruck erweckte, der Ballon würde zusammen mit ihrer Lunge an- und abschwellen. Und da war noch mehr. Ein Rhythmus, der etwa doppelt so lang brauchte wie ihr Atem. Ihr eigenes pulsieren in der Macht. Nichts stand still, alles war in Bewegung. Sahra fühlte noch mehr hin und fühltedie anderen Rhythmen...Nevis, Ty, Thyr , Birix...jede Schwingung wurde durch den Ballon etwas verstärkt . Sahra war gespannt, welchem Kind der eigene Rhythmus auffiel. Und wer vielleicht sogar in der Lage sein würde, die anderen "im Ballon" zu finden.

Taris-Jedi.Turm-Sahras und Nevis Zimmer- mit Nevis, Thyr, Birix und Ty
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra und Nevis


Thyr hatte sich einen blauen Ballon gekrallt. Blau war auch eine schöne Farbe, fand Nevis, als sie ihn damit so sah und das nächste Mal könnte sich Nevis eigentlich auch mal diese Farbe aussuchen, beschloss sie. Er überholte sie beim Pusten. Kein Wunder, da sie von vorne durch ihr Missgeschick beginnen musste. Vielleicht hatte er aber auch mehr Puste!? Geschickt hielt er den Ballon zu, so dass keine Luft entweichen konnte, als er ihr sagte, dass die Mutti Tara sie finden würde. Nevis sah ihn ungläubig an. Ein Teil von ihr wollte ihm das glauben, der andere, viel größere Teil in ihr war zweifelnd. Was, wenn nicht? Nevis wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Thyr verknotete das Ende des Ballons und war damit fertig. Jetzt musste sich Nevis aber ran halten! Ihrer war erst so groß wie ein zu großer Apfel. Er stand auf, um mit Sahra zu reden. Kurz darauf trat Ty in den Raum. Nevis freute sich. Sie brauchte ihn jetzt! Es reichte aus, dass er einfach da war! Er kam gleich auf sie zu. Argwöhnisch betrachtete er dabei Thyr. Ty fragte sofort nach, warum sie nicht in der Werkstatt aufgekreuzt war!? Er hätte wohl lange auf sie davor gewartet und dann machte er ihr gleich Vorwürfe, dass sie doch nicht einfach weglaufen konnte. Dennoch zog er sie kurz zu sich heran und umarmte sie zur Begrüßung flüchtig und ignorierte ihr bekleckertes feuchtes T-Shirt.

“Ich hatte doch vom Weinen so großen Durst! Ich wollte wirklich schnell machen und dann nachkommen! Schließlich wollte ich so gerne ein Bürstenrennen machen! Aber, dieser Getränkeautomat! Schau nur wie ich aussehe! Du hast jetzt übrigens auch sowas Rotes vorne dran! ….”

Ty holte sich einen grünen Ballon und für irgendwen gleich noch welche mit oder er bekam nicht genug davon. Er fragte dann nach, wer das wäre und meinte Thyr, ehe er sich auf ihr Bett fallen ließ.

“Pass doch auf, mein Haifisch! Du sitzt drauf!”,

schimpfte Nevis und eilte hinzu und zog an dessen Schwanzflosse und zog das kleine Kuscheltier hervor. Er konnte es doch nicht mit seinem Hintern breit sitzen! Nevis musste erstmal kontrollieren, ob alles ok mit ihrem Fisch war. Alles unbeschadet! Sie ließ sich neben Ty hin plumpsen und bemerkte, dass ihr Ballon die ganze Luft raus gelassen hatte. Mist! Sie würde nochmal von vorne pusten müssen! Doch erstmal wollte sie Ty alles erzählen, was ihr auf dem Herzen lag und seine Frage beantworten!

“Der große Junge ist Thyr und hat mir geholfen! Ich wollte mich umziehen gehen und er half mir das Zimmer zu finden. Du weißt doch, dass ich mich hier im Turm verlaufe! Und dann las ich die Nachricht auf dem Computer an Sahra, dass meine Mami verschollen ist. Ty, weißt du, was das bedeuten könnte?! Es könnte sein, dass sie tot ist! Sie ist spurlos verschwunden! Niemand weiß, wo man sie noch suchen soll! Ich habe Angst, dass sie nie wieder kommt! Das ich sie nie wieder sehen werde! Ty, es tut hier drin soooo weh, dass kannst du dir nicht vorstellen!”

Nevis zeigte auf ihr Herz.

“Es zerreißt mich hier drin! Es tut so weh! Ich könnte schon wieder weinen, aber ich glaube, ich habe keine Tränen mehr übrig! Ich könnte eigentlich weinen bis ich groß bin.”,

schüttete sie ihrem Freund ihr Herz aus und ihre Stimme brach am Ende. Sie schluckte schwer! Traurig, mit erneutem Frosch im Hals und trostlosen verweinten hoffnungslosen Augen, sah sie ihn an. Ihre Äuglein waren gerötet und ihre sonst so gesunde Gesichtsfarbe war viel blasser als sonst. Man konnte ihr ansehen, dass ihr Herz gebrochen war.

“Wenn ich doch wenigstens eine heiße Schokolade bekommen könnte! Ich brauche sie dringend wie eine Medizin! Aber, das geht hier wohl nicht!”

Sie bemühte sich ihren Ballon aufzupusten. Irgendwie hatte sie heute wenig Luft und Kraft zum Pusten. Doch etwas Normales zu tun, gab ihr wiederum Halt und Kraft. Kleinen Kindern sollte so etwas Schlimmes nicht widerfahren! Doch, das Leben konnte hart und grausam sein und doch musste es weitergehen!

Nevis horchte auf. Sahra sprach gerade etwas lauter mit Thyr. Eine Woche könnten sie nur noch hier bleiben. Eine lausige Woche! Alles wegen der dummen Schule! Nevis verzog das Gesicht und verdrehte die Augen. Wer hatte nur die Schule erfunden!? Den müsste man links und rechts….!

Es sollte mit der Übung endlich weiter-oder besser gesagt losgehen, doch während Thyr zu ihnen rüber kam, wurde Sahra durch Birix aufgehalten. Ihr war gar nicht aufgefallen, wann er rein gekommen war!? Ging es um Pec oder wusste er was über ihre Mutti? Lauernd und neugierig sah Nevis hinüber. Es schien nicht um ihre Mutti zu gehen, sagte ihr ihr Gefühl. Sahra schien bedient von der Nachricht zu sein. Es ging sicher um Pec, denn er war ein merkwürdiger Junge. Mit ihm konnte man weder richtig spielen, noch befreundet sein. Thyr stand nun vor ihr.


Thyr, das ist mein allerbester Freund Ty, irgendwie wie mein Bruder. Ty, das ist Thyr! Er hat mir geholfen! Er ist noch neu im Tempel.”,

stellte sie die Jungs gegenseitig vor und zeigte jeweils auf den vorgestellten Jungen. Ty war in der Jedifamilie, in der sie zur Zeit lebte, tatsächlich irgendwie ihr Bruder.

“Komm Thyr, setz dich zu uns auf mein Bett! Pass aber auf meinen Haifisch auf! Eigentlich war das mal Ty seiner! Aber, wir haben aus Freundschaft getauscht! Wir hatten beide einen vom Ausflug! Auf diesem Ausflug war was los gewesen, sag ich dir! Das müssen wir dir dringend mal erzählen, stimmts Ty!? Da wirst du mit den Ohren schlackern!”

Sie griff schnell nach dem kleinen Plüschhai und warf ihn nach hinten.

Endlich kam Sahra zu ihnen rüber. Nevis hatte ihren Ballon gerade in ordentlicher Größe aufgepustet. Sie reichte Sahra den Ballon, als sie gleich anbot, ihn zu zu machen. Nevis hätte das niemals hinbekommen, ihn oben derart zu verknoten. Nie im Leben!


“Danke schön!”

Auch Ty ließ sich helfen und Sarah machte sich auch einen Ballon zurecht, in Gelb! Nevis war gespannt, was sie nun alle damit tun würden. Ablenkung tat gut, das spürte sie. Deshalb ließ sie sich auch voll und ganz auf die Übung ein. Sie sollten sich aufrecht hinsetzen, weder lümmeln, noch sich aufstützen. Nevis rutschte vor zur Bettkante und setzte sich aufrecht hin. Alle sollten den Ballon zwischen die Fingerspitzen nehmen. Die kleine Togruta versuchte es. Nevis fiel er dabei erstmal aus der Hand und hüpfte leicht wie eine Feder vom Bett runter zu Sahra hin. Nevis sprang schnell auf und levitierte gleichzeitig den Ballon in ihre Hand. Zügig setzte sie sich wieder hin und probierte es noch einmal, diesmal mit Erfolg. Ihr Blick fiel auf Sahras Ballon, als sie darauf hinwies, dass er beim Sprechen vibrierte.Tatsächlich! Sie wollte es selbst testen. Nevis sagte:

“Ballon, wackle mal!”

Sie spürte, dass er auch bei ihr beim Sprechen vibrierte. Ein leichtes Kinderlächeln stahl sich auf ihr verweintes verquollenes Gesicht. Sie genoss die Normalität. Doch eine heiße Schokolade vermisste sie immer noch! Sie versprach als Ritual immer Halt und Geborgenheit und etwas Tröstliches.

Alle sollten die Augen schließen. Nevis kniff ihre Augen fest zusammen. Sie sollten sagen, was sie spüren konnten.

“Ich kann mein Herzklopfen spüren!”,

sagte Nevis ziemlich rasch. Sie spürte es in ihren Fingerspitzen. Komisch!? Doch, was war sonst noch zu bemerken? Ratlos konzentrierte sich das Kind. Ob Mami früher auch solche Übungen gemacht hatte? Sie hatte sie nie gefragt und würde es wohl nie können. Ein heftiger Stich ging durch ihr Herz. Sie verzog das Gesicht. So richtig war Nevis nicht bei der Sache. Deshalb fand sie erstmal auch nichts Anderes heraus. Sie strengte sich wieder mehr an. Ob Ty neben ihr mehr raus bekommen und nur noch nicht gesagt hatte? Nevis streckte unbewusst ihre Fühler in der Macht aus. Es war leicht ihren besten Freund zu finden, noch dazu, weil er genau neben ihr saß und sie sich mit ihm stark verbunden fühlte. Sie hörte auch sein Herzklopfen.

“Ich kann Tys Herzklopfen auch hören bzw. spüren. Klopf, klopf. klopf...!”,

posaunte sie sogleich mit hellem Kinderstimmchen und mit vor Aufregung zuckenden Lekkus aus. Dabei bohrten sich, von ihr unbemerkt, ihre kleinen Fingerspitzen zu stark in ihren Ballon. Es knallte laut. Nevis fuhr mächtig zusammen, riss die Augen entsetzt auf und ihr Herz hämmerte mächtig! Ihr Ballon war zerplatzt! Der Fetzen lag vor ihr vorm Bett herum. Hilfesuchend sah sie Sahra an. Sahra war immer für sie da, wenn etwas schief gegangen war.


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra, Ty, Nevis und Birix
 
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Förmlich an Sahras Lippen hängend, hörte Thyr ihr zu und versuchte dabei ihre Worte nicht auf ein goldenes Podest der universellen Wahrheit aller Wahrheiten zu stellen. Als einfacher Farmerssohn, dessen Eltern eher einfach durch das Leben gingen, erschien ihm das Wissen und die Taten der Jedi immer noch als etwas – im positiven Sinne – unnatürliches, etwas nicht greif- und begreifbares. Doch Jedi waren keine Götter, standen eben nicht weit über den anderen Mitgliedern ihrer Spezies, welche keine Macht besaßen. Und sie waren sich dessen nicht nur bewusst, sie lehrten es auch. Allein durch diese Tatsache wollte er sie dann doch wieder auf ein Podest erheben und für etwas besseres halten. Als Sahra nun aber über die Schwächen dieser Hüter des Friedens sprach, wurde das Bild der Jedi, welches er von ihnen hatte, ein Stück weit weniger durchsichtig und ätherisch. Und dadurch das es greifbar wurde, konnte er sich vorstellen ebenfalls ein Jedi zu werden. Noch vor einem Monat hätte er nur davon träumen können. Diese Gedanken, die ihm binnen eines Herzschlages in Form von Gefühlen durchschossen, zauberten ein schwaches Lächeln auf seine Lippen und er nickte Sahra zu als sie mit ihrem Monolog geendet hatte. Er würde der Angst keinen Müll – Thyr mochte diese Metapher, entschied er spontan – zu fressen geben. Jetzt mussten auf diesem Bekenntnis nur noch Taten folgen.

