Thyferra (Polith-System)

~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Wachturm der Plantage ~ Steven und Tenia, Michael und Akani weiter weg, Vratix und
Imperiale (NPCs) ~

Er machte daraus also einen heroischen, selbstlosen Akt? Was war denn nur in Tenia gefahren? Wieso verstand sie nicht? Was war aus der jungen Frau geworden, mit der er damals auf Cirrus trainiert hatte? Die er damals auf Mon Calamari getroffen hatte? Damals war dort eine Frau, die unkonventionelle Wege ging und die Regeln weiter auslegte, als es üblich war. Eine junge Frau, die sich nicht den starren Konventionen des Ordens unterwarf. Keine stursinnige, engstirnige Jedi-Ritterin, die andere Standpunkte nicht verstand. Oder war sie damals genau das? Hatte der Baron sich täuschen lassen?
Wieder schüttelte der Jedi-Ritter ungläubig den Kopf. Er empfand in diesem Moment keine Wut mehr auf Tenia, so verletzt war er von ihren Worten.

Sie fragte ihn was Michael vor hatte, doch Steven konnte nicht darauf antworten. Er empfing zwar ein Signal, eine Art Warnung in der Macht und konnte sie auch Einordnung Michael zuordnen, doch sein Kopf war nicht frei. Gedanken um Tenia und ihn, um das Gespräch und den toten Imperialen trübten Steven Sinne. Er fühlte sich leer und zugleich schwer wie Stein. Noch ehe der Jedi-Ritter sich erklären konnte, hoben Akani und Tenia den toten Imperialen schon auf. Steven wollte gerade helfen, als ihn ein eiskalter, fast schon tödlicher, Blick der Nullianerin erreichte.
Also ließ der Baron von Cirrus von seinem Vorhaben ab und ließ die beiden anderen die Leiche heruntertragen.

Steven ging die ganze Situation noch einmal im Inneren durch. Hatte er richtig gehandelt? Hatte Michael richtig gehandelt? Was wenn Tenia recht hatte und diese Tötung einem Mord gleichkam. Steven versuchte so rational wie es nur ging die Vor- und Nachteile abzuwägen. Doch er kam auf kein zufriedenstellendes Ergebnis. Einmal handelte Tenia vollkommen überzogen und verstand den ernst der Lage nicht und dann wieder war er der Mörder, hatte falsch gehandelt und sich nicht wie ein Jedi verhalten.
Was wenn es eine Mischung aus beidem war? Richtig verhalten hatte sich in dieser ganzen Situation wohl niemand, doch Steven war schon länger Jedi-Ritter als Tenia, hätte er nicht zurückstecken müssen? Und wenn er es nicht als Jedi-Ritter getan hatte, dann vielleicht doch als Freund, oder was auch immer er für Tenia war. War. Genau das war der kleine Unterschied, der so viel ausmachte.

Plötzlich meldete sich das Comlink noch einmal zu Wort. Der Jedi-Ritter erklärte dem Sprecher auf der anderen Seite, dass er - in dem Fall natürlich die Wache auf dem Turm - mal im Dschungel nachsehen werde, was das für ein Geräusch war. Ehe die Stimme von der anderen Seite dazu etwas sagen konnte, schaltete der Jedi-Ritter das Komlink aus und legte es auf den Tisch im Turm.
Für einen Moment hatte der junge Mann nun Ruhe. Er konzentrierte sich auf die Macht und ließ sich einfach fallen. Steven tauchte ein in das Gewirr von Lebewesen und zerrte aus der lebendigen Macht. Er hatte selten einen Ort erlebt, an dem so viel Leben vereint war, das so voll Energie strotzte. Dann versuchte er seinen Padawan gedanklich zu erreichen, doch er drang nicht zu Michael durch. Was tat er denn nur?
Steven lokalisierte seinen Schüler in der Macht und eilte die Treppen hinunter zu ihm.

Bei ein paar abgestellten Fahrzeugen entdeckte er dann seinen Padawan. Vorsichtig schlich sich Steven an und legte seine Hand auf Michaels Schulter, damit dieser sich nicht zu sehr erschreckte und wohl möglich noch den Rest der Plantage gegen sich aufbrachte.

"Michael.."
flüsterte Steven mit bedrückter Stimme. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte, Tenias Aussagen trafen ihn wohl genau da, wo sie auch treffen sollten. War es vielleicht wirklich besser Michael und Steven verschwanden von hier? Aber Tenia im Stich lassen?

"Es gibt ein Problem. Tenia ist alles andere als begeistert von unserem Vorgehen, doch was noch viel schlimmer ist.. Dort oben auf dem Turm.."

Steven deutete mit seiner Hand Richtung verlassenem Wachturm und seufzte.

"..Wir haben die Blutspur nicht bedacht. Tenia und Akani kümmern sich gerade irgendwo im Dschungel um den toten Soldaten, vielleicht vergraben sie ihn oder locken ein Tier an, aber die Blutspur dort oben wird nicht einfach so verschwinden.."
Steven musste irgendwie Tenia kontaktieren. Auch wenn sie es nicht wollte, zumindest für diese Mission mussten sie jetzt noch zusammenarbeiten. Mit Hilfe der Macht versuchte er den Geist der Jedi-Ritterin zu kitzeln, sich irgendwie im Getümmel der Lebewesen hier im Dschungel bemerkbar zu machen. Er versuchte eine unkomplizierte Nachricht zu senden, dass sie bereit waren das Feuer zu legen, so bald sie das Kommando dafür gab.

"Diesmal sollten wir auf Tenias Antwort warten. Vielleicht können wir irgendwie das Feuer Richtung Turm lenken? Es könnte das Problem der Blutspur lösen oder es lockt die Wachen dann genau dort hin. Was meinst du?"


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Tenia konnte ihrem Padawan kaum verübeln, dass er nicht alles bedachte, was das Verschwindenlassen beinhaltete und während Tenia länger darüber nachdachte, wurde ihr eine weitere Sache bewusst, die sie nicht bedacht hatte. Kein Tier würde die Kleidung des Mannes fressen. Zumindest nicht komplett und das bedeutete, dass die Uniform, in der nun einmal ein Loch war, das nicht von Zähnen stammte, ein Problem darstellte. Während man eine Pflanze wachsen lassen konnte, wenn man sie mit der Macht beeinflusste, war das von irgendwelchem toten Gewebe nicht gerade zu behaupten. Demnach war es wohl am besten, wenn sie ihn auf die Plantage brachten und ihn dort mit verbrennen ließen. Dann würde, bei einer letzten Untersuchung, eine verkohlte Leiche gefunden werden. Oder sie vergruben ihn doch und dann war er bloß ein desertierter Mann, den man nicht mehr auffand? Erneut spürte die Waldbewohnerin Frustration und Hilflosigkeit in sich aufsteigen. Michael hätte den Mann niemals erschießen dürfen. Von allen Tötungsvarianten, für die er sich hätte entscheiden können, hatte er die denkbar schlechteste gewählt. Die Spuren waren nicht zu verwischen. Es gab keine zufriedenstellende Lösung. Weder das Begraben, noch das Verbrennen. Das Feuer musste lang genug brennen, um alle Spuren zu verwischen. Aber den Imperialen zu verbrennen würde bedeuten, ihm etwas anzutun, das beinahe noch schlimmer war, als sein Tod. Auf der anderen Seite konnte Tenia nicht zulassen, dass die Vratix beschuldigt wurden. So wenig wie sie Michael und Steven ins Messer laufen lassen konnte. Die nur halb geöffnete Hose war da nur ein weiteres Problem. Die Blase würde sich entleeren… Und dann war der Mann besudelt, was alles noch viel unglaubwürdiger machte. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Etwas, das ihnen aus dieser ganzen Misere heraushalf. Aber was? Die Dämmerung war längst über sie hereingebrochen und die Luft roch danach, als würde es binnen den nächsten Stunden zu regnen beginnen. Regen. Tenia runzelte die Stirn, als sie von der Leiche zu Akani sah. Regen!

„Ich habe eine Idee“,

erklärte sie dann und musste wiedererwartend lächeln.

Wir bringen ihn zurück auf den Turm und sorgen dafür, dass das Wetter schneller umschlägt, als es eigentlich passieren würde. Ein kleines Gewitter, ein umgelenkter Blitz in den Turm…“ und dann hatten sie auch die Sache mit dem Blut gelöst.

Ein Rascheln in den Büschen ließ sie aufhorchen.

„Wir müssen uns beeilen“,

und da hob sie den Imperialen mit Zuhilfenahme der Macht erneut an, schulterte ihn halb, denn das würde wesentlich unauffälliger sein, als wenn sie ihn durch die Luft schweben ließ.
Nur Sekunden später spürte sie eine ihr wohlbekannte Präsenz. Steven. Dabei war er der letzte, den sie gerade irgendwie spüren wollte. Wahrscheinlich würde sie ihn ohnehin gleich wieder sehen, wenn er noch da oben auf dem Turm war.

Die Leiche geschultert ging es also zurück auf den Turm und Steven war allerdings nicht mehr dort oben. Sie drapierte den Imeprialen so, als sei er eingeschlafen. Erst dann tastete sie nach Steven und erkannte dessen Präsenz und die seines Schülers. Den Turm mit Akani verlassend, machte sie die beiden schnell aus.

„Ein Brand mit Hilfe der Macht – ein Gewitter, ein Blitz, der in den Turm einschlägt und ein Feuer, das sich dann ausbreitet. Im Dschungel kommt es häufig vor, dass das Wetter sehr schnell umschlägt. Eine andere Idee habe ich nicht, alle … entstandenen Probleme gleichzeitig zu beseitigen“,

erklärte sie nun, auch an Steven und dessen Schüler gewandt und überlegte, ob sie nicht mehr zu Michael sagen sollte.

„Wenn der Blitz in den Turm einschlägt, können wir dafür sorgen, dass der Turm schneller brennt, indem wir dem Feuer ein bisschen nachhelfen, es ein wenig mit der Macht anfachen und wir können es relativ einfach auf die gesamte Plantage umleiten.“


Sie sollte vermutlich mehr sagen, aber was?

„Andere Ideen? Dann ist der richtige Zeitpunkt genau jetzt dafür.“

Sie überlegte, sah auf den Boden, sammelte sich und blickte dann doch zu Michael, versuchte alle Abneigung, die sie so deutlich spürte, aus ihrem Blick zu verdrängen, sich davon nicht beeinflussen zu lassen.

"Wir müssen uns ab jetzt besser absprechen, damit solche... Unstimmigkeiten wie eben nicht noch einmal geschehen. Wir müssen mit- und nicht gegeneinander arbeiten. Ab jetzt",

Und ihre Stimme nahm eine sehr ungewöhnliche Strenge an,

"Gilt hier vor allem eine Regel, bei der ich nicht mit mir diskutieren lassen werde. Wir töten nur dann, wenn es absolut notwendig ist. Und das ist es, wenn sich jemand in unmittelbarer Gefahr befindet. Wenn jemand direkt angegriffen wird und um sein Leben fürchten muss. Oder, wenn jemand der Gruppe angegriffen wird und sich in akuter Gefahr befindet. Vorher muss jede andere Option ausgeschöpft werden. Ist das klar?"

Es war lächerlich, wenn nicht gar eine Schade, dass sie das erklären musste. Aber bevor noch mehr geschah...

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OCC: Wenn das zu direktiv war, bitte PN^^
EDIT ich hab da was falsch gelesen gehabt und meinen Post angepasst!

 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Plantage war ruhig. Bisher schien noch keiner vom plötzlichen Ableben des zentralen Wachpostens alarmiert worden zu sein, falls es denn überhaupt schon irgendjemandem aufgefallen war. Michael sah sich um. Er kniete zwischen imperialen Fahrzeugen und wartete darauf, dass Steven auf seinen mentalen Ruf antwortete. Während die Minuten verstrichen blieb der Padawan aufmerksam und sah sich etwas gehetzt in alle Richtungen um. Das letzte was er jetzt brauchen konnte, war ein Mechaniker der Überstunden ansammeln wollte. Doch bis auf leise Geräusche aus dem Wald blieb alles ruhig.

Allerdings entschied er sich, dass sein derzeitiger Standort zu unsicher war. Beinahe kriechend begab er sich weiter nach hinten und versteckte sich - so gut es eben ging - zwischen einem Gleiter und etwas das sehr nach einem Planierfahrzeug aussah. Auch hier blieb er wachsam, machte sich aber auch leichte Sorgen über seinen Meister. Vielleicht war er aufgehalten worden oder konnte den Turm aus irgendwelchen anderen Gründen nicht verlassen. Egal was der Grund war, bis auf weiteres würde er hier festsitzen. Er verstaute den Tibana-Behälter in seinem Rucksack und umfasste stattdessen mit fester Hand sein Lichtschwert.

Er spürte die Präsenz seines Meisters bevor er die leisen Schritte hörte. Kurz darauf legte sich eine Hand auf die Schulter des Padawans. Dieser sah kurz auf und sah Bedrücktheit in der Miene des Jedi-Ritters, welche auch aus seiner Stimme sprach.

Was auch immer sich auf dem Turm abgespielt hatte, es hatte sich dessen Gemüt eingebrannt. Vielleicht war es Tenia. Er wusste nicht viel über die Nullanerin und ihr Verhältnis zu seinem Meister, aber aus dem was er so mitbekommen hatte, war es nicht gerade in Stevens Interesse die Jedi gegen sich aufzubringen. Aber die Nachricht von der Blutspur war besorgniseregend. Er hatte gehofft die ganze Sache mit dem Scharfschützengewehr abzukürzen. Stattdessen hatte er ihren Standpunkt verschlimmert, im schlimmsten Falle sogar einen erfolgreichen Abschluss der Mission verhindert.

Doch er konnte sich jetzt nicht zu sehr an seinem vergangenen Handeln aufhängen, sonst würde er nicht mehr klar denken können. Und genau das war es, was er jetzt tun musste. Danach war immer noch Zeit sich den Kopf über das 'hätte getan' zu zerbrechen. Das hatte er auf Corellia gelernt und er hoffte das es auch für Jedi-Missionen zutreffen würde.



"Ich glaube das das Feuer nahe am Turm starten müsste, um wirklich alle Beweise zu zerstören, bevor die Imps es löschen können.", meinte der Jedi-Schüler, "Vielleicht sogar auf dem Turm."


Sich in Richtung des Turms zurück zu begeben wäre auf jeden Fall gefährlich, aber je näher am Beweisstück sie das Feuer legten, desto eher würde dieses von den Flammen verzehrt werden. Außerdem hatte er Bedenken, dass der Turm, wenn das Feuer am Boden gelegt wurde, schlecht brennen würde und die imperiale Spurensicherung zu leichtes Spiel haben würde. So oder so. Sie mussten handeln, bevor irgendjemand auf die Idee kam auf den Turm zu steigen.



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Die Plantage war, bis auf ein paar entfernte Tierrufe aus dem Dschungel, von einer Totenstille umgeben. Es war eine ähnliche Stille wie in den Meditationsräumen in der Jedi-Basis, allerdings sorgte sie hier nicht für ruhige und gemütliche sondern eher für eine angespannte Atmosphäre. Nur die leise Atmung des Jedi-Ritters und seines Padawans durchdrang immer wieder für Sekunden die Stille.
Steven hatte das Gefühl, dass nicht nur er sondern auch Michael diese Anspannung nun in sich trug. Beide Jedi schien etwas zu beschäftigen, was sie nur von ihrer Mission ablenkte und das würde nun warten müssen, sollte diese ganze Aktion zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.

Diese Lektion war eine der Ersten die man als Jedi-Schüler lernte. Jedenfalls wenn man einen guten Meister hatte. Konzentration war stets auf das Hier und Jetzt gerichtet, die lebendige Macht wirkte sich schließlich in erster Linie auf den aktuellen Moment aus. Veränderungen wurden nicht in der Zukunft oder in der Vergangenheit herbeigeführt sondern in der Gegenwart.
Durch diese Konzentration auf den Moment, konnten Sekunden zu Stunden werden, jeder der schon einmal auf etwas gewartet hatte, wusste dies. Ein Jedi sollte sich dessen besonders bewusst sein, konnte sein Handeln schlicht und ergreifend für ihn und vor allem für andere gefährlich werden wenn er ausschließlich an die Zukunft dachte, an Dinge die passieren
könnten. Und nun war wieder einer dieser Momente, in denen die Zeit still zu stehen schien. Steven blickte auf seinen Schüler und dann wieder auf die dunklen Wege der Plantage.
Er und Michael hatten vor hin nichts anderes gemacht als an die Zukunft gedacht! An Dinge die passieren könnten, an Eventualitäten, an Möglichkeiten! Und genau wegen dieser Gedanken haben sie einen Imperialen getötet. Einen Menschen!
Der Jedi-Ritter konnte nicht glauben was ihm gerade durch den Kopf schoss. Tenia hatte Recht gehabt.. In gewisser Weise waren sie nichts anderes als Mörder.
Der einzige Unterschied bestand im Motiv. Ein Mörder tötet nicht um seine Freunde und seine Kameraden zu schützen, er tötet um sich selbst zu bereichern. Wenn man es so sehen wollte, kann man nun behaupten, dass alle Jedi die schon einmal getötet haben Mörder waren. Tötet ein Jedi einen Sith nicht auch nur aus dem Grund, dass der Sith andere Ansichten über die Macht hatte?
Steven musste sich erneut in Erinnerung rufen, dass es jetzt nicht um die Zukunft seines Ordens ging, sondern um einen Abschluss dieser Mission.


