Nirauan (Nirauan-System)

[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Empfangshalle/ Kantine] Kael, Aren Vayliaur, Gregor Relkh, alle drei umgeben von NSCs

Gott mehr konnte man diese ganze Unternehmung doch nicht in den Himmel loben... dass der unorthodoxe Offizier Kael mit Vornamen ansprach kam dann gleich danach. Er zählte diesen Relkh nicht einmal ansatzweise zu seinen Freunden und der Mann hatte nicht einmal den Anstand ihn erst einmal zu siezen und dann konnte er noch nicht einmal seine Ragbezeichnung benutzen? Sie waren hier zumindest halb im Dienst, was den Kerl nicht ein wenig zu stören schien. Dass vor allem dieser Haufen Chaoten und Idioten ganz sicher absolut keinen sinnvollen Beitrag zu dieser ganzen Expedition leisten würde stand für Kael ohne Zweifel fest. Da half dem Lieutenant auch dieser versucht hochgestochene Formulierung einer Einladung für später... dabei musste dem Mann entgangen sein dass an diesen Empfang die Einweisung in das Militärische Prozedere stattfinden würde. Wie gerne würde er diesem Kerl dieses lächeln aus dem Gesicht fallen sehen... doch dazu hatte er leider nicht die Befugnisse und auch keinen wirkungsvollen Ansatz.

"Ich würde es vorziehen das sie mich weder duzen noch während des Dienstes vergessen das wir uns in eben jenem befinden Lieutenant Relkh und nein ich werde mit ihnen ganz sicher nicht anstoßen, denn wie ihnen auffallen könnte folgt im Anschluss dieser Veranstaltung die Vorbesprechung für die kommende Woche. Demnach werden sowohl sie als auch ich uns mehr als weit von jeglichem Alkoholischen Getränk fernhalten."

Damit wandte er sich wieder an den Gouverneur um den eigentlichen Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Relkh sollte sich wieder seinem Pudding und damit dem Wohlbefinden seiner Kugel widmen...

"Sie müssen bei mir nicht für ihren Plan werben Gouverneur. In dieser Hinsicht bin ich wahrscheinlich dass was man als beratungsresistent bezeichnet oder habe zu lange unter den Chiss gelebt und ihre Skepsis adaptiert, möglich wäre beides. Vielleicht klingt es nach Schwarzmalerei aber wenn uns tatsächlich eine Katastrophe erreicht... lassen wir das....", ich habe erfahren was ich wissen wollte.

"Was meine Mutter angeht, wenn sie tatsächlich ein Geheimnis haben sollte, so kann ich ihnen versichern dass niemand außer ihr das gesamte Ausmaß dessen kennt. Sie hatte schon immer ein unglaubliches Händchen dafür ihre Gedanken und Pläne für sich zu behalten. Sie Gouverneur werden warten müssen bis sie ihr kleines Geheimnis entweder mit ihnen oder mit der Welt teilt und lassen sie mich ihnen einen Rat geben. Meine Mutter ist ein Monster und absolut gnadenlos wenn sie Blut geleckt hat. Ich weiß wovon ich rede."

Kaels Blick ging zum Chrono. Da er wusste das Relkh kaum gehen würde musste er das tun auch wenn er vorgehabt hatte noch einige Worte mit dem Gouverneur zu wechseln, er wollte weg von dem anderen Mann der Armee.

"Leider habe ich noch ein Gespräch mit einigen Neuzugängen in meinem Zug. Gouverneur ich wünsche ihnen noch eine angenehme Führung mit ihren unfreiwilligen Anhängern, Lieutenant Relkh ich sehe sie bei der Vorbesprechung. Gentleman."

Damit zwängte sich Kael durch die Menschenmassen, schob noch schnell die restlichen Kanapees in sich hinein und verließ den Saal. Vielleicht konnte er sich noch ein wenig hinlegen oder sowas...

[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Hangar] Kael
 
[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Orbitalstation der Fourb-Gruppe | Empfangshalle] - Aren Vayliuar, Kael Reed, Chaoten Trupp (Gregor Relkh), Massen von NPCs

Ein Mann brach aus den Reihen dieser Chaoten Truppe aus und legte vorher noch ein Schälchen Pudding ab. Er sprach sie an, ohne dabei bei Mister Reed auf das dienstliche Verhältnis zu achten. Er bedankte sich auch bei Aren für diesen freundlichen Empfang. Dieser war erstmal ein wenig perplex, dass ein etwas überfressender Mann sich einfach so, während eines Gesprächs zwischen sie gedrängt hatte und konnte deshalb erstmal nur freundlich nicken. Gerade als er die Sprache wieder gefunden hatte, begann Mister Reed diesen Lieutenant herunterzuputzen. Er bemängelte so ziemlich alles was dieser gerade von sich gegeben hatte. Dann wandte er sich, als würde es den anderen Mann nicht mehr geben, wieder Aren zu und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. Reed und Relkh kannten sich also, wie es schien und sie waren sich wahrscheinlich nicht auf dem besten Fuß begegnet. Aber auch Aren, der den Mann noch gar nicht hatte kennenlernen können, kam Relkh seltsam vor, besonders für einen Imperialen Offizier. Dann wandte auch er sich wieder ihrem ursprünglichen Gespräch zu.

Er ließ sich noch immer nicht von diesem Projekt überzeugen. Was die Pläne seiner Mutter anging, hatte auch er keine Ahnung, aber warnte Aren vor ihr und mahnte ihn zur Vorsicht. Doch damit schien auch schon das Gespräch beendet. Mister Reed musste noch mit einigen Neuzugängen sprechen und wünschte dem Gouverneur noch viel Spaß mit dem Haufen von Speichelleckern, die er gerade losgeworden war. Zum Glück musste er sich nicht mehr mit diesen herumschlagen.

,,Vor dieser Prüfung rettet mich eine Pressekonferenz. Vielleicht lässt sich unser Gespräch wann anders einmal fortsetzten, ich währe dem zumindest nicht abgeneigt. Sollten sie nach mir suchen, sprechen sie einfach einen herumirrenden Mitarbeiter meines Unternehmen an.``

Er lächelte dem Mann zu. Dieses Gespräch war deutlich besser verlaufen, als Aren es sich zu träumen gewagt hatte und er hatte wirklich eine Interesse an einer Fortführung. Mister Reed wandte sich ab und drängte sich durch die Massen. Dann wandte Aren sich Mister Relkh zu.

,,Ich danke ihnen für das Lob. Lassen sie es sich noch gut gehen, bis es zu besagter Vorbesprechung geht. Ich muss mich leider entschuldigen. Die Presse ruft.``

Er setzte ein freundliches Lächeln auf und wandte sich ab. Das Lächeln verschwand sofort. Mister Relkh war bestimmt privat überaus nett und sympathisch, aber in der Armee musste er keine solche Person haben, vor allem wen er ihr später quasi sein Leben anvertraute.

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Als Aren den Raum der Pressekonferenz betreten hatte, war dieser bereits mit einigen Reportern gefüllt. Seine Mitredner saßen neben ihm, unter anderem Mister Klenstrov und Vertreter der Erkundungskorps. Der Raum füllte sich rasch und als ein Türsteher ihm ein Zeichen gab setzte er mit einer lauten Stimme zu seiner Rede an, die die Besucher sofort verstummen ließ und wurde dann ruhiger.

,,Meine Damen, meine Herren, ich darf sie im Namen der Fourb-Gruppe und der Erkundungskorps herzlichst zu dieser Pressekonferenz begrüßen. Mein Name ist Aren Vayliuar, Vize Vorstand Fourb Gruppe. Das Projekt zu dem es gerade eben den Startschuss gab ist eine Kooperation des Imperiums und meines Unternehmens, dass sich dafür einsetzt, Planeten des Unbekannten Raums zu entdecken, zu erforschen und zu kolonialisieren. In der momentan stattfindenden kleinen, internen Eröffnungsfeier sollen bereits erste Militärische Operationen durchgegangen werden und geübt werden. Die eigentlichen Expeditionen werden erst später starten. Nun zu ihnen welche Fragen darf ich ihnen beantworten?``

Er blickte fragend in die Runde und lächelte kompetent.

[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Orbitalstation der Fourb-Gruppe | Pressekonferenzsaal] - Aren Vayliuar, Vertreter der Fourb-Gruppe und der Erkundungskorps, Journalisten ( unter anderem Satira Syfa)
 
[ Nirauan - Orbitalstation der Fourb-Gruppe - Empfangshalle - Kantine ] Gregor Relkh, Gregors NPC´s

Gregor blieb etwas verwirrt zurück, als beide Männer sich von ihm abwandten und gingen. Nun Kael war zu verstehen, im Dienst den Rang zu vergessen war nicht soooo gut. Aren war nett gewesen, aber distanziert. Diese reichen Typen waren ja immer so drauf. Er war ja höflich gewesen, also warum sich beklagen. Gregor ging zum Buffet und nahm seinen Puddingteller an sich. Dann ging er zurück zu seinem Trupp der jetzt mit einer der letzten war die an den Tischen saßen. Der Rest der Leute hatte sich zurückgezogen und war in angeregte Gespräche vertieft. Seine Leute waren lauter und ausgelassener geworden, da sie wohl den Großteil des Alkohols unter sich aufgeteilt hatten.

Gregor setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch und begann seinen Pudding zu essen. Als er fertig war, schob er seufzend den Teller von sich und rülpste leise. Laurens und Börmann waren in ein ausuferndes Gespräch über die Vorzüge von Twi`lek Frauen, gegenüber zu menschlichen. Sham hatte begonnen ein paar Teile zu sammeln und diese zu einer, für Gregor unglaublich aussehenden Apparatur zusammen zu bauen, die mit etwas Vorstellungskraft nicht wie ein Sprengsatz aussah. Minia und Uzrikal waren gerade dabei eine Sektflasche zu lehren.

Minia sah bezaubernd aus. Die Uniform stand ihr perfekt und betonte ihre Figur genau richtig. Und ihr lächeln war einfach... Gregor ertappte sich dabei, dass er sie anstarrte und bemühte sich dies zu unterlassen. Er genehmigte sich einen Magenbitter und fragte dann in die Runde:


"Wer will die Geschichte hören, wie ich einmal einem trandoshanischem Kopfgeldjäger seine Waffe abgenommen habe?"

Alle drehten sich zu ihm um. Nun war die ganze Aufmerksamkeit bei ihm, das mochte er. Er hatte es schon immer geliebt Geschichten zu erzählen. Und diese Geschichte, war eine seiner Lieblinge. Er räusperte sich einmal etwas, natürlich auch um Spannung aufzubauen und begann dann mit seiner Erzählung.

"Damals in meiner Kneipe auf Adin, habe ich jeden Dienstag und Donnerstag einen Wettbewerb veranstaltet. Der der das Gebräu, dass ich aus Restbeständen zusammengestellt hatte, auf einmal leer trank, bekam den Abend über vier Freigetränke seiner Wahl. Das sie dieses wirklich ekelige Gesöff trinken mussten, schreckte zwar viele nicht ab, aber sie schafften es meist nicht. Eines Abends dann trat ein Trandoshaner in meine Kneipe, lass das Schild und fragte dann in einem echt Rüden Tonfall, ob ich ihm eines der Gebräue machen konnte. Ich natürlich wie ich bin machte ihm eines und er setzte es wortlos an und trank den ganzen halben Liter auf einmal aus. Ich war natürlich erstmal etwas Buff. Der Typ hatte keine Miene verzogen und hatte dann verlangt, dass ich ihm über den ganzen Abend Freigetränke geben sollte. Ich sagte ihm das er vier Getränke frei bekommen konnte, mehr nicht. Der Typ plusterte sich auf. Und naja so ein Trando ist halt auch ein Anblick, wenn der meint sich aufzustemmen. Er hat einen JSP-14 gezogen und ihn mir an die Brust gehalten und gesagt, dass ich ihm besser gehorchen sollte. Ich mache ihm also ein Bier und dann.....[dramatische Pause]... habe ich ihm, als er es trank und die Waffe gesenkt hatte, einen Krug über gezogen und mich dann auf ihn gestürzt. War ein ziemliches Gerangel. Ich habe einige blaue Flecke gehabt. Nachdem ich dann seine Waffe hatte habe ich ihn natürlich freundlich gebeten mein Lokal zu verlassen. Der Bursche hat Augen gemacht und ist gerannt, wie Schmitz Katze. Und so habe ich einen tollen neuen Blaster bekommen. Und die Moral von der Geschicht: Sei immer lieb zum Wirt, sonst wirds dir schlecht ergehen. Und nun ab mit euch ins Bett, morgen wird ein langer Tag."

Alle standen auf, beglückwünschten ihn zu seiner Geschichte und gingen mit ihm zu dem Schlafquartieren. Er musste vorher aber noch zur Vorbesprechung. Ein wenig erschöpft, machte er sich auf den Weg zum Besprechungsraum.

[ Nirauan - Orbitalstation der Fourb-Gruppe - Empfangshalle - Schlafquartiere ] Gregor Relkh, Gregors NPC´s
 
[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Konferenzsaal der ] Kael, Gregor Relkh, diverse NPCs

Das kleine Nickerchen hatte nicht wirklich geholfen, es hatte ihn eher gerädert in die Realität zurückgeholt als ihn das Chrono an den bevorstehenden Termin erinnerte, der dann auch noch fast einschläfernd begann. Sie saßen in einem Hörsaalartigen Konferenzraum und unten endete gerade die Einführungsrede von Colonel Pak Hawkins, dem Leiter der Ganzen Übung. Etwas gelangweilt schob sich Kael aus seiner etwas zusammengesunkenen Position wieder nach oben. Sie näherten sich dem Programm für die nächsten Tage. Neben ihm hatte der etwas beleibte Relkh auch bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr abwesend gewirkt schien aber ein ähnliches Interesse an den nun folgenden Infos zu haben wie der Blauhäutige. Hinter ihnen aufgereiht saßen ihre Trupps, fein säuberlich nach Squads sortiert wie es sich gehörte und neben den diversen Söldnern und Soldaten der Chiss die ebenfalls anwesend waren, wirkte neben Kael auch die ganze Gruppe des Interspeziesprogramms weniger fehl am Platz als sie es sonst irgendwo im Imperium wahrscheinlich getan hätte. Kaum hatte er den Gedanken zuende gebracht flammte ein Ablaufplan auf dem Großen Bildschirm auf.