Daraufhin kam sie dann zu der Sache mit der Nachricht und ihrer Abreise. Offener als Thyr es sich getraut hätte, sprach sie über den – diplomatisch ausgedrückten – Fehler des Rates. Und da musste er ihr wirklich zustimmen, auch wenn er es nicht gewagt hätte die hohen Jedi zu kritisieren. Im Zweifel glaubte er eher das sie sehr wohl wussten was sie taten und er es nur einfach nicht verstand. Schließlich waren manche von ihnen schon doppelt so lange Jedi wie er überhaupt gelebt hatte. Aber
Sahra war da anders. Schon bei ihrem Umgang mit Nevis hatte Thyr ihre Offenheit bemerkt. Eine – aus seiner Sicht – manchmal doch zu offene Einstellung. Kurz färbte sich das Bild, welches er von der Jedi vor sich hatte, dunkel ein, doch schon einen Wimpernschlag später war es wieder klar. Man hätte ihr keine Kinder anvertraut, wäre man sich nicht sicher das sie damit umgehen konnte und am Ende etwas gutes dabei heraus kam. Jedi wissen was sie tun. Vielleicht nicht immer, doch sie ließen sich Zeit mit ihren Entscheidungen. Und deshalb konnte man darauf vertrauen. Ein innerliches Seufzen entwich Thyr aber dennoch. So vieles war ihm noch fremd und überstieg seinen Horizont. Viel zu oft musste er vertrauen und geduldig abwarten, um erfahren zu können ob die nur scheinbar unsinnige Entscheidung aus gutem Grund getroffen worden war. Insofern war sein altes Leben wirklich einfach gewesen. Kindergartenniveau. Sozusagen. All dies ließ er Sahra jedoch nicht wissen. Er folgte kurz ihrem Blick in Richtung Nevis und nickte dann wieder. Er würde sich wie gesagt kein offenes Urteil über den Rat und dessen Entscheidungen erlauben, weshalb er nur ein neutrales:

„Verstehe.“


von sich gab. Auf ihren Vorschlag mit der einen Woche und das sie in dieser Zeit im Turm bleiben würden, nickte er etwas heftiger. Ja, damit konnte er gut leben. Und was war schon eine Woche? Nachdem dies geklärt war, ging Shara zu dem erwachsenen Neuankömmling hinüber. Eine solche Spezies hatte er hier im Turm zwar schon einmal gesehen, doch wusste er noch nicht wie sie hieß. Sie sah in seinen Augen irgendwie merkwürdig aus. Mit großen Hängebacken, einem auch nicht unbedingt kleinen Schnabel und den Augen oben drauf anstatt mitten im Gesicht. Bevor er aber ins Starren verfallen konnte, nickte er dem Jedi nur lächelnd zu und begab sich dann zu Nevis und dem zweiten Gast, einem weiteren Kind. Ein Junge, womöglich ein Mensch und so alt wie die Togruta. Thyr hatte es nicht so recht mitbekommen, doch sie schienen sich wohl schon zu kennen und zu verstehen. Eine Vermutung, die sogleich bestätigt wurde, als Nevis sie einander vorstellte. Thyr grüßte Ty kurz und knapp, denn er wusste gerade nicht so recht was er sagen sollte, dann setzte er sich auf den Platz, wo eben noch das Plüschtier gelegen hatte. Während er dies tat, lächelte er Nevis zu und freute sich darüber das sich ihre Laune gebessert hatte. Worte, so ehrlich gemeint und auch wenn sie vom Herzen kamen, erreichten wohl nie so viel wie die Nähe eines Freundes, egal ob dieser zu einem sprach oder einfach nur schwieg. Auch das erinnerte ihn wieder an seine Schwester, der er sich – auch wenn es vielleicht ungerecht oder falsch war – immer näher gefühlt hatte als seinen eigenen Eltern. Wer weiß wie viele Lichtjahre von seinem alten Leben entfernt und er fand doch jeden Tag weitere Parallelen.

So wirklich glücklich schien Ty nicht darüber zu sein das er da war. Vielleicht weil er dachte das er jetzt Nevis neuer bester Freund war? Dachten solche kleinen Kinder, wenn sie sich bei Jedi aufhielten, noch so? Nur für den Fall das dem so war, setzte sich Thyr weiter von Nevis weg als es der Junge getan hatte. Es waren nur Zentimeter, doch die beiden Kinder saßen nun eindeutig näher beieinander. Dann ging es aber auch schon los und
Sahra erklärte was nun passieren würde. Die beiden Kleinkinder setzten sich anders hin und auch Thyr bemühte sich um eine korrekte Haltung und nahm dann den Ballon zwischen die Fingerspitzen. Was Sahra über den Ballon erzählte, ergab für den Farmerssohn erst einmal nicht viel Sinn. Luftballons kannte er nur vom Sehen her, angefasst hatte er sie nie. Zu teuer oder unsinnig, hatten seine Eltern gesagt. Wie man sie aufblies und was man mit ihnen tun konnte, hatte er aber durch abschauen mitbekommen. Anderen Kindern waren diese nämlich öfter mal gekauft worden und während Thyr gelangweilt auf dem Marktplatz herumgelungert und auf seine Eltern gewartet hatte, hatte er sie beobachten können. Und nun saß er hier und hielt so einen Ballon zwischen den Fingerspitzen. Angeblich bewegte er sich beim Sprechen, doch davon merkte Thyr nichts. Also schloss er wie empfohlen die Augen und nahm ein wenig Druck von den Fingerspitzen. Er sollte etwas fühlen … doch … da war nichts! In den ersten paar Sekunden geschah gar nichts. Es war still und Thyr versuchte sich wirklich stark auf dieses Irgendwas zu konzentrieren. Und sei es nur ein Luftzug! Doch dann sagte Nevis plötzlich etwas und das Kartenhaus in Thyr brach zusammen. Von einem Augenblick auf den anderen hörte er dem Mädchen zu und achtete nicht mehr auf seine Finger. Und kaum war er sich dessen bewusst geworden und er wollte gerade weghören, da platzte der Ballon der Togruta und Thyr zuckte zusammen.

„Ach Nevis! Erschrecke mich doch nicht so.“sagte er scherzhaft, die Augen noch immer geschlossen, den Kopf aber dennoch in ihre Richtung gedreht.
„Also … ich merke nichts. Mache ich irgendwas falsch? Ein Herzklopfen hören oder spüren... muss ich dafür nicht aufgeregt sein?“

Jetzt öffnete Thyr die Augen und auf seiner Stirn waren ein paar Falten erschienen. Nachdenklich, zweifelnd und auch ein wenig unglücklich sah er Sahra an. Er glaubte schon das er verstand wieso sie diese Übung machten. Doch er hatte ja schon Probleme damit die Macht zu spüren wenn es ruhig und er alleine war. Doch mit zum Beispiel Nevis an seiner Seite würde das nichts werden. Das Weghören und Ignorieren musste er wohl erst noch lernen...

::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Sahra, Nevis, Birix, Ty und Thyr:::::
 
Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Quartier- mit Nevis,Sahra,Thyr und Birix

Nevis erklärte ihm, dass sie doch so durstig gewesen war und darum nicht mit zur Werkstatt gekommen war. Ty versetzte das einen Stich ins Herz. Er war so von den Rennern besessen gewesen, dass er garnicht bemerkt hatte, wie schlecht es der kleinen Togruta ging.

“Es tut mir leid, dass ich nicht bemerkt habe, dass du so traurig bist, Nevis. Ich bin wohl kein besonders guter Freund.“

Das das jüngere Mädchen dann mit ihm schimpfte, empfand Ty als gerechte Strafe für seine Unachtsamkeit. Auch wenn man sich ruhig mal für einen Moment auf ein Stofftier drauf setzen konnte, ohne dass es gleich Schaden nahm. Nevis untersuchte ihr Spielzeug, doch natürlich fand sie keinen Fehler daran, weshalb sie sich dann neben ihn setzte. Zunächst einmal wurde der neue Junge als Thyr vorgestellt. Er hatte Nevis geholfen , ihr Zimmer wieder zu finden. Damit bekamThyr zumindest einen Sympathie-Punkt bei Ty. Nevis war noch so klein, dass sie sich wirklich schnell verlaufen konnte. Und da konnte sie wirklich jede Hilfe brauchen.
Dann erzählte sie ihm von der Nachricht, die sie gelesen hatte und davon, dass ihre Mama verschwunden war. Währenddem sie ihm ihr Herz ausschüttete, wuchs auch in Tys Hals ein Kloss heran. Unweigerlich stellte er sich vor, an Nevis' Stelle zu stehen. Doch das konnte er nur schlecht. Seine Mutter war immer da gewesen, seit er denken konnte. Vielleicht war sie mal ein paar Stunden weg gewesen, so wie heute. Aber dann hatte sie ihn wenigstens bei seiner Tante gelassen. Nevis beendete ihre Bericht mit dem Eingeständnis, dass ihr das Herz weh tat. Er konnte sie verstehen und nahm sie darum noch einmal in den Arm. Und dieses Mal war es ihm egal, wer sie dabei vielleicht sah oder was derjenige über sie dachte.

“Dann muss ich dich halt ganz doll festhalten, damit es dich nicht zerreissen kann.“

erklärte er entschlossen und lies Nevis erst wieder los, als Thyr vor ihnen stand. Ty fand , dass der Junge bemitleidenswert unsicher aussah. So, als erwarte er irgendwas Schlimmes hier oder als ob er sich garnicht wohl fühlte. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke und der Neid in Ty verpuffte. Von diesem Jungen ging keine Gefahr aus.Seine Freundin stellte die Jungs dann einander vor und was sie sagt, brachte Ty auf eine tolle Idee.

“Nevis, du bist genial! Du hast doch noch eine Familie! Du bist wirklich sowas wie meine Schwester. Also hast du ja auch noch eine Mama. Ist vielleicht nicht ganz das selbe, aber Mama hat dich auch lieb. Das weiss ich.“

Damit legte er wieder einen Arm um Nevis Schultern. Er fand die Vorstellung gerade super, weil er sich immer Geschwister gewünscht hatte. Und Nevis würde gut in diese Position passen, auch wenn sie kein Mensch war.
Dann kam seine Mutter zu ihnen und sie sah alles Andere als glücklich aus. Trotzdem half sie ihm und Nevis dabei, den Ballon zu schliessen und leitete dann die Übung an. Das der Ballon beim Sprechen vibrierte, stimmte schonmal. Nevis animierte ihren Ballon regelrecht zu vibrieren und Ty grinste sie amüsiert an. Dann legte er seine Lippen an ihren Ballon und sprach direkt rein.

“Hallo, Nevis. Lach mal!“

Noch breiter grinsend setzte er sich neben sie und folgte den Anweisungen seiner Mutter. Auch er fand seinen Puls relativ schnell und dann meinte er zu. Spüren, wie der Ballon an- und abschwoll. Aber das war letztlich nicht der Ballon, sondern sein Atem, den er im Ballon gefunden hatte. Er wollte es gerade mitteilen, als er etwas spürte. Wie eine Feder, die vom Wind getragen an ihm entlang strich. Ty kannte dieses Gefühl nur zu gut, nur war das hier anders als wenn seine Mutter oder seine Tante nach ihm griff. Irritiert öffnete er die Augen und sah seine Mutter an, die wiederrum stirnrunzelnd Nevis beobachtete. Ty sah seine Freundin in dem Moment an, als sie verkündetet, sie könne seinen Herzschlag ebenfalls spüren. Der Takt, den sie dann ansagte passte tatsächlich zu dem, den er im Ballon spürte. Das verunsicherte ihn nun doch und er holte gerade Luft um seine Muttet um Hilfe zu bitten, als Nevis'Ballon zerplatzte. So unerwartet, wie er ihre Berührung gespürt hatte, war sie jetzt auch verschwunden. Trotzdem hatte Ty eine Gänsehaut am ganzen Körper. Thyrs fluchen über den Krach war da wie Balsam für Ty. Der Junge hatte sich wohl ebenso erschreckt wie er und Nevis und Ty lächelte ihn versöhnlich an.

