Borosk

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Flure] Marika Reed und Aren Vayliuar

Auf dem Weg zu Speisesaal entschuldigte sich der Gouverneur und nahm eine andere Route, während Marika und ihre Schatten vom Personal direkt zum Speisesaal geführt wurden. Nachdem Vayliuar außer Sichtweite war, gestattete sich Marika kurz ein lächeln. Es war vollbracht. Selbst die beiden Chiss strahlten eine Zufriedenheit aus die sie bei ihnen selten gesehen hatte. Jetzt war lediglich die Frage ob sie ihren baldigen Gewinn für sich behielt oder die freudigen Nachrichten ihrer Familie mitteilte... einer Familie von einfältigen und engstirnigen Älteren und absolut ungeschliffenen und enttäuschenden Kindern. Lediglich Neetra zeigte das Potential sich in der Galaktischen Wirtschaft zurecht finden zu können, doch Natali, ihre kleine Künstlerin, sowie diesen Nichtsnutz von einem Erstgeborenen Kael waren ein Sinnbild für alles was in Marikas Augen Inkompetenz ausstrahlte. Faran war definitiv zu weich zu ihren Kindern.

Lucius Castoria warete bereits an der Tafel auf die restliche Gesellschaft. Marika begrüßte ihn kurz mit einer herzlichen Umarmung und nach einem kurzen Plausch trat auch der Herzog in Begleitung eines Mannes der sich als Heirn Logane, Verantwortlicher für die Innere Sicherheit von Borosk vorstellte. Marika lächelte ihm zu, wieder ganz die Dame, von der Geschäftsführerin war wenig übrig geblieben, außer dem was sich in ihrem Kopf abspielte.

"Es ist eine Freude ihre Bekanntschaft zu machen Mister Logane. Bei ihrem Auftritt hegen wir doch alle keinen Zweifel daran hier in guten Händen zu sein. Ich denke Borosk wird ihnen gefallen, der Planet zeigte sich mir bisher nur von einer sehr charmanten Seite." stilidierte Übertreibung, die hier nicht aufgesetzt wirken sollte, kommentierte die Worte des Legaten der den Gästen noch einmal versicherte, dass sie in Sicherheit wären. Vollkommene Sicherheit war so ein Gedanke den Imperiale Politiker oder Militärs oft vertraten, in Wahrheit war so etwas jedoch meist unmöglich. Man konnte Sicherheitsrisiken senken, vollständige Sicherheit war jedoch eine Illusion. Ihr Mann hatte ihr das klar gemacht, nachdem man mehrmals versucht hatte die beiden aufgrund ihrer Ehe auf Csilla einen Kopf kürzer zu machen.

Kurz nachdem sie angefangen hatten zu Speisen, im Gegensatz zum gestrigen Abend harmonierten Essen und gereichte Getränke heute wirklich gut, tauchte dann auch der Herog, natürlich mit Verspätung, typisch Adel, auf. Fashionably late, war ihrer Meinung nach der größte Bullshit den ein Mensch von sich geben konnte aber der Imperiale Adel war ein Völkchen für sich dessen Gepflogenheiten sie nie wirklich für voll genommen hatte. Kurz erstaunt über ihre eigene Gehässigkeit schob sie das ganze auf ihre Gute Laune und nickte dem Mann nur zu als er sich setzte. So verging die Mittagszeit.


[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Speisesaal] Marika Reed, Aren Vayliuar, Thyrus Muraenus, Lucius Castoria, Heirn Logane
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Esszimmer]-Aren Vayliuar, Marika Reed, Heirn Logane, Lucius Castoria, Thyrus Muarenus, weitere NPC`s

Nach der kurzen Vorstellung seines neuen Legaten traf auch der Herzog ein, mit einer typisch adeligen Verspätung. Doch Aren meinte mittlerweile diesen Mann recht gut einschätzen zu können. Selbstverständlich hatte dieser Mann so seine Macken, aber im Grunde war er auch recht charismatisch und wenn man kein al zu Großes Problem mit dem Imperialen Adel hatte auch recht sympathisch. Und vorsichtig und kompetent, dass hatte eine Nachricht bewiesen, die er erst kurz vor dem Mittagessen erhalten hatte. Ein Gruppe von Anwälten war gelandet, eine Gruppe von nicht zu verachtenden Anwälten. Es war ein leichtes eins und eins zusammenzuzählen und zu dem Schluss zu kommen, dass diese für den herzog arbeiteten. Der Herzog erhoffte sich wahrscheinlich sehr erstaunte Gesichter, doch diesen Vorteil hatte Aren ihm genommen. Er würde wahrscheinlich ein wenig die Scharade mitspielen, aber nicht so, wie sich sein baldiger Verhandlungspartner es sich erhoffte.

Die Kellner brachten die Platten mit den kunstvoll angerichteten Speisen, die nach wahrem Genuss dufteten. Schon nach dem ersten Probieren wusste Aren, dass dieser Mann sein Handwerk verstand. Leider Gottes war es eine zu teure Lösung für das Problem des Küchenchefs, als das er es auf Dauer benutzen könnte. Er hatte bereits einige seiner Leute ausgeschickt, damit sie ihm einen Küchenchef suchten, auf den man sich verlassen konnte und er eine dauerhafte Lösung darstellte. Die Gespräche wurden weniger und jeder konzentrierte sich hauptsächlich auf sein Essen. Erst nachdem die Platten leer waren, brandeten wieder erste Gesprächswellen auf. Es handelte sich ehr um belanglose Themen. Nach und nach verabschiedeten sich seine Gäste und als nur noch er und Heirn Logane beisammen saßen standen auch sie auf, um sich für die kommenden Verhandlungen vorzubereiten. In einer guten halben Stunde würde der Herzog in seinem Büro erscheinen.

__________________________________

Die Stimmung im Arbeitszimmer wirkte ruhig und gelassen. Koltrayn Jakura saß zu seiner rechten und den unfähigen Justizminister hatte er durch Heirn Logane ersetzt, da bei der schieren Masse an ,,feindlichen`` Anwälten sein Justizminister vielleicht kollabiert wäre. Es klopfte kurz und die Tür schwang auf. Thyrus trat gefolgt von einer Schar aus Anwälten ein. Aren setzte nur ein leicht erstauntes Lächeln auf.

,,Herzlich Willkommen Herzog, Wie ich sehe haben sie sich Verstärkung mitgebracht.``

Aren stand auf, ging um den Tisch herum und begrüßte die neu erschienen gebührend. Er wies den Herzog auf seinen Platz hin und setzte sich dann selber zurück.

,,Es freut mich nun auch sie am Verhandlungstisch begrüßen zu dürfen. Ich hoffe das wir zu einem guten Ergebnis kommen.``

Er lächelte und schob seinem Gegenüber auch den Vertrag zu.

,,Der Vertrag, Herr Herzog. Lassen sie sich ruhig Zeit bei seiner Begutachtung.``

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane, Thyrus Muarenus,
 
Borosk - Schloss Horas - Speisesaal - Thyrus Muraenus, Aren Vayliuar, Marika Reed, Lucius Castoria, Heirn Logane

Das durchaus schmackhafte Mittagessen erwies sich als etwas zu langweilig für Thyrus Geschmack. Wirklich interessante Themen wurden nicht mehr angesprochen und die soeben vergangenen Verhandlungen zwischen Reed und Vayliuar wurden trotz der Nachfrage des Herzogs so ziemlich unter den Tisch gekehrt. Miss Reed erweckte einen eher zufriedenen Eindruck, ließ sich jedoch nichts anmerken. Gouverneur Vayliuar jedoch besaß das Auftreten eines Staatsoberhauptes und ließ Thyrus in gewisser Weise noch die Unsicherheit, derer er sich bei eben dieser Gelegenheit eigentlich entledigen wollte. Die Zeit verstrich langsam, bevor sich alle Gäste schließlich verabschiedeten und in einer halben Stunde sollte es losgehen.

------

Zusammen mit Mister Crassius und seinem Team wartete Thyrus Muraenus also während der letzten Minuten vor dem Start der Verhandlungen im großen Hauptsaal des Schlosses und schwieg. Er hatte mit seinen Anwälten bereits alles Relevante besprochen und erwartete gespannt, vom Gouverneur in dessen Arbeitszimmer empfangen zu werden. Als die Gruppe endlich von einem Angestellten zu diesem geführt wurde, maß sich Thyrus ein letztes selbstbewusstes Lächeln an und schritt schließlich von seiner Scharr Anwälten flankiert durch die hölzerne Doppeltür in das Arbeitszimmer des Gouverneurs hinein. Dieser schien nicht so überrascht wie vermutet und begrüßte Thyrus und sein Team höflich mit einem Händeschütteln. Die ausgebliebene Verwunderung konnte Thyrus jetzt auf zweierlei Weisen interpretieren: Entweder waren die Absichten von Vayliuar so gut, dass er Mister Crassius überhaupt gar nicht erst fürchten musste, oder er wusste bereits vorher von der Ankunft des prominenten Anwalts und konnte sich entsprechend vorbereiten.

"Vielen Dank, Gouverneur. Es ist mir eine Ehre, Ihnen Mister Crassius und sein Team vorstellen zu dürfen. Innerhalb der letzten Wochen haben wir Seite an Seite an einem großen Geschäftsmodell gefeilt, welches ich Ihnen noch früh genug vorstellen werde. Doch beginnen wir doch zu guter Erst mit den geplanten Kapitalinvestitionen."

Thyrus und seine Verstärkung saßen gegenüber des Verwalters und seiner Unterstützung, nämlich Herin Logane und einem weiteren Herren, dessen Name Thyrus nicht bekannt gewesen ist. Vayliuar schob die üppig formulierten Verträge über den Tisch und gewährte Thyrus einen langen Zeitraum, über diese zu überprüfen. Mit diesen Verträgen verhielt es sich tatsächlich so unkompliziert, wie erwartet. Das Risiko war mehr als gering, da es schließlich keinerlei unternehmerische Basis für Thyrus darstellte und dieser bevorstehende Abschluss einem großzügigem Darlehen mit ebenso großzügigem Zinssatz glich. Es war folgendermaßen vorgesehen: Etwa dreißig Prozent des zu Verfügung stehendem Kapitals ging direkt in die Staatskasse der Verwaltung von Borosk, welche mit diesen Mitteln an günstigen Punkten die Startlöcher für eine moderne und versierte wirtschaftliche Infrastruktur schaffen sollte, von der dann die einsteigenden Unternehmen wie zum Beispiel das von Miss Reed profitieren würden. Es handelte sich dabei weitestgehend um landschaftliche Aushebungen, Forschungsprogramme über Rohstoffvorkommen und eine selbstständige Behörde, welche sich mit der Verwaltung der zum Verkauf stehenden Flächen befassen würde. Durch die daraus resultierenden Steuer- und Zolleinnahmen sollten die Gelder wieder mit einer faktoriellen Vermehrung zurück in die Staatskasse und damit in die Tasche des Herzogs fließen. Vierzig Prozent des Kapitals wurden hingegen auf bezinsten und steuerfreien Konten der Zentralbankverbindung auf Borosk zur Verfügung gestellt und ein Team, gemischt aus Arbeitern der Muraenus-Familie, der Imperialen Verwaltung und der Bank würde sich um die Verteilung von Darlehen an einsteigende Unternehmen für die erste Phase des Ausbaus der Wirtschaft kümmern. Prognosen zufolge würden die Gelder schnell wieder zurück auf die Konten fließen und sich durch die Zinseinnahmen vervielfachen. Die weiteren dreißig Prozent lagen auf separaten Konten als Reserve zur Verfügung und würden aller Voraussicht nach die nächsten Monate unangetastet bleiben. Es verlangte Thyrus nur fünfzehn Minuten Besprechung, ehe er sich mit den Konditionen einverstanden zeigte.

