Eclipse

Volo Crescent

Commodore
Eclipse
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Eclipse.png


[ Infos zum Planeten: Eclipse (engl.) | Eclipse (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]

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Namhafte Lokalitäten

Raumhafen – Die frühere Minenkolonie diente der Lagerung und dem Abtransport der Ressourcen, die aus dem den Planeten umspannenden Asteroidenfeld gewonnen wurden. Dominiert wird die aus einfachen Hütten und Lagerhäusern zusammengesetzte Siedlung durch das zentrale Landefeld, das Schiffen bis Korvettengröße Platz bietet. Der Ort diente in Verbindung mit einer Raumstation einer Widerstandsgruppe gegen das Imperium einige Zeit lang als Operationsbasis, bis er aufgespürt und sämtliche Einwohner in Arbeitslager deportiert wurden.

Imperialer Stützpunkt
Auf einer Anhöhe nahe der Kolonie liegt die modulare Garnisonsbasis, die im Zuge der Besetzung des Planeten durch imperiale Streitkräfte dort platziert wurde. Der Komplex ist von Wällen umgeben und durch eine Reihe Geschütztürme gegen Boden- und Luftangriffe verteidigt, er beherbergt, weit unter seiner eigentlichen Kapazität, nur drei Gefechtskompanien der Armee, ein Platoon Sturmtruppen, eine kleine Panzereinheit aus je vier AT-ATs und AT-STs sowie eine Staffel TIE-Jäger, die die Umgebung patrouillieren. Obwohl die Basis ursprünglich zur Einnahme der Kontrolle über die nahe Siedlung aufgebaut wurde, fungiert sie inzwischen als alleiniger imperialer Außenposten in dem kaum erschlossenen Bereich des südöstlichen Tiefkerns.​
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Besonderheiten

Das wohl offensichtlichste Merkmal des Eclipse-Systems ist das weitläufige Asteroidenfeld, das den Planeten als Wolke umgibt und den Anflug erheblich erschwert. In den Felsen lassen sich diverse Erze und Mineralien finden, dies jedoch in relativ geringem Maße, was zusammen mit der schweren Erreichbarkeit des Systems für die Beschränkung des Abbaus auf ein einzelnes Kleinunternehmen sorgte.

Der Planet selbst ist hauptsächlich von einer Felsenwüste geprägt, seine dünne Atmosphäre erfordert zum Teil das Tragen von Schutzanzügen. Manche Regionen sind regelmäßig von Meteoritenschauern betroffen und abgesehen von einigen flechtenartigen Pflanzen und Pilzen gibt es keine natürlichen Spezies.

Stand: Beitrag #22, 12.02.2018
Volo Crescent
 
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[Eclipse-System - ISD Ascendancy - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Nur wenige Minuten, nachdem der gewaltige Sternenzerstörer der Imperial-Klasse in den Hyperraum eingetreten war, verließ er diesen auch wieder - die stählerne Festung erschien mit einem dumpfen Donnern am Rande des Eclipse-Systems und war sofort im Gefechtszustand. Einige Kilometer voraus lag bereits das Asteroidenfeld, in dem sich das Ziel des Imperialen Schiffes befand und durch das man den grünlichen Planeten teilweise sehen konnte, und als sich das taktische Hologramm über dem Kommandotisch aufbaute, konnte man sofort erkennen, dass die Ascendancy es hier nicht leicht haben würde. Mehrere Schiffe in Fregatten- und Kreuzergröße waren in der Nähe des Austrittspunktes auf der Lauer gelegen und eröffneten sofort das Feuer, bevor die Schilde des Sternenzerstörers stabilisiert waren - das Resultat waren einige leichte, aber dennoch spürbare Erschütterungen, doch die meterdicke Panzerung des Schlachtschiffes fing das Meiste ab, und einen Moment später waren die Deflektorschilde auf maximale Leistung hochgefahren, sodass der Beschuss des Feindes wirkungslos verpuffte. Während vor dem Bug des Sternenzerstörers Explosionen aufflackerten, schob sich das keilförmige Monstrum dies ignorierend beharrlich in Richtung des Asteroidenfeldes, aus dem ihm ebenfalls Laserfeuer entgegenpeitschte. Offenbar waren die Terroristen tatsächlich gewarnt worden, sonst hätte die Ankunft der Ascendancy wohl eher Panik als eine organisierte Verteidigung erreicht. Aber auch so würde es ihnen nichts nützen.

"Artillerie - Feuer frei! Konzentrieren Sie sich auf das nächste feindliche Schiff!",

befahl Crescent. Bisher hatten seine Schützen den Beschuss nur sporadisch erwidert, jetzt aber bekamen die Terroristen die geballte Macht eines Schiffes der Imperial-Klasse zu spüren. Achtzig schwere Turbolaser eröffneten das Feuer, brachten damit den Sternenzerstörer selbst zum erbeben und verwandelten den Weltraum vor ihm in eine Todesfalle. Volo, der an den vorderen Brückenfenstern gestanden hatte, drehte sich um und begab sich ins Kommandoabteil, um das Gefecht auf dem Hologramm weiterzuverfolgen. Wie es aussah, war die Ascendancy geradewegs in einen Halbkreis aus sie erwartenden Feinden geflogen - eine Angriffsfregatte Mark I, zwei Nebulon-B-Fregatten und ein Corellianisches Kanonenboot. Keine schwache Streitmacht für eine Terrorgruppe, die vielleicht sogar dem Sternenzerstörer gefährlich werden konnte, aber wahrscheinlich hatte man mit einer kleinen Imperialen Vorhut oder Ähnlichem gerechnet, die leicht zerstört werden konnte, bevor man sich dem in Verbänden oftmals zentral positionierten Schlachtschiff widmete. Jetzt aber mussten diese Rebellen sich von Anfang an mit diesem beschäftigen, während jederzeit die Gefahr drohte, dass der Rest der Imperialen als Reserve eintraf. Die größtenteils mittleren Waffen dieser kleinen Flotte versuchten nun vergeblich, Schaden an der Ascendancy anzurichten, die jedoch ihrerseits stark austeilte - nach kurzer Zeit glich die Nebulon-Fregatte, die das Pech gehabt hatte, zuerst in den Fokus der Imperialen Kanoniere zu geraten, einem Trümmerhaufen, der zwar immer noch feuerte, aber zahlreiche Hüllenbrüche aufwies und Wrackteile verlor. Auch dem Corellianischen Kanonenboot war es nicht besser ergangen; mit einem schweren Brand mittschiffs, der wohl das Ergebnis der Explosion eines Raketenmagazins war, zog es sich angeschlagen in Richtung des Asteroidenfeldes zurück. Dieses war nun in bedrohliche Nähe gerückt - die Kanonenstellungen auf den vorderen Felsen waren bereits zu erkennen, und mit abnehmender Entfernung zu dem Sternenzerstörer nahm ihre Präzision zu.

"Steuern Sie auf dieses Geschütz zu",

befahl Volo und wies auf dem Taktikholo auf die Stellung, die zur Linken des Schlachtschiffes lag. Zahlreiche kleine Detonationen überzogen den Bug der Ascendancy, als sie das vor der Kanone liegende Minenfeld durchflog, aber abgesehen von einem leichten Abfall der Schildleistung richteten die Bomben keinen Schaden an - die Jäger und Bomber des Sternenzerstörers befanden sich im Moment noch startbereit im Hangar. Wären diese durch die Minen geflogen, wäre jetzt wahrscheinlich nichts mehr von ihnen übrig. Die beschädigte Nebulon-Fregatte, die auf der Backbordseite durch die Sichtfenster zu erkennen war, konnte den Sternenzerstörer nicht daran hindern, den schwachen Deflektorschild der Kanone in kaum einer Minute zum Zusammenbruch zu bringen und das Geschütz selbst durch einige gezielte Schüsse aus den schweren Ionenkanonen funktionsuntauglich zu machen. Doch jetzt meldete sich der Rest der vorderen Verteidigungslinie zu Wort - die Angriffsfregatte, die zweite Nebulon und die rechts gelegene Kanone schossen sich auf die Ascendancy ein und bisweilen ging auch ein Laserstrahl durch die Schilde und verursachte eine auf der Brücke spürbare Erschütterung. Irgendwo ging ein Alarm los, als das Geschützfeuer auf die Backbordpanzerung einprasselte, während ein Teil der Geschütze des Sternenzerstörers nichts ausrichten konnte, als die auf der anderen Seite des Schlachtschiffes treibende Fregatte weiter zu zerlegen.

"Wenden Sie", knurrte der Captain. "Bringen Sie uns in eine günstigere Feuerposition."

Die Ascendancy schwenkte ihren Bug herum, um die beiden feindlichen Schiffe, die nun auch ihre Jäger starteten - einige Y-Wings und Z-95-Jäger - wieder mit allen Geschützen beschießen zu können, und drehte damit der angeschlagenen Nebulon-Fregatte das Heck zu. Diese konnte das nun zwar ausnutzen, denn die Antriebssektion des Sternenzerstörers war bei Weitem nicht so gut bewaffnet und gepanzert wie die Front und die Seiten, aber Volo ging davon aus, dass die zehn heckwärtigen Ionenkanonen mit dem (Fast-)Wrack fertig werden würden, wenn sie von den TIE-Jägern und -Bombern unterstützt wurden. Diese ließ Crescent jetzt starten, aber sie sollten sich lediglich um die Fregatte und die direkte Jägerabwehr kümmern, denn einen Angriff mit ihnen auf die Geschützstellung verhinderten ein weiteres Minenfeld und der Beschuss der beiden feindlichen Schiffe und Jäger, die die Imperialen Jagdmaschinen in Kürze vernichten würden, wenn Volo sie ihnen entgegenwarf. Nein, die Beseitigung dieser lästigen Faktoren würde er der Veracity und den beiden Tartan-Kreuzern überlassen - wenn diese eintrafen, konnten weder Fregatten noch Jäger lange standhalten.

"Verbindung zur Veracity-
Commander Aaronson, Ihr Einsatz. Rechts des Hyperraumaustrittspunktes liegt eine Kanonenstellung, geschützt von einem Minenfeld, einer Mark-I-Angriffsfregatte und einer Nebulon-B. Alles muss vernichtet werden, bevor wir in Richtung der Basis vorstoßen können."

Commander Ichigû und seinen Vindicator-Sternenzerstörer behielt Volo weiterhin in der Hinterhand. Sollten sich weitere Fallen oder Schiffe - Aaronson hatte bereits bei Widek angesprochen, dass die "Söhne der Freiheit" genug Zeit gehabt hatten, sich Gemeinheiten auszudenken, und E. hatte ferngesteuerte Asteroiden erwähnt - zwischen der vorderen und der hinteren Verteidigungslinie befinden, konnte man die Terroristen nochmals durch die Ankunft eines schweren Kreuzers überraschen. Auch ein Fluchtversuch von Feinden, die es geschafft hatten, die anderen vier Schiffe zu umgehen, konnte durch den Vindicator vereitelt werden. Während Volo nun darauf wartete, dass seine Verstärkung das System erreichte, beschoss die Ascendancy fortwährend die beiden gegnerischen Schiffe, die schon leichte Schäden aufwiesen, doch auch der Bugbereich des Imperialen Sternenzerstörers begann, sichtlich unter dem feindlichen Feuer zu leiden.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)


Status
[ISD] Ascendancy [Schilde: 89% | Hülle: 95%]
[Captain Crescent]
TIE/in [12 von 12 Maschinen] [Nahverteidigung]
TIE/ln [23 von 24 Maschinen] [Nahverteidigung]
TIE/ln [12 von 12 Maschinen] [Angriff auf NBF]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Angriff auf NBF]
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Eine gewisse Genugtuung erfüllte Captain Crescent, als kurz nach seiner Nachricht die drei kleineren Imperialen Schiffe eintrafen und sofort begannen, auf die überraschten Terroristen zu feuern. Diese gerieten nun ernsthaft in Bedrängnis - ihr Beschuss war nicht mehr auf die Ascendancy konzentriert, sondern schwankte unsicher zwischen allen vier Zielen hin und her, was ernsthafte Schäden an diesen unmöglich machte, da die einzelnen verstreuten Treffer nicht einmal ausreichten, um die Schilde stark zu belasten. Daher dauerte es nicht lange, bis die Angriffsfregatte Mark I, das wohl schlagkräftigste Schiff der Verteidigungsstreitmacht, in einem Feuerball verschwand und dadurch die letzte verbliebene Nebulon-Fregatte - die andere war durch die Bomberangriffe in ein gänzlich bewegungs- und kampfunfähiges Wrack verwandelt worden und trieb brennend in Richtung des Asteroidenfeldes - zum Primärziel der Imperialen machte. Deren Kommandant schien den republikanischen Werten, denen er früher gefolgt war, treu zu bleiben und trat schwer angeschlagen den Rückzug an. Nun, weit würde er nicht kommen; die Takao wartete außerhalb des Systems darauf, die Flüchtigen abzufangen und wurde gerade über deren Kurs benachrichtigt, um ihnen durch einen gezielten Hyperraumsprung vor den Bug der Nebulon den Weg abschneiden zu können. Um das Entkommen dieses Schiffes musste Volo sich keine Sorgen machen, daher wandte er seine Aufmerksamkeit der bisher von der "Flotte" der Terroristen geschützten Kanone zu, die immer noch fast unbeschädigt auf seinem Asteroiden stand und unzählige wirkungslose Lasersalven in die undurchdringlichen Schilde der Ascendancy verschoss. Ein kurzer Befehl und die Turbolaser des Imperial-Klasse-Sternenzerstörers ließen von dem Felsen und der darauf befindlichen Geschützbasis nur ein Trümmerfeld zurück, bevor die Einsatzgruppe Seiner Majestät in Richtung der vermuteten Hauptbasis vorrückte.

Dort lagen jedoch noch die drei hinteren Kanonenstellungen, die den ohnehin schon gefährlichen Anflug durch das Asteroidenfeld zusätzlich erschwerten, also setzte sich die Ascendancy abermals an die Spitze der Formation und schoss sich rücksichtslos durch alle Hindernisse auf dem Weg zu den Geschützen. Minenfelder und kleine Asteroiden gleichermaßen prallten ohne Wirkung auf den Bug und die Flanken des gigantischen Schiffes, das größere Felsen, wie im Kuat-System geübt, in Sekundenschnelle pulverisierte, während die drei anderen Schiffe sich hinter dem Sternenzerstörer hielten und somit ebenfalls keinen Schaden nahmen. In Sichtweite befand sich nun das Corellianische Kanonenboot, das zuvor geflüchtet war und das nun verzweifelt versuchte, aus dem Schussfeld der nachrückenden Imperialen zu gelangen. Es scheiterte - mehrere grellgrüne Strahlen aus den Bugturbolasern der Ascendancy ließen die Korvette von den Monitoren verschwinden. Doch immer noch stand der Sternenzerstörer unter Beschuss der drei Geschütze, die Volo zunehmend verärgerten. Sie verzögerten bereits seit einigen Minuten das Vorrücken der anderen Imperialen Einheiten, die sich nicht aus dem Schatten des keilförmigen Schlachtschiffes vor ihnen wagen konnten, ohne sofort dem für sie bei weitem gefährlicheren Laserfeuer ausgesetzt zu werden, und die Artillerie der Ascendancy würde aufgrund etwas geringerer Reichweite und blockierender Asteroiden wenig Wirkung zeigen; Somit blieb dem Captain nichts anderes übrig, als weiterhin direkt auf die Kanonen zuzufliegen.

"Sir, wir orten Energiesignaturen zwischen den Asteroiden -",

erstattete ein Besatzungsmitglied Meldung und verstärkte dadurch Crescents Ärger. Natürlich, man konnte nicht erwarten, dass in dem Feld verborgene feindliche Schiffe schon aus größerer Entfernung von den Scannern entdeckt wurden, aber dennoch hatte er kein Interesse daran, eines seiner Schiffe zu verlieren, da er von einer Terrorgruppe aus rückständigen, feigen Republikanern überrascht worden war.

"Kurs halten",

ordnete er an. Er würde sich nicht von irgendetwas aus der Ruhe bringen lassen. Laut den Informationen, die E. bei Widek bekanntgegeben hatte, verfügten die "Söhne der Freiheit" über drei bis vier Schiffe verschiedenen Typs. Und von diesen drei bis vier Schiffen waren - vorausgesetzt, Commander Ichigû hatte seine Arbeit erledigt und sich um die geflohene Nebulon-B-Fregatte gekümmert - alle vernichtet worden. Also waren entweder die Angaben des Geheimdienstes nicht korrekt, es handelte sich hier um etwas anderes als Raumschiffe, zum Beispiel Steuerungsanlagen für ferngelenkte Asteroiden, die es hier laut dem IGD auch geben könnte, oder aber eine dritte Fraktion - etwa Plünderer, Piraten oder andere Republikaner, die ihre Gruppierung hier doch insgeheim unterstützten - hatte ebenfalls Einheiten in diesem System. Vermutlich würde sich bald zeigen, was sich in dem Asteroidenfeld umhertrieb, bis dahin ließ Volo sich nicht von seinem Hauptziel abbringen. Jedoch wurden die Scandaten vorsichtshalber an die drei nachfolgenden Schiffe und auch an die Takao übermittelt; Da ein frontaler Angriff auf den Sternenzerstörer absolut sinnlos war und der Captain den Terroristen zutraute, dies mittlerweile erkannt zu haben, würde ein möglicher Überfall auf die vorrückenden Imperialen wohl erst erfolgen, wenn diese die in Frage kommenden Stellen passiert hatten und die schwach verteidigten Hecks der vier Schiffe offen lagen. Bis dahin wurden die eventuellen Angreifer dadurch, dass die Ascendancy ihren Kurs hielt, im Unwissen darüber gelassen werden, dass sie bereits entdeckt waren, und wagten sie sich schließlich aus der Deckung der Asteroiden, konnte der noch außerhalb liegende Vindicator-Kreuzer zuschlagen und sie seinerseits von hinten angreifen oder einkesseln. Ereignete sich aber nichts dergleichen, bis die Geschütze ausgeschaltet und die dahinter vermutete Basis eingenommen worden waren, konnte man sich der verdächtigen Signaturen immer noch annehmen.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Status
[ISD] Ascendancy [Schilde: 83% | Hülle: 95%]
[Captain Crescent]
TIE/in [12 von 12 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
TIE/ln [34 von 36 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
 
[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity] Gordon Aaronson

Einen Hyperraumsprung in ein Gefecht hinein empfand Gordon Aaronson immer als sehr belastend. Man war abgeschnitten vom normalen Raum, konnte weder Sensoren noch die Kommunikaton nutzen. Es war, als steckte man den Kopf in den Sand, während rund herum die Schlacht tobte. Zwar hatte die Veracity von Captain Volo Crescent Informationen erhalten, was sie beim Eintreffen im Eclipse-System erwartete, und der Sprung dorthin dauerte nur Minuten; dennoch konnten sich in dieser kurzen Zeit Dinge ereignet und Umstände verändert haben. Der Sprung ins kalte, haifischverseuchte Wasser. Allerdings war die Veracity selbst ein Hai und fühlte sich im kalten Wasser wohl. Da die größte Sorge - nämlich ein Abreißen der Verbindung zur Ascendancy aufgrund irgendeiner unvorhergesehenen Katastrophe - sich als unbegründet erwiesen hatte, gab es allen Grund zum Optimismus, dass sie diese Herausforderung meistern würden.

»Sorgen Sie dafür, dass sofort nach dem Systemeintritt die Schilde hochgefahren werden; das hat oberste Priorität«, wies er seinen Ersten Offizier an. »Anschließend brauchen wir eine Verbindung zur Ascendancy, um unsere Ankunft zu melden und Sensordaten auszutauschen. Und dann eine Zielerfassung für das nächstgelegene Feindschiff.«

»Jawohl, Sir«, bestätigte Lieutenant Commander Reice. »Was ist mit den Jägern?«

»Sollen so schnell wie möglich starten. Erst die Wizards, dann die Bolts

Der Commander wollte zuerst die schnelleren, agileren Abfangjäger draußen haben, damit diese die etwas behäbigeren Jagdbomber sofort decken konnten, wenn diese ebenfalls den Hangar verließen. Über die Zahl und Vielfalt an Jägern hatten sie noch keine Information, aber es war anzunehmen, dass der Feind welche hatte. Sie waren für Piraten und paramilitärische Banden wie die Söhne der Freiheit leichter zu beschaffen und zu unterhalten als größere Schiffe. Außerdem war anzunehmen, dass sie sich an den Strategien der Neuen Republik orientierten, die sich wiederum auf die Strategien besagter Piratenorganisationen berief... schon viele Male hatte sich gezeigt, dass eine zu schwache Jägerabwehr auch starken imperialen Verbänden das Rückgrat brechen konnte. Doch die schnellen A-9 Vigilance-Abfangjäger sollten dank ihrer erfahrenen Piloten in der Lage sein, sich republikanischen Maschinen oder Uglies zu stellen. Den meisten Jägertypen, mit denen wohl zu rechnen war, waren auch die Scimitars gewachsen.

»Beide Staffeln warten bereits mit laufenden Triebwerken.«

»Gut. Sie sollen keine Zeit verlieren. Aber sie sollen vorerst nah beim Schiff warten und sich rein defensiv verhalten, bis wir die Situation vollends überblicken. Mir machen die Minen Sorgen.«

Minen... das konnte Vieles sein. Einfache Sprengkörper, die beim Aufprall auf ein großes Objekt oder bei Annäherung explodierten, konnte man auch mit bescheidenen Mitteln in großer Stückzahl herstellen. Es gab aber auch raffinierte kleine Biester mit Droidengehirnen und eigenem Antrieb, die selbständig Angriffe unternahmen. Nicht viele Piraten besaßen so etwas, aber die Söhne der Freiheit schienen gut organisiert zu sein, und wenn sie aktiv von der NR unterstützt wurden, hatte man ihnen vielleicht solche Waffen überlassen. Ohne eine gründliche Sensorabtastung der Umgebung war jede Bewegung ein Risiko, insbesondere für die Tartan-Kreuzer, die weder so stark gepanzert waren wie die Veracity noch so schnell und wendig wie die Jäger.

»Die Laserkanonen könnten nahegelegene Minen anvisieren und zerstören«, schlug Reice vor. Doch der Mygeetaner schüttelte den Kopf.

»Sie sollen sich lieber zur Jägerabwehr bereit halten. Minen sind eher ein Job für die Ionenkanonen. Aber Priorität sollten die großen Ziele haben, denn wir müssen sie der Ascendancy vom Hals halten. Wir machen zunächst nur langsame Fahrt und halten uns im Fahrwasser des Sternenzerstörers, dort sollten alle eventuell vorhandenen Minen bereits abgeräumt sein, auf die eine oder andere Weise.«


In welchem Zustand sich Crescents Flaggschiff wohl befand, wenn die kleineren Einheiten eintrafen? Aaronson hoffte das Beste.

Es dauerte nicht mehr lange, bis er Gewissheit bekam. Nach vier weiteren bangen Minuten zerrissen die schimmernden Schleier des Hyperraums und die Veracity wurde mit einem heftigen Ruck ins Eclipse-System geschleudert. Der Sprung durch das tückische Labyrinth aus Masseschatten hindurch war geglückt. Gordons Blick fiel sogleich auf die Ascendancy. Anstelle des typischen Keils war eine Raute zu sehen, denn sie drehte den Neuankömmlingen das Heck zu. Doch sie hatte sich von ihrem ursprünglichen Flugkurs ein Stück nach Steuerbord gedreht, um die feindlichen Schiffe, die dort lagen, direkt anzugehen. Nahezu alle Waffen eines Sternenzerstörers, egal wo sie angebracht waren, konnten nach vorne feuern - ein Vorteil der dreieckigen Form. Der Kampfplatz war nur wenige Kilometer entfernt, die feindlichen Schiffe - das größte war eine der gefürchteten Angriffsfregatten, eine Weiterentwicklung des Dreadnaught - in Sichtweite.