“Wir können heut Nacht ja das selbe machen. Neben Nevis' Kopf , wenn sie schläft.“

Er grinste zunächste Thyr an und dann Nevis.

“Nein, keine Sorge. Das wär fies.“

Ausserdem hatte Nevis sie jetzt ja nicht mit Absicht erschreckt.
Thyr gab die Aufgabe kurz darauf auf und Ty verstand nicht, warum das für den anderen Jungen so schwer war.

“Nein. Ich war auch nicht aufgeregt. “

Ty legte seinen Ballon aufs Bett und ging zu Thyr rüber. Vorsichtig legte er ebenfalls seine Hände auf den blauen Ballon und sah einige Augenblicke hoch konzentriert auf seine Hände.

“ Es ist da. Dein Herz schlägt aber langsamer als meins. Aber warum fühlst du das nicht?“

Ratlos sah er seine Mutter an , ebenso wie Thyr. Vielleicht hatte sie eine Idee?!

Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Quartier-mit Sahra, Nevis, Thyr und Birix

OP:Sahra und Farbe kommen grad
 
Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Quartier- mit Ty, Nevis, Thyr und Birix

Ihre Kompromiss-Lösung schien zumindest alle halbwegs zufrieden zu stellen. Thyr lies erstmal von ihr ab und auch wenn Nevis' Blick nicht wirklich glücklich aussah, sagte sie nichts mehr zu dem Thema. Damit wandte sich die Jedi erstmal der Übung zu, die sie für die Kinder erdacht hatte. Sie liessen sich auch gut darauf ein, so dass es nicht verwunderlich war, dass bald die ersten Erfolgsmeldungen kamen. Und Sahra war auch nicht überrascht,dass Nevis zuerst etwas fand. Sie zweifelte nicht so sehr wie Ty manchmal. Ihr Sohn musste alles erst 5 oder 6 mal prüfen, bevor er etwas ansprach. Sahra war sich aber sicher, dass auch er bereits etwas gefunden hatte. Thyr hingegen schien beliebig Schwierigkeiten zu haben. Dabei war diese Übung extra so ausgelegt, dass man die Macht gerade am Anfang nicht brauchte. Erst im Verlauf der Übung liessen sich die Schüler normalerweise auf das Energiefeld ein, dass sie alle Verband. Sie würde sich dem gleich mal widmen müssen. Jetzt erstmal spürte sie etwas anderes und sah zu Nevis, die sehr nah neben Ty sass. Schon fast mit ihm kuschelte. Ty sah sie erschrocken an und Sahra erkannte, dass Nevis in der Macht aktiv geworden war. Sie hatte nach Ty gegriffen und es geschafft eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Kurz darauf erklärte das Mädchen auch amüsiert, dass sie Ty's Herz schlagen spürte. Das das den Jungen verunsicherte, konnte Sahra verstehen. Sie erhob sich, um zu Nevis zu gehen und sie sanft aus ihrer Konzentration heraus zu holen, als sie das schon selbst erledigte. Indem sie ihren Ballon vor lauter Aufregung zum platzen brachte. Eine Sekunde lang schien die Zeit still zu stehen, weil alle erschrocken waren. Die Starre wurde von Thyr gelöst, der Nevis tadelte, weil sie ihn aus seiner Konzentration geworfen hatte. Einen Moment später gab er diese Aufgabe auf und sah sie hilfesuchend an. Ihr Sohn kam ihr jedoch zuvor und schien den Ballon des grösseren Jungen auf seine Funktionsfähigkeit zu testen. Doch eine Erklärung für den Fehlschlag fand er auch nicht.

"Ty hat recht. Man muss überhaupt nicht aufgeregt sein für diese Übung. Ich hätte jetzt sogar gefragt, ob du aufgeregt warst? Oder abgelenkt? Von Nevis' Weck-Aktion mal abgesehen, konntest du ein bisschen zur Ruhe kommen? "

Auch sie ging zu Thyr und hockte sich neben ihn. Bevor sie sich jedoch ganz auf ihn konzentrierte, sah sie noch einmal zu Nevis.

"Nevis, du darfst dir noch einen Ballon holen. Es sind genug da. Ist dir übrigens aufgefallen, was du grad getan hast? Hast du gemerkt, dass du eine Verbindung zu Ty gebildet hast?"

Lächelnd sah sie die Kinder der Reihe nach an und erklärte dann vor allem Thyr, was geschehen war.

"Nevis hat gerade in der Tat Ty's Herzschlag spüren können. Jedi - und auch andere Machtanwender- sind dazu in der Lage, sich mit anderen Lebewesen zu verbinden. Bei den Jedi geschieht das meistens vor allem auf geistiger Ebene in verschiedenen Techniken. Und in verschiedenen Intensitäten , wenn du es so willst. Empathische Lebewesen können Gefühle oder auch Gedanken von anderen auffangen. Aber das ist dann eher so, wie wenn du in der Kantine sitzt. Du hörst dann alles, kannst vielleicht auch dem Gespräch am Nebentisch genauer zuhören. Aber es ist eher....defensiv. Du öffnest dich für das, was der andere ausstrahlt. Die aktivere Version davon wär wohl die Gedankenverschmelzung. Das ist mit einer anderen Person möglich, aber auch mit mehreren anderen. Jedi machen das zum Beispiel, wenn mehrere miteinander kämpfen. Man spürt dann genau wo der Andere ist und was er als Nächstes tun wird. Das ist dann , als würde sich das Team absprechen, nur dass es viel schneller geht und der Gruppe damit einen grossen Vorteil gegenüber dem Angreifer gibt. Es wirkt dann, als wären sie nicht mehr 3-4 oder 5 Personen sondern sie agieren wie eins. Und dann gibts natürlich das, was Nevis' eben getan hat. Das ist auch eher schon offensiv. Wie wenn du an einer Zimmertür lauscht, die eigentlich für dich verschlossen ist. Die Jedi sprechen hier von "Sondierung", was sowohl auf geistiger Ebene als auch auf körperlicher Ebene geschehen kann. Als Heilerin gehört vor allem Zweiteres zu meinen Fähigkeiten. Ich kann mir also quasi genauer anschauen, was im Körper einer anderen Person geschieht. Wie zum Beispiel das Herz eines anderen schlägt. Das ist das, was Nevis gerade getan hat. Aber Nevis, Jedi tun sowas normalerweise nicht einfach so. Das gilt als unhöflich. Wenn man es kontrollieren kann, dann fragt man vorher um Erlaubnis bei der Person. Du hast es jetzt unbewusst getan, darum schimpf ich auch nicht mit dir. Aber du solltest mal darauf achten. Natürlich gibt's Situationen, in denen man nicht um Erlaubnis fragen kann. Wenn eine Person bewusstlos ist zum Beispiel. Aber es ist in jedem Fall auch ein Eingriff in die Privatsphäre einer Person und darum für die betroffene Person vielleicht nicht unbedingt angenehm. Daran solltest du immer denken. "

Damit wandte sie sich wieder an Thyr und sah erst seinen Ballon und dann ihn an.

"Mach dir nichts draus, dass es nicht geklappt hat. Viele haben am Anfang Mühe damit, die Macht wahr zu nehmen. Vor allem jene, die körperlich schwere Arbeit gewohnt sind. Die spüren dann eher die Blasen an den Händen als den Wind im Gesicht. Und ich hab das Gefühl, du gehörst genau zu der Sorte , oder? Diese Wesen müssen zu erst wieder lernen, sich selbst wahrzunehmen. Erinnerst du dich daran, was du gestern Mittag gegessen hast?"


fragte sie den Burschen und achtete dabei darauf, dass sie etwas unterhalb des Gesichts des Jungen war. Ein rein psychologisches Spiel, dass dem Jungen dabei helfen sollte, sich wohl und nicht ausgefragt zu fühlen.

Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis' Zimmer-mit Nevis, Ty, Thyr und Birix
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra, Ty, Nevis und Birix


Ty entschuldigte sich bei Nevis, dass er nicht bemerkt hatte, dass sie sich unwohl gefühlt hatte und dringend etwas Trinken musste. Das war doch sehr niedlich! Er meinte, er wäre wohl ein schlechter Freund.

“Gar nicht! Du bist der beste Freund von der ganzen Galaxie, den man sich wünschen kann!”,

widersprach sie ihm energisch und lächelte milde.

Als Nevis ihm dann ihr Herz ausgeschüttet und von ihrer Mami erzählt hatte und dass es sie innerlich vor Kummer und Schmerz zerriss, weil sie verschwunden und unauffindbar war, meinte er, dass er sie eben festhalten müsse, damit das nicht geschah und zog sie fest an sich heran und hielt sie ganz dolle fest, so dolle er konnte und Nevis gerade noch Luft bekam. Das tat gut. Nevis kuschelte sich an ihn, ganz fest! Ihre kleinen Finger krallten sich in seinen Pulli und hielten sich ganz fest. Sie spürte seine feste Umarmung und fühlte sich etwas sicherer, geborgener, beschützter, aufgefangener! Sie kämpfte erneut mit den Tränen. Eine lief dann doch über ihre Wange, obwohl sie gedacht hatte, dass ihre Tränen längst versiegt waren. Das hatte etwas befreiendes und sie fühlte sich danach leichter ums Herz. Als Ty sie wieder los ließ, ging es ihr deutlich besser.

Thyr stand nun vor ihnen und sie stellte beide Jungs einander vor. Plötzlich war Ty ganz aufgeregt, als hätte er eine Erleuchtung. Da Nevis ihn als ihren Bruder bezeichnet hatte, meinte er nun, dass Nevis doch noch sie als Familie hätte und somit noch eine Mutter, seine Mutti, die Sahra! Gut, er räumte ein, dass das nicht unbedingt genau das Selbe wäre, aber immerhin! Nevis musste nun lächeln. Ein wenig wurde ihr das Herz warm. Er war bereit seine Mami mit ihr zu teilen. Ja, sie fühlte sich inmitten ihrer Jedifamilie, in die sie durch glückliche Umstände statt durch eine Zuweisung gekommen war, sehr wohl und geborgen. Und sie hatte Sahra wirklich sehr lieb. Sie war ihr wie eine Mutter. Daher nickte Nevis.

“Das stimmt!”,

gab sie zu. Um so mehr konnte sie sich voll und ganz der Übung mit den Luftballons widmen. Es war ein großer Schreck gewesen, der Nevis in die Glieder gefahren war, als ihr Ballon plötzlich geplatzt war. Der Knall war so laut und unverhofft gewesen! Nur langsam kriegte sie sich wieder ein. Thyr neben ihr schien sich auch dermaßen erschreckt zu haben, dass er gleich herum meckerte.

“Das habe ich doch nicht mit Absicht gemacht! Ich habe doch davon selbst fast einen Herzkasper bekommen! Manno!”

Ty hatte gleich die tollsten Ideen! Er wollte einen Ballon neben ihrem Kopf zerplatzen lassen, wenn sie nachts schlief!

“Wehe! Du hast wohl Grütze im Kopf!”,

setzte sich Nevis zur Wehr und grinste, denn sie wusste, dass alles nicht so ernst gemeint war. Schade, dass der Ballon ein einziger Fetzen war! Dabei hatte eben alles noch so gut geklappt. Sie hatte sogar Tys Herzschlag spüren können. Zuerst hatte Ty sie sogar zum Lachen gebracht und das wollte heute etwas heißen! Er hatte seinen Mund an ihren Ballon gelegt und gesagt:

“Hallo, Nevis. Lach mal!”