"Die von Ihnen ausgearbeiteten Verträge entsprechen voll und ganz unseren Vorstellungen. Ich hoffe, dass sie den Zeitplan für das Projekt des Ausbaus ihrer Wirtschaft streng einhalten werden, um uns etwaige Komplikationen zu ersparen. Unsere Berechnungen und unsere Kooperation mit der imperialen Zentralbank beruht nämlich weitestgehend auf ebenjenen von Ihnen versicherten zeitlichen Abläufen. Ansonsten sehe ich keinerlei Probleme und freue mich bereits auf die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit."

Thyrus lächelte und unterzeichnete die Verträge schließlich. Nun wollte er zu dem Punkt kommen, mit dem der Gouverneur höchstwahrscheinlich nicht rechnete.

"Nun zu einer anderen Sache, Gouverneur. Ich muss gestehen, dass ich meine Verwunderung über ihre Position innerhalb der Forb-Gruppe am gestrigen Tag in gewisser Weise geheuchelt habe. Mir war durchaus bewusst, über welchen wirtschaftlichen Einfluss sie verfügen und das Sie ein großangelegtes Kolonialprojekt in Zusammenarbeit mit der Imperialen Verwaltung in Planung haben. Sie haben vor, die Mittel für die Erkundung des unbekannten Raums zu stellen und dadurch Schürfrechte und Großflächen auf neuen Welten und mineralstoffreichen Asteroiden zu erhalten - vielleicht auch weiteren Einfluss der Forb-Gruppe innerhalb der neu entstehenden regionalen Verwaltungen, doch das ist nur eine Vermutung meinerseits. Ihr Unternehmen hat in die Planungen eine schier gigantische Menge an Arbeit und Vorbereitung investiert und es wäre eine Schande, wenn sich all diese Mühen letzten Endes nicht rentierfen würden. Mister Crassius, die Unterlagen."

Der gerissene Geschäftsmann sah nun ziemlich genau, wie sehr der Gouverneur seine Verwunderung zu verbergen versuchte. Er lächelte selbstsicher in Richtung der Verwalter und lehnte sich entspannt zurück.

"Durch frühere misslungene Engagements in den von Ihnen angepeilten und erwiesenermaßen von großem Potential versehenen Regionen, die nur wenige Jahre zurückliegen, wissen wir von der Aktivität der Piraten und der etwas unberechenbaren Natur mancher rohstoffreicher Planeten und Monde Bescheid, die Ihr Projekt sicherlich so weit erschweren würden, bis sich die Erträge in Relation zu Ihren Verlusten schlicht nicht mehr rentieren. Sie haben den mitziehenden anderen Unternehmen bereits gewisse Versprechungen bezüglich der Sicherheit ihres Projekts gemacht - eine tickende Zeitbombe, Gouverneur. Denn letzten Endes wären Sie die schuldige Person bei einem Misserfolg und müssten für sämtliche Verluste aufkommen, eine Bürde, unter der selbst die mächtige Forb-Gruppe brechen kann. Ich möchte geradeaus zu Ihnen sprechen: Es ist mein Bestreben, eine Versicherung auf Borosk aufzubauen, die sich mit genau dieser Problematik befasst. Die Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen und alles, was wir nun noch benötigen, ist eine Zustimmung von Ihrer Seite aus. Innerhalb von zwei Monaten steht die Versicherung. Ihr Part bestünde lediglich darin, Ihre Position als leitende Person des Projekts und die als Gouverneur auszunutzen, um Abschlüsse von großen Versicherungsverträgen innerhalb der wiederum von Ihnen bereits geschlossenen Verträge zum Bestandteil zu machen, uns auf Borosk steuerlich zu entlasten und uns verzögernde Bürokratie so gut wie nur irgend möglich in der Anfangsphase vom Leibe zu halten. Ich erfreue mich an Prämien in schwindelerregenden Höhen und Sie sich an einem erfolgreichen Projekt zu aller Zufriedenheit, welches Ihren Einfluss in der Wirtschaft und Verwaltung nicht nur festigen, sondern auch in neue Dimensionen ausbauen wird. Mister Crassius und sein Team hat die Verträge bereits ausgearbeitet. Lassen Sie sich die nötige Zeit."

Innerhalb von etwa fünfundzwanzig Minuten gelang es Thyrus, den Spieß komplett herumzudrehen. Beiliegend zu den Verträgen bestand außerdem noch das Beweismaterial für die Sicherheitsrisiken, auf denen das gesamte Vorhaben basierte.

Borosk - Schloss Horas - Arbeitszimmer- Thyrus Muraenus, Aren Vayliuar, Heirn Logane
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane, Thyrus Muarenus

Der Herzog nahm sich den Vertrag und begutachtete ihn. In dieser Zeit schaute Aren sich die Begleiter seines Gegenüber an. Er hatte natürlich Erkundigungen einholen lassen. Die Namen und Infos die ihm dann geschickt worden waren sagten ihm er wenig. Das einzige, was Aren mehr oder weniger bekannt vorgekommen war, waren die Daten über den Muun. Ein ziemlich bedeutender Anwalt, der wohl eine Liga mit Koltrayn Jakura spielte. Er ging nochmals die wichtigsten Daten im Kopf durch und beobachtete den Herzog der sich mit seinen Leuten beriet. Nach einer ziemlich kurzen Zeit erhob er das Wort. Er war sehr zufrieden mit den Verträgen und als er sich dann auch noch den Stift nahm, um sie zu unterzeichnen, war Aren doch sehr erstaunt, vor allem wenn man die vorhergegangene Verhandlung mit einbezog. Er war erstaunt aber keineswegs unzufrieden. Das ganze lief ja so wirklich fantastisch für ihn. Aren nahm sich ebenfalls der Verträge an und setzte eine abschließende Unterschrift unter jene. Er wollte gerade aufstehen und das Wort erheben, als Muraenus doch noch etwas zu sagen hatte. Fourb-Colonies. Er wusste von dem Projekt und Arens Beteiligung und legte die Fakten noch einmal auf den Tisch. Der letzte Satz machte ihn stutzig und verstärkte seine Verwunderung noch mehr.
Ihr Unternehmen hat in die Planungen eine schier gigantische Menge an Arbeit und Vorbereitung investiert und es wäre eine Schande, wenn sich all diese Mühen letzten Endes nicht rentieren würden. Mister Crassius, die Unterlagen.
War das eine offen ausgesprochene Drohung gewesen. Er traute das dem Mann eigentlich nicht zu, aber er konnte es beim besten Willen fast nicht anders interpretieren. Aber Muraenus war doch nicht so dumm, einem Imperialen Verwalter auf einer Imperialen Welt zu drohen, und dann noch unter Zeugen. Aren hoffte ja, dass diese Vermutungen zum Großteil einer gewissen Art von Verfolgungsangst zuzuschreiben waren, die jeder Verwalter wohl besser an den Tag legen sollte. Als Muraenus fortfuhr atmete Aren innerlich auf. Er wollte eine Versicherung aufbauen, da es wohl Piraten und andere Gefahren auf den Planeten gab. Innerlich musste Aren auflachen. Im Grunde hatte sich Aren nichts anderes gedacht, aber er war froh, das der Herzog eine gute Lösung wusste. Er hatte sich schon mit einigen Leuten seiner Firma in Verbindung gesetzt und kleinere Söldner Armeen ausheben lassen. Aber das war wirklich ein enormer Kostenaufwand, den man so sicherlich reduzieren könnte. Er lächelte freundlich als ihm die Verträge und Belege für die Gefahren gegeben wurden. Es gab anscheinend mehrere kleinere Gruppen, sowie zwei größere Gruppen, die den Rest dominierten. Von Außenposten und Verstecken bis zu großen Basen war alles dabei. Die Verträge gefielen ihm auch wirklich gut und er sah eigentlich auch keinen Grund nicht sofort einzuwilligen. Steuerliche Entlastungen und das Abhalten von Bürokratie für die Versicherung waren alle im Bereich des Möglichen. Nur zur Sicherheit würde er einige Spitzel in den Gebäuden positionieren.

,,Mister Muraenus, sie sind wirklich ein Mann mit Verstand. Meine Firma machte sich schon wirklich viele Gedanken, doch ihre Idee ergänzt und dominiert die anderen wirklich. Es würde mich freuen, sie geistig an unserer Seite zu wissen. Ich werde den Verträgen mit Freuden zustimmen.``

Er nahm sich die Verträge, lächelte den Herzog an und unterzeichnete sie.

