Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

„Der Tag, an dem wir weniger Sorgen haben werden, wird kommen
,“ gab Ian sich überzeugt, fügte dann lächeln an: „Ganz ohne Sorgen aber wäre zu hoch gegriffen. Ich glaube, nein, ich weiß, dass wir dafür beide viel zu… kompliziert sind?“ Sogar ein leises Lachen ertönte, denn Herz über Kopf oder Kopf über Herz – das hatten sie auf Va’art schon thematisiert und es würde wohl immer bleiben. Oder eben schlicht die Gedankenlastigkeit, die sie beide teilten.

Was auch immer es war, das Eowyn verbarg, es würde, so viel stand fest, für heute verborgen bleiben. Vielleicht würde der Dunkelhaarige sich eine neue Taktik überlegen müssen und direktivere Fragen stellen müssen denen Eowyn weniger oder gar nicht ausweichen konnte. Auf der anderen Seite aber, lag es ihm nun einmal fern, sie dazu zu drängen, Dinge anzusprechen, die sie vielleicht besser für sich behalten wollte. „
Kann, Okay?“, lächelte er, als er den Kopf ein wenig neigte und sie mehr von unten ansah. „Kann, nicht könnte. Ich kann mich sogar zurücknehmen und auch nur hören, ohne etwas zu sagen.“ Das hier war kein drängen darauf, dass sie noch heute etwas sagte, aber Eowyn sollte wissen, viel eher sicher sein, dass sie sich mit allem an ihn wenden konnte.
„Wie gesagt, keine Sorgen machen ist völlig unrealistisch, vielleicht sogar noch ein bisschen sehr viel mehr, wenn es dabei noch um dich geht?“ Beide Brauen in die Höhe gezogen, sah er sie dabei an, dennoch lächelnd, schließlich kannten sie beide die Antwort. Keine Sorgen war das eine. Keine Sorge um den anderen? Absolut unmöglich.
„Nachtisch klingt gar nicht so schlecht.“ Und da der in den allermeisten – und in diesem Falle auch- kalt war, sogar noch besser. Was den Nachmittag anbetraf? „Na ja,“ Ians Lächeln wurde größer, „ehrlich gesagt gar nicht so viel und es war ganz schwer, etwas zu planen, ohne dich entweder in jedem zweiten Satz zu haben, oder dich überhaupt nicht zu fragen, wie deine Planung ist.“ Schlussendlich konnte er sie nicht ewig an sie klammern. „Es gibt da ein, zwei Dinge, bei denen du mir vielleicht helfen kannst. Und… ich möchte dir außerdem etwas geben.“ Etwas, das hervorragend dazu passte, dass er ihre Sorgen mehr, als nur ernst nahm. Mochte er eben auch nicht noch einmal explizit darauf eingegangen sein, er würde darauf eingehen und er hatte sich viele Gedanken zu ihren Ängsten gemacht. Kurzerhand ließ Ian Eowyns Hände los, um aufzustehen, dann verschwand er zwei Sekunden im Schlafzimmer, um von dort etwas zu holen, dass er in ein einfaches Tuch gewickelt hatte. Mit diesem kleinen Geschenk kehrte er zurück zu Eowyn und legte es vor ihr auf den Tisch ab und setzte sich selbst, vielleicht ein klein wenig verlegen, auf seinen Platz.

„Ich nehme deine Sorgen ernst, Eowyn. Manchmal bin ich, zugegeben, ein wenig ungeschickt darin, das zu sagen oder zu zeigen, aber ich nehme sie sehr ernst, auch das, was du eben gesagt hast. Vielleicht passt es deswegen sogar sehr gut…“ Wenn sie das kleine Büchlein auspacken würde, würde sie verstehen. Er redete zu viel, er wusste es gerade ja selbst, daran änderte sich auch nichts, als er leiser wurde, aber: „Das ist nur ein kleiner Anfang, aber du sollst wissen, dass ich dich sehe. Dich und deine Sorgen.“

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

OCC: Es ist zwar hier nur das eine Bild, aaaaaaaaber da ich längst nich gut genug zeichnen kann: IP ist es das ganze Büchlein^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – diverse Jediheiler, Okin und Talery

Es überraschte Okin ziemlich, dass Talery die Viren nicht bewusst da gelassen hatte. Er hatte eigentlich vermutet, dass die Heilerinnen dies aus einem bestimmten Grund gemacht hatten. Auch wenn er nicht wirklich wusste, was ein sinnvoller Grund dafür gewesen wäre. Er wäre nicht auf die Idee gekommen, dass er dies genauer spüren konnte als seine Meisterin. Dies war erfreulich, aber höchst unerwartet. Vielleicht konnte er doch schon schneller mithelfen, als es ihm z.B. Eowyn und Ian zugetraut hätten. Mittlerweile hatte er schon selbst nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass er schnell helfen konnte. Doch jetzt bot sich eine Gelegenheit, sich und den anderen das Gegenteil zu beweisen. Jedoch kamen auch kleine Zweifel, in ihm auf. Vielleicht hatte er sich das Ganze ja auch nur eingebildet. Konnte er denn wirklich ganz sicher sagen, dass noch Viruszellen vorhanden waren? Talery konnte es ja scheinbar nicht nachprüfen.

„Wow. Aber ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob ich Recht habe. Vielleicht liege ich auch falsch und habe mir das Ganze nur eingebildet.“

Das wäre dann wirklich furchtbar peinlich für ihn. Talery erschien aber motiviert, dass er das Ganze gleich weiteraustesten sollte. Sie schickte ihn zu einer menschenähnlichen Frau, die das Gröbste überstanden haben sollte, aber noch Restspuren des Virus in sich haben sollte. Okin war nun unter Druck. Im Zwiespalt zwischen der Hoffnung eine großartige Hilfe zu sein und der Angst, als unfähiger Dummschwätzer zu gelten. Dies machte ihn sehr nervös. Er versuchte aber wie bei der Menschenfrau zuvor den Virus zu entdecken. Er bemerkte aber gleich, dass es ihm diesmal viel schwieriger fiel. Er wusste nicht genau, woran es lag. Eventuell lag es daran, dass die Frau zwar menschenähnlich aber nunmal kein Mensch war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass bei ihr noch weniger Viren vorhanden waren. Vielleicht war es aber auch die Aufregung. In jedem Fall dauerte es viel länger, bis er überhaupt wieder die Aggression der Viren erspüren konnte. Und es gelang ihm auch nach einigen weiteren vergeblichen Minuten nicht die Viren genau zu lokalisieren. Die Nervosität machte es immer schwieriger, sich überhaupt darauf zu konzentrieren. Letztendlich gab der junge Coruscanti auf.

„Ich kann zwar spüren, dass da noch etwas ist. Kann es aber einfach nicht genau aufspüren.“

Der Coruscanti war enttäuscht. So kurz davor endlich wirklich nützlich zu sein und nun lag er doch wieder nur geschlagen am Boden. Dies war absolut frustrierend.

In die Nachbesprechung mit Talery platzte dann eine freundlich dreinblickende Nautolanerin, die offenbar zu ihm wollte. Es war offenbar die Person, die ihn in das medizinische Gerät einweisen sollte.

„Ja, ich bin Okin Ail. Und du bist vermutlich Bailee Troisi, oder?“

Eine Antwort bekam er aber nicht, denn plötzlich ging ein lauter Alarm los und die junge Frau ging schleunigst zu dem Gerät. Das passte natürlich perfekt in Okins Tag. Das Gerät fing schon anzuspinnen, bevor er überhaupt darin eingewiesen werden konnte. Und das Teil sah auch alles andere als einfach aus, während er sah, wie die Nautolanerin versuchte es zu reparieren. Es lief Okin eiskalt den Rücken herunter. Hoffentlich kam niemand auf die dumme Idee, dass er lernen sollte, wie man das Teil repariert. Er hatte keinen blassen Schimmer von Technik.

Noch schlimmer war, dass sogar die anführende Heilerin Alvaba auch hellauf begeistert zu sein schien. Das Gerät musste wirklich wichtig sein. Er durfte da dann wirklich nichts verbocken. Ganz davon abgesehen, dass er einen erneuten Rückschlag kaum verkraften würde. Brianna teilte Alvaba dann auch grinsend mit, dass er der Experte werden sollte. Vermutlich hatte die Echani bemerkt, wie unsicher er war und freute sich nun diebisch. Wäre Brianna nicht eine der besten Heilerinnen, würde er sich ziemlich freuen, wenn diese plötzlich einen eilenden Auftrag ganz weit weg von Coruscant auszuführen müssen würde. Mit flehender Stimme wandte er sich dann an Bailee, die das Gerät erfolgreich hatte richten können:

„Bitte sag mir, dass das Teil idiotensicher funktioniert.“

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Labor bei Saal 23 – diverse NPCs, Okin, Talery, Bailee und Brianna
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Eowyn grinste etwas schuldbewusst Ian an. Ich fürchte, du hast mich ertappt... aber okay, sagen wir... möglichst wenig Sorgen, okay? Sie liebte sein Lachen. Von ihr aus durfte er viel öfter lachen - aber es gab viel zu selten Gelegenheit dafür. Das würde sie irgendwie ändern müssen... Auch wenn sie nicht wusste, wie. Ihre Scherze waren manchmal einfach zu schräg... Irgendetwas würde ihr aber einfallen. Vielleicht einfach, selber ein bisschen lockerer zu werden.
"Einfach".

In diesem Fall würde Ian sicher nicht nur "einfach hören" können. Zumindest... würde sie dieses Risiko nicht eingehen. Vielleicht sollte sie nicht immer so viel raten, vielleicht würde Ian sie eines Besseren belehren. Sehr gut möglich sogar. Aber selbst, wenn die kleine Wahrscheinlichkeit vorhanden war, dass Ian etwas dummes machte... Es tat ihr weh, noch immer, ihn da vor sich zu sehen, so fürsorglich und verständnisvoll, während er nicht wusste, was sie getan hatte. Aber das war ihre Sache, nicht seine. Kein Grund, ihn da hinein zu ziehen.
Ich weiß, sagte sie nur lächelnd und drückte kurz seine Hände. Sie wusste es tatsächlich... und mit so gut wie allen anderen Dingen wäre sie auch herausgerückt. Spätestens jetzt. Aber nicht damit...
Hey! machte sie dann halb protestierend und trat ihm sanft auf den Fuß. Ich... bin völlig sorglos. Total. Siehst du, ich mache mir gerade überhaupt keine Sorgen... Sie schmunzelte schließlich. Ian hatte ja Recht. Und sie wussten es beide.

Das Thema war beendet, und Eowyn seufzte innerlich erleichtert auf. Ian wurde dann beinahe geheimnisvoll. Bei was bei der Macht sollte sie ihm helfen? Hatte er wieder komplizierte Patienten, bei denen sie zur Hand gehen sollte? Aber dann hätte er sie einfach gefragt. Und ihr etwas geben... was? Stirnrunzelnd sah sie, wie Ian sie losließ und dann mit einem kleinen Gegenstand zurückkehrte. Es war klein, viereckig... Sie verfolgte mit ihren Augen, wie Ian sich setzte und weitersprach. Eigentlich wusste sie doch... dass er ihre Sorgen ernst nahm. Sie wusste es wirklich. Nur manchmal, da tat es einfach gut, es zu hören. Es bestätigt zu bekommen. Sie wollte nicht, dass Ian sich deshalb Vorwürfe machte...
Ich weiß das doch eigentlich, flüsterte sie, griff nach Ians Hand und lächelte kurz. Nur manchmal... da verschwindet es kurz. Oder ich will es einfach nur kurz hören... Sie zuckte mit den Schultern, versuchte sich dann wieder an einem furchtbaren Witz. Vielleicht ist das typisch Frau. Irrationale Bedürfnisse...