"Stimmt. Ein Feuer direkt am.."
noch ehe der Jedi-Ritter seinen Gedanken aussprechen konnte, raschelte etwas hinter ihnen im Gebüsch. Instinktiv legte der Baron von Cirrus seine Hand an sein Lichtschwert. Jederzeit bereit sich und seinen Schüler zu verteidigen. Doch das würde nicht nötig sein, denn er erkannte im unangekündigten Besuch die Nullianerin wieder.

Sie sprach von einem Brand mit Hilfe der Macht. Ein Gewitter dessen Blitze in den Turm einschlagen und so ein Feuer entfachen würden. Ein Gewitter? Steven hatte noch nie Wettermanipulation mit Hilfe der Macht betrieben.. aber Blitze.
Der Jedi-Ritter hatte das ein oder andere mal mit Machtblitzen experimentiert. Es war zwar des Öfteren nicht ungefährlich, aber das Risiko musste er eingehen, auch wenn Tenia ihn nicht als ihren Helden haben wollte, konnte er so wenigstens versuchen die Situation etwas zu beruhigen.

"Ich habe noch nie das Wetter beeinflusst, aber Blitze.. Machtblitze kriege ich hin. Allerdings sollten wir dann noch eine Möglichkeit finden, den Donner vorzutäuschen."

Steven blickte zwischen den einzelnen Jedi hin und her. Vielleicht konnte ja einer von ihnen Gewitter imitieren oder hatte eine andere Idee, wie man einen Donner vortäuschen könnte. Regen war bei der ganzen Idee ja sowieso zweitrangig, immerhin gab es durchaus Gewitter ohne das Nass von oben.
Im Anschluss kam Tenia noch einmal auf Michaels und Stevens Vergehen zu sprechen und machte ihren Standpunkt klar.
Steven fand es nicht angebracht irgendetwas auf Tenias Äußerungen zu antworten, er fand auch nicht wirklich die richtigen Worte. Der Baron entschied sich stattdessen dafür, der Nullianerin einen aufrichtigen Blick zu schicken.


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Passenderweise meinte Tenia genau in diesem Moment, dass sie eine Idee hatte.
Sie schlug vor, den Soldaten zum Turm zurückzubringen und dann das Wetter zu beeinflussen, um schnell ein Gewitter zu erzeugen. Dieses konnten sie dann ihrer Meinung nach benutzen, um einen Blitz einschlagen und den Turm in Brand zu setzen.


Es raschelte im Gebüsch. Akani konnte jedoch keine Ursache ausmachen, noch sah er jemanden in ihrer Umgebung, als er sich umblickte. Nun, das konnte sich jederzeit ändern. Am Ende beschlossen die Imperialen auf der Plantage doch noch, jemanden zu schicken, um sich im Dschungel umzusehen...
"Wir müssen uns beeilen", sagte auch Tenia, behalf sich mit der Macht beim Hochheben des Toten und schritt dann auch schon zügig los. Akani folgte ihr.
Tatsächlich hielt ihr Glück an, erneut gelang es ihnen, den Turm unauffällig zu betreten, obwohl die Leiche auf Tenias Schulter nun eben
nicht sonderlich unauffällig war.
Er schaute zu, während Tenia den Soldaten so hinlegte, als schliefe er. Nun, das Blut war noch immer da...Egal, das konnten sie in diesem Moment nicht ändern.


Der Padawan folgte seiner Meisterin anschließend wieder hinab, da sie sich auf die Suche nach Steven und Michael machten. Als sie die beiden hinter einigen Fahrzeugen versteckt fanden, kam Tenia auch schon ohne Umschweife zum Punkt. Sie erklärte ihnen den Plan und führte aus, dass sie das Feuer vom Turm aus dann auf die Plantage übergreifen lassen mussten.
"Wir müssen uns ab jetzt besser absprechen, damit solche...Unstimmigkeiten wie eben nicht noch einmal geschehen. Wir müssen mit- und nicht gegeneinander arbeiten. Ab jetzt", betonte sie. Dann machte sie klar, dass das Töten die allerletzte Lösung war und ausschließlich vorkommen durfte, wenn es keinerlei Alternative gab.

Michael kam zum Plan zurück und meinte, dass das Feuer direkt beim Turm ausbrechen musste, um sämtliche Spuren schnell genug zu beseitigen.
Steven stimmte zu. Er erklärte jedoch, dass er keine Erfahrung mit der Wetterbeeinflussung hatte, allerdings Machtblitze erzeugen konnte.

Er kann Machtblitze erzeugen?? Also muss man doch kein Sith sein, um das zu tun...

"Erzeugen Machtblitze denn keinen Donner?", fragte Akani. Er hatte immer gedacht, dass es sich dabei auch nur um ganz normale Blitze handelte, nur dass sie nun mal nicht natürlichen Ursprungs waren, sondern mit Hilfe der Macht erzeugt wurden...

"Aber gut, ist es möglich, mit der Macht nach Luft zu greifen? Wenn ja, dann könnten wir versuchen, eine große Menge an Luft zu komprimieren und dann diese...Blase in den Himmel zu schießen. Ich kann es nicht garantieren, aber ich schätze, wenn wir das ganze dann loslassen und die Luft auseinanderströmt, müsste dadurch ebenfalls Donner erzeugt werden", erklärte der Chiss.
"Ansonsten helfe ich natürlich gern mit, wenn wir uns doch für das Herbeirufen eines altmodischen Gewitters entscheiden, aber du meintest ja, dass die Wetterkontrolle nichts ist, was man eben mal erlernen kann...Sollte ich trotzdem etwas tun können, musst du es mir einfach erklären", fügte er dann an seine Meisterin gewandt hinzu.


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Machtblitze? Tenia sah kurz in den Himmel, um ein Verdrehen ihrer Augen zu verhindern – oder die Sichtbarkeit dessen. Natürlich. Hatte Steven schon einmal ein Gewitter gesehen? Und beobachtet, aus welcher Richtung Blitze kamen? Und wie wollte er ein paar Machtblitze so stark werden lassen, um damit einen Turm in Brand zu setzen? Überhaupt, wie kam Steven dazu, eine solche Technik zu können, wo Blitze doch nichts weiter als Schmerz zufügten? Das neue Bild, das sich von Steven zeichnete, wurde nicht besser, nicht mit dieser Information, nicht im Zusammenhang mit dem, was bisher geschehen war. Nein, nein, das wurde es nicht.

„Ich glaube nicht, dass es gelingen wird, einen Machblitz, der sich von der Farbe schon unterscheidet, so groß werden zu lassen, dass er den Turm in Brand setzt. Vor allem weiß ich nicht, wie es gelingen soll, dass es so aussieht, als käme er vom direkt vom Boden. Denn eigentlich startet der Blitz von dort aus, ehe er sich zur Wolke richtet.“

Wie wollte Steven einen solchen Blitz erzeugen? Aber vielleicht konnte Steven so etwas wirklich und deshalb gab Tenia sich die größte Mühe, erfolgreich aus ihrer Stimme zu tilgen, wie wenig sie von der ganzen Sache hielt (zumindest, wenn sie im Detail darüber nachdachte). Angenommen, ihm gelang es wirklich so starke Blitze zu erzeugen, dann war das gut. Was das wiederum im Umkehrschluss bedeutete, war es nicht: Schlimmster Schmerz für sein ... Opfer. Wie hatte sie Begeisterung dafür empfinden können, als Steven ihr angeboten hatte, sie diese Technik zu lehren?

„Machtblitze erzeugen keinen Donner, weil hier nicht zwei Elemente, Boden und Wolke, miteinander reagieren. Der Donner beim Gewitter ist die Entladung, die du hörst. Der Blitz erzeugt so etwas wie einen Kanal, indem die Luft aufgeheizt wird. Darin wird die Luft unheimlich heiß. Sie wird zusammengedrückt und dehnt sich dann in einer Explosion aus. Es ist die Entladung, also die Explosion, die du als Donner hörst. Bei einem Machtblitz ist das etwas anders. Du hörst sie Knistern, die Entladung kommt nur aus den Fingerspitzen.“

Zumindest wusste Tenia nur so viel, aber falls sie irrte, konnte Steven sie berichtigen oder etwas hinzufügen.

„Wir müssen das Gewitter so natürlich wie möglich aussehen lassen. Ich weiß nicht, wie das mit Machtblitzen funktionieren soll.“ Etwas, was sie nicht mit arroganter Note sagte, denn die Nullianerin hatte wirklich keine Ahnung.

Akanis Idee war gut.
„Die schwüle Luft zu greifen und in den Himmel zu schicken, ist möglich und eine gute Idee. Eigentlich ist das beinahe das gleiche, als würde man das Wetter beeinflussen. Und wenn Steven Blitze erzeugen kann,“

nun sah sie zu dem Ritter herüber,

sollte das mit der Blase vielleicht sogar recht einfach sein.“

Nicht das sie ihn loben, aber doch motivieren sollte.

„Mit der Beeinflussung der Umwelt kommen wir zusätzlich in jedem Fall weiter.“
Das war etwas, dass sie konnte, zwar noch nicht perfekt, aber sie war im Lernprozess. Bevor sie aber dazu übergingen, irgendetwas zu tun, galt es noch, Miachels Antwort auf die Frage, ob er die Regeln begriffen hatte, abzuwarten. Steven hatte immerhin mit einem Blick geantwortet, Akani schon vorher. Nur Michael blieb noch eine Antwort schuldig.



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Michael schaute seinen Meister forschend an. Das Steven Machtblitze erzeugen konnte war ihm neu. Die Literatur, welche er von den Lehrern in der Jedi-Basis zur Selbstbildung empfohlen bekommen hatte, hatte immer angedeutet das Machtblitze etwas waren das auf die dunkle Seite der Macht hinwies. Wäre ja nicht das erste Mal, dass Propaganda und Zensur Eingang in Bildungslitaratur gefunden hätte, dachte er bei sich. Vielleicht wollten die Oberen des Ordens nicht, dass sich Padawane weiter mit diesem Thema beschäftigten. Er würde Steven wohl mal dazu fragen müssen. Doch jetzt war wohl nicht der richtige Moment dazu.

Der Vorschlag Stevens mit Machtblitzen ein Gewitter vorzutäuschen war eigentlich brilliant. Zwar würde der Donner fehlen, doch für dieses Problem würde sich schon eine Lösung finden lassen. Immerhin waren die Möglichkeiten der Anwendung der Macht beinahe unbeschränkt.

Allerdings schien Tenia nicht der Meinung zu sein, das die Idee mit den Machtblitzen durchführbar wäre, denn Michael konnte sehen, auch wenn sie es zu verstecken suchte, dass sie die Augen verdrehte. Auch ihre Erklärung zum Entstehen des Donners war vollkommen schlüssig und, soweit sich Michael an den Physikunterricht auf Bestine IV zurückerinnern konnte, auch korrekt. Aber hey, sie hatten die Macht!

Das dachte sich wohl auch Akani, welcher einen interessanten Vorschlag mit einer großen Blase an komprimierter Luft, machte, welche dann den Kanal des Blitzes simulieren würde und ebenfalls einen Donnerschlag hervorrufen sollte.

Während Tenia noch etwas genauer auf den Plan, den sie hier so im vorbeigehen aufgebaut hatten, einging, kribbelte Michaels Nacken. Er hatte Angst das eine Kreatur aus dem Wald oder gar ein Imperialer sie beobachtete. Er sah sich verstohlen um, konnte aber erst nichts erkennen. Er blickte herum und vermutlich dachten sich die anderen er wäre paranoid. Nachdem er aber nichts erkennen konnte lies er den Blick gen Himmel schweifen und wusste warum sich seine Nackenhaare aufgestellt hatten. Über den hohen Bäumen waren große, dicke Wolken aufgezogen und man sah bereits gut erkennbares Wetterleuchten. Die Elektrizität des Gewitters war beinahe mit den Händen zu greifen.



"Ich glaube die Beeinflussung der Umwelt können wir uns sparen", sagte er zu den anderen.


Allerdings stellte er sich die Frage ob das Unwetter zu passender Zeit kam. Denn sie hatten keinen sicheren Unterstand und das letzte worauf er jetzt Lust hatte war von einem Blitz gegrillt zu werden.




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Tenia schien nicht sonderlich begeistert von Stevens schockierender Idee - haha...Wortwitz...

Sie merkte an, dass Blitze eigentlich vom Boden ausgingen, nicht vom Himmel. Hiervon hatte Akani bereits gehört, auch wenn es für ihn immer aussah, als ob die Blitze von oben nach unten schossen, das Problem verstand er trotzdem nicht. Wenn Steven die Blitze erzeugte, dann kamen sie doch aus seinen Händen, also eindeutig vom Boden, und er würde sie in den Himmel schießen, oder?
Der Chiss sagte jedoch nichts.


Außerdem erläuterte Tenia, dass Machtblitze lediglich knisterten, aber kein Donnern erzeugten.
Ach.
"Das heißt dass Machtblitze keine Hitze abgeben?",
fragte Akani neugierig.



"Wir müssen das Gewitter so natürlich wie möglich aussehen lassen",
betonte seine Meisterin dann. Sie brachte ihre Zustimmung zu der Idee mit der komprimierten Idee zum Ausdruck und fügte dann doch hinzu, dass Stevens Fähigkeiten hier nützlich sein konnten.

Michael sah sich währenddessen unruhig um. Dann blickte er nach oben und meinte:
"Ich glaube, die Beeinflussung der Umwelt können wir uns sparen".

Akani folgte dem Blick seines Mitpadawans und stellte fest, dass es in der Tat nicht nur der untergehenden Sonne wegen immer finsterer wurde. Auch die Wolken waren dunkel und hingen schwer am Himmel. Möglicherweise hatte der Mensch Recht, und sie würden gar nicht erst in die Notwendigkeit kommen, den Brand selbst hervorzurufen, wenn das Unwetter von selbst losbrach.

Allerdings mussten sie dafür sorgen, dass das Feuer an der richtigen Stelle ausbrach und dann vor allem in die richtige Richtung weiterbrannte...
Der Chiss blickte von den Wolken zur Spitze des Turms und zog eine gedachte Linie. Wie sollten sie...?
Er blickte Steven an.

"Wenn du Blitze erzeugen kannst, denkst du, du kannst auch natürliche Blitze beeinflussen? Beeinflussen wie in zwingen, in den Turm einzuschlagen statt sonst wo? Vielleicht mit der Macht einen Kanal erzeugen, welchem sie dann folgen können?" Ansonsten fiel Akani lediglich ein, zur Not jede Menge Metall auf dem Turm zu sammeln, was gegebenenfalls leicht auffällig sein konnte...Dass das Eisen in den Blutspritzern reichte, um Blitze anzuziehen, bezweifelte er irgendwie.


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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]

Obwohl die Zeit seit dem erfolgten Anschlag auf Sector Adjutant Semurs Fähre gegen die hiesigen Institutionen des Galaktischen Imperiums arbeitete, wurden diese – trotz steigendem Druck – nicht kopflos. Mit jener Sorgfalt, die in solchen Situationen grundsätzlich stets unabdingbar war, wurden die anstehenden Schritte sowohl in der planetaren Hauptstadt Xozhixi als auch in Thyferras größter Metropole, Xucphra City, nacheinander abgearbeitet. Die daraus resultierende Behäbigkeit führte in letzter Konsequenz dazu, dass die bereitstehenden Einheiten der Storm Commandos erst knapp eine Standardstunde nach der gemeinsamen Beschlussfassung zu deren Einsatz aufbrechen konnten. Bis dahin hatten sie – genauso wie die administrative Führung des Planeten – auf das „grüne Licht“ der ranghöchsten militärischen Vertreter warten müssen.