,,Wissen Sie, ich würde sie außerdem gerne zu der ersten Fahrt des Projektes einladen. Die Fahrt wird noch nicht so tief in den Unbekannten Raum führen, dass wir uns um die Piraten große Sorgen machen müsste, aber trotzdem einen guten Einblick in die normalen Abläufe bringen. Das ganze wird nur wenige Wochen dauern und wenn si möchten, könnten sie uns auch vorher an einem Außenposten verlassen, aber ich würde mich Freuen sie dabei zu haben. Es wird ihnen natürlich an keinem Luxus mangeln. Die Ehrengäste der ersten Fahrt, Unternehmer wie sie, andere Verwalter und hohe Leute der Fourb-Gruppe wie ich, werden selbstverständlich auf einer Luxusyacht mitreisen. Wie gesagt, ich würde mich freuen sie dabei zu haben.``


[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane, Thyrus Muarenus
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Landeplatz/ Marikas Privatshuttle] Marika Reed

Nach dem Mittagessen hatte sich Marika in ihr Shuttle zurück gezogen. Die Suite war schön keine Frage, doch sie pflegte die Devise wichtige Entscheidungen auf ihrem eigen Grund und Boden zu treffen und zu überdenken. Sie blickte auf ein Hologramm ihrer Familie. In der Mitte sie mit ihrem Vater Danarius und ihrer Tante Delania, daneben ihre Schwestern Becka und Kara sowie ihre Mutter Gabriella. Eingekreist war die Patriarchenfamilie von den Familien der drei jungen Damen und ihren Kindern. Das Bild war entstanden als ihre Nichte Nirial geboren worden war... 11 Jahre... es konnte sich vieles verändern in 11 Jahren. Sie hatte alle ihre Kinder getestet, lediglich Neetra hatte sich als Nachfolgerin hervor getan. Es war nicht so das sie für ihre Kinder nichts empfand, doch war es als Älteste ihre Aufgabe die Nachfolge der Firma und die Ausweitung der Macht ihrer Familie zu sichern. Kael hatte sich als inkompetent heraus gestellt nachdem er Averia verlor, die Marika sowieso für ungeeignet als Frau ihres Sohnes befunden hatte. Seon war ein Ingenieur wie sein Vater und sein Bruder mit einigem mehr an Begabung, im Gegensatz zu seinem Vater war er jedoch an daran gescheitert, bei Verhandlungen mit Kuat Drive Jards Profit für das Unternehmen heraus zu schlagen. Er war kein Geschäftsmann... dann die Zwillinge... Natali war eine unglaubliche Sängerin und Pianistin, ein Propagandawerkzeug der Imperialen Kultur, was sie zwar begrüßte, in ihrem Unternehmen jedoch kaum verwerten konnte. Es gab lediglich eine gute Werbung ab. Neetra dagegen zeigte Potenzial, zwar war auch sie eine Künstlerin, mit ihrem Talent als Designerin, jedoch führt sie bereits jetzt eigene Geschäfte und vermarktet relativ erfolgreich ihre eigenen Arbeiten. Die Aufgabe von Marika, ihr Talent zu nutzen um das Produktspektrum um Mode zu erweitern verfolgte Neetra mit einem gewissen Enthusiasmus, der die Imperiale ein bisschen an sich selbst erinnerte.

Zuletzt fiel ihr Blick auf Treeya... die kleine war wahrscheinlich das wahre Wunder. Unglaublich abgebrüht und intelligent, Bestnoten und eine sozial hohe Stellung, sowohl auf Csilla als auch auf Muunilinst, war Treeya wahrscheinlich neben Neetra die einzig vernünftige der Fünf Bereicherungen die sie in die Welt gesetzt hatte. Kurz seuftzte Marika. Es war noch ausstehend, wie genau sie den Spirit auf den Markt bringen wollte. Um auf einen Schlag reich zu werden musste jedoch die Publissity hoch genug sein um einen direkten Verkaufserfolg zu erzielen. Wie genau sie das anstellen wollte wusste sie noch nicht aber mit der Zeit würde sich bestimmt etwas ergeben. Das Holobild wechselte zu einer Galaxiekarte gespickt mit Personalinformationen, Standortinformationen von freiem Personal, Exportlinien und Jahreszahlen. Die Verhandlungen mit dem Gouverneur waren nicht mehr nur das einzige was sie auf Borosk hielt. Es gab da ein Firmenprojekt das ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie hatte sich mit dem Kolonieprojekt der Fourb-Group beschäftigt und gelangte immer mehr zu dem Schluss, dass es sich für sie lohnen würde in dieses Unternehmen zu investieren. Wenn sie Ana, Farans Mutter, dazu bringen konnte, Geld in die Expedition zu stecken indem sie die Reihen von Dusklite aufstockte, dann könnten sich für die Jagdflotten und Verbände der Firma ganz neue Rohstoffquellen inklusive Anbaugebiete auftun, die sie mithilfe von Imperial Safetrade dann auch schnell für sich würde nutzen können. Es galt jetzt also einen Fuß in die Tür zu bekommen. Sie würde sich dafür jedoch nicht an den Gouverneur sondern an Castoria wenden. Zudem fand sie die Gesellschaft des Mannes als angenehm und Beziehungen zu Freunden von Faran wollte sie pflegen.

Gesagt getan schländerte die Imperiale lediglich eine halbe Stunde später in einem leichten Sommerkleid durch den unglaublich schönen Garten des Schlosses Horas, einem kleinen Pavillon entgegen der schön in der Sonne gelegen, den Idealen Platz für einen kleinen Plausch bildete wie sie fand. Lucius war noch nicht da, was Marika bei diesem Wetter nicht unbedingt störte. Sie nahm auf der Bank Platz und ließ sich genüsslich die Sonne ins Gesicht scheinen.


[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed
 
[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria

Lucius schlenderte durch die Gärten. In der einen Hand trug er ein Glas Sekt, den er aus einer privaten Sektkellerei mitgebracht hatte. Er liebte es, ein schönes Glas Sekt zu genießen, doch leider gab es nur wenige, die seinem Geschmack zusagten. Der eine schmeckte nicht, der andere schmeckte schon, hatte aber viel zu viel Alkohol und davon hatte sein Arzt ihm abgeraten. Eines Tages hatte er jedoch einen unglaublichen Durst auf Sekt gehabt und so kurzer Hand eine Sektkellerei gekauft. Nach 4 1/2 Jahren harter Arbeit war es ihm dann gelungen, einen Sekt zu kreieren, den er sich nicht im Traum hätte schöner vorstellen können. So etwas gab es nicht noch einmal in der Galaxie, vielleicht auch weil er recht speziell war. Eisgekühlt liebte er ihn. Eine seiner Leibwachen hielt deshalb auch einen Eimer der mit Eis gefüllt war in seinen Händen. In der Mitte thronte majestätisch die edle Flasche. Ein Sektglas hatte er auch für Marika mitgenommen, falls sie wieder erwarten doch probieren wollte. So strich er elegant durch die Gärten, begutachtete verträumt die wunderschönen Gewächse und nippte in Gedanken versunken an seinem Sekt. Seine beiden Leibwachen begleiteten ihn wie zwei stille Schatten. Seit einer Feier auf irgendeinem Planeten nahm er sie überall mit hin. Damals hatte er es nämlich nicht für notwendig erachtet Leibwachen mitzunehmen und wäre fast gestorben. Ein Attentat war auf ihn begangen worden. Körperlich zierte davon nur noch eine metallene Plombe knapp über seinem Herzen, doch der Schreck hatte ihm mehr zugesetzt. Ein ganzes Jahr nach seiner Behandlung war er wegen seiner psychischen Verfassung Arbeitsuntauglich gewesen. Dann begann er wieder zögerlich zu arbeiten. Zum Glück hatte er dann Faran getroffen. Ihm war es regelrecht zu verdanken, dass er jetzt hier stand. Hätte Lucius damals Faran nicht getroffen, würde er immer noch in diesem psychischen Tief sein. Dieses kleine Geheimnis aus seiner Vergangenheit war immer zwischen ihnen geblieben und er musste zugeben, dass es ihm aus unerfindlichen Gründen peinlich war darüber zu reden. Seit diesem Tag wichen die Leibwachen nicht mehr von seiner Seite.

Er wurde aus seinen Gedanken zurück gerissen, als ihm plötzlich aufging, dass es schon recht spät sein müsste. Er schaute auf seine Uhr und ihm wurde bewusst, dass er recht gehabt hatte. Er würde sich auf den Weg zu dem Pavillon machen, wo Marika auf ihn wartete. Aber wahrscheinlich würde Sie es auch schön finden, bei diesem Sonnenschein etwas Zeit für sich zu haben. Kurze Zeit später kam er aber auch an. Marika Reed wartete wirklich schon auf ihn, schien aber nicht verärgert zu sein.

,,Ah, Miss Reed. Verzeihen Sie, wenn sie lange warten mussten, aber bei diesem wunderschönen Wetter ... . Sie wissen bestimmt wie das ist. Darf ich ihnen den ein Glas Sekt anbieten? Aus meiner eigenen Sektkellerei, vielleicht ein wenig speziell. ``

Er lächelte freundlich zu ihr herüber und ließ sich dann ihr gegenüber nieder.

,,Wie kann ich ihnen den behilflich sein?``


[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria
, Marika Reed
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria

Während Marika so da saß und die Wärme der Sonne auf ihrer Haut spürte, schien sich Lusius etwas unbemerkt genähert zu haben. Sie zuckte kurz zusammen als sie das Knirschen der kleinen Steinchen des Kieswegs vernahm, öffnete die Augen und sah Lusius auf sie zukommen. Marika lächelte dem älteren Herren entgegen. Ihre gute Laune war nicht aufgesetzt, es konnte nach den Verhandlungen heute morgen nur besser werden. Er kam auf sie zu und nahm neben ihr Platz, das angebotene Glass Sekt nahm sie gern, probierte einen Schluck und wurde als Feinschmeckerin die sie nun einmal von Berufswegen aus war sehr positiv überrascht. Die wirklich angenehme Kühle die ihre Kehle hinunterrann in Kombination mit der etwas ungewöhnlichen Aromakombination erfrischten ungemein. Für einen einfachen Empfangssekt war dieses Getränk definitiv zu trocken und für die meisten wahrscheinlich einen Tick zu herb, als Drink welcher des Genusses halber konsumiert wurde eignete sich der Sekt aber auf jeden Fall.

"Ein Glas Sekt nehme ich gern Mister Castoria, ach und nicht notwendig dass sie sich entschuldigen. Ich habe einfach ein bisschen die idyllische Landschaft sowie die Sonne ein wenig genossen. Mhm, ein angenehmes Aroma ihre kleine Auslese, speziell keine Frage aber nicht ausgefallen genug um mich wirklich zu schrecken wenn sie wissen was ich meine. Ach und lassen sie uns zum Du wechseln, das halte ich für angenehmer, schließlich pflegen sie ja ein durchaus privaten Kontakt zu einigen Mitgliedern meiner Familie."

Ein weiteres lächeln und ein kurzes zwinkern, dann hielt sie ihm die Hand hin.