Wie auf Kommando hatte Nevis kichern müssen. Das sie so ausgelassen hatte sein können, war wie ein Wunder gewesen! Das war nur Ty zu verdanken gewesen! Sie war dann die Erste gewesen, die etwas gehört hatte, die das mit dem Herzschlag hören hinbekommen hatte. Ihren und Tys Herzschlag! Und das war so gewesen, als sie Tys gehört hatte: Ty schien etwas verblüfft und sogar irritiert zu sein. Er wusste scheinbar nicht, was er davon halten sollte. Thyr hatte hingegen Probleme mit der Übung. Alle eilten ihm zu Hilfe, also Ty und Sahra. Doch Sahra wandte sich nochmal Nevis zu. Sie sollte sich ruhig einen neuen Ballon holen. Nevis nickte. Sie wollte sich dann diesmal einen Blauen nehmen, wie sie sich das vorhin fürs nächste Mal schon mal überlegt hatte. Sahra fragte sie, ob sie wüsste, was sie gerade eben getan hatte. Nevis bekam große Augen. Hatte sie etwas angestellt? Doch Nevis schien nicht antworten zu müssen, denn Sahra beantwortete die Frage selber. Sie hatte wohl eine Verbindung zu Ty hergestellt.

“Aha!”,

sagte Nevis überrascht und etwas unsicher. Ihr war das nicht so wirklich klar und bewusst gewesen! War das nun gut oder schlecht?

Doch Sahra lächelte und da war sich Nevis eigentlich sicher, dass sie wohl nichts falsch gemacht hatte. Dann sah Meisterin Kenobi allerdings eher Thyr an und erklärte es ihm eher, als allen oder Nevis, die das eben fabriziert hatte. Natürlich hörte Nevis zu. Sie verstand auch alles. Nevis hatte etwas gekonnt, was die großen Jedi machten. Bald würde Nevis auch Tys Gedanken lesen können und die Gedanken von den Anderen. Dann brauchte sie nie wieder für einen Test in der Schule lernen. Sie würde einfach in der Klasse sitzen und die Gedanken der schlausten Schüler lesen und alles schnell hinschreiben und richtig gute Noten ohne zu lernen bekommen! Die Lehrerin würde es nicht mitbekommen, denn von Jedizeugs hatten sie keine Ahnung! Das stimmte Nevis euphorisch! Verabreden würde man sich so auch können! Sie würde Ty mitten im Unterricht schon mal bescheid sagen können, wo sie sich treffen würden. Doch dann meinte Sahra, dass was Nevis soeben getan hätte, wäre unhöflich! Verdattert sah sie Sahra an.


“Ach so!?”,

stammelte sie, aber so wirklich verstand sie nicht. Erst sollten sie sowas tun, etwas spüren, dann fand Sahra das auch nicht übel, dass es geklappt hatte und nun war es unhöflich?! Nevis war leicht irritiert. Sie wusste gar nicht, was nun richtig oder falsch war. Sie war so durcheinander, dass sie dazu aber auch keine Frage stellen konnte, da sie es nicht in Worte fassen konnte. Nevis sah Ty irritiert an. War er jetzt sauer auf sie? Sollte sie sich entschuldigen? Aber, darauf hatte Nevis jetzt wirklich keine Lust! Außerdem kümmerten sich alle gerade wieder um Thyr. Fast trotzig ging sie zu den Ballons und durchwühlte die Tüte nach einem Blauen und fing dann kräftig zu pusten an. Irgendwie war sie jetzt schlecht gelaunt! Deshalb hatte sie auch keine Puste! Sie warf den Ballon wütend im Zimmer herum. Er landete vor Tys Füßen. Nevis stellte sich einfach stumm neben Birix, der hier herum stand. Sie beobachtete die Anderen. Diese kleine Auszeit tat gut. Irgendwann nahm sie ihre kleine Hand und fasste Birix an. Dabei sah sie weiter zu den Anderen. Irgendwie tat das gerade gut.


Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra, Ty, Nevis und Birix
 
::::: Taris ::: Jediturm ::: Nevis Unterkunft im 278. Stockwerk ::: Sahra, Nevis, Birix, Ty und Thyr:::::

Es war nicht Sahra, sondern der Junge der sich Thyr zuerst zuwandte. Er kam hinüber und legte seine Hände ebenfalls auf den Ballon. Dann sah er für einen Augenblick sehr konzentriert aus und sah ihm schließlich in die Augen. Noch so eine Sache die er von nicht machtsensitiven Kindern nicht kannte. Dieser Ausdruck von Geduld und Reife, als wären sie eben nicht erst sechs oder sieben Jahre alt. Daran musste er sich auch erst noch gewöhnen. Auf seine Frage hin konnte der vielleicht fast dreimal so alte Thyr jedoch nur hilflos mit den Schultern zucken. Dafür gab es aber einfache, wenn auch nicht sonderlich angenehme Antworten für Sahra.

„Nun ja.“ begann Thyr und man sah ihm an wie unangenehm es ihm war bei einer solch – scheinbar – einfachen Aufgabe versagt zu haben, während es offensichtlich selbst Kinder konnten. Das man ihm unlängst erzählt hatte, dass Kinder gewisse Dinge schneller lernen konnten und auch jedes Lebewesen unterschiedlich schnell lernte und manche Sachen besser konnte als andere, wusste er zwar, doch das Gefühl blieb. Dennoch sprach er weiter, denn er wollte besser werden und jetzt zu mauern wäre genau das was er nicht tun wollte. Als ein Jedi musste er solch unangenehme Momente ertragen können.

„Ich war nicht so richtig aufgeregt, aber zur Ruhe kommen ging auch nicht. Ein paar Sekunden reichen da glaube ich nicht.“


Es wäre jetzt einfach gewesen Nevis die Schuld daran zu geben. Das sie quasi fast sofort mit dem Sprechen angefangen hatte, hatte ihn zwar definitiv abgelenkt, doch das allein reichte wohl kaum aus. Bevor Sahra mögliche Gründe aufzählte, erklärte sie ihm, aber auch an Nevis gerichtet, wie Jedi mit ihrer unterschiedlichen Techniken Dinge um sich herum wahrnahmen. Thyrs Ersatzmutter nannte es „Machtsinn“, doch es war wohl nur ein Oberbegriff und darunter fielen jene Fähigkeiten, welche Sahra ansprach und andeutete. Empathie, Telepathie, Gedankenverschmelzung und Sondierung. Thyr nahm es erst einmal einfach kommentarlos hin und nickte lediglich schwach als sie ihn anblickte. Dieser zusätzliche Sinn war auf jeden Fall ziemlich nützlich und nicht das erste mal seit er hier war, dachte er darüber nach wie es sein Leben vereinfachen würde. Und um wie viel leichter er es in seiner Kindheit gehabt hätte. Gleichzeitig kam ihm dabei aber auch der Gedanke, dass seine Mutter diesen Sinn wohl auch haben musste. Na ja, nicht wirklich, aber gefühlt. Aber dann hätten sie damals wenigstens mit dem selben Blatt gespielt.

Für ein paar Sekunden schlich sich ein Lächeln auf Thyrs Lippen, doch dann verschwand das Bild seiner Mutter und Sahra erzählte wieso er bei dieser Übung versagt hatte. Ihre Theorie klang jedoch mehr nach einer Ausrede und der junge Mann von der Farm wollte sich nicht dahinter verstecken. Dennoch rang es ihm ein schiefes Grinsen und ein Kopfnicken ein.

„Ja … vielleicht.“ sagte er bewusst wenig überzeugend und legte dann den Kopf auf die linke Schulter. Gestern gegessen? Thyr wollte schon spontan antworten, da fiel ihm auf das die Antwort zur falschen Zeit gepasst hätte. Was er heute gegessen hatte, wusste er noch, doch gestern? Hatte er überhaupt etwas gegessen?

„Ich … weiß es nicht mehr. Vielleicht gar nichts? Ich bin nicht so der große Esser und wegen der Übungen vergeht die Zeit wie im Fluge … ich … nein, ich kann es wirklich nicht mehr sagen. Einen Apfel … glaube ich?“


Die hatte er meist gegessen, also nicht nur hier, sondern auch zu Hause. Aber ob er jetzt gerade etwas durcheinander brachte, wer sollte ihm das schon sagen können. Viel wichtiger war aber die Frage: Wieso interessierte es sie? Und auch nicht ganz unwichtig: Wieso stand Nevis nun neben diesem gruseligen Jedi und sah so trotzig aus? Er hatte wohl etwas verpasst...

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Sahra kümmerte sich zunächst um Thyr. Der Teenager würde mit Pectorn zusammen ein gutes Gespann abgeben. Einfach weil beide noch nicht so weit in der Ausbildung waren wie Nevis und Ty, für die die Macht von Anfang an ein fester Bestandteil ihres Lebens gewesen war.

"Macht nichts, dass es nicht geklappt hat. Irgendwann wird das auch für dich einfach sein. Versprochen. Ich kann mir schon vorstellen, wie du dich fühlst und darum habe ich ehrlich gesagt auch garnicht erwartet, dass du gleich aufschreist, dass du was gefunden hättest. "

Sie lächelte ihm aufmunternd zu und beobachtete dann kurz Nevis, die irgendwie wohl nicht verstanden hatte, was sie ihr gesagt hatte. Darum sah sie hilfesuchend zu Birix, dass er noch einmal versuchen sollte, Nevis die Lage zu erklären. Anschliessend sah sie kurz zu Ty, der sich jetzt vielleicht etwas wie das fünfte Rad am Wagen fühlte.

"Ty, vielleicht möchtest du einen Moment mit Nevis mit deinen Raumschiffen spielen? Aber bitte leise. Wir üben gleich weiter."

Das Angebot stand, doch ob der Junge es annehmen würde, war fraglich. Trotzdem wandte sie sich nun wieder Thyr zu, der sogar Schwierigkeiten hatte zu sagen, ob er gestern überhaupt etwas gegessen hatte. Sahra klatschte in die Hände.

"Prima. Damit können wir arbeiten. Du, mein lieber Thyr, scheinst ein sehr kopflastiger Mensch zu sein. Das heisst, du lebst wahrscheinlich immer etwas in der Zukunft. Was muss ich als nächstes machen? Was kommt morgen. Du bist nicht im hier und jetzt und demnach bist du dir auch wenig bewusst darüber, was du gerade wahrnimmst. Als Jedi musst du dir sowohl der Gegenwart als auch der Zukunft bewusst sein. Du muss so bewusst leben, dass du mir heute Abend im Gang die Frage beantworten kannst, welche Farbe meine Tasche hatte und wo mein Com lag. Aber bis dahin hast du noch ein gutes Stück Arbeit vor dir, denn von dieser Bewusstheit bist du noch weit weg. Aber du kannst es üben. Die ganze Zeit. Und das geht mit allen Sinnen."

Sanft nahm sie den Ballon aus den Händen des Jungen und wartete, bis er seine Hände abgelegt hatte.

"Mach mal die Augen zu und nehm mal deinen Körper wahr. So wie du jetzt da sitzt. Und dann fängst du vielleicht von oben an. Versuch mal, deine Kopfhaut zu spüren. Wusstest du, das an jedem Haar ein kleiner Muskel hängt? Versuch mal, sie zu entspannen. Es spielt keine Rolle, ob es klappt oder nicht. Es reicht, wenn du es dir vorstellst. Dann gehst du tiefer. Dein Gesicht. Deine Stirn, entspann sie. Deine Wangen, dein Kinn. Dann deinen Nacken, versuch ihn zu entspannen. Was denkst du, ist dein Rücken gerade? Fühlt er sich gut an? Deine Schultern? Deine Arme? Deine Hände und Finger? Fühl mal, wie deine Hände liegen. Wie fühlt sich der Untergrund an? Sind deine Finger warm? Und dann fühl mal in deinen Bauch rein. Wie gehts dem? Weisst du, dass du im Bauch die grösste Ansammlung von Nervenzellen nach dem Gehirn hast? Bedank dich vielleicht mal bei ihm für die Arbeit, die er Tag für Tag für dich leistet. Dich aus dem was du isst mit Energie versorgt. Das ist schon ne Leistung. Und jetzt gehst du noch ein Stück tiefer. Fühl, wie deine Beine auf dem Sessel aufliegen und entspann sie und deine Waden. Und dann fühlst du deine Füsse, wie sie auf dem Boden stehen. Fühlen sie sich warm an?"

Sie wartete einen Moment und gab Thyr damit zeit, alles was sie gesagt hatte für sich umzusetzen.