Expeditionsvorbereitungsübung/Kooperationsübung mit den Teilnehmenden Kräften
Teilnehmer:
  • Mitglieder der Imperialen Armee und der Marines der Imperialen Flotte des Expeditionskorps
  • Zwei Spürtruppen-Kompanien des Sturmtruppenkorps
  • Aufklärungsgruppe der Vorgeschobenen Verteidigungsflot
  • Mitglieder Privater Sicherheitsdienste

Programm:
Tag 1:
- Begrüßung auf Nirauan
- Taktische Einweisung und Informationen über die Arbeit in den Unbekannten Regionen, Zuständigkeitsklärung
- Teamaufteilung und gemeinsames Training auf dem Schießstand und bei einem Hindernislauf
- Fazit der Ausbilder

Tag 2:
- Luftlande und Zonensicherungslehrgang Teil 1: Kombinierte Landemanöver
  • Aufbauen einer gesicherten Landezone mit Landungsbooten bei Tag
  • Aufbauen einer gesicherten Landezone nach Absprung aus Landungsbooten in Zwei Varianten bei Tag
  1. Mit Landungsschirmen
  2. Mit Jetpacks
  • Fazit der Ausbilder gegen Abend
- Luftlande und Zonensicherungslehrgang Teil 1 (Fortsetzung)
  • Aufbauen einer gesicherten Landezone mit Landungsbooten bei Nacht
  • Aufbauen einer gesicherten Landezone nach Absprung aus Landungsbooten in Zwei Varianten bei Nacht
  1. Mit Landungsschirmen
  2. Mit Jetpacks

Tag 3:
  • Luftlandetraining mit wechselnder Kommandokette in Unterschiedlichem Gelände
  • Ausbilder-Feedback

Tag 4:
- Luftlande und Zonensicherungslehrgang Teil 2: Exfiltration von Erkundungsteams
  • Exfiltration per Sturmlandung bei Tag
  • Exfiltration aus der Schwebe bei Tag
  • Fazit der Ausbilder gegen Abend
- Luftlande und Zonensicherungslehrgang Teil 2 (Fortsetzung)
  • Exfiltration per Sturmlandung bei Nacht
  • Exfiltration aus der Schwebe bei Nacht

Tag 5:
- Exfiltrationstraining mit wechselnder Kommandokette in Unterschiedlichem Gelände
- Ausbilder-Feedback

Tag 6:
- Theorie-Einheit zu Aufgaben Polizeilicher Sicherheitskräfte und Personenschutz I
  • Block 1: Grundlagen Polizeilicher Tätigkeit
  • Block 2: Grundlagen des Personenschutzes
- Schießstand und Hindernislauf mit einem neuen Team
- Theorie-Einheit zu Aufgaben Polizeilicher Sicherheitskräfte und Personenschutz II
  • Block 1: Kooperationsgrundlagen in Wechselnden Teams
  • Block 2: Zivil-Eskorte

Tag 7:
- Personenschützer- und Eskorten-Training auf Trainingsgelände
- Feedback der Ausbilder

Tag 8:
- Personenschützer- und Eskorten-Training auf Trainingsgelände
- Feedback der Ausbilder

Tag 9:
- Personenschützer- und Eskorten-Training im Gelände mit/ohne Fahrzeuge
- Feedback der Ausbilder

Tag 10:
- Abschlussübungen in Luftlande und Personenschutzmanövern
- Nachbesprechung der Übungswoche
- Marschbefehl nach Sposia zu einer Übung in Fremdgelände

Tag 11 – Tag 14:
- Sposia-Einsatz

...

Ein eng gestaffelter Zeitplan schlug ihnen entgegen. Alle Gedanken an eine Mittelmäßige Feldübung wurden hier Lügen gestraft, anscheinend hatte der Kommandostab auch eher eine Vorstellung die sich wenn auch nicht ganz so schwarzmalerisch mit Kaels Einstellung zu dieser ganzen Sache deckte. Den großen Augen seines Nebenmannes nach zu urteilen hatte dieser mit weit weniger gerechnet, ein Fakt den Kael unglaublich befriedigend fand. Sollten die Leute vom Interspeziesprogramm ruhig mal schwitzen wie normale Soldaten. Auf jeden Fall schien das auf den Bildschirm projezierte, dem Raunen nach zu urteilen zumindest für Gesprächsstoff zu sorgen. Schließlich erhob der Colonel erneut seine Stimme und brachte damit wieder Ruhe in den Raum.

"Wie sie sehen haben wir ein recht eng abgestecktes Trainingsprogramm für sie ausgearbeitet. Was hier jedoch keine Erwähnung ist, dass die Übungen allesamt unter den Augen der Öffentlichkeit ablaufen werden. Jeder Teilnehmer der Expedition hat ein Anrecht darauf zu wissen, dass sein Leben in den Händen gut geschulter fähiger Männer und Frauen befindet, nichts anderes wollen wir vermitteln. Es werden diejenigen Gruppen aussortiert und zu einem Zweitdurchlauf gebeten, die nach diesen Vierzehn Tagen die Grundkenntnisse noch nicht verinnerlicht haben, denn sie werden sie brauchen. Sie stellen nicht nur die Militärische Präsenz in den Kolonien und auf den Schiffen dar sondern werden auch jegliche Polizeiaufgaben wahrnehmen bis Örtliche Sicherheitskräfte in entsprechender Zahl ausgebildet und einsatzfähig sind. Desweiteren wird es für Freiwillige Zivilisten die Möglichkeit geben sich für die Rettungsoperationen oder sonstige Übungen als zusätzlichen Realitätsgrad zur Verfügung stehen. Bei kompetitiven Aufgabenstellungen, treten sie gegen die Mitglieder der Scout-Kompanien des Imperialen Sturmtruppenkorps an, die uns freundlicherweise dafür vom Oberkommando zugeteilt wurden.

Gibt es sonst noch Fragen ihrerseits? Falls ja, dann wenden sie sich bitte an ihre Ausbilder und begeben sie sich dann zu den ihnen zugeteilten Standorten. Die restlichen Informationen erhalten sie in den eingeteilten Teams bei der Überführung auf die Planetenoberfläche. Damit wären sie entlassen und ich wünsche ihnen viel Vergnügen."


Damit salutierte der Colonel und nach und nach erhoben sich die ersten und machten sich zu ihren Shuttles auf. Kael konnte nicht verhindern, das ihm ein Kommentar über die Lippen rutschte, der sich ganz Zweifelsohne an Relkh richtete und mit einem anerkennenden leisen pfeifen eingeleitet wurde.

"Ganz schön strenges Programm dass das Korps hier auffährt. Die weiter oben rechnen also auch mit allerlei Problemen und Schwierigkeiten..."

Relkh plauderte natürlich wieder in gewohnter Manier drauf los, schien sich gar zu freuen, dass die Initiative so unfreiwillig von dem Hybriden ausgegangen war, während sie und ihre Soldaten den Weg in Richtung Shuttles antraten.

[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Konferenzsaal der ] Kael, Gregor Relkh, diverse NPCs
 
[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Konferenzsaal der Station] Gregor Relkh, Kael Reed, NPC´s

Gregor hatte der Präsentation schweigend gelauscht. Sie war sehr langatmig gewesen und war ihm viel zu Streng aufgezogen. Auf Shili hatte er nur patrouillieren müssen und vielleicht einmal einen kleinen Mob an Rebellen in die Flucht schlagen müssen. Nun schwand seine Hoffnung auf ein Abenteuer in den unbekannten Regionen. Es verdampfte und zurück blieb ein kleiner Klumpen aus langweiliger, stupider und geistloser Trainingsarbeit. Seine Leute waren wohl fähig genug diese Dinge zu beherrschen. Wofür war denn die Grundausbildung da. Es half ja nichts. Wenn er sich nun beschweren würde, dann wäre die Kacke am dampfen und darauf hatte er noch weniger Lust. So verbuchte er das ganze als sinnlose, aber unumgängliche Zeitverschwendung und besah sich den Plan noch einmal.

Dann sprach Kael neben ihm: "Ganz schön strenges Programm dass das Korps hier auffährt. Die weiter oben rechnen also auch mit allerlei Problemen und Schwierigkeiten..."

Kael war wie immer nicht anzusehen, was er dachte. Allmählich gefiel Gregor dieser Zug an ihm. Es war immer spannend herauszufinden, was der Chiss dachte. Der Pädagoge in ihm rieb sich voller Vorfreude die Hände und grinste. Aber seine Aussage war richtig. Oder sie hielten sie alle für nicht tauglich genug, was ja durchaus sein könnte. Die Leute die diese Pläne erstellten, hatten eh kaum Ahnung von dem, was hier wirklich vor sich ging. Sie saßen in ihren Büros und tippten es einfach nur ein. Bei diesem Gedanken fühlte sich Gregor irgendwie wohl. Jetzt mit einem guten Sandwich auf dem Stuhl hocken und seine Lieblings Soap ansehen. Bei dem Gedanken seufzte er kurz auf. Rael sah ihn etwas perplex an. Gregor besann sich wieder auf die Wirklichkeit und bemühte sich ihm zu antworten.

"Naja kommt drauf an wie man es nimmt. Ich könnte es mir vorstellen. Ist ja nen ganz schönes Abenteuer, zu dem wir aufbrechen. Ich meine stell dir vor das wir Welten sehen, die noch kein anderer zuvor gesehen hat und wir können auf ihnen landen und sie erkunden. Wir können Kolonien gründen, die bestimmt sehr gut laufen werden. Dann kann man sich, wenn man mal alt ist dort auf einen guten Umtrunk treffen und davon schwärmen, wie cool es doch war diese Planeten zu entdecken. Und es kann ja was passieren klar, wir wissen ja nicht was da so los ist. Wer weiß auf wen oder was wir treffen. Aber naja ein paar neue Außerirdische Rassen zu treffen hätte was, vor allem wenn die Frauen gut aussehen." Er stupste Kael mit dem Ellenbogen an und grinste. Dann wurde er wieder ernster. "Vielleicht trauen sie uns einfach nur nicht so viel zu und denken, dass wir nichts können. Wäre echt unfair. Meine Leute machen ihren Job echt gut und ich denke mal deine auch. Wir werden sehen."

Er überlegte kurz und ihm viel auf, dass er im Dienst schon wieder vergessen hatte Kael mit seinem Dienstrang anzureden. Schnell schob er ein "Lieutenant Reed." Er zog ein Sandwich aus seiner Hosentasche, biss einmal herzhaft ab und kaute es genüsslich.
Minia hatte sie ihm heute morgen fertig gemacht. Er hatte schon viele Sandwiches gegessen, aber solche hatte er noch nie kosten dürfen. Sie waren mit einer ihm unbekannten Gelee bestrichen, dass Gregor noch nie gesehen hatte. Aber mein Gott es war herrlich. Es war wie eine Explosion in seinem Mund. So musste Minia sich gestern Abend gefühlt haben. Aber ihre Sandwich-mach-künste, machte sie für ihn nur noch unwiderstehlicher. Da er noch Stunden über sie und Sandwiches zu senieren, doch er wollte ja weiterkommen. Er hob das dick bestrichene und wunderbar duftende Sandwich vor Kael und fragte ihn:


"Und Mister Reed haben sie Hunger. Das ist das beste Sandwich in diesem Quadranten, ach was in der gesamten Galaxis. Probieren sie mal. Sie werden Augen machen."

Erwartungsvoll schwenke er es vor Kael auf und ab.

[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Konferenzsaal der Station] Gregor Relkh, Kael Reed, NPC´s
 
[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Hauptstandort von Fourb-Colonies | Pressekonferenzsaal] - Aren Vayliuar, Vertreter der Fourb-Gruppe und der Erkundungskorps, Journalisten

Die Pressekonferenz verging recht schnell. Die Pressearbeiter stellten die ein oder andere Frage und sahen sich nebenbei ihre Pressemappen an. Aren konnte die meisten selbst beantworten, für ganz spezifische Fragen an die Erkundungskorps standen dann aber auch ihre Mitglieder bereit. Nach einer guten halben Stunde war die letzte Frage beantwortet worden und Aren stand auf und verabschiedete sich. Dann verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zu seinem Büro. Dort angekommen ließ er sich hinter dem Schreibtisch nieder. Sofort schaltete er den integrierten Holokommunikator an und wählte die Frequenz nach Borosk aus. Nach kurzem warten erschien bereits ein hagerer Mann, der recht verschlafen wirkte. Aren realisierte sofort, dass es zurzeit wohl Nacht in Borosk-City sein müsse. Der Mann schaute ihn kurz an, bis er bemerkte, um wenn es sich bei Aren handelte. Dann schreckte er sofort auf.

,,Oh, Sir, Verzeihen sie. Wie kann ich ihnen helfen?"

,,Leiten sie mich an Mister Kyram weiter, soweit dieser nicht schläft."

Der Mann blickte Aren kurz an. Bevor er wieder mals hoch schreckte. Er schien wirklich sehr müde zu sein.

,,Ja, selbstverständlich. Aber ich glaube, er schläft. Wir haben hier gerade 2 Uhr morgens. Ich probiere es aber trotzdem einmal aus."

Man konnte bereits sehen, wie der Mann sich zur Seite lehnte und begann, ein paar Schalter zu drücken, bevor Aren ihn ansprach.

,,Machen sie sich keine Mühe. Er kann ruhig weiterschlafen. Es ist nichts von Bedeutung."

,,Wenn sie meinen, Sir."

Aren nickte dem Mann noch kurz zu, bevor er den Kanal unterbrach. Dann setze er sich an sein Holopad und begann eine Nachricht zu schreiben. Er wollte, dass sein Assistent und Sekretär nach Nirauan kam, um hier die ein oder andere Aufgabe zu übernehmen. Er hatte sich die ganze Veranstaltung kleiner vorgestellt, aber die Militärischen Oberkommandierenden und Chefs der Sicherheitsfirmen hatten ein recht umfangreichen Programm ausgearbeitet. Die Nachricht konnte warten, so dringend war es auch wieder nicht.

An Kyram, Julius; Borosk-City, Haus des Imperiums:

Nachricht wird übermittelt ...

Sehr geehrter Mister Kyram,

ich möchte sie darum bitten, ebenfalls nach Nirauan aufzubrechen, um einige Dinge mit mir persönlich abzusprechen und Nachrichten an Borosk zu verfassen. Das ganze hat noch Zeit bis morgen. Eine Nachricht an ihre Privatfähre wurde bereits von mir übermittelt. Sie wird ab morgen, 6 Uhr, zu ihrer Verfügung stehen. Machen sie sich sofort nach dem lesen dieser Nachricht auf nach Nirauan.

Mit freundlichen Grüßen

Aren Vayliuar, Gouverneur Borosks

Nach dem Abschicken dieser Nachricht informierte er noch die Privatfähre. Dann machte er sich wieder mals auf den Weg. Dieses mal würde er den Trainigsplan beobachten. Ein Gleiter, der ihn zu dem Trainingsgebiet bringen sollte stand bereits bereit.