Dann aber griff sie nach dem Gegenstand, den Ian auf dem Tisch abgelegt hatte, und nahm das Tuch ab. Die Rückseite eines Buches kam zum Vorschein, eines echten Buches, kein Chip, eines, das man in die Hand nehmen konnte. Sie besaß hier im Orden keine echten Bücher mehr - sie nahmen Platz weg, sie waren ungeschickt beim Reisen. Das hieß aber nicht, dass sie echte Bücher nicht durchaus schätzte, wenn ihr welche in die Hände fielen. Fragend warf sie Ian einen kurzen Blick zu, drehte dann das Buch auf die Vorderseite. Der kleine, durchaus süße Ewok auf dem Titel lächelte sie an, und dann sah sie den Titel. Nur Mut... nur Mut. Soforthilfe. Oh Ian... Urplötzlich füllten ihre Augen sich mit Tränen, und dieses Mal gab sie sich keine Mühe, sie sofort zurückzudrängen. Er
nahm ihre Sorgen ernst. Und versuchte wirklich, sie auf alle möglichen Arten zu lösen. Im Trainingsraum, durch Zuhören, durch Gespräche... und durch dieses Buch. Er dachte über sie nach, er machte sich so viele Gedanken, dass er ihr sogar ein Buch besorgt hatte. Und das bei der wenigen Zeit, die ihm zur Verfügung stand. Wie hatte er das angestellt? Danke, kam es flüsternd aus ihr heraus.
Sie öffnete das Buch, blätterte blind durch die Seiten, ohne wirklich etwas von den niedlichen Illustrationen wahrzunehmen. Ian war wunderbar. Ein solch wunderbarer Partner, wie man ihn sich kaum wünschen konnte. Er hörte ihr zu, er nahm sie ernst, er verzieh ihr all ihre dummen Feher. Schlicht... er liebte sie. Aus ganzem Herzen. Er bereitete sogar dieses Essen für sie vor... wartete... bis sie endlich von einem Frusttraining zurückkam. Ein Frusttraining, das nötig war, weil sie ihm etwas vorenthielt...
Du hast Recht... flüsterte sie und zwang sich dann, Ian anzusehen.
Du hast Recht. Ich verheimliche dir etwas. Es... Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. Es tut mir so unendlich leid. Du weißt nicht, wie sehr... Aber ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir Leid. Alles, dass ich es dir nicht sagen kann, dass ich dir nicht gesagt habe, dass da etwas ist... Ich wünschte, ich könnte, aber ich kann nicht. Ich kann wirklich nicht. Ich dachte, es wäre einfacher so. Für dich. Aber vielleicht irre ich. Vielleicht muss ich dir zumindest sagen, dass ich es dir nicht sagen kann, ich weiß es nicht... Eowyn rieb sich mit der rechten Hand über ihr Gesicht. Ein Teil war heraus... sie hatte nicht anders gekonnt. Aber der Großteil, der Hauptteil, den musste sie für sich behalten. Bitte, Ian. Es tut mir wirklich Leid, aber glaube mir... Ich habe dich nicht belogen. Ich habe... dir nur nicht alles gesagt. Und bitte... Eowyn schüttelte den Kopf, starrte Ian und und begann dann zu flüstern. Bitte zwing mich nicht, dir alles zu sagen. Bitte. Ich kann das nicht. Nicht jetzt. Sie holte kurz Luft und räusperte sich. Wenn du jetzt ein bisschen Zeit für dich brauchst... dann kann ich auch gehen... Und dabei würde sie am liebsten einfach nur vergessen, hier sitzen, Nachtisch essen, sich Ians Vorschläge anhören... als wäre das alles heute vormittag nicht geschehen. Als wäre das nur ein furchtbarer Alptraum.

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Operationsgebiet / bei Objekt Cresh /Vosh Tru’lek, Fireteam Aurek​


Die Restlichen Männer waren unter der Führung von Captain Durastahl eingetroffen und Lieutenant Kor machte sich daran mit seinem Platoon ein Umgehungsmanöver zu starten. Währenddessen wartete Sergeant Tru'lek zusammen mit den Männern des Captains auf den Angriffsbefehl. Als erstes wurden die bisher ausgemachten Sprengfallen in die Luft gejagt, dann wurde von einigen Männern mit schweren Blastern Deckungsfeuer gegeben während sich der Bothanische Sergeant durch das Containerfeld vorarbeitete. Die Explosionen hallten von den Gebäuden rings herum wieder, wild jaulten die Blasterstraheln durch den entstandenen Rauch. Es wirkte Chaotisch, teilweise waren Soldaten und Häftlinge am schreien. Kurzum Vosh war in seinem Element, er rückte mit dem Blaster im Anschlag langsam aber zielstrebig weiter vor. Dann meldete sich der Lieutenant per Com, dass sich noch weiter Sträflinge näherten. Ein tiefes kehliges knurren entfuhr dem Bothaner, sollten sie nur kommen. Er hatte es halb durch das Container Meer geschafft als er in eine gute Schussposition gekommen war um den Eingang der Lagerhalle zu bestreichen. Und so gab er einen Hagel aus Blasterbolzen auf die Verteidiger ab. Einem schmolz ein Blasterschuss das Plastizid von der Brust und darng dann tief ein, so da dieser Sträfling röcheln zu Boden ging. Weiter Schüsse jagte der altgediente Soldat der Republik den Straftätern entgegen. Bis er vor den heranzischenden Blasterbolzen aus einem der auf dem Dach stationierten Blaster wegspringen musste.

Nun ertönte erneut die Stimme des Lieutenants im Com, anscheinend waren sie auf dem Dach unter schwere Beschuss geraten.


"Corman, Sapan haben sie Sichtlinie auf das Dach?" "Hier Sapan, Negativ Sergeant. Corman wechselt gerade sie Stellung um etwas ausrichten zu können."

"Tru'lek an Kor, durchalten ich bringen Schützen in Stellung."


Verflucht, wo war der Captain? Fragte sich der Bothanische Soldat, während er aus seiner Deckung hervorlugte um wieder den Eingangsbereich unter Feuer zu nehmen. Langsam aber sicher wurde er hier von dem Blaster auf dem Dach festgenagelt. Dann waren weiter Detonationen zu hören und als Vosh das nächste mal zum Eingang der Lagerhalle blickte, war dort keine Befestigung mehr vorhanden sondern nur noch ein qualmendes gezackte Loch in der Permabetonwand.

"Weiter vorrücken."

War die Stimme des Captains zu vernehmen und dann sah man auch schon einige seiner Männer stürmen. Die Beiden Eckblaster auf dem Dach hielten Blutige Ernte bis sie auf einmal verstummten. Ob sich jetzt der Leiutenant oder einer der Sharpshooter sich um sie gekümmert hatte, war dem Sergeant reichlich egal. Und so rückte auch er nun mit Private Wulltro in das Innere der Lagerhalle vor.


Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Operationsgebiet / bei Objekt Cresh /Vosh Tru’lek, Fireteam Aurek​
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


Geeinigt!,“ bestätigte Ian Eowyn und hielt ihr symbolisch die Hand hin, um die Bestätigung noch einmal zu untermauern. Neben dieser Scherzerei war es Ian umso wichtiger, dass Eowyn wusste, dass sie sich an ihn wenden konnte. Auch wenn er längst nicht so ein Wortklauber war wie sie: manchmal erkannte auch er die feinen Unterschiede und zwischen ‚könnte‘ und ‚können‘ gab es sogar für ihn einen sehr groß Differenz. Das eine war viel eher theoretisch möglich, aber praktisch viel weniger und deshalb änderte Ian das Wort ab und hoffte, dass Eowyns ‚Ich weiß‘, auch tatsächlich stimmte.

Eine völlig sorglose Eowyn war so unvorstellbar, dass allein diese Tatsache, ihn doch eigentlich hätte traurig stimmen müssen. Aber es war auch Eowyns Hang dazu, Dinge zu hinterfragen, die sie so besonders für ihn machte. Sorgen waren nicht immer schlecht – zumindest dann nicht, wenn man gut mit ihnen umgehen konnte und wenn sie beide einen guten Weg damit fanden, hatten sie gute Chance, ein wenig leichter durchs Leben zu gehen. Leichter. Mutiger und vielleicht half es Eowyn, wenn sie sah, dass ihm wirklich viel daran lag, sie auch darin zu unterstützen? Ian wusste nicht, ob und wann der richtige Moment war, ihr das kleine Büchlein zu geben, aber jetzt fühlte sich zumindest nicht falsch an und deswegen holte er es aus dem Schlafzimmer hervor. Seine Alpträume hatten immerhin diesen kleinen Vorteil: Wann immer er daraus aufgewacht war oder gar nicht erst hatte schlafen können, hatte er sich so leise wie möglich aus dem Schlafzimmer geschlichen, um daran zu arbeiten.

„Ich zeige es einfach zu selten,“ erwiderte Ian so flüsternd wie Eowyn und setzte ihren Witz am Ende nicht fort. Sicher gehörte es nicht zu den irrationalen Bedürfnissen einer Frau, öfter zu hören, dass man sie ernst nahm. Nein. Vielleicht entstanden Bedürfnisse dieser Art gerade deshalb, weil sie zu selten erfüllt wurden? Schließlich musste man Dinge vor allem deshalb oft hören, weil sie zu selten gesagt wurden, oder? Und wenn es da eine Dringlichkeit gab – und die gab es – öfter zu zeigen, dass Ian Eowyns Sorgen ernst nahm, sie sah und sie darin unterstützen wollte, diese abzubauen, dann würde Ian dieser Dringlichkeit nachkommen. Nein, dann ging er dieser Dringlichkeit nach und das sicher nicht nur einmal. Ian hatte sich im Stillen geschworen, dass er ihr bei Seite stehen würde, wann immer er konnte. Nur waren da manchmal einfach nicht die richtigen Worte und Ängste… Ängste waren so kompliziert und Ian manchmal so ungeschickt, vor allem, wo er doch selbst vor so vielem Angst hatte. Und wie sollte er, der er nicht einmal ein Jedi war, ausgerechnet dabei helfen, Eowyn wieder ein engeres Band zu den Jedi knüpfen zu lassen? Und wie half er ihr gegen Ängste, die sie selbst kaum fassen konnte? Nun… da waren Ideen, das Büchlein war eine davon.