"Das ist eine kleine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsübung, die du für dich jeden Tag machen kannst und solltest. Abends im Bett zum Beispiel. Oder unter der Dusche mal verfolgen, wie das Wasser über deine Haut läuft. Beim Essen, wie sich deine Mahlzeit in deinem Mund anfühlt. Wie dein Körper darauf reagiert. Du kannst es wirklich überall machen. Und wenn ich dich ohne Probleme fragen kann, was du gestern gegessen hast, gehen wir weiter. Natürlich darfst du dir ruhig einige Ballons in die Tasche stecken und für dich selbst ein bisschen üben. Du weisst ja, dass Jedi auch viel meditieren sollten. Das mit dem Ballon ist tatsächlich eine Form von Meditiation. Genauso wie die Aufmerksamkeitsübung. Du verhältst dich damit also wirklich wie ein Jedi."


Sahra lächelte und hielt dem Jungen nochmal den Ballon hin.

"Möchtest du es nochmal probieren? Ansonsten hätte ich noch eine Idee, was wir probieren könnten."


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Birix hielt sich zurück, auch wenn er ebenfalls einen Ballon hatte. Und auch der Ishi-Tib bemerkte den kleinen "Ausflug" der Togruta in die Aura des Menschenjungen. Warum der allerdings gleich so alarmiert war, verstand er nicht. Immerhin konnte ihm sowas im Orden jederzeit passieren und würde es auch. Die Togruta schien total hin und weg von ihrer Entdeckung zu sein und ihre Aufregung baute sich immer weiter auf. Na, wenn das mal nicht...und da platzte schon der Luftballon und der Jedi schmunzelte sich etwas in seinen nicht-vorhandenen Bart, weil alle so erschrocken waren deswegen. Also wirklich. Wenn Kinder in dem Alter mit Ballons rumhantierten, ging immer mindestens einer kaputt. Einfach aus Prinzip. Naja. Zumidest führte der Krach zu einem kurzzeitigen Übungsunterbruch bei dem auch klar wurde, dass der grössere Mensch so seine Schwierigkeiten mit dem Ballon hatte. Und Sahra erklärte den Kindern, was so besonders an dem gewesen war, was Nevis getan hatte. Das Mädchen indes schien die Erklärung in den falschen Hals zu bekommen und stapfte ziemlich bald mal von der Gruppe weg und gesellte sich zu ihm, während Sahra sich um Thyr kümmerte. Bevor sie sich jedoch ganz auf ihn einlies, sah sie Birix kurz an und nickte dann in Nevis' Richtung. Birix erwiederte das Nicken, dass er verstanden hatte und ging in die Hocke, um der Kleinen in die Augen sehen zu können.

"Weisst du. Der Grund, warum Ty so reagiert hat, liegt wahrscheinlich darin, dass du dich sozusagen angeschlichen hast. Er hat nicht damit gerechnet, dass du auf diese Weise Kontakt zu ihm aufnimmst. Darum hat er sich erschrocken und war verunsichert. Und das ist auch der Grund, warum es höflicher ist, wenn man die Person, zu der man Kontakt aufnehmen möchte, vorher informiert.Für dich wär es ja auch angenehmer, wenn ich mich erst irgendwie bemerkbar mache, bevor ich zu dir trete, oder? "

Er lächelte dem Mädchen zu und drückte sanft ihre Hand.

"Wir sind hier, um euch zu helfen genau mit solchen Entdeckungen umzugehen und euch zur erklären, wie ihr sie richtig einsetzt. Schliesslich wollte ihr mal gute und gerechte Jedi-Ritter werden. Und dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit den eigenen Fähigkeiten. Die dürfen schliesslich nur eingesetzt werden, um anderen zu helfen. Aber niemals, und ich wiederhole niemals, darfst du sie einsetzen um selbst Vorteile daraus zu gewinnen. Selbstsüchtigkeit ist ein Weg zur dunklen Seite. Ein Jedi sollte sich niemals über andere stellen oder es auch nur versuchen. Wir sind alle ein Teil vom Ganzen. "

Birix hoffte, dass Nevis das verstehen würde. Sie musste langsam mal anfangen, sich in Richtung der Jedi-Prinzipien zu entwickeln. Vielleicht war das jetzt der erste Schritt.

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Birix hockte sich zu ihr runter. Nevis sah ihn erwartungsvoll mit ihren großen Augen an. Er versuchte ihr zu erklären, warum Ty so reagiert hatte. Er sagte, es lag wohl daran, dass sie sich angeschlichen hätte.

“Meinst du, er hat sich nur erschreckt? Als wenn ich so ganz leise von hinten gekommen wäre und er daraufhin mächtig erschrocken wäre?”,

ging sie darauf ein. Sie sollte ihm vorher lieber bescheid sagen, ihn sozusagen warnen, wenn sie Birix richtig verstand.

“Ich soll ihn lieber das nächste Mal vorwarnen? Ty kann ja sonst kaum etwas dagegen haben, schließlich sind wir so gute Freunde und wir haben keine Geheimnisse voreinander, weißt du!?”

Birix lächelte sie lieb und verständnisvoll an und Nevis konnte gar nicht anders, denn sie war ein offenes zugängliches Kind und lächelte sofort zurück. Birix` ruhige Art und seine Stimme hatten sie längst beruhigt und innerlich runter gebracht.

Meister Birix Zhon sprach weiter und wies darauf hin, dass Sahra und er und die anderen Jedi schließlich dafür da waren, um den Jünglingen den richtigen Weg zu zeigen. Man musste nämlich aufpassen, dass man sorgsam mit den Jedifähigkeiten umging. Als Birix weiter sprach, bekam Nevis einen tüchtigen Schreck und guckte auch so. Sie fühlte sich direkt etwas ertappt und schuldbewusst. Konnte Birix Gedanken lesen? Er warnte sie davor, es selbstsüchtig anzuwenden. Das führte zur bösen dunklen Seite. Nevis nickte verstehend, brachte aber erstmal kein Wort heraus. Nein, auf die dunkle Seite wollte Nevis keinesfalls. Sie würde wie Mami, Sahra, Firedevs, Birix, Wes, Brianna und alle anderen Jedi, die sie kannte, werden wollen.

“Ich werde mal eine supertolle Jedi! Ich helfe dann ganz vielen! Ich werde die Allerbeste!”,

versprach Nevis rasch und aus reinem Herzen, denn das wollte sie wirklich. Irgendwie war es natürlich blöd, dass man es nicht für gewisse Sachen anwenden durfte, die sich Nevis schon zurecht gelegt hatte. Doch, wenn es zu den Bösen führte, wollte Nevis das nicht tun!

"Ich werde immer alles ganz sorgsam machen!",

versprach sie noch schnell.


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Sahras Eingeständnis, dass sie bereits mit einem ähnlichen Ergebnis gerechnet hatte, versetzte Thyr einen kurzen Stich. Doch es hielt nicht lange an und der Farmerssohn wischte diese Gedanken zur Seite. Es ging hier nicht um Rivalitäten oder darum überdurchschnittlich schnell und gut zu sein. Am Ende sollte es nur klappen und falls er aus Grund x – y – z langsamer war als andere, dann war dem eben so. Zumindest redete er sich das ein, die Zweifel ganz weit entfernt in einer Höhle begraben. Die nächsten Worte der Jedi halfen dabei sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Kopflastig nannte sie ihn. Mit den Gedanken immer in der Zukunft, immer bei Dingen die kommen würden und wie er damit umgehen wollte. Jetzt wo sie es sagte, musste er ihr zustimmen. Das Leben auf der Farm war nie das seine gewesen und seine gescheiterten Bemühungen, sich dennoch anzupassen, passten genau ins Bild. Ständig hatte er an die eine oder andere, mal mehr mal weniger glorreiche Zukunft gedacht. Einmal ein Held der Republik, dann wieder ein mächtiger Jedi oder – vor allem nachdem er seiner Schwester länger zugeschaut hatte – der Herr der Maschinen, welcher jede Art von Droiden und Computersysteme beherrschte. Seine Welt war dadurch bunter, weniger eintönig geworden. Doch nun, so stellte er nicht zum ersten Mal fest, brauchte er diese Phantasien gar nicht mehr. Er war angekommen. Natürlich nicht ganz oben, aber der Weg lag vor ihm. Und anstatt die Augen nur auf das Ziel auszurichten und alles andere auszublenden, sollte er sich nun auch noch auf das Hier und Jetzt besinnen. Man musste den Pfad kennen, ihn sehen. Wie sonst sollte man dort ankommen wohin man wollte? Dies alles zog Thyr aus den Worten und als er bemerkte, wie leicht es ihm fiel sich diese Erkenntnis einzugestehen, da merkte er auch das er es unbewusst längst gewusst hatte.

„Okay … ähm … gleich hier?“

Konzentrationsübung. Beziehungsweise Meditation. Das klang nicht sonderlich schwer. Als
Sahra seine Frage erwartungsgemäß bejahte, schloss Thyr die Augen und versuchte sich so gerade wie möglich hinzusetzen. Die Hände im Schoß ineinander verhakt, atmete er bewusst ein und aus, so wie er es bereits von den anderen Übungen kannte. Und dann fing er an die „Checkliste“ von Sahra abzuarbeiten. Haarmuskulatur entspannen?, fragte er stumm in sich hinein und stellte dabei fest, dass sie es entweder schon waren oder er absolut keine Kontrolle über sie besaß. Das einzige was er konnte war es seine Stirn zu runzeln und eben wieder zu entspannen, doch das gehörte wohl nicht dazu. Danach kam das Gesicht dran. Doch mal von den längeren Haaren abgesehen, welche ihm an den Seiten über dieses strichen, konnte er eigentlich gar nichts spüren. Es war nicht zu warm oder kalt, es gab keinen Wind und es juckte auch nichts. Thyr verstand nicht so recht wie er diese Übung „bestehen“ sollte. Wenn alles mit einem in Ordnung war, wie sollte man dann etwas spüren? Okay, den Kiefer konnte er spürbar entspannen, na immerhin. Auch bei seinem Nacken erreichte er eine Lockerung, wobei ihm zuvor gar nicht aufgefallen war wie angespannt er gewesen war. Ansonsten spürte er eigentlich nur den Stoff der Robe bzw. Unterbekleidung auf seiner Haut. Die ineinander verschränkten Finger fühlten einander, tauschten sozusagen Wärme aus und ertasteten die feinen Rillen, Schwielen und Narben der Finger der jeweils anderen Hand. Irgendwo, so stellte er auch jetzt erst fest, hatte sich ein Krümel zwischen den Fingern festgesetzt. Diesen schüttelte er nun ab und kam dann zum nächsten Punkt, dem Magen. Als hätte der nur auf seinen Einsatz gewartet, meldete sich ein leises Donnergrollen aus diesem und verkündete damit: Mach mich voll. Gib mir irgendetwas. War es denn wirklich schon so lange her das er etwas gegessen hatte? Auf Sahras Kommentar zu den Nervenzellen im Magen reagierte Thyr nur mit einem schiefen Grinsen, welches irgendwo zwischen „Okay, wenn du das sagst“ und „ist ja verrückt“ lag. Warum besaß der Magen so viel davon? War es so kompliziert die Nahrung zu verwerten? Darüber nachgedacht hatte Thyr jedenfalls noch nie. Was wohl daran lag, dass wenn er mal krank geworden war, es den Magen nie erwischt hatte. Und solange es funktionierte...

Nach dem Magen ging er gedanklich tiefer und da er auf einer weichen Oberfläche saß, ging er gleich zu den Beinen über. Entspannen musste er diese nicht, doch bemerkte er dabei wie viel Raum es noch zwischen Hose und den eigentlichen Beinen gab. Vielleicht sollte er sich doch mal eine neue besorgen. Die Füße fühlten sich jedoch nicht wirklich warm an, vielleicht sogar ein wenig kalt? Thyr konnte es schwer sagen, würde er sich aber festlegen müssen, er würde sagen das es hart an der Grenze war. Erträglich war wohl das passende Wort. Er wackelte noch einmal mit den Zehen, dann öffnete er die Augen und entknotete dabei gleichzeitig die Finger.


„Das werde ich tun. Auch wenn ich das mit dem „den eigenen Körper spüren“ noch nicht so recht verstanden habe. Aber ich kriege das hin.“

Es konnte doch wohl nicht so schwer sein. Die Macht war auch in ihm. Also würde er es irgendwann schaffen seine Körperteile auch dann zu spüren, wenn sie nicht schmerzten oder er damit irgendetwas berührte. Als Jedi musste er das können und wieso sollte er es nicht schaffen? So würde sein Pfad beginnen. Der erste Stein von vielen. Doch beginnen musste er mit diesem.

