Tagespolitik allgemein

Herr Höcke von der AfD lässt (mal wieder) die Maske fallen und wettert gegen die Erinnerung an den Holocaust, bezeichnet Weizsäckers Rede über den Tag der Befreiung als "Rede gegen das eigene Volk" und beschuldigt die Alliierten, während und nach dem Zweiten Weltkrieg die "Wurzeln der deutschen Kultur" ausrotten zu wollen. Oh, und das ganze auf einer Veranstaltung, an dem von der Jungen Alternative Leo Schlageter gedacht wird. :crazy

https://www.welt.de/politik/deutsch...it-der-Denkmal-der-Schande-Rede-bezweckt.html

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Selten war ein Brecht-Zitat so passend. Dass Höcke immer noch Mitglied der AfD ist, lässt sehr, sehr tief blicken. Für mich ist der Mann bestenfalls marginal von der NPD entfernt.
 
Herr Höcke von der AfD lässt (mal wieder) die Maske fallen und wettert gegen die Erinnerung an den Holocaust, bezeichnet Weizsäckers Rede über den Tag der Befreiung als "Rede gegen das eigene Volk" .

Es wird allerdings gerne übersehen das der alte Heuchler in seiner Rede eine anderer Rede von sich selber ab absurdum geführt hat.
So sagte der selbe Herr von Weizäcker,welcher in seiner Rede zum "Tag der Befreiung" behauptete jeder Deutsche der es wissen wollte wußte um die Verbrechen des NS-Regime,vor dem Nürnberger Wilhelmstraßen Prozess sein Vater hätte von all dem nichts gewußt. Nur war sein Vater Ernst von Weizäcker,Staatssekretär im Reichministerium des Auswärtigen,stellvertretender Reichsaussenminister,SS-Gruppenführer und Gneralleutnant der Allgemeinen SS.
Dieser Herr hat mehrfach Deportationsbefehle französicher Juden ins VL Birkennau abgezeichnet,Morde von Einsatzgruppen gebiligt usw,usf.


„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Selten war ein Brecht-Zitat so passend..

Naja,auch Brecht ist hier nicht unbedingt als moralische Instanz zu betrachten.
Siehe seine hündische Ergebenheit an die SED und seine volle Unterstützung der Niederschlagung des Aufstandes in der DDR.


Dass Höcke immer noch Mitglied der AfD ist, lässt sehr, sehr tief blicken. Für mich ist der Mann bestenfalls marginal von der NPD entfernt.


Dieser Herr Höcke ist natürlich nicht nur marginal von der NPD entfernt,der ist pure NPD.
Der ist m.E.n. nur in der AfD weil hier seine Aufsteigsmöglichkeiten größer sind.

Ich persönlich hätte dieses Denkmahl auch nicht gebaut,aber wer sich dermaßen äussert,der hat die Geschichte nicht verstanden bzw. will sie nicht verstehen.
Wahrscheinlich wird er versuchen sich raus zu winden in dem er behauptet mit dem denkmahl der Schande habe er die Schande Deutschlands am Völkermord gemeint.Aber es war m.E.n. klar zu erkennen was er meinte.
 
Dieser Höcke ist eine Schande!
Ich persönlich bin auch der Meinung das meine Generation und vor allem meine Kinder rein garnichts mehr mit Nazi Deutschland zu tun haben. Diese ständige Schuld dürfen wir einfach nicht mehr mit uns tragen und wir müssen es auch nicht.
Dennoch darf man nicht vergessen was mal passiert ist.
Das Denkmal finde ich richtig als Erinnerung an eine Sache die einfach unmenschlich war.
 
Ich persönlich bin auch der Meinung das meine Generation und vor allem meine Kinder rein garnichts mehr mit Nazi Deutschland zu tun haben. Diese ständige Schuld dürfen wir einfach nicht mehr mit uns tragen und wir müssen es auch nicht.

Schuld ist da auch das falsche Wort. Aber wir haben ganz klar etwas damit zu tun. Und zwar nicht unbedingt als Deutsche, sondern ganz allgemein als denkende und fühlende Menschen. Wir haben die Pflicht, das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, damit solche Figuren wie der Höcke nicht irgendwann mal doch wieder am Hebel sitzen. Bei solchen Gestalten habe ich nämlich die pessimistische Auffassung das es sich durchaus wiederholen könnte..
Das dieser Herr nicht das geringste Interesse daran hat, eine moralische Erinnerung an die Gräueltaten seiner Idole zu sehen, ist doch klar.
 