Ian beobachtete, wie Eowyn das Tuch von dem Buch wickelte und kaum, dass sie den Titel gelesen hatte, begann sie zu weinen. Aus Rührung? Ians Lächeln wurde warm, vielleicht ein weiteres Mal ein wenig verlegen, als sie sich bedankte. „Gern geschehen,“ traf dabei die Wahrheit und verfehlte sie gelichzeitig. Aber wie sollte man schon ausdrücken, dass man etwas nicht gerne, sondern von Herzen tat? Wahrscheinlich, indem man es genau so sagte…
Dann aber verwirrte Eowyn ihn. Er hatte Recht? Ihr Blick suchte den seinen und Ian erwiderte diesen, als sie ihre Worte erneut wiederholte und dann anhängte, dass sie ihm wirklich etwas verheimlichte und dabei klang sie verzweifelt. Sie entschuldigte sich, vielleicht für dieses ‚etwas‘, das vorhin schon da gewesen war, sie entschuldigte sich viel mehr auch dafür, dass sie dieses ‚etwas‘ nicht näher ausführen konnte. Was auch immer dieses ‚etwas‘ war, über das Eowyn nicht weiter sprechen konnte, es quälte sie. Ians Blick wurde besorgt und er gab sich keine Mühe, das zu verbergen. Besser sie sah, dass er sich sorgte, als das sie wirklich glaubte, er würde nun böse.
Eowyn,“ und Ian versuchte besonders behutsam zu klingen, „ich glaube dir.“ Sie würde ihn nicht belügen, da war Ian sich sicher. Sollte er aufstehen und zu ihr herüber gehen? Da war ein Impuls in ihm, der genau das verlangte, auf der andern Seite klopfte leise, ein schlechtes Gewissen an. Sein Geschenk.. Sie glaubte doch hoffentlich nicht, dass das ein Versuch gewesen war, sie doch dazu zu bringen, zu reden. „Du musst mir gar nichts sagen, Eowyn,“ flüsterte er dann eindringlich, als er sich doch vorsichtig erhob und langsam zu ihr herüber ging, beobachtend, ob das zu viel sein konnte, oder nicht. „Und ganz sicher, werde ich dich nicht dazu zwingen, mir irgendetwas zu sagen. Nicht jetzt und auch nicht später.“ Dabei sah er sie an, Ernsthaftigkeit in seinen Augen. das waren keine daher gesagten Worte. Sie musste nicht mit ihm reden, schon gar nicht, wenn sie nicht konnte, aber wenn es sie derart quälte… „Aber wenn es etwas ist, das dich so sehr quält,“ und hier machte er besser keinen weiteren Schritt auf sie zu, nicht, dass sie glaubte, er versuche sie so zu überreden, „und du vielleicht mit jemand anderem darüber sprechen kannst, vielleicht mit Sarid?“ Oder mit Wes… Sie brauchte dringend mehr Freunde hier auf Coruscant, das hier bewies es. „Ich zwinge dich ganz bestimmt nicht,“ wiederholte Ian. „Du musst es mir auch nicht sagen.“ Er würde sicher nicht böse sein, wenn sie mit jemand anderem sprach, vielleicht konnte sie es dann? „Ich bin da, egal wie oder mit was, hörst du? Wenn ich Sarid holen soll, oder jemand anderen, oder etwas zu schreiben….“ Warum fragte er nicht einfach, was sie jetzt brauchte? „Ich weiß nicht, was du jetzt brauchst,“ gab er daher leise flüsternd zu. „Aber wenn du es weißt und es mir sagen kannst…“ Dann war er da.



Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Lächelnd schüttelte Eowyn den Kopf. Nein, es liegt nicht an dir, wisperte sie. Ich bin einfach... Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Ich. Du machst ja alles richtig... Erst dann wandte sie sich Ians kleinem Überraschungsgeschenk zu.

Und dieses löste weit mehr in ihr aus, als ihr lieb war. Aber sie konnte Ian nicht weiter hinaushalten aus alldem. Er war ihr Partner, er war der, der sie liebte. Er machte sich Sorgen um sie, und was, wenn das alles einen Keil zwischen sie treiben würde... Sie musste es Ian sagen. Und gleichzeitig... wie konnte sie ihm einen Brocken hinwerfen und dann sagen, dass das alles war, was er erfahren würde? Außerdem, wenn sie diesen Weg gehen würde, dann hätte sie gleich mit offenen Karten spielen müssen. Von Anfang an. Dabei hatte sie alles versucht, um Ians Misstrauen zum Erlöschen zu bringen... Und jetzt entfachte sie es selbst wieder. Sie war wirklich irrational. Völlig. Und am Ende wurde er sauer auf sie, verständlicherweise...
Sie sah Ians sorgenvollen Blick nicht, zu sehr war sie bemüht, ihm klarzumachen, dass es ihr ernst war. Sein sanfter Tonfall aber beruhigte sie dann ein wenig, erst Recht seine Worte. Er glaubte ihr. Er schien nicht wütend zu sein, und erst einmal auch nicht enttäuscht... Weiterhin bittend sah sie ihn an, als er aufstand. Ihm gar nichts sagen - das stimmte nicht. Er war ihr
Partner. Man sprach mit seinem Partner. Man teilte die wichtigen Dinge mit ihm.
Er kam immer näher, und Eowyn zuckte kurz zurück, wusste nicht, was sie tun würde, wenn er sie in den Arm nahm. Falls er das vorhatte. Sie wollte seine Nähe... aber gleichzeitig wusste sie genau, dass sie das momentan nicht ertragen würde. Sie ertrug momentan eigentlich alles nicht.
Zum Glück blieb er stehen, hielt ein bisschen Abstand ein, so dass sie sich nicht entscheiden musste. Auf seinen Vorschlag, mit Sarid zu sprechen, schüttelte sie dann aber vehement und heftig den Kopf.
Es war gut, dass er sie nicht versuchte, zu überreden. Eowyn wusste nicht, ob sie dann noch hätte standhalten können, aber sie hätte es schon wenig später bereut. Dieses kleine Büchlein, das aufgeschlagen auf ihrem Schoß lag und um das ihre Finger sich krampfhaft schlossen, hatte sie einfach völlig aus dem Konzept gebracht. Es verwirrte sie viel zu sehr... Ian liebte sie, er machte sich Sorgen um sie. Sie sollte die ihren mit ihm teilen... wenn sie gekonnt hätte...
Erneut schüttelte sie dann den Kopf.
Nein. Nicht Sarid. Niemand, kam es erstickt aus ihr heraus. Niemand, der davon nicht schon weiß.
Danke. Danke, Ian, es tut mir wirklich Leid. Danke, dass du mich nicht drängst... Ich würde es dir ja sagen, aber ich kann nicht. Und auch keinem anderen. Es gibt Dinge, über die man nicht reden kann. Oder sollte. Ich...
Sie schüttelte langsam den Kopf. Ich weiß selber nicht, was ich brauche. Ich bin einfach nur... Ich bin... Eowyn schloss kurz die Augen. Sie musste ein wenig Ordnung in ihre Gedanken bringen, bevor sie in Panik ausbraach. Ian war so verständnisvoll, so wundervoll wie eh und je. Was es immer schilmmer machte. Wieso war er so perfekt, verdammt?

Sie atmete ein Mal tief durch, dann ein zweites Mal. Und ein drittes Mal. Und wieder.. Sie hatte ihr Gewissen ein wenig erleichtert... auf Ians Kosten. Der sich nun doch ebenfalls Sorgen machte, eigentlich das, was sie unbedingt hatte vermeiden wollen. Wie kam sie da bloß wieder heraus? Schreiben, ja, das war nicht falsch. Sie sollte alles aufschreiben... damit es ein Dokument über all das Geschehene gab. Das würde sie machen... aber nicht jetzt, wo ihre Gedanken noch verrückt spielten. Jetzt musste sie erst einmal Ordnung in das Chaos bringen, dass sie gerade verursacht hatte. Indem sie Ian vielleicht einfach erklärte, was mit ihr los war...
Sie öffnete die Augen wieder und sah Ian nun etwas ruhiger an, wischte sich mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht und schnaubte dann.
Toll. So sollte das eigentlich nicht laufen. Ein Lächeln war das nicht, was auf ihrem Gesicht erschien, eher eine Grimasse. Es ist nicht so schlimm, wie es scheinen mag, Ian. Ich habe eigentlich alles im Griff. Es ist nur momentan... Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Es ist einfach etwas viel, mal wieder, weißt du? Du kennst mich doch. Irgendwann bricht dann alles zusammen... Aber dann... baue ich es wieder auf, und dann funktioniert alles wieder. Und gerade eben wurde mir einfach einmal wieder klar... wie perfekt du einfach bist und wie wundervoll und liebevoll, und dass du es nicht verdient hast, wenn ich etwas vor dir verschweige... Eowyn holte tief Luft. Ich glaube, ich brauche einfach... Zeit... und Ruhe... Ich würde alles gerne vergessen, irgendwie, aber ich weiß nicht, wie... Wieder schüttelte sie den Kopf. Was den Wunsch nach Vergessen anging, darin war Ian ja wohl sehr erfahren. Ich muss das erst einmal... sacken lassen. Analysieren. Lösungen finden. Beziehungsweise... Lösungen vorbereiten. Und hoffen, dass das, was sie tat, der richtige Weg war... Vielleicht... vielleicht hilft ablenken. Sie seufzte. Wenn es in Ordnung ist... Du wolltest mir doch irgendetwas erzählen, oder nicht? Fragend sah sie Ian an. Das war ja sehr partnerschaftlich von ihr, ihm erst einmal ihren ganzen seelischen Müll vor den Latz zu knallen, nur, um dann gleich wieder das Thema zu wechseln, aber... war es nicht am Ende besser so? Außer, du willst noch etwas sagen...

Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
Zuletzt bearbeitet:
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Café]- Cris, Noa, Ray

Ein wenig war Cris sich unsicher, wie er auf Noas Entgegnung reagieren sollte – stimmte er ihr zu, dass er den ganzen Tag brauchen würde, um sich potentielle Schulen für Ray anzusehen, und implizierte damit, dass er daran zweifelte, dass Noas alte Schule die richtige war, oder widersprach er ihr, was dann allerdings wieder als Anzeichen dafür gedeutet werden konnte, dass er die Schulsuche einfach nur schnell hinter sich bringen wollte und es ihm eigentlich egal war, welche Schule seine Tochter besuchte. Glücklicherweise lieferte Noa aber noch einen zweiten Grund, aus dem es am nächsten Tag mit Cris‘ Idee nichts werden konnte. Ray, deren Mimik sich zunächst sichtlich aufgehellt hatte, machte indes ein immer längeres Gesicht, nickte dann aber langsam.

„Oh… okay…“

Immerhin wusste Cris so, dass er ins Schwarze getroffen hatte – seine Tochter würde sich wirklich gerne den Tempel ansehen. Natürlich, warum auch nicht? Welches Kind blickte nicht zu den strahlenden Helden des Ordens auf, zumindest dann, wenn es von der imperialen Propaganda, die sie vermutlich als tyrannische Despoten darstellte, verschont geblieben war? Offenbar hatten die Bemühungen der COMPNOR das Waisenhaus, in dem Ray aufgewachsen war, nicht erreicht.

„Macht doch nichts…“, versuchte er seine Tochter zu trösten.

„Der Tempel läuft ja nicht weg. Und wir auch nicht.“

Nein. Sie waren jetzt auf Coruscant zu Hause. Mit Noa.

Während seine Worte offenbar eine gewisse Wirkung zeigte und Ray ihren Appetit wiederfand, beobachtete Cris Noa, die ebenfalls noch mit einer stattlichen Portion Kuchen zu kämpfen hatte. Vermutlich war es vollkommen richtig, dass er ihr nicht zu sehr auf die Pelle rücken sollte – besonders dann nicht, wenn die im Tempel ihrer Arbeit nachging. Und dass nicht nur, weil sie es für den Moment war, die alleine das Geld verdiente, auch wenn sie ehrlicherweise noch nicht darüber gesprochen hatten, ob sich überhaupt etwas daran änderte, wie sie die finanziellen Dinge untereinander regelten. Vom Status quo her verfügte jeder über sein eigenes Geld und Cris war mit seinen Mitteln für Ray verantwortlich, Einladungen des jeweils anderen waren die Ausnahme, nicht die Regel.