[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Hauptstandort von Fourb-Colonies | Privat Büro] - Aren Vayliuar
 
[Nirauan-System/ Nirauan/ Orbitalstation der Fourb-Gruppe/ Konferenzsaal der Station] Kael, Gregor Relkh, diverse NPCs

Es gab manchmal diese Momente in denen man annehmen konnte, der beleibte Soldat sei tatsächlich ein guter 2nd Lieutenant mit Manieren, doch im nächsten Augenblick schaffte der Panzerzugführer es immer diesen erträglichen Status in etwas umzuwandeln das Kael nahe an die Grenze zur Weißglut brachte. Es war ihm nicht einmal klar warum genau, fakt war jedoch der Gleichrangige benahm sich erbärmlich. Sie waren in keinem Fall Freunde, den wenigstens hätte Kael erlaubt ihn zu duzen, der Beleibte schaffte es also die halbwegs gute Laune des Blauen in tiefste Gewitterwolken zu verwandeln und Kaels Kiefer mahlte, während er alle bösen Kommentare zurück hielt. Diese absolut naive Haltung zu dem bevorstehenden zeigte Kael außerdem etwas das er vorher einfach angenommen hatte relativ deutlich. So sehr der 2nd Lieutenant auch kampferfahrung haben musste, ein solches Erlebnis wie diesen "Routine"-Einsatz auf Aradia hatte sein Kamerad definitiv noch nicht erlebt. Vorstoß in unbekanntes Gebiet konnte genau so erbarmungslos sein und Kael hatte nicht vor noch einmal so viele seiner Soldaten aufgrund von Unerfahrenheit oder durch schlechte Planung zu verlieren. Gleichzeitig hoffte er tief in den hintersten Bereichen seiner selbst nicht nochmal solchen Höllenkreaturen gegenüber zu stehen. Es war nicht die Angst vor den Yevethanern an sich, sondern das Unbehagen dass sie in der Logik seines Verstandes nicht vollständig erfassbar waren. Glaube und Fanatismus waren oft unlogisch und eine Waffe die ihm kalte Schauer über den Rücken laufen ließ. Der Ellbogen in seiner Seite sorgte fast dafür dass Kael seinem Nebenmann derbe einen in die Fresse schlug, seine Nerven waren doppelt gereizt, die Bilder wurden schwächer aber ohne es zu wollen dramatisierte er seine ersten Kampferfahrungen viel zu sehr und hemmte sich unbewusst selbst. Der Hybrid musste sich zwingen die Hand locker zu lassen und ruhig zu bleiben, es schickte sich nicht für ein Mitglied seiner Familie und einen Abkömmling der Chiss auf eine solche Weise die Fassung zu verlieren, bei dem Kommentar Relkhs seine Leute seien auf jeden Fall kompetent und das HQ würde sie nur unterschätzen war Kael jedoch einem lauten Lachen mehr als nah. Dieser Haufen Chaos? Da war seine Selbstmordhorde ja disziplinierter...

Der Versuch die Form zu retten schlug bei Kael mittlerweile nicht mehr an und als der beleibte mit einem Sandwich in Kaels Gesicht herumfuchtelte konnte sich dieser nicht mehr einfach stumm zurück halten.


"Ich würde es mehr als begrüßen wenn sie mir das Ding aus dem Gesicht nehmen 2nd Lieutenant. Zudem wüsste ich nicht dass wir mittlerweile beim Du angekommen sind, etwas das ich in keinem Fall nachholen werde. Reißen sie sich im Dienst ihrem Stand gemessen ein wenig zusammen, schließlich repräsentieren sie hier wie der Rest von uns das Imperium... Nehmen sie einfach ein mal ein wenig Form an."


Weiter kam Kael nicht, denn mittlerweile drängte die Gruppe in die Sentinel-Shuttles in denen bereits Hologramme leuchteten. Die Fahrt in die Hölle konnte beginnen.

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Der Blauhäutige fiel absolut fertig auf die harte Feldmatraze innerhalb des Gemeinschaftslagers. Sie waren in Gruppenunterkünften nach Einsatzgruppen unterteilt untergebracht. Im Fall des 133. Zuges beeinhaltete dies den Panzerzug von Lieutenant Relkh von dem Kael von Anfang an gewusst hatte und die 8. Untergruppe der 4. Division der VVF der Chiss, 36 trainierte, kalte und sehr disziplinierte Soldaten, die von Anfang an klar gemacht hatten dass sie die Imperialen Partner für minderwertig hielten. Eine Haltung die jedoch nicht wirklich lange gehalten hatte. Der Hindernislauf zu Beginn des ersten Tages hatte sie bereits gebrochen. Der Chiss Lieutenant mit dem Rufnamen Akeer hatte das Kommando über Relkh und Kael erhalten und ihm war relativ schnell klar geworden, dass es ohne blindes Vertrauen in die ihm zugeteilten Fremdkräfte nicht möglich war. Nachdem sie zum ersten Mal das Ziel einige Minuten hinter der ihnen unbekannten Zeitgrenze erreichten und es innerhalb der neuen Alliierten noch immer so eisig zuging wie auf der Oberfläche von Csilla ahnte noch niemand der Anwesenden was ihnen bevorstand. Sieben Mal prügelte das Ausbilderteam sie durch den Hindernis-Parkour bis im letzten durchlauf das Eis abgebaut war, da die körperlichen Reserven eine Zusammenarbeit unabdingbar machen und sich das Ziel durch eben jene schlussendlich nur im Zeitrahmen erreichen ließ. Kael hatte mit vielem gerechnet, doch nicht mit solch einem erbarmungslosen Drill. Das Fazit am Abend war niederschmetternd, wie sie beim Abendessen erfuhren nicht nur für ihre Gruppe, doch da die Übungen und die Abschlussbesprechungen unter Augen der Öffentlichkeit stattfanden schob man das den ersten Abend noch auf die Reporterpräsenz und die persönliche Anwesenheit des Gouverneurs Aren Vayliuar.

Wie absolut falsch sie gelegen hatten wurde Kael erst am nächsten Tag deutlich. Die Landemanöverübung gestaltete sich als Hölle. Ihre Gegner bei jedem Versuch bildeten die Sturmtruppen, die in den ersten zwei Sprungdurchgängen keinen Stein auf dem anderen ließen und Kaels und Akeers Leuten Relkhs Panzer wortwörtlich unterm Arsch wegschossen. Kreativität und bestimmte Techniken und Kniffe sollten verinnerlicht werden, in jedem Durchgang wurden sie besser, doch es war jedem klar, diese Übung war eine Vorbereitung auf das kommende, es hieß alles so schnell es ging aufzusaugen und umzusetzen. Highlight der Tagesetappe bildete für Kael der Absprung mit Jetpacks, indem sein Zug vollständig zum ersten Mal zeigen konnte was für eine Mordmaschinerie er eigentlich war. Die absolute Gleichgültigkeit mit der die Todgeweihten hinab rauschten und die Verbissenheit forderten zwar jedes mal einige Opfer, banden die Sturmtruppen aber vollständig und Kael bekam langsam ein Gefühl dafür wie er die Soldaten anzupacken hatte damit ein annehmbares Ergebnis entstand. Die Entscheidung Arys und Barrezz zu befördern bestätigte sich in der Übung und gerade durch das Fazit gegen Abend erneut, was Kael mit Auftrieb gen Nacht fiebern ließ. Relkhs Truppe stellte sich auch als durchaus braucbar heraus, wobei Akeer mit dem Umgang innerhalb der Gruppe nicht wirklich zufrieden war. Der um einiges erfahrenere Offizier ließ nach einigen Fehlschlägen während der Nachtübungen sowohl Kael als auch Relkh respektive für einige Aktionen ihrer Soldaten gerade stehen. Der Chiss war gnadenlos direkt, ähnlich wie die Sturmtruppen wenn ihnen ein Fehler unterlief.

Tag Drei bis Fünf standen den vorherigen beiden in nichts nach, wobei hier einige weitere Schwierigkeiten warteten. Der Wechsel der Kommandokette an Tag Drei machte den drei Offizieren mehr zu schaffen als Kael zugeben wollte, die Hohe Zahl an Verlusten und Wiederholungen verdeutlichte dies bis aufs letzte. Während der Exfill-Übungen mussten sie dann auch noch ungeschulte Zivilisten schützen und aus der Gefahrenzone bringen, was ähnlich war als würde man Kinder hüten müssen die sich freiwillig in die Schusslinie begaben einfach um einen zu Ärgern. Am Fünften und letzten Tag der erstren Praxisphase funktionierte der Kommendowechsel zwar flüssiger, Kaels Leute gerieten wegen der sehr langsamen und defensiven Haltung Relkhs häufiger mit dem eher behäbigen Mann aneinander. Mittlerweile waren zumindest während der Übungen die Differenzen unter den Offizieren abgelegt, denn eines hatten sie gelernt eine Schwache Führung bedeutete unweigerlich den Tod für den Großteil ihres Landungsverbandes.

Nach dem heutigen Theorieblock meldete sein Körper durch die Dauerbelastung langsam erste Verschleißerscheinungen an und seinem Trupp schien es nicht anders zu gehen. Stumm und still hatte es dieses Überlebenstraining doch irgendwie geschafft, sie wenigstens etwas mehr zu einer Einheit zu schweißen. Streit flammte keiner auf und Koordination war möglich, es fehlte jedem die Kraft für Alleingänge, der Wille sich gegen den Tod zu stemmen war jedoch bei keinem Soldaten der 133. verloschen, eine Eigenschaft die Kael mehr und mehr lernte für sich zu nutzen. Relkh konnte er noch immer nicht haben, aber der sichtlich hohe Anteil an körperlicher Berwegung und nervlichem Druck sowie die Tatsache, dass ihre Verpflegung so gehalten war wie auf der echten Mission schien dem Mann zudem seine so heiß geliebten Sandwiches zu verwehren, was Kael ein wenig schadenfroh stimmte. Sichtlich erschöpft glitt er in den so befreienden Halbschlaf hinüber, der bereits in wenigen Stunden wieder von der Glocke zum morgendlichen Aufwärmtraining unterbrochen werden würde... Personenschutz stand auf dem Plan und Akeer hatte verlauten lassen, dass ihre Gruppe aus dem Gouverneur und einigen Funktionären bestand...


[Nirauan-System/ Nirauan/ Übungsgelände Arios/ Gruppenunterkunft 56I-1S] Kael, Gregor Relkh, diverse NPCs
 
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[Nirauan-System - Nirauan - Übungsgelände Arios - Gruppenunterkunft 56I-1S] Gregor Relkh, Kael Reed, NPCs

Gregor lag auf seinem Bett und stierte an die Decke. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper fühlte sich zerrissen an und schmerzte selbst beim liegen. Er war einfach nicht für so ein hartes Training geschaffen. Zumindest noch nicht. Wenn das so weiter ging würde er doch noch einen Waschbrettbauch erhalten. Er musste leise glucksen, doch durch die Bewegung begehrten seine Muskeln auf und er stöhnte. Ihm war in den letzten Tagen klar geworden, wie unvorbereitet er und seine Leute doch gewesen waren. Die Sturmtruppen hatten sie so schnell auseinander genommen, dass sie kaum Zeit hatten um sich auf neue Situationen einzustellen, oder gar etwas zu planen. Zudem hatte er öfter mit Kael und den anderen Kommandeuren diskutieren müssen. Er hielt ein schnelles, aber risikoreiches Vorgehen für Verschwendung von Leben. In einem richtigen Einsatz wäre es wirklich besser sich zurückzuhalten und darauf zu warten, dass der Gegner eine Schwäche zeigte. Er verstand nicht warum man ihnen keine Freiheit lies und die anderen nicht verstanden, dass seine Methode eine zwar zugegeben langsamere, aber auch sicherere Methode darstellte. Er drehte sich vorsichtig auf die Seite.

Seine und Kaels Leute teilten sich eine Unterkunft. Er konnte Kael ausmachen der etwa fünf Betten weiter rechts, auf der gegenüberliegenden Seite lag. Wenn er den ehrgeizigen Mann richtig einschätzte war er wohl noch wach und machte noch Pläne oder sonstiges. Er glaubte er hatte in diesen paar Tagen etwas wichtiges über ihn gelernt. Kael war ein überaus bestrebter Mann, der alles für seinen Erfolg opfern würde und wenn es seine eigenen Männer währen. Nicht so das seine Leute es nicht begrüßen würden. Die 133ste waren ziemlich fertige Typen, anders war es nicht zu beschreiben. Seine Leute waren schnell sehr entmutigt gewesen. Sie waren einfach fertig und ernüchtert, dass man sie so schnell unschädlich machen konnte. Laurens und Börmann waren in den letzten Tagen wie Geister herumgeschlichen und hatten sich kaum an etwas beteiligt, wenn sie es nicht mussten. Die beiden taten ihm sehr leid. Beide waren jung und noch "grün hinter den Ohren." Zumindest empfand Gregor es so. Sie hatten beide noch nie groß einstecken müssen. Dass wurde ihnen nun zum Verhängnis. Er hatte sie dann zur Seite genommen und mit ihnen darüber geredet, aber er glaubte ihnen nur ein wenig geholfen zu haben. Sham und Uzrikal hatten wohl am meisten gelitten. Die Übungen waren auf menschliche Kondition ausgelegt und die beiden kleinen Aliens waren nach beinahe jeder Übung zusammengebrochen vor Anstrengung. Gregor hatte sie während der Übungen in den Panzern beinahe gar nicht beansprucht, um sie zu schonen. Beide lagen nun kraftlos neben ihm und schnarchten leise vor sich hin. So sahen sie aus wie kleine Kinder, die einfach nur verletzlich wirkten. Minia hatte die ganzen Übungen von ihnen wohl noch am besten überstanden. Ihr Körper war gestählter als der von den meisten anderen. Doch auch sie wurde mittlerweile Müde. So lagen sie alle da und stierten in die Dunkelheit, an die Decke oder schliefen.

Gregor wechselte seine Position auf die andere Seite und sah zu Minia hinüber die neben ihm auf einem Bett lag. Sie sah ihn an. Ihre Augen blinkten in dem Dämmerlicht leicht. Müde blinzelte sie, schickte ihm einen Kuss mit den Lippen hinüber und drehte sich um. Bald lag auch sie da und schlief fest. Auch Gregor fand etwas erholsamen Schlaf. Er träumte in der Nacht von seinem Lokal und dem Angriff auf dieses. Von den schönen Zeiten die er dort hatte. Von seinen Eltern und davon wie er auf einem tropischen Planeten saß und einen Cocktail aus einer Kokosnuss schlürfte und ein Sandwich aas. Hmmm ein Sandwich. Er wachte auf. Er hatte sein Kissen angesabbert. Toll. Seufzend richtete er sich auf und drehte das Kissen um. Es war noch eine halbe Stunde bis zum Morgenappell. Schlafen wäre jetzt nur Kontraproduktiv. Er stand auf, zog sich an und verließ leise die Unterkunft.

Auf dem Gang sah er eine Sturmtruppe, die anscheinend patrouillierte. Er ging in die Richtung der Gestallt und grüßte sie, mit einem Salut. Der Truppler bleib stehen und grüßte ebenfalls zurück. Gregor versuchte hinter den Helm zu sehen, der ihm nur eine ausdrucksloses Maske aus weißem Material und schwarzen Sichtfenster entgegen warf. Sein Magen knurrte.