»Alle Waffen, Feuer frei nach eigenem Ermessen!« befahl der Commander, und sofort spuckten die Geschütze farbigen Tod. Die glühenden Strahlen schnitten durch das All. Zwar verfehlten die ersten Salven ihr Ziel, denn noch war keine Zeit gewesen für eine saubere Erfassung, aber sie erfüllten zumindest den Zweck, einen Teil der gegnerischen Aufmerksamkeit von dem Sternenzerstörer wegzulenken. Wann immer die schweren Turbolaserbatterien feuerten, bildete Gordon Aaronson sich ein, eine leichte Vibration im Deck unter seinen Füßen zu spüren. Im Gegensatz zu den leichteren Waffen konnten diese Geschütze auf auf die relativ große Distanz hinweg absolut tödlich und zerstörerisch sein.

»Domination und Superiority sind ebenfalls eingetroffen«, verkündete der XO. »Schilde sind oben, Ausschleusen der Wizard-Staffel beginnt. Eine Verbindung zur Ascendancy steht.«

»Sehr gut. Stellen Sie mich durch. - Captain Crescent, hier Aaronson. Wir sind eingetroffen und haben das Feuer eröffnet. Erwarten Ihre Befehle für Zielpriorität.«

Es war nicht verwunderlich, dass die Angriffsfregatte Mark I das Hauptziel darstellte. Zusammen mit dem Imperial-Sternenzerstörer nahm die Veracity das größte Feindschiff ins Kreuzfeuer. Dem Beschuss aus mehreren Richtungen hielten die Schilde nicht lange stand. Als die Distanz sich verkürzte und die Ionenkanonen ebenfalls eine größere Wirkung entfalten konnten, brachen diese bald zusammen. Nun hätte die Möglichkeit bestanden, die Söhne der Freiheit zur Kapitulation aufzufordern und Entermannschaften an Bord zu bringen, aber die AF war nicht das Ziel - sie war ein Hindernis auf dem Weg dorthin, das so schnell wie möglich beseitigt werden musste. Deshalb wurde das Feuer rigoros fortgesetzt und brandete nun gegen den gepanzerten Rumpf. Metall und Kunststoffe schmolzen und verteilten sich im All, wirbelten umher und vermischten sich mit den Trümmern der Nebulon-Fregatte, welche die Ascendancy schon vor Eintreffen der Verstärkung in ein Wrack verwandelt hatte.

»Commander, neun Jäger nehmen Kurs auf uns. Vermutlich Y-Wings.«

Also Bomber älteren Typs, die längst nicht mehr das non plus ultra des Jägerkrieges waren, aber dank ihrer großen Bomben- und Torpedolast noch immer Schiffen jeder Größe gefährlich werden konnten.

»Die Wizards sollen sie abfangen.«

Gordon konnte gut sehen, wie ein Schwarm heller Punkte sich in Bewegung setzte. Die Vigilance-Jäger mochten plump aussehen mit ihren kapselförmigen Cockpits und den voluminösen Triebwerken, aber sie waren schnell und beweglich; im Kampf Eins gegen Eins waren sie einem Y-Wing haushoch überlegen. Das mochte auch für die Jagdbomber der Bolt-Staffel gelten, aber sie waren ein leichteres Ziel für die drehbaren Abwehrtürme der Y-Wings. Gordon wollte nicht riskieren, sie auf diese Weise zu verlieren. Mit neun alten Bombern sollten die Wizards alleine klarkommen; auch wenn er sich keine Illusionen machte, dass sie alle Feindmaschinen schon gleich beim ersten Anflug abschießen könnten, war er sicher, dass sie alle Versuche eines koordinierten Angriffs zunichte machen konnten. Und ein einzelner Bomber war keine Bedrohung für einen Kreuzer, nur in der Masse waren sie ein Problem.

Wie erwartet machten die Wizards ihren Job. Sie schossen mehrere Y-Wings ab und zwangen die übrigen, ihren Angriff abzubrechen, so dass die Zwillingslaser der Veracity keinen einzigen Schuss abgeben mussten. Unterdessen brachen auf der Angriffsfregatte immer größere Brände aus. Das stete Feuer des Sternenzerstörers hatte die Front des schweren Kreuzers regelrecht weggefressen und dabei einen großen Teil von dessen Bewaffnung zerstört. Schließlich brach das Führungsschiff der Terroristen auseinander. Mit den Trümmern flogen auch ein paar Rettungskapseln davon. Sie wurden vorerst ignoriert: Wenn der Angriff auf die Basis Erfolg hatte, würden sie ohnehin keine Überlebenschance haben, außer wenn sie sich dem Galaktischen Imperium ergaben. Alleine kamen sie hier nicht weg und jeden Moment musste Commander Ichigû mit seiner Takao eintreffen, um den einzigen Fluchtweg in Richtung zivilisierter Regionen zu blockieren. Aaronson war ziemlich sicher, dass sie mühelos mit der angeschlagenen Nebulon-B-Fregatte fertig werden würde, die sich nun in jene Richtung zurückzog. Es gab im Moment kein Entkommen. Auch nicht für das corellianische Kanonenboot, das tiefer in das Asteroidenfeld zurückzuweichen versuchte.


Doch auch ohne eine feindliche Flotte, die bekämpft werden musste, kamen die imperialen Schiffe nur schleppend voran. Das Hauptproblem waren mehrere große Turbolasergeschütze, die auf Asteroiden installiert waren. Die Tartan-Korvetten und auch die Veracity durften nicht wagen, sich in ihr Schussfeld zu bewegen, so dass die Ascendancy diese Bedrohung auf sich nehmen musste, während die kleineren Schiffe sich im Hintergrund hielten. Aber auch der Sternenzerstörer musste auf dem Weg dorthin viele Minen und Asteroiden wegräumen und würde zweifellos einige Treffer hinnehmen müssen. Einzelne Einschläge und Detonationen würden sie nicht aufhalten, aber wenn sie sich mit den Schüssen der Geschützstellungen summierten, konnte es zu schweren Schäden und vielen Toten auf Crescents Schiff kommen.

Dann registrierten die Sensoren der Ascendancy unklare Energiesignaturen zwischen den Asteroiden. Reice machte den Commander darauf aufmerksam, als die Daten an die Veracity überspielt wurden. Gordon sah sich die Messwerte an und runzelte die Stirn. Er hatte so etwas schon einmal gesehen, aber er brauchte eine Weile, um darauf zu kommen, wo das gewesen war. Schließlich wurde ihm klar, wann und wo es gewesen war: In der Schlacht von Corellia. Es war ihm nicht gleich eingefallen, weil die Umstände gänzlich andere gewesen waren. Das Waffensystem, das er hier vermutete, war damals auf Seiten des Imperiums verwendet worden, nicht auf der des Gegners. Unmittelbar ließ er sich zur Ascendancy durchstellen, um Captain Crescent zu warnen.

»Captain, ich habe eine Vermutung zu den merkwürdigen Sensorechos«, berichtete er. »Es könnten Defender-Ionenminen sein. Die sind nur schwer zu orten. Ich habe die Messwerte bei Corellia gesehen. Da sind viele davon in die Hand der Rebellen gefallen und es gab hinterher Meldungen, dass die Überreste des Schlachtfeldes auch von anderen Kriminellen geplündert wurden. Wenn mein Verdacht richtig ist, begeben Sie sich in große Gefahr, wenn Sie weiter fliegen.«

Er überlegte, wie er an Crescents Stelle entscheiden würde. Wie konnte man die Ionenminen - sofern es denn welche waren - schnell und wirkungsvoll ausschalten?

»Wahrscheinlich könnten die Jäger sie effizienter bekämpfen als die Großschiffe. Aber Verluste wären wohl nicht vermeidbar.«

Sein Blick fiel auf die Überreste der Angriffsfregatte. Ein großes Stück der Antriebssektion, sämtlicher Atmosphäre und Energie beraubt, hing in der Nähe im All und drehte sich langsam um die eigene Achse.

»Geht von dem großen Trümmerstück da drüben noch ein Transpondercode aus?« erkundigte er sich bei seiner Ersten Offizierin. Reice gab die Frage weiter an die Sensorik, die rasch verneinte. Der Commander wandte sich daraufhin wieder an seinen Befehlshaber.

»Wenn ich einen Vorschlag unterbreiten darf... eigentlich ist es bisher eher eine ziemlich unausgegorene Idee: Vielleicht lässt sich das größte Trümmerstück in das Asteroidenfeld schieben. Es könnte als Schutzschild beim Vorrücken dienen und außerdem das Feuer der Defender-Minen auf sich ziehen, die damit von kleineren Zielen abgelenkt wären und außerdem ihre Position preisgeben würden.«

[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Einige Zeit, nachdem die verdächtigen Sensorendaten an die anderen Schiffe übermittelt worden waren, wurde Volo eine eingehende Übertragung von der Veracity gemeldet - Commander Aaronson hatte aufgrund seiner Erfahrungen in der Schlacht von Corellia den Verdacht, dass es sich bei den bisher unidentifizierten Objekten um Defender-Ionenminen handelte und die Ascendancy sich in große Gefahr begab, wenn sie ihren Flug weiter fortsetzte. Volo nahm zwar an, dass die Bedrohung, die von diesen mit einer Ionenkanone ausgestatteten Anlagen ausging, recht gering war, es sei denn, es handelte sich um eine größere Anzahl, doch er entschied, vorsichtig zu bleiben und die Warnung seines Untergebenen zu beachten.

"Nun, haben Sie eine Idee, wie wir sie effizient ausschalten können?",

erkundigte er sich bei dem alten Mygeetaner, der antwortete, dass ein Jägerangriff wahrscheinlich zwar erfolgreich, aber auch mit Verlusten verbunden sein würde. Der Captain nickte und gab zunächst die Anweisung, die Geschwindigkeit auf ein Minimum zu drosseln, um möglichst lange außerhalb der Reichweite der Defender zu bleiben und wollte dann bereits den Angriff der Jagdmaschinen befehlen, als Aaronson sich wieder zu Wort meldete. Er schlug vor, ein großes Wrackteil, das von einem der kurz zuvor zerstörten feindlichen Schiffe stammte, als Schutzschild und Köder für die Ionenminen vor den Imperialen Einheiten herzuschieben. Keine schlechte Idee, fand Crescent, dennoch hatte er einige Bedenken. Zum einen waren alle umhertreibenden Trümmerstücke natürlich zu klein, um einen wirkungsvollen Schild für den Sternenzerstörer der Imperial-Klasse zu bieten, zum anderen waren Zeit und Mittel, um den Schrott vor sich her zu bugsieren, begrenzt.

Brauchte man zu lange, um das Teil an seine Position zu befördern und dann vorwärts zu bewegen, hatten die Terroristen in der Basis - deren Existenz und Lage mittlerweile wohl bestätigt war, warum sonst sollten die Verteidigungsanlagen derart stark und in dieser Aufreihung vorhanden sein - die Gelegenheit, zu fliehen und alle relevanten Daten bezüglich des Überfalls auf den Gefangenentransportes, hinter denen die Imperialen her waren, aus den Computern zu löschen, was einen Misserfolg der Mission bedeuten würde, auch wenn man die Streitmacht der Gegner vernichtet und sie ihres Stützpunktes beraubt hatte. Und es standen nur Traktorstrahlen zur Bewegung des Wrackteiles bereit; ein oder mehrere Schiffe zu benutzen, um es anzuschieben, war nicht sonderlich vielversprechend und Schubaggregate, die man an dem "Schild" anbringen konnte, befanden sich höchstwahrscheinlich auch nicht in den Lagerräumen der Imperialen. Andererseits konnten sich die kleineren Schiffe dann hinter dem Trümmerteil vor dem Beschuss der Kanonen und den Asteroiden schützen und auch das Feuer der Defender-Minen wurde von ihm abgelenkt, was vielleicht ein Verlassen der Deckung durch die Ascendancy und eine Formierung der drei kleineren Einheiten in der Nähe ihres Buges und so eine größere Feuerkraft ermöglichte.

"Ihr Vorschlag ist akzeptabel, Commander", wandte Volo sich nach kurzer Bedenkzeit wieder an Aaronsons holografisches Abbild.

"Erfassen Sie das Trümmerstück mit Ihren Traktorstrahlen und bewegen Sie es schnellstmöglich in den Radius der Projektoren meines Schiffes, damit wir es an die Spitze der Formation bringen können."

Während der Aktion der Veracity blieb der Sternenzerstörer an Ort und Stelle, denn sollte er wenden, um das hinter ihm, nahe der drei anderen Schiffe, liegende Wrackteil anzuziehen, würde dies nur zu einer weiteren Verzögerung führen und außerdem die bisherige schützende Wirkung des riesigen keilförmigen Rumpfes für die hinter ihm befindlichen kleineren Einheiten beenden. Da der Pursuit-Kreuzer jedoch über wesentlich weniger und ältere Traktorstrahlprojektoren verfügte als das Großkampfschiff, dauerte es einige Minuten, bis das Trümmerstück nahe genug an den Sternenzerstörer herangebracht worden war, dass es auch von dessen Traktorstrahlen erfasst werden konnte. Dann aber wurde es bei weitem schneller beschleunigt und kurz darauf vor dem Bug des Schlachtschiffes in Position gebracht. Während das Schrottteil weiterhin durch das Kraftfeld festgehalten wurde, rückten die Imperialen nun weiter vor, in der Erwartung, dass die Defender-Minen begannen, auf den vorgeschobenen Schutzschild zu feuern. Den Beschuss der Batterien auf den Asteroiden hingegen beachtete mittlerweile kaum noch jemand auf der Brücke der Ascendancy.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

»Sie haben gehört, was ich dem Captain vorgeschlagen habe. Können Sie das umsetzen?« fragte Gordon Aaronson seine Stellvertreterin. Er blickte sie dabei streng aus halb zugekniffenen Augen an, auf jede Reaktion von ihr lauernd. Denn Lieutenant Commander Reice hatte bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt, sich in seinen Augen zu bewähren. Die Anpassung von Dienstplänen, Leitung einer Brückenschicht und andere alltägliche Aufgaben eines XO hatte sie gemeistert, aber die wahren Qualitäten eines Ersten Offiziers zeigten sich dann, wenn es darum ging, unkonventionelle Ideen des Kommandanten wahrwerden zu lassen. Was der Commander vorgeschlagen hatte, war kein einfaches Manöver. Die Traktorstrahlen waren dafür gedacht, Objekte in bestimmten Vektoren zu beschleunigen (in erster Linie auf ein Sternenschiff zu); üblicherweise nahm man damit andere Schiffe in Schlepp, zog sie in einen Hangar oder verhinderte ihre Flucht. Aber es war auch möglich, einen festen Körper wie einen Asteroiden oder ein Raumschiffwrack in eine bestimmte Flugbahn zu dirigieren, und wenn man etwas im All in eine Richtung zog und dann losließ, flog es so lange weiter, bis es gestoppt wurde. Solche Anwendungsmöglichkeiten waren durchaus vorgesehen, aber es ergab sich nur selten Gelegenheit dazu und vermutlich hatte die Crew der Veracity nicht viel Übung darin. Mehrere Stationen mussten gut koordiniert ihren jeweiligen Aufgaben nachgehen, damit es funktionierte. Scheiterten sie, dann flog das Trümmerstück werweißwohin, aber nicht in die gewünschte Richtung. Im extremsten Fall konnte es sogar gegen die Veracity oder die Ascendancy krachen. Feingefühl war gefragt, von allen beteiligten Besatzungsmitgliedern, insbesondere aber von demjenigen, der sie koordinierte. Im ersten Moment wirkte Reice ein wenig verunsichert und es schien, als wolle sie Zweifel an der Idee anmelden oder zumindest noch Fragen stellen. Doch als sie den Mund öffnete, kam nur ein zuversichtlich klingendes »Aye, Sir!« heraus.

Gordon schaute ihr kritisch über die Schulter, während sie den einzelnen Brückenstationen ihre Anweisungen gab. Sie veranlasste, dass der Kreuzer sich zwischen die Ascendancy und die Überreste der Angriffsfregatte bewegte und dann auf der Stelle drehte, bis ihr Bug auf das gewünschte Trümmerstück zeigte. Sie geriet damit an den Rand des halbwegs sicheren Korridors, in dem der mächtige Rumpf und die Bewaffnung des Sternenzerstörers bereits alle Minen und Asteroidengeschütze beseitigt hatten, also war auch dabei schon Fingerspitzengefühl gefragt. Dann erfassten die Traktorstrahlen die glimmende Raumschiffsektion an einer Stelle, die als die belastbarste erachtet wurde, und zogen. Obwohl die Gefahr bestand, das Wrackteil dabei zu zerreißen, zerrten sie mit voller Kraft, denn nur so konnte es ausreichend beschleunigt werden, um tief genug in das Asteroidenfeld einzudringen: Natürlich würde jede Kollision mit einem Brocken Stein, Metall oder Eis es bremsen oder aus der Bahn lenken, und je schneller die Anfangsgeschwindigkeit, umso tiefgreifender die Wirkung. Das mehrere Decks hohe Trümmerstück setzte sich in Bewegung und wurde vor den Brückenfenstern rasch größer. Ständig überwachten Instrumente seine Flugbahn, um sicherzustellen, dass es nicht zu einer Kollision kam. Mit wachsendem Tempo flog der Brocken auf die Veracity zu, dabei leicht um die eigene Achse rotierend. Der Vektor war so gewählt, dass er extrem dicht am Bug des Kreuzers vorbei führen würde; so dicht, dass ein automatischer Warnton erscholl, um die Brückencrew vor der Gefahr zu warnen. Gordon ließ den Alarm deaktivieren und Reice befahl nun, den Strahl auszuschalten. Da nichts das Wrackteil bremsen konnte, flog es mit gleicher Geschwindigkeit und Richtung weiter. Eine leichte Drehung und voller Gegenschub ließen den Pursuit-Kreuzer zurückweichen und noch ein wenig leeren Raum zwischen sich und das Fregattenwrack bringen, das einige hundert Meter vor dem Bug vorbeiflog und nun auf die Ascendancy zusteuerte.

»Ascandancy, Sie können das Objekt nun übernehmen«, teilte Gordon über den noch immer offenen Kanal mit. Kurz darauf griffen die Traktorstrahlen des Sternenzerstörers zu und wiederholten den Prozess, indem sie das Trümmerstück weiter beschleunigten und am eigenen Rumpf vorbei bugsierten. Es hatte nun ein ausreichendes Tempo erreicht, um vor den vier Kriegsschiffen hinweg in das Asteroidenfeld zu pflügen, dabei ein paar Brocken aus der Bahn zu räumen und im Idealfall das Feuer der mutmaßlichen Ionenminen auf sich zu ziehen. Wie lange das Ding intakt bleiben würde, konnte natürlich niemand sagen: Seine vollständige Zerstörung war nur eine Frage der Zeit. Das Schicksal eventueller Besatzungsmitglieder, die das Zerbrechen des Schiffes überstanden haben könnten und nun doch noch dem sicheren Tod geweiht wurden, war Aaronson herzlich egal. Wenn Piraten und Terroristen geopfert werden konnten, um zum Gelingen der Mission beizutragen und das Leben loyaler Imperialer zu schonen, dann war das moralisch absolut in Ordnung für ihn.

Er beobachtete mit großem Interesse das Manöver, bis ihn plötzlich ein grelles Aufblitzen aufschreckte. Unmittelbar danach erfolgte eine Erschütterung

»Was war das?« fragte er. Einen Teil der Antwort gab ihm ein helles Objekt, das dicht an den Brückenfenstern vorbei steuerte und Triebwerksstrahlen hinter sich her zog.

»Zwei Torpedos, aus nächster Nähe abgefeuert!« lautete die Antwort. »Ein einzelner Sternenjäger offenbar.«

»Zerstören! - Wo ist der hergekommen?« wollte er weiter wissen. Das interessierte ihn im Augenblick mehr als das Ausmaß der Schäden an seinem Schiff, denn wo einer war, konnten noch mehr sein. Er hatte eigentlich geglaubt, nicht mit einem solchen Angriff rechnen zu müssen, da in unmittelbarer Nähe keine feindlichen Jäger mehr angezeigt worden waren und außerdem seine eigenen beiden Staffeln sowie die Laserzwillinge der Veracity in Bereitschaft gewesen waren. Aber die vermeitliche Sicherheit erwies sich nun als trügerisch.

»Möglicherweise hat er sich tot gestellt und zwischen den Trümmern treiben lassen«, mutmaßte ein sichtlich verdatterter Sensorikoffizier.

»Keine Schäden am Schiff«, erklärte Reice, die sich rasch einen Überblick verschafft hatte. »Höchstens ein wenig verbrannter Lack. Die Schilde haben für einen Moment ausgesetzt, funktionieren aber wieder.«

In der Zwischenzeit hatten die Laser- und Ionenkanonen damit begonnen, auf das kleine Objekt zu schießen, und auch die Wizards hatten sich an die Verfolgung gemacht. Das spielte sich außerhalb des Blickwinkels der Brückenfenster ab, so dass Gordon den Vorgang nur auf einem Bildschirm verfolgen konnte. Der verfolgte Sternenjäger schien langsamer zu sein als die A-9s und schlug einige verwegene Haken in dem Versuch, seine Verfolger auf Distanz zu halten. Dadurch geriet er aber in die Nähe einer der Patrouillenkorvetten und verschwand im nächsten Moment vom Bildschirm.

»Richten Sie dem Kommandanten der Domination meine Grüße aus«, befahl Gordon. »Und behalten Sie in Zukunft unsere Umgebung genauer im Auge! So etwas darf nicht noch einmal passieren!«

Er machte eine kurze Meldung über den Zwischenfall an Volo Crescent, während die Veracity sich wieder in die Mitte der freigeräumten Schneise bewegte, hinter den mächtigen Rumpf des Imperial-Sternenzerstörers.

In der Zwischenzeit war das Trümmerstück in das Asteroidenfeld eingedrungen. Es war auch schon zu kleineren Kollisionen gekommen, doch die Brocken hatten die Überreste der Angriffsfregatte nicht stoppen können. Sie zog einen glitzernden Schweif kleinerer Metallfragmente hinter sich her, während sie trudelnd weiter flog. Die Ascendancy folgte ihr in einigem Abstand. Deren Turbolaser schossen unentwegt auf im Weg befindliche Felsen, insbesondere die, auf denen Geschütze installiert waren. Bald schwieg die nächste Verteidigungsbatterie.

Das Wrack näherte sich nun dem Bereich mit den verdächtigen Sensorsignalen. Der Moment der Wahrheit rückte näher. Und dann bestätigten helle Blitze, dass Gordon den richtigen Riecher gehabt hatte.

»Ionenfeuer!« verkündete die Sensorik. »Die Intensität deutet auf Defender-Minen hin.«

»Sehr gut! Schicken Sie alle gesammelten Daten an die Ascendancy weiter und helfen Sie bei der Auswertung. Die Bolt-Staffel soll sich bereit machen, zwischen die Asteroiden zu fliegen und die Minen auszuschalten.«

Gordon hielt die Jagdbomberstaffel für geeignet, diese Aufgabe durchzuführen. Die Scimitars waren wendig genug für einen Flug durch das Asteroidenfeld (der selbstverständlich riskant, aber nicht unmöglich war), boten den Ionenminen schwerere Ziele als beispielsweise die TIE-Bomber und brachten dennoch eine Menge Feuerkraft mit, um die Ionenwaffen selbst dann zu zerstören, wenn sie irgendwie zusätzlich geschützt worden waren - durch Schilde, Felsgestein oder was auch immer. Der Commander setzte sich erneut mit Crescent in Verbindung, um seinem Vorgesetzten die Dienste der Staffel anzubieten.