Schließlich hatten sie alle ihre Teller geleert – wobei Ray strenggenommen die Hälfte ihres Nachschlags zu ihrem Vater herübergeschoben und ihn mit Engelsaugen genötigt hatte, sich darum zu kümmern – und machten sich auf dem Rückweg zur Empress. Dieses Mal schaffte Cris es, sich rechtzeitig auf den Beifahrersitz zu setzen – nicht im Traum dachte er daran, Noa das Steuer streitig zu machen, zumal sie ohnehin die Keycard hatte – und Ray schien das nicht zu stören, da sie auf dem Rückweg ohnehin fast so wirkte, als wäre sie kurz davor, einzuschlafen.

Tragen musste er sie allerdings nicht, als sie schließlich vor der Empress ankamen und die Landerampe erklommen. Tatsächlich musste er sie mit deutlichen Wortend darauf hinweisen, dass es nun an der Zeit war, ins Bett zu gehen – schließlich hatten sie am nächsten Tag einen langen Tag vor sich, wenn sie Ray eine Schule finden wollten.

„Und vergiss nicht, dir gründlich die Zähne zu putzen, nach all dem Zucker, den du in dich reingestopft hast“, ermahnte er sie in der Lounge des Raumschiffes, um elterliche Strenge in seiner Stimme bemüht.

„Ja ja… aber danach möchte ich mit R6 noch eine Runde Dejarik spielen!“

Cris seufzte resigniert.

„Meinetwegen…“

Bevor sie losrennen konnte, hob er warnend einen Finger.

„Aber wirklich nur eine Runde!“

Und dann flitzte Ray in Richtung Nasszelle los – im Laufen bereits nach dem Astromech rufend – woraufhin Cris sich umdrehte und einen prüfenden Blick in Richtung der dank Selby üppig ausgestatteten Bar der Empress war, bevor er sich Noa zuwandte.

„Möchtest du noch was trinken?“, fragte er sie mit einem vorsichtigen Lächeln.

„Oder bist du müde?“

Plötzlich war es ihm, als würde sein Herz ein wenig schneller klopfen. Wenn nicht etwas vollkommen unvorhergesehenes passierte, würde er nicht alleine in sein Bett steigen müssen. Wie furchtbar er Noa vermisst hatte… und wie sehr er sich nach ihrer Nähe sehnte…

„Na los, R6, wir fangen an!“

Als er so schnell die Stimme seiner Tochter aus der Richtung des Dejarik-Tisches hörte, runzelte Cris leicht mit der Stirn. So schnell konnte man sich nicht einmal mit den High End-Zahnbürsten auf der Empress gründlich die Zähne putzen… Langsam schüttelte er mit dem Kopf.

„Meinst du, ich lasse ihr zu viel durchgehen?“, fragte er Noa zweifelnd.

„Wie war dein Vater so bei dir und deiner Schwester?“

[Coruscant, Mittlere Ebenen, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa, Ray
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn


Ian sah, dass sie zusammenzuckte und blieb stehen, trotz seines Impulses, eben jenen zu ignorieren. Er bemühte sich, nicht seine leise Sorge gewinnen zu lassen, die sich so langsam, dafür aber umso sicherer in ihn schlich. Jetzt musste er für Eowyn da sein und deshalb galt es, hier zu bleiben – mit seinem Körper und seinem Kopf. Ian wollte nicht in Eowyn dringen, sie überreden, oder sie überzeugen, dass sie doch über alles mit ihm sprechen konnte. Vorhin hatte er es gesagt und auch wenn sich daran in den wenigen Sekunden bis jetzt nicht geändert hatte, wenn sie sich derart fürchtete, zu sprechen, wenn sie sagte, dass sie es nicht konnte, war es wirklich besser, sie nicht zu überreden, ihrer Angst damit keinen noch größeren Raum zu geben, oder?

Der Vorschlag, mit Sarid zu sprechen, sorgte dafür, dass Eowyn heftig den Kopf schüttelte. Sarid kam also nicht in Frage und sonst auch niemand? Das war nicht gut, nein, ganz und gar nicht. Niemand, der nicht schon davon wusste? Ging es doch um Duval? Hatte er doch schon mit ihr gesprochen? Oder ging es um Winter? Hatte… war sie gestorben? Aber das hätte Eowyn kaum solche Angst gemacht. Außerdem passte es nicht dazu, dass niemand sonst davon wusste. War sie vielleicht… nein. Sie konnte nicht schwanger sein, das ergäbe kaum einen Sinn. Nein, absolut nicht, schließlich passten sie auf und… nein.
Das ergab keinen Sinn! Und alle anderen Gedanken, die vielleicht auch nur ein wenig Sinn ergeben hätten, würden auch nicht diese Angst und Verzweiflung in ihr auslösen. Also doch Duval? Es spielte keine Rolle. Vorerst zumindest, spielte es keine Rolle.
Schon in Ordnung,“ versuchte Ian Eowyn weiter zu beruhigen, als sie sich bedankte und erneut erklärte, nicht darüber sprechen zu können, weil es da Dinge gab, über die man nicht reden konnte. Eigentlich war es absurd, dass sie längst begonnen hatte, aber nicht mit der Sprache heraus rückte, oder es nicht konnte. Damit machte Eowyn es dem Dunkelhaarigen alles andere als einfach, denn so nahm sie ihm jede Möglichkeit, richtig zu reagieren.

Überfordert,“ war das Wort, das Ian anfügte, als Eowyn nicht benennen konnte, was sie war. „Das ist in Ordnung,“ auch wenn es nicht einfach war, damit umzugehen. Einfach war es auch nicht, sie einfach da sitzen zu lassen, aber offenbar versuchte sie krampfhaft, sich zu beruhigen und deswegen gewährte Ian ihr diese Zeit. Ihr Lächeln geriet furchtbar schief und dennoch erwiderte Ian es. „Manchmal ist eben alles in bisschen schwierig, hm?“ Um nicht zu sagen, furchtbar schwierig und sich unüberwindbar schwer anfühlend. Ganz konnte Ian ihr nicht abnehmen, dass ‚es‘ nicht so schlimm war, denn dafür wirkte Eowyns Reaktion viel zu stark. Abschirmung hin oder her, sie hatte verzweifelt geklungen und so, als habe sie Angst. Egal wie sehr sie sich nun zusammen riss, da war beides gewesen und sicher nicht einfach verschwunden. „Nach ein bisschen Zeit, kann ich dir vielleicht beim Wiederaufbau helfen,“ meinte Ian leise, formulierte das Angebot extra vorsichtig, um sich nicht aufzudrängen und war sich dabei gar nicht mehr so sicher, ob diese Taktik wirklich so klug war. Vergessen? Erneut entfachte sie damit seine Sorge und diesmal musste Ian sich auf die Zunge beißen, um nicht nachzuhaken. „Vergessen ist in 99,9% aller Fälle keine gute Lösung,“ musste er einfach anmerken, beeilte sich aber anzufügen, dass „Ablenkung? Eine gute Idee,“ war. Da war wirklich etwas gewesen, um das er sie hatte bitten wollen, allerdings würde er diese Bitte nun kaum noch äußern, da sie völlig unpassend gewesen wäre. Ian überlegte, zwei Sekunden, ehe ihm etwas einfiel, etwas, was vielleicht doch zu den ‚ein, zwei Dingen‘ passte, die er erwähnt hatte, auch wenn keines davon wirklich einer seiner ‚Ideen‘ entsprach.
„Willst du noch einmal trainieren? Vielleicht…“ Oh, es kostete ihn Überwindung diesen Vorschlag zu machen, es kostete ihn viel Überwindung, diesen Vorschlag zu machen, aber er tat es für sie, um sie zu ermutigen. Nicht für jetzt, aber für später. „… mit dem Schwert? Oder mit beiden?“


Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Überfordert. Ja... Ian traf den Nagel auf den Kopf. Ja, sie fühlte sich überfordert. Sogar zu überfordert, um das Wort dafür zu finden. Aber es würde besser werden, dessen war sie sich sicher. Sobald sie alles hatte ordnen können und die Sache angehen konnte. Sie hatte nicht gewollt, alles auf Ian abzuladen... aber vielleicht war es auf lange Sicht tatsächlich besser so. So lief sie nicht Gefahr, ihn zu belügen. Und er würde ihr nur noch wegen der Sache an sich böse sein, nicht, weil sie es ihm vorgehalten hatte. Das alleine würde schon schlimm genug werden.
Sie nickte dann und schnaubte erneut.
Ein bisschen ist gut. Ein bisschen schwierig war es eher bisher gewesen. Jetzt... Jetzt war es eher katastrophal. Aber sie wusste, wie Ian es meinte. Ich... ich weiß es nicht, meinte sie dann zögernd auf sein Angebot hin. Vielleicht... ja, vielleicht, irgendwann, wenn sie ihm die Wahrheit sagen konnte oder musste, weil es so weit war, die Zelte abzubrechen. Aber ja. Irgendwann... wird der Zeitpunkt vielleicht kommen. Sie schüttelte den Kopf. Aber ich hoffe fast, dass es noch eine Weile dauern wird, meinte sie dann bedauernd. Wenn sie so weit war, es Ian zu sagen, dann würde das bedeuten, dass sie gehen musste. Und noch... obwohl sie sich nicht mehr als eine ehrliche Jedi fühlen konnte, noch war sie nicht bereit dazu, diesen endgültigen Schritt zu gehen. Denn, dass es diesmal kein Zurück mehr geben würde, das war sicher. Diesmal verließ sie die Jedi nicht wegen unterschiedlicher Meinungen... dieses Mal würde sie dazu gezwungen sein.

Dann zuckte Eowyn mit den Schultern.
Mag sein, dass es nicht sonderlich clever ist. Aber es wäre... einfacher. Und wie du weißt, wähle ich nicht immer die intelligenteste Lösung. Außerdem... Eowyn seufzte. ...bin ich mir ohnehin sicher, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Also keine Sorge. Zumindest nicht deshalb. Ablenkung war die einzige Variante des "vergessens", die möglich war. Zumindest für eine kurze Zeit.
Ians Vorschlag, zu trainieren, kam dann völlig unmittelbar aus der Luft. Es war nun nicht so, dass es neu war, dass sie beide trainierten. Zugegeben, es war auch kein täglicher Programmpunkt, aber dass Ian deshalb vorhin so geheimnisvoll getan hatte... Das ergab nicht wirklich Sinn.
Bist du sicher, dass du wirklich das vorhin vorschlagen wolltest? Dann aber, ohne eine sonderlich große Pause, sprach sie weiter. Letzten Endes war es Ians Entscheidung, was er mit ihr teilte, und außerdem irrte sie schließlich vielleicht auch. Ich weiß nicht. Sie schüttelte den Kopf. Ich habe eigentlich das Gefühl, große Fortschritte gemacht zu haben, und ich will dich nicht davon abhalten, etwas wirklich wichtiges zu machen. Zu heilen. Nicht deshalb zumindest. Ich meine, du hast mir eigentlich schon alles erklärt, was man erklären kann. Ich brauche jetzt nur noch... Übung. Übung und echte Gegner. Die Telematen reichten nicht mehr aus, auch die theoretische Praxis nicht. Wie oft sie nun schon gegen imaginäre Gegner im Trainingsraum gekämpft hatte, das wusste sie nicht. Aber die wenigen Trainingspartner, die sie kannte, waren alle entweder nicht im Tempel oder hatten genug zu tun, zu viel, um mit ihr zu trainieren. Hier war eben Land unter... Davon abgesehen, dass nur wenige den Kampf mit zwei Schwertern beherrschten. Gegen ein Schwert zu trainieren war zwar genauso gut möglich, aber zwei wären nun einmal besser.
Ian würde sie allerdings nicht bitten. Ian hatte ebenfalls keine Zeit - und sie hatte ihn noch nie mit einem Schwert in der Hand gesehen. Es war deutlich, dass er alles ablehnte, was mit aktivem Kämpfen zu tun hatte. Auch wenn sie es bedauerte, ihn nicht mehr als aktiven Lehrer gewinnen zu können.


Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 ] Rilanja und Zasuna, (Sarid, Levice, Eriu und NPCs in der Nähe)

Ihr war nicht ganz klar, warum ihre Meisterin von der "Art zu Sehen" der Miraluka so begeistert war und es trotz Zasunas Erklärungen offenbar trotzdem noch nicht so richtig verstehen konnte. Sie war eine Jedi-Ritterin. Wenn sie sich nur ein wenig anstrengte, konnte sie es genauso tun. Es war doch garnicht so schwer. Zumindest kam es Zasuna ganz einfach vor. Es gab so viele Jedi, die durch ihre Erfahrung mit der Macht deutlich stärker verbunden waren als sie. Wieso sollte ihnen das "Sehen" dann schwer fallen? Vermutlich bestand der Fehler einfach darin, dass sie sich zu sehr auf ihr Augenlicht verließen.

"Vielleicht wäre es sinnvoll, es zu einem zentralen Bestandteil der Jedi-Ausbildung zu machen, über einen längeren Zeitraum mit Augenbinden durch den Tempel zu gehen und zu trainieren."

Das konnte auch schnell ins Chaos ausarten. Aber Zasu war überzeugt, dass man dadurch ein ganz anderes Verhältnis zur Macht bekam. Man musste sich auf sie verlassen. Und das konnte später entscheidend sein.
Sie musste bei einem Wandpaneel mit einem Faustschlag nachhelfen, um es wieder in seine ursprüngliche Position zu bringen und die Halterung zum Einrasten zu überzeugen. Der Schlag schallte durch die Gänge. Schuldbewusst drehte sie sich kurz in Richtung der anderen um und war erstaunt, welche Distanz sie durch ihre Suche schon zwischen sich und den anderen Teil der Gruppe zurückgelegt hatten. Auch wenn sie beim Anbringen der Paneele etwas lauter war, sollte das ihre Gespräche nicht nachhaltig stören.
Dann wandte sie sich wieder Rilanja zu, nachdem ihr durch ihre letzte Anmerkung eine alte Erinnerung wieder in den Sinn gekommen war.


"Früher hatten wir mal ein Gedicht, dass wir auswendig lernen mussten:

Ein Stein ist stets ein Stein,
und ist er doch so klein,
es bleibt dennoch ein Stein.

Ist er riesengroß,
wirst du ihn niemals los.
Fällt er dir auf die Hand,
dann brauchst du 'nen Verband.
Steckt er in deinem Schuh,
dann hast du keine Ruh.
Und auch ein winz'ges Korn,
kann sich ins Auge bohrn.

Ein Stein ist stets ein Stein,
und ist er doch so klein,
es bleibt dennoch ein Stein."


Sie wartete kurz und ließ das Gedicht ein wenig wirken, bückte sich außerdem nochmal, um ein weiteres Paneel vom Boden aufzuheben.

"Es gibt sicherlich viele Interpretationsmöglichkeiten, aber was deine Frage angeht bin ich tatsächlich auch davon überzeugt, dass ein Stein unabhängig von seiner Größe immer einer bleibt. Man sollte annehmen, dass ich einen kleinen Stein dann auch genauso gut sehen kann wie einen kleinen Stein. Ich kann dir nicht sagen, an welcher Stelle für mich aus dem natürlichen Mineral etwas Künstliches wie Beton wird. Auch die Metallatome in einer Datenleitung sind im Grunde natürlichen Ursprungs. Vielleicht brauche ich dafür nur eine geeignete Lupe...
Wir sind uns einig, dass die Macht alles durchströmt. Nur ist die Konzentration eben an einigen Stellen stärker und an anderen schwächer. Ich wie beim Licht gibt es so etwas wie unterschiedliche Wellenlängen in der Macht. Die Ebene, auf der ich sehen kann, ist vor allem durch das Lebendige geprägt.


Die Miraluka zuckte mit den Schultern. Vielleicht wurde es einfach zu philosophisch, aber sie hatte sich noch nie allzu intensive Gedanken darüber gemacht. Auf Alpheridies waren die Miraluka einfach unter sich gewesen. Seit sie ihre Heimat verlassen hatte, hatte sie einfach akzeptiert dass alle anderen anders waren - und anders sahen.
Zasu suchte nach dem Kabel, welches allem Anschein nach als stark genutzte Datenleitung fungierte. Sie deutete auf ein Paneel etwas weiter links.


"Jedes dritte Teil scheint einfach nur gesteckt zu sein. Mit etwas Druck von Innen sollte es kein Problem sein, das Teil heraus zu drücken. Von hier aus wird es zwar schwierig, es wieder zu befestigen aber entweder der Raum ist interessant und, dann gehen wir rein und können es wieder verschließen. Oder der Raum ist nicht interessant und dann wird es die nächsten 100 Jahre auch niemanden stören, wenn wir es nicht wieder da befestigen.

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 ] Rilanja und Zasuna, (Sarid, Levice, Eriu und NPCs in der Nähe)
 
- Coruscant - Hangar - An Bord der "Empress" - Mit Cris -

Sie waren zurück an Bord der Empress und Noas Ablehnung gegenüber Cris' Vorschlag war besser aufgenommen worden als sie gedacht hatte. Ray hatte ein langes Gesicht gezogen, aber das war auch alles gewesen und da sie sonst nichts weiter gesagt hatte, vermutete Noa, dass sie darüber hinweg kommen würde. Wenn nicht war es sowieso Cris' Schuld. Er hätte nur mal ein bisschen mitdenken müssen. Typisch Mann. Noa startete das Terminal mit Verbindung zum Holonet im Aufenthaltsraum der Empress, während sie Cris grünes Licht gab, ihr einen Drink zu besorgen. Wann hatte sie jemals Alkohol abgelehnt? Es gab doch nichts über ein kühles Feierabendbier. Während ihrer Studienzeit hatte sie sich oft abends mit Freunden in einer Bar getroffen und jeder hatte über einen langen Arbeitstag geklagt als wären sie schon uralte Veteranen für die der Ruhestand gar nicht schnell genug kommen konnte. Dann hatten sie gelacht, das Leben gefeiert und auf sich selbst angestoßen. Gott, das hatte sie ewig nicht gemacht! Sie fragte sich, ob sie ihre alte Truppe wohl noch mal zusammen bekämen. Ein paar Kontaktnummern musste sie noch haben. Während Ray und der Astromech im angrenzenden Raum mit ihrem Spiel beschäftigt waren und Noa sich ins Holonet verbinden ließ um eine der zahlreichen Jobfinder aufzurufen, überlegte Cris laut, ob er wohl zu streng mit Lorraine war. Uhh, gefährliches Pflaster! Sich in die Erziehungsmethoden anderer einzumischen oder auch nur diese zu hinterfragen war aus Noas Erfahrung ein No-Go. Sie wusste zum Beispiel wie Thalia reagierte, wenn jemand auch nur vorsichtig andeutete eine andere Meinung zu haben als sie. "Du weisst es also besser als ich, ja?", konnte man in solchen Situationen unter Umständen an den Kopf geworfen bekommen. "Wer steht denn jeden morgen um fünf Uhr auf um ihnen Frühstück zu machen und sie anzuziehen und das Haus zu putzen? Wer steht mitten in der Nacht auf um ihr Bett neu zu beziehen wenn sie im Schlaf haben laufen lassen? Wer wischt ihr Erbrochenes auf? Wer hört sich ihr Geschrei an wenn sie zanken? Und du glaubst, du könntest mir sagen wie ich meine Kinder erziehen soll?" Eltern waren empfindlich, das war ein Fakt. Wenn es um ihre Kinder ging musste man im Gespräch größte Vorsicht walten lassen und im Zweifelsfall jeden noch so unwichtigen Erfolg und jede Entwicklungsstufe lobpreisen. "Melinda hat einen neuen Zahn bekommen? Nein, wie schön! Meinen Glückwunsch zu Baldurs erstem Mal auf dem Töpfchen! Und Anton nimmt jetzt feste Nahrung zu sich? Was für ein kluges Kind!" Noa wusste, wie solche Gespräche abliefen. Sie hatte schon unzählige Male Begeisterung geheuchelt wenn sie am liebsten die Augen verdreht hätte. Deswegen war sie lieber mit Leuten befreundet die keine Kinder hatten. Das war einfacher. Zu dumm also, dass ausgerechnet ihr Freund eine Tochter hatte.

"Zu viel durchgehen?"

Noa ließ von dem Terminal ab und gesellte sich zu Cris an die Bar. Jetzt ging es darum ihre Worte sorgfältig auszusuchen bevor sie noch versehentlich einen Krieg auslöste. Andererseits hatte Cris sie explizit nach ihrer Meinung - und ihrer eigenen, ganz persönlichen Erfahrung - gefragt. Er wollte also hören was sie dachte. Nichts leichter als das.

"Ich finde, du redest ihr viel zu viel rein: zieh eine Jacke an, iss nicht so viel Süßes, geh ins Bett, putz dir die Zähne."

Noa nahm das Glas entgegen, das Cris ihr jetzt reichte. Sie wollte ihm sagen, dass er sich mal entspannen sollte.

"Du kaust ihr alles vor. Sie ist doch kein Baby mehr."

Das fing schon beim Schlafengehen an. Warum sollte Ray jetzt ins Bett gehen? Sie hatte morgen ja noch nicht mal Schule! Cris hatte Noa gefragt wie das bei ihr früher gewesen war und sich speziell nach ihrem Vater erkundigt. Hatte er vergessen, dass sie auch eine Mutter gehabt hatte? Natürlich hatte er das nicht, aber er hatte sie nicht erwähnen wollen. Als ob Noa automatisch in Tränen ausbrechen würde wenn sie an sie dachte. Seine Frage veranlasste sie, weit zurück zu denken. Im Haus der Cortinas war es immer äußerst liberal zugegangen. Jeder von ihnen hatte immer und zu jedem Zeitpunkt tun können was er oder sie wollte. Jeder Traum war erlaubt gewesen, jeder Wunsch legitim. Es hatte ein paar grundsätzliche Regeln gegeben, und ein Familien Credo, doch darüber hinaus hatten Matteo und Pilar Cortina ihre Kinder ermutigt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

"Wenn du ihr immer alles vorgibst nimmst du ihr die Chance, selbstständig zu werden. Ich mein, guck mal auf die Uhr."

Noa zuckte mit den Schultern.

"Sie ist zwölf. Es ist viel zu früh für's Bett. Ich würde sie selbst entscheiden lassen und abwarten ob das funktioniert. Wenn nicht, kannst du immer noch eingreifen."

Tatsächlich konnte sich Noa nicht erinnern in diesem Alter jemals von ihren Eltern ins Bett geschickt worden zu sein. Als Kind war das natürlich noch etwas anderes, aber mit zwölf war man bereits ein Teenager. Sie hatte abends so lange mit Cloé geschwatzt oder Videos im Holonet geschaut wie sie wollte. Wenn sie dann am nächsten Tag müde gewesen war hatte sie sich durchbeissen müssen und ihre Lektion gelernt - oder eben nicht.

"Meine Eltern haben uns immer vertraut."

Teilte sie schließlich ihre Erfahrungen.