"Marika. Aber halten wir uns nicht solange mit Palaver auf, ich habe dich aus einem bestimmten Grund kontaktiert. Nun wie allgemein bekannt sein dürfte kaufen wir als IS Inc. Anteile unterschiedlichster Plantagen indem wir sozusagen Ernte gegen Marktanteile für Lokalfirmen tauschen und so Zugriff auf eine weit größere Rohstoffbandbreite als manch andere Lebensmittelhersteller erhalten. Worauf ich hinaus will ist, ich nein korrekter der Geschäftsrat hat ein Auge auf diese Expeditionsplanung in die Unbekannten Regionen geworfen. Wir könnten uns eine Beteiligung in Form von Geld und anderen Ressourcen vorstellen. Damit hätten die Fourb-Gruppe und das Imperiale Entdeckungskorps, das sie ja unterstützt, Zugriff auf viele gut ausgerüstete Jäger und Anbauspezialisten die bei der Erschließung und Vorbereitung von Kolonien durchaus von Nutzen sein könnten. Es ist existiert noch keinerlei vertragliches Konstrukt, ich wollte den Vorschlag lediglich einmal anklingen lassen. Entsprechend unserer Hilfe sind wir darauf aus die Flora und Fauna zu erforschen und eventuell für kleinere Anbauplantagen zu nutzen."

Sie nahm noch einen Schluck, während Lucius kurz nachdachte und dann zu einer Antwort ansetzte.

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria
 
[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed

Die Stimmung war entspannt und locker, so, wie dieser Ort auch dazu einlud. Marika, die ihm spontan das Du anbot, schien der Sekt zu schmecken. Das freute ihn und es bestätigte Marikas guten Geschmack in solchen Dingen. Der Pavillon war wirklich wunderbar. Er fühlte sich hier so entspannt, wie sonst nirgends. Ein leichter Wind wehte ihm ruhig in das Gesicht und erfrischte ihn von der relativen Wärme, die heute herrschte. Doch er wusste das diese Ruhe nicht ewig so bleiben würde. Er wusste, das Marika irgendetwas wichtiges von ihm wollte. Er hatte ein Gespür für solche Dinge. Außerdem hätte ihn Marika nicht während einer Art Geschäftsausflug gebeten, sich im Garten zu treffen, um sich auszuruhen und ein kleines nettes Gespräch zu führen. Fast wie abgestimmt fing sie dann auch an zu erzählen, was sie wirklich von ihm wollte.
Die Kooperation mit der Reed Gruppe würde ihm wirklich zusagen, vor allem um den Erfolg des ohnehin schon Prestigeträchtigen Projektes der Fourb-Colonies noch in die höhe zu treiben, das sagte ihm wirklich sehr zu. Und es stimmte ja, dass Anbauspezialisten nicht unvorteilhaft für ein solches Projekt wären. Lucius überlegte kurz, bevor er antwortete.

,,Miss Re ... Marika ... . Dein Vorschlag ist wirklich verlockend, sehr verlockend. Ich stimme dir vollauf zu, dass bei einem solchen Projekt Anbauspezialisten mehr als hilfreich wären. Gut ausgerüstete Jäger vor Ort sind natürlich auch hervorragend. Diese Idee, und damit spreche ich wohl im Namen, des gesamten Vorstands, gefällt mir außerordentlich gut und es wird nicht an der Fourb-Gruppe liegen, sollte ihre Idee später nicht umgesetzt werden.``

Er gestattete sich eine kurze Pause, genoss nochmals die Wärme und freute sich ein Lächeln auf Marikas Gesicht zu sehen.

,,Wir dürfen aber nicht vergessen, das die Planeten dem Imperium gehören werden, sie müssten also ihre Landfläche für Anbauspezialisten abgeben. Werden das denn die Verantwortlichen auf Imperialer Seite einsehen? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir nicht sicher bin. Die Philosophie des Imperiums ist mir ein wenig fremd, da ich die Position des Chefs für allgemeine Geschäftliche Beziehungen erst seit kurzem führe. Vorher hatte ich mehr mit anderen Unternehmen zu tuen.``

Er machte nochmal eine Pause, wollte diese ,,Hoffnungslosigkeit`` aber nicht einfach stehen lassen.

,, Aber wir haben einen Gouverneur auf unserer Seite und dazu noch einige andere hochrangige Persönlichkeiten. Von Mister Vayliuar weiß ich, dass er gedenkt, noch den Gouverneur Dubrillions, Agustin Prada, mit in`s Boot zu holen. Wenn dem, was ich gehört habe, glauben zu schenken ist, ist dieser Prada nicht dumm. Er wird schon wissen, was dieses Projekt mit Anbauspezialisten gewinnen würde. Prada besitzt außerdem hohe politische Achtung. So kann man die geizigen Verantwortlichen bestimmt von der Notwendigkeit überzeugen. Sollte das alles noch nicht reichen, naja, bei unseren Firmenvermögen wird bestimmt der ein oder andere Imperiale auch noch schwach.``

Das letzte war halb im Scherz und halb ernst gemeint. Lucius kannte vielleicht nicht die Imperiale Philosophie besonders gut, aber die Nachricht, das es Politiker gibt, die bei viel Geld schwach wurden hatte sich sogar bis zu ihm verbreitet. Bei dem Schmieren von Imperialen musste er nur auf einen Großteil der Unterstützung der Gruppe verzichten, da Joseph Fourb niemals bei sowas einsteigen würde. Aber Lucius war definitiv nicht arm und dieses Projekt würde ganz neue Tore für ihn öffnen. deshalb scheute er auch nicht, privat zu investieren.

[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria

Das Lucius ihr in dem Vorschlag beipflichtete und eine Beteiligung ebenfalls als positiv wertete war schon einmal eine gute Sache. Das Repertoir von IS Inc. zu erweitern und sogar mit einer engen Kooperation mit der Imperialen Verwaltungt zu werben würde ihnen gerade in der Imperialen Oberschicht noch einmal einen immensen Vertrauens und Bekanntheitsbonus zuspielen. Das die Sache gerade in der Anfangsphase mit einem hohen Geldaufwand verbunden war ließ sich nicht vermeiden, die zu erwartenden Gewinne würden das jedoch ausgleichen. Die Nachricht das der Gouverneur von Dubrillion Teil dieser Unternehmung werden sollte war für Marika neu und eine Information die ihr etwas sauer aufstieß. Bei dem was sie in den Nachrichten gesehen hatte und der Umstand das ein Dubrillionischer Unternehmer hier auf Borosk nun eine neue wirtschaftliche Existenz zu suchen schien, sprachen aus ihrer Sicht nicht unbedingt für diesen anscheinend sehr skrupellosen Bürokraten.

"Ich denke das Imperium wird ein "Eine Hand wäscht die Andere"-Angebot kaum ablehnen. Unsere Mitarbeiter stehen den Imperialen Siedlern mit Rat und Tat zur Seite und die Plantage-Flächen die wir uns davon erhoffen werden diese Hilfskosten die für uns entstehen definitiv nicht ausreizen. Ich denke die Verwaltung wird die Vorteile erkennen und darauf dementsprechend reagieren. Im übrigen profitieren auch ihre Angestellten von unseren Kenntnissen in der Herrstellung und dem Anbau von Lebensmitteln. Ein Minenarbeiter muss kräftig sein und eine Gesunde und angepasste Ernährung steigert Physische Leistung und die Psychische Belastbarkeit was ein Unfallrisiko durchaus minimiert. Ich will nicht für mein Unternehmen werben, sie sagten ja bereits quasi zu, lediglich erläutern warum ich einen Widerstand der Imperialen Regierung für einen Schnitt ins eigene Fleisch halte. Es schmählert ihren Wirtschaftlichen Gewinn in den neuen Kolonien."

Sie ließ sich von dem Sekt nachschenken und schaute etwas verträumt und in Gedanken in das große Blumenmeer bevor sie erneut ansetzte.

"Ich habe bisher noch nie mit dem Gouverneur von Dubrillion zu tun gehabt. Was man sich über ihn erzählt lässt mich jedoch dazu neigen zu sagen, dass das nicht unbedingt ein aus meiner Sicht wünschenswerter Geschäftspartner ist... Auch wenn Prada eine große Menge Geld beisteuern kann und es gut ist einen nicht durch direkte Wirtschaftliche Interessen kompromitierten Verwalter als Teil dieses Projektes zu begrüßen, der seinerseits eben die Argumente sehen wird die ich eben genannt habe, so traue ich ihm zu das er fallen und Schlupflöchern nutzen könnte um uns mithilfe seiner Kollegen und Freunde in der Verwaltung über kurz oder lang aus dem Geschäft zu drängen. Das mag zwar Jahre dauern aber ich plane gerne im vorraus solche Asteroiden zu umschiffen."

Ein kurzes nippen am Glas, während Marikas Züge nun durchaus berechnende und patriarchale Züge annahmen.

"Wo wir gerade bei Schiffen sind. Wenn wir uns darauf einigen sollten", ein kleines lächeln umspielte ihre Mundwinkel "dass du Lucius mich ins Boot hohlst, könnte ich einige Firmenkontakte auf Bastion bemühen um unsere Transportressourcen aufzustocken. Je besser diese Versorgungskette ist desto einfacher wird es für uns. Natürlich nur wenn das in eurem Interesse ist. Slebstverständlich würden wir lediglich vermittelnd tätig sein, die Leitung des Projektes unterliegt schließlich noch immer Fourb. IS Inc. hat noch einige unbenutzte LH3210-Frachter, die könnte man zu mobilen Operationsbasen ausbauen. Zimmer und Fracht für die ersten Tage, sowie mobile Labore oder Krankenstationen. Das wäre unser Angebot."

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria
 
[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed

Marikas Meinung nach, wären die Imperialen nicht so dumm, ihr Angebot abzulehnen. Als Lucius es sich genauer überlegte, musste er zugeben, dass es wahrscheinlich wirklich kein Problem werden würde. Seiner Meinung nach gab es bestimmt Imperiale Verwalter, die kein zusätzliches Land für irgendwelche Gärtner ausgeben wollten, aber solche Verwalter würden sich wohl nicht gegen zwei große Unternehmen plus hochrangige Verwalter stellen. Dafür hätten sie nicht genug Mut.

,,Ja, wahrscheinlich habt ihr recht. Nur wenige wären dumm genug ein solches Angebot abzuschlagen, und diejenigen, die es wären, würden niemals eine Stellung erreichen, die dem Projekt gefährlich werden könnte.``

Er nippte an seinem Glas und wies die Leibwächter so an, dass sie ihm den Rücken verdeckten, denn auf diesen schien gerade prall die Sonne. Lucius holte ein Datapad heraus und notierte sich kurz die momentan Lage. Auf den skeptischen Blick, den ihn daraufhin Marika zuwarf, wusste er schnell eine Antwort.