Alles schien, als sei der Gürtel aus Ionenminen das letzte künstliche Hindernis, das sie davon abhielt, tiefer ins Eclipse-System einzudringen. Irgendwo dort drin musste die gesuchte Rebellenbasis liegen. Wenn es keine unerwarteten Vorfälle gab, konnten sie sich hoffentlich bald um ihr Primärziel kümmern und vielleicht sogar erneut Darrenholm lebend gefangennehmen. Aaronson hatte schon vorsorglich die an Bord befindlichen Sturmtruppen und die Marineinfanterie für Enter- beziehungsweise Landungsattacken bereit machen und die Fähren bemannen lassen. Er konnte es kaum erwarten, das, was er bei Galantos begonnen und längst erledigt geglaubt hatte, nun endgültig zu Ende zu bringen. Hoffentlich stimmten die Informationen des Geheimdienstes und der Verräter befand sich wirklich hier.

Der Blick des Commanders schweiften in den hintersten, schattigsten Winkel der Brücke. Dort befand sich Dunlay Renford, der Bevollmächtigte des IGD. Er befand sich hier seit dem letzten Sprung, hatte sich bisher aber - wie schon während des gesamten Fluges - absolut ruhig und unauffällig verhalten. Er schien sein Versprechen, die Abläufe an Bord nicht stören zu wollen, tatsächlich ernst zu nehmen. Aber Gordon sah es dennoch als seine Pflicht an, wachsam zu bleiben. Ganz traute er dem Frieden nicht. Stille Wasser waren bekanntlich oft ziemlich tief.


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[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Jetzt, da der Imperiale Verband von dem großen Wrackteil abgeschirmt wurde, rückten die vier Schiffe wieder mit maximaler Geschwindigkeit vor. Selbst die kurze Zeit - kaum mehr als ein, zwei Minuten -, die benötigt worden waren, um das Trümmerstück, das die kläglichen Überreste einer (ehemals) republikanischen Angriffsfregatte darstellte, vor den Bug der Ascendancy zu bugsieren, konnte dem restlichen Abschaum in der Basis, die irgendwo voraus liegen musste, die Gelegenheit zur Flucht verschaffen, und Volo war keineswegs daran interessiert, in dieser Hinsicht zu versagen, auch wenn er die "Flotte" der Terroristen vernichtet hatte. Der Offizier nahm die Sache sehr ernst, dies war die erste größere Operation, die unter seinem Kommando verlief, und sollte sie teilweise scheitern, indem einige der Zielobjekte entkamen, würde er sich dafür verantworten müssen. Dementsprechend ungeduldig stand der Captain vor der großen Fensterfront der Brücke und beobachtete von dort aus die immer näher kommenden drei Geschützstellungen, die den letzten Verteidigungsring darstellten, bevor die Schiffe in den Bereich mit den vermuteten Ionenminen gelangten.

Der momentane Beschuss der Kanonen auf den Asteroiden zeigte aber nahezu keine Wirkung - einige von den Turbolasern abgefeuerte Strahlen schlugen in das Trümmerteil von der Angriffsfregatte und rissen, da logischerweise keine Deflektorschilde sie daran hinderten, ab und zu Löcher in den verbeulten, ausgebrannten Rumpf, was in kleinen Explosionen und der Verstreuung zahlreicher winziger Schrottteile, die der Haufen Weltraumschrott als Schweif hinter sich herzog, resultierte. Die wenigen Treffer, die an dem improvisierten Schutzschild vorbeigingen, wurden von den starken Deflektoren des Imperial-Sternenzerstörers mühelos abgefangen, und sobald dieser sich in einer günstigen Schussposition befand, zerstäubten die schweren Turbolaser des Schlachtschiffes eine Kanone nach der anderen samt der Asteroiden, auf denen sie installiert waren, in ihre Partikel.

Während der Felsen mit dem dritten Verteidigungsgeschütz zerbarst, meldete die Kommunikationsabteilung eine Nachricht Commander Aaronsons über den Angriff eines einzelnen Jägers auf die Veracity. Die Maschine hatte sich offenbar zwischen Trümmerteilen versteckt und dann zwei Torpedos auf den Pursuit-Kreuzer abgefeuert, die jedoch keinen Schaden angerichtet hatten, und war dann von der Domination abgeschossen worden. Volo nahm die Meldung ziemlich gleichgültig auf. Egal wie viele Jäger kommen mochten, solange es sich nur um einzelne Maschinen handelte, war ihre Feuerkraft einfach zu gering, um dem Sternenzerstörer irgendwie gefährlich werden zu können. Allerdings hatte sich gezeigt, dass die Tartan-Kreuzer, die bisher kaum etwas beigetragen hatten, immerhin als Jägerabwehr für Aaronsons Schiff und das verhältnismäßig schwach geschützte Heck der Ascendancy fungieren konnten.

Nun erreichte das Wrackteil, gefolgt von dem Schlachtschiff, das Gebiet des Asteroidenfeldes, in dem sich die verdächtigen Objekte befanden - und kaum war es in Reichweite, zuckten bläuliche Blitze zwischen den Felsen hervor und schlugen auf dem Trümmerstück ein. Funktionierende elektrische Systeme, die deaktiviert werden konnten, gab es dort nicht mehr, dennoch überzogen einige helle Blitze die Oberfläche des Wrackteils, was bewies, dass Aaronsons Vermutung, dass es sich um Ionenminen handelte, zutraf. Der Commander meldete sich auch kurz darauf per Funk und bot an, seine Staffel Scimitar-Jagdbomber zur Zerstörung der Minen einzusetzen.

"Danke, Commander. Vernichten Sie die Minen auf der Backbordseite, ich schicke Ihnen zwei Staffeln TIEs als Unterstützung. Ich werde mich um die auf der Steuerbordseite kümmern."

Volo wandte sich zu den Flugleitoffizieren und wies diese an, die zwei Bomberstaffeln mit der Abfangjägerstaffel loszusenden, um die Ionenminen auf der rechten Seite auszuschalten. Vierundzwanzig weitere Maschinen wurden geschickt, um die Scimitars zu decken, die letzte Staffel gewöhnlicher TIE-Jäger blieb nahe der Ascendancy in Bereitschaft, um etwa einen Überfall durch Bomber, die sich ähnlich wie der Jäger zuvor verborgen hatten, abwehren zu können. Eine solche oder ähnliche Aktion erfolgte aber nicht; die insgesamt sechs Imperialen Staffeln brauchten nicht lange, um die Minen, die Volos Meinung nach wohl eher die Bezeichnung "Selbstschussanlagen" verdient hätten, zu zerstören, auch wenn einige davon zwischen Asteroiden verborgen und die meisten - am ehesten wohl zur Abwehr kleinerer Felsen, denn den Beschuss konnten sie nicht lange aufhalten - mit recht schwachen Schutzschilden ausgestattet waren. Nach der Vernichtung der Ionenminen und der Rückkehr der Jäger und Bomber zu ihren Mutterschiffen hielten die Imperialen Schiffe auf das Ende des Asteroidenfeldes zu, wo sich die Basis der Terroristen befinden musste.

"Sie haben die Abwehr durchbrochen, Captain?", knurrte es hinter Volo. Schon bevor der Corulager sich umwandte, wusste er, dass es sich um den IGD-Agenten handelte, der dem Gefecht vom Kommandoabteil aus stillschweigend zugesehen hatte. Eigentlich kam Volo mit der mürrischen, schweigsamen Art des Duros ganz gut zurecht, zumindest mischte dieser sich nicht überall ein, aber er konnte auch nur schwer erkennen, was in dem Geheimdienstler vorging, und dazu kam die grundsätzliche Abneigung gegenüber dem Nichtmensch und auch dem IGD. Daher antwortete der Captain nur widerwillig.

"Jawohl. Wir nähern uns jetzt dem Stützpunkt."

Der Agent nickte, dann verzog er das Gesicht zu etwas wie einem Grinsen, indem er einige spitze Zähne zeigte.

"Gut. Weitermachen."

Dann drehte der Duros sich um und kehrte zu seinem vorherigen Platz zurück. Vermutlich hatte er die Auskunft benötigt, um seinen Vorgesetzten Bericht zu erstatten. Volo war es gleich. Sollte es sich bei Khomad um den Verräter handeln, falls es denn einen gab, so hatte er gerade keine Informationen erlangt, die den "Söhnen der Freiheit" nicht selbst zugänglich waren - sie mussten wahrscheinlich nur einen Blick aus dem Fenster werfen, um den herannahenden Sternenzerstörer zu erblicken; dieser war auch kaum zu übersehen. Die Scanner der Ascendancy arbeiteten jetzt auf Hochtouren und durchsuchten das gesamte Gebiet in ihrer Reichweite nach Anzeichen künstlicher Strukturen. Bald wurden sie fündig - metallene Bauwerke auf einem größeren Asteroiden, der am Rande des Feldes lag. Der Auftrag lautete, die Basis auszulöschen und Informationen zu sammeln, wobei letzteres wohl zuerst durchgeführt werden sollte. Trümmer und Felsbrocken tendierten dazu, äußerst befragungsresistent zu sein. Der Stützpunkt war von einigen kleineren Kanonen und einem im Asteroidenfeld obligatorischen Deflektorschild geschützt, und die wenigen Laser begannen bereits, auf das Schlachtschiff zu feuern, das seinen Kurs leicht korrigierte, um auf die Basis zuzusteuern. Das Wrackteil der Angriffsfregatte trieb weiter in Richtung des Planeten - es würde wohl in der Atmosphäre verglühen.

"Bereitmachen zum Stürmen", befahl der Captain.

"Konzentriertes Feuer auf die Verteidigungsgeschütze eröffnen."

Die schwache Bewaffnung der Asteroidenbasis, die vielleicht einmal eine Mine gewesen war, die Erze aus den Felsen gewann, war keine Herausforderung für die schweren Geschütze des Imperial-Klasse-Sternenzerstörers. Der pfeilförmige Koloss und seine drei Begleitschiffe, die sich nun nicht mehr hinter dem Schlachtschiff aufhielten, sondern eine Schlachtreihe bildeten, brauchten nur einige wenige Salven abzugeben, bevor der Schild zusammenbrach, und die nächsten Treffer zerstörten die Laserkanonen des Stützpunktes, die höchstens dazu geeignet waren, einen kleinen Piratenangriff abzuwehren. Sobald die Kanonen ausgeschaltet waren, starteten zahlreiche Landungs- und Enterboote von den Imperialen Schiffen, um die Basis unter Kontrolle zu bringen. Sollten einige der Terroristen an Bord versuchen zu fliehen - sie hatten inzwischen wohl genug Zeit gehabt, um ihre Fluchtmittel vorzubereiten - würden sie nicht weit kommen. Commander Ichigû sollte mittlerweile mit der Nebulon-Fregatte und den Rettungskapseln von der Angriffsfregatte fertig sein, ob er die Besatzungen ausgelöscht oder arrestiert hatte, spielte dabei keine Rolle, und ein Fluchtversuch aus dem System war zum Scheitern verurteilt, wenn der Vindicator-Kreuzer und seine Jäger die aufgrund der hohen Dichte an Himmelskörpern im Tiefkern nur wenigen sicheren Sprungpunkte abdeckten. Somit musste Volo sich nur um die Basis selbst kümmern, und Line Commander Stephen Lorns Sturmtruppen hatten ihre Arbeit bald darauf in Rekordzeit erledigt. Über dem Hologrammtisch erschien nach kaum einer Viertelstunde das Abbild eines Soldaten in der weißen Rüstung des gefürchteten Elitekorps, der den Captain mit durch den Helmlautsprecher verzerrter Stimme benachrichtigte, den Stützpunkt eingenommen zu haben.

"Sichern Sie alle Ausgänge und Energiegeneratoren. Wer flieht, wird erschossen, und verhindern Sie, dass jemand diese Basis sprengt. - Schicken Sie ein Computerteam los; wenn die Daten, wie ich vermute, gelöscht wurden, können sie vielleicht Fragmente wiederherstellen."

Nun ging es darum, Informationen zu sammeln. Aufgezeichnete Übertragungen und Nachrichten waren wohl das Nützlichste; waren keine solchen vorhanden, konnte man dennoch feststellen, mit wem die Terroristen Kontakt gehabt hatten, und dadurch würde herausgefunden werden, wer der vermutete Verräter war und ob es weitere Basen der "Söhne der Freiheit" gab. Das war wohl das Wichtigste, nachdem der Stützpunkt im Eclipse-System nun für die Terroristen verloren war, denn noch war nicht sicher, ob der Anführer Drenden und auch Darrenholm sich hier oder in einem anderen Versteck befanden. Traf letzteres zu, waren sie mittlerweile natürlich gewarnt und konnten sich sonstwohin absetzen. Waren sie jedoch von den Sturmtruppen gefangen genommen worden oder konnte ihr Standort in Kürze herausgefunden werden, hatte Volo seine Mission erfüllt und sich als Kommandant eines Schiffsverbandes bewährt.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Eclipse-System | Takao | Brücke ] Kyoshi Ichigû, NPC´s

Dank den präzisen Berechnungen der Ascendancy gelangte die Kampfgruppe schnell zu ihrem gewünschten Punkt. Hier, kurz vor dem Eclipse System im Mid-Rim, sollte der Schwere Kreuzer Takao Stellung beziehen und nach einiger Zeit auf die Positionen, der vorausgeschickten Schiffe nachrücken. So konnte sie mögliche fliehende Schiffe abfangen oder sonstige Unterstützung geben.
Kurz nach der Ascendancy verschwand auch Aaronsons Schiff, die Veracity, im Hyperraum. Diese Taktik hielt der Kuati Commander für unkonventionell, grade weil der Verdacht auf einen Spion in den eigenen Reihen nahelag. Sollte diese Kampftaktik schnell genug an den Mann auf der anderen Seite gelangt sein, so konnte man die Verteidigung wohl möglich auf dieses Szenario ausweiten. Doch hoffentlich machte die schnelle Reise der Kampfgruppe, dies kaum für die Terroristen umsetzbar. Kyoshi fragte sich nur, ob diese Taktik allein von Crescent erarbeitet worden ist, oder er den Rat des dienstälteren Aaronson mit einbezogen hatte. Jedoch musste man ebenfalls dazu sagen, dass der junge Captain nicht irgendein Schiff kommandierte, sondern eines der schlagkräftigsten der Imperialen Flotte, wenn nicht der Galaxis. Und wenn die Ascendancy bei Kuati konstruiert worden ist, gab es für dann doch kaum einen Zweifel das es mit Piraten und Terroristen fertig werden würde.

Der Kuati wartete nun einzig und allein darauf, dass er das Signal bekam, was die Ankunft und Kampfaufnahme bestätigte. So lief die Takao nicht Gefahr ebenfalls verloren zu gehen, sollte etwas unvorhergesehenes geschehen sein. Kyoshis Augen blickten leicht über seine rechte Schulter, auf die Kommunikationsabteilung gerichtet. In seinem äußersten Sichtwinkel, konnte er seinen ersten Offizier Garen Mar erkennen, der sich auf den zu klein geratenen Offizier zu bewegte. Er drehte sich zu ihm hin, eine Braue leicht nach oben gezogen:

„Lieutenant Commander?“, fragte er.

„Sir, es kam grade die Nachricht aus dem Hangar, dass die Staffeln einsatzbereit wären. Die Bestückung der Bomber wurde diesmal in Rekordzeit erledigt, sollte ich ihnen mitteilen. Tagge erwartet nun ihre Vorgehensweise sobald wird in die Kampfhandlungen eingreifen.“

„Der alte Tagge, so stolz auf seine Jungs wie eh und je.“, sagte der dreißigjährige mit einem gelassenen Grinsen.

Dann wandte er sich dem Frontfenster zu, Garen schaute mit ihm hinaus.

„Vorgehensweise…mhm?...“, nuschelte der Kuati.

„Ja Sir, haben sie sich nichts überlegt?“, fragte sein erster Offizier, sichtlich mit erstauntem lächeln.

Kyoshi kicherte als er den entgeisterten Gesichtsausdruck des Offiziers sah.

„Das kommt auf die Situation an. Wir wissen bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir das Eclipse System erreichen nicht, was uns dort erwartet. Stellen sie sich mal vor wir fliegen dort hin und in der Zeit wird die Gruppe von etwas plötzlich auftauchendem oder bereits anwesenden Objekt „Zersiebt“. Genauso gut kann auch schon alles vorbei sein und wir benötigen unsere Waffen erst gar nicht.“

„Stimmt Sir. Nur wie sie wissen… Die Besatzung ist etwas enttäuscht.“

„Enttäuscht? Erklären sie mir das.“, das hörte Kyoshi grade zum ersten mal und war sichtlich verwirrt.

Mar lehnte sich gegen einen der Fensterrahmen, die das Frontfenster in kleine dreieckige Formen wandelte.

„Wir hatten seit Galantos keinen Kampfeinsatz und allen voran die neuen Bodentruppen und Gul´dur sehnen sich nach ein wenig Abwechslung. Sie wissen ja um die Verluste, die Soldaten von Widek, die neu eingegliedert worden sind, sind allesamt Grünschnäbel. So sagte das zumindest der Captain.“

Galantos. Kyoshis erste wirkliche Schlacht und leider auch eines der größten und beschämenden Niederlagen der Galaktische Imperiums. Er würde dieses Desaster wohl nie aus dem Kopf kriegen, in dem er der Terror-Doktrin der Yevethaner ausgesetzt war. Die wenigsten kennen die ganze Geschichte, es sickerten seitdem immer noch Gerüchte durch das Schiff, was die Schlacht anging.
Jedoch konnte er genau deshalb das Rachegefühl und Schmach der meisten verstehen, die auch der Commander davon getragen hatte. Er musste nun weise reagieren.

„Ich verstehe. Sagen sie den Offizieren bitte, sie sollen ihre Männer und Frauen bei Moral halten, Zeit für Heldentaten und Verdienst wird es noch genug geben.“

Just in diesem Moment rief es aus der Kommunikationsabteilung:

Veracity ist im System angekommen und in Kampfhandlungen verwickelt, haben das Sensorprofil des System erhalten Sir!“

Der Kuati nickte seinem Freund aus Akademie Tagen entschlossen zu und lief zügigen Schrittes in Richtung Sensorkarte. Da es sich hierbei nur um ein Bild handelte um den schweren Kreuzer über die Lage zu informieren, bewegten sich die Formen nicht. Wie man sehen konnte, hatte der Sternenzerstörer und Crescent gute, wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Man schien fast mühelos im System eingedrungen zu sein und eine gute Position erlangt zu haben. Die Veracity schien in diesem Moment mit der sofortigen Bekämpfung einer Angriffsfregatte beschäftigt zu sein. Des weiteren schienen diese „Söhne der Freiheit“ auch einige Geschützplattformen und Basen in dem Asteroiden Gürtel platziert zu haben. Während eine Nebulon-B Fregatte bereits aus dem Kampf zurückzuziehen versuchte.
Dann befahl der Kuati so nahm wie möglich an diese Fregatte heran zu springen, so, dass man den Antrieb dieser Antiquaria beschießen konnte. Wenige Augenblicke später tauchte der kampfstarke schwere Kreuzer in den Hyperraum ein.


Der Sprung dauerte nicht lange. Nur einige Sekunden. Der Befehl des kleinen Kommandanten war befolgt worden, so nah wie möglich an die Fregatte heran zu springen, dass erlaubten die Imperialen Rechengeräte, jedoch war das schon etwas zu nah. Denn als die weißen Streifen des Hyperraums wieder zu punkten geworden sind, konnte man direkt die Nebulon-B sehen. So nah, dass man fast meinen könnte, die Fenster zu erkennen, die sich überall an diesem alten Lazarettschiff befanden. Die Besatzung der Nebulon schien mehr als überrascht zu sein, und wich deshalb blitzschnell nach Steuerbord aus. Die Takao zeigte ihr also die Backbordseite. Die Geschütmannschaften des feindlichen Schiffes schienen ebenfalls deutlich überrascht zu sein, so trafen keine Schüsse des Feindes. Es sah eher aus wie ein wildes herumfeuern, als wie eine koordinierte Besatzung. Die Schilde des schweren Kreuzers konnte so schnell hochgefahren werden.

„Feind auf Backbord! Sir ihre Befehle!“, erkundigte sich Mar.

„Die Flieger sollen im Hangar bleiben, dieses Schiff würde aus dieser Entfernung kleinholz aus denen machen. Die Geschützmannschaften wiederum sollen ihr ganzen Feuer auf Antrieb und Schilde konzentrieren.“, befahl der kleine Kuati, bevor ihm jedoch noch etwas einfiel. „Und wehe ein ein Schuss landet am hinteren Bug!“

„Ja Sir!“

Dort waren die Sanitätsstationen. Denn auch wenn seine Feinde Terroristen sind, so will er keine unnötigen Verluste an Menschenleben haben, von denen man möglicherweise noch Informationen erbringen kann. Möglicherweise ist dieses Schiff auch voll mit Geiseln und rückte deshalb so schnell aus dem Kampfgeschehen ab um ein Druckmittel zu haben. So hoffte Kyoshi nicht, dass der Feind so schlau war, wenn auch barbarisch war, mögliche Gefangene oder ähnliches an den wichtigen Stellen des Schiffes zu platzieren.
Die Schilde der Fregatte hielt bewundernswert viele Salven des Kreuzers aus. Für Kyoshi der Beweis Kuatischer Überlegenheit im Schiffsbau. Doch bald würden diese Schilde zusammenbrechen und der Antrieb kann zerstört werden. So ging der Commander sicher, dass keine Fluchtversuche möglich wären. Durch die Sublichtgeschwindigkeit des Schiffes war ein Versuch jedoch ohnehin fast unmöglich, die B war einfach viel zu langsam um dem Kreuzer in irgendeiner Art und Weise zu entkommen, zumal sie sich durch ihre Wende von ihren Sprungpunkt entfernt hatten.

„Sir, die Schilde sind durchbrochen.“, kam es über die Schiffskommunikation vom Feuerleitstand.

„Sehr gut.“, nuschelte Kyoshi alleine vor sich hin, während er das bunte Feuerwerk vor sich betrachtet.

Während des Gefechtes beachtete der Adelige kaum das Geschehen und Handeln der anderen Schiffe, bis ein Lichtblitz die Frontscheibe erhellte.

„Sensorik! Was war das?“

„Wir versuchen die Frequenz zu untersuchen, scheinen wohl Minen gewesen zu sein. Wohl möglich Defenderminen“

„Defenderminen Sir! Wir haben grade eine Bestätigung von der Kommunikationsabteilung der Veracity erhalten.“, kam es aus der Kommunikation.

„Gut, weitermachen!“

Die Terroristen hatten wohl Minen in das Asteroidenfeld gelegt. Der Adelige hoffte, dass die anderen Offiziere damit fertig wurden, während er sich auf diese Aufgabe konzentrieren konnte.

Der Commander schaute wieder zu seinem Ziel, was mittlerweile Brannte. Der Kommandant ging zur Kommunikationsabteilung und beugte sich leicht über einen Arbeitsplatz. Zuvor gab er an die Feuerleitstation weiter, dass Feuer auf die Fregatte drastisch zu reduzieren.

„Bitte stellen sie einen Kanal zur Nebulon her.“

„Jawohl!“

Schnell öffnete sich auch schon der Kommunikationsbildschirm zum Feindschiff. Der Captain der „Söhne der Freiheit“ hatte eine alte Händlergilden Jacke an und war ein Mann mittleren Alters. Schweiß triefte ihm von der Stirn. Hoffentlich würde er kooperieren.