Im bunkerartigen Situationsraum unter dem Gouverneurspalast ging in dieser Zeit Horatio Kraym I. – gleich einem General in der Schlacht – umher, um sich höchstpersönlich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. So schaute er beispielsweise zuerst bei den Männern im Nachbarzimmer nach dem Rechten, die für die Sicherung und Überwachung des gesamten Regierungsbezirks sowie die geheimdienstliche Observation zuständig waren. Danach unterhielt er sich eine Weile ausgiebig mit dem Präsidenten der planetaren Sicherheitskräfte sowie dessen ständigen Vertreter, Captain Jnik, über den derzeitigen Zustand der „Truppe“. Sogar bei seiner Stellvertreterin, Lieutenant Governor Cain, und seiner Protegé sah er zum Schluss noch einmal kurz vorbei. Doch obwohl er in all diesen Unterhaltungen seinen Gesprächspartnern augenscheinlich immer seine volle Aufmerksamkeit zu schenken schien, behielt er – wie ein hungriger Kath-Hund – den High Commissioner argwöhnisch im Auge.

Ein kollektives Aufatmen war in der ranghohen Runde quasi zu spüren als das Sektorkommando im fernen Xucphra City plötzlich die Entsendung der Storm Commando-Einheiten meldete. Endlich, so schien es, wurde das Galaktische Imperium richtig aktiv und holte zum ersten Gegenschlag aus. Da Horatio zu diesem Zeitpunkt schon seit einer ganzen Weile nichts mehr gegessen hatte, ließ er einen Butler-Droiden zu sich kommen, nachdem er seinen Platz wieder eingenommen hatte, und bestellte sich ein simples Sandwich. Im Gegensatz zu Coruscant hatte sich die hiesige Administration einzig und allein aus Gründen der Ressourcenersparnis für diese Variante entschieden, weil jenes Personal, das in Krisen weitestgehend funktionslos war, bloß kostbaren Platz und Atemluft stahl. Ein paar der Anwesenden folgten letztendlich seinem Beispiel. Jedoch nahm niemand die Gelegenheit wahr, ein größeres Menü in Auftrag zu geben. So viel Appetit schien nicht vorhanden zu sein.

Legate Terrik, die kurz zuvor noch rasch an ihrer Tasse Caf genippt hatte, meldete wenige Minuten später:
„Sir, Xucphra City sendet uns ein verschlüsseltes Videosignal. Offensichtlich sind die Storm Commandos in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort.“

„Mister Nire scheint keine Einwände zur Sicherheit der Übertragung zu haben...“, bemerkte Horatio beiläufig, nachdem er seinen angebissenen Snack behutsam zur Seite gelegt hatte. „Deshalb können Sie ruhig durchstellen.“

Jener Holoprojektor an der Decke, der vor knapp einer Stunde noch Sector General Skobras Antlitz gezeigt hatte, erwachte erneut surrend zum Leben, während gleichzeitig durchsichtige Bildschirme aus dem Konferenztisch fuhren. Bis endlich das leicht verzerrte Bild einer integrierten Helmkamera zu sehen war, blickten die Anwesenden bloß auf das imperiale Wappen. Einen letzten Bissen nahm Thyferras Governor zu sich, dann richtete er seinen Blick auf die gezeigten Bilder. Nach Außen hin mochte er selbst zu diesem Zeitpunkt noch wie die Ruhe selbst wirken, doch in seiner Brust schlug sein Herz längst lauter, immer lauter. Viel, sehr viel stand für ihn mittlerweile auf dem Spiel. Es war nicht mehr nur die Hoheit über ein Monopol, sondern der Kampf um seine (politische) Zukunft.

***

Derweil die Elitesoldaten ein letztes Mal mit äußerst gezielten Handgriffen ihre Blastergewehre auf ein einwandfreies Funktionieren überprüft wurden, tauschten sie knappe Militärphrasen aus, die nur jemand verstehen konnte, der regelmäßig in diesen Kreisen verkehrte. Ein Laie bemerkte in diesem Moment höchstens die verschlüsselten Teamkennungen, die hin und wieder sporadisch zwischen all den geäußerten Abkürzungen und Fachbegriffen fielen. Für die wenigen im sicheren Situationsraum sitzenden Anwesenden war dafür die Ortsbezeichnung umso deutlicher zu erkennen. Ohne größere Probleme konnte man im unteren rechten Bildschirmrand erkennen, dass sich die Einheit nahe dem „Pillur-Delta“, ein von Thyferras größten Flussmündungen, befand. Bisherige Geheimdienstberichte hatten diese Region nicht unbedingt zur Sphäre der rebellierenden „Ashern“-Bewegung gezählt. Es konnte aber trotzdem gut sein, dass die kampferprobten Elitesoldaten hier nicht nur auf Mangroven und sumpfige Seitenarme stoßen würden.

Schwerfällig – begleitet von metallischem Ächzen – öffnete sich die Seitentür des Transporters als der Major protokollarisch letzte Angaben meldete. Draußen peitschte der Wind lautstark gegen das fliegende Vehikel und obwohl sich das Mikrophon in dem Helm des Elitesoldaten befand, brauchte man gute Ohren, um alles zu verstehen.
[Hier spricht LX-Sieben-Zwo-Sieben-Neun, SC-Kompanie 'Gladius' ist noch gut einen halben Klick von der Abwurfzone bereit. Beide Züge signalisierten mir volle Einsatzbereitschaft. Ich zähle nun dementsprechend runter.] Eine kurze, dafür aber von lautem Pfeifen erfüllte Pause folgte, bevor der Offizier fortfuhr: [Fünf … Vier … Drei … Zwei … Eins … Go, go, go!]

Der Transporter hatte seine Geschwindigkeit kaum verringert, da sprang auch schon der erste Soldat aus der breiten Öffnung. In kurzen Abständen – mit dem Kompaniechef sozusagen als Abschluss – folgten dann die anderen Mitglieder der Eliteeinheit. Dem überwiegenden Teil der Anwesenden im fernen Xozhixi blieb bei diesem Anblick der Atem weg. Einem Moment lang wurde der eine oder andere von ihnen sogar kreidebleich. Schließlich hatte die Mehrheit von ihnen in ihrem bisherigen Leben noch nie einem solchen Einsatz tatsächlich beigewohnt. Höchstens aus irgendwelchen Holo-Filmen kannten sie solche Szenen. Doch zum Glück für all jene, die von Natur aus mit einem nicht besonders starken Magen gesegnet waren, brauchten die Elitesoldaten für ihren Flug gen Boden nur wenige Minuten. Ohne größere Stolperer landete einer nach dem anderen gekonnt, zückte auf der Stelle sein schussbereites Gewehr und sicherte routiniert die Landezone.

Erst als sich der Kompaniechef wirklich sicher war, dass weit und breit kein feindlicher Kontakt auf sie wartete, protokollierte er wieder verbal das weitere Vorgehen:
['Gladius' ist gelandet. Bewegen uns nun in loser Formation in Richtung Ziel. Einheit 'Clipeus' gibt Rückendeckung.]

Und dann stapfte die nur aus acht Soldaten bestehende Kompanie auch schon los. Obwohl das Delta in diesen Breiten sowohl durch seine allgegenwärtigen Mangroven als auch den sumpfigen Boden riesig, beinah schier endlos wirkte, bewegten sich die Storm Commandos darin gezielt vorwärts. Zu keinem Zeitpunkt war ein Zögern in deren Handeln zu erkennen. Ganz im Gegenteil. Die „Ashern“ hinter jedem Stück Gehölz vermutend stürmten sie rasch von Deckung zu Deckung. Zuerst die bloß aus zwei Mann bestehende Vorhut, dann – mit ein klein wenig Abstand – die immerhin vier Mann starke Haupttruppe und – etliche Schritte später – die zweiköpfige Nachhut als Abschluss. Knappe Militärphrasen tauschte man von Zeit zu Zeit aus, während man vorsichtig durch das recht sumpfige Unterholz streifte. Die Anspannung, die diese Männer und Frauen in diesem Augenblick verspüren mussten, erreichte nach einer Weile auch die weit entfernten Zuschauer.

Nach einem etwa einstündigen Fußmarsch durch das weiträumige Gebiet der Pillur-Flussmündung kamen allmählich Ruinen zum Vorschein. Auf den ersten Blick schien die Natur schon seit einigen Jahrhunderten die Reste dieser einstigen Zivilisation zu verschlucken. Erst passierte die Einheit die groben Überbleibsel steinerner Mauern. Dann – etwa hundert Meter weiter – folgten überwucherter Häuserschutt. Möglicherweise handelte es sich bei diesem Ort um eine frühe Vratix-Siedlung oder gar Metropole. Doch da die acht imperialen Soldaten aus einem anderen Grund hierher gekommen waren, spielte diese Entdeckung für sie nur eine untergeordnete Rolle. Keiner von den bewaffneten Männern und Frauen kommentierte kurz das Gesehene. Nein. Allenfalls im Hinblick auf das weitere Vorgehen fand die Umgebung so etwas wie Beachtung. Immerhin galt es sich schnellstmöglich an das neue Terrain anzupassen, wollte man die Mission erfolgreich abschließen.


[Fünf an Eins, sehe bewachten Eingang], meldete urplötzlich nach etlichen weiteren Schritten einer der beiden Vorhutssoldaten. [Subjekte sind im Visier.]

Der Kompaniechef, der sich wie der Rest der Einheit langsam, vorsichtig vorwärts bewegte, hielt an, griff nach einem einröhrigen Fernglas und spähte in Richtung Vorhut. [Fünf und Sechs, halten Sie sich bereit! Einheit schließt zum Stürmen auf. Feuern auf mein Kommando.]

Jedoch folgte erst einmal eine kurze Absprache mit jener zweiten Einheit an Storm Commandos, die für „Gladius'“ Rückendeckung zuständig war. Knappe Wortgruppen – meist aus reinen Fachtermini bestehend – wurden ausgetauscht. Höchstens an der Stimmlage ließ sich für einen Laien erkennen, dass sich der Offizier auf diese Weise absichern wollte. Denn in dieser ehemals urbanen Umgebung konnte beinah überall ein Hinterhalt auf die Imperialen lauern. Dann, als anscheinend alles wichtige geklärt war, gab „Eins“ das Zeichen zum Sprint. Augenblicklich stürmten die vier Soldaten, die bis zu diesem Moment geduldig gewartet hatten, aus ihrer Deckung in Richtung Vorhut. Gleichzeitig gab der Kompaniechef seinen vordersten Untergeben den Befehl zum Schießen. Bedingt durch das Wackeln der Helmkamera beim Rennen sah man bloß kurz ein rotes Aufblitzen. Zwei Sturmtruppen der Einheit setzten im nächsten Augenblick zu einem noch schnelleren Sprint an, zogen schnell an den Kameraden der Vorhut vorbei und sicherten jene Tür, die kurz zuvor noch von zwei insektoiden Posten bewacht worden war.

Derweil ein „Clipeus“-Scharfschütze aus der Ferne gezielt zwei weitere Wachposten ausschaltete, schloss die ganze Einheit zu den vorgestürmten Soldaten auf.
[Drei, Vier, Sieben und Acht, suchen Sie nach weiteren Zugängen und versehen Sie diese mit den Sprengsätzen. Danach halten Sie sich für weitere Befehle von 'Clipeus' bereit. Zwei, Fünf und Sechs, Sie kommen mit mir.]

Möglicherweise nickten die Untergebenen. Sehen konnte man es als Zuschauer nicht. Denn anstatt erst auf deren Reaktion zu warten, hatte der Kompaniechef seine ganze Aufmerksamkeit längst der Tür zugewandt. Nach kurzer Beschau richtete er direkt das Blastergewehr auf die Tür, drückte zwei, drei Mal ab und ließ sie anschließend auf der Stelle von dem direkt neben ihm stehenden Soldaten gewaltsam öffnen. Ein lautes Krachen war zu hören. Für einen kurzen Moment zuckte im dunklen Inneren grelles Blasterfeuer durch die Luft. Allerhand Staub wirbelte es auf, während sich die vier Storm Commandos Schritt für Schritt vortasteten. Mit jeder weiteren Minute nahmen allmählich die Kampfgeräusche zu. Erst stammten sie nur von den eingesetzten Waffen. Dann kamen – ziemlich schnell – schmerzerfüllte Schreie hinzu. Und zum Schluss war irgendwo sogar noch eine Explosion zu hören. Doch die vier Elitesoldaten des Galaktischen Imperiums ließen sich trotz all dieser Dinge nicht von ihrer Mission abbringen.

Später, als sie tief, ganz tief in der Ruine waren, folgte der letzte Schusswechsel. Etwa ein Dutzend Vratix, Thyferrianer und „Außenwelter“ hatten sie bis dahin schon eiskalt getötet. Festgenommen hatten sie hingegen niemanden. Dann standen sie vor der letzten Tür. Dahinter vermuteten sie die entführte Familie des Prefect von Xucphra City. Per Handzeichen – wieder für einen zuschauenden Laien nur schwer zu verstehen – gab der Kompaniechef Anweisungen. Leise – und vor allem lautlos – brachten sich die drei Untergebenen in Stellung. Mit der Waffe im Anschlag warteten sie bis ihr Vorgesetzter die Tür mit einem einzigen, kräftigen Tritt eintrat. Dann ging alles ganz schnell. Kaum flog das eingetretene Hindernis gen Boden, warf ein Storm Commando eine Blendgranate, während die beiden anderen sich schnell in die Tür drehten und sofort das Feuer eröffneten.

Zu jenen typischen Kampfgeräuschen, die man bis dahin nun schon oft genug gehört hatte, mischte sich auf einmal auch das heißere Kreischen kleiner Kinderstimmen. Sie waren noch am Leben! Die Einheit war noch rechtzeitig aufgebrochen. Während im fernen Xozhixi die ersten Zuschauer schon insgeheim aufatmeten, betrat der Kompaniechef mit umsichtigen Schritten den Raum. Schäbig, sehr schäbig sah dieser Unterschlupf aus. Mobiliar, Technik oder irgendwelche andere Gerätschaften sah man auf den ersten Blick kaum. Diese Örtlichkeit war nicht für einen längeren Aufenthalt angelegt – so viel stand schnell fest. Derweil seine drei Untergebenen sowohl weiter den Raum als auch den Gang sicherten, von dem sie gekommen waren, ging der Offizier des Sturmtruppenkorps langsamen Schrittes auf zwei verschreckte Kinder zu, die sich ganz angsterfüllt an einem unförmigen Körper klammerten. Bedingt durch die schlechten Lichtverhältnisse, die in dieser Ruine herrschten, konnte man als Zuschauer im ersten Moment nicht erkennen, um was es sich tatsächlich bei dem Körper handelte. Höchstens eine düstere Vorahnung machte sich breit.

Es war der Kompaniechef der letztendlich etwaige Hoffnungen zerstreute. Mit harter Stimme sagte er:
[Zwei von drei Geiseln leben...]

***

Einen Moment lang herrschte Schweigen im Situationsraum. Fassungslos – zum Teil kreidebleich – blickte alle auf ihre Bildschirme. Niemand regte sich. Niemand sagte etwas. Ja, in diesen Minuten musste jeder für sich allein mit seinen ganz eigenen Gedanken zurecht kommen. Erst als sich dieser unheimliche Bann scheinbar zu einer schier endlosen Ewigkeit auszubreiten schien, sprang plötzlich die inzwischen grün angelaufene Sally Terrik von ihrem Stuhl auf und rannte würgend in Richtung sanitäre Räumlichkeiten. Wann sah ein Zivilist schon einmal eine Tote? Vor allem wenn es sich um eine bis zur Unkenntlichkeit entstellte Person handelte! Während die Übertragung weiterlief, konnte sich die ranghohe Runde allmählich gänzlich aus ihrer Schockstarre lösen. Kurz tauschten der eine oder andere unsichere Blicke mit seinem unmittelbaren Nachbarn aus. Bloß der High Commissioner und die stellvertretende Statthalterin behielten ihre steinernen Mienen bei.


Horatio hatte nach diesem Anblick ein Taschentuch an seinen Mund geführt und kämpfte zwei, drei Minuten lang mit geschlossenen Augen gegen den nun aufkommenden Würgereiz an. Ein ekelhafter, galliger Geschmack hatte sich in seinem Mund- und Rachenraum festgesetzt und scheinbar hielten ihn Erinnerungsfetzen des gerade eben Gesehenen am Leben. Wer war bloß zu solch bestialischen Taten fähig? Selbstzweifel an seinen Plänen ließ der Governor selbst in diesem Moment zwar nicht zu, aber in seinem Unterbewusstsein drängten sie sich ihm trotzdem auf. Er schluckte. Noch immer heftete der Geschmack an seiner Zunge. Glücklicherweise ließ dafür allmählich die Übelkeit, die er verspürte, nach. Langsam, ganz langsam öffnete er wieder die Augen, nahm das Taschentuch von seinem Mund und während sämtliche Blicke auf ihn gerichtet waren, ging er schweigend zu einer Kommode. Ein Drink musste her. Sofort!