"Ist die Kantine schon offen?" Der Sturmtruppler senkte seine Waffe und schien ihn zu mustern. Dann sprach er und seine Stimme, die leicht verzerrt unter dem Helm hervor drang, war zu Gregors Überraschung weiblich. "Nein Sir sie ist noch nicht geöffnet. Wenn sie unbedingt etwas zu sich nehmen wollen, dann müssen sie mit den Köchen sprechen, die es gerade vorbereiten. Einen guten Tag noch." Damit hob sie den Blaster wieder und setzte ihre Patrouille fort. Keine schlechte Idee eigentlich, dachte er sich. Vielleicht kann ich ja etwas organisieren, was die Moral etwas hebt.

Die ganzen letzten Tage hatte es nur Einheitsbrei gegeben. Ekelhaftes MRE-Zeug das seinen Magen beleidigt hatte. Vielleicht konnte er eine Suppe organisieren. Ja das war gut. Das würde allen gut tun. Er machte sich auf den Weg zur Küche die an den Speisesaal angrenzte. Schnell hatte er den Nebeneingang gefunden und betrat die Küche. In dieser ging es hoch her. Anscheinend wurde gerade etwas für die geladenen Gäste zubereitet. Die konnten sich den Bauch ja mit allen Köstlichkeiten vollschlagen. Bei dem Anblick von anscheinend originalen Ackay-Eiern, die in einer herrlichen Soße geschwenkt wurden und den Brötchen die sich mit herrlichsten Aufstrichen beschmiert waren, machte Gregors Magen einen Hüpfer. Sein Verstand schaltete sie kurz ab und er genoss einfach die Fülle von Gerüchen und stand einfach nur so da, bis ihn jemand anrempelte. Er erwachte aus seiner Trance und sah sich um. Einer der Köche stand vor ihm. Ein kleiner Mann mit einer hohen Mütze auf dem Kopf, die seine kleine Körpergröße anscheinend kompensieren sollte. Der Mann war nicht größer als 1,5 Meter. Er pieckte Gregor mit einem kleinen dünnen Finger in den Bauch und schimpfte:

"Was tuen sie denn hier. Der Zutritt ist nur für Köche und Küchenpersonal bestimmt!" Gregor spürte den Finger schmerzhaft in der Seite und spannte seinen Bauch etwas an, damit es nicht so zwickte. Dann sprach er. "Guten Morgen. Ich bin Gregor einer der Leutnants und ich wollte sie um etwas bitten. Meine Kameraden und ich haben in letzter Zeit viel geschuftet und ich wollte sie dafür mit einer Suppe entlohnen. Ich würde sie auch selber Kochen also wenn..." Weiter kam er nicht, denn das Männchen bohrte den Finger nun energisch in seine Brust und schimpfte noch lauter. "Was maßen sie sich an in meiner Küche kochen zu wollen. Sie ungehobelter Creatin. Wir sind richtige Köche und sie ein Soldat, der vielleicht mal ein paar Nudeln gemacht hat, glauben sie ernsthaft sie könnten es schaffen eine Suppe für etwa hundert Leute zu kochen. Hä glauben sie das, wenn ja dann sind sie ein Idiot." Gregor hatte ihm immer weniger zugehört. Etwas war faul. Er sog die Luft durch die Nase ein und drehte den Kopf in Richtung eines Tabletts mit Kuchen, das in einem Backofen war. Es sah aus wie ein Kuchen mit einer Füllung, wenn er richtig roch war es Schokolade. Zartbitter mit einem kleinen Hauch von Haselnuss. Interessante Kombination. Jedoch roch die Schokolade falsch. Der Ofen war wohl zu warm eingestellt. "Der Kuchen wird zu heiß gebacken", sagte er." Der Mann stutzte und sah zum Kuchen hinüber. Sein Gesicht wurde ganz blass. Er sprintete hinüber und drehte einen Knopf. Dann sah er zu Gregor. "Das war die Kuchen für Mister Vayluiar. Wenn der nicht gut genug gewesen wäre...." Er verstummte kurz und sah Gregor dann an. "Was für eine Suppe schwebt ihnen vor?"

Zwei Stunden später saß Gregor mit den anderen in der Kantine. Das morgendliche Aufwärmtraining war hart gewesen, aber sie hatten es geschafft. Nun saßen sie alle zusammen herum und warteten. Die anderen fragten sich bestimmt warum. Und Gregor musste leise in sich hineinlachen. Der Küchenchef blickte aus einer Tür heraus zu ihm und winkte. Er stand auf, ignorierte die fragenden Blicke und ging zu ihm. "Die Suppe ist fertig Mister Relkh. Ich werde sie nun hereinbringen lassen". Gregor nickte dankbar und schüttelte seine Hand. "Hat der Kuchen Mister Vayluiar gemundet?" Der Küchenchef nickte eifrig. "Er hat ihn vollkommen aufgegessen. Sehr gutes Zeichen und nun entschuldigen sie mich bitte." Er verschwand wieder. Dann traten zwei seiner Küchenhelfer mit der dicken Töpfen nach draußen und stellten diese auf einen vorbereiteten Tisch. Dann ging einer zurück in die Küche.

Es war still geworden. Alle sahen zu Gregor und den Bottichen. Der Geruch den sie verströmten war herrlich. Es musste wohl Kartoffelsuppe sein. Herrlich. Gregor stellte sich an den freien Bottich, band eine daneben liegende Schürze um und nahm einen Schöpflöffel zur Hand. Damit schlug er gegen den Topf und rief: "So Leute los essen fassen. Mit einer guten Suppe im Magen, lässt es sich besser trainieren. Wir wollen denen doch zeigen das wir nicht nur Kanonenfutter sind." Viele der anwesenden klopften mit den Knöcheln auf die Tisch und manche aus Gregors Trupp pfiffen zustimmend. Der Tisch für die Kommandeure bleib still. Kael und Akeer saßen beide einfach schweigend da. Kael wirkte professionell wie immer, doch etwas ging in ihm vor, das merkte Gregor förmlich. Er wollte dem Chiss zeigen, dass man durch das Vertrauen zu den Männern und Frauen bessere Resultate erleben konnte. Jetzt wo er darüber nachdachte glaubte er ihm diese Lektion so eben beigebracht zu haben, da nun beinahe alle sofort eine Schlange bildeten und sich Suppe einschenken ließen. Er hatte Kael aber auch noch nie lächeln gesehen. Das fand er traurig. Das war sein nächstes Ziel. Ja das würde er auch schaffen. Sie Muskeln schmerzten zwar, doch er servierte weiter, bis alle eine Portion hatten, dann füllte er drei Teller und nahm sie mit zum Kommandeurstisch. Er stellte die Teller ab und begann genüsslich die Suppe zu löffeln.

Kael und Akeer betrachteten die Suppe kritisch. "Sie wird sie schon nicht umbringen. Es wird ihnen gut tun davon zu kosten. Sie ist nach diesem ganzen Fraß eine wahre Offenbarung, dass kann ich ihnen versichern."

Die Suppe war köstlich geworden. Ein Gedicht ein Form einer Mahlzeit. Sollten die Leute doch ihre Brötchen, Eier und Kuchen haben, solange er diese Suppe essen konnte, war er vollkommen zufrieden.

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[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Übungsgelände Arios | Kommandeurs-Plattform] - Aren Vayliuar

Das Training machte einen wirklich nicht zu verachtenden Eindruck. Die Soldaten wurden hart rangenommen. Aren beobachtete das ganze Geschehen von dieser erhöhten Plattform, die sich in der Mitte des Übungsgeländes erhob, nun schon seit 6 Tagen und er war wirklich schwer beeindruckt. Am heutigen Tag jedoch würde er nicht den Komfort seiner Position genießen können. Er hatte sich und eine kleine Gruppe von Funktionären dazu bereiterklärt, dass sie bei den Personenschutz-Übungen für die Testzwecke herhalten würden. Auf den heutigen Tag freute er sich besonders.

Aren stand auf einer Aussichtsplattform. Er beobachtete gerade, wie sich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont schlichen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie abgeholt werden würden. Aren machte sich auf den Weg in das innere des Kommandeurs-Gebäudes. Es glich einer Art Bunker. Die Fourb-Gruppe, die Sicherheitsspezialisten und die Vertreter des Imperialen Militärs waren sich darin einig gewesen, dass alle Einrichtungen möglichst spartanisch eingerichtet sein sollten, um auf die kommende Expedition vorzubereiten. Dort würde selbst den Kommandeuren kein Luxus winken. Die Wände waren schlicht verputzt worden und es gab nur einen einzigen Raum, der mit Holz vertäfelt worden war. Zu diesem begab Aren sich jetzt. Der Raum diente für Treffen der Kommandierenden Offiziere mit einigen Funktionären und wies so wenigstens einen Minimalanteil an Luxus auf, kein Wunder also, dass sich hier sämtliche Funktionäre, die nun bald geschützt werden sollten, versammelt hatten.

Als er den Raum betrat, warteten die hageren Männer bereits. Der Raum war nicht schön. Die Vertäfelung wirkte billig und die Stühle und Tische machten auch keinen besonders luxuriösen Eindruck, aber nach den Bunkerräumen vorher, wirkte dies hier wie ein Sternehotel. Er lächelte die Männer voller Vorfreude an, doch sie strahlten nur wenig davon zurück. Sie alle waren Geschäftsleute, hatten nie im Militär gedient. Entsprechend beunruhigt waren sie nun. Aber sie hätten nie den Mumm dazu gehabt, dass vor Aren offen zuzugeben. Ein Droide bewegte sich durch ihre Reihen und verteilte fleißig Getränke. Es gab einzelne Personen, die sich einen Drink nach dem anderen gönnten, wahrscheinlich versuchten sie, ihre Ängste darin zu ertränken.

Aren machte es sich ebenfalls auf einem Stuhl bequem, der neben dem von Mister Klenstrow stand.

,,Und, was halten sie von den Ausbildungen?"

,probierte Aren ein Gespräch zu beginnen.

,,Definitiv mehr als ausreichend. Ich selbst war ja an der Ausarbeitung mit beteiligt und kann ihnen sagen, dass die Soldaten es hier nicht leicht haben."

,,Immerhin machen wir uns ja auch auf den Weg zu einem Projekt, dass bei einer schlechten Vorbereitung unzählige Leben kosten könnte, nicht wahr?"

,,Ganz bestimmt."

Klenstrow war keine Person, mit der man sich überdurchschnittlich gut unterhalten konnte. Aren probierte bereits ein neues Thema anzuschneiden, als plötzlich ein Mann in Uniform den Raum betrat.

,,Folgen sie mir bitte, meine Herren. Die Übungen beginnen in Kürze."

Daraufhin drehte er sich bereits wieder um und ging voraus. Aren folgte ihm umgehend, die anderen wirkten zögerlicher, folgten dann aber auch.

[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Übungsgelände Arios | Kommandeurs-Bunker] - Aren Vayliuar, Funktionäre
 
[Nirauan-System/ Nirauan/ Übungsgelände Arios/ Gruppenunterkunft 56I-1S] Kael, diverse NPCs

Die morgendlichen Sirenen hohlten den Halb-Chiss aus dem so ruhigen und entspannenden Schlaf. Es ging ihm eindeutig besser als er nach dem gestrigen Tag erwartet hatte, das Training der Woche konnte kaum angeschlagen haben, eher die Gesamtbelastung der letzten Monate zeigte deutlich eine Verbesserung seiner allgemeinen Ausdauer und das die Regenerationsphasen des Körpers kürzer wurden half bei der Überwindung sich pünktlich zum Signal aus dem Bett zu erheben. Die Aufwärmrunde um das Gelände und das einleitende Krafttraining aktivierten die Muskeln und sorgten für eine wohlige Wärme in der doch etwas frischen Morgenluft die der Hybrid genüsslich inhalierte. Gegen den leichten Muskelkater und gegen die verhärteten Stränge zu arbeiten verschaffte ihm einen unglaublich befriedigenden leichten Schmerz und er fühlte sich nach der anschließenden Dusche schon fast so als wäre nichts gewesen. Ein Schein von dem Kael wusste das er trügte, denn sobald die ersten Paar Stunden der Personenschutzübung ins Land gegangen sein würden. Dann wären die Schmerzen wieder da und die Blessuren der letzten Tage würden sich wieder melden. Sogar dem sonst absolut mürrischen Akeer stand eine gewisse Erleichterung im Gesicht, eine Tatsache die Kael noch deutlicher vor Augen führte durch welche Art von Tortur man sie hier schleifte. Die Haltung eines CHisss schmelzen zu sehen, so etwas geschah nicht oft, bei Militärs noch seltener als unter Zivilisten.

Der Gruppenraum in dem normalerweise das Frühstück, wenn man es denn so nennen wollte gereicht wurde, verbreitete diesmal einen durchaus angenehmen Geruch nach... Suppe. Was er sah dauerte einen Moment um von seinen Augen tatsächlich bis in sein Gehirn durchzudringen und er war anscheinend nicht der Einzige denn dem eisigen Chiss neben ihm klappte ebenfalls fast die Kinnlade herunter. Lieutenant Relkh stand mit umgebundener Schürze hinter einen Tresen und servierte Suppe... hatte der Kerl nach einer Woche nur noch Matsch im Hirn oder was für eine gequirlte Scheiße ging hier ab. Noch während Kael nach Worten suchte um das zu beschreiben was in seinem Kopf gerade abging landete schlussendlich ein Teller Suppe vor ihm auf dem Tisch. Kartoffelsuppe... dachte der Kerl auch nur ein einziges Mal nach bevor er irgendetwas tat? Zuerst einmal wie kam man auf die hirnrissige Idee während einer Feldübung, die den Fall an der Front simulieren sollte, essen zu reichen als wäre es das normalste von der Welt absolut gut verpflegt in die Schlacht zu ziehen ohne sich Gedanken um Ressourcen zu machen, dann auch noch ungefähr das stärkehaltigste was es gab aufzutischen was einem absolut schwer im Magen lag wenn es im Anschluss hieß volle Leistung zu bringen und ... und... Gott der Kerl blieb der absolut unfähigste Offizier der dem Hybriden je untergekommen war. Alles was er an Respekt für Gregor Relkh in den letzten Tagen gewonnen hatte war wie weggewischt, dieser Mensch war nicht fähig militärisch zu denken, bis drei zu zählen oder auch nur grob die Form zu wahren. Es ging nicht darum das die Suppe nicht schmeckte... das Relkh den Kernpunkt dessen nicht Verstand was er gerade getan hatte zeigte sich immer deutlicher und während Akeer sich stumm erhob und einen einzelnen Satz auf Cheunh in den Raum brüllte der seine Soldaten, die bestimmt gerne weitergegessen hätten von den Tischen löste und Richtung Ausgang beorderte, erhob sich Kael langsam und sein Blick ruhte auf dem Dicken.