,,Oh, ich notiere mir nur immer den momentanen Stand der Verhandlungen. Eine Marotte von mir, die ich mir seit einer recht unschönen Geschichte gezwungener Massen aneignete und mit der Zeit schätzen gelernt habe. Die Geschichte ging nicht nur für mich ungut aus, sondern sofort für die ganze Fourb-Gruppe, da ich so wichtige Daten, die der Gruppe äußerst nützlich gewesen wären, durch einen Gedächtnisschwund verlor. Seitdem halte ich alles schriftlich fest. Normalerweise macht das einer meiner Diener, aber ich dachte mir, dass ich das heute auch gut selber übernehmen könnte. Das Niedergeschriebene wird sofort an einen Sicherheitscomputer auf Bastion weitergeleitet. Wenn sie wollen, können sie sich die Notizen auch gerne durchlesen, nicht das sie denken, ich würde ihnen in irgendeiner Weise unrecht tun.``

Nach seiner Ausführung schrieb er noch kurz weiter, bevor Marika fortfuhr und ihre Zweifel am Gouverneur Dubrillions feststellte. Dieses Misstrauen konnte Lucius gut nachvollziehen. Er hatte von den schrecklichen Zwangsenteignungen gehört, zu deren Opfern auch einige seiner Freunde gezählt hatten. Er war erschreckt von einer solchen Skrupellosigkeit gewesen, aber auch davon, wie unachtsam seine Kollegen gewesen waren. Am Ende hatte es sich aber zu einer Win-Situation für die Fourb-Gruppe entwickelt. Konkurrenz war ausgeschaltet worden. Außerdem waren einige der Betroffenen so getroffen gewesen, dass sie sich kurzerhand aus der Wirtschaft ganz zurückzogen und so auch ihre Anteile an anderen Firmen schnell verkauften. Hier schlug Joseph Fourb schnell zu und vermachte die Anteile nach und nach der Fourb-Gruppe.
Trotz alledem hatte das kennenlernen von Gouverneur Vayliuar dazu geführt, dass er das Vertrauen in das Imperium zurückgewann.

,,Dubrillions Gouverneur mag zwar eigen sein, aber wir haben mehr als gute Anwälte auf unserer Seite und dazu noch einen gleichrangigen Verwalter. Gouverneur Vayliuar versicherte mir des weiteren, dass es schon schlimmere Leute als Prada gegeben hatte. Die beiden scheinen sich auf einem guten Pfad kennen gelernt zu haben und dies wird sich in den kommenden Verhandlungen auch noch zusätzlich verstärken. Ich muss zugeben, Anfangs konnte ich mich mit der Idee auch nicht anfreunden, aber die ersten Gespräche mit Ansprechpartnern auf Dubrillion verliefen wirklich sehr gut. Trotz allem werden wir auch gut gerüstet sein.``

Lucius hoffte das damit erste Zweifel vor erst erstickt worden waren. Dann kam sie auf die Schiffe zurück.

,,Ein nicht schlechtes Angebot, wie ich zugeben muss, aber leider nicht das einzige. Es gibt noch einige andere Unternehmen, die auch bei diesem Punkt mit einsteigen würden. Deshalb kann ich momentan leider noch nicht soviel dazu sagen. Vielleicht ließe sich ja ein Treffen mit den anderen Unternehmen anbahnen.``

[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria

"Durchaus verständlich, ich erwarte auch keine direkte Antwort oder Zusage wenn ich ehrlich bin. Das können die Vertragsanwälte meiner Meinung nach regeln. Lediglich die Plausibilität eines solchen Vorschlags schien es mir Wert getestet zu werden."

Marika leerte das Glas und erhob sich. Sie ging einige Schritte, die Hände gefaltet und trat an die Brüstung des Geländers. Das Wetter spielte ihr in die Hände, unterstrich ihr momentan durchweg sonniges Gemüt. Warum sollte man sich auch über einen Sieg nicht freuen. Das der Vertreter eines Großunternehmens ihr dabei noch eine Möglichkeit der Expansion in Aussicht stellte half dabei ebenfalls beträchtlich. Ein Gang durch den Garten, wäre eventuell noch eine Idee für den heutigen Tag. So warm wie die Strahlen der Sonne auf ihrer Haut waren und wie das Blumenbeet geparrt mit dem strahlend blauen Himmel, eingerahmt von der Szenerie des Schlosses ergaben ein Bild was durchaus hätte inszeniert gemalt werden können. Um einige Geschäftstätigkeiten, wie eben das Melden des Erfolges und der somit entstehenden Beauftragen der Vertragsabteilung des Unternehmens, musste sie sich heute zwar noch kümmern aber diese kleine Auszeit im Schlossgarten war genug gewesen um die Batterien wieder aufzuladen.

"Ich hätte Lust auf einen kleinen Spaziergang Lucius, wir sollten die Firmenthemen für heute ruhen lassen und das gute Wetter und die Schöne Aussicht genießen, findest du nicht?"

Auch wenn es wahrscheinlich wenig gab das Sie als wichtiger als die Arbeit erachtete, so verspürte Marika im Moment den Drang zu einer etwas unbeschwerrlicheren Atmossphäre, einem Makel an dem sie definitiv noch arbeiten musste, und kam dagegen so sehr sie es auch versuchte nicht an. Ein Moment der Schwäche in ihren Augen zumindest, der sich am Besten nie wiederholen sollte.

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria
 
Zuletzt bearbeitet:
[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed

Marika zeigte sich einsichtig. Vielleicht konnte es ja bald wirklich ein gemeinsames Treffen geben. Dann schien es aber so, als ob Marika vorerst genug Geschäfte für einen Tag getätigt hatte und fragte ihn, ob er nicht Lust auf einen gemeinsamen Spaziergang hätte. Lucius schaute kurz an Marika vorbei, auf die wunderschönen Gärten, genoss noch kurz die Sonne und nippte noch einmal an seinem Glas. Dann erhob er sich und antwortete ihr galant.

,,Eine wunderbare Idee.``

,stimmte er zu und reichte sein Sektglas an eine seiner Leibwachen weiter. Er hatte erstmal genug getrunken. Dann machten die beiden sich auf den Weg durch die Blumenfelder. Die Sonne schien ihnen in das Gesicht und der herrliche Duft der Blumen um sie herum betörte Lucius Nase. Sie unterhielten sich über Belanglosigkeiten, über dies und das. Wie ging es Marikas Familie?, was machte Faran zurzeit eigentlich? Die Zeit verging wie im Flug. Sie tauschten Geschichten aus und nutzten die Zeit um sich besser kennen zu lernen. Kurz gesagt, es war wirklich schön und entspannend. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich hier eigentlich aufgrund der Verhandlungen befanden.

Langsam senkte sich die Sonne und ein kühler Wind strich ihnen um die Beine. Der Spaziergang näherte sich dem Ende. Sozusagen als Abschluss teilte Lucius noch eine Einladung mit.

,, Marika, ich würde mich wirklich sehr freuen, euch noch einmal ganz privat zu treffen, vor allem möchte ich Faran mal wieder sehen. Kurz, ich möchte euch ganz herzlich einmal auf ein Treffen einladen. Wo und wann lässt sich später bestimmt noch abklären, aber nur damit ihr vorgewarnt seid, solltet ich euch in naher Zukunft nochmal darauf ansprechen.``

Daraufhin gingen die beiden zurück zum Schloss, vor dessen Eingang Lucius sich galant verabschiedete.

[Borosk-System| Borosk | Schloss Horas | Schlossgärten] Lucius Castoria , Marika Reed
 
[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Schlossgärten] Marika Reed, Lucius Castoria

Die Zeit verging wie im Flug, während die beiden sich sehr angeregt über Persönliche Themen wie Familie, wobei Marika an dieser Stelle die Wahrheit wahrscheinlich verdrehte wie es ihr in den Kram passte zumindest sofern um es um ihre Zwei Söhne ging, natürlich war ihr Mann kurzzeitig Gesprächsthema und einige andere an sich Belanglosigkeiten, in einer Atmosphäre, die jeden Liebhaber dieser Alten Galaktischen Schnulzen bezaubert hätten. Wobei das Marika eher kalt ließ, natürlich war die Aussicht schön anzusehen, ein traumhaftes Panaroma, doch war ihr das Prinzip der Romantik größtenteils zuwider, was sie jedoch galant, eben wie eine Imperiale Lady, überspielte. Wobei der Vergleich mit einer Adligen ebenfalls nicht ganz korrekt war. Sie war keins dieser willenlosen, dennoch oft hochnäsigen Ausstellungstücke ihrer mächtigen Gatte, sie vereinte die weibliche Schönheit mit der männlichen Gewalt und Macht, zumindest in ihren Augen. Passend zu ihrem an sich wahrscheinlich eiskalten Inneren kühlte es merklich aus und eine angenehme Brise verwehte ihr Kleid verpasste ihr so einen Umhang ähnlichen Schatten. Ganz verleugnen das sie durchaus Spaß gehabt hatte konnte sie jedoch nicht.

"Liebend gern Lucius, wir werden sehen was sich machen lässt. Faran ist zur Zeit ja noch auf Csilla und solange wir die Kinder nicht versammeln müssen wird sich bestimmt eine Möglichkeit finden. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht."

Damit knickste Marika und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Shuttle, einmal noch eingehende Nachrichten checken bevor sie sich in ihre Suite begeben würde. Beim durchsehen der angekommenen Dossier fiel ihr eines ins Auge was sie zuerst stutzen und dann lächeln ließ. Kael würde also tatsächlich mal zu etwas gut sein und ohne dass er es wusste das Geld derer mehren die ihm wegen seines Verhaltens den Geldhahn abgedreht hatten. Alleine diese Ironie verleitete sie zu einem fast schon boshaften Grinsen, dieser naive Junge...

[Borosk-System/ Borosk/ Schloss Horas/ Landeplatz/ Marikas Privatshuttle] Marika Reed
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane, Thyrus Muarenus

Der Herzog lächelte ihm entgegen. An dem Ausflug konnte er persönlich höchstwahrscheinlich nicht teilnehmen, aber das war zu verkraften. Trotzdem schien er zufrieden mit dem schnellen Ergebnis. An dem Ausflug konnte er persönlich höchstwahrscheinlich nicht teilnehmen, aber das war zu verkraften. Hatte Aren zu früh zugestimmt? Nun ja, jetzt war es eh zu spät. Aren stand auf und die beiden Männer gaben sich die Hände. Er füllte die beiden Sektgläser, reichte eines dem Herzog und so wurde der Vertragsabschluss besiegelt. Als er das erste mal nippte, wurde ihm schlagartig klar, dass damit nun endgültig die Verhandlungen beendet waren. Es fühlte sich erleichternd an. Ein durchaus positives Ergebnis hatte er erzielen können, vor allem, wen man berücksichtigte, dass das hier seine ersten richtigen Verhandlungen als Gouverneur gewesen waren. Die beiden Männer unterhielten sich noch kurz über Belanglosigkeiten, bis der Herzog sich verabschiedete.