Obwohl seine Hände wie Espenlaub hätten zittern müssen, goss er sich mit gefestigten Bewegungen einen Schluck teuren Brandy ein. Schon das aus der geöffneten Flasche verströmende Aroma ließ in ihm die Hoffnung keimen, dass er den bitteren Geschmack mit diesem Tropfen vertreiben könne. Er führte deshalb sogleich das Glas zum Mund, nachdem er die Flasche wieder in den kleinen Schrank gestellt hatte. Wenngleich er sonst immer auf eine ordentliche Vorbildfunktion bedacht war, leerte er dieses Mal das Glas in einem Zug, verzog kurz das Gesicht und blickte dann mit strenger Miene in die Runde. Noch immer war sämtliche Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Offensichtlich erwartete man von ihm, dass er nun handelte. Ein heftiger Militärschlag gegen die „Ashern“ musste geführt werden. Spätestens nach dieser schrecklichen Tat bestanden keine Zweifel mehr daran. Er atmete noch einmal durch.

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]
 
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Dunkle Wolken zogen am Himmel auf. Dies war nicht nur eine literarische Beschreibung für die derzeitige Stimmung zwischen Tenia und Steven, nein es war ein Fakt, dass das Wetter wohl jeden Augenblick im Umbruch war. Mittlerweile konnte Steven es nicht nur durch die Macht, sondern auch mit Hilfe seines Körpers spüren: Die Luft hier im Dschungel wurde immer feuchter. Sicherlich konnte dies auch an der Uhrzeit liegen, aber es lag diese gewisse Anspannung in der Luft, die man kurz vor einem Unwetter spürte.
Ein Unwetter war jetzt entweder genau das Richtige oder vollkommen fehl am Platz. Ein natürlicher Blitz, vielleicht mit etwas Hilfe in die richtige Richtung gelenkt, war sicherlich nicht so kompliziert wie ein vollkommen konstruiertes Gewitter, der Nachteil eines echten Unwetters war dann aber auch der einsetzende Regen. Die Jedi konnten nicht darauf hoffen, dass der Regen ausbleiben würde und nur Donner und Blitze die Nacht belebten.


"Falls uns der Zufall in die Karten spielt und hier wirklich gleich ein echtes Unwetter hereinbricht, sollten wir uns was einfallen lassen wie wir den Blitz auf den Turm ablenken und den Regen vom Feuer fernhalten."
Voraussetzung für diesen Plan war natürlich das es sich wirklich zu einem Unwetter entwickelt und dieses Unwetter dann auch ein Gewitter beinhaltete.
Steven spürte wie die Blicke von Tenia und Akani auf ihm lasteten. Erstaunen bei dem Einen und vermutlich Abscheu bei dem Anderen. Nach dem Vorfall von vorhin war wohl alles was Steven machte falsch in Tenias Augen. Sogar Dinge, die sie in anderen Momenten noch akzeptierte oder selbst verfolgte.

"Die Macht ist nicht dunkel oder hell, wozu wir sie einsetzen macht uns zu guten oder schlechten Wesen."
rechtfertigte sich Steven obwohl er dafür eigentlich keinen Grund sah. Schließlich gab es einige andere Jedi die ebenfalls verachtete Machttechnik anwendeten.

"Machtblitze zum Beispiel sind voller Energie und für verschiedene Situationen hilfreich, vielleicht auch hier. Im Kampf können sie als Ablenkung dienen, aber dennoch ist das Wissen darüber sehr.. detailliertet. Es gibt nur wenige Jedi, die sich damit auskennen. Meister Taphon, ein Mitglied des Rates ist zum Beispiel einer von ihnen."
Steven schob den Ärmel seiner Robe ein Stück nach oben und zeigte eine vernarbte Stelle kurz über seinem Handgelenk und eine weitere kurz darüber.

"Beide Verletzungen stammen von mir selbst, eine von der Machtheilung und eine durch Machtblitze. Die eine ist anscheinend eine Technik der Sith die andere eine der Jedi aber wie du siehst kann das Ergebnis das Gleiche sein."
erklärte der Jedi-Ritter in Akanis Richtung und blickte dabei auch vorsichtig in Tenias Richtung. Vielleicht verstand sie die Botschaft, dass es immer vom Standpunkt abhängig war, wie wir Entscheidungen trafen und Ergebnisse bewerteten.

Dafür, dass Akani kein menschliches Wesen war hatte er vollkommen logische Ideen. Die Blitze lenken, wenn sie dann wirklich vom Gewitter ausgingen dürfte deutlich leichter sein, als einen Machtblitz aus den Wolken kommen zu lassen. Einen solche fortgeschrittenen Einsatz der Blitze konnte Steven nämlich noch lange nicht bewältigen oder gar kontrollieren.
Ein Donnergrollen unterbrach dann schlussendlich die - sprichwörtliche - Ruhe vor dem Sturm.

"Der Blitz sollte sich lenken lassen, es ist im Grunde nichts anderes als Plasmateilchen. Der Macht ist es egal, wie groß die Dinge sind. Allerdings wird es schwierig den Moment abzupassen. Vielleicht müssen wir uns zusammentun und uns gemeinsam konzentrieren. Wir brauchen aber definitiv noch eine Lösung für den Regen.. das Feuer soll ja nicht gleich wieder gelöscht werden.


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„Bis das Unwetter hier beginnt, dauert es noch Stunden,“

merkte Tenia an, der nicht entgangen war, dass sich über ihnen alles zusammen gezogen hatte. Es roch nach Regen, keine Frage, aber bis es in ihrer Himmelsrichtung los ging, würden noch mindestens drei Stunden vergehen.


„Aber wir können es beschleunigen,“


indem sie eben das taten, worüber sie die letzten Minuten sinniert hatten. Machtblitze. Natürlich musste Steven dazu übergehen, sich zu verteidigen. Nur der Einsatz war hell oder dunkel und machte einen schlecht? Ach, wie philosophisch! Und jemanden zu ermorden, weil er eine eventuelle Gefahr darstellte, war natürlich gut? Die Sith sprachen doch genauso! Aber Steven war noch nicht zu Ende, mit seinen überaus klugen Ausführungen, dass es sogar einen Rat gab, der sich dieser Technik bediente. Und jetzt? Sollte sie ihm Beifall dafür klatschen, das er diesem Taphon nacheiferte? Oder sich direkt entschuldigen, wie lächerlich, lächerlich töricht sie doch war, auch nur anzunehmen, dass ein Jedi keine Blitze erzeugen sollte, wo das doch so überaus nützlich sein konnte, um abzulenken? Ohne diese Technik wäre ihr Gesicht niemals verunstaltet worden. Niemals! Sie wusste also am eigenen Leib, was es hieß, wenn diese Technik eingesetzt wurde. Steven war ein Maulheld. So viel stand fest. Es gab nur wenig Jedi, die diese Tachnik beherrschten, unter anderem ein Rat aber Steven? Steven war natürlich einer dieser wenigen Jedi, der sich darin verstand. Doch seine Worte wurden lächerlich, als er zwei Narben auf seinem arm preis gab. Machtheilung und Machtblitze.

„Das ist, als würdest du Sand mit Wasser vergleichen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.“

Machtheilung war so selbsterklärend, dass es eigentlich gar nicht nötig sein durfte, hierzu etwas zu sagen. Aber Blitze?

„Als Zion diese Technik gegen mich einsetzte ist mir vor allem in Erinnerung geblieben, dass sie die schlimmsten Schmerzen ausgelöst hat, die ich jemals hatte.“

Eigentlich ging das hier keinen etwas an, also sah sie schlussendlich zu Akani, klang dabei nicht belehrend, sondern ernst, vielleicht erschüttert, als sie zurück an Ruusan dachte.

„Ob Blitze Hitze erzeugen? Wenn sie dich treffen, bist du kaum in der Lage klar zu denken, so sehr peinigen sie dich. Aber wenn ich diese Narbe,“


und sie wusste sehr wohl, wie abwertend sie das Wort aussprach,

„in meinem Gesicht beachte,“

und wie konnte sie das nicht?

„lautet die klare Antwort: Ja. Sie verbrennen. Es ist, als würde dich Strom und Feuer gleichzeitig treffen. Von außen, von innen, von überall.“

Allein der Gedanke daran, ließ sie einen Teil des Schmerzes für Sekunden noch einmal spüren und zusammen zucken. Die Vibrowaffe hatte vielleicht alles schlimmer gemacht, den Schmerz verdoppelt. Vielleicht war es aber auch nur der Blitz gewesen, so genau konnte die Nullianerin das nicht sagen. Was sie aber sagen konnte war, dass sie an diesem Tag auf Ruusan, an dem sie Nei zur Hilfe geeilt war, beinahe ihr Leben verloren hätte. Als hätte ihr Körper gebrannt. So hatte es sich angefühlt, noch lange, nachdem die Blitze abgeebbt waren.

„Aber ich will nicht mit dir streiten,“

richtete sie an Steven und meinte ihre Worte tatsächlich so.

„Diskussionen über den Nutzen einer Technik sind gerade auch unwichtig. Wir sollten das Wetter beeinflussen und wenn wir zusammen arbeiten, sollte sich das schneller machen lassen. Vielleicht, wenn wir unsere Macht bündeln?“

Aber das hatte Tenia noch nie getan.


„Ich glaube, um den Regen müssen wir uns beim Turm weniger Gedanken machen. Es war den Tag über trocken und er wird schnell brennen, ehe das Feuer ihn löscht. Die Plantage selbst…“


War einfach gut bewässert.

„Wenn der Turm erst mal brennt und wir das Feuer umleiten, kann uns dennoch gelingen, diese Plantage in Brand zu setzen. Der Boden außerhalb ist trocken. Das sollte dem Feuer genug Aufschub und Hitze geben.“


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Eine Diskussion entbrannte zwischen den beiden anwesenden Jedi-Rittern über den Einsatz von Machtblitzen.

Steven vertrat die Ansicht, dass die Fähigkeit an sich nicht verachtenswert, weil nur ein Werkzeug, welches vielerlei Anwendung finden konnte. Er zeigte außerdem zwei Narben an seiner Hand, derer eine von einem Machtblitz stammte, während die andere von einer Heilung übrig geblieben war. Er führte an, dass sowohl die Technik, die klassischerweise der dunklen Seite zugeordnet wurde, als auch die helle Machtheilung Naben hinterlassen konnten.
Tenia widersprach sofort.



"Das ist, als würdest du Sand mit Wasser vergleichen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Als Zion diese Technik gegen mich einsetzte, ist mir vor allem in Erinnerung geblieben, dass sie die schlimmsten Schmerzen ausgelöst hat, die ich jemals hatte."

Sie wies auf ihre Narbe hin - wobei sie das Wort regelrecht ausspuckte - und erklärte, dass die Blitze im Effekt eine Mischung aus Strom und Hitze waren.

So knapp. Um ein einziges Haar hätte Akani die Augen aufgerissen, als die Erinnerung zurückkam. Die Landung auf Ruusan. Herumgelaufe durch die trockene Luft, dann der Lärm eines Kampfes in der Nähe. Blasterfeuer und Lichtschwertgefuchtel, und dann etwas weiter weg eine Gestalt, die blauweiße Blitze aus den Händen abschoss, während eine jugne Jedi, die er damals noch nicht kannte, auf dem Boden lag und sich vor Schmerz krümmte.
Tenias Narbe
stammte von Machtblitzen.

Akani bekam sich noch rechtzeitig unter Kontrolle. Am Ende würde Tenia noch denken, dass sein Entsetzen von der Narbe als solche stammte, was Unsinn wäre, entsetzlich fand er nur die Art und Weise, wie sie sie erhalten hatte.

Tenia beendete den Streit - falls es schon einer gewesen war - jedoch und lenkte die Aufmerksamkeit aller auf das Wetter zurück. Steven hatte sich zuversichtlich gezeigt, natürliche Blitze umlenken zu können, jedoch angesprochen, dass der Regen das Feuer löschen würde. Tenia meinte hierzu, dass sowohl Turm als auch Plantage trocken genug waren, um recht schnell brennen zu müssen.
Akani war sich nicht sicher, ob das reichen würde.


"Also ich weiß nicht so recht...Ich habe auch ein bisschen die Befürchtung, dass der Regen die Flammen löschen könnte...wir sind im Dschungel. Ich weiß es nicht sicher, erwarte aber mehr oder weniger monsunartige Regengüsse, sobald es anfängt, und dann könnte es eben doch sein, dass das Feuer nicht schnell genug in die Gänge kommt. Es sei denn, wir können auch die Intensität des Regens beeinflussen. Ansonsten könnten wir eventuell zumindest dafür sorgen, dass die Blitze früher anfangen als der Niederschlag selbst, damit sowohl die Spuren oben als auch die Pflanzen unten sozusagen Zeit haben zu verbrennen..."


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Nach den äußerst grausigen Bildern, die ihnen der Einsatz der Storm Commandos am Ende geliefert hatte, und dem Pflichtgespräch mit dem plötzlichen Witwer, Thion Calfan, hatte sich der amtierende Governor Thyferras in ein leeres Nachbarzimmer zurückgezogen, um sich in der Einsamkeit für ein paar Minuten sammeln zu können. Kraftlos, mit den Gedanken scheinbar an einem fernen Ort, saß er nun in einem ledernen Sessel und starrte die Wand an. In der rechten Hand hielt er zwar noch das mit einem klitzekleinen Rest bernsteinfarbenen Brandy gefüllte Glas, aber daraus getrunken hatte er schon seit einer Weile nichts mehr. Er dachte nach. Die Entführung der Familie des Prefect war kein Teil seiner Intrige gewesen – zu keinem einzigen Zeitpunkt in der mehrmonatigen Planung! Welche Tatsachen hatten also zu dieser Entwicklung geführt? Hatte er die Vratix in ihrer Grausamkeit etwa unterschätzt?

Neben den Umstand, dass man wenigstens Calfans Kinder aus den blutigen Klauen dieser Barbaren hatte retten können, hatte der Storm Commando-Einsatz noch einen zweiten positiven Effekt gehabt: Das Imperium konnte sich nun sicher sein, dass eine dritte Partei schon seit einer Weile aus dem Hintergrund heraus auf diesen Konflikt eingewirkt hat. Denn neben insektoiden Partisanen hatte das Blasterfeuer der hoch professionellen Elitesoldaten auch den einen oder anderen Außenweltler zur Strecke gebracht. Doch welche Gruppierung unterstützte den Kampf der „Ashern“? Unterstützte die Neue Republik – entgegen dem bestehenden Friedensvertrag – diese Terroristen? Oder handelte es sich bei den Unterstützern um angeworbene Kriminelle der Black Sun? Beide Möglichkeiten galt es allgemein hin in Betracht zu ziehen.

Beiläufig rieb sich Horatio mit der freien Hand die pochende Schläfe, nippte dann an seinem Drink und ließ die Gedanken anschließend weiter kreisen. Sein Monopol hatte Feinde aus allen Ecken der bewohnten Galaxie angezogen. Jedoch waren sie nicht nur hinter all jenen Credits her, die man mit dem Verkauf von Bacta verdiente, sondern ihnen ging es – genau wie ihm – vor allem um die Macht, die unmittelbar mit diesem Heilmittel verbunden war. Denn wer den Bacta-Fluss kontrollierte, war am Ende auch der wahre Herrscher über Regierungen ganzer Sternnationen. Unmerklich stimmte er mit einem Nicken seinen eigenen Gedanken zu. Dann leerte er das Glas, richtete sich auf und ging zurück in den Situationsraum, wo der Rest ranghoher Funktionäre die ganze Zeit die Lage auf dem Planeten im Auge behielt. Die schlechte, abgestandene Luft, die seit Stunden in den abgesicherten Räumlichkeiten herrschte, blendete er nach einem leichten Naserümpfen aus.