Sahra reichte ihm erneut den Ballon. Und Thyr nahm ihn an.

„Nein nein. Ich schaffe das schon. Danke.“

Der Ballon wurde wie zuvor zwischen die Fingerspitzen gelegt, die Augen geschlossen und alle Sinne nur noch auf diesen gerichtet. Die Unterhaltung zwischen dem
gruseligen Jedi und Nevis störte noch am ehesten, doch auch die anderen Nebengeräusche waren kaum zu überhören. Egal ob nur Stoff über Haut strich, Füße über den Boden schabten oder ein Schlucken, alles schien für einen Moment lauter als normal zu sein. Doch dann konzentrierte sich Thyr ganz langsam, Schritt für Schritt nur noch auf den Ballon. Ohne es zu merken wurde die Welt immer leiser, er immer ruhiger. Die Fingerspitzen nahmen den Druck von dem hauchdünnen Ballon und plötzlich war es da. Eine Bewegung … ein … Irgendetwas, was Thyr sofort als Herzschlag identifizieren wollte. Kaum hatte er diese Entdeckung jedoch gemacht, verschwand sie auch schon wieder und als er sich daraufhin noch stärker zu konzentrieren versuchte, wollte es gar nicht mehr klappen. Ein paar Sekunden später öffnete er die Augen. Und entspannte sich wieder.

„Das ist echt schwierig. Ich hatte es glaube ich kurz. Dann war es wieder weg und ich wollte es zurück holen. Habe mich dabei aber wohl nur angespannt.“


Thyrs Rechte landete auf seiner gegenüberliegenden Schulter und massierte sie demonstrativ. Körperspannung half dabei wohl nicht. Oder war es zu wenig gewesen? Musste man seine Muskeln entspannen?

„Eine Frage. Hm … wenn ich aufgeregt bin und mich angestrengt habe, dann spüre ich meinen Puls ja auch. Warum muss ich mich für diese Übung dann entspannen?“

Er bezweifelte nicht die Richtigkeit ihrer Behauptung. Es war nur seine Art danach zu fragen wieso es so war wie es war. Wieso also der offensichtliche, aber gänzlich andere Weg nicht besser war.

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Nevis versuchte zu verstehen, wo das Problem lag und der Ishi-TIb lächelte sie erfreut an.

"Warum fragst du Ty nicht gleich einfach mal, wie sich das für ihn angefühlt hat und warum ihn das so erschreckt hat? "

Schlug er vor, denn die Kinder sollten sich weiterhin gut vertragen und Ty sollte keine Angst vor Nevis bekommen.

"Ja, ich weiss, dass ihr gute Freunde seid. Und ich bin mir sicher, das Ty nichts dagegen hätte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er dich in der Macht einmal genauso erkennen kann, wie er seine Mutter erkennt. Dann weiss er, wie sich deine deine Präsenz , wie du dich in der Macht anfühlst und regt sich nicht mehr auf, wenn du nach ihm greifst. Aber es braucht Übung , eine Person von einer anderen zu unterscheiden. "

Auf seine kleine Warnung zum Thema Selbstsucht reagierte das Mädchen hingegen sehr erschrocken, so dass er selbst ein schlechtes Gewissen bekam. Aber es zu verschweigen brachte schliesslich auch nichts. Zumindest schien sie zu verstehen, was er meinte und er klopfte ihr stolz auf die Schulter.

"Dann ist gut. Ich bin mir sicher, dass du dein Ziel erreichen wirst. "

Damit erhob er sich wieder und sah seine Kollegin an, die immernoch mit dem Jungen Anwärter beschäftigt war.Der Arme hatte wirklich seine Mühe aber Sahra bewies Geduld und Einfühlungsvermögen die dem Jungen bestimmt irgendwann helfen würden.


Taris-Jedi-Turm- Sahra's und Nevis' Quartier- mit Nevis, Ty, Thyr und Sahra
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra, Ty, Nevis und Birix


Birix meinte nun, Nevis sollte sich doch einfach mal an Ty wenden. Nun, es betraf ihn schließlich! Es war am nahe liegendsten und dennoch war das Einfachste und Logischste Nevis nicht in den Sinn gekommen. So war das manchmal! Sie nickte schnell.

“Ist gut! Das kann ich ja mal machen.”

Es könnte möglich sein, dass Ty sie ebenso in der Macht erkennen könnte, so wie er seine Mutter Sahra erkannte, und wenn nicht heute, dann morgen, fügte Meister Zhon an.

“Wenn er seine Mutti erkennen kann, sollte es ja wohl nicht so schwer sein, mich auch zu erkennen!”,

erklärte Nevis darauf. So dumm war Ty ja nicht! Er war ziemlich pfiffig und das in allen Bereichen, auch was die Macht anging! Ihr neuer großer Freund schien sich dagegen etwas schwer zu tun. Bei ihm würde der Knoten irgendwann auch plötzlich platzen und dann hätte er den Dreh raus. Das war bei ihm sicher so wie bei ihr mit Basic-Rechtschreibung.

Nach den nächsten Worten und Nevis` ihrem Versprechen, eine besonders gute Jedi werden zu wollen, meinte der Meister nun, dass sie es schaffen würde bzw. könnte. Nevis sah ihn zufrieden an und war wieder mit sich und der Welt im Reinen. Birix beendete damit das Gespräch und stand wieder auf und Nevis lief zu Ty und tippte ihm auf die Schulter. Als er sich umdrehte, sprach Nevis ihn gleich drauf an:


“Du,Ty, warum hast du dich vorhin so erschreckt? Das war doch nur ich! Ich würde mich nicht so erschrecken, wenn du das bei mir machen würdest! Wir haben doch eh keine Geheimnisse voreinander und sind allerbeste Freunde!? Da ist man dann doch nicht so eine Mimose! Du bist doch nicht Pec! Bei dem hätte ich das verstanden! Außerdem war das eher Zufall, dass ich das gekonnt habe. Vorher wusste ich noch gar nicht, dass ich das kann. Birix sagte, dass du das sicherlich auch kannst. Du erkennst ja in der Macht auch deine Mami. Dann vielleicht auch mich? Scheinbar spielt das Erkennen in der Machtpräsenz und das Abhören der Herztöne und das Gedankenübertragen alles zusammen. Versuche es doch auch einmal bei mir! Guck mich an, wie ich aussehe und wie mein Herz bummert. Vielleicht siehst du dann all die Traurigkeit wegen meiner Mutti in mir!? Versuche mir durch die Macht etwas zu sagen! Ja, mach das! Irgendwas! Dir wird schon etwas einfallen! Aber, sag es nicht laut! Mal sehen, ob wir uns so unterhalten können? Mal schauen, ob ich dich verstehe?”

Nevis ging ans andere Zimmerende zu Birix zurück, nickte Ty nochmals auffordernd zu und rief:

“Ich drehe mich extra um! Ich will nämlich auch nichts in deinem Gesicht ablesen können und vorbeugen, solltest du aus Versehen deine Lippen dabei bewegen! Also, nicht sprechen, flüstern oder so! Stell dir vor, es funktioniert, was das für Möglichkeiten bei Gefahr wären. Denk an die Rakghoule!”

Sie drehte sich langsam um und sagte an Birix dabei gewandt:

“Wir machen jetzt ein Experiment!”

Nevis konzentrierte sich. Sie dachte nur an Ty und blendete alles andere aus.


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Taris-Jedi-Turm-Sahra und Nevis' Quartier- mit Nevis, Thyr, Birix und Ty

Thyr war bereit , sich auf die kleine Übung einzulassen, auch wenn sein Gesicht während der geführten Meditation manchmal Zweifel zeigten. Aber die Meditation half dem Jungen zumindest dabei, sich zu beruhigen und zu entspannen. Das sein Magen sich laut zu Wort meldete, lies Sahra schmunzeln.

"Ich glaub ich weiss, was wir als Nächstes machen. Dann bekommt Nevis auch ihre heisse Schokolade. "

Sie sprach leise um Thyr nicht zu erschrecken während er die "Tour" durch seinen Körper fortsetzte. Als er einmal durch war und die Augen wieder öffnete gab er zu, die Aufgabe nicht zu verstehen.

"Ganz einfach. Du brauchst einen Referenz-Punkt. Du musst dich und deinen Körper kennen lernen. Wissen, wie er sich anfühlt. Und je besser du deinen Körper kennst, desto schneller erkennst du Veränderungen und kannst sagen:" Hey, da ist etwas, dass ist sonst nicht da." Daran arbeiten wir erstmal."

Thyr probierte es sofort noch einmal aus und nach ein paar Anläufen erreichte er zumindest mal die nötige Ruhe. Sahra schloss die Augen und konzentrierte sich auf das, was sie von dem Jungen erspüren konnte. Eine Weile lang nahm sie einfach sein natürliches Flimmern wahr. Stärker als bei nicht-machtsensitiven Personen aber dennoch war zu erkennen ,dass er untrainiert war. Plötzlich jedoch flackerte er kurz auf. Vielleicht eine Sekunde lang, aber dennoch vorhanden. Thyr versuchte mit Nachdruck , diesen kleinen Erfolg zurück zu bekommen und scheiterte auf diese Art natürlich. Aber immerhin hatte er seinen kleinen Durchbruch ebenfalls gespürt.

"Ja, du hattest es für einen Moment lang. Jetzt musst du diesen Augenblick nur verlängern. Ich weiss, "Nur" ist leicht gesagt. Aber du kennst den Weg und der Rest ist ähnlich wie Ausdauertraining. Bleib am Ball."

Der Junge massierte sich die Schulter und sah dabei ziemlich geschafft aus. Er strengte sich wirklich an und erreichte im Moment scheinbar so wenig. Es musste frustierend sein. Umso stolzer war sie auf ihn, weil er nicht aufgab und langsam doch einen Schritt vor den anderen setzte. Die Frage, die er kurz darauf stellte, war verständlich angesichts des harten Kampfes, den er offensichtlich gegen seine alten Vorstellungen führte.

" Ganz einfach. Jedi sind befähigt, mehr wahrzunehmen als andere. Feinere Dinge. Nach einem Ausdauerlauf spürt jeder seinen Puls, auch ohne Ballon. Das erste Ziel der Ausbildung soll ja sein, dich für diese feinen Hinweise zu sensibilisieren. Und wenn du entspannt bist, kann die Macht dich besser durchströmen. Das sollte dieses Spiel eigentlich einfacher machen. "

Bisher hatten sich Nevis und Ty halbwegs ruhig verhalten und hatten sich mit Birix oder Spielzeug beschäftigt. Nun aber hatte sich die Atmosphäre im Raum geändert und noch bevor Nevis Ty lautstark zu irgendwas aufforderte, hatte Sahra sich zu ihnen umgedreht. Sie brauchte eine Sekunde um zu verstehen, was da gerade vor sich ging.

"Hey. Was wird das, wenns fertig ist? "

fragte sie Nevis und war sich selbst für eine Sekunde nicht sicher, ob sie aktive Übungen der Kinder gut fand oder nicht. Eigentlich sollte sie als Lehrerin irgendwo stolz sein- was sie auch war. Aber die Kinder waren so schon eine Herausforderung, da sie ständig versuchten, sie und ihre Begleiter auszutricksen. Wenn sie dann auch noch miteinander telepathieren konnten, wären sie garnicht mehr unter Kontrolle zu halten.

" Hier werden keine Gedankenbilder ausgetauscht. Ihr seid ja wohl verrückt geworden. "


Ihr Blick unterstrich ihr Verbot deutlich. Vielleicht würde sie den Kindern später mal beibringen, wie man das machte. Aber erst, wenn sie generell verstanden hatten, was Verantwortung bedeutete.