"Was genau Lieutenant hat sie dazu bewogen hier so eine Art von Show abzuziehen? Vor allem stolz darauf zu sein, die eigentliche Prämisse der ganzen Sache hier zu untergraben, denken sie eigentlich jemals in ihrem Leben wirklich bis drei? Oder zumindest einen Schritt weiter als nur bis zum nächsten bevor sie handeln? Wenn sie schon so versiert mit Essen sind, dann sollten ihnen der Sinn des Fraßes, wie sie ihn bezeichnet haben, eigentlich bekannt sein. Nahrung die energiehaltig ist und trotzdem nicht schwer im Magen liegt, etwas wovon man zehren kann ohne dass es einen unter Leistung die wir gleich erbringen müssen behindert... und dann Tischen sie eine vor Fett und Stärke triefende Suppe auf? Der Sinn dieser ganzen Übung scheint bei ihnen noch nicht angekommen sein, für sie ist das ein Spiel ohne ernsthaften Hintergrund, ohne Konsequenzen... diese gesamte Art von Dummheit widert mich an."

Damit drehte er sich um und starrte in das Gesicht des Colonels der in der Tür aufgetaucht war und zum Offizierstisch hinübersah.

"Bevor sie den Mund aufmachen Lieutenant Reed, sie sollten als gleichrangiger den Mund auch bei weitem nicht so voll nehmen. Diese Art von Privileg haben sie nicht. Frühstück für alle ist gestrichen legen sie die Löffel hin und treten sie draußen an. Lieutenant Relkh, ihre Soldzahlungen für die nächsten vier Monate sind ausgesetzt, sollte mir noch einmal zu Ohren kommen, dass sie meine Ausbildungsmethodik untergraben, werden sie sich in meinem Büro einfinden. Lieutenant Reed, wie ich Lieutenant Akeer bereits mitgeteilt habe werden ihrer beider Soldzahlungen ebenfalls ausgesetzt, da sie ihren Kollegen nicht davon abgehalten und dieser Ganzen Misere freien Lauf gelassen haben. Damit sind sie entlassen."

Wie in Schockstarre starrte Kael dem Mann hinterhar der so schnell wie er aufgetaucht war auch wieder verschwand... er hasste Relkh... wieso hatte Kael für etwas einzustehen das er nicht einmal verbockt hatte, er war nicht der Vollidiot der sich nicht an die Richtlinien gehalten, einmal in seiner ganzen verkackten Dienstzeit war er nicht der gewesen der aus der Reihe getanzt war und trotzdem stand er in der Schusslinie! Alles nur wegen diesem ... es gab nicht einmal ein Wort in Basic für das als was Kael Relkh gerade bezeichnen wollte, während er sich in einer Trance aus Wut und Resignation der Menge anschloss die aus dem Speisesaal stapfte... still...

[Nirauan-System /Nirauan /Übungsgelände Arios /Kantine 3] Gregor Relkh, Kael Reed, NPCs
 
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[Nirauan-System - Nirauan - Übungsgelände Arios - Kantine 3] Kael Reed, NPCs

Gregor Konnte es nicht fassen. Es war ja okay das der Colonel ihm den Sold strich. Er hatte sich genug angespart und durch den Verlust seines Ladens, hatte er eine hohe Abfindung bekommen. Geld war nicht sein Problem, nur Kael und Akeer sollten nicht darunter leiden. Während er vom Tisch wegging und sich den Soldaten anschloss, nahm er sein Holopad und tätigte zwei Überweisungen. Dann als er es wegstecken wollte erschien eine Nachricht auf seinem Bildschirm. Sie war von Minia.

Gregor,

ich weiß du meintest es nur gut. Ich persönlich fand die Idee klasse, aber du musst dich etwas zusammenreißen, sonst kann es passieren das du ernsthafte Schwierigkeiten bekommst.
Denk bitte darüber nach.

Minia

Er seufzte und steckte sein Holopad weg und begab sich auf den Übungsplatz. Während er schwitzte und die Übungen sich hinzogen, konnte er ein wenig nachdenken. Er hatte schon etwas abgenommen und fühlte sich mittlerweile auch schon stärker. Er bewältigte seine Übungen nun besser und vor allem schneller. Zudem hatte er von den Taktikbesprechungen profitieren können. Alles in allem steuerte auf einen Körper und Geist zu, der gesünder und geschärfter war als jemals zuvor. Doch als er so nachdachte, über den morgen wurmte ihn eine Sache immer mehr. Warum verstand Kael nicht, dass es für die eigenen Männer besser war auch mal nicht wie einfache Figuren in einem Schachspiel behandelt zu werden. Warum verstand das denn keiner dieser....dieser.. imperialen Hurenböcke. Er schalt sich sofort für diesen gedanklichen Ausruf. Aber eigentlich hatte er ja recht. Die Soldaten hatten das Recht darauf sich zu entspannen und nicht wie verdammtes Vieh behandelt zu werden.

Doch er verstand auch das Kael irgendwo recht hatte. Der Chiss war ein Mann der Strategie und der Planung und nicht der des sozialen, dass hatte er zu akzeptieren. Noch mehr, er musste damit arbeiten. Kael und er hatten bis jetzt eine sehr einseitige Beziehung geführt, die daraus bestanden hatte das er nett sein wollte und Kael dies vehement abgeblockt hatte. Sie müssten aber an einem Strang ziehen. Beide hatten sich falsch verhalten und so wie es aus sah würde eine Aussprache anleiern müssen. Er überlegte und fasste einen Entschluss.

Am Abend nach dem Training und dem nun kargen Essen in der Kantine wartete Gregor auf Kael. Wenn dieser aus der Kantine kam würde er ihn überraschen und zur Rede stellen, aber dafür sollte es ungestört sein. Also verfasste er eine Mail, die er an Kaels Holopad sendete.

Sehr geehrter Lieutenant Reed,

ich muss sie treffen, es geht um die weitere Arbeit an dieser Trainingseinheit. Treffen sie mich beim Besprechungsraum. Dies ist von Dringlichkeit, also beeilen sie sich bitte.

Gregor Relkh

Er begab sich zum Besprechungsraum, der um diese Zeit verwaist war und stellte eine Flasche Wasser für Kael auf den Tisch. Dann setzte er sich so das er die Tür im Blick hatte. Kael traf wie erwartet schnell ein. Gregor sah schon als er hinein kam, wie wenig Lust Kael auf das Gespräch hatte. Er wies auf den Stuhl, der auf der anderen Seite des Tisches stand. "Setzen sie sich bitte Lieutenant. Ich muss mit Ihnen sprechen." Gregor war selbst überrascht, wie autoritär er klang. Kael schien dies auch wahrzunehmen, blieb aber vorerst stehen. Gregor seufzte vernehmbar und massierte sich die Stirn mit den Fingern. Ganz ruhig das wird schon klappen. Dann begann er erneut zu sprechen.

"Mister Reed. Ich möchte Ihnen den Grund nennen warum ich sie hierher gebeten habe. Ich möchte die Differenzen unserer etwas zweifelhaften Beziehung beiseite legen, um mich auf eine solide Grundlage der Arbeit zu fokussieren und die Spannung, die zwischen uns herrscht abzubauen. Wenn sie nur halb so intelligent sind, wie ich sie betrachte setzten sie sich jetzt bitte, damit wir diese Fehler die von beiden Seiten gemacht wurden diskutieren können und uns überlegen können, wie wir verdammt noch mal zu den Helden und Entdeckern werden können, die sie und ich werden wollen. Zumindest ist das meine Idee. Ihre kenne ich ja noch nicht einmal. Also was sagen sie?"

Schnaufend lehnte sich Gregor zurück. Er hoffte Kael mit seinen Worten motiviert zu haben. So eine Aussprache konnte bei manchen Wunder wirken. Mal sehen ob Kael auch zu einem Wunder fähig war.

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[Nirauan-System /Nirauan /Übungsgelände Arios /Trainingsgelände B] Gregor Relkh, Kael Reed, NPCs

Auch die folgenden Übungen halfen nicht dabei den Hybriden herunter zu kühlen. Er konnte und wollte keinen tatsächlichen Sinn und beiweitem keine Gerechtigkeit in dieser Art von Behandlung erkennen. Er hatte sich korrekt verhalten wie hätte er auch etwas anderes tuen können...

Das Training zog sich ein wenig hin. Sie erlernten die grundsätzlichen Bewegungsmuster um eine Person in einer Kreiseldeckung oder zwischen Fahrzeugen verschanzt zwischen zwei Punkten hin und her zu bewegen. Durch die Militärische Schulung der wechselnden VIPs viel das ganze deutlich einfacher als es sich wahrscheinlich am kommenden Tag mit den Zivilen Trainingspartnern gestalten würde. Diese bekamen ein Feld weiter heute die grundlegenden Benimm-Regeln in Gefahrensituationen und im Feld näher gebracht damit sie den Soldaten möglichst wenig im Weg standen wenn es dann tatsächlich zu einer Auseinandersetzung kommen würde. Die Zeit verstrich nur quälend langsam und die Durchläufe schlauchten immer mehr an der Konzentration, mehr aufgrund der auf den ersten Blick fehlenden Komplexität als aufgrund von zu hoher Leistung die dem Körper abverlangt wurde.

Gegen Mittag etwa passte ihn dann zufällig Corporal... nein Seargent Arys ab und zog ihn nach der Mittagsdusche in eine Nische auf dem Gang. Seine Verblüffung und deshalb ausbleibende Gegenwehr waren offensichtlich und so verstand Kael auch den eigentlich sehr deutlich fragenden Blick seiner Unteroffizierin nicht einmal im Ansatz sodass die Schöne Frau mit den Weißen Haaren seufzte und stattdessen begann.

"Sie wirken etwas abwesend Lieutenant. Beim Sparring war ihre rechte Seite komplett weit offen und man sieht es in ihrem Gesicht."

Es war wieder typisch für die 133ste, irgendwie konnte er sich nicht einmal mehr daran stören obwohl er es wahrscheinlich gerne gewollt hätte. Außer mit seinen Schwestern Natali und Treeya sprach er mit kaum jemandem wirklich und auf eine gewisse Art und Weise hatte die junge Soldatin den Punkt zwar nicht direkt getroffen aber stark genug an der Oberfläche gekratzt um Kael aus der Offensive zu locken. Sein Ausdruck verriet ihn bevor er es verhindern konnte...


"Es ist... nichts Seargent und würden sie mir bitte erklären wieso sie mich einfach hierher zerren und..."

"Ach kommen sie Lieutenant jetzt mal ehrlich verarschen kann ich mich auch alleine. Sie kochen schon seit Tagen innerlich und seitdem heute morgen dieser Typ von unserem Panzerzug die Suppe serviert hat und der Colonel sie allesamt hat stramm stehen lassen ziehen sie ein Gesicht als hätten sie den Tod einer gesammten Einheit verschuldet, was sie ja auch haben und dachten keiner merkt dass das Ganze nicht wirklich spurlos an ihnen vorübergeht. Sie mögen dieses Gesicht aus Eis ja drauf haben aber ein Meister geschweige denn ein Psychopath sind sie noch lange nicht!"

Ihre Worte saßen und trafen genau die richtigen Stellen, beschleunigten das Blut in Kaels Adern und brachten ihn in Fahrt was genau erlaubte sich diese Frau eigentlich so mit ihm zu reden!!


"Ich wüsste in keinster Weise was genau sie das alles angeht Seargent Arys und rate ihnen vorsichtig mit dem zu sein was sie gleich sagen bevor ich mich vergesse und ihnen ..."

Während er sich ruckartig abwandte und sich ihrem vormaligen Griff entzog, im Begriff die schützende wenig einsehbare Einbuchtung zu verlassen, die Worte noch auf den Lippen schnappte sie erneut nach ihm, drehte ihn über die entgegengesetzte Seite wieder herum und versenkte ihre Handfläche in seinem Gesicht. Das Klatschen und der Schmerz traten relativ gleichzeitig ein und erschütterten Kaels Kompletten Gedankengang. Der Reflex zurückzuschlagen wurde von Arys dabei einfach verbal unterbrochen. Die Frau hatte Schneid und nicht nur ein wenig davon.

"Jetzt reißen sie sich verdammte Scheiße mal zusammen und hören mir zu auch wenn ihnen nicht gefällt was ich ihnen zusagen haben. Ob sie es glauben oder nicht, jeder im Trupp weiß ungefähr mit was er es bei ihnen zu tun hat. Soldaten reden untereinander und auch wenn wir große Teile ihrer Akte nicht kennen ist doch jedem von uns bewusst dass sie genau so hier hin gehören wie wir. Sie sind nicht der Mann für Regeln und Vorschriften die ihnen unnütz erscheinen oder von Leuten gegeben werden für die sie keinen Respekt haben. Dennoch benehmen sie sich hier wie ein kleines Kind das von dem neuen in seinem eigenen Spiel, nämlich dem gegen den Strom schwimmen, herausgefordert und zum Teil geschlagen wird. Sie erwarten von uns Respekt, halten uns aber für allesamt inkompetent und verlangen das wir einer Etikette strickt folgen die sie selbst zum Teil nicht abkönnen?! Der Mann der heute morgen einen Aufstand geprobt hat weil man so etwas wie Suppe kochen als Militär nicht macht oder was auch immer dem bin ich auf Aradia nicht gefolgt denken sie da mal drüber nach wenn sie fertig sind mit Selbstmitleid und heulen!"

Mehr als perplex starrte Kael die zierliche Gestalt vor ihm an und wurde noch mehr überrascht als diese ihm auf einmal einen Kuss auf die Lippen drückte sich dann umdrehte und genau so sang und klanglos wieder verschwand wie sie aufgetaucht war. Er war verwirrt einerseits und andererseits hatte sie vollkommen recht. Logik hatte er immer den Vorzug gegenüber Emotionalem Handeln gegeben, Rationalität geht über Emotionalität in allen Belangen.


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Verwirrter aber ruhiger verging das Nachmittagstraning und Abends war es schließlich diese eigenartige Art von Problembewältigung die Kael dazu bewog der plötzlichen Aufforderung des Lieutenants nachzukommen und sich zu dem Besprechungsraum zu begeben in dem Relkh bereits wartete. Der Lieutenant gab sich um einiges strenger als Normal und sein Tonfall unterstrich ein wenig seine Anspannung. Sich setzen wollte sich der Hybrid dennoch nicht, jetzt würde er nicht einfach so in die Defensive begeben, sich jedoch wieder darauf besinnen wer er eigentlich war und was er wollte...