„Hier Spricht Commander Kyoshi Ichigû, Kommandant des Vindicators Takao, Schiff ihrer Majestät Imperator Allegious. Wir bieten ihnen eine Kapitulation an. Wenn sie Kooperieren verspreche ich ihnen keine Gewalt gegenüber ihren Kämpfern, solange sie in Gewarsam meiner Soldaten sind.“

Er gab dem Kommandanten eine kurze Bedenkzeit. Natürlich würde Kyoshi ihn an den IGD abgeben müssen sobald dies vorbei ist, wo ihnen schlimme Dinge wieder fahren werden. Deswegen überlegte der Kommandant des feindlichen Schiffes auch so lange, doch der Kuati wusste direkt was er zu tun hatte um seinen Worten Nachdruck zu verleiten.

„Lt. Commander, Erhöhen sie wieder die Feuerkraft des Schiffes!“
, sagte Kyoshi ernst.

„Nein! Nein! In Ordnung, wir Kapitulieren, bitte hören sie auf.“, schrie der Mann, mit tränen in den Augen.

„Feuer einstellen!“, befahl der kleine Commander.

„Wir schicken ihnen nun eine Prise rüber, wie schon gesagt, wenn sie kooperieren werden diese Soldaten nichts tun. Bedenken sie auch, dass ihre Zusammenarbeit strafmildernde Auswirkungen haben könnte.“

Dann schloss sich der Kanal zur Nebulon-B und die Strahlen, die durch das unendliche Weltall rasten hörten auf zu leuchten. Die Geschütze beider Seiten Schwiegen.

Öffnen sie einen Kanal zur Ascendancy:

„Commander Crescent, hier Commadner Ichigû. Ich habe die Nebulon-B Festgesetzt und ihre Besatzung in Gewahrsam genommen, soll das Schiff gesprengt werden oder hier bis zur Abholung verweilen? Des weiteren bitte ich um neue Befehle.“

[Eclipse-System | Takao | Brücke ] Kyoshi Ichigû, NPC´s

[VIN] Takao [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Commander Ichigû]
TIE/ln [12 von 12 Maschinen] [Hangar]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Hangar]
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Volo verfolgte mit den Augen das Shuttle mit dem Technikerteam, das, flankiert von zwei TIE-Abfangjägern, aus dem unteren Hangar des Sternenzerstörers kommend vor dem Bug des Schlachtschiffes auftauchte und auf die Asteroidenbasis zuhielt, mit einem aus der Ferne erkennbarem Aufglimmen der bläulichen Triebwerke einen Bogen um einen brennenden Abwehrturm beschrieb und schließlich irgendwo dahinter andockte, dann wandte der Captain sich um und begab sich, begleitet von dem leise klackenden Geräusch seiner polierten Offiziersstiefel auf dem spiegelnden dunklen Boden, das einige Besatzungsmitglieder in den Mannschaftsgräben zum Aufblicken bewegte, nach hinten ins Kommandoabteil, wo Commander Renarus mit einem Datapad in der Hand am Hologrammtisch stand und darauf herumtippte. Als sein Vorgesetzter herankam, um sich nach den neuesten Entwicklungen zu erkundigen, sah der Erste Offizier von seinem Pad auf. Der grauäugige Bastioner war schweigsam, aber pflichtbewusst, und auch jetzt verlor er nicht mehr Worte als nötig.

"Meldung von der Takao, Sir. Ziel ausgeschaltet, sie erbitten neue Befehle."

Über dem Tisch erschien das Hologramm Commander Ichigûs. Der kleine Kuati hatte es geschafft, die geflohene Nebulon-B-Fregatte zu erobern und die Crew festzunehmen und fragte nun nach Anweisungen bezüglich des beschädigten Schiffes, das sich offenbar ergeben hatte. Ungewöhnlich für fanatische Terroristen. Volo überlegte kurz, er hatte keine expliziten Befehle für einen solchen Fall, der vom Geheimdienst wohl nicht einkalkuliert worden war. Es ging nur um die Auslöschung der Basis und die Erlangung von Informationen über die entkommenen Gefangenen. Die Flotte und Streitkräfte der "Söhne der Freiheit" waren dafür eher unwichtig, sie stellten nur Hindernisse dar. Doch jetzt gab es eine Anzahl Gefangener nebst einem gekaperten Schiff - Volo konnte entscheiden, ob er diese Chancen durch Exekution und Sprengung wegwarf oder sie versuchte zu nutzen.

"Gute Arbeit, Commander. Lassen Sie Ihre Leute die Daten aus dem Schiffscomputer auswerten und die Besatzung befragen. Alle Hinweise auf weitere Einheiten und Basen dieser Gruppe, ihre Unterstützer und Kontaktpersonen sind nützlich."

Möglicherweise fiel den Imperialen dabei eine wichtige Information in die Hände, die ihnen entgangen wäre, wenn sie die Fregatte einfach vernichtet hätten. Volo nahm an, dass diese zuvor fluguntauglich geschossen worden war - solange die Möglichkeit der Flucht bestand, hätten die Terroristen sich kaum ergeben, sondern alles daran gesetzt, aus dem System zu verschwinden -, also blieb die Frage, was mit dem Schiff geschehen sollte. Es zurückzulassen, war natürlich ausgeschlossen; die Waffen und Ersatzteile sowie die deutlichen Spuren dieser immer noch geheimen Operation durften schließlich nicht in die Hände irgendeiner anderen Organisation, seien es Republikaner oder jemand anderes, gelangen. Also konnte es entweder zerstört werden, was möglicherweise weiterhin nützliches Material verschwendete, aber keine weiteren Fragen aufwarf, oder in den Besitz der Imperialen Streitkräfte übergehen und anschließend ausgeschlachtet oder aber, wenn Ichigû nicht allzu sehr gewütet hatte, repariert und anschließend unter der Flagge des Imperiums eingesetzt werden. Die Herkunft des Schiffes müsste dann aber irgendwie erklärt werden; Volo war sich relativ sicher, dass der Geheimdienst Mittel und Wege hatte, dafür zu sorgen, dass es als ehemaliges, bei einer Patrouille aufgebrachtes Piratenschiff oder Ähnliches in die Akten eingetragen wurde, und die Verteidiger von Widek konnten jedes einzelne Schiff brauchen, dennoch musste zuerst festgestellt werden, ob die Fregatte nicht zu schwer beschädigt war. Ein völliges Wrack mitzunehmen, nur um einen kurzzeitigen Ersatzteillieferanten zu haben, brachte fast mehr Schaden als Nutzen.

"Prüfen Sie, ob das Schiff reparabel und sein Zustand stabil ist. Sollte das der Fall sein, schicken Sie schon erste Reparaturteams und die nötigste Besatzung an Bord und nehmen Sie es bei der Rückkehr nach Widek in Schlepp. Wenn nicht, sprengen Sie es sofort nachdem Sie die Computer überprüft haben",

war die Anweisung des Captains, die beide Möglichkeiten für das Schicksal der Fregatte berücksichtigte, aber dem Kommandanten des Vindicators die Entscheidung überließ, was mit den Gefangenen geschehen sollte. Nun ja, sie würden, egal ob mit oder ohne Gerichtsurteil ohnehin dran glauben müssen, also konnten sie im Grunde auch gleich nach ihrem Verhör durch die Soldaten des Vindicators mit ihrem Schiff gesprengt werden. Abgesehen von den für die Imperialen nützlichen Informationen, die einige der Terroristen vielleicht noch preiszugeben imstande waren, waren sie eh nur wertloser Dreck, ohne den die Galaxis besser dran war; im Gegensatz zur Besatzung der Takao, die sich möglicherweise ebenfalls in Gefahr befand.

"Gehen Sie aber als Erstes sicher, dass das kein Hinterhalt ist, der auf die Zerstörung der Takao abzielt. Das Schiff könnte mit Sprengstoff beladen sein und mitsamt Ihrem Kreuzer explodieren oder versuchen, ihn zu rammen, ehe Sie es ganz unter Kontrolle gebracht haben."

Etwas Ähnliches war bei Galantos geschehen, zwar bevor Volo dort eingetroffen war, aber dennoch war er über den Vorfall informiert worden. Ein einfacher Frachter, beladen mit explosivem Material, war vor der Schlacht in einen der Imperialen Strike-Kreuzer gesteuert worden, hatte das größere Schiff völlig vernichtet und die notdürftige Verteidigung dadurch schon im Vorfeld geschwächt. Die Wiederholung eines solchen Szenarios unter seinem Kommando wollte Crescent unbedingt vermeiden und gab deshalb nochmals den Hinweis, auch wenn Ichigû, der ja selbst ebenfalls bei Galantos gekämpft hatte, diese Möglichkeit eines letzten verzweifelten Aufbäumens der geschlagenen Terroristen vermutlich bereits berücksichtigte und dementsprechend auf der Hut war. Es war nun mal ziemlich verdächtig, dass diese Fregatte einfach kapituliert hatte - zumindest empfand Volo das so, der die Aufgabe seines Schiffes und dessen Auslieferung an den Feind nie in Erwägung ziehen würde. Aber hier handelte es sich nun mal um feige, undisziplinierte Rebellen ohne irgendeine feste Loyalität oder Überzeugung. Auf die Bitte des kuatischen Offiziers um neue Befehle antwortete er nicht sofort. Möglicherweise waren einige Terroristen entwischt, bevor die Imperialen den Stützpunkt erreicht hatten, aber diese konnten nicht von der Takao wissen, die erst verspätet und weit draußen am Rande des Systems, wo die Nebulon-Fregatte wahrscheinlich einen Hyperraumsprung hatte durchführen wollen und davor von dem schweren Kreuzer abgefangen werden konnte, angekommen war. Sollte sich also tatsächlich - was unwahrscheinlich war, da die Scanner nichts dergleichen registriert hatten, aber sich durchaus im Bereich des Möglichen befand, denn die Scans waren nur oberflächlich durchgeführt worden, um sich während des Gefechtes einen Überblick zu verschaffen, und konnten durch Asteroiden und Wrackteile gestört worden sein oder das feindliche Schiff selbst als solche identifiziert haben - ein kleines feindliches Schiff auf der Flucht befinden, müsste es auf den Vindicator treffen.

"Halten Sie weiterhin Ihre Position und verhindern Sie, dass jemand aus dem System entkommt. Einige Rettungskapseln befinden sich noch am Rand des Asteroidenfeldes, Lassen Sie sie aufsammeln und die Personen an Bord ebenfalls befragen."

Auch für diese Terroristen, die zuvor der Besatzung einer Angriffsfregatte Mark I - dem kümmerlichen Versuch der sogenannten Republik, veraltete Technik umzugestalten und für den Kampf gegen das Imperium nutzbar zu machen - angehört hatten, gab es quasi keine Überlebenschance. Sie würden verhört, inhaftiert und irgendwann hingerichtet werden. Es sei denn, sie wurden befreit, was den Captain wieder an den Grund seiner Operation denken und sich in Richtung des IGD-Agenten, der die Vorgänge mit undurchschaubarer finsterer Miene beobachtete, umschauen ließ. Bisher hatte Volo noch keinen Bericht bezüglich der entkommenen Gefangenen von den Truppen und Technikern, die sich momentan auf der Basis befanden, erhalten, aber er hoffte, dass die Anführer der "Söhne der Freiheit" dort gewesen und festgenommen worden waren.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Eskortiert von den Jägern der Ascendancy drangen die Scimitar-Jagdbomber der Bolt-Staffel in das Asteroidenfeld ein. Sie teilten sich in Rotten auf und machten Jagd auf die Defender-Ionenminen. Diese waren zwar intelligent genug, um autonom zu funktionieren, aber nicht, um die nötigen Maßnahmen gegen einen solchen Angriff zu ergreifen. Die meisten von ihnen schossen weiter auf die Überreste der Angriffsfregatte und ließen so wohl auch das letzte möglicherweise noch funktionierende Bisschen Elektronik in deren Innern abrauchen. Den kleinen, wendigen Maschinen, die sich in der Deckung von Asteroiden heranpirschen konnten, schenkten sie wenig Aufmerksamkeit, und selbst die Minen, die es taten, verzeichneten keine Treffer. Im selben Maße wie die umhertreibenden Fels- und Eisbrocken die Minen schützten, behinderten sie auch deren Sensoren und verstellten ihre Schusslinien. Gordon Aaronson beobachtete, wie souverän seine piloten ihre Scimitars durch das gefährliche Terrain steuerten. Es bewährte sich nun, dass er auf dem Hinflug Asteroidenflüge hatte trainieren lassen; dass ein solches Hindernis auf sie zukam, hatten sie ja rechtzeitig aus den Aufzeichnungen des Geheimdienstes erfahren. Nachdem auch die letzte Ionenmine eliminiert war, machten die Maschinen kehrt und flogen zum Mutterschiff zurück. Zwei der Jagdbomber hatten Schäden durch Kollisionen mit kleineren Brocken davongetragen und ein dritter hatte einen Teil einer Ionenladung abbekommen, deren Großteil glücklicherweise von einem Asteroiden abgefangen worden war, aber sie waren noch vollzählig. Diese drei landeten zur sofortigen Reparatur im Hangar, während die übrigen neun Maschinen draußen blieben und sich für weitere Aufgaben bereit hielten.

Doch je tiefer sie in das System vordrangen, umso weniger sah es danach aus, als gäbe es noch viel für die Bolts, die Wizards und die Veracity zu tun. Selbiges galt für die beiden Tartan-Kreuzer. Der Sternenzerstörer zog ohnehin fast die gesamte feindliche Aufmerksamkeit auf sich und schien jeder Herausforderung gewachsen zu sein. Auch die Piratenbasis selbst war nicht stark genug bewaffnet, um das Schlachtenglück noch zu wenden. Bisher lief alles so, wie man es sich wünschen konnte. Wahrscheinlich wäre die Ascendancy auch allein mit den Söhnen der Freiheit fertig geworden, aber Gordon war froh, dabei zu sein und er wäre wohl kein guter Kommandant, wenn er sich wünschen würde, dass sein Schiff und seine Crew größeren Gefahren ausgesetzt worden wären. Die Mission näherte sich ihrem Ende, sofern nicht noch etwas Unvorhergesehenes geschah - eine Rebellenflottille auftauchte oder dergleichen. Allerdings war noch offen, ob sie auch erfolgreich enden würde. Das hing in erster Linie davon ab, ob Darrenholm und Drenden gefasst werden konnten, beziehungsweise ob ein Beweis erbracht werden konnte, dass sie getötet worden waren. Nichts wäre ärgerlicher, als auf ewig im Ungewissen zu bleiben, aber sofern sie sich auf einem der vernichteten Schiffe befunden hatten, wurden ihre Überreste vielleicht niemals gefunden und identifiziert. Dann würde immer der Zweifel bleiben, ob sie sich beim Angriff überhaupt im System aufgehalten hatten oder ob ihnen die Flucht gelungen war. Gespannt wartete der Mygeetaner auf einen Bescheid, was die Landungstruppen der Ascendancy in der Piratenbasis vorfanden. Seine eigenen Fähren standen für den Fall der Fälle zur Unterstützung bereit.

»Solange wir warten, lassen Sie das Asteroidenfeld scannen«, wies er Lieutenant Commander Reice an. »Es wäre ein Leichtes, hier irgendwo eine Fähre, eine zweite Basis oder im Zweifelsfall ein ganzes Schlachtschiff zu verstecken. Wir wollen doch nicht, dass uns etwas Entscheidendes entgeht.«

»Auf keinen Fall, Sir!« antwortete die kurzhaarige Frau mit pflichtbewusstem Eifer in der Stimme. »Wenn wir aufbrechen, soll nichts unerledigt geblieben sein.«

Sie ließ einen weiteren Offizier die Sensorikstation verstärken und gab die nötigen Anweisungen. Mit voller Leistungsstärke tasteten die verschiedenen Instrumente hinaus ins asteroidengesprenkelte All, um nach allem zu suchen, das auf weitere Aktivität der ›Söhne der Freiheit‹ hindeutete: Ungewöhnliche Bewegungen, Wärme, Licht und andere Arten von Strahlung, elektromagnetische Felder, organische oder metallische Massen, Gasausstöße von Triebwerken... Es gab viel, womit man sich verraten konnte.

[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Nachdem Commander Ichigû seine neuen Anweisungen erhalten hatte, verblasste das Hologramm des kleinwüchsigen Kuatis und an seine Stelle trat wiederum das eines Sturmtrupplers. Er trug eine Schulterplatte, deren Farbe jedoch über die Holoverbindung nicht klar auszumachen war, was ihn wohl als Offizier auswies, doch Volo wusste nicht genau, welchen Rang der Elitesoldat bekleidete - der Captain kannte sich zwar außerordentlich gut mit den meisten Schiffen der Imperialen Flotte aus, dafür umso weniger mit die Bodentruppen betreffenden Angelegenheiten. Sein jetziges holografisches Gegenüber jedenfalls schien der Kommandant einer der - neben mehreren Enterbooten mit Marines - entsandten vier Züge Sturmtruppsoldaten zu sein; der Truppler salutierte und erstattete Meldung.

"Sir. Wir haben die Besatzung der Station zusammengetrieben und alle Ausgänge abgeriegelt. Erwarten Anweisungen, Sir."

Was nun? Bis jetzt hatte Volo keine andere Wahl gehabt, als die Entertruppen ihre Arbeit machen zu lassen und auf der Brücke der Ascendancy untätig auszuharren, bis die Basis der Terroristen unter Kontrolle gebracht worden war. Dies war nun geschehen; etwas anderes war zwar nicht zu erwarten gewesen, dennoch musste der Corulager sich eingestehen, dass er sich bisher nicht sonderlich viele Gedanken für die Zeit danach gemacht hatte. Natürlich, die "Söhne der Freiheit" würden inhaftiert, ihr Stützpunkt gesprengt werden. Doch man musste ihre Anführer und auch die dem Geheimdienst entkommenen Gefangenen identifizieren und aussortieren, der Rest der Verräter würde, je nachdem, was der IGD wünschte, höchstwahrscheinlich auf der Stelle exekutiert werden. Wie tragisch. Einer der Möchtegern-Moralapostel der Republik würde sofort beginnen, unzivilisiert zu schreien und wild um sich zu schlagen, um zu erreichen, dass die festgenommenen "Söhne der Freiheit" geschont wurden, doch zu deren Pech war Volo keiner dieser durchgeknallten Rebellen. Der Verlust der zahlreichen Leben war ihm schlichtweg egal; er würde seinen Auftrag wie befohlen ausführen und seinen Teil dazu beitragen, Ordnung, Sicherheit und Frieden in der Galaxis wiederherzustellen, nur leider standen die Terroristen diesen Zielen und Werten des Imperiums im Weg. Sie waren nichts weiter als wertloser Abschaum, der Anarchie verbreitete und die Bürger des Imperiums gefährdete, und aus diesem Grund mussten sie beseitigt werden. Ihre Anführer würde früher oder später ein ähnliches Schicksal ereilen, doch vorerst sollten sie nur in die Obhut des Geheimdienstes zurückgeführt werden, und dazu musste man wissen, wer dazugehörte.

"Mr. Khomad, verfügen Sie über eine Liste Ihrer entkommenen Häftlinge?",

fragte der Captain in Richtung des Agenten gewandt. Dieser kam gemächlich herbeigeschlendert, was Volo äußerst verärgerte, denn der Nichtmensch zielte offensichtlich darauf ab, seine Bedeutung für die Operation zur Geltung zu bringen, indem er den Offizier warten ließ. Bisher hatte es zwar keinen wirklichen Grund zur Kritik gegeben, dennoch zeigte sich jetzt einmal wieder, was für ein verkommenes Pack all diese Aliens doch waren. Auch Crescents Abneigung gegenüber dem IGD, dessen Mitarbeiter es offenbar ständig darauf anlegten, sich unbeliebt zu machen - Volo erinnerte sich an die blauhäutige Agentin Soutenne mit ihren grotesken Kopfauswüchsen, die vor der Jagd nach der Keeper mit Konsequenzen vorschnellen Handelns während der Mission gedroht hatte, obwohl sie nicht einmal offizieller Teil derselben gewesen war, und an die noch abscheulichere pelzige Bothan auf der Corona-Fregatte 397 mit ihrem abartigen Gegrinse; am liebsten würde er das ganze selbst für simple Bewachungsaufgaben zu inkompetente Schnüffeldienst-Getier ein für alle Mal loswerden - aber er ließ sich nichts anmerken und wartete scheinbar geduldig mit hinter dem Rücken verschränkten Händen, bis der Duros den Hologrammtisch erreicht hatte.

"Durchaus, Captain. Benötigen Sie sie etwa?" Das rote Auge des Agenten funkelte spöttisch.

"Ich fürchte, sollten Sie sie mir nicht aushändigen, könnten Ihre Gefangenen versehentlich getötet werden",

gab Volo in einem vollkommen sachlichen Ton zurück. Khomads verbliebenes Auge verengte sich, er schien etwas sagen zu wollen, doch dann überlegte er es sich anders und drückte Crescent mit verkniffenem Gesicht einen Datenstick, den er aus einer Tasche seines schwarzen Mantels zutage förderte, in die Hand. Der Captain lächelte unmerklich und schob den Stick in ein dafür vorgesehenes, am Rand des Holotisches angebrachtes Lesegerät und ließ die Informationen darauf an die Soldaten auf der Basis übermitteln; der Strumtruppler, der vollkommen unbeweglich dagestanden hatte, während Volo mit dem Geheimdienstler gesprochen hatte, betätigte jetzt einige Tasten an seiner Unterarmschiene - er hatte die Liste mit den Flüchtigen, einschließlich Drenden und Darrenholm, jetzt wohl empfangen und ließ sie sich vermutlich auf seinem Helmdisplay anzeigen.

"Suchen Sie nach diesen Personen, separieren Sie sie von den anderen und bringen Sie sie an Bord der Ascendancy. Hat das Computerteam schon Ergebnisse vorzuweisen?"

Der Sturmtruppler bestätigte den Befehl und sprach dann kurz mit jemandem außerhalb des Aufnahmebereichs des Holoprojektors, den er in der behandschuhten Hand hielt, dann trat ein schwarz uniformierter Unteroffizier der Flotte neben den Soldaten und salutierte ebenfalls.

"Sir, die Analyse der Computer hat ergeben, dass es mehrfach Kontakt zwischen dieser Basis und einem HoloNet-Satelliten über Widek gab. Wir arbeiten noch daran, den genauen Ort auf dem Planeten festzustellen, an dem die Übertragungen empfangen wurden. Außerdem scheint ein Schiff vor einigen Stunden hier angedockt zu haben, aber jemand hat sich stark bemüht, alle Daten darüber zu vernichten."

Dass es Übertragungen nach Widek gegeben hatte, kam nach den Vermutungen Commander Aaronsons über einen Verräter im Geheimdienst nicht sehr überraschend, aber die bittere Wahrheit zu erfahren, war trotzdem nicht erfreulich. Zum Glück waren die Militärtechniker immerhin fähig, die Nachrichten zurückzuverfolgen, auch wenn Aufzeichnungen und Kontaktdaten vermutlich gelöscht und nicht mehr wiederherstellbar waren. Wäre letzteres noch möglich, hätte der Unteroffizier Angaben dazu gemacht; dadurch, dass er nichts in dieser Richtung sagte, versuchte er vielleicht, die Aufmerksamkeit des Captains davon abzulenken, dass das Computerteam nicht fähig war, die Gespräche irgendwie zu rekonstruieren. Wie dem auch sei, man war in der Lage, dieses Leck auszumachen - und anschließend abzudichten. Der IGD konnte ja seine Agenten auf Widek losschicken, um sich darum zu kümmern, solche Dinge fielen nicht in den Aufgabenbereich der Imperialen Flotte. Der zweite Teil der Meldung von der Station hingegen war wesentlich beunruhigender. Ein Schiff hatte dort angedockt, und dabei hatte es sich wohl kaum um eines der vernichteten - beziehungsweise im Fall der geflüchteten Nebulon-Fregatte übernommenen - fünf Kampfschiffe gehandelt. Es musste ein Transporter gewesen sein, der jemanden oder etwas angeliefert oder eher fortgeschafft hatte, was verborgen bleiben sollte, das erklärte die Geheimhaltungsmaßnahmen der Terroristen. Dass der mutmaßliche Abtransport mit der bevorstehenden Ankunft der Imperialen zusammengehangen hatte, war möglich - im Moment war das zweitrangig, das Wichtigste war, das Schiff zu finden, denn die Besatzung hatte offenbar mit den "Söhnen der Freiheit" zu tun oder bestand sogar selbst aus Mitgliedern der Terrorgruppe.