" Mit dieser Technik, die ihr da gerade üben wollt, kann viel Missbrauch betrieben werden. Und ihr habt mir vor noch nicht ganz 24 Stunden gezeigt, dass ihr nicht gehorchen könnt und jede Möglichkeit nutzt, um euch über Regeln hinweg zu setzen. Ihr erkennt meine Autorität nicht an und verarscht mich bei jeder Gelegenheit. Daher muss ich davon ausgehen, dass ihr auch so eine Technik nutzen würdet, um uns als eure Betreuer UND Beschützer zu überlisten und auszutricksen. Und da habe ich wirklich keine Lust darauf, es mir noch schwerer zu machen. "

Sie atmete tief durch, doch man konnte hören, dass sie noch nicht am Ende ihres Vortrags war. Doch sie hatte eine Entscheidung getroffen.

" Wenn ihr in der Schule genauso gegen eure Lehrer arbeitet, dann tun mir die echt leid. Aber ich hab eine einfache Lösung. Ich bring euch nach Haruun Kal in den offiziellen Jünglingshort. Eure Lehrer dort werden Jedi sein, die jeden Betrugsversuch mit Sicherheit sofort bemerken. Vielleicht ist der Platz dort für machtsensitve Kinder wie euch wirklich besser als eine normale Schule. Dort habt ihr nämlich keine Vorteile gegenüber euren Mitschülern und Lehrern, wie das bisher der Fall gewesen ist. Und dort bleibt ihr zumindest so lange, bis ihr wisst, was Verantwortung ist. Und wenn das bis zu eurer Padawan-Reife dauern sollte, sag ich euch eines: Ich habe Geduld. Ja, ich denke, die Idee ist gut. "

Auch wenn ihre Stimme weder laut noch hektisch geworden war, hatte sie sich so etwas Luft gemacht, bevor sie ganz ihre Nerven verlor. Die Anhörung war anstrengend gewesen. Das Verschwinden von Nevis' Mutter schlug Sahra ebenso aufs Gemüt wie der kleinen Togruta und jetzt suchten die Kinder bereits nach neuen Möglichkeiten, sich gegen die Regeln aufzulehnen. Irgendwann war einfach Schluss.

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Doch kaum hatte sich Nevis umgedreht, fragte Sahra im scharfen Tonfall, was das werden sollte?! Erschrocken drehte sich Nevis wieder um. Hatten sie etwas falsch gemacht? War das verboten? Ihr Blick huschte schnell fragend zu Ty und wieder zurück zu Sahra. Ohne zu wissen warum, fühlte sich die kleine Nevis sofort ertappt und schuldig.

Sahra fuhr auch schon fort und meinte, sie wären wohl verrückt geworden. Gedankenbilder sollten nicht ausgetauscht werden! Sie war ganz schön fuchtig!

Schnell wurde klar, warum sie das nicht machen sollten. Nevis und Ty waren nicht artig genug dafür! Sie hatte kein Vertrauen zu ihnen. Das beschämte Nevis jetzt doch etwas! Sonst hätten sie es wohl gedurft!? Wenn sie das eher gewusst hätte! Das musste etwas mega Tolles sein, wenn sie soooo einen Aufstand deshalb machte, ging es Nevis durch ihren Kopf! Nevis seufzte schwer. Erst recht hätte sie dies nun zu gerne mit Ty probiert! Sie warf Meister Zhon einen hilfesuchenden Blick zu. Hoffentlich konnte er sich für Nevis und Ty einsetzen? Hoffentlich dachte er nicht wie sie!? Hoffentlich konnte er sie etwas beruhigen? Wenn doch nur Firedevs hier wäre! Sie war etwas cooler drauf! Bestimmt wäre sie den Kindern helfend zur Seite gesprungen, wie sie es schon oft getan hatte.

Sahra war immer noch nicht fertig! Jetzt prasselten gerade ihre Worte auf die Kinder nieder, dass sie sich von ihnen stets und ständig verarscht fühlte.


“-Verarscht- sagt man nicht!”,

kam ein leiser Einwand von Nevis. Sie war immer so streng mit ihnen und nahm nun selber solche Worte in den Mund! Sie machte weiter und sagte alles, was sie störte und das so laut und völlig überreizt! Man hatte die eine Laune! Nevis hätte am liebsten mit den Augen gerollt, vermied das aber lieber in dieser Situation, die irgendwie schon heikel genug war, wie Sahra gerade ausrastete. Hatte sie was Falsches gegessen oder was war ihr in den falschen Hals gekommen? Sie würde schon irgendwann wieder aufhören, dachte Nevis resigniert. Konnte sie sich nicht einfach um Thyr weiter kümmern!?

Sahra machte eine kurze Pause, weil ihr die Luft weg blieb, doch Nevis wusste, dass das noch längst nicht alles war! Sie war noch nicht fertig! Mit fast unschuldigem Blick wartete Nevis ab, was sie noch zu sagen hätte. Sie wusste, sie mussten es jetzt über sich ergehen lassen!

Doch dann traute Nevis nicht, was sie da hören musste! Wer war hier verrückt geworden? Haruun Kal?! Haruun Kal?! Nevis war entsetzt und fassungslos zugleich!


“Was? Oh, nööööö! In den Jedikinderknast? Wir haben doch gar nichts gemacht? Woher sollten wir denn wissen, dass es verboten ist? Das ist unfair! Nur weil du Kopfschmerzen hast!”

Da Sahra damit oft gedroht hatte, sah Nevis das natürlich als Kinderknast für Jedikinder an!

“Ich wünschte, ich wäre kein Jedikind! Da gehe ich nicht hin! Niemals!”,

sagte Nevis trotzig unter heftigem Kopfschütteln und eine Träne hing längst in ihren Augenwinkeln ihrer großen Kinderaugen. Sie war fassungslos! Heute war ein richtiger Dreckstag! Schlimmer konnte es nicht mehr kommen!

“Du hast uns gar nicht lieb, wenn du uns dahin schicken willst!”,

brachte sie verzweifelt hervor, ehe sie zu Ty quer durchs Zimmer in Windeseile stürmte und ihm heulend in die Arme fiel, laut schluchzte und weinte, dass ihre Lekkus zitterten, und ihm dazwischen zuflüsterte:

“Wir hauen beide ab!”,

was ein einziger Hoffnungsschimmer war. Wenn Sahra sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, rückte sie nicht davon ab. Das war gewiss! Nevis hatte das Gefühl an einem Tag zwei Mütter verloren zu haben. Ihre Welt stürzte zusammen wie ein Kartenhaus!


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Er schien für eine Weile unsichtbar geworden zu sein. Seine Mutter kümmerte sich intensiv um den grossen Jungen, der so Schwierigkeiten mit der Übung gehabt hatte. Und Birix unterhielt sich mit Nevis und versuchte ihr zu erklären, warum ihr Handeln problematisch war. Schliesslich kam sie zu ihm und fragte ihn, warum er sich so erschrocken hatte. Doch sie lies ihm garkeine Chance , sich zu erklären. Als sie fragte, ob sie denn nicht sowieso so gute Freunde waren, konnte er gerade ein

"Doch schon, aber.."

dazwischen schieben, bevor sie ihm schon fast vorwarf, sich wie eine Mimose aufgeführt zu haben. Das verletzte ihn ziemlich, schliesslich reagierte er nicht ohne Grund so. Mit rotem Gesicht sah er sich erstmal eine Weile auf die Schuhe. Er hatte plötzlich auch garkeine Lust mehr , es ihr zu erklären. Er war kein Weichei. Ganz bestimmt nicht. In nem Punkt hatte sie jedoch recht: Es war bestimmt gut, wenn er sie ebenso erkennen würde wie seine Mutter oder seine Tante. Ein bisschen doof gewesen war er auch. Wer hätte denn hier nach ihm greifen sollen, den er nicht kannte? Da blieben doch nur Nevis und Birix übrig. Pec würde das noch genausowenig können wie Thyr und jemand, der Böse war....Ty war doch mitten in einem Haufen Jedi, das würden die doch nicht wagen. Oder etwa doch? Und wenn, warum dann gerade er? Ty verwirrte sich gerade selber so sehr, dass er kurz den Kopf schütteln musste. Nevis erklärte ihm unterdessen, dass sie ein Experiment starten sollten. Nun sollte er versuchen, ihren Herzschlag zu spüren. Und ihre Traurigkeit, wegen ihrer Mutter.

"Dafür brauch ich die Macht nicht"


erklärte er ihr leise und lächelte sie an. Er merkte ganz genau, dass es ihr nicht gut ging. Auch wenn sie jetzt so fröhlich aussah, hatte sie Schmerzen. In ihrer Seele. Und Ty wünschte sich eigentlich nichts sehnlicher, als ihr diesen Schmerz wieder zu nehmen. Doch das konnte er nicht. Vielleicht wollte er sich gerade deshalb auf ihren Versuch einlassen, doch noch bevor er irgendwas probieren konnte, fuhr seine Mutter dazwischen. Und das auf eine Art und Weise, die sogar ihn überraschte. Sie war sehr wütend und schimpfte mit ihnen beiden. Das war nicht gut und gerade für Nevis nicht. Seine Freundin war sowieso verletzbar jetzt und dann das. Natürlich musste sie da wieder in Tränen ausbrechen und kam damit wieder zu ihm. Ty legte seine Arme um Nevis und sah seine Mutter traurig an.

"Tut mir leid, dass wir dir so viele Schwierigkeiten machen , Mom. "

sagte er leise und drückte Nevis etwas fester an sich. Das seine Mutter sie in eine Schule stecken wollte, in der sie vielleicht den ganzen Tag oder länger ohne sie sein würden, erschreckte ihn ebenso wie Nevis. Er war noch nie so lang von seiner Familie weg gewesen. Gut, vielleicht hätte er dort dann zumindest noch seine Freundin.

"Egal wo wir hinkommen, wir bleiben zusammen. Ok?"


flüsterte er der kleineren Togruta dann ins Ohr und blickte dann hilfesuchend zu Thyr. War er auf ihrer Seite oder auf der von seiner Mutter? Es war doch noch garnicht so lange her, da hatte seine Mutter auf seiner Seite gestanden? Warum war jetzt eigentlich alles so kompliziert? Auch wenn er mit aller Kraft dagegen ankämpfte, löste sich auch bei Ty eine Träne und rollte einsam über seine Wange. Es war keine Trotz-Träne. Sie zeigte lediglich, dass Ty auch mit den Nerven am Ende war. So wie wohl alle hier.

"Wollen wir nicht etwas essen gehen? Thyr hat doch hunger, oder? "


Eigentlich hatte er überhaupt keinen Hunger. Doch er hoffte darauf, dass die Stimmung nach dem Essen wieder besser war.


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Während Thyr Sahra zuhörte, tastete er den Ballon weiter ab, ganz so als würde es ihn beruhigen oder in Trance versetzen. Ihre Punkte nahm er erst einmal einfach so hin, auch weil sie bedeuteten, dass die Entscheidung, ob er wirklich einfach nur unerfahren oder tatsächlich unfähig war, hinauszögerte. Den Körper kennenlernen und zur Ruhe kommen. Okay, das war machbar, das bekam er hin. Dies wollte er ihr auch so ähnlich sagen, anstatt wie sonst immer nur zu nicken, doch es war den beiden nicht vergönnt ihre Unterhaltung fortzusetzen. Nevis – und ein bisschen auch Ty – schien Sahra mal wieder für sich haben zu wollen, ob nun bewusst oder nicht. Und der Ton, welchen die Jedi anschlug, sorgte bei Thyr für einen geschlossenen Mund. Es gab ohnehin nur wenige Momente wo er mal mutig war und sich offen gegen etwas auflehnte, wo er nicht gewinnen konnte. Seine Schwester hatte es zum Ende hin oft geschafft ihn dazu zu bringen. Alleine hätte er sich nie getraut gegen seine Eltern zu rebellieren, doch wollte er ihr beistehen, hatte er sich schon mal neben sie gestellt und ihre Erzeuger trotzig angestarrt und mit Rebellion gedroht. Für sich selber einstehen fiel ihm schwer, für sie den Kopf hinzuhalten hingegen leicht. So wirklich erklären konnte er es nicht, doch er erkannte die Parallelen. Es zuckte ihm im kleinen Finger dem Mädchen beizustehen, instinktiv oder wie man es auch nennen mochte, doch am Ende blieb er so stumm wie er auch an Ort und Stelle stehenblieb. Vielleicht setzte er sich gerne für andere Schwache ein, wurden diese von den Starken bedroht, doch das war nur ein erster Impuls. Thyr bekam ja mit was weshalb gesagt wurde und er musste Sahra zustimmen. Auch wenn er das kleine Mädchen nicht derart harsch angegangen wäre. Andererseits kannte er auch nicht all die Ereignisse, welche zwischen der erwachsenen Jedi und dem Kind standen. Man nehme mal nur das Beispiel mit den Rakghoulen, wo Thyr immer noch nicht so recht glauben wollte das es stimmte. Und wann immer der Farmerssohn zu wenig wusste, um etwas sagen zu können was es nicht nur noch schlimmer machte, schwieg er lieber. Die Hände hatte er inzwischen dennoch auf dem Rücken, die Finger um den Knoten des Ballons geschlungen. Er mochte diese Art von Auseinandersetzung nicht, mochte es nicht wie sich die Atmosphäre im Raum änderte. Deshalb zuckte sein Blick auch kurz in Richtung Ausgang. Es dauerte nur einen Herzschlag lang, wenn überhaupt, doch er registrierte diesen unbewussten Wunsch dennoch. Und schämte sich im nächsten Augenblick für diese Feigheit.