„Haben wir neue Erkenntnisse?“, fragte er sogleich mit strenger Stimme sowohl in Richtung seiner Stellvertreterin, Aviendha Cain, als auch seiner Protegé, Sally Terrik. „Konnten wir inzwischen das Hauptlager dieser Terroristen finden?“

Rasch ordnete die angesprochene Coruscanti einen Teil ihrer vielen Unterlagen, bevor sie nur einen Sekundenbruchteil später so pflichtbewusst wie eh und je antwortete: „Gemeinsam mit den uns zur Verfügung stehenden Konterrevolutionären sucht der Geheimdienst noch danach. Laut Junior Agent Nire scheint es aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein.“ Sie schluckte unmerklich. „Jedoch läuft uns die Zeit davon. Denn gemäß den jüngsten Meldungen diverser Streckenposten scheint es in den ersten Siedlungen gewaltsame Ausschreitungen gegen die Ausgangssperre zu geben.“

Selbst als die Legate anschließend ins Detail ging und allerhand (vorläufige) Daten lieferte, verzog Horatio keine Miene. Etliche Stunden waren seit dem Anschlag auf das Shuttle des Sector Adjutant vergangen. Die Annahme, dass die „Ashern“ diese Zeit tatsächlich nicht zum Sichorganisieren und Aufwiegeln weiterer Teile der Vratix-Bevölkerung genutzt hätten, wäre überaus naiv gewesen. Hier, unter dem thyferrianischen Gouverneurspalast, hatte man selbstverständlich vorwiegend mit diesem Szenario gerechnet. Brishen, der in den letzten Stunden sozusagen zur handlungsunfähig verdammt worden war, lächelte kühl in Richtung des jüngeren Planetenverwalters. Misstrauen machte sich bei dem Governor breit. Nach Semurs abrupten Ableben war der High Commissioner des Imperialen Sicherheitsbüros seine letzte unmittelbare Bedrohung vor Ort. Sofern der faltige Greis also wirklich noch einen Trumpf im Ärmel hatte, konnte dieser ihn noch zu Fall bringen.

Das abschätzige Lächeln weiterhin zeigend zog der Alte genüsslich an seiner Zigarre, blies blauen Dunst in die verbrauchte Luft und sagte im Anschluss daran:
„Sie können unbesorgt sein, Kraym. Ich habe schon mein Regiment CompForce-Soldaten angewiesen sich der Sache anzunehmen.“ Mit einer recht gestelzten Handbewegung führte er die Zigarre von seinem Mund weg und aschte ungehindert auf den Boden. „Derweil Sie im Nachbarzimmer für sich allein sinnierten, habe ich mich natürlich entsprechend mit Captain Jnik und dessen Vorgesetzten über das passende Vorgehen abgesprochen. Einem gezielten Einsatz zum Niederschlagen dieser Aufständischen steht also nichts im Wege...“

Den Impuls, die Mundwinkel verärgert zucken zu lassen, konnte der adlige Imperiale in allerletzter Sekunde verhindern. Denn obwohl die Differenzen zwischen ihnen allgemein bekannt waren, hatte er in der momentanen Situation keine andere Wahl als die ihm gereichte Hand zu ergreifen. Sollte die Operation nämlich doch wider allen Erwartungen scheitern, würde man ihm das Ablehnen des CompForce-Regiments auf der Stelle negativ ankreiden. Ja, am Ende würde er den Kopf hinhalten müssen – und Jaspeer Brishen wäre mit Vergnügen sein persönlicher Henker. Um folglich sich und seine Karriere nicht in Gefahr zu bringen, konnte Thyferras Governor in diesem Moment nur einem einzigen Motto folgen: Mache gute Miene zum bösen Spiel. Deshalb setzte er statt dem verärgerten Zucken der Mundwinkel lieber ein freundliches Lächeln auf als er in die Richtung des alten Mannes blickte.

„Eine vortreffliche Idee, High Commissioner“, sagte Horatio und stellte nebenbei das leere Glas auf den Tisch, bevor er wieder auf seinem Stuhl Platz nahm. „Bis zur Revolte der 'Ashern' war Thyferra stets ein friedlicher Planet. Demnach gehe ich davon aus, dass Ihre Leute unseren Sicherheitskräften allerhand nützliche Tipps beibringen könnten. Ich bin also frohen Mutes, dass Ihr Assault Command Leader schnell Ruhe in die jeweiligen Bezirke bringen wird, Sir.“

Brishen, der diese Zustimmung natürlich als Erfolg für sich verbuchte, grinste triumphierend. Nun schien er wieder ein bisschen mehr „Herr der Lage“ zu sein. Obgleich sich ein Teil in ihm mit aller Kraft sträubte, ließ der Adlige dem Alten diesen kleinen Triumph. Ein begrenztes Mitwirken führte seiner Meinung nach noch nicht dazu, dass am Ende das Imperiale Sicherheitsbüro den gesamten Erfolg der Operation für sich einnehmen konnte. Nein, schon allein Männer wie Skobra oder Walsh würden im Zweifelsfall dafür sorgen, dass man den Anteil des High Commissioners schnell auf ein erträgliches Maß herabstufen würde. Bloß die Frage, ob er trotz allem Horatio überflügeln würde, war nicht klar. Zuletzt hatte sich die Beziehung zwischen Moff Barnip und ihm als ziemlich frostig erwiesen. Drohte also der Governor schlussendlich der Verlierer dieser Operation zu werden?

Bevor der Governor diesem Gedanken weiter folgen konnte, trat auf einmal Rhan Nire ein. Stoisch blickte der fahle Fastmensch erst in die Runde und meldete dann – als er die ganze Aufmerksamkeit auf sich vereint hatte – mit einem spitzbübischen Lächeln:
„Unsere Kundschafter haben den letzten Standort entdeckt. Skobra ist schon informiert. In gut zwei Standardstunden dürfte der Großangriff auf die 'Ashern' beginnen – meint jedenfalls das Sektorkommando.“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Am Rand der östlichen Plantage - Zwischen Fahrzeugen - Michael, Steven, Tenia und Akani; Vratix und Imperiale (NPC | Auf der Plantage)]


Die zwei sind wirklich wie Feuer und Eis, dachte sich Michael als er der Grundsatzdiskussion der beiden Jedi-Ritter lauschte, welche sich um das Thema Machtblitze zu drehen schien.

Sein Meister vertrat den Standpunkt, dass die Macht kein Etwas mit eigener - guter oder böser - Intention war, sondern vielmehr ein Werkzeug, das durch den Willen des Anwenders geformt wurde. Als Anschauungsobjekt seiner Ansicht zeigte er zwei Narben, wovon eine durch einen Machtblitz verursacht worden war, die andere durch Machtheilung. Die klassische Zuordnung der Heilung als grundsätzlich gut und hell lies sich dadurch nicht stützen. Michael war in der gleichen Ansicht wie Steven. Ein Messer an sich war auch nicht gut oder böse, erst die Person die es führte machte den Unterschied aus.

Aber - wie nicht anders zu erwarten war - hatte Tenia eine andere Meinung. Sie hielt die beiden Techniken für vollkommen verschiedene Dinge. Michael hatte das Gefühl sie würde ihre Standpunkte aus einem Jedi-Theoriebuch rezitieren, ohne jegliche Einbeziehung wirklicher Umstände. Aber womöglich war ihre Einstellung auch bedingt durch ihre schlechten Erfahrungen mit einem gewissen Zion, der ihr durch Machtblitze, wie sie beschrieb, die schlimmsten Schermzen verursachte die sie je gespürt hätte.

Schlussendlich war aber die ganze Diskussion reine Zeitverschwendung, beschloss Michael für sich selbst. Denn es brachte sie nicht einen Ticken weiter und verschaffte dem Imperium noch mehr Zeit sie hier zwischen den Fahrzeugen zu entdecken.

Glücklicherweise schienen sich auch die beiden Ritter darauf zu besinnen, denn sie lenkten ihre Unterhaltung auf drängendere Angelegenheiten. Steven hatte die Meinung geäußert, dass Blitze sich lenken lassen sollten und darauf hingeweisen, dass Größe in der Macht keine Relevanz hatte. Tenia war der Meinung das der Regen ihnen die Arbeit nicht erschweren sollte, da es den ganzen Tag trocken gewesen war. Akani wandte allerdings ein, dass sie sich in einem Dschungel befanden und dort größere Massen an Wasser zu erwarten waren.

Michael war sich nicht sicher. Er hatte nie im Wald gelebt und damit auch kein wirkliches Gespür für die Feinheiten der nicht-autoamtisierten Wettervorhersage. Allerdings hatte er eins: Hoffnung. Hoffnung das sie diesen verdammten Planeten irgendwann verlassen konnten. Die ganzen Bäume, verbunden mit den Kreaturen die zwischen und unter ihnen hausten, ließen ihn zunehmend unruhig werden.

Der von Tenia eingebrachte Vorschlag mit dem Bündeln der Macht war wohl die beste Methode, um sie hier wirklich voranzubringen. Michael entsann sich schon mal etwas davon gehört oder gelesen zu haben, aber was es genau war und wie bewerkstelligt wurde wusste er nicht. Vielleicht würde sich die Mission auch auf andere Weise lehrreich herausstellen und nicht nur als mahnendes Beispiel für nicht ausreichende Kommunikation dienen.



"Ich habe zwar keine Ahnung von Machtbündelung, aber es hört sich so an, als wäre es die beste Lösung schnell hier rauszukommen."


Er schaute sich etwas um. Der Boden um sie herum schien, wie Tenia gesagt hatte, staubtrocken zu sein.


"Ich weiß nur nicht ob es nicht besser wäre, das ganze von einem anderen Standort anzufangen."

Er hoffte das die anderen den Hinweis verstanden. Immerhin wollte er diese Mission nicht als gebratener Padawan an Dschungelgemüse beenden.


[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Am Rand der östlichen Plantage - Zwischen Fahrzeugen - Michael, Steven, Tenia und Akani; Vratix und Imperiale (NPC | Auf der Plantage)]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]

Jene Anspannung, die vorher schon in den unterirdischen Räumlichkeiten vorhanden war, nahm just in dem Moment spürbar zu als das Sektorkommando plötzlich den Marschbefehl seiner zahlreichen Truppenkontingente meldete. Doch bei dieser recht beeindruckenden Großoffensive würden in den nächsten Stunden nicht nur jene Soldaten die mittlerweile entdeckten Lager der „Ashern“ stürmen, die schon seit Wochen oder gar Monaten hier auf Thyferra stationiert waren, sondern die führenden Militärs hatten zusätzlich noch die Mobilisierung jener Truppen angeordnet, die sich eigentlich an Bord der Kriegsschiffe der im System anwesenden Sektorflotte befanden. Des Weiteren verzichtete man darüber hinaus auch nicht auf den Einsatz von Aufklärern und Bombern seitens des Imperialen Sternjägerkorps. Ja, in diesem Augenblick holten die Streitkräfte in der Tat zu einem vernichtenden Schlag gegen die insektoiden Aufständischen aus.

Schweigend, das ihm gezeigte Geschehen aufmerksam beobachtend, saß Horatio in seinem Sessel, rieb sich nachdenklich das Kinn und spielte in seinem Kopf beiläufig eine Reihe wahrscheinlicher Szenarien durch. Obwohl er dem Militär gegenüber eigentlich stets ziemlich kritisch eingestellt war, lagen seine Zweifel dieses Mal nicht im Handeln der Streitkräfte begründet, sondern viel mehr im Zusammenspiel all der winzigen Rädchen, die er im Laufe seiner mit der Zeit gewachsenen Intrige hatte zwangsläufig installieren müssen. Wurde er von Nire und dem Geheimdienst nicht vielleicht doch betrogen? Würde sich Dimodan am Ende wirklich an die getroffenen Abmachungen mit den pro-imperialen Vratix halten? Und welche Rolle würden die Konterrevolutionäre einnehmen, wenn in den Reihen ihrer Spezies erneut zum Kampf gegen das Imperium aufgerufen werden würde? Der Mann, der anfangs noch der Handelnde und nun mehr oder weniger zum Zusehen verdammt war, biss unbewusst die Zähne zusammen. Schließlich hing der Erfolg – und seine zukünftige Karriere – nun einzig und allein vom Wirken anderer Kräften ab.

Legate Terrik mochte äußerlich zwar den Eindruck erwecken, dass sie die schrecklichen Bilder, die sie – wie allen anderen auch in diesen Räumlichkeiten – gesehen hatte, inzwischen verarbeitet hätte, aber dem war nicht so. Ein leichtes Zittern in der Stimme verriet sie als sie pflichtbewusst meldete:
„Laut Sektorkommando erreicht Bomber-Flügel 'Aurek' sein Ziel in zwei Minuten. 'Besh' scheint in fünf Minuten am Bestimmungsort zu sein.“

Mit einem knappen Nicken quittierte der Governor die Nachricht. Sector General Skobras Plan sah vor, dass das schwere Gerät des Sternjägerkorps mit einem regelrechten Bombenhagel erst einmal für genügend Chaos in den feindlichen Reihen sorgen sollte. Da die „Ashern“ sich in den Tiefen des thyferrianischen Dschungels versteckten und sich generell auf dessen scheinbar undurchdringliches Blätterdach als Schutz verließen, hatten sie einem gezielten Angriff aus der Luft nicht gerade viel entgegen zu setzen. Unter bloß minimalen Verlusten auf der eigenen Seite würde sich das Imperium so also nicht nur einen weiteren Vorteil erkämpfen, sondern den feindlichen Reihen zugleich auch allerhand Schaden zufügen. Die Bildschirme, die zuvor den Einsatz der Storm Commandos gezeigt hatten, schalteten einen Moment später synchron auf eine Cockpitsicht um. Jene Imperialen, die in diesem Augenblick tausende Kilometer entfernt in unterirdischen, abgeschotteten Zimmern saßen, würden nun also den nächsten Militäreinsatz live miterleben.

Doch besonders viel gab es für Horatio und dessen Gesellschaft nicht zu sehen. Denn obgleich man zwischendurch Bilder einer Außenkamera zu sehen bekam und ständig die kodierten Wortfetzen der Piloten hörte, sah man am Ende bloß wie sich einzelne Feuerbälle durch das dichte Holz des grünen Dschungels fraßen. Große Vogel- und Insektenschwärme, die weit genug von der gefährlichen Hitze entfernt waren, stiegen Sekunden später in die Lüfte empor. Derweil setzten die alten TIE-Bomber zum nächsten Anflug an. Technische Daten zu diesem fliegenden Kriegsgerät hatte der Adlige zwar nicht zur Hand – oder gar im Kopf –, aber schätzte, dass diese Einheit mit ihrer Bewaffnung allein mehrere Quadratkilometer reinste Natur in Asche verwandeln konnte. Sollten diesen ersten Schlag am Ende also tatsächlich irgendwelche Vratix überleben, dürften diese letztendlich wohl so kraftlos sein, dass ihre Gegenwehr nur noch äußerst gering ausfiel.

Brishen klatschte schmunzelnd in die Hände.
„Meine Damen, meine Herren. Ich schätze, diesen Tag werden diese Wilden so schnell nicht vergessen. So wie einst, als Rizann Bel und dessen Getreue in die Wildnis zogen, um die goldene Kolazhi zu finden, werden die Vratix bestimmt noch in hundert Generationen über diesen Tag reden. Denn heute lehrt ihnen das glorreiche Galaktische Imperium gnadenlose Ordnung.“ Der greise High Commissioner nickte zufrieden. „Es würde mich in der Tat nicht wundern, wenn dieses strikte Vorgehen schlussendlich nicht sogar Signalwirkung gegenüber anderen, rebellischen Völkern hätte.“

Neu war diese Kritik nicht. Zu diversen Anlässen hatte Horatio sie immer mal wieder gehört, da der „Frieden von Umbara“ vor allem in imperialen Hardliner-Kreisen von Anbeginn an auf sehr starken Widerstand gestoßen war. Das Galaktische Imperium auf Augenhöhe mit der Rebellion? Jene, die hinter vorgehaltener Hand Seine Majestät für diesen Schritt kritisierten, hatten nämlich Jahre zuvor noch lautstark gejubelt als High Admiral Delak Niriz mit seiner Gefechtsflotte Drev'starn in Schutt und Asche gebombt hatte. Das mit eiserner Hand über die Galaxie herrschende Bastion – in diesem Licht – und nur in diesem Licht! – sahen diese verbohrten Leute die imperiale Politik. Für sie gab es die Nuancen der interstellaren Diplomatie nicht. Sie kannten nicht jenen flexiblen Opportunismus, den der imperiale Adlige zum Beispiel Wochen zuvor bei den Konterrevolutionären der Vratix hatte anwenden müssen. Um dem ergrauten, fanatischen Hardliner jedoch nicht noch mehr Raum für sein Gerede zu geben, brach der Governor letztendlich sein Schweigen.