"Ich danke ihnen für das Angebot Lieutenant, werde mich aber nicht setzen. Zwischen uns existieren keine weiteren Differenzen oder etwaige Spannung, selbst wenn ich mit manchen ihrer Methoden nicht konform gehe und sie heute morgen tatsächlich ein wenig über das Ziel hinausgeschossen sind, sowohl Akeer als auch meine Wenigkeit hätten das anders handhaben können wenn es nicht einiges an, nennen wir es emotionalen Ballast meinerseits gegeben hätte. Unsere Beruflichen Tätigkeiten wird alles was ich von ihnen Privat halten mag nicht beeinträchtigen, Diskussionen was die Art und Weise der Führung angeht werden sie sich dennoch in den Übungen weiterhin aussetzen müssen. Ich bin rational eingestellt und werde das auch weiterhin so halten. Eine angenehme Nachtruhe Lieutenant, wir sehen uns morgen auf dem Platz."

Damit drehte sich der Hybrid befreit um und verließ den Besprechungsraum auch wieder in Richtung Unterkünfte aus seiner Sicht war alles gesagt was gesagt werden musste.

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[Nirauan-System - Nirauan - Übungsgelände Arios - Besprechungsraum] Gregor Relkh, Kael Reed, NPCs

Das war mehr als sich Gregor erhofft hatte. Kael war relativ weit ausgeschweift für seine Verhältnisse und nun war ihm die Situation und ihr Verhältnis, zum Glück, vollkommen klar. Befriedigt lehnte er sich in seinem Sessel zurück, legte die Füße hoch und gönnte sich eine kurze Verschnaufpause, bevor er wieder in die Mannschaftsquartiere ging. Der Raum war nur spärlich beleuchtet und der leichte Regen, der gegen das große Panoramafenster prasselte, beruhigte ihn ungemein. Jetzt würde sich alles wohl wieder zum besseren wenden. Nun waren die Streitigkeiten innerhalb der Führung beigelegt und man konnte sich mit vereinten Kräften darauf konzentrieren die Truppen besser auszubilden. Die Pläne zu schmieden wäre soooo viel entspannter.
Er schloss die Augen, das Leder knirschte Leise und er sank noch etwas tiefer ein und stöhnte wohlig. Am liebsten würde er die ganze Nacht in diesem Stuhl sitzen, aber das wäre keine gute Idee, sonst wäre er morgen der erste in der Einsatzbesprechung und das Problem Nr. 1. Er schlug die Augen auf und stand auf. Der Stuhl schwang zurück und quietschte leise, als er in seiner ursprüngliche Form zurückversetzt wurde.

Gregor begab sich zu seinem Quartier und legte sich auf seine spärlich bequeme Matratze. Sein Trupp schlief größtenteils schon. Er hörte vereinzeltes leises Gemurmel und scharren, sonst war nicht mehr viel los. Ein Soldat ging an seinem Bett vorbei und gähnte herzhaft. Gregor stieg mit ein. Es war an der Zeit zu schlafen, morgen wäre es wieder ein neuer, anstrengender und langer Tag der Ausbildung.

Er drehte sich auf die Seite, schlug sich die Decke über und schloss die Augen. Auf einen neuen Tag.

Seine Gedanken drifteten davon und schon bald atmete er regelmäßig vor sich hin, zusammen mit seinen Kameraden, den kurzen Schlaf genießend.


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Es war noch recht früh und ein kalter Wind blies ihm um die Knöchel. Trotzdem seine Vorfreude war ziemlich groß. Wie lange lag nun seine Laufbahn als Soldat schon zurück? Weit über 10 Jahre mussten es wohl mittlerweile sein. Er erinnerte sich immer mit Freuden an diese Zeit zurück. Sie hatte ihn geprägt, wie kaum sonst etwas. Seinen Ausstieg und seine Karriere in der Verwaltung bereute er trotzdem nicht. Hätte er diesen Schritt nicht gewagt, würde er jetzt vielleicht irgendein großes Heer befehligen, aber er wäre immer noch Befehlsempfänger, dies war das Schicksal eines Soldaten. Doch nun, nun war er Herr und Meister über einen Planeten und er wusste, das er sich damit nicht zufrieden geben würde. Er würde mehr schaffen und irgendwann ... . Nunja, aber das waren erstmal nur Gedankenspielchen. Was zählte, war vorerst der Moment.

Gekleidet in eine dicke Weste stand er auf dem Übungsgelände und erwartete, dass der Trupp kommen würde, der sie heute schützen würde. Das einzige, das heute andeutet, dass er einst Soldat gewesen war, war eine Plakette auf seiner Brust, das Zeichen seiner ehemaligen Einheit. Eine silberne, nach oben gestreckte Faust. Er und seine Männer, diese Plakette erinnerte ihn an diese Zeit. Seine Einheit hatte oft hinter feindlichen Linien operieren müssen. Disziplin und Loyalität waren also unabdingbar. Natürlich gab es den ein oder anderen Querkopf, die gab es immer, aber wenn es hart auf hart kam, konnte er sich auf seine Jungs verlassen. In der Zeit unter seinem Kommando hatte der Zug die wenigstens Verluste seit seiner Gründung hinnehmen müssen.

Wenn er so an diese Zeit zurückdachte, tat es ihm manchmal fast Leid, dass er den Zug verlassen hatte und er fragte sich, warum er diesen Schritt gegangen war und wie er heute leben würde, wäre er noch immer im Dienste der Armee. Deswegen schlummerte die Plakette auch meist in ihrer Scdwhatulle. Es war nicht so, dass er sich nicht gerne an diese Zeit erinnerte, es weckte nur immer eine Wehmut in ihm, die ihn runter zog. Er hatte lange über den Schritt in die Verwaltung nachgedacht. Es war keine Entscheidung gewesen, die von heute auf morgen erfolgt war. Er war immer eine Person gewesen, die an vorderster Front mitkämpfen musste, die bei seinen Truppen sein musste, wenn es losging. Irgendwann wäre er älter geworden und hätte sich unweigerlich in einen Kommando-Bunker zurückziehen müssen. Dies war natürlich nicht der einzige Grund. Lange hatte er alles abgewogen und war zum Schluss gekommen, dass es so das beste wäre. So konnte er sich auch einen eigenen Ruf erarbeiten und nicht nur der Sohn seines Vater sein.

Aren war glücklich mit seinem jetzigen Leben. Oft hatte er sich mit Julius, der mittlerweile auch auf Nirauan angekommen war, darüber unterhalten, wie er seinen Ausstieg aus dem Militär sah. Er sah das ganze deutlich weniger melancholisch. Julius hing nicht besonders an Erinnerungen. Für ihn zählte mehr der Moment.

Langsam aber sicher kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Bald würde es losgehen. Er zog seine Weste zurecht und machte sich bereit.

[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Übungsgelände Arios | Trainingsgelände B ] - Aren Vayliuar
 
[Nirauan-System /Nirauan /Übungsgelände Arios /Gruppenunterkunft 56I-1S] Gregor Relkh, Kael Reed, NPCs

Die Nacht war angenehm ruhig und als schließlich der Weckton durch den Schlafraum schallte, drängte ihn die fühlende Müdigkeit direkt in die Senkrechte. Heute morgen gab es keinen Antritt, kein Aufwärmtraining geschweige denn Frühstück. Heute hieß es Panzerung überwerfen und die ganze Theorie des gestrigen Tages in die Tat umzusetzen. Der Feind wurde heute erneut von den Scouts der Sturmtruppen gemimt, Einsatzleiter war für den heutigen Tag Akeer, keinesfalls unklug, der Chiss hatte einiges mehr an Dienstzeit als Kael und Relkh, er hatte die Befehlsstrukturen in diesem Gewirr von Schützenden und Beschützten einfach besser drauf als die anderen beiden. Zum ersten Mal seit langem Stand die gesamte 133ste zusammen, es wurde nicht geredet, das war von keinem hier wirklich eine große Stärke, zum allerersten Mal fielen Kael Dinge ins Auge die er sonst eher verdrängt hatte. Trotz der dauerhaften Reinigung von Uniform und Rüstungen waren die Panzer verbeult und zerschrammt, hier und da erkannte man Nähte und Erneuerungen in der Unterkleidung, Handschuhe und Stiefel waren abgetragen und wie immer stand Leuten wie den Mason Brüdern oder Sunrider, Croft, Drayven... auf den ersten Blick waren sie normale Soldaten, auf den Zweiten Blick jedoch sah die Truppe aus als wäre sie die abgewrackte Reserve, psychisch am Ende, körperlich kaum noch zu Leistung fähig. Dennoch kämpfte jeder dieser gebeutelten und aus dem Raster fallenden Soldaten wie ein Berserker, das hatte er auf dem Schlachtfeld erlebt. Keiner klagte über Schmerzen, essen oder Schikane.

Es war Cabarrel der losbrüllen wollte damit sich der Zug geordnet nach Squads Aufstellung bezog. Dem Mandalorianer gefiel dieses Getue ebenso wenig wie den Soldaten. Für exerzieren und Gleichschritt war es heute morgen noch bei weitem zu früh.

"Lassen sie es gut sein Staff Seargent. Packt eure Sachen."

Zum ersten Mal seit seinem Antritt sah er vereinzeltes Grinsen und Alexandre Drayven der Arys einen ordentlichen Schulterklopfer versetzte. War sie nicht von sich aus auf ihn zugegangen? Hatte er sich unwissentlich von seinen Soldaten manipulieren lassen? Nein, sie hatte recht gehabt gestern und selbst wenn es oft so wirkte als ob ihn niemand hier leiden konnte, vielleicht waren sie einfach froh am Ende einen Offizier gefunden zu haben, der teilweise ähnlich tickte wie sie. Auch wenn Kael ihnen auf Taktischer Ebene natürlich trotzdem weit überlegen war...

"Ja, Sir."
, schallte es im übertragenen Sinne zum ersten Mal seit seinem Dienstantritt im Chor zurück. Das Schallen war eher ein teils leicht versetzter Sprechchor, aber besser als alles was er bisher bekommen hatte.

Damit stapfte der unorthodoxe Zug nach draußen, dem Trainingsgelände B entgegen wo bereits eine kleine Personengruppe auf die Soldaten wartete, unter ihnen ein bekanntes Gesicht mit dem Kael hier unten nicht wirklich gerechnet hatte. Das der Gouverneur und Jungunternehmer selbst zu den Freiwilligen zählte, wäre ihm nicht in den Sinn gekommen. Er nickte dem Mann kurz zu und versammelte sich dann an dem kleinen freistehenden Kartentisch an dem Akeer bereits Kael und dem ebenfalls eintreffenden Relkh ihre Aufgaben und Positionen zuzuteilen. Anstatt jedoch eine reine Besprechung für die Soldaten abzuhalten winkte der Mann auch die Zivilistengruppe näher heran.

"Treten sie ruhig näher meine Herren, am besten so dass jeder ihnen einen guten Blick auf das Gelände werfen kann. Wir haben folgendes Einsatzziel für die heutige Übung. Der Gouverneur, der sich bereitwillig dafür zur Verfügung gestellt hat sich selbst zu spielen, und sein Stab müssen durch dieses Waldgebiet bis in den Vorgeschobenen Verteidigungsposten um L1 zurück eskortiert werden, wir befinden uns in unbekanntem Gebiet und müssen von Feindkontakt ausgehen, da die örtliche Bevölkerung unseren Landeversuchen gegenüber nicht wirklich aufgeschlossen ist. Der Stab wird aufgetrennt, ein Großteil meiner Leute, mich eingeschlossen, sowie Squad 1-3 des 133sten sowie ein Großteil des Stabes wird im Juggernaut platz nehmen. ich will ein Spähfahrzeug vorweg und dann eine gleichbleibende Verteilung um den Transporter. Die Routenwahl obliegt Lieutenant Relkh, der direkte Schutz des Gouverneurs ist Sache von ihnen Lieutenant Reed, jegliche Taktische und Finale Entscheidungsgewalt behalte ich mir vor. Sie fahren in einem der Einzelfahrzeuge, noch fragen?"

Kael schüttelte den Kopf und besah sich erneut die Landkarte. Scheiße viel Wald und Hinterhaltsmöglichkeiten...

"Von meiner Seite aus nicht Lieutenant Akeer. Relkh? Oder jemand von den Gentleman die unsere Übungsopfer spielen müssen?"

Damit blickte er kurz in die Runde. Die Scouts würden ihnen so oder so das Leben schwer machen und genau darum ging es ja.

[Nirauan-System /Nirauan /Übungsgelände Arios /Traningsgelände B] Gregor Relkh, Kael Reed, Aren Vayliuar, NPCs
 
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[: Csilla-System | im Anflug auf Csilla :||: „Wanderer-Flottille“; Dritte Kampfgruppe | MAR "Darkmoon"| Turoblift | auf dem Weg zur Brücke :||: Captain Serenety Akaji :]

Die Nacht hatte sie überstanden und dafür war sie dankbar. Ihre Gedanken kreisten noch ein wenig um den Abend zuvor, welchen sie mit Toji verbracht hatte und der fast in einer Katastrophe geendet hätte. Wie dankbar konnte sie sein, dass der gesamte Abend sich gewandelt hatte und im Nachhinein betrachtet war es ihr mehr als unangenehm, dass sie ihn in gewisser Form unter Druck gesetzt hatte. Wobei ihr emotionaler Auftritt ihr noch unangenehmer war. Auch wenn Toji vordergründig ruhig reagiert hatte – damit hatte er Professionalität bewiesen im Gegensatz zu ihr – hatte er sich dennoch nicht recht wohl dabei gefühlt. Trotz allem musste sie sich eingestehen erleichtert zu sein. Gerne hätte sie das ganze anders angefangen, doch der Alkohol und ihre emotionale Notlage hatten das ganze weniger diplomatisch ablaufen lassen. Genau dieser Punkt so unglaublich peinlich. Wo sie sonst so diplomatisch war versagte sie im privaten völlig. Jedenfalls an diesem Abend. Darüber frustriert zu sein half jedoch reichlich wenig und da sie zurück an Bord der „Darkmoon“ war – unklar wie lange sie schon nicht mehr hier gewesen war – verließ sie den Turbolift und schritt durch den kurzen Gang bis zur Brücke. In ihrem Büro hatte sie zuvor noch ein Gespräch mit dem Vice Admiral geführt, welcher ihr hatte mitteilen lassen, dass man neue Aufgaben für sie hatte. Die „Darkmoon“ war aus dem Chiss System abgezogen worden und würde sich Toji und seiner Kampfgruppe anschließen. Zwar hatte sie damit keinerlei Probleme, war dennoch überrascht gewesen. Eigentlich hatte sie damit gerechnet weiterhin im Chiss Raum zu bleiben und Saunders zu unterstützen. Ihm hatte das Ganze nicht gefallen, was er ihr auch deutlich mitgeteilt hatte, da ein nachfolgendes kurzes Gespräch stattgefunden hatte. Ob sie nun erfreut über die neuen Aufgaben sein sollte oder nicht würde sich zeigen. Im Hinblick auf das was ihnen bevorstand wäre es dafür möglich ihr Schiff in Aktion zu sehen. Doch zuerst einmal würde sie die Brücke aufsuchen um die nötigen Anweisungen zu geben.