,,Herzog Muarenus. Ich hoffe, dass diese Geschäftsbeziehung noch gute Früchte tragen wird.``

Die beiden Männer verließen zusammen das Büro und Aren begleitete ihn noch kurz, bis sie vor der Tür zum Flur der Gästezimmer angelangt waren.

,, Das Schloss wird den ganzen, restlichen Tag noch zu ihrer Verfügung stehen, falls sie vorhaben, noch ein wenig Borosk zu genießen. Eine kleine Weinverkostungstour durch den restlichen Teil dieser ehemaligen Grafschaft kann ich ihnen noch ans Herz legen. Gemütliche Kutschen stehen voll und ganz zu ihren Verfügung bereit. Nach einem kleinen Abendessen wird das Schloss jedoch seine Tore schließen. Ich hoffe sie haben dafür Verständnis, dass sie bitte spätestens um 21:30 ihr Zimmer geräumt haben. Ansonsten wünsche ich ihnen noch einen schönen Aufenthalt. Alles Gute.``

Er lächelte den Mann an und sie verabschiedeten sich mit einem kräftigen Händedruck. Dann drehte sich der Herzog um und verschwand im Gästeflur. Aren atmete tief durch. Solche Verhandlungen zu führen, war schwerer als er gedacht hatte, aber es gab schlimmeres. Noch ein, zwei mal und er hätte sich komplett dran gewöhnt. Er ging in sein Büro zurück und überprüfte die wichtigsten Geschehnisse des letzten Tages. Sein Sekretär, Freund und Assistent, Julius Kyram stellte ihm jeden Tag die wichtigsten und interessanten Infos zusammen. Geordnet nach deren Priorität fand er jeden Morgen die wichtigsten Geschehnisse der Galaxie auf seinem Datenpad. Auch sein Terminplaner und eine kurze Beschreibung von relevanten Personen fand er auf diesem. Er setzte sich hinter den Schreibtisch, legte das Pad vor sich ab und überflog das wichtigste der vergangenen Stunden. Hier und da schnappte er interessante Infos auf. Grundsätzlich war nichts wichtiges geschehen, aber trotzdem sah er es als eine gute Routine an, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Als er diese Routine beendet hatte, ließ er Heirn Logane rufen, der das Arbeitszimmer bereits verlassen hatte. Er wollte ein kurzes Gespräch mit ihm führen. Natürlich waren wesentliche Informationen schon aus seiner Dienstakte hervorgegangen, aber eine Dienstakte konnte keine Persönliche Einschätzung ersetzten. Es dauerte kurz, bis der Mann ankam. Seine Uniform saß perfekt, als er eintrat.

,,Setzten sie sich doch, Mister Logane.``

Er bot seinem neuen Untergebenen einen Stuhl und ein Glas Sekt an.

,,Wir hatten zwar schon das vergnügen uns zu treffen, aber wirklich kennen lernen konnten wir uns bis jetzt ja noch nicht. Was führte sie zum Imperium und gibt es einen besonderen Grund, warum sie sich mit innerer Sicherheit beschäftigen?``

Er blickte ihn freundlich an und nippte an seinem Glas.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar

Mit geübter Gelassenheit ließ Heirn die Eindrücke des gemeinsamen Essens auf sich wirken. Die Speisen war delikat und zeugten von dem guten Geschmack des Gouverneurs gleichermaßen wie für sein Geschick die Gäste zu bewirten und ihnen zu schmeicheln. Ganz offensichtlich diente es dazu sie ihm gewogen zu machen. Er selbst hielt sich dezent im Hintergrund, lächelte und beantwortete routiniert die Fragen, die ihm gestellt wurden. Seine bisherigen Erfahrungen erlaubten es ihm ein freundliches Lächeln im Gesicht zu haben während er versuchte kritische Fragen möglichst ausweichend und nichtssagend zu beantworten. Noch dauerte es bis Heirn vollends in sein neues Amt und seinen neuen Aufgabenbereich eingearbeitet war. Borosk war ein Planet, dessen herrschendes Netzwerk er zunächst noch durchschauen musste und bis dahin galt es zwar die ihm übertragenen Aufgaben pflichtgemäß zu erfüllen, gleichzeitig musste er aber darauf bedacht sein niemandem auf den Schlips zu treten, der seiner Karriere später noch im Wege sein könnte. Er war seiner Frau und seiner Tochter schuldig ihnen eine möglichst baldige Abreise zu erlauben auch wenn er in seinem tiefsten Inneren bereits wusste, dass sein Aufenthalt auf Borosk von längerer Natur sein würde. Alleine schon weil zu viele und zu kurzweilige Versetzungen einen negativen Eindruck erweckten, verband man sie doch mit Sprunghaftigkeit und Unzuverlässlichkeit. Bald schon war das Mahl beendet, seine Uniform spannte um den Bauch etwas deutlicher und unauffällig lockerte er den Gürtel ein bisschen.

Wenig später, den Verhandlungen im Arbeitszimmer des Gouverneurs hatte er mehr körperlich denn geistig beigewohnt, befand er sich wieder dort, dieses Mal allerdings mit seinem neuen Vorgesetzten unter vier Augen. Den militärischen Drill noch in den Knochen schlug er instinktiv die Hacken zusammen und nahm Haltung an bevor er sich auf den ihm angebotenen Stuhl setzte. Er nahm das Glas Sekt in die Hand, prostete dem Gouverneur zu und nahm einen dezenten Schluck bevor er es wieder abstellte. Im Dienst mied er Alkohol normalerweise, doch manchmal konnte er der Höflichkeit wegen nicht ablehnen und begnügte sich dann mit geringen Mengen, die seine geistigen Fähigkeiten nicht beeinflussten. Privat gönnte er sich durchaus gerne einen hochwertigen Tropfen, seine Frau pflegte ihn dann immer mit ermahnenden Augen anzusehen.


"Es freut mich die Möglichkeit zu haben mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen. Immerhin verdienen Sie es zu wissen wer neuerdings an ihrer Seite arbeitet. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie sich auf mich verlassen können.", begann er seine Antwort. Trotz seines freundlichen Lächelns war sein Gesicht von einem gewissen Nachdruck geprägt, der seine Worte unterstreichen sollte. Er selbst saß kerzengerade und mit durchgestrecktem Rücken auf dem Stuhl, die Hände locker in seinem Schoß gefaltet. "Ich bin mir sicher, dass wir die gegenwärtigen Sicherheitsprobleme sehr schnell in den Griff bekommen werden. Die bisherige Zeit habe ich intensiv genutzt um mich in die Materie einzuarbeiten. Ich selbst stehe schon mein ganzes Leben im Dienst des Imperiums, wie auch schon mein Vater vor mir. Mein Studium habe ich in einer der Militärakademien absolviert bevor es mich aus dem Militärdienst heraus in eine zivile, politische Laufbahn gedrängt an. Ich glaube seiner Majestät dadurch besser dienen zu können." "Und selber mehr Auftstiegsmöglichkeiten zu haben.", fügte er gedanklich hinzu jedoch ohne sich etwas anmerken zu lassen. Eine Zeit lang hatte durchaus im Raum gestanden eine militärische Karriere zu verfolgen, doch auf Rat seines Vaters hin hatte er sich letztlich für den zivilen Weg entschieden. Als Soldat war die Möglichkeit während eines Krieges getötet zu werden einfach zu groß und Krisenherde neigten nur dazu sich in der Galaxis aufzutun. Der Bruderkrieg innerhalb des Imperiums und der anschließende Krieg gegen die Republik hatten das nur zu genüge bewiesen. "Das Ressort Innere Sicherheit ist dennoch die logische Wahl für mich, immerhin war ich lange genug Soldat um einiges an Wissen über Kriegsführung und Sicherheit bekommen zu haben. Ich werde Sie sicherlich nicht enttäuschen, Herr Gouverneur." Sein Lächeln wurde breiter und die weißen Zähne blitzten kurz zwischen seinen Lippen hervor. "Meine Frau mag Borosk viel zu sehr als dass sie über eine baldige Versetzung erfreut sein könnte." Er wusste, dass er seinem Vorgesetzten damit dreist ins Gesicht log, doch die Wahrheit würde nicht ans Licht kommen. So ausufernd seine Frau auch privat meckern konnte so professionell war sie in Gegenwart Dritter. Ihr lag es im Blut die bescheidene Ehefrau zu spielen um ihrem gemeinsamen Ansehen nicht zu schaden. "Die Verhandlungen scheinen ein Erfolg zu sein.", fügte er schließlich hinzu und versuchte das Gespräch auf Vayliuars Partner zu lenken.


[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane

Aren beobachtete den Mann sorgfältig, wenn auch nicht aufdringlich, als er sich eine Antwort zurecht legte. Aren hatte gelernt, dass jede noch so kleine Veränderung der Mimik etwas zu bedeuten hatte. Logane schien davon überzeugt, dass er die Lage gut in den Griff bekommen würde. Er erzählte etwas, über seinen bisherigen Werdegang und warum er das Resort der inneren Sicherheit übernehmen wollte. Dem Imperium besser in der Verwaltung zu dienen, als in der Arme, fand Aren eine recht seltene Ansicht, der er aber trotzdem nicht abgelehnt war.

,,Dürft ich sie fragen inwieweit sie sich damit erhoffen dem Imperium einen besseren Dienst zu erweisen?``

Natürlich hatte er schon eine Idee warum, aber er wollte wissen, was dieser Logane für eine Person war. Würde er im sofort eine patente Antwort vorlegen, würde Aren das zu schätzten wissen, wenn nicht verbarg sich hinter dem gepflegten Äußeren wahrscheinlich eine Person, die nur probierte sich bei seinem Vorgesetzten beliebt zu machen und ihm deswegen alles sagte, was diesem gefiel. Aren würde aus dem Bauch heraus dazu tendieren, dass seine erste Idee sich als richtig erweisen würde, aber man konnte nie wissen. Dann beteuerte Logane noch, wie sehr dieser Planet seiner Frau gefallen würde. Aren lächelte ihn an.

,,Das freut mich. Vielleicht ließe sich bald ein kleines Treffen arrangieren? Eventuell zu der Siegesfeier nach dem wir die Terroristen dingfest machen konnten. Wenn ich ihnen so zuhöre, bekomme ich ja schon den Eindruck, dass es morgen soweit sein könnte.``

, sagte er scherzhaft und nippte an seinem Sekt. Logane lächelte zurück und erkundigte sich nach dem Verlauf der Verhandlungen.