„Gibt es schon Informationen zum Stand der Truppen, Miss Terrik?“, fragte er mit ruhiger Stimme und richtete dabei den Blick auf seine diensteifrige Protegé, die ihm gegenüber saß. Skobra sprach zuletzt von einem raschen Zugriff nach dem Bombardement der ersten Lager. Ich gehe also davon aus, dass man schon Sturmtruppen – weit vor den Einheiten der Armee – in der Hinterhand hat.“

Die Coruscanti durchforstete rasch ihre Unterlagen. „Vor einer knappen Standardstunde informierte uns der Geheimdienst darüber, dass man die ersten Kompanien sowohl im Zuxctl-Delta als auch im Ctalk-Gebirge abgesetzt hat. Mittlerweile scheint man wohl auch einen Zug Storm Commandos in das 'Goldene Tal' gebracht zu haben.“ Sie klemmte sich beiläufig eine Strähne hinter das Ohr, biss sich dann beim Überlegen kurz auf die Unterlippe und sagte anschließend: „Seitdem sind aber keine weiteren Meldungen zum Status dieser Einheiten eingegangen.“

Walsh scheint den offiziellen Kanälen in diesem Fall wohl nicht zu trauen“, mutmaßte der Adlige laut.

Da das Sturmtruppenkorps – mehr als die restlichen Streitkräfte – gewissermaßen ein Staat im Staat war, erhielten Außenstehende nur bedingt Einblicke in deren wahre Strukturen. Niemand, der nicht irgendwann die schneeweiße Rüstung am Leib getragen und das schwarze E-Elf-Blastergewehr in der Hand gehalten hatte, kannte wirklich deren Gebräuche und Traditionen. Nein, diese Männer und Frauen verließen sich nicht auf das restliche Militär, sondern einzig und allein nur auf ihre eigenen Kameraden. Höchstwahrscheinlich würden sie an deren Seiten sogar durch die neun corellianischen Höllen marschieren, wenn der Imperator es ihnen befehlen würde. Doch wie hatte Horatio nun diese Situation einzuschätzen? War die Informationsarmut bezüglich dieser entsandten Einheiten folglich gut? Oder zeichnete sich daran etwa die Niederlage ab? Während er weiter über diese und ähnliche Fragen sinnierte, ließ er seinen Blick langsam auf Wanderschaft gehen. Musste er nun ernsthaft auf das Beste hoffen? Wohl war ihm bei diesem Gedanken nicht.


Zum Glück musste sich der planetare Verwalter am Ende aber nicht allzu lange mit diesem Gefühl anfreunden. Das Bombardement hatte den Siegeszug der imperialen Truppen eingeläutet. Denn jene Sturmtruppen, die man sozusagen im „Feindesland“ abgesetzt hatte, sorgten letztendlich für genug Chaos, um den Widerstand der „Ashern“ ins Wanken zu bringen. Ab diesem Punkt war es nur noch eine Frage der Zeit bis die Kontingente der Imperialen Armee – beinah vollzählig – durch das dichte Unterholz brachen. Fuß für Fuß, Zoll für Zoll trieben sie ihre Gegner in die Enge. Doch obwohl es im ersten Augenblick noch den Anschein hatte, als könne sich das Gros der insektoiden Kämpfer in die Tiefen des Dschungels zurückziehen, so vereitelten die ihnen verwandten Konterrevolutionären im richtigen Moment diese Taktik. Ihr Feuer kam unerwartet, weil sie wahrscheinlich anfangs noch mit unerwarteter Verstärkung gerechnet hatten.

Bei all dem Material, welches das Imperium gegen diese rebellischen Vratix in dieser Offensive ins Feld führte, mochte man schnell den Eindruck gewinnen, dass das Regime bloß mit blinder Gewalt und gnadenloser Zerstörung vorgehe. Doch obwohl Leid, Schmerz und Tod schnell allgegenwärtig waren, gingen die eingesetzten Streitkräfte die ganze Zeit über äußerst gezielt vor. Keine Granate, kein Hieb und auch kein Schuss war zu viel. Trotz der Rachegelüste, die in dem einen oder anderen Soldaten brodeln mochten, hielten die Offiziere und Unteroffiziere ihre Untergebenen ausreichend im Zaum. Sogar gegen die insektoiden Konterrevolutionäre ging keiner der Imperialen nicht vor – so jedenfalls die Meldungen, die Xozhixi am Ende erreichten. Unter der Aufsicht von Geheimdienst und Sicherheitsbüro transportierten mit Blut befleckte Sturmtruppen zum Schluss sogar Gefangene ab. Ihr Ziel: Die Gefängnisinsel „Isolation Island“. Ihnen würde das Regime früher oder später den Prozess machen. Natürlich ein abgekartetes Spektakel, keine Frage.

Im abgeschotteten Situationsraum unter dem Gouverneurspalast schüttelte man sich währenddessen mit freudiger Erleichterung in den Gesicht die Hände. In den letzten Stunden hatte man gemeinsam tatsächlich ein scheinbar unmögliches Mammutprojekt gestemmt. Durch ordentliche Koordination aller Beteiligter hatte man mit nur einer einzigen Großoffensive einen äußerst gefährlichen Feind im Inneren ausgeschaltet. Obwohl sie nach diesem Militärschlag noch nicht in Sicherheit waren – es galt schließlich noch die beiden Metropolen und kleineren Siedlungen samt Plantagen zu befrieden –, sprach man Thyferras Governor schon die ersten Glückwünsche aus. Und natürlich erwiderte er diese mit der gebührenden Höflichkeit. Sogar der greise High Commissioner, der einst den Vater ins Exil geschickt hatte, reichte ihm die Hand. Ja, in der Stunde des Triumphes schienen alle internen Streitereien kurzzeitig vergessen zu sein. Aber wie lange mochte dieser Zustand anhalten? Das Ende der Isolation lag in gut achtundvierzig Stunden entfernt. Bis dahin konnte sich viel ändern...

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]
 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Versteckt bei Fahrzeugen ~ Steven und Michael, Tenia und Akani etwas weiter weg, Vratix und
Imperiale (NPCs) ~



„Ein anderer Standort ist gut und was den Regen betrifft, so können wir dafür sorgen, dass er direkt über der Plantage weniger stark ist. Das gute am Wetter ist, dass es auf dem einen Fleckchen Erde regnen kann, während es auf dem anderen völlig trocken ist.“

Allerdings mussten sie dafür sorgen, dass all das nicht zu auffällig aussah. Selbst wenn man hier keine Jedi vermutete, wenn das Wetter zu seltsam erschien und man Berichte schrieb, würde das vermutlich auffallen. Wenn die Panik nicht zu groß wurde und bisher schienen die Soldaten, die hier aufpassten, wenig interessiert am ganzen Geschehen zu sein.

Steven hatte sich, zu den Blitzen, nicht weiter geäußert und sein Blick blieb für Tenia undefinierbar. Aber sie hatte ohnehin längst gesagt, dass hier der falsche Ort war und der falsche Zeitpunkt, um zu diskutieren. Davon einmal abgesehen, stand es außer Frage, dass sie zu einem anderen Zeitpunkt überhaupt noch einmal darüber sprechen wollte. Was brachte es schon, wenn sie sich mit Steven, der so nah und gleichzeitig so entfernt wie nie, sprechen würde? Sie konnten einander nicht mehr erreichen. Alles, was auf dem Turm geschehen war, hatte genau das deutlich gemacht. Auch darüber weiter nachzudenken, war der falsche Zeitpunkt. Sie mussten das Wetter beeinflussen, indem sie ihre Macht bündelten, die Plantage zum Brennen bringen. Danach würden ihre Wege sich trennen und Tenia würde mit Akani zurück zu den Vratix gehen und hoffen, dass sie ihnen eine Pflanze gaben. Eine Pflanze, die gegen das Virus half.

„Wenn wir unsere Macht bündeln, wird es einfacher sein, die Luft nach oben zu drücken. Wir greifen die Luft und drücken sie nach oben. Das wird zuerst dafür sorgen, dass ein Gewitter erscheint. Der Regen wird später kommen und vielleicht müssen wir ihn dann nicht einmal beeinflussen. Und wenn doch, ändern wir den grad, indem er zu Boden fällt und versuchen, ihn etwas abzumildern.“

Mit Wind, mit List und Tücke, eben mit allem, was dafür möglich war.

„Wir müssen weit genug vom Turm weg sein und am besten nicht stehen.“


Immerhin neigten Blitze dazu, sich die höchsten Punkte auszusuchen. Also deutete Tenia auf einen Punkt in der Ferne, der ihnen genug Deckung bot.

„Wir leiten dann den Blitz in den Turm und das Feuer in die Richtung der Plantage. Verstanden?“

Sie wartete ab, bis jeder auf seine Art kundgab, dass er verstanden hatte und dann entfernte sich die Gruppe von dem Platz, den Michael richtigerweise angezweifelt hatte.

„Lasst uns beginnen. Um die Macht zu bündeln, ist es,“


beinahe hätte sie ‚leider‘ gesagt,

„notwendig, dass eine Verbindung herstellen und unsren Geist für den jeweils anderen öffnen.“

Nicht, dass sie das gewollt hätte, aber was blieb ihnen anderes übrig? Zusammen würden sie einfach stärker sein.



~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Versteckt bei Fahrzeugen ~ Steven und Michael, Tenia und Akani etwas weiter weg, Vratix und
Imperiale (NPCs) ~


OCC: treibt es einfach voran :D Lasst es brennen, und von mir aus schief gehen, so das der halbe Dschungel brennt xD

 
[: Polith-System | Thyferra | ein Stück außerhalb von Xozhixi :||: | ruhigeres Viertel :||: Villa | Büro | Alaine Aren, Jacen und über Holo Viktor Gates :]

Mit übereinandergeschlagenen Beinen saß sie in ihrem Ledersessel. Vor ihr ein großer Holzschreibtisch und darüber flimmerte eine Holobild von einem ihrer Angestellten, der sich derzeit um einige Probleme auf Bespin kümmerte. Genau genommen war es ein Mann in den Fünfzigern, welcher ein guter Freund von Jacen war. Seit Alaine die Tibana-Gasminen auf Bespin besaß, war es immer wieder zu Problemen gekommen. Innerhalb einiger Wochen hatten sie und Jacen einen Stab aufgebaut, der ihnen dienlich war und man konnte von Glück sagen, dass es bei diesen Personen um loyale Freunde von Jacen handelte. Einige von ihnen kannte Alaine seit sie noch ein Kind gewesen war. Das Bild von Viktor Gates Flackerte leicht.

„Die Ordnung ist wieder hergestellt. Ich habe dafür gesorgt, dass der alte Geschäftsführer abdanken musste. Seine Abfindung hat er erhalten. Allerdings bin ich nach wie vor der Ansicht, dass es zu viel war“, brachte Viktor ein und sah die attraktive Rothaarige an.

Alaine tippte leicht mit den Fingern auf die Holztischplatte. Sie wusste, dass Gates die Summe als zu viel ansah, auf der anderen Seite jedoch, war sie im Verhältnis zu Inkompetenz des Mannes wenig gewesen. Sie schätzte es keinesfalls, wenn einzelne Individuen der Ansicht waren sie betrügen zu können und dieser Harens war einer gewesen.

Viktor, bei allen deinen Fähigkeiten würde ich dir in diesem Punkt nur sehr ungern widersprechen. Fakt ist jedoch, dass Harens der Ansicht war mich täuschen zu können. Seine Inkompetenz hat ihn nicht nur seinen Job gekostet sondern wird ihn auch seinen Kopf kosten. Demnach ist der kleine Aufwand nur begrenzt“, erwiderte sie ihrem Mitarbeiter gegenüber.

Viktor schüttelte leicht den Kopf. Was auch immer die hübsche rothaarige sich hatte einfallen lassen, er würde diesen Punkt akzeptieren müssen ohne weitere Fragen zu stellen. Sie ließ sich nicht gern in die Karten schauen. Auch wenn ihr Stab, inklusive ihm ein gutes Vertrauensverhältnis besaß, so gab es dennoch genug Dinge, die sich nicht mit ihnen teilte. Auf der einen Seite verständlich, denn damit vermied sie zu viele Insider zu haben, auf der anderen Seite war es dennoch auch bedauerlich. Allerdings und dies war wohl wichtig, kannte Viktor Alaine von klein auf und mehr noch kannte er mittlerweile die tragische Gesichte ihres Lebens, welche sich wie ein heißes Brandmahl durch ihr ganzes Leben zog.

„In Ordnung. Wahrscheinlich hast du Recht. Wie auch immer, durch die Neugestaltung und Umstrukturierung, sowohl die Verbesserung und Neuanschaffung der nötigen Mittel, ist es uns gelungen die Produktion zu steigern. Wir können also zufrieden sein“, gab Viktor Gates preis und beobachtete das hübsche Gesicht, welches durch den Projektor nicht minder attraktiv war.

Alaine strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht und nickte. Sie wusste schon, warum sie Gates diesen Auftrag gegeben hatte. Auf ihn war Verlass und vor allem war er ihr treu.

„Hervorragend. In diesem Punkt kann ich also zufrieden sein. Wie sieht es mit der Reinheit des Gases aus? In den letzten Wochen haben mich Berichte erreicht, die darauf schließen ließen, dass man in diesem Punkt nicht so viel Sorgfalt an den Tag legte.“

Ihrer Stimme war deutlich anzuhören, dass sie mit äußerster Sorgfalt ihre Worte in eine sehr hübsche Verpackung gegeben hatte. Die Berichte hatten sie wütend gemacht und es hatte Jacen einiges an Überredungskunst gekostet, um zu verhindern, dass sie nicht nach Bespin reiste um Harens persönlich den Kopf von den Schultern zu reisen.

„Das Nest ist ausgehoben und eliminiert worden. Ich überwache die Schritte derzeit persönlich. Einzelne Mitarbeiter wurden vor die Wahl gestellt zu gehen oder auf unsere Bedingungen hin zu bleiben“, erklärte Gates.

Alaine nickte. Ein weiterer Punkt auf ihrer Liste, der gestrichen werden konnte. Harens war nicht mehr als ein kleiner Fleck an der Wand, welcher in kürze ausradiert werden würde. Es hatte durchaus seine vorteilte die BS in bestimmte Aufgaben einzubeziehen und ihnen einen gewissen Gewinn zuzuschreiben.

„Wie ich sehe läuft alles. Ich werde dich also weiter arbeiten lassen. Lass mir regelmäßig Bericht zukommen“, bat Alaine ihn und Viktor nickte. Ein kurzer Abschied erfolgte, dann löste sich das Holobild auf und Alaine lehnte sich in ihrem Sessel zurück.

„Machst du dir Sorgen?“, wollte Jacen wissen und legte eine Hand auf ihre Schulter. Ihr Mentor und bester Freund drückte ihre Schulter kurz.

Alaine ließ sich mit ihrer Antwort einen langen Augenblick Zeit. Machte sie sich Sorgen? Eine berechtigte Frage. Es gab in der Tat einen Punkt der ihr irgendwo Sorgen machte, allerdings hatte dieser nichts mit Bespin oder dem Tibana-Gas zu tun.

„Was mir durch den Kopf geht ist nicht weiter wichtig, Jacen. Was Vorrang hat ist viel mehr die Erweiterung der Gas-Minen.“

Langsam schob sie ihren Sessel zurück und erhob sich. Alaine trug eine schwarze Bluse, darunter eine braune Hose, die zu einem Hosenanzug gehörte. Durch die Higheels gewann sie noch ein gutes Stück mehr an Höhe. Seit sie zur Geschäftsfrau geworden hatte, hatte Jacen mit seinen Hintergrundleuten alles daran gesetzt ihr Image komplett zu verändern. Der Hochadel hatte es mit Wohlwollen aufgenommen, besonders, da sie sich von allem fernhielt was mit den Sith zu tun hatte. Dieses Image war sozusagen beseitigt worden. Zwar konnte Alaine es nicht leugnen, doch hatte sie für sich persönlich mit diesem Detail in ihrem Leben mehr oder weniger abgeschlossen – wobei sie natürlich dennoch informiert war. Nicht zuletzt durch ihre Schülerin Clove.

„Gibt es weitere Berichtens Werte Ereignisse?“, hakte Alaine nach, schritt durch den großen Raum, der ihr als Büro diente. Seit sie die Villa auf Thyferra gekauft hatte, fühlte sie sich hier recht wohl. In den letzten Monaten war äußert beschäftigt gewesen und so war sie dankbar für jede weitere Information, die sie erhielt.

„Was Informationen angeht, so kann ich dir mit dem ein oder anderen dienen. Unter anderem wären da, die Anschläge auf die Zaltin-Vorstände. Dies solltest du aber mitbekommen haben. Der Vorstandvorsitzende von Xucphra wurde verhaftet. Die Schaffung des Monopols mit dem Parlamentsbeschluss. Hinzu kommt der Thyferra-Bacrana-Pakt und die Nachverhandlungen. Ach ja, und nicht zu vergessen der Anschlag auf Olan Semur sowie der Militärschlag gegen die „Ashern“. Damit hättest einen kurzen Input über alles mehr oder weniger wichtige“, meinte Jacen zufrieden.