"Sensorik! Scannen Sie das umliegende Gebiet auf Triebwerksspuren! - Kommunikation! Die Superiority und die Domination sollen das Asteroidenfeld abfliegen und dabei nach allen Anzeichen von Aktivität suchen!",

befahl Volo, nahezu hektisch - er war ein wenig besorgt, dass ihm einige Terroristen entwischt waren, und er hatte kein Interesse daran, in dieser Hinsicht zu versagen. Da es im luftleeren All quasi nichts gab, das aus Schubdüsen ausgestoßene Gase oder Ionen nachträglich beeinflusste, konnten Rückstände davon Aufschluss über stattgefundenen Schiffsverkehr geben. Auf viel befahrenen Routen oder in den dicht bevölkerten Systemen der Kernwelten war dies zwar kaum nützlich, aber hier, an einer abgelegenen Stelle im Tiefkern, waren normalerweise nicht viele solcher Spuren zu finden, somit würde es nicht schwer sein, den Kurs des unbekannten Schiffes zu ermitteln und es ausfindig zu machen. Und tatsächlich registrierten die hochmodernen Scanner der ja erst kürzlich neu gebauten Ascendancy bald die gesuchten Triebwerksspuren; neben einigen undeutlicheren Rückständen führte eine offensichtlich erst kürzlich entstandene Spur in Richtung des Planeten, dessen grün-braune Kugel nach dem Durchfliegen des Asteroidenfeldes nun nicht mehr durch Felsen verdeckt war und der deshalb umso deutlicher aus der mit den zahlreichen glitzernden Sternen des Tiefkerns übersäten Schwärze des Weltraums herausstach. Offenbar war das feindliche Schiff dorthin geflogen.

"Führen Sie einen planetaren Scan durch. Gibt es irgendwelche Siedlungen?"

Es war nicht ungewöhnlich, dass neben einer Raumstation auch eine Basis auf dem Planeten, den die Station umkreiste, existierte. Die Bauarbeiten im Orbit wurden dann von dem zuvor errichteten Stützpunkt am Boden aus koordiniert und mit Bauteilen versorgt. Es war also möglich, dass ein Teil der Terroristen, oder Verbündete - eventuell Republikaner, die die "Söhne der Freiheit" bei ihren Aktionen gegen das Imperium mit Nachschub belieferten - diese Basis angeflogen hatten. Aber auch zivile Ansiedlungen konnte es hier geben - Volo wusste nicht, ob der Planet über nennenswerte Ressourcenvorkommen verfügte, die abzubauen es sich lohnte; sollten die Bewohner des Planeten jedenfalls in irgendeiner Weise mit den Terroristen kooperiert haben, würde Eclipse vielleicht bald wieder unbewohnt sein.

"Eine Kolonie, Sir. Es scheint sich um einen kleinen Raumhafen zu handeln, vermutlich wurden aus den Asteroiden gewonnene Minerale dort gelagert und in andere Systeme versandt", meldete Commander Renarus, der hinter dem Pult des Sensorikoffiziers stand. Also gab es in den Felsen wohl Erze, mit deren Abbau die Kolonisten sich ihren Lebensunterhalt verdienten, oder eher verdient hatten, denn seitdem die "Söhne der Freiheit" in dem Asteroidenfeld ihre Basis eingerichtet hatten, hatte wahrscheinlich kein Frachtverkehr mehr stattgefunden - falls es sich bei den Siedlern nicht auch um Helfer der Terroristen, die den Bergbau als Einnahmequelle genutzt haben könnten, handelte. So oder so würden die Anwohner sich jetzt dem Imperium beugen müssen, ob sie sich ergaben und den Planeten damit unter Imperiale Kontrolle stellten oder unsinnigerweise Widerstand leisteten und vernichtet wurden, war dabei egal.

"Bereiten Sie die Bodentruppen zur Landung vor und bringen Sie das Schiff näher an Eclipse heran. Kommunikation -
Informieren Sie die Veracity und die Takao: feindliche Einheiten auf Planetenoberfläche vermutet, Landungstruppen werden eingesetzt. Sie sollen weiterhin das Asteroidenfeld, die Basis und die Überreste des Kampfes überwachen,
Superiority, Domination und Ascendancy werden die Flucht vom Planeten verhindern."

Noch war unbekannt, warum ein Schiff von der Station nach Eclipse geflogen war, aber das würde bald herausgefunden werden. Für den Fall, dass es sich lediglich um ein Ablenkungsmanöver handelte, das die Imperialen vom Asteroidenfeld weglocken und dort verborgenen Schiffen die Gelegenheit zur Flucht geben sollte, beließ Volo die zwei Kreuzer dort. Während sich der Sternenzerstörer und die beiden Patrouillenkorvetten nun auf den Planeten zubewegten, ging abermals eine Meldung von der Asteroidenstation ein, wiederum erschien das Hologramm eines Sturmtrupplers.

"Sir. Die Gefangenen wurden überprüft, drei der Personen auf der Liste sind darunter. Wir überstellen sie nun auf Ihr Schiff."

"Melden Sie das an die anderen Schiffe. Sind Silas Darrenholm oder Martin Drenden darunter?"

"Nein, Sir." Crescent ballte unwillkürlich eine Faust zusammen. Gerade die wichtigsten Ziele waren wohl nicht an Bord der Station gewesen. Aber immerhin drei. Volo hatte sich nicht sonderlich mit den entkommenen Gefangenen - neben Drenden und Darrenholm waren noch ein halbes Dutzend andere auf dem überfallenen Transporter des Geheimdienstes gewesen - beschäftigt, er wusste nicht einmal mehr genau, welchen Spezies sie angehört hatten, aber er war froh über den Erfolg und traute den Sturmtruppsoldaten die Identifikation von gesuchten Personen mithilfe einer bebilderten Liste durchaus zu; somit war er sich sicher, dass nur noch fünf der Flüchtigen, einschließlich der beiden Hauptziele, fehlten. Diese müssten sich auf dem Schiff befunden haben, das Eclipse angesteuert hatte - vielleicht hatten die Terroristen geglaubt, dass ihr Anführer und die anderen befreiten Gefangenen dort sicher waren, zumindest sicherer als auf der Raumstation, oder wollten die vier "fremden" Häftlinge einfach nicht auf ihrer schwer befestigten Asteroidenbasis haben, da sie Verrat von ihnen fürchteten. Nun ja, jetzt war jedenfalls Schluss; das Imperium hätte sich zwar schon viel früher ernsthaft mit dieser Terrorgruppe beschäftigen sollen, aber falls sich die fünf Gesuchten und der klägliche Rest der "Söhne der Freiheit" auf dem Planeten befanden, würde ein für alle Mal mit ihnen aufgeräumt werden und dann gäbe es keine weiteren Versuche von dieser Seite, die Neue Ordnung zu zerstören.

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Nichts. Der Scan des Asteroidenfeldes verlief absolut ergebnislos. Kein Ergebnis war auch ein Ergebnis: Alles deutete darauf hin, dass sich dort keine Basen, Schiffe, Geschütze oder andere künstliche Objekte mehr befanden. Weder Sternenjäger und Verteidigungsanlagen, die den imperialen Streitkräften noch gefährlich werden konnten, noch Flüchtlinge, die sich aus dem System zu schleichen versuchten. Im Grunde war das eine sehr wertvolle und positive Erkenntnis. Dennoch war Gordon Aaronson nicht zufrieden mit dieser Meldung. Es wäre ihm lieber gewesen, seine Leute hätten ganz in der Nähe eine kleine Basis oder ein Shuttle entdeckt, das Darrenholm als Versteck diente. Den feigen Abtrünnigen gefangenzunehmen und an Bord der Veracity zu inhaftieren, oder ihn mit einer der schweren Bordkanonen aus dem Weltall zu blastern, hätte den alternden Offizier in gewisser Weise entschädigt, auch für die Degradierung, die er sich bei der Jagd nach den Deserteuren eingehandelt hatte. Gerne hätte er diese Schmach ausgeglichen, indem er nun durch persönlichen Einsatz und die direkte Beteiligung seines neuen Schiffes direkt zum endgültigen Sieg über Darrenholm beitrug. Aber er war nicht der Befehlshaber dieser Mission - ein Umstand, über den er eigentlich recht glücklich war. Während der Flucht aus Koornacht und der Verfolgung der Keeper hatte die Verantwortung zu schwer auf seinen Schultern gelastet. Nicht Kommandant, sondern Befehlsempfänger zu sein, hatte seine Vorteile. Der Preis, den man dafür jedoch zahlen musste, war die Pflicht, zurückzutreten und anderen sowohl die Entscheidungen wie auch das Ansehen zu überlassen. Ein Erfolg dieser Mission würde vor allem Volo Crescent zum Ruhm gereichen, nicht seinen Untergebenen. Gordon gönnte es ihm. Er hatte schon zuvor große Stücke auf den jungen Offizier gehalten und sich darüber gefreut, dass diesem eine Beförderung zuteil geworden war. Natürlich war er auch neidisch, dass dem so viel jüngeren Mann ein Imperial-Sternenzerstörer anvertraut worden war und für ihn selbst dieser Traum wohl niemals wahr werden würde. Aber Crescent machte sich gut als Vorgesetzter und der Commander gönnte ihm den Erfolg. Wahrscheinlich musste er sich langsam aber sicher einfach damit abfinden, dass er zum alten Eisen gehörte und eine Generation jüngerer Offiziere die Ränge füllte. Es gab jedoch noch diesen Teil in ihm, der seine einstigen Träume und Ideale noch nicht vollends aufgegeben hatte: Auch die Degradierung hatte ihn nicht zum Schweigen gebracht. Heute jedenfalls bestand die Hauptaufgabe der Veracity darin, nicht selbst den Tag zu retten, sondern die Ascendancy zu unterstützen. Es war eine löbliche, ehrenvolle Aufgabe, daran konnte auch ihre verhältnismäßige Ruhmlosigkeit nichts ändern. Das Wichtigste war doch, dass diese Bedrohung für den Frieden des Imperiums ausgeschaltet wurde. Ein- für allemal.

»Commander, ein Ruf von der Ascendancy«, sagte der junge Kommunikationsoffizier. Gordon glaubte, dass sein Name Gringer oder Ginger oder so ähnlich lautete. »Sie unternehmen eine Invasion des Planeten, wo feindliche Einheiten vermutet werden. Unser Befehl lautet, weiterhin diese Region zu überwachen.«

»Danke, Mr. Gringar Ja, so hieß der Mann. »Bestätigen Sie den Befehl. Wir bleiben hier und erwarten weitere Anweisungen. Teilen Sie außerdem mit, dass wir mit weiteren Landungstruppen Unterstützung leisten können, falls nötig.«

Er bezweifelte, dass dafür eine Notwendigkeit bestand. Auf diesem Planeten gab es nicht viel intelligentes Leben und bestimmt weder die Mannstärke noch die Technik, um den Bodentruppen des Sternenzerstörers (samt AT-ATs, falls benötigt) etwas Nennenswertes entgegenzusetzen, so dass Verstärkung notwendig wurde. Nach der Zerstörung der Schiffe und Einnahme der Asteroidenbasis konnte sowieso nur noch bei Verrückten der Gedanke zum Widerstand aufkommen.

Er fragte sich, ob Volo Crescent sich entscheiden würde, den Planeten im Namen des Imperators in Besitz zu nehmen. Wäre er der Leiter dieser Operation, dann würde er es sicherlich in Betracht ziehen, die Fahne des Imperiums zu hissen. Das wäre doch ein denkwürdiger Ausgang dieser Mission: Dabei zu sein, wenn das Imperium seinen Einfluss auf ein weiteres System ausdehnte. Wenn man bedachte, wer bisher hier das Sagen hatte, war die imperiale Ordnung zweifellos ein großer Segen für Eclipse.

Natürlich befahl der Commander seinen Leuten, weiterhin wachsam zu bleiben und die Aufgabe ernst zu nehmen. Sie sollten insbesondere auf Bewegungen im Asteroidenfeld achten. Von der Oberfläche aufsteigende Schiffe hatte die Ascendancy im Auge, den Sprungpunkt aus dem System die Takao. So waren alle Teile möglicher Flugrouten vom Planeten und zu ihm hin unter imperialer Kontrolle. Raumhoheit war die Voraussetzung jeder erfolgversprechenden Bodeninvasion.


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Der keilförmige Rumpf des Imperial-Klasse-Sternenzerstörers schob sich nach dem Verlassen des Asteroidenfeldes zielstrebig und unaufhaltsam in Richtung des Planeten Eclipse. Flankiert von den beiden übergroßen Tartan-Korvetten, die eher kleinen Fregatten glichen, und vor dem Hintergrund des von brennenden Trümmern durchzogenen Asteroidenfeldes, musste das gigantische, waffenstarrende Schlachtschiff durchaus ein beeindruckender Anblick sein. Sobald es so nahe wie möglich an die Oberfläche gekommen war - unglücklicherweise waren Schiffe dieses Typs nicht atmosphärentauglich und mussten sich auf orbitale Bombardements und die Landung von Truppen beschränken, wenn sie in einen Bodenkampf eingreifen wollten - gab Volo die Anweisung zum Start der Landungstransporter. Ein monströses Y-85 Titan-Schiff, das vier der berühmten, nahezu unzerstörbaren AT-ATs und vier kleinere AT-STs an Bord hatte, verließ den unteren Haupthangar der Ascendancy und setzte Kurs auf die Kolonie, die beim planetaren Scan entdeckt worden war. Vier Fähren der Sentinel-Klasse, die jeweils 75 Soldaten transportierten, folgten nach, zwei Staffeln TIE-Jäger begleiteten die Invasionstruppen. Denn es handelte sich offensichtlich um eine Invasion - Einheiten des Imperialen Militärs wurden eingesetzt, um einen von Feinden des Reiches beherrschten Planeten zu erobern, oder zu befreien, wie es die Medien gern ausdrückten. Zuvor kündigte Volo noch, für jeden auf Eclipse hörbar, offiziell die Eingliederung der Welt ins Imperium an - vielleicht würde der Feind kapitulieren, wenn er einsah, dass er sich in einer aussichtslosen Lage befand.

"Kommunikation. Stellen Sie eine offene Verbindung zum Planeten her -

Bewohner des Planeten Eclipse, von nun an steht dieser Planet unter der Kontrolle des Galaktischen Imperiums. Jedes Individuum, das es wagen sollte, Widerstand gegenüber Imperialen Einheiten zu leisten, wird als Hochverräter angesehen und bestraft werden. Ich fordere hiermit alle Angehörigen der Gruppierung 'Söhne der Freiheit' auf, sich kampflos zu ergeben und die Konsequenzen ihrer Verbrechen gegenüber dem Imperium zu tragen."

Der Captain trat einen Schritt zurück und gab dem Kommunikationsoffizier ein Zeichen, den Kanal wieder zu schließen. Die Terroristen, und die Siedler, Minenarbeiter oder was auch immer in der Kolonie lebte, wussten jetzt, woran sie waren, und würden hoffentlich einsehen, dass Widerstand absolut zwecklos war. Wenn sie kapitulierten, würde das den Imperialen die Arbeit ersparen. Wenn nicht... Pech für sie. Die Landungsschiffe traten in diesem Moment in die Atmosphäre ein, über dem Hologrammtisch wurde nun anstatt des umgebenden Weltalls ein Abschnitt der Planetenoberfläche stark vereinfacht dargestellt - der kleine Raumhafen, der nur aus mehreren umzäunten Lagerhallen und schäbigen Hütten, die ein Landefeld umgaben, bestand, lag in der Mitte, der Y-85 Transporter und seine Begleitung steuerten von oben auf die Anlage zu. Das große Titan-Landungsschiff ging etwas außerhalb der Siedlung nieder und setzte dort einen AT-AT und zwei AT-STs ab - vermutlich, da die Kampfläufer so wirkungsvoller agieren konnten, da sie in der Lage waren, aus der Entfernung die Kolonie zu überblicken und, sollte es zum Kampf kommen, nicht durch die Gebäude behindert wurden -, die Sentinel-Boote hingegen landeten direkt auf dem zentralen Flugfeld. Bisher schien es keine Schwierigkeiten zu geben, die Scanner des Sternenzerstörers registrierten keinen Beschuss und es versuchte anscheinend auch niemand zu flüchten. Crescent drehte sich um, ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er das Wort an Commander Renarus richtete.

"Sie haben das Kommando. Meine Fähre soll sich zum Starten bereithalten, vier Mann zu mir."

Damit verließ er die Brücke. Volo wollte es sich nicht entgehen lassen, die Verhaftung der Terroristen und entkommenen Gefangenen persönlich zu überwachen. Begleitet von vier schwarz uniformierten und behelmten Marinesoldaten betrat er im Fährenhangar der Ascendancy ein Lambda-Shuttle, das einige Minuten später auf dem Landefeld der Siedlung aufsetzte. Staub wirbelte auf, als sich die Laderampe zischend senkte und der Captain mit seiner Eskorte den Planeten Eclipse betrat. Ein Symbol dafür, dass die Zivilisation und Ordnung diese abgelegene Welt nun endlich erreicht hatte - von jetzt an gehörte sie dem Imperium an. Volo hatte es nicht für nötig gehalten, eine Rüstung anzulegen, sondern sich nur seine Dienstwaffe, einen Blaster vom Modell Merr-Sonn 44, reichen lassen - jetzt schritt er ein Spalier aus Sturmtrupplern entlang, die sich auf dem Flugplatz aufgereiht hatten. Der Rest der insgesamt 300 Soldaten, die sich jetzt auf dem Planeten befanden, patrouillierte zwischen den Hütten, die beiden AT-STs ragten am Ortsrand hinter den Dächern hervor, während der riesenhafte AT-AT etwas weiter entfernt zwischen den Hügeln zu erkennen war.

"Status?" "Es scheint, als ob dieser Frachter als Transportmittel hierher gedient hat", antwortete ein Sturmtruppenoffizier auf Volos Frage und wies auf einen G9-Auslegerfrachter, der am Rand des Flugfeldes abgestellt war. "Die Bevölkerung hat sich bewaffnet und in die Lagerhallen dort drüben zurückgezogen, sobald wir gelandet sind. Wir sind bereit zum Angriff."

Crescent nickte beifällig und warf einen kurzen Blick auf die "Lagerhallen" - mehrere miteinander verbundene rostige Blechschuppen, umgeben von Kisten und Müll. Waren diese "Söhne der Freiheit" tatsächlich so auf ihre sogenannte Freiheit versessen, dass sie sich eher massakrieren ließen als sie aufzugeben? Gut, wie sie wollten. "Fortfahren. Waffen auf Betäubung stellen." Sollten sich auch Darrenholm, Drenden und die übrigen drei entflohenen Häftlinge am Kampf beteiligen, könnten sie versehentlich niedergeschossen werden. Das wäre zwar kein großer Verlust, aber der Geheimdienst würde seine Gefangenen vermutlich lieber lebend zurückhaben. Volo hielt sich mit seiner Eskorte im Hintergrund, während die Sturmtruppen sich sammelten. Kommandos wurden gerufen, mehrere Detonationen erfolgten und Rauch stieg auf, als die Elitesoldaten die Lagerschuppen durch in die Wände gesprengte Zugänge stürmten. Schüsse fielen und Schreie waren zu hören, doch bald verstummten die Geräusche und der Captain, der beim Shuttle geblieben war, umgeben von den Marines, die ihre Blaster im Anschlag hatten, fragte sich in dem kurzen Moment der Stille, ob die Sturmtruppler es wohl geschafft hatten, die Terroristen zu überwältigen, doch einen Moment später verwarf er seine Zweifel. Die Soldaten kamen zurück, mehrere Dutzend Gefangene mit sich führend, die entweder mit hinter dem Rücken gefesselten Händen vorwärtsgestoßen oder bewusstlos hinter den Sturmtrupplern hergeschleift wurden. Einige der Verhafteten trugen von Rangabzeichen befreite Uniformen der neuen Republik, andere Overalls, wie sie von Minenarbeitern genutzt wurden. Zum Großteil handelte es sich um Nichtmenschen, was Crescent angewidert die Nase rümpfen ließ. Rodianer, Bith, Duros, einige Devaronianer und sogar ein abscheulicher, fischköpfiger Mon Calamari waren anwesend - Indizien dafür, dass die Terroristen sich die neue Republik zum Beispiel nahmen, die verschiedenen primitiven Aliens als gleichwertig akzeptierten und ähnlich verquere Ziele hatten. Auf Imperialer Seite waren nur zwei der Truppler verletzt und mussten von ihren Kameraden gestützt werden. Volo trat vor.

"Hiermit erkläre ich diesen Planeten zum Eigentum Seiner Majestät, Imperator Allegious. Aufgrund offenen Widerstandes gegen Imperiale Truppen wird die gesamte Bevölkerung unter Arrest gestellt. Jeder, dem eine Verbindung zu der Terrorgruppe namens 'Söhne der Freiheit' nachgewiesen werden kann, muss mit einem hohen Strafmaß rechnen."

Der Captain gab den Sturmtrupplern einen Wink, diese überprüften daraufhin die Identitäten der Gefangenen. Bei vieren wurden sie fündig - es handelte sich um die gesuchten Häftlinge des IGD. Nur einer fehlte - Darrenholm. Das Gesicht des ehemaligen Offiziers konnte Volo nirgends ausmachen. Der Kopf der Terrorgruppe, Drenden, hingegen konnte gefasst werden, zwei Sturmtruppler brachten ihn nach vorne. Crescent blickte auf sein Datenpad und sah sich die Liste an Verbrechen an, deren dieser Mann sich schuldig gemacht hatte.

"Martin Drenden, Sie sind hiermit festgenommen. Die Hauptanklagepunkte sind Hochverrat, mehrfacher Widerstand gegen die Staatsgewalt, Mitgliedschaft in einer aktiven Widerstandszelle und gehäufte terroristische Akte gegenüber dem Galaktischen Imperium. Sie haben keine Gnade zu erwarten. -

Soldaten, bringen Sie die Gefangenen auf die Ascendancy und durchsuchen Sie hier alles nach Waffen, Verstecken und Daten."

Dass Darrenholm offenbar schon wieder entkommen war, verärgerte Volo besonders. Einmal hatte er schon zu dessen Verhaftung beigetragen, jetzt war der Deserteur dennoch wieder auf der Flucht. Nun ja, er würde wiederum nicht weit kommen; sobald man festgestellt hatte, wohin er verschwunden war, war es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder aufgegriffen wurde. Aber fürs Erste konnte Crescent mit sich zufrieden sein. Die Flotte der Terroristen vernichtet, ihre Raumbasis eingenommen, ein großer Teil der Gruppierung mitsamt ihrem Anführer gefangen, ein Verräter auf Widek bestätigt und geortet, die geflüchteten Häftlinge des IGD wieder verhaftet und nicht zuletzt ein Planet für das Imperium in Besitz genommen worden. Volos Meinung nach verdiente er einen Orden für die nahezu perfekte Erfüllung seiner ersten Mission als Kommandant eines Schiffsverbandes. Nachdem die Befehle des Captains ausgeführt worden waren, betrat dieser wieder die Lambda-Fähre und kehrte zur bedrohlich über Eclipse schwebenden Ascendancy zurück. Die Truppen und Gefangenen von der Asteroidenbasis verließen diese und kamen ebenfalls wieder an Bord, die verlassene Station war mit Sprengsätzen präpariert worden und explodierte bald darauf. Den Planeten konnte man natürlich nicht unbewacht zurücklassen, auch wenn kaum jemand jemals hierher kommen und ihm dem Imperium streitig machen würde, denn abgesehen von den Ressourcen aus den Asteroiden und der Funktion als möglicher Ausgangspunkt für die weitere Erschließung des Tiefkerns war er quasi bedeutungslos. Man konnte natürlich an diesem abgelegenen Ort ein Gefängnis oder einen Rückzugsort errichten, aber das hielt Volo auch für in der nächsten Zeit wenig wahrscheinlich.