,,Durchaus. Der Planet wird davon mehr als nur profitieren. Ich selbst habe ja nur das Ergebnis der Verhandlungen mit unseren zwei Ehrengästen persönlich erlebt, aber den Berichten zu urteilen, die ich bis jetzt erhielt, verlaufen auch die kleineren Verhandlungen ganz nach unserer Zufriedenheit.``

Er überlegte kurz, ob er den Mann in seine weiteren Pläne einweihen sollte, die kleineren Unternehmen bald Zwangs zu enteignen und die größeren Durchgängig überwachen zu lassen, entschied sich aber dann doch dagegen. Diese Informationen waren für ihn nicht unbedingt relevant. Außerdem liefen Leute durch die Flure, die von dieser Information wohl nicht ganz so angetan wären. Es musste nur ein Wort aufgeschnappt werden ... . Später. Später würde er es ihm vielleicht mitteilen, wenn die Terroristen-Gefahr gebannt war und die Köpfe frei waren. Solange musste sich der Mann noch gedulden.

Nun erschien es Aren auch noch wichtig, über die wirkliche Lage der Terroristen Bekämpfung informiert zu werden.

,,Mister Logane, wie gedenken sie die Terroristen dingfest zu machen und wie weit sind diese Planungen bereits fortgeschritten?``

Aren horchte aufmerksam den Worten seines Gegenübers, bevor er etwas erwiderte.

,,Mister Logane, ich hoffe wirklich, sie können mit der schnellen Beseitigung der Terroristen Wort halten, auch wenn ich davon momentan überzeugt bin. Ich habe das Budget ihres Resorts wegen dieser ... ungewöhnlichen und gefährlichen Lage kurzfristig um 15 % erhöht. Eine professionelle Einsatzzentrale steht ihnen zur Verfügung, sowie teure Spezialisten. Sollten sie noch irgendetwas brauchen ... zögern sie auf gar keine Fall es mir direkt und sofort mitzuteilen. Ich habe nicht vor dieses Problem länger als nötig vor mir herzuschieben. Borosk soll nicht in die gleiche Problematik verstrick werden, wie schon so viele Planeten zuvor. Das Problem muss beseitigt werden, bevor es sich vollständig entfalten kann. ``

Aren verlieh seinen Wort mehr als nur ein bisschen Nachdruck. Dieses Problem ... es war wichtig, dass es schneller verschwand als es aufgetaucht war. Er beugte sich nach vorne.

,,Ich vertraue ihnen und ihren Fähigkeiten. Dieses Vertrauen sollten sie beim besten Willen nicht zerstören, wie es ihr Vorgänger gemacht hat. Dies befürchte ich zwar nicht, ich wollte es trotzdem aber gesagt haben.``

Loganes Vorgänger war nur wenige Tage im Amt gewesen, bevor er hingerichtet worden war. Der Anschlag war nur die Spitze des Eisberges. Monatelang hatte es an den verschiedensten Stellen gebrodelt und der Idiotische Vorgänger hatte es nicht geschafft, auch nur eine davon unter Kontrolle zu bringen. Nein, er hatte sogar den Terroristen Tür und Tor geöffnet, wie Nachforschungen gezeigt hatten. Von Waffenlagern in bedrohten Gebieten hatte er Truppen abgezogen, da er nicht daran geglaubt hatte, dass diese angegriffen würden. In einem dieser Waffenlager war auch der Rohentwurf der Bombe gewesen, die vor wenigen Tagen in der Hauptstadt explodiert war. Im Grunde war Aren gegen Hinrichtungen aber seine Berater und andere mächtige Männer Borosk waren über diese Inkompetenz so erbost gewesen, dass eine Verweigerung der Hinrichtung nur zu noch mehr Komplikationen geführt hätte.

Nun wandelte Aren sich aber vom strengen Vorgesetzten wieder zum ruhigeren Mentor.

,,Ich bin bereit ihnen noch mehr zur Erledigung ihrer Aufgaben zu gewähren. Der Erfolg hat oberste Priorität. Informieren sie mich außerdem über jede noch so kleine Entwicklung. Verstanden?``

Er blickte Logane tief in die Augen.

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar

"Natürlichen dürfen Sie das.", erwiderte Heirn mit einem Lächeln, das jedoch kurz darauf verschwand und Entschlossenheit Platz machte. "So notwendig Krieg auch sein mag um das Imperium zu einen und einen gemeinsamen Feind zu bieten bin ich der festen Überzeugung, dass es die Gouverneure, Moffs und Großmoffs sind, die die konkrete Gestaltung des Imperiums im Namen seiner Majestät zu übernehmen. Wir formen diese Galaxis nach unserem Willen und bestimmten die Spielregeln, nach denen unser Zusammenleben funktioniert. Ein Soldat wird zwar genau so gebraucht wie ein Politiker, doch nur der Politiker findet Beschäftigung sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten." Er schloss seine Ausführungen mit einem kräftigen Nicken. Mit seinen Worten hatte er nicht einmal gelogen. Zwar fühlte er sich der Armee durch seine Ausbildung und das harte Training durchaus verbunden, doch letztlich war sie ein Instrument, das es zu benutzen galt. Wollte er das Imperium nach seinem Willen formen, eines Tages als Gouverneur oder vielleicht noch in einem ranghöheren Amt, so war ihm das als Offizier nicht möglich.

"Sehr gerne.", antwortete er auf den Vorschlag doch bald seine Ehefrau mit dem Gouverneur bekannt zu machen. Ein kurzer Moment der Trauer und der Sehnsucht legte sich auf sein Gesicht als er an seine erste, seine wahre Herzensdame dachte. Unwillkürlich versteifte er sich ein wenig, doch das würde nur jemandem mit einem scharfen Auge wirklich auffallen. "Eine Siegesfeier wäre ein angemessener Anlass und meine Frau liebt es sich für derartige Zwecke in Schale zu werfen. So wie alle Frauen vermutlich.", fügte er mit einem Lachen hinzu und offenbarte damit einen Teil seines chauvinistischen Weltbildes. Zwar war er nicht völlig abgeneigt ihnen Führungspositionen zu zuweisen wenn sie sie wirklich verdienten, ganz im Gegensatz zu Aliens, doch in erster Linie war er dennoch der Überzeugung, dass ihre Arbeit darin bestand ihren Männern den Rücken frei zu halten und die Kinder zu erziehen. Im Austausch dafür oblag es den Männern für die finanzielle Sicherheit ihrer Familie zu sorgen und ihr ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Heirn griff zu seinem Sekt und nahm einen weiteren, kleinen Schluck. Er prostete dem Gouverneur zu als dieser anmerkte die Siegesfeuer würde seinen Worten nach wohl bald bevorstehen.

"Ihr Erfolg ist sogleich Borosks Erfolg.", merkte Heirn an. "Es freut mich, dass die Verhandlungen zu unseren Gunsten verlaufen."

Dann lenkte der Gouverneur das Gespräch auf ein ernsteres Thema, aufmerksam sah er ihn an. Er ließ eine kleine Pause verstreichen bevor er antwortete. "Nun, Herr Gouverneur, ich versuche noch die kleinen Teile zu einem vollständigen Puzzle zusammen zu legen. Ich habe mich bereits mit dem Team vertraut gemacht und es sind nur fähige Individuen darunter. Sorgen bereitet mir die Natur des Anschlags auf unsere Hauptstadt. Giftgas in derartiger Menge erwerben und zünden zu können spricht für ein organisiertes Geschehen, das zum einen extern unterstützt sein und zum anderen Kontakte in den Regierungsapparat haben könnte. Noch wäre es vorschnell öffentlich von Verrätern in der hiesigen Verwaltung zu sprechen, doch ich werde keine Möglichkeit außer Acht lassen. Dieses Verbrechen muss gesühnt und dieser Abschaum ausgelöscht werden!" Er schlug sich mit der Faust in die flache Hand, eine einfache Geste um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Zufrieden hörte Heirn zu, dass der Gouverneur sein Budget aufstockte und ihn mit weiteren Männern versorgte um den Terroristen Herr zu werden. Gleichzeitig wusste er, dass damit hohe Erwartungen und Anforderungen an ihn gestellt wurden. Wie zur Bestätigung klärte der Gouverneur ihn über das tragische Schicksal seines Vorgängers auf, der wegen seiner Verfehlungen und seiner Schwäche exekutiert wurde. Ein Schauer durchfuhr ihn als er sich vorstellte wie es war vor einem Erschießungskommando zu stehen, doch er bewahrte seinen Augenkontakt mit seinem Vorgesetzten.

"Ich werde Sie nicht enttäuschen, Herr Gouverneur.", betonte er erneut auch wenn er sich nicht sicher war wie realistisch es sein konnte alsbald Ergebnisse zu liefern. Diese Terroristen waren keine unzufriedene Randgruppe, die sich mit kleinen Streichen gegen die Obrigkeit auflehnte. Sie waren erfahren, trainiert, in gewisser Weise professionell. Vor ihm standen große Herausforderungen, dessen war sich Heirn bewusst.

"Ich werde Sie über die Ergebnisse sofort und persönlich unterrichten!"


[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane

Logane vermutete also interne Spitzel. So etwas vermutete Aren auch. Und er würde es schnell erfahren, so hoffte er zumindest. Das Spionage-Netzt, dass er eingerichtet hatte würde solche Unschönen Begebenheiten frühzeitig aufdecken. Einige Spione waren bereits in die Verwaltungsapparate eingespeist worden. Doch das genügte nicht. Einen Großteil des Geldes, dass ihm diese Verhandlungen einspielen würden, würde er für die Erweiterungen dieses Netzes ausgeben. Ob er Logan davon berichten sollte, dass wenn es wirklich Spione gäbe, diese wahrscheinlich bald schon auffliegen würden. Nein, dass konnte er nicht tun, noch nicht. Er kannte diesen Mann noch nicht gut genug, um ihm wirklich zu vertrauen und in diesem Spionage-System gab es nur eine Person, der er wirklich voll und ganz vertrauen konnte. Sich selbst. Alle anderen waren Opfer des Systems, so sehr sie auch glaubten, es nicht zu sein. Sein Stellvertreter dachte höchstwahrscheinlich, dass er unbeobachtete blieb, aber auch er wurde bewacht. Auch Innerhalb des Boroskanischen-Sicherheitsdienstes wurde dieses Prinzip angewandt. Die hohen Führungspersönlichkeiten dachten, dass sie an der Spitze stehen würden, doch das stimmte ebenfalls nicht. Es gab verschiedene interne Agenten, die sie beobachteten. Diese Agenten wiederum dachten vielleicht, dass sie frei von Beobachtungen waren, doch auch das stimmte natürlich nicht. Sie wurden wiederum von denen beobachtet, die sie beobachteten. Es war kompliziert, dass wusste Aren. Aber genau diese enorme Komplexität war es, die das System auszeichnete. Keiner würde auf die Idee kommen, dass so etwas umzusetzen sei. Das war aber auch wirklich schwierig. Aren musste einiges von seinem privat Vermögen zum Ausbau ausgeben, da die eigentlichen Geldgeber solche Summen nicht einfach so ohne weiteres ausgeben würden. Die neuen Investoren brachten neu finanzielle Sicherheit. Borosk war wohlhabend. Die Resorts waren mit einem wirklich guten Budget versehen und so konnte Aren einen Großteil der Einnahmen umleiten, ohne dafür den Wohlstand Borosks zu riskieren. Aber er schweifte gerade gedanklich ab. Logane saß immer noch vor ihm und er musste sich konzentrieren. Später, wenn er alleine war, dann konnte er diesen Gedankengängen in Ruhe wieder Nachgehen.