"Meine Mutter hat immer gesagt, sie hat uns Manieren beigebracht als wir klein waren und den Rest müssten wir selbst lernen. Und ich denke, das haben wir auch. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und voneinander gelernt. Das war Teil unseres Mottos."

Ob das nun das war was Cris hören wollte wusste Noa nicht, vermutlich nicht, so war es ja immer. Aber jetzt war sie ohnehin zu weit gegangen um wieder umzudrehen.

- Coruscant - Hangar - An Bord der "Empress" - Mit Cris -
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Trainingsraum – mit Wes, Elise, Markus und Radan

Na, dann werd ich's nich sein.

Nuschelte Alisah mehr, als das es eine wirkliche Antwort auf Elise's Feststellung, ihr nächstes Ziel würde weniger vorbereitet sein, war. Und auf die Aussage, Elise würde sich schon aufs nächste Mal freuen, zuckte Alisah nur kurz mit den Schultern, riss sich dann aber zusammen und nickte knapp bevor sie sich bemühte und ehrlich lächelte.

Danke!

Erwiderte sie leise auf Elise's Willkommen. Das war ja eigentlich ganz nett. Sagen hätte das die andere Padawan ja nicht müssen.
Hin und her gerissen war Alisah. Einerseits hielt sie Elise noch immer für ne ziemliche Zicke. Andererseits wusste sie nur zu genau, dass sie selbst auch durchaus zu dieser Spezies gezählt werden konnte.
Sie war noch dabei darüber nach zu grübeln, was sie nun letztendlich von Elise halten sollte, als Wes sich ihr zuwandte und beruhigend die Hand auf ihre Schulter legte. Ein erster, lange angewöhnte Reflex lies sie sich anspannen und auf so ziemlich alles gefasst sein. In den letzten Jahren hatte die Aufmerksamkeit und erst recht die Berührung ihres Meisters, nie etwas Gutes bedeutet und Wes war ja nun ihr Meister. Aber er... er unterstützte sie.
Kein Rüffel. Kein "du bist zu nichts nutze. Keine Androhung von Schmerz und ständige Verachtung.
Oh, es tat so gut gelob zu werden. Nicht etwa von Radan, der sie liebte, oder von Personen, die sie einfach nur als Freunde bezeichnete, sondern von dem, der es sich angetan hatte, sie als Schülerin an zu nehmen und so in gewisser Weise Verantwortung für sie übernommen hatte.
Ein paar Mal blinzelte Alisah irritiert, dann begann sie zu lächeln. Sie konnte sich wieder entspannen. Ja, wirklich. Es war auf einmal wieder so wie bei Dhemya. Ein plötzliches Gefühl von "nach Hause kommen"
Strahlend sah sie zu Radan hinüber. Sie waren Zuhause und ihr Kind würde hier aufwachsen.
Wahrscheinlich grinste Alisah grade wie ein Honigkuchenpferd. Doch als ihr Blick dann zu Markus wanderte, wurde das Lächeln etwas weniger breit. Er reagierte kaum auf sie! Sie hätte ihn so gern umarmt, so wie sie es früher, als Kind, getan hatte und dann hätte sie ihm von Kyran erzählt. Aber er wirkte reserviert und schien sich einzig auf Elise zu konzentrieren. Ja, klar, die war seine Schülerin und er musste sich wohl erst einmal um sie kümmern. Aber vielleicht so ein kleines bissen Freuen, dass es Alisah gut ging? War das echt nicht drin?
Alisah's Unterlippe schob sich zu einer Schnute heraus während sich alles immer mehr um Elise zu drehen begann.
Halt und vielleicht auch Hilfe suchend sah sie wieder zu Radan und ging dann langsam bei Seite während Markus jetzt Elise's Vorzüge aufzählte und Wes um eine Unterredung bat. Klang als würde Elise nicht mehr lange ne Padawan sein!
Na Toll! Dann würde sie die in Zukunft auch noch Meisterin E... ähm, wie hieß sie gleich noch mit Nachname?...
Alisah erinnerte sich nicht daran. Hatte den überhaupt schon jemand gesagt gehabt? Egal, im besten Fall würde sie den Nachnamen nicht brauchen.
Jetzt war Alisah in Radan's Nähe, behielt die Szene zwischen den drei Anderen im Raum im Auge und fragte mehr nebenbei.


Was war denn vorhin mit dir Radan? Du hast so geschockt gewirkt. Was war das für ein Bild?

Ob er ihr überhaupt sagen wollte was war? Hm, um ihm Spielraum zu lassen, sah sie Radan nicht eindringlich an und wartete auf die Antwort, die sie sehr interessierte, sondern hielt ihren Blick auf das zentrale Geschehen im Raum gerichtet und lies ihm Zeit.
So traf sich ihr Blick nun mit dem von Elise und als die bald wohl nicht mehr Padawan nickte, musste Alisah aufrichtig lächeln und nickte zurück. Es war doch recht nett, dass die jetzt nicht die große "Ich bin bald was besseres als du" Schiene fuhr.
Hm, mal sehen, sie würde sie vielleicht doch Meisterin Elise nennen, wenn die Andere befördert war.
Oh man, irgendwie war es schon spannend was da geschah.
Aber stören wollte Alisah dabei jetzt auch nicht. Also hielt sie sich nun ganz zurück, ging sogar noch ein paar Schritte weiter zurück und setzte sich auf eine der schmalen Bänke am Rand der Halle.


Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Radan - in der Nähe von Elise, Markus und Wes
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Alisah- in der Nähe von Elise, Markus und Wes

Radan merkte erst in diesen moment wie lange er eigentlich schon schwieg. Seid der Nachricht und seine Antwort darauf hatte er nicht mehr gesprochen. Das Alisah und er ein Kind hatten, das hatte er immerhin schon gut verdaut auch wenn er immernoch an seine Vergangenheit denken musste. Er hatte die Macht immer als Herzlos beschrieben als es darum ging ihn zu prüfen. Er musste an seine Enkelkinder denken die von einem seiner Söhne getötet wurden während des Krieges auf seiner Welt. Dennoch verschob er eben diesen Gedanken nach ganz hinten. Alisah hatte Antworten verdient und sie würde sie auch bekommen. Radan stand da als würde sie ihn womöglich gleich anklagen und vor ein schiedsgericht stellen. Aber das war eben seine Art.

" Er ist mein Sohn offenkundig. Ich war nur erstaunt das Sahra die frau mit der ich zusammen war bevor wir aufeinander trafen ihn mir verheimlicht hat"

Natürlich hatte er gewusst das Sahra schwanger war. Doch an seinen Sohn hatte er die letzten Jahre nicht gedacht. Nach der Folter im Sithorden, seiner Liebschaft mit Alisah und der Hoffnung Alisah in den Orden zu holen war er nie dazu gekommen. Doch er wusste das er sich jetzt erst recht kümmern musste. Er musste diesen Ty zumindest kennenlernen. Überhaupt war er vermutlich auf Corusant sicherer als auf. Er blickte nochmal auf seine Komm. Harun Kal. Der Planet sagte ihm überhaupt nichts. Er warf Alisah wieder einen blick zu und hoffte das sie nicht sauer war weil er Kinder hatte. Kinder von vor ihrer Zeit und das sie einen Rat hatte. Er konnte nicht einfach losziehen und Ty holen. Er würde mit Sahra sprechen müssen. Sie überzeugen und irgendwie ahnte Radan das sie von seiner Rückkehr nicht begeistert sein würde. Er ahnte das sogar sehr genau. Er fragte sich allerdings auch auch ob Alisah die Rolle der Stiefmutter gefiel. Er gab ihr einen sanften Kuss und blickte sie an.

"Ich sollte ihn nach Corusant holen wenn es dir nichts ausmacht das Ty der Bruder unseres Kindes ist offenkundig hat er nach mir gesucht"

stellte er fest und legte vorsichtig einen arm um Alisah

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Alisah- in der Nähe von Elise, Markus und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Eowyn

Ein wenig war es, als mache Eowyn ein großes Geheimnis aus dem, was da auf ihr lastete. Sicher tat sie das nicht mit Absicht, aber wirklich gut fühlte sich das, was sie sagte oder besser das, was sie nicht sagte an, denn jede winzige Information, die sie preisgab, gab der Sache eine nur noch ominösere Kontur. Dabei wusste Ian genau wie es war, wenn man kaum über eine Sache sprechen konnte. Wie schwer war es ihm damals, auf Va’art gefallen, Eowyn seine Morde zu gestehen? An diesem Abend hatte er alles aufs Spiel gesetzt. Sprechen war so unmöglich gewesen, wie es nicht zu tun, da klar gewesen war, dass sich etwas zwischen ihnen verändert hatte. Niemals hätte er ihr so nahe sein können, ohne ihr bewusst zu machen, wer er gewesen war. Denn wie hätte sie sich auf ihn einlassen können, wenn er etwas so wichtiges verborgen hätte? Vielleicht und hoffentlich, würde das, über das Eowyn nicht sprechen konnte, leichter werden. Denn ob es wirklich gut war, wenn sie dieses ‚etwas‘ alleine mit sich trug? Ian konnte sie nicht entlasten und scheinbar auch kein anderer und das war einfach nicht gut. Demnach musste etwas anderes her. Vergessen war einfacher? Ian seufzte leise. Die Suche nach der einfachsten Lösung war nun eigentlich nicht gerade Eowyns Typ entsprechend, doch der Dunkelhaarige hütete sich davor, dies nun laut auszusprechen. Dass sie nicht würde vergessen können, machte seine Sorge nicht kleiner, im Gegenteil und deshalb würde er – für heute – ein letztes Mal etwas dazu sagen. „Eowyn,“ und diesmal klang Ian sehr ernst, „das große Problem mit Ängsten, die in uns sind und die wir unterdrücken ist, dass sie größer werden. Manchmal werden Ängste kleiner, wenn wir die Angst über sie zu sprechen besiegen. Einfach, weil wir ihnen dann weniger Raum geben. Bitte denk einfach daran, in Ordnung?“ Auch wenn ihm nicht gerade nach Lächeln war, der Mann lächelte doch, versucht ermutigend.

„Nein, das war es eigentlich nicht, was ich vorschlagen wollte,“ gab Ian dann zu. Warum sollte er das auch verschweigen? „Aber ich habe spontan meine Idee geändert und da ich ohnehin nichts fest vorhatte, passt auch das.Etwas wirklich Wichtiges. Heilen. „Weißt du, was mir gerade wirklich ist?“ Wieder klang Ian dabei ernst, vielleicht mit einer winzigen Spur von ungehalten sein in der Stimme. „Für dich da zu sein.“ Hier würde er keinen Widerspruch dulden, das machte sein Ton deutlich, auch das, was er als nächstes sagte. „Du willst Übung? Du bekommst Übung.“ Ganz im klaren war Ian sich nicht darüber, wie er das schaffen sollte, aber er würde. Er würde es allein schon deshalb schaffen, um Eowyn beweisen zu können, dass jede Angst besiegt werden konnte. Und wenn das für heute hieß, ein Lichtschwert in die Hand zu nehmen, dann hieß es da eben.