Um ihn jedoch inzwischen zu verteidigen, kam dem Captain zugute, dass jeder Sternenzerstörer der Imperial- oder Imperial-II Klasse neben einer Streitmacht von 9.700 Soldaten, 20 AT-ATs und 30 AT-STs auch eine mobile Garnisonsbasis mit sich führte. Die der Ascendancy wurde mittels Landungsschiffen auf die Oberfläche Eclipses gebracht und dort aufgebaut; Das Schlachtschiff hatte zwar nicht die nötigen Einheiten an Bord, um die Basis komplett zu bemannen, aber mit einer Kompanie Sturmtruppen, einem Bataillon der regulären Armee und einer Staffel TIE-Jäger sowie je vier AT-AT- und AT-ST-Kampfläufern und einer Mindestanzahl an technischem Personal war der provisorische Stützpunkt mehr als ausreichend gut verteidigt, bis die Reihen der Garnisonstruppen durch Verstärkungen aufgefüllt werden konnten. Den Aufbau der mobilen Basis wartete Volo jedoch nicht mehr ab - sein Auftrag hier war erledigt. Sobald die Fähren mit den Bauteilen gestartet waren, zogen sich der Sternenzerstörer und die zwei Tartan-Kreuzer zurück in Richtung des Asteroidenfeldes. Die Befragung der Gefangenen stand als Nächstes an - dabei würde hoffentlich auch herausgefunden werden, wo Darrenholm sich aufhielt.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, TPC Superiority und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Befragung von Gefangenen war nicht zu Volos Spezialgebiet, darum überließ der Captain diese Aufgabe lieber Master Agent Khomad. Der Duros hatte keine Zeit verloren und sich, sobald die Fähren mit den festgenommenen Terroristen eingetroffen waren, sofort nach unten in den Zellenblock begeben, der nun mit einer beträchtlichen Anzahl inhaftierter Fremdweltler und Verbrecher angefüllt war, während die Imperialen Schiffe nahe dem Asteroidenfeld umherkreuzten und dabei weiterhin nach Auffälligkeiten suchten. Es konnte immerhin sein, dass sich eine Gruppe Überlebender oder sogar Darrenholm einfach in einem kleinen Schiff zwischen den Felsen verborgen hatten und mehr oder weniger geduldig darauf warteten, dass die fünf Kriegsschiffe Seiner Majestät abzogen und ihnen somit die Gelegenheit zur Flucht gaben. Crescent war auf der Brücke des Sternenzerstörers geblieben und blickte jetzt grübelnd hinaus ins All. Eigentlich war sein Auftrag hier jetzt zu seinem - höchst erfreulichen - Ende gekommen, zumindest, wenn man nur die von E. erteilten Befehle beachtete, doch er hatte vor kurzem die explizite Anweisung eines missgelaunten grünhäutigen Geheimdienstlers erhalten, abzuwarten, bis dieser sein Verhör beendet hatte. Und dieses Verhör zog sich mittlerweile beachtlich in die Länge. Volo fragte sich, ob der einäugige Agent wohl darauf aus war, jeden einzelnen Gefangenen stundenlang zu foltern, um irgendetwas herauszubekommen, was er vielleicht noch nicht wusste. Die Daten von der Station, die die Verbindung der "Söhne der Freiheit" nach Widek bestätigt hatten, waren inzwischen dorthin übermittelt worden, vermutlich stand jetzt ein schwerbewaffnetes Eingreifteam vor der Tür des Verräters, aber so wie Volo den Geheimdienst bisher kennengelernt hatte, würde diese Behörde abermals versagen und die Zielperson im besten Fall aus Versehen erschießen, im schlechtesten überhaupt nicht ausfindig machen. Was die Imperialen nun noch hier taten, im Orbit eines eroberten, nahezu unbewohnten Planeten mit einem Haufen eingesperrter Hochverräter an Bord, konnte sich der Corulager nicht erschließen. Vermutlich hoffte Khomad, dass er etwas herausfinden würde, das eine weitere militärische Operation in demselben System, in dem sich seit Stunden Einheiten der Flotte befanden, erforderte. Aber das war nun einmal nicht gerade wahrscheinlich, daher ging Volo langsam die Geduld aus.

"Haben Caton oder Zayelt irgendetwas gefunden?", fragte der Captain mehr aus Langeweile als aus tatsächlichem Interesse, ohne sich umzudrehen.

Wären die beiden Tartan-Patrouillenkreuzer, die sich von der Ascendancy wegbewegt hatten und andere Bereiche des Asteroidenfeldes überwachten, auf eine Unregelmäßigkeit gestoßen, hätten die Kommandanten dies sofort gemeldet. Zumindest erwartete Volo das von dem übereifrigen Hardliner Caton und seinem jüngeren, pflichtbewussten Kollegen Zayelt. Und da keine Nachricht eingegangen war, war anscheinend auch nichts besonderes vorgefallen - Der Kommunikationsoffizier der Ascendancy bestätigte dies kurz darauf, nachdem er sich bei den zwei Korvetten erkundigt hatte. Crescent nickte knapp und betrachtete wieder die draußen vor den Brückenfenstern umherschwebenden Asteroiden, ab und zu war auch ein Trümmerstück darunter, das von dem Gefecht zeugte, das vor wenigen Stunden hier stattgefunden hatte. Ein größeres Wrackteil geriet in die Nähe der Superiority, die scheinbar unbeirrt ihren Kurs am Rand des Feldes entlang fortsetzte. Volo schreckte auf.

"Was... Kommunikation, rufen Sie die Superiority - Sie sollen eine Kurskorrektur -"

Weiter kam der Captain nicht, denn im nächsten Augenblick kollidierte die Tartan-Korvette mit dem Trümmerteil, das verdächtig nach den Überresten der Bugsektion einer Nebulon-B-Fregatte aussah. Aus der Ferne sah der Schaden nicht allzu schlimm aus, das Stück Weltraumschrott war von der Hülle des Patrouillenkreuzers abgeprallt, doch es war offensichtlich, dass das kleine Schiff den Einschlag nicht problemlos überstanden hatte, wie es vielleicht die Ascendancy mit ihrer schweren Panzerung getan hätte. Volo wandte sich um zur Kommunikationsstation, die Crewmitglieder bemühten sich augenscheinlich, eine Verbindung zur Superiority herzustellen, doch nur ein beunruhigendes Rauschen war eine Minute lang die Antwort. Schließlich konnte jedoch ein Kanal geöffnet werden und Lieutenant Commander Catons Stimme meldete sich, immer wieder durch Störungen in der Übertragung unterbrochen

"Es scheint, als ob unsere Scanner das nicht erfassen konnten... möglicherweise durch Kollision mit einem kleineren Asteroiden vorhin beschädigt gewesen... Schäden sind erträglich, wir haben die betroffenen Sektionen abgeschottet..."

Crescents Miene verfinsterte sich. Der Korvettenkommandant war offenbar so ignorant gewesen und hatte sich nicht um eine beschädigte Sensoranlage gekümmert - nicht anders zu erwarten von dem selbstbewussten Offizier, der auch im Vertrauen auf seine Überlegenheit allein in einen Rebellenstützpunkt spazieren würde, wenn man es ihm befahl. Das Imperium hatte zwar unverkennbar die größte militärische und technologische Übermacht in der gesamten Galaxis, aber man konnte es auch übertreiben. Jetzt war der Schaden da.

"Bringen Sie Ihr Schiff zum nächsten Imperialen Planeten und lassen Sie es reparieren. - Kommunikation, fordern Sie Unterstützung an, und nutzen Sie die geheimdienstlichen Codes."

Durch den Gebrauch dieser Codes wurde der Empfänger zu Geheimhaltung verpflichtet und gleichzeitig die Wichtigkeit der Nachricht gekennzeichnet. Der erste Befehel von E., sich nach Widek auf die 397 zu begeben, den Volo bei Kuat erhalten hatte, war ähnlich ausgestattet gewesen, hatte aber eine höhere Prioritätsstufe gehabt - die jetzige war niedriger, da Verstärkung nicht zwingend nötig war, aber Crescent wollte für etwaige Kampfeinsätze in naher Zukunft mit zumindest derselben Truppenstärke ausgerüstet sein wie er es während des Gefechtes im Asteroidenfeld gewesen war und außerdem lag es nicht in seiner Absicht, den Geheimdienstlern einen Grund für Kritik zu geben. Wenn in einigen Stunden ein Ersatz für die Superiority, die sich nun in Richtung des Sprungpunktes aus dem System, der noch von der Takao bewacht wurde, bewegte, eintraf, hätte der IGD keinen Anlass, sich über fehlende Mittel vonseiten der Flotte zu beklagen und Volo dadurch in eine missliche Lage zu bringen.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Kuat-System – Äußere Sicherheitszone – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung

Nicht das Yage ihr Kommando für irgendeine Form von übernatürlicher Fügung hielt, viel mehr sprach sie das ihrem Abschließen an der Akademie zu. Unfähigen Kandidaten schusterte man keine brandneuen Schiffe zu. Auch wenn sie davon ausging, das sie eher das Gegengewicht in der Testreihe war, im Vergleich zu erfahreneren Kommandanten einer Korvette. Trotzdem. Ihre Leistungen hatten bisher für sie gesprochen und niemand könnte jemals behaupten sie hätte sich die Raider Korvette, die gerade die letzten Minuten eines ersten Testlaufs absolvierte, irgendwie erschlichen. Yage, beide Hände locker auf einer Konsole vor ihr abgestützt, verspürte dennoch eine gewisse Anspannung. Die jedoch von einer Portion Vorfreude eingefärbt wurde. Bis jetzt hatte das Schiff alle technischen Vorgaben eingehalten und sich als sehr solide erwiesen. Die schnittige Korvette, die noch mehr als alle anderen typischen imperialen Schiffe einer Speerspitze glich, eher noch einem Bajonett und auf den passenden Namen Talon getauft worden war, war definitiv nach Yage‘ Geschmack. Mit einem zufriedenen, leichten, Lächeln nickte sie daher das Ende der Tests ab.

„Nun denn Lieutenant Eidolon. Lassen sie alle Daten übermitteln und signalisieren sie unsere Bereitschaft für weitere Befehle.“

Der dünne, von Borosk stammende Mann bestätigte und war sogleich auch mit dem Kommunikationsoffizier beschäftigt. Yage indessen ließ sich für einen Augenblick noch einmal die Darstellung der Talon anzeigen, ehe sie den Holoprojektor in Stand-by versetzte und sich zu den vorderen Brückenfenstern begab um ihren Blick über das Kuat System schweifen zu lassen. Von der aktuellen Position der Korvette aus, wirkte ein Großteil der im System befindlichen Kriegsmaschinerie und der Werftanlagen eher wie das umfangreiche Spielzeugsammelsurium eines reichen Adelssohnes. Man konnte beinahe das vernichtende Potenzial der hier geballten Feuerkraft vergessen. Jedoch nur beinahe. Weniger in militärischen Taktiken, Daten und Schiffseinzelheiten geschulte Geister würden sich vermutlich eher auf die Schönheit des Weltalls fokussieren, oder den rein ästhetischen Aspekt der Raumschiffe… Yage, die diesen Aspekt zwar auch finden konnte, fand jedoch gerade der technische Aspekt sorgte dafür, diesem Anblick noch eine ganz andere Note zu verschaffen. Soviel Zerstörungsgewalt, doch so friedlich. Viel weiter kamen ihre Gedanken jedoch nicht, da der eben noch von ihr gegangene Lieutenant wiederkehrte.

„Lieutenant-Commander. Wir haben neue Befehle erhalten.“

Etwas am Blick des Mannes ließ Yage für einen Moment eine Augenbraue fragend in die Höhe ziehen und ihren Kopf nur ein wenig schief legen. Täuschte sie sich, oder sah Eidolon unglücklich aus? Nervös? Yage kannte den Mann erst seit kurzer Zeit, noch war es ihr nicht möglich ihn allzu gut einzuschätzen und zu lesen. Doch mit der Zeit würde sich das schon ändern.

„Und die Befehle lauten, Lieutenant?“

„Alle Testphasen sind hiermit abgeschlossen, wir sollen jedoch die nächsten 7 Standardtage weiterhin so gut uns möglich aufzeichnen und bei Gelegenheit übermitteln. Ab sofort wird die Talon in den aktiven Dienst versetzt und unter das Kommando von Captain Volo Crescent gestellt. Selbiger befindet sich aktuell im Eclipse-System im aktiven Einsatz.“

Eidolon war indessen wieder ganz bei sich und hatte ihr ein Datenpad gereicht auf dem genauere Informationen, sofern für sie freigegeben, zum aktuellen Einsatz ihres Kommandanten vorhanden waren. Als auch alle weiteren für sie erforderlichen Daten, die damit zusammen hingen. Augenscheinlich hatte der Captain zwar nur Verstärkung angefordert und keinen direkten Austausch der Schiffe unter seinem Kommando, offensichtlich wollte man jedoch von weiter oben aus sicher gehen, dass die Korvette so bald als möglich aktiv wurde. Yage war das nur recht. Nicht das sie damit gerechnet hätte, in der Raider Korvette irgendwo abgestellt zu werden. Sie überflog das Datenpad noch ein zweites Mal, ließ sich alle relevanten Daten an ihr eigenes übermitteln und sendete gleichzeitig alles Material auch an ihr Terminal in ihrem Quartier.

„Also gut. Herhören!“ Verschaffte sie sich die Aufmerksamkeit der Brückencrew. „Die Talon wurde soeben in den aktiven Dienst versetzt und unter das Kommando von Captain Volo Crescent gestellt. Navigation, berechnen sie einen Kurs ins Eclipse System.

Der Captain hatte dort Feindkontakt mit einer terroristischen und Piraterie ausübenden Gruppierung, die mittlerweile zwar beendet scheinen, das heißt jedoch nicht, das wir nicht unser bestmögliches Bild abliefern werden, sobald wir dort auftauchen. Sobald wir ankommen will ich sie alle in Bestform erleben!“


….

Die an den Brückenfenstern vorbeiziehenden Streifen wurden mit einem Mal kürzer und schrumpften zu den Milliarden über Milliarden winzigen Punkten, die den Hintergrund des Weltalls darstellten. Die Talon fiel aus dem Hyperraum und hatte das Eclipse-System erreicht. Weitaus schneller als Yage erwartet hätte. Der 0.75 Hyperraumantrieb machte sich also durchaus bemerkbar. Zufriedenheit strahlte in ihrem Inneren aus.

„Übermitteln sie der Ascendancy unsere ID und das wir ab sofort unter ihrem Kommando stehen.“

Unweigerlich, als der Blick der jungen Kommandantin auf den Sternenzerstörer fiel, musste sie daran denken, wie sie sich geschworen hatte, eines Tages auf der Brücke eines solchen Schiffes zu stehen und selber das Kommando inne zu haben. Nicht von ungefähr war die Imperial Klasse zu einer Art Inbegriff für die Flotte, sogar das Imperium als Ganzes geworden.

„Captain Crescent. Lieutenant Commander Yage Sevatar. Die Talon untersteht ab sofort ihrem Kommando, Sir. Wir sind bereit und erwarten ihre Befehle. Für das Imperium. Für den Imperator!“ Sprach sie, mit einem formvollendeten Salut aus.

Yage ließ es sich nicht nehmen und übermittelte alles an notwendigen Daten über ihr Schiff und ihre Brückencrew an den Sternenzerstörer, damit der dortige XO bei Gelegenheit oder auf Anfrage des Captains, der nunmehr Yages direkter Vorgesetzter und Kommandant war, alle Informationen zur Hand hatte. Gerade da es sich um ein äußerst neues Schiff handelte, war nicht jeder automatisch mit dessen technischen Spezifikationen vertraut. Selbst Yage hatte die verkürzte Reisezeit ob des modernen Hyperantriebs überrascht, obgleich sie wusste das ein 0.75er Modell verbaut war.


„Geben wir ihnen einen Vorgeschmack darauf, was die Talon in sich hat. Navigation, schließen sie zur Ascendancy auf und positionieren sie uns Längsseits an backbord. Volle Geschwindigkeit.“


Und nur Sekunden später erwachte das Triebwerk der Raider Korvette zu brüllendem Leben. Etwas, das jedoch an das Vakuum des Alls verloren ging und nur durch die Vibrationen innerhalb des Schiffs gespürt werden konnte. Und selbst die waren nur schwach zu bemerken. Wahrlich… ein wundervolles Schiff, dachte Yage mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

[Eclipse-System – im Anflug auf den Verband der ISD Ascendancy, PUR Veracity & TPC Domination – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung
 
[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Mit Spannung und Genugtuung hörte Gordon Aaronson die Übertragung mit an, in der Volo Crescent den Bewohnern von Eclipse ihre Eingliederung in das Galaktische Imperium mitteilte. Der Philosophie der Neuen Ordnung zufolge war ohnehin jedes erreichbare System den Gesetzen des Imperators unterworfen, aber es war doch etwas ganz anderes, wenn plötzlich Streitkräfte erschienen, um diese durchzusetzen. Ein Sternenzerstörer, Sturmtruppen, AT-ATs... wie beeindruckend musste das auf die Kolonisten wirken! Gordon wäre zu gerne auf dem Planeten, um die Landung zu beobachten. Aber auch so war er froh, dabei zu sein. Natürlich war Eclipse keine bedeutsame Welt, ihre Besetzung nicht lukrativ für das Imperium und seine Rüstungsbemühungen, zumindest nicht soweit der Commander das überschauen konnte. Aber er war der festen Überzeugung, dass es das Ziel aller treuen Imperialen sein sollte, die Fahne des Reiches auf allen Welten der Galaxis wehen zu lassen, so klein und unbedeutend sie auch sein mochten, denn erst dann würden die Segnungen der Zivilisation allen Menschen und niederen Wesen zur Verfügung stehen und Recht, Wohlstand und Kultur jede Rebellion überflüssig machen. Das hier war ein winziger Schritt, aber er ging in die richtige Richtung - sofern man sich entschloss, die Garnison als solche zu erhalten und den Planeten nicht zugunsten strategisch wichtigerer Ziele wieder sich selbst zu überlassen. Und sofern nicht die verhasste Neue Republik herkam, um die ersten zarten Triebe der Ordnung wieder im Keim zu ersticken.

Im Augenblick schien auf Eclipse jedoch alles glattzulaufen, ganz so, wie man es sich wünschen durfte. Für Aaronson und seine Besatzung bedeutete das, dass sie nicht viel zu tun hatten außer wachsam zu bleiben. Was als gefährliches Gefecht begonnen hatte, ging nach und nach in die alltägliche Routine über, wie sie an Bord eines Kriegsschiffes herrschte. Systeme wurden überprüft, um Reparaturbedarf sicherzustellen, die Sternenjäger wurden Rotte für Rotte in den Hangar zurückgeholt, um sie für den weiteren Einsatz aufzutanken, und an vielen Stationen fanden Ablösungen statt. Die hohe Bereitschaftsstufe blieb aber aufrecht, was bedeutete, dass insbesondere die Brückenoffiziere ihre Stationen für keine Sekunde aus den Augen lassen durften, dass die Waffen scharf blieben und die Soldaten und die Piloten der Landungsschiffe weiterhin in voller Montur auf ihren Einsatz warteten. Gordon selbst blieb ebenfalls auf der Brücke, um das Geschehen von hier aus zu beobachten, und verdrängte den Wunsch nach einer heißen Tasse Caf. Seit Crescent von der Planetenoberfläche zurückgekehrt war, hatte der Mygeetaner ohnehin nicht das Gefühl, eine Pause genießen zu können. Zunächst hatte es ihn gefreut, zu erfahren, dass die Ascendancy Gefangene an Bord hatte, einschließlich des Terroristenführers Drenden und anderer Gefangener von Widek. Aber dann hatte er die schlechte Nachricht gehört: Darrenholm war nicht darunter. Das schlug ihm mächtig auf die Laune, die mit jeder verstreichenden Viertelstunde immer schlechter wurde. Er fing an, ungeduldig hin und her zu wandeln wie ein Nexu im Käfig. Er bemerkte das nicht, bis sein Erster Offizier ihn darauf ansprach.

»Commander, ist etwas nicht in Ordnung?« fragte sie.

»Es ist nichts!« erwiderte er harsch. Er hatte keine Lust, die Sache zu erörtern, schon gar nicht mit Baeka Reice. Sie leistete bisher gute Arbeit auf dieser Mission, das stand außer Zweifel. Dennoch missfiel es ihm, dass die mächtigste Position unterhalb der des Kommandanten von einer Frau besetzt wurde. Das weibliche Geschlecht gehörte seiner Meinung nach nicht in hohe Positionen des Militärs. In den letzten Tagen hatte es ihm nicht viel ausgemacht, mit ihr zusammenzuarbeiten, doch jetzt war seine Geduld geringer und allein ihre Anwesenheit und Stimme genügten schon, um ihn zu verärgern. Ein irrationaler Teil seines Wesens versuchte, einen Grund dafür zu finden, dass sie an allem schuld war, und das wiederum vertrug sich gar nicht mit seinem Selbstbild, demzufolge er ein gerechter Befehlshaber sein wollte. Ein Widerspruch, der ihn dazu brachte, sich nun auch über sich selbst zu ärgern.

»Sir, mit Verlaub...« Reice ließ nicht locker. Aber sie senkte ihre Stimme, so dass die Offiziere an ihren Stationen so wenig wie möglich davon mitbekommen sollten. »Wenn es ein Problem gibt, sollte ich davon wissen. Als Ihre Stellvertreterin und das Bindeglied zwischen Ihnen und der Crew...«

»Schon gut, Sie haben Recht!« Gordons Stimme klang genervt, aber er fügte sich der Tatsache, dass seine persönlichen Gefühle weder seine Kommandoentscheidungen beeinflussen noch den Betrieb des Schiffes beeinträchtigen durften. Seine Professionalität war gefragt. Er hob seine Stimme, um zu befehlen: »Lieutenant Cal, Sie haben die Brücke. Commander Reice und ich haben etwas zu besprechen. Rufen Sie uns, sobald sich etwas Unerwartetes ereignet! - Folgen Sie mir, Lieutenant Commander.«

Der Lieutenant, ein dunkelhäutiger Mann Anfang dreißig, bestätigte. Aaronson wandte sich ab, um, gefolgt von seinem XO, die Brücke zu verlassen. Er bemerkte, dass Operative Renford ihm hinterher blickte, aber das Gesicht des Geheimdienstlers blieb dabei neutral. Der Commander und der Erste Offizier gingen ins Büro des Kommandanten.

»Ich nehme an, Sie wissen, wer Darrenholm ist?« fragte Aaronson.

»Aye, Sir. Er war Captain der Keeper und desertierte mitsamt Schiff und Crew aus der Schlacht von Galantos.«

»Dann wissen Sie auch, dass ich während der Schlacht Commodore Sayers Flaggschiff kommandieren durfte und dass ich auf seinen Wunsch hin die Jagd auf die Keeper angeführt habe?«

In den Augen der Frau leutete Erkenntnis auf. Sie begann zu begreifen.