Und dann war die Zeit der Reflexion vorüber, denn der Junge Ty hatte ihn angesprochen. Davon überrumpelt, denn nun stand Thyr ja doch wieder im Fokus der Aufmerksamkeit, spuckte er das„Ja“förmlich aus, nur um erst danach mit dem Grübeln anzufangen und ein bisschen mehr zu sagen. Zuvor noch ein Räuspern, ein kurzer Blick auf die eigenen Füße und dann ging er sprechend auf Sahra zu.

„Was zu Essen wäre gut und Nevis könnte dann auch ihre Schokolade haben. Und … ähm...“


Sichtlich nervös und peinlich berührt kratzte Thyr sich am Hinterkopf.


„... danach wäre ich euch dann wirklich dankbar, wenn ihr weiter mit mir üben würdet. In der großen Gruppe scheine ich unterzugehen. Also … äh, nicht das Meisterin … äh … Te...Terares es schlecht macht. Das will ich nicht sagen. Nur das … na ja, ihr … du … äh … Sahra, das scheint so besser zu gehen. Irgendwie. Hehe … äh … ergibt das Sinn?“


Thyrs Blick glitt auch kurz zu dem unheimlichen
Birix, doch im Moment war er eh viel zu aufgeregt um sich diese Art von Gefühl anmerken lassen zu können. Dennoch sah er rasch wieder zu Sahra.

Und beruhigte sich langsam wieder. Es war nicht seine Art, eine schwierige Situation damit zu lösen, dass er auf die Fehler anderer hinwies. Hatte er auch bei seiner Schwester nicht getan. Anstatt ihre oder das Verhalten seiner Eltern zu kritisieren, zum Beispiel wenn sie überreagiert hatten, hatte er lieber selber eine Schwachstelle offenbart und mochte er diese erst noch erfinden. Dabei war einiges zu Bruch gegangen und viel Taschengeld gar nicht erst in seinen Händen gelandet. Bereut hatte er es jedoch nie und würde es auch jetzt nicht tun. Lieber stellte er sich hin und offenbarte bzw. stellte einen eigenen Makel zur Schau als Nevis kindisch und unreif zu nennen oder Sahra Unverhältnismäßigkeit vorzuwerfen. Außerdem kannte er sie ohnehin kaum. Vielleicht steckte in all dem ja auch viel mehr Sarkasmus und nicht ernstgemeinte Aussagen als er dachte...

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Das Mädchen reagierte mit Trotz auf ihren Vortrag und Sahra bezweifelte bei dieser erneuten Auflehnung , dass sie sich auch nur einen ihrer genannten Punkte zu Herzen nehmen würde. Sahra war extra nicht laute geworden, aber dem Mädchen kam wohl jede Kritik so vor, als ob sie man sie anschreien würde. Das frustrierte Sahra nur noch mehr.Vielleicht wäre es mal gut mit den Kindern über deren Vorstellung von den Aufgaben der Jedi zu sprechen. Aber das würden sie auf dem Weg nach Haruun Kal machen. Jetzt hätte das mit Sicherheit keinen Sinn. Nevis hielt die Ausbildungsstätte für ein Gefängnis, wohl wie jedes Kind, das auf ein Internat geschickt werden sollte. Im Vergleich zu den Freiheiten, sie sie jetzt hatte, mochte das sogar stimmen. Aber solang sie so rebellisch war, fühlte sie sich einfach auch unsicher. Ty hatte ebenfalls Trotzzeiten gehabt, aber auf der StarExplorer hatte er nicht viel Schaden anrichten können. Auf den Planeten ihrer jetzigen Reise hatten die Kinder allerdings jede Menge Gelegenheiten.Thyr versuchte, vom Thema irgendwie abzulenken, indem er vorschlug, dass sie ihn weiter unterrichtete und sie nun erstmal in die Kantine gehen könnten.

“ Ich werde dir gern helfen, Thyr. Doch die Kantine muss noch einen Moment warten, ich möchte das Thema hier vom Tisch haben. Und wenn ich dass jetzt einfach so stehen lasse, müsste ich irgendwann nochmal darauf zu sprechen kommen. Und das will ich nicht. Du kannst mit Birix schonmal vor gehen, wenn du möchtest.“

Sie wartete , bis Birix sich dem Jungen annahm. Das hier war nicht sein Thema und Sahra wollte ihn aus dem Streit auch raus halten.

“Nevis, der Rat bestimmt, dass Jünglinge keine aktiven Machtfähigkeiten erlernen dürfen und daran musst auch du dich halten. Und ich stimme dem Rat da voll und ganz zu. Dass ihr euch gestern vom Skateplatz geschlichen habt, hat nicht nur euch in Gefahr gebracht. Es ist nicht allein eure Schuld, dass das passiert ist. Die Sicherheitssysteme waren stark veraltet und wären sowieso demnächst zusammengebrochen .Aber ihr wart massgeblich daran beteiligt, dass es genau jetzt geschehen ist. Ihr wusstet, dass diese Gefahr auf diesem Planeten besteht und seid trotzdem nicht in der Nähe geblieben, sondern seid allein losgezogen. Ohne einem von uns bescheid zu sagen.“

Bei diesem Einwand sah sie vor allem ihren Sohn an. Das war bestimmt auf seinem Mist gewachsen. Das es bei diesem Vorfall auch 16 Tote gab, erzählte sie den Kindern nicht. Das war eine Information, die sie allein ihrem Schuld-Berg zufügte.

“ Ty, Nevis hätte jetzt tot sein können. Jeder von uns hätte sterben können oder schlimmeres. Das ist keine runtergeschmissene Vase in einem Museum. Die Folgen sind sehr sehr ernst. “


Sie setzte sich und sah traurig zu Boden. Ihr war gerade selbst zum Weinen zumute , darum schwieg sie einen Moment. Sie fühlte sich gerade wirklich hilflos.

“Ich hab mir das auch anders vorgestellt. Ich hab mir vorgestellt, mit euch in meinem Schiff durch die Galaxie zu reisen und euch ihre Wunder zu zeigen. Ich wollte euch die schönsten Orte unseres Ordens zeigen und euch die Geschichte dazu erzählen. Das wäre bunter gewesen als Holoaufzeichnungen in Klassenzimmern. Natürlich wusste ich, dass es Gefahren geben würde, vor denen ich euch beschützen müsste. Aber das ihr euch selbst und andere durch Ungehorsam in solche Gefahren bringt wie gestern, damit hatte ich nicht gerechnet. Und ich fühle mich jetzt ausser Stande, eure Sicherheit unter diesen Umständen zu garantieren. Ich schaffe das nicht allein. Es ist zu gefährlich geworden. Darum bleibt mir keine andere Wahl, als dieses Projekt zu beenden und euch da hin zu bringen, wo ihr garantiert in Sicherheit seid. Wo euch nichts passieren kann, egal ob ihr gehorcht oder nicht. “

Ihre Stimme war nur noch ganz leise und man konnte hören, dass sie es wirklicch bedauerte.

“Ich habe mich und meine Fähigkeiten offensichtlich weit überschätzt. Es tut mir leid.“

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Taris-Jedi-Turm-Meditationsraum -mit Pectorn

Sie bekam keine Antwort von ihm. Keine Reaktion. Der Junge starrte einfach vor sich hin.

“Pectorn, du musst dich zusammenreissen. Sonst kommst du niemals vorwärts.“

Versuchte Firedevs ein letztes Mal. Erfolglos. Der Junge war endgültig abgestürzt und damit mehr als gefährlich.

“Es tut mir leid, aber so geht das nicht.“


Wie auf Kommando verdrehte Pec die Augen und stürzte regelrecht in sich selbst zusammen. Firedevs fing ihn gerade noch auf, bevor er auf dem Boden aufschlug. Sofort danach griff sie nach ihrem Com und rief das medizinische Notfallteam. Wenig später waren sie auf der Medstation und die Heiler erklärten, dass der Junge im Koma lag. Der Grund dafür war unbekannt aber man würde ihn nach Haruun Kal bringen, da alle dort auf Kinder spezialisiert waren. Auch das medizinische Personal. Firedevs nickte und gab ihrer Schwester bescheid. Sie wollte Pec begleiten für den Fall, dass er unterwegs zu sich kommen würde. Aber man sagte ihr, dass man nicht wusste, wann er wieder aufwachen würde. Firedevs seufzte und nickte. Damit übergab sie den Jungen offiziell in die Obhut der Heiler. Sie strich ihm noch einmal übers Haar. Er war schon ein eigenartiger Junge. Aber offensichtlich waren die Wunden in seiner Seele grösser und tiefer, als ihnen bewusst gewesen war. Sahra hätte ihm ebensowenig helfen können wie sie. Da mussten Spezialisten dran und selbst deren Erfolg war noch nicht garantiert.

Firedevs verlies Pectorn und die Krankenstation und machte sich auf den Weg zu ihrer Schwester. Was nun? Bei ihr bleiben und die Kinder hüten? Nein. So sehr sie ihren Neffen auch liebte, sie hatte keine Nerven die nächsten 10 Jahre mit Kleinkindern zu vergeuden. Trotzdem klopfte sie nun erstmal an die Tür und trat ein. Die Atmosphäre im Raum war-mild gesagt-spannungsgeladen. Firedevs grüsste die, die sie kannte und neigte ebenfalls zur Begrüssung den Kopf. Ihre Schwester sah nicht gut aus und Firedevs konnte sich auch vorstellen, warum. Nevis heulte wie ein Schlosshund und Firedevs beneidete Sahra nichtt um ihre selbstgewählte Aufgabe.

“Sahra, Pectorn ist versorgt und wird demnächst verlegt. Sei mir bitte nicht böse, aber ich mach mich wieder auf die Socken. Mich juckts in den Füssen, du weisst schon. Meld dich bei mir, wenns was Neues gibt. “

Firedevs hatte schon ein schlechtes Gewissen, ihre Schwester allein zu lassen.Aber es zog sie wirklich wieder raus in die Galaxie. Das hier war nicht ihr Kampf. Sie wandte sich an ihren Neffen und ging in die Hocke.

“Ty, sagst du mir noch tschüss? Wir werden uns wahrscheinlich ne Weile nicht wiedersehen. “

Nachdem sich ihr Neffe von ihr verabschiedet hatte, wandte sich die Jedi noch an die kleine Togruta, die ihre Schwester so schön auf Trab hielt...wenns nicht grad zum Galopp ausartete.

“Nevis, ich wünsche auch dir alles erdenklich Gute. Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg.“

Damit wandte sie sich zum gehen und klopfte Sahra zum Abschied nochmal auf die Schulter.

“Halt die Ohren steif, Schwesterchen. Und lass dich nicht unterkriegen.“


Damit verlies sie die Gruppe und atmete im Gang ersteinmal tief durch. Sie war im Moment tatsächlich frei. Vielleicht sollte sie mal schauen, ob es einen Transporter nach Lianna oder woanders hin gab. Irgendwo, wo sie mal wieder gefordert wurde und nicht nur auf Kinder aufpassen musste, die so dermassen geschädigt waren, dass sie deswegen ins Koma fielen. Sachen gabs..

Taris-Jedi-Turm-auf dem Weg weg da -allein.
 
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