So verließen beide ihr Quartier und Ian suchte einen leeren Trainingsraum und sorgte auch dafür, dass Eowyn und er alleine darin bleiben würden. Eine kleine Manipulation der Tür machte das möglich. „
Du hast Fortschritte gemacht mit Telematen?“ Ian räusperte sich kurz, denn eigentlich gefiel ihm das immer weniger. „Aber wir wissen beide, dass sie eher, na ja. Schwächlich sind. Ich… werde dir zeigen, wie es ist, wenn du gegen einen stärkeren Gegner bestehen musst.“ Ihm wurde unangenehm warm. Das war keine gute Idee, doch das spielte keine Rolle! „Aber ich möchte, dass du vorher das Lichtschwert benutzt, damit du einschätzen kannst, wie echte Blitze sind.“ Außerdem würde ihm das die Möglichkeit geben, sich langsam daran zu gewöhnen?
„Und wir müssen Regeln aufstellen.“ Was es in einem echten Kampf kaum gab, aber zu trainieren bedeutete nicht, dass man sofort bis zum äußersten ging. „Ich weiß nicht, ob dich jemals Blitze getroffen haben,“ aber er vermutete beinahe, dass das nie der Fall gewesen war. „Es ist furchtbar.“ Was eine Untertreibung war. „Ich will, das wir uns ein Zeichen überlegen. Wann wir unterbrechen und Eowyn,“ eindringlich sah er sie dabei an, ich verlange,“ dieses Wort hatte er so noch nie genutzt, wenn er mit ihr sprach, „das du nicht über deine Grenze hinaus gehst. Wenn du spürst, dass du diese Blitze später ohne Schwert nicht abwehren kannst, dann will ich ein Zeichen.“

Coruscant – Jedi-Tempel – abgelegener Trainingsraum, mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel - Iowyns Zimmer, mit Ian

Ich weiß,
antwortete Eowyn leise. Ja, Ängste zu unterdrücken war ein Fehler... kaum einer wusste das so gut wie sie, deren Ängste ihr in den letzten Wochen große Schwierigkeiten bereitet hatte. Und sie ahnte, dass auch diese Ängste momentan nur schliefen, Ängste, die noch hinzugefügt werden würden, machten sicher keine gute Kombination. Aber gleichzeitig wusste sie auch, dass diese Ängste ohnehin nicht zu unterdrücken waren. Genau das war es auch, was sie noch viel bedrohlicher machte... Aber es ist anders. Ich kann einfach nicht darüber sprechen. Ich darf nicht. Es ist keine Angst, die mich davon abhält. Obwohl das vielleicht doch nicht ganz richtig war. Natürlich hatte sie Angst... sie hatte Angst vor vielem, wenn sie sprechen würde. Angst, dass Ian etwas Dummes machen würde. Angst, das der Rat sie sofort aus dem Orden warf oder, noch schlimmer, Duval darauf ansprechen würde. Aber gleichzeitig war es auch rationales Denken - es durfte momentan einfach nicht sein. Es würde vieles zerstören. Wenn sie sprach, und jemand reagierte nicht richtig, dann gefährdete sie Ian. Und vielleicht sogar sich selbst. Die Zeit würde irgendwann kommen - der Rat würde davon erfahren, in dem Moment, in dem sie es für richtig hielt, den Orden zu verlassen. Gut, vielleicht ein bisschen. Sie lächelte schief und nicht gerade glücklich, aber sie musste wenigstens ehrlich sein. Aber nicht nur. Und ich werde daran denken, versprochen. Sie gab sich große Mühe, sein Lächeln zu erwidern und Zuversicht auszustrahlen. Sie würde einen Weg finden... irgendwie.

Ihre Vermutung war richtig gewesen, aber es war Ians Sache, wenn er einen anderen Plan fasste. Vielleicht würde sie ihn später noch einmal fragen - sie wollte genauso wenig, dass er wegen etwas zurücksteckte, wie er es bei ihr wollte. Und dieses Mal wagte sie es nicht, Ian zu widersprechen. Er schien sehr entschlossen, und vielleicht würde es auch ihm helfen, vielleicht half es ihm, wenn er etwas für sie tun konnte. Sie würde ihn nicht davon abhalten... Und so zuckte sie nur hilflos mit den Schultern.
Okay. Sie hatte zwar gerade schon lang und intensiv trainiert, aber es konnte nicht schaden. Sie war fitter als noch vor ein paar Wochen, das würde sie schon schaffen. Außerdem hatte sie eine Pause gehabt.

Sie liefen schweigend, ihren eigenen Gedanken hinterherhängend, zu den Trainingsräumen. Sie betraten einen leeren, und Eowyn wandte sich Ian zu. Bevor sie ihn fragen konnte, wie sie beginnen sollte, sprach er sie an, und sie nickte stumm auf seine halbe Frage. Dann aber riss sie erstaunt die Augen auf. Meinte er das, was sie meinte, das er meinte? Warum hatte er seine Meinung geändert? Nur, damit sie sich besser fühlte? Echte Blitze?!? Er hatte sich geweigert, standhaft und definitiv, dass er keine Blitze nutzen würde, um mit ihr zu trainieren. Sie hatte es mittlerweile erst einmal akzeptiert - murrend, nicht zufrieden, aber es war seine Entscheidung. Auch wenn sie sie letztendlich nicht für klug hielt.
Dass er jetzt so plötzlich seine Meinung änderte... damit hatte sie nicht gerechnet. Absolut nicht. Auch, weil er davon gesprochen hatte, mit dem Schwert zu kämpfen. Also die volle Breitseite aller Techniken?
Sie riss sich zusammen. Okay, er erklärte sich dafür bereit. Dann sollte sie ihm auch zuhören.
Regeln machten Sinn, und Eowyn nickte, bevor sie dann, nach kurzem Zögern, mit dem Kopf schüttelte. Nein, sie hatte Glück gehabt. Keine ihrer Begegnungen mit den Sith war bisher so verlaufen, dass sie mit Blitzen angegriffen wurde, die meisten waren zu schnell verlaufen. Ihr katastrophales Duell mit Tear damals - er hätte die Möglichkeit gehabt, aber er hatte darauf verzichtet. Zum Glück für sie, sie hätte damit vermutlich nicht umgehen können. Aber er hatte auch eher mit ihr gespielt, als die Absicht zu haben, sie zu töten.

Sie nahm Ians Worte sehr ernst. So deutlich hatte er selten mit ihr gesprochen, ein eindeutiges Zeichen dafür, wie wichtig es ihm war. Und sie würde sein Vertrauen nicht missbrauchen, nein. Er sprang über einen großen Schatten, indem er mit ihr trainierte. Sie würde ihren Teil einhalten.
Ich verspreche es, sagte sie ernst und sah ihm in die Augen. Sie hoffte, sie würde es richtig einschätzen können, aber im Zweifel musste sie einfach früher aufhören. Sie durfte Ians Vertrauen nicht verlieren.
Ich denke, ich hoffe, ein einfaches "Stop" oder "Halt" wird genügen? Fragend sah sie Ian an, dann nahm sie ein Haargummi aus ihrer Hosentasche und band ihre Haare zurück. Sie waren mittlerweile einfach zu lang, als dass sie offen bleiben konnten. Dann nahm sie nach kurzem Zögern ihre beiden Schwerter in die Hände, aktivierte sie aber noch nicht. Wenn du welche nutzen möchtest... im Schrank sind in der Regel Trainingsschwerter. Dann holte sie Luft und sah Ian noch einmal in die Augen. Du musst das nicht tun. Ich meine, ich bin dir dankbar, keine Frage. Aber du musst das nicht tun. Es war... nützlich. Vielleicht auch wichtig. Aber vielleicht auch unnötig. Sie wussten nicht, ob sie diese Fähigkeiten irgendwann, vor allem in nächster Zeit, brauchen würde. Eowyn hatte das dumpfe Gefühl, dass sie sich vorbereiten musste, dass irgendwann Ians Identität zum Problem werden konnte, aber bei ihrer momentanen Verbindung zur Macht, bei ihrer momentanen Fähigkeit, sich auf sie zu verlassen und ihr zu vertrauen, da hatte das nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Und für Ian war das hier sicher nicht einfach. Er hatte sein Schwert nicht einfach so zerstört und völlig unbrauchbar gemacht. Auch für dich gilt, dass du aufhörst, wenn... der Zeitpunkt kommt, okay? Sie sah ihn ernst an. Keinesfalls wollte sie, dass er sich für sie in ein Trauma stürzte. Ansonsten... Sie schloss kurz die Augen, atmete einmal durch, sammelte sich und öffnete sie wieder. ...wäre ich bereit.

Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum – Elise, Markus, Alisah, Radan und Wes

Es war eine komische Szenerie. Beide Meister waren damit beschäftigt, ihren jeweiligen Padawanen gut zuzureden. Für Wes fühlte es sich ein bisschen so an, als gäbe es einen Graben quer durch den Trainingsraum mit Alisah und ihm auf der einen Seite und Elise und Markus auf der anderen. Radan stand ein wenig abseits, doch es war klar, wozu er zu rechnen war. Der Jedi-Rat hatte schon nicht mehr daran geglaubt, als Elise doch unerwartet Größe gezeigt hatte und Alisah bei den Jedi willkommen hieß. Die junge Brünette hatte es auch durchaus nicht verdient, immer noch wie eine Sith behandelt zu werden. Sie war eine der ersten Stunde gewesen, als die Jedi ihren Tempel nach Jahrzehnten wieder in Besitz genommen hatten und hatte dabei große Opfer erbracht, die Infektion von sich und ihrem Kind mit dem damals gerade erst in Erscheinung getretenen C-Virus. Viel Zeit war seitdem vergangen, während der Wes ihr längst nicht die Aufmerksamkeit hatte schenken können, die sie verdient hatte, aber eines Stand fest.


»Du bist eine gute Person, Alisah. Du gehörst hierher und lass' dir von niemandem etwas anderes einreden,«

Sagte er ihr mit sanfter Stimme, mit der Hand auf ihrer Schulter, während Markus gegenüber ebenfalls mit seiner Padawan sprach. Nach einigen Wortwechseln schien eine Entscheidung zu fallen und der Corellianer bat darum, mit Wes zu sprechen, ein Wunsch, den er selbstverständlich gewährte.

Der Taanaber löste sich von Alisah und näherte sich seinem Pendant auf der gefühlten anderen Straßenseite. Es hatte irgendwo bereits in der Luft gewesen – tatsächlich war Elise der Grund für die Unterhaltung. Zuerst war es ein wenig seltsam, nachdem die hübsche Dunkelbraunhaarige sich gerade eben von einer recht zickigen Seite präsentiert hatte, die er während der zugegebenermaßen kurzen, aber intensiven Zeit mit ihr zusammen noch nicht kennengelernt hatte. Doch es war nicht von der Hand zu weisen, dass Elise von ihren Fähigkeiten her kaum noch etwas von einer Padawan hatte. Gerade eben hatte sie dies auch bewiesen, als sie erstaunlich schnell ihren ersten Geistestick zustande bekommen hatte und das Bild, das sie im realen Einsatz gezeigt hatte, sprach für sich.

Ein kleines Manko gab es freilich: Elise hatte noch kein eigenes Lichtschwert konstruiert und das war Voraussetzung für eine Beförderung. Derzeit war der Rat aber geneigt, darüber hinwegzusehen: zu dünn waren die Kräfte der Jedi verteilt, als das ein Meister einer ansonsten fertig ausgebildeten Ritterin beim Lichtschwertbau babysitten musste, die das aller Voraussicht nach auch alleine hinbekam. Irgendwie lustig war, das Elise den Eindruck vermittelte, als ginge sie die ganze Sache nichts an.


»Du möchtest also deine Padawan prüfen lassen, Markus. Sehr schön… würde es dir etwas ausmachen, an unserer kleinen Unterhaltung teilzunehmen, Elise

Es war ein wenig fies und der Jedi-Rat brachte es auch so rüber. Aber nicht jeder, mit dem sie womöglich bald als Jedi-Ritterin am Verhandlungstisch sitzen würde, würde mit ihr flirten wie Wes es getan hatte oder sonstwie mit Samthandschuhen anfassen.