»Nein, die Zusammenhänge waren mir nicht klar. Aber ich glaube, ich verstehe jetzt Ihre persönliche Betroffenheit.«


»Das glaube ich nicht. Denn Sie wissen nicht, was während der Suche nach Darrenholm passiert ist. Ich erzähle Ihnen auch nicht allzu viel davon, denn die ganze Operation unterliegt nach wie vor strenger Geheimhaltung. Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich dabei in eine sehr brisante Situation geraten bin, die mich zu schwierigen Entscheidungen zwang. Diese haben nicht die Zustimmung der Admiralität gefunden, und im Ergebnis habe ich den Captains-Rang verloren.«

Sie nickte, sagte aber nichts. Der Commander fuhr fort:

»Ich habe mich damit getröstet, dass die Mission ein Erfolg war und die Keeper samt Darrenholm in imperialem Gewahrsam war. Das war es mir wert. Dass er die Gelegenheit erhalten hat, sich doch noch einmal der imperialen Gerechtigkeit zu entziehen, ist empörend. Aber den Gedanken, dass er uns nun auch auf Eclipse durch die Finger geschlüpft sein könnte und vielleicht nie wieder gefasst wird, finde ich unerträglich! - So, jetzt wissen Sie, was in mir vorgeht. Zumindest so viel, wie Sie wissen müssen. Stellen Sie sich darauf ein, dass ich alle verfügbaren Mittel ergreifen werde, um dem Mistkerl doch noch das Handwerk zu legen. Wenn sich irgendeine Möglichkeit ergibt, ihn zu fassen, will ich kein Wenn und Aber von Ihnen oder sonstwem hören!«

»Ich habe verstanden, Commander. ...Haben Sie in Betracht gezogen, dass Darrenholm vielleicht nicht aus Eclipse entkommen ist, sondern sich auf einem der zerstörten Schiffe befand? Schließlich war er Kreuzerkommandant und wäre dort von großem Nutzen gewesen.«

»Natürlich habe ich daran gedacht. Aber wenn das der Fall war, werden wir es vielleicht nie erfahren.«

»Vielleicht. Aber so wie ich es sehe, sind die Möglichkeiten dahingehend noch nicht ausgeschöpft.«

Der Commander blickte sie für einen Moment skeptisch an. Dass sie in dieser Angelegenheit Initiative ergriff, erfüllte ihn mit widersprüchlichen Gedanken. Es gefiel ihm nicht, dass die Offizierin, die zu akzeptieren ihm so schwer fiel, seine Angelegenheiten zu ihrer eigenen machte; das empfand er als Einmischung. Aber wenn er ausblendete wer sie war, und sie einfach als seinen Ersten Offizier sah, dann war ihr Drang, seinen Interessen zu dienen, natürlich wünschenswert. Auch hier stritten seine persönlichen Gefühle mit seiner Professionalität. Die Gefühle gewannen - allerdings nicht das Misstrauen gegenüber Reice, sondern sein inniger Wunsch, Darrenholm zur Rechenschaft zu ziehen.

»Kommen Sie, Lieutenant Commander«, befahl er und kehrte mit der Offizierin im Schlepp auf die Brücke zurück. Er merkte sofort, dass dort etwas nicht in Ordnung war. Eine Anspannung hing in der Luft, die es vor zwei Minuten noch nicht gegeben hatte.

»Was ist passiert?« fragte er. Lieutenant Cal wandte sich zu ihm um und sagte mit schuldbewusster Miene:

»Ich wollte Sie soeben rufen, Sir! Es hat einen Unfall gegeben: Die Superiority ist mit einem Trümmerstück kollidiert!«

Diese kleine Krise war jedoch rasch ausgestanden. Die Schäden an dem Geleitschiff der Ascendancy waren geringer, als zunächst befürchtet worden war. Offenbar hatte es keine Verluste gegeben. Aaronsons Angebot, Unterstützung zu leisten, wurde abgelehnt: Caton war wohl ein Mensch, der sich schwer damit tat, die Hilfe anderer anzunehmen, und Probleme lieber alleine löste. Ganz ohne fremden Beistand waren die Schäden an der Tartan-Korvette jedoch nicht zu beheben: Sie musste eine Reparaturwerft anfliegen. Volo Crescent hätte auch entscheiden können, dass der Verband die Rück- bzw. Weiterreise gemeinsam antrat, aber er schien Gründe zu haben, sich nicht mit dem beschädigten Schiff aufzuhalten. Deshalb musste die Superiority den Verband verlassen und allein aus dem System fliegen. Ersatz wurde angefordert, doch bis sie eintraf, durfte wohl eine Weile vergehen. Genug Zeit, um Reices Rat zu folgen und etwas zu unternehmen, das half, der Ungewissheit Herr zu werden.

Gordon Aaronson ersuchte um ein Gespräch mit Volo Crescent, und sobald dieser die Zeit dazu fand, wurde eine Holoverbindung aufgebaut.


»Captain, sofern Sie keine neuen Erkenntnisse zum Verbleib Darrenholms haben, möchte ich einen Vorschlag unterbreiten«, begann Aaronson. »Ich halte es für möglich, dass er sich an Bord eines der Kriegsschiffe befand. Diese Frage würde ich ungerne unbeantwortet lassen. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich Teams losschicken, um die Wracks zu untersuchen, genau genommen ihre Brücken, sofern noch vorhanden. Womöglich lässt sich noch feststellen, wer sich an Bord befunden hat - durch Logbücher oder Sichtung der Leichen. Mir stehen Fähren, Sturmtruppler und Sternenjäger zur Verfügung, also alles, was dafür benötigt wird.«

[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, TPC Sueriority, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Willkommen dabei, Yage!
Ich habe die Ankunft der Talon noch nicht erwähnt, weil mein Post im Grunde ein Stück früher endet. Die Begegnung wird dann im nächsten Beitrag nachgeholt; bis dahin dürfte ich dann eine Antwort von Volo auf meine Anfrage haben und die geplante Bergungsaktion dürfte ggf. bereits im Gange sein, wenn die Talon eintrifft.
 
[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)

Offenbar erachteten die zuständigen Stellen den Imperialen Verband, der ohne die Superiority aus nurmehr vier Schiffen bestand, für wichtig genug, um ihm so bald wie möglich Verstärkung zu senden. Dies war zumindest die Antwort, die Crescent auf seine Bitte um Unterstützung erhielt - was "so bald wie möglich" bedeutete, wurde jedoch nicht definiert. Immerhin konnte der Captain sich zumindest sicher sein, dass jemand sich mit seinem Anliegen befasste, und die geheimdienstlichen Codes würden wohl ebenfalls nicht unwesentlich dazu beitragen, dass wirklich schnellstmöglich ein Ersatz für den beschädigten Tartan-Kreuzer eintraf. Bis dahin würde die Eingreifgruppe sich weiterhin im Eclipse-System aufhalten und nach möglichen Überlebenden der Kämpfe und eventuell im Asteroidenfeld versteckten Schiffen oder sogar Stationen scannen.

"Sir, Commander Aaronson wünscht Sie zu sprechen." Die gleichgültig klingende Stimme des diensthabenden Kommunikationsoffiziers veranlasste Volo dazu, sich von der großen, durch Metallstreben in Trapeze und Dreiecke unterteilten Fensterfront der Kommandobrücke abzuwenden und sich nach hinten zum Hologrammtisch zu begeben.

"Stellen Sie ihn durch", befahl der Captain, nachdem er seine Uniform zurechtgerückt hatte. Das Abbild des alten Befehlshabers der ebenfalls schon recht betagten Veracity erschien; Aaronson äußerte das Vorhaben, die Brücken der zerstörten Schiffe zu untersuchen, um festzustellen, ob Darrenholm sich an Bord befunden hatte. Er selbst besäße auch alle nötigen Mittel dazu. Die Suchaktion des Commanders brachte keinen erkennbaren Nachteil mit sich und würde auch keinen Einsatz von Volos Seite erfordern, sollte Aaronson aber Erfolg haben, konnte dies Crescent nur nützen, daher willigte dieser nur zu gern ein.

"Erlaubnis erteilt, Commander, benachrichtigen Sie mich, falls Sie etwas entdecken. Sie sollten sich auch bei Commander Ichigû erkundigen, vielleicht befand sich Darrenholm auf der Fregatte, die sich der Takao ergeben hat."

Immerhin hatte die Nebulon-B versucht, sich aus dem Kampf zurückzuziehen, nachdem der Rest der erbärmlichen Terroristenflotte vernichtet worden war, und ein solches Verhalten verband Volo automatisch mit dem Deserteur, der bei Galantos ähnlich gehandelt hatte. Andererseits konnte man einen (ehemaligen) Imperialen Offizier wohl kaum mit einem undisziplinierten Pack von terroristischen Rebellen vergleichen - für die waren solche Verrätereien Routine, dazu musste nicht einmal ein Feigling wie Darrenholm das Kommando haben. Jedoch hatte Ichigû ja auch einige Rettungskapseln, die von der vernichteten Angriffsfregatte stammten, eingesammelt, sollte sich also der Verräter an Bord dieser oder der Nebulon befunden haben, würde der Kuati vermutlich davon wissen oder es zumindest durch Befragungen in Erfahrung bringen können.

Ob Aaronson den Kommandanten der Takao kontaktierte, blieb ihm selbst überlassen; bald starteten Fähren von der Veracity und begannen, gemeinsam mit der Jägerstaffel des Pursuit-Kreuzers, die Überreste der feindlichen Schiffe zu untersuchen. Die Domination kreuzte ebenfalls in der Nähe der Stelle umher, an der sich zuvor die Raumbasis der "Söhne der Freiheit" befunden hatte, und unterstützte die Teams mit Scandaten, durch gelegentliche Zerstörung kleinerer Asteroiden, die den Shuttles gefährlich werden konnten, und notfalls mit Feuerkraft und Verstärkungstruppen, sollte es unerwarteten Widerstand vonseiten möglicher Überlebender oder neu eintreffender Feinde geben.

***

Volo wusste zwar um die Effizienz der Imperialen Militärlogistik, aber so bald hatte er die angeforderte Verstärkung nicht wirklich erwartet. In der Nähe des schweren Kreuzers Takao sprang ein kleines Schiff, das ein wenig an die Miniaturversion eines mit vergrößerten TIE-Abfangjäger-Flügeln versehenen Kreuzers im Terrordesign erinnerte, aus dem Hyperraum und bewegte sich an dem den Austrittspunkt bewachenden Vindicator-Sternenzerstörer Commander Ichigûs vorbei in Richtung des Asteroidenfeldes und der anderen drei Schiffe. Da es über eine Imperiale Kennung verfügte, vermutete Crescent, dass es sich bei der Korvette, denn als solche sah er das Schiff aufgrund seiner Größe an, um seine Unterstützung handelte, und tatsächlich kam kurz darauf eine entsprechende Meldung aus der Kommunikationsabteilung.

"Sir, die... Raider-Korvette Talon steht ab jetzt unter Ihrem Befehl. Eingehende Übertragung von der Talon, Sir."

Der Captain glaubte nicht, dass er einem Schiff des Typs, der sich nun im Eclipse-System befand, schon einmal begegnet war - ähnlich ging es anscheinend dem Kommunikationsoffizier, wie Volo aufgrund von dessen Stocken bei der Nennung der Raider-Klasse vermutete -, und war daher ein wenig unsicher, womit er es zu tun hatte. Handelte es sich dabei um ein experimentelles Schiff, eine Sonderanfertigung, etwa für einen Sith, war dieser Schiffstyp nur äußerst selten anzutreffen oder erst kürzlich entwickelt worden?

Der Befehlshaber der Korvette, oder besser die Befehlshaberin, erschien jetzt in holografischer Form über dem runden Holotisch im hinteren Bereich der Brücke und salutierte, die rothaarige Frau stellte sich als Lieutenant Commander Yage Sevatar vor, gab nochmals die Unterstellung ihres Schiffes, der Talon, unter Volos Kommando bekannt und lobte das Imperium sowie den Imperator. Gleichzeitig meldete die Kommunikation die Übermittlung der Schiffsdaten und Informationen über die Führungscrew der Raider-Korvette. Typisch übereifrige junge Offizierin, dachte Volo, mit weiteren Beurteilungen hielt er sich vorerst zurück - auch wenn sein Gegenüber weiblich war, was bei einigen anderen Angehörigen des Militärs Ablehnung hervorgerufen hätte, war der Corulager der Meinung, dass jeder in erster Linie nach seinen Fähigkeiten eingestuft werden sollte. Nichtmenschen ausgenommen, denn die waren bis auf wenige Ausnahmen allesamt primitiv und unberechenbar, egal, welchen kompetenten Eindruck sie bisweilen erwecken mochten.

Die technischen Informationen der offenbar brandneuen und hochmodernen Raider-Korvette, die Commander Renarus Volo auf einem Datenpad reichte und die dieser kurz überflog, waren jedoch höchst interessant für den Captain. Das Schiff mochte zwar ziemlich klein sein, die Ascendancy war mehr als zehn mal so groß, aber dafür war es überraschend gut ausgerüstet: Starke Schilde mit verbesserter Laderate, um die natürlich nicht sonderlich schwere Panzerung auszugleichen und die der Korvette auch das längere Überleben in größeren Gefechten ermöglichten, eine Zusammenstellung von Waffen, die mit Zwillingslaserkanonen gut zur Jägerabwehr, aber dank Turbolasern und Ionenkanonen auch zum Kampf gegen Fregatten oder sogar Kreuzer geeignet war, und schließlich Antriebssysteme, dergleichen man nur selten sah: Die Talon schien laut Datenblatt in der Lage zu sein, sogar einen Carrack-Kreuzer zu überholen und annähernd so schnell wie ein TIE-Jäger zu fliegen, was ihr Potential im Bereich der Jägerabwehr nochmals steigerte, da die Ziele nicht in der Lage waren, leicht zu entkommen; und auch der Hyperraumantrieb suchte seinesgleichen unter den Schiffen der Imperialen Flotte - er war mehr als doppelt so stark wie der der Ascendancy. Dies erklärte vermutlich auch, dass die Korvette so verhältnismäßig schnell bei Eclipse eingetroffen war.

Es machte Volo zwar ein wenig eifersüchtig, dass eine Korvette, die gerade einmal an die Größe des Brückenturmes seines Sternenzerstörers heranreichte, diesem in manchen Bereichen voraus war, aber er durchdachte sofort die Möglichkeiten, die ihm mit einem solchen Schiff unter seinem Kommando zur Verfügung standen. Ein ISD, der von mehreren Raider-Korvetten eskortiert wurde, konnte vermutlich mit ziemlich allem fertigwerden, was die Rebellen ihm entgegenwarfen - die größte Schwäche des gewaltigen, schwer bewaffneten und gepanzerten Schlachtschiffes, seine Anfälligkeit gegenüber schnellen, kleinen und daher schlecht zu erfassenden Jägern und Bombern, wäre zunichte gemacht und feindliche Großkampfschiffe würden den schnellen Angriffen der Korvetten und deren Ionenkanonen ausgeliefert sein, diese aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Schildstärke kaum beschädigen können und so ausreichend geschwächt werden, um dem Sternenzerstörer ein leichtes Ziel zu bieten. Aber auch wenn der Captain sich eine größere Anzahl von Schiffen der Raider-Klasse erwünschte, für den Moment stand ihm lediglich die Talon zu Verfügung, Lieutenant Commander Sevatar hatte Bereitschaft gemeldet und nach Befehlen gefragt, Volo antwortete nach einer kurzen Bedenkzeit.

"Zur Kenntnis genommen, Lieutenant Commander, ihre Unterstützung ist uns willkommen. Wie Sie sehen, haben wir das System und den Planeten unter Kontrolle gebracht und führen gerade eine Bergungsoperation durch, um an Informationen zu gelangen. Lassen Sie Ihr Schiff ebenfalls Scans der Umgebung durchführen, und informieren Sie mich, wenn Sie etwas Verdächtiges registrieren."

Deutlichere Angaben wollte der Captain noch nicht machen, warum auch. Sevatar hatte keinerlei Verbindung zu Darrenholm und würde es vielleicht auch nicht nachvollziehen können, dass ein Trümmerfeld im All von Sturmtrupplern und Kampfjägern durchsucht wurde, nur um sicherzugehen, dass eine Person, die sich vielleicht auf einem der zerstörten Schiffe befunden hatte, getötet worden war.

"Die Talon wird in erster Linie als Jägerabwehrplattform für die Ascendancy dienen. Beziehen Sie Stellung seitlich meines Schiffes."

Die Kommandantin der Raider-Korvette befolgte die Anweisung unverzüglich und das kleine Schiff beschleunigte in Richtung des Sternenzerstörers. Crescent war zugegebenermaßen überrascht, wie schnell die Talon das Schlachtschiff erreichte und an Backbord in Position ging, auch wenn er die technischen Daten erst kurz zuvor gesehen hatte, und obwohl er sie noch nicht in Aktion erlebt hatte, hielt er bereits viel von der neuartigen Korvette.

[Eclipse-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Brückenbesatzung (NPCs)
 
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[Eclipse-System | Takao | Brücke ] Kyoshi Ichigû, NPC´s

Der Kuati beobachtete konzentriert das Transportshuttle, dass sich rasch von der Bugspitze des schweren Kreuzers entfernte. Er hatte ein Team von Marinesoldaten rüber schicken lassen um die, sich ergebene Besatzung der Nebulon-B, gefangen zu nehmen. Da die Gefahr jedoch noch nicht gänzlich vorüber war, musste die Aktion unter Vorbehalt geschehen, dass Feuer zu eröffnen. Die Gefahr, dass Imperiales Personal dabei umkämen, musste er eingehen. Genau das wussten die Marines auch. Um dieses Vorhaben dennoch strukturiert durchzuführen, hatte Lieutenant Humphry einen 3 Stufen Plan entworfen. Zuerst solle die komplette Besatzung der Terroristenfregatte im Lazarett auf die Ankunft der imperialen warten. So musste man sie nicht einzeln aus dem Schiff picken. Die Zweite Stufe beinhaltete die Durchsuchung der Gefangenen und die anschließende Abführung auf die Takao. Dort würden diese einer weiteren Durchsuchung unterzogen werden. Die letzte Stufe des Plans lautet: Das ganze Schiff auf den Kopf stellen um nach wichtigen Informationen zu suchen. So hatte der kleine Kuati auch schon Tie-Enterboote zu den Rettungskapseln entsandt, um diese ebenfalls zu durchsuchen und die Terroristen zu bergen.
Die Augen des Adeligen verengten sich, als er sah wie das Shuttle an der alten Fregatte angedockt hatte. Ab diesem Moment konnte er kaum Hilfe leisten, sollte es zu Ausschreitungen kommen. Schließlich würde der Beschuss der B, auch den gleichzeitigen Tod des Teams und damit von Imperialen Soldaten mit sich bringen.
Der Kuati verschränkte seine Arme und atmete tief ein und aus. Um der Anspannung Herr zu werden, lauschte er interessiert der Durchsage Captain Volo Crescent, der just in diesem Moment dabei war, seine erste Eroberung durchzuführen. Mit der Imperialen Ordnung würde wohl hoffentlich auch nicht soviel Gewalt kommen, wie er es von dem Schmuggler auf seiner letzten Mission gehört hatte. Für ihn war das von großer Bedeutung. So wusste Kyoshi nun was diese Besatzung, dessen Schiff er grade zerschossen hatte und der Widerstand leistenden Bevölkerung geschehene würde.
Doch so hoffte er ebenfalls das die Gesetzte des Imperiums auch rechtens seien können. So ist durch die Besetzung des Asteroidenfeldes anzunehmen, dass keine Minenarbeiten mehr getan werden konnten und somit Arbeitslosigkeit und Mangel auf der Welt herrschten.

Im Hintergrund war der Jubel groß und man klatschte in die Hände. Die Besatzung war glücklich darüber Teil einer Eroberung geworden zu sein. Also klatschte der Kuati schlichtweg mit und feierte für die wenigen Sekunden das Durchsetzungsvermögen und eiserner Hand des Galaktischen Imperiums. Doch schnell wurde man wieder aus der Euphorie gerissen, als die Statusberichte des Marineteam eintrafen. Der Adelige war gespannt was passiert sei.

„Sir. Humphry berichtet von der Folgeleistung ihrer Anweisungen gegenüber der Besatzung. Man konnte sie alle im Lazarett ausfindig machen. Es gab keine Zwischenfälle. Man würde nun mit der zweiten Stufe beginnen.“, berichtet ein Kommunikationsoffizier.

Bei diesen Worten gingen Kyoshi Mundwinkel nach oben. Er hatte schlimmer erwartet, ist sich der Kooperationsbereitschaft der Crew jedoch nun sicher. Er würde dies auch exakt so dem Geheimdienst übermitteln, sobald dieser die Gefangenen übernommen hatte. Denn desto mehr Kooperation, desto weniger Strafe. Zumindest wird der Offizier das so darstellen. Doch die eigentliche Beachtung der Fakten, lag einzig und allein in der Willkür des IGD.

„Wie sieht es mit den Rettungskapseln aus?“, fragte der kleinwüchsige.

„Man konnte gefangene machen. Wichtige Personen scheinen aber nicht drin zu sein.“

„In Ordnung, bringen sie diese schnell zur Takao, ich möchte jede Info die wir kriegen können.“

Nun schaute sich Kyoshi in der Brücke um. Seine Augen blieben bei einem Offizier stehen: „Lieutenant Commander Truner. Stelllen sie bitte eine provisorische Brückenbesatzung zusammen. Sie werden das Kommando über das gekaperte Schiff übernehmen, bis wir es bei Widek oder sonst wo abgeliefert haben.“

„Jawohl Sir!“, erklang die kräftige Stimme des rot haarigen Riesen.



Doch nach der auftretenden Freude folgte sogleich ein Schlag ins Gesicht. Die Sensorabteilung meldet Schäden bei einer der Korvetten, die die Ascendancy eskortierten.

„Woher denn das? Werden wir angegriffen?“, fragte der 30 – jährige.

„Negativ Sir, es schien wohl ein Trümmerteil gewesen zu sein. Captain Crescent hatte nun ein Ersatz angefordert. Die Ankunftszeit ist also unbekannt.“

Aber schnell war der Ersatz auf jeden Fall. Denn nur nach einem Bruchteil der erwarteten Zeit, sprang ein kleines, spitzes Kriegsschiff, dass sich als die Talon, eine Korvette der Raider-Klasse identizifierte.

„Raider-Klasse? Schon wieder eine neue Schiffsklasse die meine kuati Augen nicht erkannten. Ich sollte mich schämen.“, sprach er mit sich selbst.

Doch ehe Kyoshi genau darüber nachdenken konnte, schoss die Korvette mit Blitztempo an der Takao vorbei und reihte sich zügig neben dem Sternenzerstörer ein. Er war nun vielmehr beeindruckt, was die imperialen Schiffswerften mal wieder herzauberten.

„Wohlmöglich kommt es von Kuat. Nein, da bin ich mir ganz sicher.“, sagte er fest entschlossen.

Von der übermacht seines Heimatplaneten überzeugt, drehte sich der Adelige in Richtung der sich grade öffnenden Tür. Ein schneidiger imperialer Soldat marschiert Schnur Straks auf ihn zu. Es war Humphry, der mittlerweile seine Mission beendet hatte.

„Sir!“, er salutierte. „Die Durchsuchungen sind abgeschlossen. Wir konnte interessantes Material Sicherstellen was Logbucheinträge und den Datenverkehr von Schiff zu Schiff angeht. So konnten wir herausfinden das sich Martin Drenden auf der Planetenoberfläche befindet.“

„Und Darrenholn?“, fragte der Kuati geschwind.