Alaine spitzte die Ohren. Natürlich hatte sie einiges am Rande mitbekommen, doch ihre Aufgaben in Bezug auf Bespin hatten sie völlig beansprucht. Interessant wer dennoch der Anschlag auf Semur. Die gesamten Entwicklungen auf Thyferra hatten eine Wendung genommen die man wohl durchaus unter anderem Horatio Kraym zuschreiben konnte. So jedenfalls, dachte Alaine darüber.

„Es scheint als ob dein Freund ein Händchen für pfiffige Spielchen hat“, brachte Alaine vor und sah Jacen direkt an. Dieser ließ nur ein Schmunzeln sehen.

Das Pflaster der Politik mit seinen einzelnen Schachfiguren war so viel interessanter wir der Sith Orden der aus nichts weiter als Speichelleckern bestand, die wie tote Soldaten ihren Dienst taten ohne zu fragen. Niederes Fußvolk ohne die Fähigkeit selbstständig denken zu können. Eine Spezies, die Alaine immer mehr verachtete. Ginge es nach ihr, würde sie dem ganzen endgültig ein Ende setzen, den Imperator stürzen und eine fähige Person an seine Stelle setzen. Jedoch eine, die kein Sith war. Dies würden die Sith wohl nicht wirklich zulassen – wobei, war ihre Intelligenz überhaupt groß genug um solche Entscheidungen zu unterwandern? Ein fast schon böses lächeln glitt über ihre vollen Lippen. Dann griff sie nach ihrem Blaser, zog diesen über und wandte sich kurz Jacen zu.

„Wir sollten auswertes essen. Ich glaube die Medien würden sich über einen kleinen Auftritt in der Öffentlichkeit freuen. Mein letzter ist ein wenig her würde ich behaupten.“

In diesem Punkt hatte sie wohl Recht und so lächelte Jacen, bot ihr den Arm und führte sie durch die Villa hinaus in den Hof und zu ihrer bereitstehenden Limousine.

[: Polith-System | Thyferra | ein Stück außerhalb von Xozhixi :||: | ruhigeres Viertel :||: vor der Villa | an der Limousine | Alaine Aren und Jacen :]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: | reichen viertel :||: nahe des Regierungsbezirks | vor dem "Xenon" | Alaine Aren, Jacen und Paparazzi :]

Alaine entstieg gerade ihrer Limousine, als die ersten Paparazziemitglieder versuchten einen Blick auf sie zu erhaschen. Es war nicht so, dass sie dies nicht gewöhnt war, da mittlerweile – besonders durch die Arbeit ihres Mentors – das Interesse der Öffentlichkeit an ihr gewachsen war. Hin und wieder war es dennoch lästig. Gerüchte gab es einige, nicht zuletzt wurde ihr eine Beziehung mit Mof Barnip zugesprochen. Etwas, worüber sie sich sehr amüsierte. Ging es nach den Klatschblättern, so hatte jeder Mann der irgendetwas darstellte möglicherweise eine Affäre mit ihr oder sie mit ihm. Damit schien man im Gespräch zu bleiben. Auf der anderen Seite schien es die Medien derzeit jedoch sehr zu interessieren was sie tat und so folgten ihr einige beharrlich. In diesen Augenblicken half es vor allem gute Miene zum bösen Spiel zu machen und zu lächeln. Also lächelte sie auch diesmal einfach nur, während sie sich mit Jacen auf den Weg zum besten Restaurant der Stadt machte. Das „Xenon“ war berühmt, begehrt bei den reichen und für viele nur ein Traum. Nicht das sie dieser Pomp irgendwie beeindruckte, doch Jacen hielt viel davon dafür zu sorgen, dass die Kreise in denen sie unterwegs war dem entsprachen, was ihr zustand. So jedenfalls sah er das Ganze. Seiner Ansicht nach gehörte es sich nicht sich in Kreisen aufzuhalten die unter ihrem Niveau waren. Wie schön waren die Zeiten gewesen, in denen sie darüber nicht hatte nachdenken müssen. Doch wenn sie ehrlich war, so störte sie es eigentlich auch nicht.

Die Fotographen bekamen ihre Bilder, wobei Journalisten abblitzten. Interviews gab sie selten und wenn, dann ausgewählte. Immerhin musste alles stimmen und wurde natürlich von Jacen streng überwacht. An was Alaine sich wahrlich hatte gewöhnen müssen waren die unzähligen Personen die um sie herumtanzten. Die Bediensteten, diejenigen die für dies oder jenes zuständig waren. Man kam sich vor als ob man vermarktet wurde. Mit dem Unterschied, dass es nicht um Gemüse, sondern um eine Person ging. Der Hochadel hatte seine Etikette und Alaine hatte gelernt sich dem Ganzen zu beugen und letztlich damit klar zu kommen. Manchmal kam es dennoch dazu, dass sie sich im geheimen wünschte eine eher unbedeutende Person zu sein, die im allgemeinen Pöbel nicht weiter auffiel. Gleichfalls würde sie dennoch auffallen. Allein schon wegen ihres Äußeren, welches sich gewandelt hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie ihr Aussehen versteckt hatte, bis sie es offener gezeigt hatte bis zum heutigen Zeitpunkt, wo ihr Management Wert darauf legte, dass sie es perfekt präsentierte. Vom Mauerblümchen zum Sexobjekt sozusagen also.

Alaine schob diesen Gedanken beiseite. Am nächsten Morgen würde ihr Bild die auf der Titelseite zu sehen sein. Wahrscheinlich mit Fragen wie: ‚Ob das Geheimnis der Lady Aren gelüftet werden könnte‘, oder ähnlichem. Wie auch immer, Jacen führte sie die vier Stufen zum „Xenon“ herauf und durch die große Runde Glastür hinein in das Innere. Im Vorfeld wurden sie bereits in Empfang genommen. Ihr Begleiter bat um einen Tisch und das „Paar“ wurde durch den Saal, welcher hell war in das eigentliche Restaurant geführt. Vorbei an einigen Tischen, welche rund gehalten waren, auf denen kostbare Stoffe lagen, auf denen wiederum Vasen mit wunderschönen Blumen standen. Zwischen den Tischen hatte man für genug Abstand gesorgt und für Pflanzen, um dem ganzen etwas Privates zu geben. An der Decke hingen gewaltige Kronleuchter, deren Licht bei Nacht alles erstrahlen ließ. Jetzt zur Mittagszeit war eine solche Beleuchtung nicht nötig. Gewaltige Fenster, die vom Boden bis fast zur Decke reichten erhellten den Raum. Die Wände waren in einem hellen warmen Ton gehalten. An den Wänden befanden sich Gemälde von bekannten Künstlern. Der Boden bestand aus einem dunklen glänzenden Stein, welcher mit Gold gesprenkelt zu sein schien. Ihr Absatz ließ leises Klacken hören.

Es war Mittag und das Restaurant gut besucht. Alles was auf Thyferra Rang und Namen besaß kam hier her um die Köstlichkeiten zu genießen und sich verwöhnen zu lassen. Einige Gäste kannte Alaine und so nickte sie diesen beim Vorbeigehen zu, bis sie ihren Tisch erreichten, der Diener ihr den Stuhl zurechtschob und sie sich setzte. Jacen nahm ihr gegenüber Platz. Ein Blick in die Karte, ein geschultes Auge genügte, um zuerst den Wein, dann die Vorspeise und die weiteren Gänge zu bestellen. Erst als man sie allein ließ, entspannte Alaine sich innerlich. Es würde sie durchaus noch ein wenig Zeit kosten sich völlig frei zu fühlen. Jacen hingegen hatte keinerlei Probleme damit. Allerdings befand er sich auch schon lang genug in diesen Kreisen um sich völlig wohl zu fühlen. Ihr Mentor schenkte ihr ein warmes Lächeln. Für sein Alter war er ein sehr attraktiver Mann und dies war ihm durchaus bewusst. Bisweilen war er nicht verheiratet. Scheinbar hatte es bisher noch keine Dame geschafft ihn für sich zu gewinnen oder viel mehr, Jacen hatte bisher kein Interesse an den meisten Frauen gezeigt. Es schien als ober an allen etwas auszusetzen hatte. Wobei sein politischer Werdegang es wohl nicht erlaubt hatte. Außer der einen oder anderen Affäre vor einigen Jahren, hatte sich nie etwas getan. Alaine hinterfragte dies auch nicht.

Jacen ließ seinen Blick auf der Frau sich gegenüber ruhen, innerlich einmal mehr bedauernd, dass sie so viel jünger als er war. Wenn auch Alter seiner Ansicht nach keine Rolle spielte, so war ihm dennoch klar, dass er keinerlei Chance bei ihr haben würde. In punkto Herrenwelt schien Lady Aren sich zurückgezogen zu haben. Nicht nur zu seinem Bedauern sondern auch von dem vieler reicher. Innerlich seufzte er. Leugnen konnte er weiß Gott nicht, dass er die Rothaarige äußerst attraktiv fand. Ihr Blick, ihr Gang, einfach alles an ihr faszinierte ihn. Welcher Mann würde ihr widerstehen können? Ganz zu schweigen von den anderen Attributen die sie mit sich brachte. Und dennoch musste er sich immer wieder vor Augen führen, dass er nicht derjenige war, der für sie bestimmt war und so war es natürlich umso mehr ein Anliegen die passende Partie für sie zu finden. Alaine wusste von dem ganzen natürlich nichts, so sollte es auch bleiben. Amüsiert stellt er fest, dass die Blicke der männlichen Gäste ihr galten. Keine der Anwesenden Damen – so jedenfalls empfand er es – konnte mit ihr mithalten. Jacens Gedankenwelt wurde erst unterbrochen, als der Diener zurückkehrte und ihnen den Wein brachte. Also nahm er das Glas in die Hand und prostete Alaine zu.

„Auf die Zukunft, meine liebe und vor allem auf den weiteren Erfolg“, meinte er lächelnd, stieß mit ihr an und nippte an seinem Glas, sie genau beobachtend, wie ihr vollen Lippen sich um das Glas legten. Lippen die zum Küssen geschaffen waren. Um ein Haar hätte er sich verschluckt und verscheuchte den Gedanken sofort wieder aus seinem Bewusstsein.

Alaine stellte ihr Gals ab und legte ihre Hand auf den Tisch. „Weißt du Jacen, es ist nicht so, dass ich Thyferra nicht genieße, allerdings haben mich die letzten Monate intensiver Arbeit davon abgehalten das öffentliche Leben zu genießen und ich muss gestehen, dass es mir irgendwo fehlt.“

Jacens Lippen zuckten leicht, ehe ein breites Lächeln darüber lief. Dies aus ihrem Mund zu hören war fast schon wie ein Traum. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie sehr er darum gekämpft hatte ihr dieses Leben schmackhaft zu machen. Wochen, gar Monate hatte es ihn gekostet und nun endlich gab sie zu, dass sie es genoss. Dies allein klang bereits wie Musik in seinen Ohren. Auf der einen Seite war sie eine vorzügliche Geschäftsfrau und auf der anderen – wer hätte dies gedacht – hatte sie sich zu einer solchen Persönlichkeit entwickelt. Wie stolz konnte er also auf sich und auf seine Leute sein. Der Diamant war geschliffen und perfekt.

„Es begeistert mich dies zu hören. Mein Vorschlag wäre also, dass wir Thyferras Nobelläden unsicher machen. Die Paparazzi wird dir interessiert folgen und ein wenig Einblick bekommen, während ich gleichzeitig in Erfahrung bringe wie du das öffentliche Leben genießen kannst“, schlug er vor.

Alaine nickte. Ihr Mentor war stets daran interessiert ihre Wünsche zu erfüllen, mehr noch sie darüber hinaus zu erfüllen und vor allem sie ständig in die Medien zu bringen. Die Vorspeise wurde serviert, und beide genossen diese, wobei Alaines Gedanken immer wieder darum kreisten wie der Ausbau der Mienen vorangetrieben werden konnte. Vor allem war ihr vor zwei Tagen in den Sinn gekommen ein Monopol zu gründen, insoweit dies möglich war. Eine Idee, die sie nicht wirklich losließ. Jacen sorgte jedoch dafür, dass sie von ihren Ideen abließ, da er Smalltalk mit ihr führte und sie ließ sich darauf ein. Bisher hatte sie ihm diese Idee noch nicht unterbreitet. Sie wollte noch ein wenig warten, ehe sie ihn davon in Kenntnis setzte. Erst einmal musste der Plan reifen und dann erst würde sie ihm diesen vorstellen.

Innerhalb des Imperiums gab es einzelne Mienen, die jedoch nicht so viel Abgaben oder stillgelegt worden waren, da sie nicht genug Gewinn erzielten und man nicht so viel Kredits in sie investieren wollte. Alaine glaubte jedoch, dass es sich lohnen würde. Dennoch musste alles überdacht werden, ehe sie das Ganze in die Tat umsetzen konnte. Reifliche Überlegung war immerhin wichtig, wenn es auch nicht auf die Kredits ankam. Alaine galt als eine der reichsten Hochadeligen überhaupt.

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: | reichen viertel :||: nahe des Regierungsbezirks | Nobelrestaurant "Xenon" | Alaine Aren und Jacen, weitere Gäste :]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Stadtrand | Vrelnid-View | Friedhof :||: Horatio Kraym, Prefect Calfan und viele Trauernde :]

Der thyferrianische Hochsommer war zwar noch einige Monate entfernt, aber an diesem Tag zeigte sich eine der ersten Temperaturspitzen nach dem alljährlichen Monsun. Durch sie begann die Luft ganz leicht mit Flimmern. Zudem trieb sie anscheinend allerhand Insekten aus ihren Verstecken, die nun hier und da zirpten. Des Weiteren schien sie wohl jegliche Wolken am Himmel verscheucht zu haben. Denn lediglich ein strahlendes Blau war weit und breit zu sehen. Insbesondere für jene, die nicht gebürtig von diesem Planeten stammten, hier aufgewachsen waren oder zumindest schon eine ganze Weile lebten, brach dieses schöne Wetter mit den üblichen Gewohnheiten, die man eigentlich mit einer Beerdigung in Verbindung brachte. Nein, hier gab es keinen Regen … und genauso wenig Kälte. Solche Dinge schienen Thyferra – ausgenommen der Monsunzeit – ziemlich fremd zu sein.

Derweil ein Pastor der „Kirche des kristallen Lichts“ sakrale Worte zu der Versammlung sprach und man den Sarg anschließend in die Erde ließ, fächerte sich Horatio ein wenig Luft zu. Er stand in der zweiten Reihe, schwitzte in seiner schwarzen Trauerkleidung und wünschte sich – insbesondere bei diesen Temperaturen – eigentlich nur ganz weit weg von diesem trostlosen Ort. Doch unter anderem sein Anstand sowie sein Pflichtgefühl ließen es nicht zu, dass er dieser Veranstaltung einfach auf der Stelle den Rücken kehrte und sich stattdessen in wohl temperierte Räumlichkeiten zurückzog. Denn in letzter Instanz hatten nicht nur Mitglieder der radikalen „Ashern“-Bewegung diese Frau auf dem Gewissen, sondern auch er als vorstehender Imperialer der planetaren Regionalverwaltung. Um ihn und seine Politik anzuprangern, zu beschmutzen und im besten Fall sogar zu stoppen, hatten sie die Frau seines Untergebenen Thion Calfan sowie deren gemeinsame Kinder erst entführt und sie dann getötet.

Bei diesen Gedanken drehte es dem Adligen noch immer den Magen um. Manchmal suchten ihn die Bilder sogar in seinen Träumen heim. Der Drang, sich wie nach einem kalten Schauder zu schütteln, der einem den Rücken herab lief, überkam ihn. Jedoch gab er diesem Gefühl nicht nach. Er behielt die strenge Miene bei, blickte auf einen imaginären Punkt in der Ferne und lauschte scheinbar den geistlichen Worten. Schluchzen gesellte sich zunehmend zu dem allgegenwärtigen Zirpen, während der Sarg von zwei klobigen Droiden in die ausgehobene Grube gelassen wurde. Lauter wurde das Schluchzen. Immer lauter. Obwohl Horatio von seiner Position aus bloß die Rücken sehen konnte, bemerkte er wie die beiden Kinder ihre Gesichter an den Körper ihres Vaters drückten. Während sie in aller Öffentlichkeit weinen konnten, musste er stark bleiben. Er hatte den Blick sogar die ganze Zeit auf den Sarg seiner Frau gerichtet gehabt. Diese Haltung, dieses Benehmen rangen dem adligen Governor Respekt ab. Calfan schien ein zäher Kerl zu sein.