Nachdem Serenety die Brücke betreten und der übliche Ruf Captain auf der Brücke erfolgt war, schritt sie zu ihrem ersten Offizier, einem Chiss mit einer gewissen Arroganz, der in den letzten Wochen und Monaten ihre Aufgaben auf dem MAR ausgeführt hatte. Sie hatte sich auf ihn verlassen können und seit dem schien es so, als ob er sie besser akzeptierte. Con tippte sich an die Stirn, als er Serenety kommen sah und viel in eine straffere Haltung. „Ma’am, meinen Glückwunsch zu Beförderung zum Captain“, teilte er ihr kurz leise mit.

Serenety nickte kurz, wobei ihr Gesicht ebenso kühl war wie das des Chiss. Ihr hätte nur die blaue Farbe gefehlt und man hätte sie wohl nicht unterscheiden können. „Vielen Dank und ich sollte wohl ihre Leistung loben, die sie in den letzten Monaten erbracht haben.“

Ein kurzer Austausch mit ihm genügte, ehe sie sich dann an alle wandte. „Meine Herren, wir haben den Marschbefehl erhalten. Die „Darkmoon“ wird sich der Kampfgruppe um die „Abyss“ anschließen und damit unter Commodore Muratas Befehl stehen“, verkündete die zierliche junge Frau kurz. Dabei ging ein kurzes Raunen durch die Reihen der Brücke. Serenety war sich jedoch sicher, dass ihre Leute sich über die Abwechslung freuen würden. In den letzten Monaten hatten sie nicht mehr getan als ihren Dienst geschoben und das System überwacht, indem sie Patrouillenflüge geleistet hatte. Hin und wieder hatte der erste Offizier für Übungen gesorgt um die Crew bei Laune zu halten. Die Blicke der einzelnen Besatzungsmitglieder, welche sich auf der Brücke aufhielten waren also erpicht darauf zu erfahren wohin es ging und ihre Blicke bohrten sich fast in Serenety. „Bastion ist der Ansicht, dass Csilla vorerst ohne uns klar kommt. Wir werden einen Zwischenaufenthalt im Bilbringi-System haben, ehe es weiter geht. Demnach wäre es von Vorteil, wenn wir uns in Bewegung setzen. Die Abyss wird die nötigen Koordinaten bereitstellen.“

Con, der zum einen erfreut schien, was jedoch nur schwer zu lesen war meldete kurz: „Die „Darkmoon“ ist bereit das System zu verlassen und sich seinen neuen Aufgaben zu widmen, Ma’am.“ Dann wandte er sich an den Steuermann. „Lt. Baster, sobald wir die nötigen Daten von der „Abyss“ erhalten haben, springen wir mit ihnen in den Hyperraum.“

Serenety, welche das ganze beobachtet hatte stellte fest, dass in Lt. Basters Augen so etwas wie Freude aufglomm. Es schien als ob die gesamte Brückenmannschaft sich nichts mehr wünschte als endlich von hier fort zu kommen und Serenety konnte es ihnen nicht einmal verdenken. Ein Schiff war nicht dazu da im Orbit zu bleiben. Sie waren eine Kampfeinheit und kein Patroullienschiff.

„Wir haben soeben die nötigen Daten erhalten, Ma’am“, teilte Con ihr mit und gab den Befehl für den Sprung in den Hyperraum. Serenety trat in den Hintergrund um das alles in Ruhe beobachten zu können und um die Crew ihre Arbeit machen zu lassen. Sie war gespannt zu sehen wie sie sich machten. Die Crew jedenfalls war bestrebt Csilla hinter sich zu lassen und neuen Aufgaben nachzukommen. Serenety fragte sich ob es möglicherweise ein Fehler gewesen war, sie so lange auf dem „Trockenen“ sitzen zu lassen. Würden sie funktionieren? Diese Frage musste sie mit ja beantworten. Immerhin war sie sich sicher, dass Lt. Commander Ashoc’on’nerod dafür Sorge getragen hatte.

Während die hellgraue kleine Korvette, welche sich schon viel zu lange in der Umlaufbahn von Csilla aufhielt, in Bewegung setzte um den Orbit zu verlassen, blickte Serenety durch die Sichtfenster nach draußen. Ein wenig wehmütig war ihr dennoch zumute hier alles hinter sich zu lassen. Immerhin hatte es sie ein gutes Stück weiter gebracht. Doch die Korvette nahm langsam Fahrt auf und bezog den ihr zugewiesenen Platz innerhalb des Kampfverbandes. Als sich die weißen Sterne in Streifen verwandelten und die „Darkmoon“ mit dem Ret in den Hyperraum sprang, verflog auch der letzte Funken an Wehmut. Mit einem Mal befreite sich ihr Kopf und sie konzentrierte sich auf die nächsten Ereignisse.

Gleichmäßig bewegte sich die Korvette durch den Hyperraum, während die Lichter der Sterne an ihnen vorbeirasten und einem das Gefühl davon gaben, sich in einer ungeahnten Geschwindigkeit zu bewegen. Es war nicht ihr erste und würde auch nicht ihr letzter Flug durch den Hyperraum sein und dennoch besaß er jedes Mal von neuem etwas Faszinierendes. Nirauan würden sie innerhalb kürzerer Zeit erreichen als das Bilbringi-System, dies war klar. Demzufolge würden noch weitere Sprünge anstehen bis sie ihr endgültiges Ziel erreichten. Die Captain schritt an den einzelnen Stationen ab und vergewisserte sich dessen, das alles reibungslos lief. Die Kontrolle dessen war stets besser als ich auf Worte zu verlassen und zum anderen gehörte es einfach zu ihrer Routine. Wenn sie bedachte, dass sie noch nicht so lange ein eigenes Kommando besaß, so musste sie dennoch sagen, dass sie sich dabei wohl fühlte. Obwohl Murata ein guter Lehrer gewesen war, fehlte ihr auf der anderen Seite dennoch hin und wieder das Gefühl jemanden zu haben, der über ihr stand. Wohl ein Überbleibsel aus der Zeit als sie noch erster Offizier gewesen war. Als solcher hatte man mehr Sicherheit gehabt. Jetzt wo sie allein ein Schiff kommandierte war sie nicht nur für die gesamte Besatzung verantwortlich, sondern auch für jeden einzelnen Schritt und jeden Befehl den sie gab. Es gab niemanden hier, der ihr sagen würde was sie tun sollte oder nicht. Sie war Herrin ihrer selbst. Auch wenn sie mit ihrem XO im Austausch war, so oblag es letztlich ihr wie sie vorgehen würde. Selbst dann, wenn es ihrem Ersten nicht gefallen mochte.

Serenety hoffte, dass sie in Punkto Führung nicht versagte. Ein Schiff zu führen war immerhin etwas anderes als diplomatisch vorzugehen oder Verhandlungen zu führen. Nicht das dies weniger Stärke von Nöten wäre. Diplomatische Verhandlungen zu führen bedeutete Verantwortungsvoll und vor allem mit einer starken Persönlichkeit ausgestattet zu sein. Auf der anderen Seite war es bei einem Captain nicht anders. Warum sich also Gedanken darüber machen. Die Captain lief die Stationen ab, vergewisserte sich bei jeder einzelnen das alles in Ordnung war, wobei sie kurz ein paar Worte mit den jeweiligen Leuten sprach, ehe sie wieder an ihren Platz zurückkehrte. Sie konnte den Antrieb des Schiffes unter ihren Stiefeln spüren, das gleichmäßige Arbeiten der Maschinen hatten etwas Beruhigendes an sich. Ihr Gehör war stark geschult worden, so dass sie Abweichungen sofort wahrnehmen würde.

„Captain, wir fallen in ungefähr zehn Minuten aus dem Hyperraum und erreichen das Nirauan System“,
teilte ihr Sub. Lt. Brown, ihr Sensorikoffizier mit.

Serenety nahm die Auskunft zur Kenntnis und ließ ihren Blick kurz über die Mannschaft streifen, ehe ihr Blick wieder durch die Sichtluke glitt. Im inneren lief der Countdown bis zum Rückfall in den Realraum, als ein Ruck im Schiff erfolgte und sich die Sterne wieder als solche darstellten. Der Verkehr hatte zugenommen, wie Serenety feststellte. Seit dem Vertrag, dem Ausbau der Werft dem Abkommen und weiteren Schritten, war das Nirauan-System zu einem kleineren Dreh und Angelpunkt geworden. Es herrschte geschäftiges Treiben, wenn man es so bezeichnen wollte. Nach und nach vielen die restlichen Schiff zurück in den Realraum.

„Lt. Xantini, teilen sie der „Abyss“ mit das sämtliche Schiff sich im Realraum befinden und geben sie ihnen die Anmerkung, dass der erhöhte Verkehr zu Verzögerungen bezüglich des nächsten Sprungs führen kann“, teilte sie ihrem Kommunikationsoffizier mit, welcher die Nachricht weiterleitete.

„Sub. Lt. Brown, behalten sie den Fluss des Verkehrs im Auge. Bei diesem enormen Zuwachs möchte ich nichts riskieren.“

Serenety wandte sich ihrem ersten Offizier zu, der neben sie getreten war und dessen Blick bisher ebenfalls wie der ihre aus dem Sichtfenster geführt hatte. „Das Verkehrsaufkommen ist bemerkenswert, jedenfalls für ein System wie dieses hier. In Anbetracht der Situation könnte man es fast mit einem der größeren Handelswege vergleichen“, gab er kurz kund und Serenety musste ihm innerlich beipflichten. Der Vertrag mit den Chiss hatte einige verändert und würde dies auch weiterhin. Die Zukunft würde zeigen wie sich alles entwickeln würde. Und natürlich gab es da noch die Bedrohung einer Rasse, die ihnen nicht wirklich bekannt war.

[: Nirauan-System :||: Kampfgruppe Murata | MAR "Darkmoon"| Brüke :||: Captain Serenety Akaji und Brückencrew :]
 
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Gregor besah sich die Aufstellung noch einmal, bevor er eine Einschätzung abgab. Das Gelände war abgeflacht und bewaldet, die Route die er sich überlegt hatte würde direkt im Schatten des Waldes verlaufen und ihnen somit die Möglichkeit geben, von einer Seite kaum beschossen werden zu können. Das freie Feld war teilweise mit kleinen Baumhainen bestanden, die dem Konvoi die Möglichkeit geben würden sich vor dem Feuer zu schützen. Es würde keine Perfekte Route sein, jedoch wäre sie besser und schneller als alles andere, was sie in der Zone zur Verfügung hätten. Er kratzte sich am Bart und räusperte sich einmal. War die Taktik klug genug? Sie musste reichen. Ansonsten wäre es seine Schuld, wenn etwas schief gehen würde. Zoey konnte mit zwei anderen Spähern vorrücken und die anderen Panzer würden den Transporter und die VIP-Fahrzeuge bewachen. Alles in allem eine recht passable Strategie.

"Also ich würde die Fahrzeuge über diesen Waldrand vorrücken lassen. So können wir nicht von links beschossen werden, die Haine auf der Rechten Seite bieten uns genug Deckung. Mrs. Bakara wird mit zwei weiteren Spähern vorfahren und die vor uns liegende Strecke auskundschaften. Die ganze Lage und der Aufbau des Terrains, gibt uns einen Vorteil gegenüber den Gegnern die auf uns warten. Meine Kommunikationsassistentin wird sich um das abhören feindlicher Funksprüche kümmern und uns gegebenenfalls vorwarnen. Alles in allem wird dieses Unterfangen das wohl härteste der gesamten Trainigsreihe, bis jetzt. Aber wir werden auch diese Feuerprobe überstehen, denn wir sind die Besten für diese Mission und ich sage ihnen wir werden diese VIP schützen und sicher abliefern. Hat jemand noch etwas zu meiner Einschätzung zu sagen?"

Er stoppte und sah in die Runde. Kael stand wie immer stocksteif an seinem Platz. Der Rest schien seine Ausführungen wohl anspornend zu finden, da zustimmendes Gemurmel einsetzte. Gregor war mit sich zufrieden. Es verlangte ihn mittlerweile beinahe unerträglich nach etwas zu essen. Jetzt ein Sandwich.... Wehmütig dachte er an ein wunderbares Stück labbrigen Weißbrots, das er mit Käse und Schinken belegt hatte. Wasser sammelte sich in seinem Mundwinkel. Er schluckte es hastig herunter. Wenn ein Gefecht bevorstand war es nicht sehr schlau ans Essen zu denken. Er müsste Laurens einmal nach seiner beruhigenden Klangmusik fragen, die der Soldat mit sich herum trug und diese immer spielte, wenn er sich auf einen Einsatz vorbereiten musste. Er setzte sich dann immer gerne dazu und lauschte den Klängen verzückt.

Okay zum wesentlichen. Obwohl ein bisschen Klangmusik und ein Sandwich eine verlockende Kombination wären.


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Relkh gab wie immer eine seiner Pseudo-epischen Ansprachen. Unrecht hatte er jedoch nicht, sie provozierten eher einen Angriff von der dem Wald zugewandten Seite als über die offene Fläche... wobei das eigentlich auch nicht unbedingt sicher war, immerhin waren ihre Gegner Sturmtruppen die gleichzeitig an ihnen neuere Techniken erproben konnte. Auch eine Gruppe Späher war ein nicht zu unterschätzender Gegner. Relkh beachtete zwar das Protokoll in Bezug auf das abhören feindlichen Funkverkehrs, gleichzeitig glaubte der Hybrid nicht, dass die Sturmtruppen überhaupt miteinander kommunizieren würden. Für sie waren die meisten dieser Angriffe Standardmanöver die ihnen in Fleisch und Blut übergangen waren, zumindest war dies sein Eindruck der letzten paar Tage gewesen. Selbst Akeer hatte ein ums andere Mal geflucht als die Geister in Schwarz-Weiß sie komplett auseinander genommen hatten. Die auf Stun-Eingestellten Waffen und EMP-Waffen gegen Fahrzeuge und Ausrüstung hinterließen immer so ein unangenehmes ziehen in der Muskulatur...

Da anscheinend niemand sonst wirklich einen Einwand zu haben schien und auch Kael keine bessere spontane Alternative einfiel, schüttelte er kurz leicht den Kopf und übergab das Wort wieder an den Chiss.

"Wenn das alles ist meine Herren dann ab in die Panzer und abmarschbereit machen, wir rücken auf mein Zeichen aus."

Sie waren entlassen, jeder wusste um seine Aufgabe. Kael spazierte auf Vayliuar zu, den Helm bereits aufgesetzt, die Brille hochgeschoben. Hinter ihm reihte sich Sunny der Seargent von S4 ein, ein grinsen im Gesicht und in gewohnt relaxter Haltung. Einzig die Furchen in seinem Gesicht straften den Aufzug des Soldaten lügen. Ohne sich um weitere Formalitäten zu kümmern, streckte Kael dem Staatsdiener die Hand hin.