„Da wollte ich grade zu kommen…. Es gibt da ein kleines Problem.“

„Das wäre?“

Hatte man den Verräter er niedergeschossen oder ähnliches?

„Die Daten sagen eindeutig das sich Silas Darrenholm im System befand. Das war es dann aber auch mit ihm. Jedoch ist uns etwas anderes untergekommen, was sie sich dringend einmal ansehen sollten.“, der Offizier übergab ihm ein Datapad.

„Hier sind alle Basen drauf verzeichnet, die die Söhne der Freiheit besetzten. Es ist also anzunehmen, wenn sie meine bescheidene Meinung hören möchten, dass sollte sich der Verräter nicht hier befinden, er sich möglicherweise bei einem dieser Orte aufhält.“

Der Kuati reagierte sofort.

„Übermitteln sie alle Daten die wir haben an die Ascendancy. Auch die unfertigen Verhörs. Desto mehr Leute daran arbeiten desto schneller kann etwas herausgefunden werden.“

[Eclipse-System | Takao | Brücke ] Kyoshi Ichigû, NPC´s



Ich hoffe ich habe Gordon nichts vorweggenommen oder so etwas. Wenn doch, kann ich das auch noch ändern :)
 
[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Captain Crescent erteilte wie erwartet grünes Licht für Gordon Aaronsons Vorhaben, sich die Überreste der zerstörten Schiffe genauer anzusehen. Sofort ließ der Commander alles für den Einsatz vorbereiten. Die Fähren waren startbereit, ebenso wie das benötigte Personal; lediglich etwas Ausrüstung musste noch an Bord geschafft werden, denn für die Durchsuchung eines Wracks und das Anzapfen von dessen Computern benötigte man Equipment, das man bei Entereinsätzen oder planetaren Landungen nicht standardmäßig mitführte. Binnen weniger Minuten sollte alles bereit sein. Natürlich folgte der Commander auch Crescents Rat, vorher sicherzustellen, dass der Gesuchte sich nicht bereits auf der Takao in sicherer Verwahrung befand. Eine entsprechende Anfrage an den schweren Kreuzer wurde jedoch negativ beschieden: Darrenholm war nicht unter den Gefangenen und auch nicht unter den Toten, soweit man das überblicken konnte. Eine detailliertere Untersuchung der aufgebrachten Fregatte und ihrer Computer stand jedoch noch aus. Es gab keinen Grund, die Ergebnisse abzuwarten, also trieb Aaronson seinen Plan voran.

»Ich werde das Team begleiten.«

Aaronson wandte sich um und blickte in die scharfen Augen von Operative Renford. Der Geheimdienstler hatte nun zum ersten Mal seit dem Sprung nach Eclipse überhaupt etwas von sich gegeben. Der Commander wäre gar nicht auf die Idee gekommen, ihn zu fragen, ob er mit von der Partie sein wollte: Er stufte den Mann bisher nicht als jemanden ein, der sich mutig ins Abenteuer stürzte. Er kam ihm eher wie ein Schreibtischtäter vor. In der feindseligen Umgebung eines ausgebrannten Schiffswracks konnte er ihn sich nicht vorstellen.

»Halten Sie das für eine gute Idee, Operative? Die Sturmtruppen sind für solche Einsätze ausgebildet. Haben Sie denn schon einmal einen Raumanzug getragen?«

»Bei mehreren Gelegenheiten. Zwar habe ich noch nie ein Wrack oder überhaupt ein Schiff geentert, aber im Grunde trifft diese Suche in den Kern meiner Kompetenzen: Datengewinnung und -analyse unter schwierigen Bedingungen. Ich möchte behaupten, dass keiner der Sturmtruppler an Bord der Veracity die gleiche Qualifikation mitbringt wie ich.«

»Wie Sie wünschen, Mr. Renford. Ich werde die Soldaten informieren und dafür sorgen, dass Sie ausgerüstet werden.«

Das verzögerte den Aufbruch, aber Gordon konnte durchaus einen Vorteil darin sehen, jemanden dabei zu haben, der sich auf das Hacken der Computer verstand. So jedenfalls interpretierte er Renfords Aussagen über seine Kompetenzen und Qualifikationen. Für irgend etwas musste es ja gut sein, einen Geheimdienstler an Bord zu haben.

Der Operative verließ die Brücke und der Commander atmete auf. Sein Schiff gehörte nun endlich wieder ihm allein. Zwar hatte sich der Beobachter vom IGD bisher nicht in seine Entscheidungen eingemischt aber es war doch belastend gewesen, zu wissen, dass einem ständig jemand über die Schulter schaute. Jetzt war er wieder der unangefochtene Herr über die Veracity. Noch einmal blickte er zum Brückenschott, um sicherzugehen, dass Renford wirklich außer Hörweite war, dann sagte er zu seinem Ersten Offizier:


»Sagen Sie den Soldaten bescheid, dass Renford sie begleitet. Sie sollen ihn nicht aus den Augen lassen und um jeden Preis verhindern, dass ihm etwas zustößt! Und außerdem sollen sie ihm auf die Finger schauen. Diskret natürlich! Er ist ein Fremdkörper bei diesem Einsatz und ich will nicht, dass er unbeobachtet irgendwelche Dinge tut.«

»Aye, Sir. Ich kümmere mich darum.«

Kurz darauf verließen die Fähren den Hangar. Eskortiert von zwei Rotten der Wizard-Staffel und unterstützt von der Domination, die Captain Crescent dankenswerterweise für diesen Zweck abgestellt hatte, machten sie sich auf den Weg zu den Überresten der zerstörten Schiffe. Dem Feuer der Ascendancy waren eine Nebulon-B-Fregatte, eine Angriffsfregatte Mark I und ein corellianisches Kanonenboot zum Opfer gefallen. Die Zerstörung von Letzterem betrachtete Gordon mit ein wenig Wehmut, denn es handelte sich um ein Schwesterschiff der Silver Bullet, seines ersten Kommandos. Aber es hatte für den Feind gekämpft und war deshalb einem gerechten Kampf zum Opfer gefallen. Man musste es betrachten wie die Menschen, die sich von ihrem eigenen Volk abgewandt hatten, um die Galaxis als ›Söhne der Freiheit‹ zu terrorisieren. Die Angriffsfregatte hingegen war eher mit den Aliens vergleichbar, die ebenfalls für die Terroristen kämpften: Von vornherein falsch und verdorben. Denn diesen Schiffstyp, der auf Bauteilen veralteter Dreadnaughts basierte, war ein Entwurf der Rebellen - der Mon Cals, wenn Gordon nicht irrte. Während das Imperium diese alt-ehrwürdigen Kreuzer nach und nach modernisierte, wobei sie aber ihr militärisch schönes Erscheinungsbild behielten, machte die Neue Republik diese Zerrbilder daraus. Nein, um dieses Schiff war es wirklich nicht schade. Allerdings war von der Angriffsfregatte auch am wenigsten übrig, denn ein großer Teil davon hatte als Schutzschild für den Vormarsch durch das Asteroidenfeld herhalten müssen. Sie war zerfetzt vom Geschützfeuer und zahllosen Kollisionen, und sicherlich hatte die destabilisierte Struktur auch unter der Kraft der Traktorstrahlen stark gelitten. Das Feuer der Defender-Ionenminen hatte dann verbrannt und verschmort, was vorher noch intakt gewesen war. Dieses Schiff würde niemals geborgen und wiederhergestellt werden: Ein kompletter Neubau war einfacher und wirtschaftlicher. Aber die Sensoren sagten, dass zumindest Teile des Brückenturms noch vorhanden waren. Wieviel genau, das konnte man nur aus der Nähe sehen. Das war die Aufgabe der ausgesandten Teams. Gordon hoffte inständig, dass sie mit guten Neuigkeiten zurückkehrten. Darunter verstand er alle Informationen, die Licht hinter die Frage bringen konnten, wo der Verräter Darrenholm abgeblieben war.


***

Dass die Talon im System eintraf, erfuhr Gordon über Funk, denn er befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Brücke. Stattdessen war er unterwegs zum Shuttlehangar. Eine der Fähren befand sich auf dem Rückweg, und zwar die, deren Auftrag es gewesen war, das zerstörte Kanonenboot unter die Lupe zu nehmen. Sie hatten zur allseitigen Enttäuschung zwar nichts gefunden, das auf den Verbleib Darrenholms hinwies, aber dafür hatten sie etwas anderes entdeckt: Ein überlebendes Crewmitglied. Die Scans hatten klare Ergebnisse geliefert: Keine Lebenszeichen in dem Wrack oder seiner Nähe. Dennoch hatten die Sturmtruppler einen Gefangenen gemacht, und den brachten sie nun auf die Veracity zurück. Aaronson wollte selbst einen Blick auf den ›Sohn der Freiheit‹ werfen und war deshalb losgeeilt, um die Ankunft des Shuttles zu erwarten. Er war jedoch noch nicht angekommen, als Lieutenant Commander Reice ihn kontaktierte. Zuerst gefror ihm das Blut in den Adern, als er hörte, dass überraschend ein Schiff eingetroffen war: Er glaubte, dass ein weiterer Kampf bevorstand, und verfluchte sich dafür, die Brücke verlassen zu haben. Doch dann hörte er, dass es die angeforderte Verstärkung war, die Eclipse unerwartet schnell erreicht hatte.

»Es handelt sich um eine Korvette der Raider-Klasse«, erklärte die Offizierin. »Die Talon unter dem Kommando von Lieutenant Commander Yage Sevatar

Die Namen von Schiff und Kommandant sagten ihm nichts, aber mit der Raider-Klasse war er einigermaßen vertraut. Gordon hatte ein Faible für Militärtechnologie, insbesondere natürlich für die des Imperiums, und informierte sich regelmäßig darüber, was es Neues gab - auch über die obligatorischen Propagandavideos und die Dienstmitteilungen hinaus. Die neue Jägerabwehrkorvette war noch nicht lange im Dienst, bewährte sich aber bereits an mehreren Fronten, wie es hieß. Er freute sich darauf, ein Schiff dieser Klasse demnächst mit eigenen Augen sehen zu dürfen, und verspürte den Wunsch, sich dorthin einzuladen, um einen Blick auf die Innenausstattung zu werfen. Vielleicht ergab sich ja nach Abschluss der Mission eine Gelegenheit, mit diesem Commander Sevatar Bekanntschaft zu schließen und seinem Schiff einen Besuch abzustatten. Doch zunächst musste der Grauhaarige sich um seinen eigenen Besuch kümmern.

»Danke. Übermitteln Sie den Standardgruß und halten Sie mich auf dem Laufenden, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes geschieht.«

Er eilte weiter und traf gerade rechtzeitig am Hangar ein, als der Sentinel durch den Atmosphärenschild flog. Mit zischender Pneumatik setzten die Landungsstützen auf dem schwarz glänzenden Boden auf und die Rampe fuhr herunter. Sturmtruppler marschierten hinab, in Reih und Glied wie man es von ihnen gewohnt war, allerdings hatten ihre Rüstungen stellenweise ihr lupenreines Weiß eingebüßt und stellten Schmutzflecken zur Schau. Kampfspuren waren allerdings nicht zu sehen. Es hatte auch keinen Bericht gegeben, dass es zu einem Gefecht gekommen war: Der Überlebende hatte sich widerstandslos festnehmen lassen. Gordon war sehr gespannt darauf, ihn zu sehen. Die letzten beiden Sturmtruppler führten ihn aus dem Shuttle heraus. Der Mann trug einen zerschlissenen Raumanzug, der nicht wie militärisches Equipment aussah, sondern eher wie etwas, das schon seit Jahrzehnten auf einem Schmugglerkahn vor sich hin gammelte. Wahrscheinlich war genau das der Fall. Man hatte ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt. Er trug keinen Helm und ein Strumtruppler zwang sein Gesicht mit einem schmerzhaft aussehenden Nackengriff nach vorn. Es handelte sich offensichtlich um einen Menschen, auch wenn es den Commander nicht wundern würde, wenn sein Blut mit irgendwelchen Alien-Genen verdünnt wäre, so wie sich die republiknahen ›Söhne der Freiheit‹ mit Nichtmenschen verbrüderten. Er war wohl Ende zwanzig oder Anfang dreißig und machte einen ebenso zerlumpten Eindruck wie sein Anzug. Sein Gesicht war schmutzig und das schulterlange, lange nicht mehr gerade geschnittene Haar zerzaust. Das Gesicht war unrasiert; die spärlichen, ungleichmäig verteilten Stoppeln kündeten aber davon, dass dem Gefangenen selbst dann kein ordentlicher Bart wachsen würde, wenn er es darauf anlegte. Im Grunde sah der Mann so aus, wie Gordon ihn sich vorgestellt hatte. Ein typischer Weltraumtramp, der Unzivilisiertheit für Freiheit hielt, dem beim Anblick von imperialen Gewehrmündungen und dem Klicken von Handschellen aber der größte Teil seiner Selbstgefälligkeit abhanden gekommen war.

»Ich bin Gordon Aaronson, Kommandant des imperialen Kreuzers Veracity«, sagte der Commander. Er schlug einen strengen Tonfall an und blickte abfällig auf den Mann herab, der einen halben Kopf kleiner war als er. »Sie sind jetzt ein Gefangener des Galaktischen Imperiums und werden die Gerechtigkeit Seiner Majestät zu spüren bekommen!«

Bei dem Wort ›Gerechtigkeit‹ blitzten die Augen des jungen Menschen auf und es sah aus, als wollte er widersprechen. Doch er tat es wohlweislich nicht. Er war nicht in der Position, Widerstand zu leisten, und hatte wohl auch nicht die metaphorischen Eier, es dennoch zu tun. Ein ziemlich armseliger Wicht, wie Gordon schon viele gesehen hatte. Keiner von ihnen war ihm in besonderer Erinnerung geblieben.

»Wie heißen Sie und welche Position haben Sie an Bord des Kanonenbootes bekleidet?« fragte der Commander. Da der Gefangene schwieg, fügte er hinzu: »Wir werden ohnehin alles aus Ihnen herausbekommen, was wir wissen wollen. Es liegt bei Ihnen, ob das auf die harte oder die leichte Tour passiert. Wenn Sie mir nicht antworten wollen, kann ich Ihnen auch ein paar kooperationssteigernde Medikamente verabreichen lassen...«

»Mein Name ist Callen Rix«, sagte der Gefangene nun. »Ich bin Erster Maat auf der Quake

»Das sind Sie die längste Zeit gewesen. Ihr Schiff ist Schrott. Gab es Hinweise auf weitere Überlebende?« fragte er den Sergeant der Sturmtruppen.

»Negativ, Sir. Er war der einzige. Den Scans war er entgangen, weil die Sektion, in der er sich aufhielt, gegen Sensoren abgeschirmt war. Dort befand sich aber sonst niemand.«

Gordon verstand, dass es sich bei dem abgeschirmten Bereich um ein Versteck für Konterbande oder Diebesgut handelte. Das Schwesterschiff der Silver Bullet hatte also eine Vergangenheit als Schmuggler hinter sich. Sein Mitleid mit dem Schicksal des Kanonenbootes sank gegen null. Der gefangene Maat hatte sich schon zuvor dort befunden.

»Ihre Freunde sind alle tot. Wie mir scheint, haben Sie nicht mehr das Geringste zu verlieren, Mr. Rix. Sie können nur noch auf Milde hoffen. Also verhalten Sie sich lieber kooperativ. Was können Sie mir über den Aufenthaltsort von Silas Darrenholm sagen?«

»Silas wer? Noch nie gehört!« behauptete Rix.

»Darrenholm. Er war einer der Männer, die mit Martin Drenden von Widek zu Ihnen gekommen sind.«

»Ich bin denen nie begegnet. Und mit Drenden hab' ich auch nur einmal persönlich gesprochen. Den Darrenholm kenne ich nicht!«

»Befand sich jemand an Bord der Quake, der nicht zur angestammten Besatzung gehörte? Ein neues Crewmitglied, ein Passagier oder ein Gast des Captains?«

»Nein, niemand. Nur die selben Leute wie immer. Da bin ich ganz sicher!«

Diese Auskunft war ein wenig enttäuschend. Aber wie glaubwürdig sie wohl war? Gordon war kein Verhörspezialist und konnte das nicht beurteilen. Allerdings kannte er jemanden, der das vermutlich konnte. Er ging davon aus, dass Operative Renford wusste, wie man mit so jemandem umging. Ein weiterer Vorteil, jemanden vom IGD an Bord zu haben.

»Wir werden schon herausfinden, ob das die Wahrheit ist. Bringen Sie ihn in die Brig«, wies er die Sturmtruppen an. Die Veracity hatte ein paar Zellen, um aufsässige Besatzungsmitglieder zu disziplinieren oder Kriegsgefangene unterzubringen. Sie waren eng, düster und angemessen unbequem. Der Aufenthalt dort war zwar sicherlich angenehmer als im Raumanzug auf einem treibenden Wrack, aber es würde für Rix ein Vorgeschmack auf das sein, was ihm noch bevorstand. Für Mitglieder einer Terrorgruppe, die gewaltsam gegen das Imperium arbeitete, war lebenslange Haft noch eine der geringsten Strafen. Gordon war ebensowenig ein Richter wie er Verhörspezialist war, aber er würde eher auf ein Arbeitslager tippen. Nachdem der Geheimdienst das letzte Bisschen an verwertbarer Information aus ihm heraus gequetscht hatte natürlich.

Der Gefangene wurde abgeführt und Aaronson kehrte auf die Brücke zurück. Er erzählte seinem XO von der Begegnung im Hangar und erhielt im Gegenzug die Information, dass sich auch Renford und das dritte Team auf dem Rückweg befanden. Einen Hinweis auf den Verbleib Darrenholms hatten sie nicht: Nichts deutete darauf hin, dass dieser sich auf einem der Schiffe befunden hatte. Also war er höchstwahrscheinlich noch am Leben und auf freiem Fuß.

»Übermitteln Sie die Ergebnisse an Captain Crescent«, befahl der Mygeetaner. »Ich brauche jetzt dringend einen Caf!«

[Tiefkern | Hyperraum | Sprung ins Eclipse-System | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)
 
[Eclipse-System – im Verband der ISD Ascendancy, PUR Veracity & TPC Domination – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung

Yage konnte es sich nur beschwerlich verkneifen, nachdem sie die Befehle erhalten hatte und entsprechend an ihre Mannschaft weitergeleitet hatte, immer mal wieder einen Blick aus den Brückenfenstern zu werfen und in astronomischen Beziehungen, in unmittelbarer Nähe, den Rumpf des Sternenzerstörers der Imperial Klasse zu sehen. Nicht das sie mit ihrem Kommando unglücklich war, doch die Imperial Klasse war nicht nur inoffiziell irgendwie ein Wahrzeichen der Macht der imperialen Raumstreitkräfte, sondern wurde auch unter den Offizieren und den Anwärtern auf selbige Posten hoch gehandelt. Eines Tages einmal auf der Brücke eines solchen Schiffes zu stehen. Das wäre einfach wundervoll. Ausgeschlossen war das natürlich nicht, doch gerade jetzt, wo Yage den imposanten Koloss aus Durastahl vor sich hatte, wirkte es beinahe surreal solche Gedanken zu haben.

„Beginnen sie mit einem Scann all der Wrackteile die nicht bereits durch Einheiten unserer Verbündeten untersucht werden, priorisieren sie all diejenigen, die groß genug sind um, theoretisch, über Atmosphäre zu verfügen. Alles was in dieselbe Größenkategorie fällt, jedoch ersichtlich über keinerlei Atmosphäre verfügt kommt an zweiter Position.“

In solchen Fällen der intensiven Scannerarbeit, war es nicht immer ein Vorteil auf einem kleineren Schiff zu sein, da die Brückenbesatzung bei weitem nicht so umfangreich war, wie bei kapitalen Schiffen. Gerade die Raider Klasse zeichnete sich durch eine recht schlanke Besatzung aus. Allerdings war das Schiff auch sichtlich kleiner als viele andere Vertreter der imperialen Flotte. Dafür herrschte noch keine allzu spezifische Spezialisierung der einzelnen Offiziere und angehenden Offiziere auf der Brücke vor, sodass diejenigen, welche normalerweise auf einem größeren Schiff für die Koordinierung der Besatzungen der Geschütze und die entsprechenden Berechnungen zuständig waren, sich auf einer Korvette auch einmal für den Anlass umorientieren konnten.

Yage überwachte das Ganze treiben von einem zentralen Punkt der Brücke aus, während ihr XO sich in unmittelbarer Nähe der Konsole befand, an der alle Ergebnisse nach und nach gesammelt würden. Auch wenn sie nur den Befehl erhalten hatten die Umgebung gründlich zu scannen und nicht wussten, nach was hier gesucht wurde, immerhin konnte Bergungsoperation auch bedeuten das nach bestimmten Materialien oder Waren gesucht wurde, war die Vermutung das nach Lebewesen gesucht wurde, die Wahrscheinlichste. Sich darauf zu konzentrieren war nicht unbedingt falsch und jegliche Besonderheiten die am Material selbst lagen, würden bei einem Scan nach Lebewesen ebenfalls auffallen.

Breit gefächerte Scans die ein weites Spektrum an Daten sammelten, waren zwar schwerer beziehungsweise Langwieriger auszuwerten, konnten jedoch, nachdem sie erst einmal akquiriert waren, schneller unter einem anderen Parameter erneut untersucht werden. Auf einem Holodisplay konnte man den Verlauf der Operation der Talon nachverfolgen. Yage nickte ihrem XO, der bei einem kurzen Blickkontakt zuversichtlich nickte, ebenfalls zu. Eidolon hatte sich in den ersten Stunden schon als sehr guter Offizier erwiesen und auch wenn sie sich noch nicht sonderlich lange kannten, konnte Yage spüren, dass auch er darauf aus war sich zu beweisen und zu bewähren.


„Sobald die Schiffswracks und –teile durch sind, führen sie ebenfalls einen Scan der Grenze des Asteroidengürtels durch. Haben sich möglicherweise Wrackteile durch die Trägheit dorthin bewegt? Befinden sich dort Anomalien die auf sich versteckende Schiffe hindeuten. Sie wissen woran sie sich halten müssen.“

Eidolon bestätigte ihren Befehl und teilte die gerade an der Aufgabe arbeitende Brückenbesatzung ein, sodass ein zeitliches vorankommen gewährleistet war. Nicht das Yage damit rechnete irgendetwas zu finden, gerade weil dort draußen, allem Anschein nach, bereits mehrere Transporter unterwegs waren, die darauf hindeuteten, dass hier bereits einige aktivere Operation im Gange war. Somit waren die Scannerarbeiten der Talon nur sekundärer und vermutlich, rückversichernder Natur. Das bedeutete jedoch nicht, dass man deswegen nicht allzu genau hinschauen musste, oder Zeit vergeuden konnte.

Yage überflog zusammen mit einem weiteren Offizier eingetroffene Daten der anderen Schiffe, die sich gegenseitig darüber informierten welche Fähre zu welchem Schiff gehörte und sorgte für eine entsprechende Kennzeichnung im Taktik-Hologramm welches das System darstellte. Es stimmte zwar das ihre Rolle gerade keine bedeutende war, doch mit der Zeit würden auch sie und ihre Crew die Gelegenheit bekommen sich zu bewähren. Sinnlos auf etwas zu hoffen und sich somit mehr einzubrocken als man handhaben konnte, war nicht ihr Stil. Und wieder einmal glitt der Blick der rothaarigen Kommandantin des Schiffs zu den Brückenfenstern und dem hellfarbigen Giganten neben dem ihr Schiff ruhte…


[Eclipse-System – im Verband der ISD Ascendancy, PUR Veracity & TPC Domination – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung
 
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