Erneut mit salbungsvollen Worten forderte der Geistliche im Anschluss daran die Gemeinschaft auf ein letztes Mal Abschied von der Verstorbenen zu nehmen. Selbstverständlich eröffnete die Familie Calfan dieses Prozedere. Blumen wurden niedergelegt, danach verharrte man ein, zwei Minuten in aller Stille und zog sich anschließend schweigend, schluchzend oder gar weinend zurück, um für die nächste Person Platz zu machen. Trauernder für Trauernder folgten. Obwohl Horatio als Governor womöglich eine bevorzugte Behandlung hätte einfordern können – schließlich warteten an diesem Tag noch ein paar andere Termine auf ihn –, hielt er sich ganz taktvoll zurück. Schon allein die ihm anerzogene Höflichkeit gebot ihm das. So ließ er nicht nur nahen und fernen Verwandten der Toten den Vortritt, sondern auch einigen anderen Gästen. So wie die anderen Anwesenden auch legte er Blumen nieder als er an der Reihe war. Dank seines gut informierten Pressesprechers Aden Hart, dem Neffen des Prefect von Xozhixi, handelte es sich dabei tatsächlich um importierte Blumen von Gandeal, der Heimatwelt der Verstorbenen.


„Mein herzliches Beileid, Prefect“, kondolierte der Imperiale anschließend und schüttelte dabei dem ernst dreinblickenden Witwer die Hand. „Ich mache mir wirklich Vorwürfe, dass wir deren Versteck nicht früher haben ausfindig machen können.“

Calfan nickte. Er hielt sichtlich sowie hörbar Tränen und Trauer zurück als er entgegnete: „Es ist nicht Ihre Schuld, Sir. Es sind diese Tiere.“ Dabei reckte er das Kinn verärgert in Richtung des anwesenden Vratix-Konterrevolutionsführers Xalzal. „Mag das Parlament inzwischen ruhig Frieden mit ihnen geschlossen haben und ihnen sogar Zugang zu ihren Institutionen gewähren. Ich vergebe ihnen nicht so schnell...“

„Ich kann den Zorn und die Trauer, die Sie gerade verspüren, nur erahnen“, sagte Horatio daraufhin diplomatisch. „Statt Ihnen Raum für Rachephantasien zu geben, möchte ich Ihnen hiermit lieber die Möglichkeit anbieten, die Zukunft zu gestalten – gemeinsam an meiner Seite. Sie und Ihre Kinder, kommen Sie nach Xozhixi. Denn ich möchte einen Mann mit Ihren Talenten und Fertigkeiten gerne als Legate im Gouverneurspalast sehen.“

Schweigen. Der Prefect musterte einen Moment lang den Vorgesetzten. „Selbstverständlich ist das ein großzügiges Angebot. Jedoch kann ich Ihnen weder sofort zu-, noch absagen. Pater Silthen riet mir eine Pilgerreise nach Christophsis zu unternehmen, um meine Gefühle zu verarbeiten und mein Leben neu auszurichten. Er ist der Meinung, dass die 'Kathedrale des kristallen Lichts' mir den Trost schenken kann, den ich in dieser schweren Zeit brauche.“

„Nehmen Sie sich ruhig die Zeit, Thion, schnitt ihm der Governor sogleich das Wort ab. Dabei ließ er ganz bewusst den Vornamen seines Gegenüber fallen. „Seit man Sie von Gandeal hierher versetzt hat, haben Sie für die Stadt Xucphra City wirklich großartige Arbeit geleistet. Die gute Infrastruktur, die 'Imperial Bacta' nun nutzen darf, ist unter anderem Ihr Verdienst. Es ist daher nur gerecht, wenn das Unternehmen diese Unkosten übernimmt.“ Er lächelte verständnisvoll. Legte ihm sogar kameradschaftlich die Hand auf die Schulter. „Pilgern Sie ruhig gemeinsam mit Ihren Kindern nach Christophsis, finden Sie sich dort selbst und kommen Sie dann zurück nach Thyferra; zu mir. Ich werde Ihnen einen Platz an meinem Tisch freihalten.“

Mit diesem Angebot verabschiedete sich Horatio von dem Untergebenen, sprach noch einmal kurz sein Beileid aus und schüttelte ihm wiederholt die Hand. Danach konnte er der Beerdigung endlich guten Gewissens den Rücken. Ohne einen sonderlich eiligen Schritt an den Tag zu legen, suchte er instinktiv den schnellsten Weg zu seiner gepanzerten Gleiterlimousine. Sein Chauffeur, Jaek Nalto, stand schon parat. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen öffnete er seinem Chef die Tür, ließ ihn einsteigen und schloss sie anschließend wieder, bevor er sich wieder hinters Steuer setzte, um den imperialen Verwalter zum nächsten Ziel zu bringen: Das Sektorkapitol. Das teure Vehikel, das er benutzen durfte, erhob sich dabei ganz sanft in die Lüfte, folgte beinah geräuschlos dem Weg, der aus dem Friedhof hinausführte, und beschleunigte erst nach Passieren des Tores.

Im gewohnten Plauderton ergriff der Fahrer das Wort:
„Machen Sie sich wegen der Verspätung bloß keine Sorgen, Sir. Die Gängelungen und Kontrollen, die wir die letzten zwei Wochen erlebt haben, sind zum Glück vorbei. 'Freie Straßen für freie Bürger' sage ich da nur.“

„Übertreiben Sie es aber bitte nicht, Mister Nalto“, mahnte ihn der Adlige auf der Rückbank. „Ohne Eskorte wird man bestenfalls wohl erst auf den zweiten Blick erkennen, dass in diesem Gleiter nicht irgendein reicher Schnösel, sondern Thyferras Governor sitzt. Man wird uns also nicht automatisch Platz machen.“ Er betrachtete sich kurz mit prüfenden Blick. „Zumal ich bei der Beerdigung gerade schon genug geschwitzt habe. Noch einen Tick mehr und Barnip hält mich wohl oder übel für einen Wilden.“

Nalto schmunzelte, reduzierte das Tempo ein bisschen und fuhr sicher sowie unfallfrei ins Zentrum der pulsierenden Metropole. Der Verkehr in der Luft sowie in Bodennähe nahm zu. Passanten waren auf den Bürgersteigen und Wolkenkratzer verbindenden Brücken zu sehen. Zudem schien die Hitze zwischen all den Prachtbauten weiter zu zunehmen. Denn das Flimmern, das auf dem Friedhof bloß ganz leicht zu sehen war, war hier weitaus ausgeprägter. Xucphra City glich einem Backofen, der momentan noch am Vorheizen war. Während sich der Gleiter seinen Weg in Richtung Sektorkapitol suchte, saß Horatio auf der Rückbank, ignorierte die vorbeiziehenden Gebäude und trug stattdessen lieber noch etwas feinstäubiges Antitranspirant und Parfüm auf. Seit Manaan sich erhoben hat, um Thyferra mit ihrem minderwertigen Koltho Konkurrenz auf dem Heilmittelmarkt zu machen, hatten der Governor und dessen Vorgesetzter nur wenig Worte miteinander gewechselt. Eigentlich hatte Barnip ihm zuletzt nur knapp zu dem Militärschlag gegen die „Ashern“-Bewegung gratuliert. Mehr nicht.

Möglicherweise lag es genau an diesen Umständen, dass er diesem Treffen zur Zeit eher mit einem mulmigen Gefühl begegnete. Ryloth, Honoghr, Koornacht – Mit solchen „Sackgassen“ hatte Barnip zuletzt ihm gegenüber tatsächlich gedroht. Würde ihm der feiste Moff heute also seine Abordnung auf irgendeine bedeutungslose Hinterwäldlerwelt überreichen? Im besten Fall sogar noch mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen. Schließlich hatte er sich vorher noch um dringendste Problem vor Ort gekümmert. Derweil allmählich finstere Vorahnungen seine Gedanken heimsuchten, verließ er den Gleiter, nachdem ihn sein Chauffeur noch rechtzeitig zum Sitz der hiesigen Sektorverwaltung gebracht hatte. Mit steinerner Miene stieg der Verwalter die breiten Stufen zum Eingang empor, ließ sich von einem rangniederen Angestellten in Empfang nehmen und anschließend ohne Umweg zum Büro des Moff bringen. Es versetzte ihn einen ganz leichten Stich ins Herz, dass er womöglich zum letzten Mal so viel Macht so nahe war – sofern sich seine Vorahnung erfüllen sollte.

Horatio war offensichtlich nicht der einzige, der einen Termin beim Sektorverwalter hatte. Denn als er das riesige Büro des Moff betrat, blickte er auf einmal in die Gesichter vieler anderer Mitglieder der hiesigen Regionalverwaltung. Vom einfachen Legate bis zum Sector Adjutant schien zu diesem Zeitpunkt jede einzelne Rangstufe mehrfach vertreten zu sein. Wollte Barnip ein Exempel statuieren und hatte deshalb seinen ganzen Stab einberufen? Der Magen des Governor zog sich mit einem Mal krampfhaft zusammen. Ja, er hatte die Endstation seiner politischen Karriere erreicht. Zwar mochte er federführend für die Vernichtung der „Ashern“ verantwortlich sein. Doch anscheinend hatte der Moff seinen Urteil längst gefällt. Nichts durfte neben Thyferra existieren – so schien sein Credo zu sein. Nur mit viel Mühe hielt sich der Adlige zurück sein Gesicht verbittert zu verziehen. Sein Blick glitt plötzlich zielstrebig zu Gaen Malric, dem persönlichen Sekretär des Sektorverwalters.

Er wollte gerade zu dem Clerk gehen und ihn zur Rede stellen als sich plötzlich eine Seitentür zum Büro öffnete und der Moff – überraschenderweise in Begleitung der Sith Alaine Aren – eintrat. Pflichtbewusst wie eh und je kündigte der Privatsekretär das Eintreffen an:
„Meine Damen und Herren: Seine Exzellenz, Moff Heremus Barnip!“

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Das Mittagessen hatte es etwas Aufmunterndes. Alaine musste zugeben, dass die Gesellschaft ihres Mentors gut tat. Er war von Natur aus eine humorvolle Persönlichkeit. Ein Sonnenmensch, der gern im Licht unterwegs war. Positiv und stets guter Laune, wenn auch hin und wieder nachdenklich. Ein wenig amüsiert beobachtete sie, wie er mit dem Kellner scherzte, ehe er die Rechnung bezahlte und sie dann aus dem Restaurant begleitete. Ihre Limousine wartete bereits, wobei Jacen es sich vorbehielt die Türe für sie zu öffnen, anstatt ihres Chauffeurs. Die Limousine setzte sich in Bewegung und hielt erst einige Meter weiter weg erneut an. Der Versprochene Einkauf folgte nun, wobei Jacen zielstrebig die angesehensten Boutiquen ansteuerte. Alaine folgte ihm, ließ sich beraten und fragte sich gleichzeitig ob dieser Einkauf nötig war. Immerhin besaß sie genug Kleidungsstücke, jedenfalls wenn man es genau sah. Doch Jacen war in diesen Dingen zielstrebig und er ließ sich nicht von seinen Ideen abbringen. Nicht das dies etwas Schlechtes war, dennoch konnte es mitunter anstrengend für sie sein. In den letzten Monaten hatte sie jedoch lernen müssen, dass Image sehr wichtig war und als Geschäftsfrau brauchte sie ein gutes. Davon abgesehen wurde sie beständig vom Hochadel gemustert und als solches war es wohl von Nöten ständig die neusten Stile zu tragen.

Jacen jedenfalls schleppte sie von einem ins andere Geschäft, kleidete sie ein, sprach irgendwelche Geschäfte ab, grinste breit und zufrieden und kehrte stets an ihre Seite zurück. Die Tüten fanden ihren Weg in die Limousine und würden von dort ihren Weg in ihre Villa finden. Stets darauf bedacht auf dem neusten Stand zu sein, teilte er ihr alles mit was es gab, wenn sie es nicht bereits schon wusste. Die Märkte der Finanzen überwachte Alaine selbst, da sie sie als Geschäftsfrau ein reges Interesse in diesem Metier besaß. Beide verließen gerade die letzte Boutique, als Alaine eine Nachricht vom Moff erhielt und damit in Verbindung eine Einladung. Kurz zeigte sie diese Jacen, welcher erfreut mit dem Kopf nickte.

„Wie es scheint, hat Barnip ein reges Interesse an dir gefunden. Deine Gesellschaft scheint ihm zu gefallen“, meinte er grinsend, wobei Alaine leicht die Augen verdrehte.

„Ich glaube fast, dass er sich gern in meinem Licht sonnt, welches du so hervorragend aufpoliert hast. Auf der anderen Seite könnte es natürlich sein Interesse auch an meinen Geschäften bestehen, wenn ich auch eher davon ausgehe das ersteres es ist. Erinnere mich daran meine Tätigkeit bei Gelegenheit zu erweitern und eine Art Escort anzubieten“, gab Alaine in einer Mischung aus Spott und Ernst zurück. Dies sorgte dafür, dass Jacen die Stirn runzelte und sich fragte ob sie es ernst meinen könnte. Der Spott in ihrer Stimme jedoch ließ darauf schließen, dass es sich bei ihren Worten um einen Witz gehandelt hatte.

„Ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern. Wir sollten uns auf den Weg zum Moff machen. Zum einem um seiner Einladung zu folgen und zum anderen um ihn zu erfreuen. Allerdings überlege ich gerade ob wir dich nicht zuvor umkleiden sollten“, überlegte er und ging im Geiste den neuen Einkauf durch. Er hatte einige sehr schöne Stücke gefunden und ein Kleid viel ihm besonders ein. Eng geschnitten, die Figur sehr betonend, in einem wunderschönen Grünton. Dummerweise war niemand des Personals vorhanden, der sich um ihre Haare kümmern konnte. Allerdings und dies war durchaus eine Idee, gab es um die Ecke einen Friseur. Also öffnete Jacen erneut die Tür, bat sie auszusteigen, griff nach der entsprechenden Tüte und führte sie zum Nobel Friseur.

Im Handumdrehen wurde ihre sehr lange Mähne in eine Hochsteckfrisur gesteckt, dann glitt sie in den hinteren Bereich und hüllte ihren Körper das grüne Kleid. Kurz darauf kam sie wieder hervor und erhielt ein sehr gut von Jacen sowie von den Angestellten des Salons. Einen gewissen Dauerlauf war sie ja gewöhnt, also stieg sie erneut in die Limousine und ließ sich nach Xucphra City bringen. Genau genommen zum Verwaltungsbezirk und der Residenz des Moffs. Die Fahrt dauerte ein wenig und so betrieben die beiden Insassen ein wenig Smalltalk. Den Rest der Fahrt blieb es eher ruhig und Alaine konnte die Augen schließen um sich innerlich ein wenig auf die Verabredung vorzubereiten.

Eine halbe Stunde später etwa, stieg sie vor der Residenz des Moffs aus und wurde dann hinein geführt, wobei sie direkt und ohne viele Umwege zum Moff geführt wurde. Eine Begrüßung mit Höflichkeitsfloskeln folgte, wobei Barnip ihr die Hand küsste und ihr versicherte wie bezaubernd sie war. Dem ganzen entsprechend machte auch sie ihm ein Kompliment und ließ sich dann von ihm durch eine Seitentür in das innere seines Büros führen, in dem schon einige Gäste warteten. Darunter unter anderem Clerk Malric, der persönliche Sekretär des Sektorverwalters wie auch – und dies erstaunte Alaine sehr – Horatio Kraym. Gouverneur von Thyferra und Jacens Liebling. Der Moff wurde angekündigt und Alaine schritt an seinem Art in die Gesellschaft ein, wobei sie sich fragte was als nächstes kommen würde. Sie glaubte kaum, dass die Anwesenden Gäste einfach so hier waren. Besonderes das der Gouverneur hier war musste etwas bedeuten. Jacen befand sich ebenfalls unter den Gästen, wobei er wie die anderen auf einem weniger speziellen Weg hergefunden hatte. Im ersten Augenblick blieb ihr nichts anderes übrig als zu lächeln, wobei dieses ebenfalls in ihren Augen erstrahlte. Sie konnte demnach gespannt sein worum es sich hierbei handelte. Ihrem Urteil nach handelte es sich bei den anderen Anwesenden um Mitglieder der Verwaltung.

Alaine verhielt sich vorerst ruhig. Sie würde weiterhin erst einmal das hübsche Beiwerk für Barnip spielen. Alles andere würde sich zeigen.

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