Herr Höcke von der AfD lässt (mal wieder) die Maske fallen und wettert gegen die Erinnerung an den Holocaust, bezeichnet Weizsäckers Rede über den Tag der Befreiung als "Rede gegen das eigene Volk" und beschuldigt die Alliierten, während und nach dem Zweiten Weltkrieg die "Wurzeln der deutschen Kultur" ausrotten zu wollen. Oh, und das ganze auf einer Veranstaltung, an dem von der Jungen Alternative Leo Schlageter gedacht wird. :crazy

Man muss sich dazu nur mal anschauen, wer noch an dieser Veranstaltung beteiligt war. Höcke brachte den rechtsextremen Verleger Götz Kubitschek mit, Elässers Compact-Magazin besorgte die Liveberichterstattung und Pegida und Identitäre den Saalschutz....

C.
 
Dass Höcke immer noch Mitglied der AfD ist, lässt sehr, sehr tief blicken. Für mich ist der Mann bestenfalls marginal von der NPD entfernt.
Diesmal könnte es für ihn aber wirklich eng werden. Neben Petry haben sich u.a. auch Von Storch, Weidel und insbesondere Pretzell kritisch über diese Rede geäußert. Selbst Poggenburg verteidigte ihn nur zaghaft. Bleibt ihm als Unterstützer nur noch Gauland. Und der würde bei einem Parteienthebungsverfahren wohl alleine nicht mehr viel tun können. Die Frage für die AfD ist freilich, ob sie sich einen Rauswurf von Höcke politisch leisten kann und will. Ich kann schwer einschätzen, ob solche Reden wie die gestern mehr Stimmen gewinnen oder verlieren. So oder so bindet Herr Höcke sicher jetzt schon nicht wenig Wähler an die Partei. Das könnte also nach BaWü die nächste Zerreißprobe für die AfD werden.
 
Ich habe jetzt gelesen,das selbst Rudolf Augstein und Martin Walser das Mahnmal in Berlin mit ähnlichen Worten wie Höcke bezeichnet haben.Rudolf Augstein :

„Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität.“


Martin Walser :

In der Diskussion um das Holocaust-Denkmal in Berlin kann die Nachwelt einmal nachlesen, was Leute anrichteten, die sich für das Gewissen von anderen verantwortlich fühlten. Die Betonierung des Zentrums der Hauptstadt mit einem fußballfeldgroßen Alptraum. Die Monumentalisierung der Schande. Der Historiker Heinrich August Winkler nennt das "negativen Nationalismus". Daß der, auch wenn er sich tausendmal besser vorkommt, kein bißchen besser ist als sein Gegenteil, wage ich zu vermuten. Wahrscheinlich gibt es auch eine Banalität des Guten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Mahnmal selbst ist auch ein hässlich enormes Teil. Ein Mahnmal ist absolut richtig, notwendig und gut aber in der Art wie es sich gestaltet absolut kritikwürdig. Problem hier ist allerdings, dass wohl kaum das "Design" angegriffen wurde, entsprechend widerlich ist das auch.
 
Es wird allerdings gerne übersehen das der alte Heuchler in seiner Rede eine anderer Rede von sich selber ab absurdum geführt hat.
So sagte der selbe Herr von Weizäcker,welcher in seiner Rede zum "Tag der Befreiung" behauptete jeder Deutsche der es wissen wollte wußte um die Verbrechen des NS-Regime,vor dem Nürnberger Wilhelmstraßen Prozess sein Vater hätte von all dem nichts gewußt. Nur war sein Vater Ernst von Weizäcker,Staatssekretär im Reichministerium des Auswärtigen,stellvertretender Reichsaussenminister,SS-Gruppenführer und Gneralleutnant der Allgemeinen SS.

Mir ging es dabei nicht um die Person Weizsäcker, die sich ja wirklich der Heuchelei schuldig gemacht hat, sondern um die Formulierung "Tag der Befreiung", die ich, ungeachtet der Person, für gut befinde. Denn es war eine Befreiung und ganz sicher keine Schande. :)

Naja,auch Brecht ist hier nicht unbedingt als moralische Instanz zu betrachten.
Siehe seine hündische Ergebenheit an die SED und seine volle Unterstützung der Niederschlagung des Aufstandes in der DDR.