Logane versicherte ihm, dass er zufrieden sein würde und dass Arens Befehle eingehalten werden würde. Er hoffte das er diese Versprechen halten würde. Doch er wollte Logane ein wenig Mut machen.

,,Sehr gut. Ich glaube wirklich, mit ihnen hat Borosk einen Glücksgriff getätigt.``

Er lächelte den Mann an. Eigentlich waren seine Worte aber mehr Holes Geschwätz. Er wusste noch nicht wie er den Mann einschätzen sollte. Natürlich, seine Akte war gut und auch seine Antworten und Ausführungen waren mehr als zufriedenstellend gewesen. Logane war bestimmt ein guter Politiker, dass glaubte er sofort. Aber ob er auch als Sicherheitschef geeignet war? In diesem Metier zählten Taten und Logane hatte jetzt mehr Möglichkeiten, als genug um sich zu beweisen. Er hoffte der Mann würde diese auch ergreifen.

,,Gibt es von ihrer Seite aus noch irgendwelche Fragen?``

Aren blieb noch kurz sitzen und hörte seinem Gegenüber zu. Als dieser geendet hatte erhob sich Aren. Er würde zurück nach Borosk-City aufbrechen. Die Lage dort schien wieder mehr oder weniger unter Kontrolle und er musste der Bevölkerung Mut machen. Es half bestimmt, wenn es sah, dass auch der Gouverneur da war. Außerdem wäre er so näher am Geschehnis und die Verhandlungen waren ja eh beendet worden. Er war hier nicht mehr von Nöten. Einer seiner Minister würde den Rest schon schaukeln können. Vielleicht hatte Logane ja Lust, mit ihm auf den anderen Kontinent zu reisen, auf dem Borosk-City sich befand. Er wollte ja nicht überheblich sein, aber seine bestens ausgestattete Fähre wäre bestimmt ein angenehmeres Gefährt als das, was Logane zu bieten hatte.

,,Ich werde gleich nach Borosk-City aufbrechen. Wollen sie mich in meiner Fähre begleiten? Platzt genug wäre auf jeden Fall.``

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar

Mit einem Lächeln quittierte er das Kompliment des Gouverneurs und leerte das Sektglas. Er wusste, dass Komplimente auf dem Parkett der Politik nur von kurzer Dauer und nur so lange ernst gemeint waren wie man demjenigen von Nutzen sein konnte. Schmeicheleien führten dazu, dass man sich in Sicherheit wog und seine Aufmerksamkeit vernachlässigte. Er jedoch war alt genug das zu wissen. Sollte er nicht in der gewünschten Zeit die gewünschten Ergebnisse liefern würde sich dieses Kompliment wohl alsbald in das Gegenteil verkehren, das Schicksal seines Amtsvorgängers war Beweis genug. Das leere Glas gab ein sanftes Klirren von sich als er es vor sich abstellte.

"Diese Terroristen verdienen es bestraft zu werden. Weder Sie noch das Imperium als Ganzes kann es sich erlauben Schwäche im Angesicht unseres Feindes zu zeigen." Er schüttelte den Kopf, offene Fragen gab es keine mehr. Noch konnte er seinen Vorgesetzten nicht zur Gänze einschätzen auch wenn er natürlich Nachforschungen über ihn angestellt hatte. Bemüht nicht auf die Dienste seiner Kontakte im Imperialen Geheimdienst zurückzugreifen musste er jedoch gestehen, dass über den offiziellen Propagandaapparat nicht viel herauszubekommen war. Wie immer verloren sich die schlechten Seite imperialer Politik im HoloNetz nur zu schnell und hinterließen ein fragwürdig positives Image in der Öffentlichkeit.

"Gestatten Sie mir eine Frage: wie werden Sie in der Öffentlichkeit mit dem Anschlag umgehen? Noch scheint die allgemeine Geheimhaltung zu wirken auch wenn meine Frau mir bereits von Gerüchten über das Attentat berichtet hat, die sich in der Bevölkerung breit machen. Bei einem Anschlag dieser Größe scheint es mir unwahrscheinlich ihn lange verborgen halten zu können. Ein Statement von Ihnen würde sicherlich dazu beitragen Zuversicht zu verbreiten, immerhin haben Sie alle Hebel in Bewegung gesetzt um den Terroristen auf die Schliche zu kommen. Werden sie dann erst öffentlich hingerichtet werden Sie als Held in den Augen der Bevölkerung von Borosk gelten." Nachdrücklich sah er den Gouverneur an und fügte dann noch schnell hinzu: "Das soll selbstverständlich nur eine Empfehlung sein, es liegt mir fern Ihnen zu sagen wie Sie sich verhalten sollen." Demütigend senkte er dabei den Kopf. Innerlich hasste er es zu kriechen, doch er wusste genau, dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelte wollte man sich in den Augen seines Vorgesetzten nicht unbeliebt machen.

"Ich nehme das Angebot gerne an mit Ihnen zurück nach Borosk-City zu reisen. Ich wollte dort ohnehin mein Lager aufschlagen um den Ort des Anschlags zu inspizieren und von dort das weitere Vorgehen zu koordinieren."


[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas | Arbeitszimmer] Heirn Logane; Aren Vayliuar
 
[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Arbeitszimmer]-Aren Vayliuar, Heirn Logane

Auf Arens Nachfrage, ob Logane noch irgendwelche Fragen hätte, erkundigte sich dieser danach, wie Aren mit dem Anschlag in der Öffentlichkeit umgehen wolle. Logane hielt es für kaum möglich, diesen Anschlag noch lange geheim zu halten. Darüber hatte Aren sich auch schon Gedanken gemacht. Der Mantel des Schweigens sollte nicht auf Dauer bleiben, dies wäre auch vollkommen unmöglich gewesen. Die Investoren hatten bloß von den Infos verschont werden sollen. Es wäre bestimmt nicht zuträglich gewesen, wenn die Investoren gewusst hätten, dass der Planet, in den sie investierten, zurzeit von Terroristen geplagt wurde. Aren hätte ihnen Rückversicherungen und Vertragserleichterungen zusichern müssen, wenn sie überhaupt noch dabei gewesen wären. Doch nun waren die Verträge unterzeichnet, es gab kein Zurück mehr für die Unternehmer. Aren hatte sich im Grunde schon etwas recht ähnliches überlegt, wie es ihm nun Logane riet. Er wollte eine öffentliche Rede vom Haus des Imperiums halten und der Bevölkerung Mut machen. Außerdem würde er diese Chance nutzten, um seinen Bekanntheitsgrad im Imperium zu steigern. Als Unternehmer war er in diesem gerade in den Medien oft anzutreffen. Aber er wollte auch sein politisches Image steigern. Und wie ging so etwas besser, als eine Terroristenbande auszulöschen, und dass auch noch als recht junger und frischer Gouverneur. Natürlich würde bei den Ehrungen am Ende auch Logane nicht übersehen werden, sollte er den Wort halten. Aren war keine Person, die Ehre von anderen Einstrich. Einige Reporter warteten bereits in Borosk-City, die das ganze ins Holonet übertragen wollten.

,,Mir ist durchaus bewusst, dass diese Ereignis nicht viel länger Geheim gehalten werden können. Größtenteils ging es mir darum, dass die Investoren nichts mitbekamen. Ein solches Ereignis wäre den Verhandlungen bestimmt nicht zuträglich gewesen. Ich wollte, sobald Borosk-City erreicht ist, eine öffentliche Ansprache halten. Um entsprechende Pressevertreter kümmerte sich mein Assistent bereits. Deswegen habe ich e auch recht eilig, nach Borosk-City zurückzukehren. Ein Gouverneur stärkt den Mut in der Bevölkerung.``

Er blicke zu Logane herüber. Dieser senkte demütig den Kopf. Aren hatte ebenfalls oft kriechen müssen. Oft hatte es ihn fast zur Weißglut getrieben. Er hatte stundenlang an den Aufgaben von seinem Vorgesetzten gesessen. Und wenn dann ein anderer Gouverneur vorbeigekommen war, wurde Aren wie der letzte Dreck behandelt, obwohl sein Vorgesetzter Gouverneur nur die Wort aufsagte und die Vorschläge machte, die Aren in mühsamer Kleinstarbeit zusammengesammelt hatte. Es war im Gesamtbild betrachtet kein schlechtes Leben, ganz und gar nicht. Er hatte viele Vorzüge wegen diesen Sonderarbeiten genossen. Wäre Aren nicht klar gewesen, dass Knight ihn bald zum Gouverneur ernennen würde, er hätte wahrscheinlich alleine dafür gesorgt, dass sein Vorgänger abdankte. Hier ein paar Credits, dort ein paar Credits und es wäre zu einigen Aufständen gekommen, die Knight nicht alleine hätte lösen können. Aber naja, dass war Schnee von gestern. Nun war er der Gouverneur.

,,Eine Hinrichtung wird bestimmt den Erfolg nur noch besiegeln. Aber sein sie sich gewiss, sie werden ebenfalls ihr Stück von der Torte des Erfolges bekommen, sollten sie Wort hallten. Ihre Arbeit wird nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ich bin keine Person, die die Lorbeeren anderer restlos für sich selbst beansprucht.``

Er lächelte den Mann an. Als Logane ihm zusicherte, dass er ihn gerne begleiten würde, stand Aren auf.

,,Das freut mich. Folgen sie mir bitte.``

Aren griff nach einer Tasche, in der wichtige Unterlagen verstaut waren und ging dann aus dem Büro heraus und herunter, zum Ausgang, um zu dem Shuttle zu gelangen

[Borosk-System | Borosk | Schloss Horas| Flur ]-Aren Vayliuar, Heirn Logane
 
Zurück
Oben