"Gouverneur, wollen wir? Der Mann zu meiner rechten ist Seargent Dermot Sunrider, der Mann ist ihre Zweite Wache. Ihrer Kleidung nach zu urteilen muss ich ihnen denke ich nicht viel Input geben. Halten sie sich wenn möglich immer zwischen den Soldaten um mich und den Seargent auf. Sie sollten sich nicht wundern wenn zwischendurch eine Hand auf ihrer Schulter ruht, folgen sie dem Druck oder Zug des jeweiligen Soldaten und wir sollten keine Probleme bekommen. Sie müssen unsere Bewegungsmuster nicht kennen, wir lotsen sie durch falls wir den Panzer tatsächlich verlassen müssen. Also dann folgen sie mir."

Damit trabte Kael voran und sie bestiegen einer nach dem anderen die HAVr A9 Fortress, das Fahrzeug in dem auch der Lieutenant des Panzerzugs Platz genommen hatte. Die Türen schlossen sich und die internen Lichter flammten auf. Die Crew traf letzte Vorbereitung und bewegte sich in Formation, bevor alles in Totenstille versackte und auf das Signal zum Aufbruch wartete. Es dauerte trotz der augenscheinlich fertigen Vorbereitungen dennoch noch mehrere Minuten bis ein knacken in den Lautsprechern erklang und die Chiss Stimme den Abmarsch verkündete.

"Hoffentlich überleben wir diesmal den Ersten Durchlauf und werden nicht auf der Hälfte der Übung bereits von den Herren in weiß aufgerieben.", Sunny lachte und die beiden alten Herren Croft und Drayven stimmten mit einem halben Schnauben mit ein. Selbst Kael huschte ein leichtes lächeln über das Gesicht. Die Wahrscheinlichkeit das es so laufen würde wie die vorangegangenen Male war hoch, sie fuhren geradewegs in Richtung Ziel um sich auf dem Weg dahin gehörig den Arsch versohlen zu lassen. Aber genau so etwas machte ein gutes Training doch auch irgendwo aus. Diese Soldaten gegen die sie ins Feld zogen stellten die schlimmste Variante eines Feindes dar die ihnen begegnen konnte. Absolut eingespielte, an Wissen und vielleicht sogar Muskelkraft überlegene Feinde die ihnen nach dem leben trachteten. Wie viel härter konnte es sie in der Realität denn treffen...

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[: Nirauan-System | Kurs zum Sprungpunkt :||: Kampfgruppe „Murata“ | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Quartier des Kommandanten :||: Commodore Toji Murata und Lieutenant Commander Calway :]

Trotz einer minimalen Sublichtgeschwindigkeit von höchstens zehn MGLT durchpflügte der graue Imperial-Sternzerstörer Abyss ohne jegliche Mühe den schwarzen, luftleeren Raum auf dem Weg zum angedachten Sprungpunkt am Rande des Nirauan-Systems. Sah man einmal großzügig von ein paar anwesenden Riesenfrachtern ab, die wahrscheinlich sogar einen Kreuzer der Vindicator-Klasse im Stück in ihren ziemlich weitläufigen Frachträumen unterbringen konnten, war das keilförmige Kriegsschiff wohl der einzige Koloss vor Ort. Sowohl diese Größe als auch die Eskorte, bestehend aus sieben Begleitschiffen, schien zudem abschreckend zu wirken. Denn obwohl der Systemverkehr seit dem letzten Besuch vor einigen Monaten beträchtlich zugenommen hatte, machte jeder Frachter automatisch einen großen Bogen um die Kampfgruppe. Nein, niemand schien sich dem imperialen Militär grundlos in den Weg stellen zu wollen.

Derweil Lieutenant Commander Calway seinen Bericht lesenden Vorgesetzten beobachtete, sagte er mit einem schiefen Grinsen im Gesicht:
„Hätte man uns bei Csilla nichts von Bastions anstehenden Kolonisierungsplänen erzählt und würden diese Frachter nicht ihre Händler-ID nutzen, man könnte fast meinen Nirauan sei an eine feindliche Macht gefallen. Diese 'Fourb'-Gruppe scheint ja echt eine stattliche Zahl an Credits in dieses Projekt zu stellen.“

„Richtig“, pflichtete ihm der kriegsversehrte Commenorer bei und legte das Datapad dabei beiläufig zur Seite. „Mit ein bisschen mehr Phantasie, kann man sich bei diesen Bildern ausmalen wie es erst auf neimodianischen Hoheitsgebiet aussehen muss. Die Handelsföderation dürfte in Sachen Flotte dieser Unternehmung schließlich in Nichts nachstehen.“

Bilder von Kriegsschiffen der recht klobigen Lucrehulk.Klasse in Bastions hohen Orbit blitzten auf einmal vor Tojis geistigen Auge auf. Obwohl er mit seiner Musashi bloß die letzten Stunden der Schlacht erlebt hatte, hatte sich diese unglaubliche Szene anscheinend in sein Gehirn gebrannt. Kein Feind des Galaktischen Imperiums war der Thronwelt je so nahe gewesen. Während der hünenhafte Offizier ihm mit einem Witz zustimme, griff der Commodore – einer spontanen Eingebung folgend – doch noch einmal zu dem gerade eben zur Seite gelegten Datenträger. Mit Bilbringi als Ziel hatten sie noch eine weite Reise vor sich. Und da insbesondere ihr Zeitfenster recht knapp bemessen war, zählte eigentlich jede einzelne Minute. In seiner Funktion blieb dem ihm demzufolge nichts anderes übrig als das Gespräch mit seinem Ersten wieder auf das Wesentliche zu lenken.

„Nun gut, Mister Calway. Wenden wir uns einer anderen, wichtigeren Sache zu“, sagte Toji und ließ die holprige Überleitung einfach so stehen. „Wie steht es um den Kurs? Die Admiralität hat uns nur eine Standardwoche für die ganze Fahrt gegeben … und knapp einen halben Standardtag haben wir bis hierher gebraucht.“

Der dunkelhäutige Erste nickte. „Lieutenant Grumby hat seine Berechnungen zwar auf Grundlage alten Kartenmaterials begonnen, aber sobald die Kommunikation das neuste Update freigibt, dürfte der hier vorgeschlagene Kurs noch ein Tick genauer werden. Die drei Standardtage dürften wir also bloß minimal überschreiten und hätten somit insgesamt einen kompletten Standardtag als Puffer zur Verfügung.“

„Sehr gut, sehr gut“, murmelte der Commodore und überflog noch einmal die Berechnungen. „Vor allem Dorin und die schwarzen Löcher in seiner Nachbarschaft dürften für die Navigation ziemlich knifflig werden. Den Puffer werden wir also auf alle Fälle gebrauchen können.“ Einen Augenblick lang ließ er seine Gedanken kreisen. Überlegte hin und her. „Ziehen Sie Mister Grumby von seinem Posten ab, sobald wir Nirauan hinter uns gelassen haben. Er und der Navigator der Zweiten Wache sollen sich einzig und allein um die abschließende Kursberechnung kümmern. Stehen Sie ihnen mit Rat und Tat zur Seite – sofern es notwendig ist. Ich wünsche den endgültigen Kurs morgen etwa um diese Zeit präsentiert zu bekommen.“

Erneut nickte Calway. Nachdem man – höchstwahrscheinlich allein aus Glück – dem Dienst in den Unbekannten Regionen entkommen war, der sich trotz kleinerer Erfolge für sie wie eine Sackgasse angefühlt hatte, bestand die oberste Priorität für die Besatzung der „Abyss“ darin, dass man Bastion nicht auf irgendeine Art und Weise verärgerte. Genau aus diesem Grund konnte jeder an Bord – vom einfachen Matrosen bis hin zum wachhabenden Offizier – den Druck, der zur Zeit auf Toji zu lasten schien, nachvollziehen. Rasch machte sich der Erste ein paar Notizen. Ganz der pflichteifrige Imperiale hatte er sich vermutlich schon Gedanken zum Kurs gemacht, die er nun an den Navigator, Sub Lieutenant Grumby, weitergeben wollte. In diesem Moment war sich Toji wirklich sicher, dass würde die Mannschaft in den nächsten Tagen weiterhin an einem Strang ziehen, man den Termin in der Tat einhalten würde. Mit der Selbstgewissheit, die nur ein erfahrener Schiffskommandant haben konnte, nickte er seinem Ersten vertrauensvoll zu.

„Bevor Sie zurück auf die Brücke gehen, Commander, würde ich gerne noch eine Sache mit Ihnen besprechen wollen“, schnitt er plötzlich abrupt noch ein weiteres Thema an. „Zur Zeit hege ich die Befürchtung, dass man uns bei Bilbringi nicht nur rasch mit neuem Ersatzmaterial ausstatten wird, sondern auch die Besatzung mit frischem Personal aufstocken will. Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir an Bord momentan einige vakante Stellen haben. Immerhin füllen Sie gerade selbst eine Position aus, die nicht Ihrem Rang – gemessen an Ihrer Stationierung – entspricht. Deshalb möchte ich Nägel mit Köpfen machen und bis dahin jene Posten mit vertrauensvollen Leuten besetzten, die für die kommenden Wochen und Monate von tragender Rolle sein werden.“

Calway schmunzelte verwegen. „Sir, so geheimnisvoll wie Sie in letzter Zeit tun, sollten Sie mir – und den anderen Führungsoffizieren – vielleicht erzählen wohin die Reise in Wahrheit geht. Denn in der Offiziersmesse ist man sich einig, dass es nicht irgendeine Inspektion oder Neuverproviantierung sein kann. Yaga Minor ist – vielleicht bis auf die 'Darkmoon' – der Heimathafen unserer Einheit. Was sollen wir also bei Bilbringi?“

„Mister Calway, üben Sie sich einfach noch ein paar Tage in Geduld“, entgegnete Toji gelassen und dabei probierte er sich an einem Lächeln. Hübsch sah es aber aufgrund seiner Entstellungen leider nicht aus. „Sie hatten mich heute Abend zum Essen in der Messe eingeladen? Gut. Dann sehen wir uns dort. Sie können wegtreten, Commander. Und schicken Sie mir bitte nachher den Quartiermeister hierher.“

Ungestört jener Abläufe und Vorgänge, die in diesem Moment in ihrem Inneren abliefen, flog die Abyss weiter auf den angepeilten Sprungpunkt zu. Während die drei großen Antriebe bloß in einem recht milden Hellblau erstrahlten, glühten die vier deutlich kleineren Triebwerke förmlich. Die Begleitschiffe des Sternzerstörers der Imperial-Klasse hielten derweil weitere ihre Positionen innerhalb der Formation ein. Wenngleich die Geschwindigkeit, die die Kampfgruppe beim Verlassen des Systems an den Tag legte, noch immer als „gemächlich“ bezeichnet werden konnte, entfernten sie sich langsam von den zahlreichen Frachtschiffen der „Fourb“-Gruppe. Nirauan, das Reich der Chiss und die Unbekannten Regionen an sich waren nicht mehr ein Teil ihrer Galaxie. Ja, diesen Part hatten sie mit Erhalt des Marschbefehls gen Bilbringi hinter sich gelassen.

[: Nirauan-System | Kurs zum Sprungpunkt :||: Kampfgruppe „Murata“ | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Quartier des Kommandanten :||: Commodore Toji Murata allein :]
 
[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Übungsgelände Arios | Trainingsgelände B ] - Aren Vayliuar

Die Verteidiger seiner selbst und seines Stabs näherten sich. Unter ihnen erkannte er auch Mister Reed. Er nickte ihm freundlich zu. Dies war kein Ernstfall, einen ernsten Gesichtsausdruck konnte er sich also sparen. Dies hieß natürlich nicht, dass er das ganze hier als Spaß aufnehmen würde. Er würde den Befehlen seiner Verteidiger gehorchen. Eine neue Erfahrung, mal nicht wirklich in das Geschehen eingreifen zu können, aber er würde es über sich ergehen lassen. Es würde bestimmt interessant werden, das ganze mal von einer anderen Perspektive aus beobachten zu können.

Lieutenant Akeer, wenn Aren sich richtig erinnerte, winkte alle zusammen. Nicht nur Soldaten, auch die Zivilisten. Er erklärte sämtlichen Beteiligten den Ablauf. Sie würden zu einem Außenposten vorstoßen müssen. Dabei war mit Wiederstand zu rechnen. Aren musste leicht lächeln. Mehr und mehr erinnerte ihn das ganze an seine eigene Zeit als Soldat. Hier würden alte Gefühle wieder hochkommen.

Aren wurde Mister Reed als Aufpasser zugeteilt. Eine gute Entwicklung. Er würde seinen Spaß haben, ganz bestimmt.

Nach der offiziellen Vorstellung übernahm ein gewisser Relkh das Wort. Aren meinte, sich an sein Gesicht zu erinnern. Wenn überhaupt aber nur verschwommen. Er lieferte eine recht euphorische und fast schon episch anmutende Rede. Vielleicht würde er Relkh ja irgendwann als Kollegen, als Politiker wieder treffen. Auch vom Aussehen her machte der Mann ehr weniger den Eindruck eines Soldaten, ehr den, eines dekadenten Politikers. Bei diesem Gedanken musste Aren nochmals lächeln.

Dann ging er zu Mister Reed. Er erklärte ihm ein paar allgemeine Grundsätze, was er zu tun hatte. Er meinte aber auch, dass man von Aren äußerem ausgehen konnte, mit keinen all zu großen Schwierigkeiten rechnen musste. Aren nickte geschmeichelt. Mister Reed stellte ihm außerdem einen weiteren Offizier vor, Seargent Sunrider. Er nickte ihm freundlich zu. Dann forderte Mister Reed ihn auf, ihm zu folgen.

,,Ich bin direkt hinter ihnen."

Er hatte nicht vor, sich hier besonders in den Mittelpunkt zu drängen. Er diente lediglich als ,,Versuchsobjekt" und mehr wollte er auch nicht sein. Es war die Zeit der Soldaten, nicht die seine.

Er ging hinter Reed her und setzte sich in den Panzer. Einer der Männer machte einen kleinen Witz. Anscheinend war es ihnen die vorangegangenen Male nicht gelungen, gegen die Sturmtruppler anzukommen.

,,Und nun haben sie auch noch solche lästigen Anhängsel wie mich dabei."

,probierte er scherzhaft ein wenig die Stimmung zu lockern. Er war der Meinung, man sollte mit den Leuten, mit denen man zusammen arbeitete, zumindest ein bisschen bekannt sein, selbst wenn es nur Teilzeit war. Und kleine Scherze halfen dazu nun mal bei.

[Gradillis-Sektor | Nirauan-System | Nirauan | Übungsgelände Arios | Trainingsgelände B ] - Aren Vayliuar, Kael Reed, Gregor Relkh, weitere Soldaten
 
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