Selbe wie bei Weizsäcker, der Hinweis auf die noch existierende Gefahr durch den Nationalsozialismus ist korrekt, die Person Brecht und ihre Einstellung zur anderen totalitären Ideologie des 20. Jahrhunderts (Kommunismus) eine andere Sache. Ich fände den Satz auch gut, wenn ihn Peter Müller aus Hintershausen formuliert hätte. :) (Nicht als Spitze gegen dich gemeint, Jedihammer, deine Hinweise sind berechtigt).
 
Das Mahnmal selbst ist auch ein hässlich enormes Teil. Ein Mahnmal ist absolut richtig, notwendig und gut aber in der Art wie es sich gestaltet absolut kritikwürdig. Problem hier ist allerdings, dass wohl kaum das "Design" angegriffen wurde, entsprechend widerlich ist das auch.

Und selbst wenn ist das eine Sache über die man nun mal nicht wirklich streiten kann. :zuck: Ich finde es auch nicht besonders schön, aber der Künstler hatte eine Intention und die Verantwortlichen haben es verstanden.
Viel schlimmer ist wie mit dem was jetzt da steht umgegangen wird..

Übrigens lassen sich Walser und Augsteins Aussagen genauso kritisieren. Augsteins Text ist z.B. vollkommen an der Materie vorbei. Das Mahnmal erinnert weder an "unsere" Schande, noch ist es in irgendein erweise gegen das neue demokratische Deutschland gerichtet.
 
Ich persönlich bin auch der Meinung das meine Generation und vor allem meine Kinder rein garnichts mehr mit Nazi Deutschland zu tun haben. Diese ständige Schuld dürfen wir einfach nicht mehr mit uns tragen und wir müssen es auch nicht.
Dennoch darf man nicht vergessen was mal passiert ist.
Das Denkmal finde ich richtig als Erinnerung an eine Sache die einfach unmenschlich war.

Stimmt wir tragen keine Schuld. In den 50er, 60er, 70er und teilweise auch noch danach war die Aufarbeitung im Sinnw einer moralischen Schuld noch richtig und wichtig, weil die Täter aus der NS-Zeit noch lebten. Heute wird das nach und nach hinfällig. Selbst meinem Opa und meiner Großtante kann ich schlecht was vorwerfen mit ihren 80 bzw. 90 Jahren.
Abgesehen von der moralischen Schuld, die sich mit neuen Generationen als hinfällig erweist, gibt es auch noch die juristische. Die sollte die BRD immer tragen, wobei die auch irgendwann auf natürlichem Wege hinfällig wird und wenn alle Entschädigungen gezahlt sind.

Die Hauptverantwortung, die ich für uns sehe ist das erinnern und vorallem verhindern, dass so etwas nochmal passiert.
Das sage ich auch nicht als Deutscher oder jemand, dessen Vorfahren etwas gemacht haben, sondern als Menschen, der die Würde und den Wert aller Menschen, als unendlich hoch und bei jedem gleich ansieht. Folgerichtig sollte auch jeder Franzose, Pole usw. das so sehen, denn leider ist Menschenfeindlichkeit kein rein deutsches Phänomen.
 
Ich denke zumindest im ersten Fall kann man da geteilter Meinung sein.

Gut, da gebe ich dir recht. Aber ist das dann nicht immer eine Sache wie man das Mahnmal für sich persönlich interpretiert? Vermutlich fühlte ein Herr Augstein sich bei dem Anblick des Areals auch noch anders als jemand der nicht in den 30er/40er Jahren aufgewachsen ist und es heute im Jahr 2017 betrachtet.
 
Sorry für den Doppelpost, aber ich denke das passt ganz gut noch mal in einen extra Beitrag.

Denn mit http://yolocaust.de/ geistert gerade ein interessantes und gleichzeitig provokantes Projekt des Künstlers Shahak Shapira über das Denkmal in Berlin durch das Netz.

Man kann Kritik am Denkmal selbst, aber vor allem am Umgang damit erkennen.

(Vorsicht: Bildmaterial könnte verstörend wirken)
 
Zurück
Oben