»Von deinen Fähigkeiten konnte ich mich bereits ausgiebig überzeugen, Elise. Ich konnte dich eben beim Lichtschwertkampf beobachten. Du bist durchtrainiert und reaktionsschnell und zeigst meistens auch saubere Techniken. Auch deine Geistestrickdarbietung war, wenn man sich auf den Übungsaspekt beschränkt, sehr gut für eine Anfängerin. Du hast dich mehr als wacker geschlagen bei der Erstürmung des Geheimdienstverstecks und, das rechne ich dir besonders an, ohne deinen Meister an deiner Seite. Damit hast du bewiesen, dass es dir an Mut nicht mangelt.«


Wes machte eine kurze Pause, um zu versuchen, aus Elises hübschem Gesicht Anhaltspunkte zu gewinnen, was in ihr gerade vorging.

»Dass Markus dir sein Lichtschwert leihen will, ist eine großer Vertrauensbeweise für dich. Die meisten Jedi trennen sich nämlich nur äußerst ungern von ihrem Lichtschwert, du darfst dich also ruhig geehrt fühlen. Trotzdem bleibt es dir nicht erspart, deine eigene, persönliche Waffe zu konstruieren und diese bei mir nachzureichen, so du denn heute befördert werden solltest.«


Noch ein kleiner fieser Moment, man musste den Prüfling schon ein bisschen zappeln lassen.


»Eine Seite gibt es jedoch an dir, die ich noch gar nicht beurteilen kann, Elise. Erzähl' mir vom Kodex und was er für dich bedeutet. Und damit meine ich nicht, was altvordere Jedi-Philosophen einst geschrieben haben mögen, sondern welchen konkreten Einfluss er auf dich, Elise Bennett, und ein Leben hat.«

Nun wurde es spannend. Natürlich hatte sich die Alderaanerin nicht auf diesen Moment vorbereiten können, doch im Grunde war das auch besser so. Die spontane Antwort ließ tiefer blicken als zurechtgelegte schöne Sätze und druckreife weise Worte musste die Noch-Padawan ja auch gar nicht liefern.

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum – Elise, Markus, Alisah, Radan und Wes
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Markus - Wes, Alisah und Radan

Der Jedi-Rat hatte das Ruder übernommen. Denn es war Tradition, dass eine Beförderung durch ein Mitglied des hohen Rates der Jedi bestätigt wurde. Markus hatte das Potenzial in seiner Schülerin erkannt und der Beinahe-Ritterin zugertraut, nun auf eigenen Beinen zu stehen. Elise hatte in den unzähligen Aufzeichnungen, die sie in der Zeit gewälzt hatte, in der sie lieber hätte schlafen sollen, viel über Ausbildungen gelesen, die entweder abgebrochen wurden oder nicht richtig zu Ende geführt wurden. Eine Ritterin zu sein, die schlecht ausgebildet Aufgaben übernahm, war eine Angst, die Elise hegte. Das Gefühl breitete sich immer dann in ihr aus, wenn sie von Macht- und Kampftechniken laß, die außerhalb ihres Könnens lagen. Es beschäftigte sie, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie einmal eine Machttechnik brauchte, die sie nicht beherrschte. Natürlich war ihr bewusst, dass sie nicht alles hatte wissen können. Und schließlich kannte sie da ein Sprichwort, dass in jedem Fall immer zutraf: Stärken fördern, Schwächen ignorieren.

"Natürlich, Meister Janson."

Ein offizieller Akt verlangte eine formalere Art und der Weise des Benehmens. Elise entspannte ihre Haltung ein Stück weit und ging über zu einer aufrechten, stolzen Haltung, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sie hatte die Seitenhiebe des Jedi-Rates verstanden. In seinen Augen hatte sie sich ungebührlich verhalten. Anders, als er es kannte, und als er es für richtig empfand. Wes lobte die Alderaanerin für das, was er bereits gesehen hatte. Reumütige, dankbare Gesten entgegnete Elise dem kürzlich gewonnen Freund. Es war ihr wichtig, dass sie sich verstanden, egal was passierte.

"Danke, Meister. Es ist für mich die größte Ehre, die ich mir vorstellen kann. Ich werde die Klinge umsichtig einsetzen und sie mit meinem Leben schützen, so wie sie mich schützt."

Beinahe heroisch klangen die Worte der Schülerin. Sie hatte sich diesen Moment viele Male vorgestellt. Intensiv, aber definitiv anders als er jetzt tatsächlich geschah. Die Padawan versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, doch das rhythmische Zucken ihrer Finger, angepasst an ihren Herzschlag, verriet sie. Mit großen Augen schaute sie den Jedi-Rat und ihren Jedi-Meister an. Eine Standardaufgabe als Prüfung? In den Augen der Ritter-Anwärterin war dies nicht einfach nur eine Standard-Aufgabe, sondern ein Sprechen von Überzeugungen und Ansichten. Denn der Jedi-Kodex wurde von so unfassbar vielen Jedi- Koryphäen wiedergegeben, sodass er sich über viele, sehr lange Zeiträume umformulierte, auch beeinflusst von vergangenen Ereignissen, so sicher auch aktuelle Interpretationen. Die Schülerin überlegte einen kleinen Moment, konnte aber nahezu umgehend antworten.

"Der Kodex der Jedi ist für mich eine Art Richtlinie. Es gibt zu viele Formen davon, zu viele unterschiedliche Interpretationen. Ich habe beschlossen meine eigene zu finden, und ich bin damit noch nicht fertig. Ich sehe die Macht als meinen ständigen Begleiter. Mein Ziel: Gutes tun. Gut sein, besser werden. Ich habe mir vorgenommen, den Orden der Sith nach allen Kräften zu bekämpfen. Ich weiß vom Gleichgewicht der Macht, doch sehe ich die Jedi als würdigere Vertreter der Macht. Ich möchte meine Fähigkeiten bis zur Perfektion ausbauen, damit ich auch wirklich eine zuverlässige Hilfe sein kann."

Die Antwort war aufrichtig und ohne zu viel Unwahrheit. Der Teil mit dem Bekämpfen des Sith-Ordens war eine absolute Untertreibung, alles andere stimmte. Eli harrte aus und nickte, um ihre Aussage zu bekräftigen. Ein Blick folgte, den Eli selten aufsetzte. Sie hatte ihre Meinung preisgegeben und über ihre Ziele gesprochen, obwohl sie das nicht wollte. Ein Stück Unbehagen klang in ihren Worten mit, sie wollte jetzt gern aus dieser Situation flüchten, als sie wieder Alisah erblickte. Sie lief hochrot an, denn was die Kontrahentin jetzt tat, war eine Geste des Friedens, auch wenn man das vielleicht gerade nur als Waffenstillstand deuten konnte, nickte und lächelte die Alderaanerin verlegen zurück. Innerlich von sich selbst gedemütigt, doch festhaltend an ihrer Überzeugung, öffnete Elise die Situation und trat ein Stück zurück. Alisah verließ das Blickfeld Elis. Hatte sie das Unbehagen ihrer Gegenüber bemerkt? Hatte sie ihr aus Respekt Freiraum verschafft?

"Ich bin bereit mich jeder weiteren Prüfung zu stellen."

Eli nahm wieder Haltung an, sie rückte erneut näher an Mark heran und nahm das Schwert demütig von ihrem Meister an. Einen langen Moment verbrachte die Schülerin damit, das Schwert zu mustern. Seine Form zu fühlen und es bis ins kleinste Detail zu mustern. Es war ein schönes Heft, das verdammt komfortabel in der Hand lag. Das Laserschwert würde der angehenden Ritterin genau so gut Dienst leisten, wie seinem Vorbesitzer. Und unbewusst, rann eine Träne über die linke Wange der sonst so knallharten, jungen Frau. Es hatte sie sehr ergriffen, sie rang mit ihrer Fassung um Contenance. Konnte das sein? Hatte der kühle Jedi-Wächter so einen Abdruck bei der Schülerin hinterlassen, dass diese so emotional reagierte? Schnell wischte sie sich die Krokodilsträne beiseite und gürtelte das Heft.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - bei Markus - Wes, Alisah und Radan
 
Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Eowyn


Nicht über etwas sprechen zu können, weil man es nicht durfte, brachte sie doch automatisch wieder zurück zur Angst? Entweder man sprach nicht über Dinge, weil sie einem im Vertrauen gesagt wurden, oder aber man verbarg Dinge, weil man sich dafür fürchtete, was sie auslösen konnten. Ob in einem selbst oder durch einen anderen. Doch Eowyn schien einen ähnlichen Gedanken zu hegen, als sie sich verbesserte und so lächelte auch Ian wissend. „Ich werde dich erst morgen damit nerven,“ zwinkerte der Dunkelhaarige ihr schließlich zu und sie wussten vermutlich beide, dass Ian sie auch morgen, wenn überhaupt, nur vorsichtig ansprechen würde. Wenn die Zeit kam, in der sie sprechen wollte, würde sie kommen. Und hier und da, würde er Eowyn einfach daran erinnern, ohne sie dabei zu bedrängen.

Auf dem Weg zum Trainingsraum sagte keiner von beiden ein Wort, stattdessen versuchte Ian sich einzureden, dass seine Idee eine gute war und das sie gelingen würde. Wie, war eine andere Frage. Fest stand bloß, dass sie Regeln aufstellen mussten – Ians Regeln. Wenn sie in dieser Sache Erfolg haben wollten, wenn sie überhaupt wirklich versuchen wollten, dann nur, mit seinen Regeln. So kompromissbereit Ian auch war, so viele Zugeständnisse er Eowyn machen konnte, hierbei nicht, denn hier ging es, zumindest für ihn, um sehr viel mehr. Was für Eowyn vielleicht jetzt noch wie ein Training klang, war für Ian allein in Gedanken schon eine Tortur. Es war gut, dass sie seine Regeln anerkannte und nicht widersprach, vermutlich hätte Ian sonst sofort kehrt gemacht. Dass sie noch nie Blitze abbekommen hatte, war gut und schlecht zugleich. Gut, da Ian nicht wollte, dass Eowyn solche Schmerzen je gehabt hatte. Schlecht, da genau diese Tatsache ihnen einen entschiedenen Nachteil bescherte. Sie wusste nicht, auf was sie sich einließ. Sie wusste nicht, um welche Art von Schmerz es hier ging. Sie konnte nur unterschätzen, was auf sie zukam und das machte es für Ian umso schwerer. Sie versprach, nicht über ihre Grenzen hinaus zu gehen und wenn Ian sie je getestet hatte, dann jetzt. Sein Blick war durchdringend, auf der Suche nach einem kleinen Flunkern. „
Gut,“ ließ Ian verlauten, noch immer ernst. Ein ‚Halt‘ oder ‚Stopp‘ würde genügen? Sie hatte ja keine Ahnung. Sie hatte ja keine Ahnung. „Streich das einfach. Es ist nicht einfach.“ Wenn da nur noch Schmerz war und der Körper erst einmal unkontrolliert zuckte, war es kaum möglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. „Stopp, halt, ein winziger Druck mit der Macht, ein erhobener Finger – all das werden Zeichen sein, Eowyn. Was auch immer davon am einfachsten fällt.“ Ians Lächeln war verschwunden. Wenn sie nun wirklich trainierten… er konnte die Blitze beeinflussen. Sie weniger intensiv sein lassen und zur Not… Eowyn würde es nicht bemerken. Es sei denn, er flaute sie so ab, dass sie überhaupt nichts bewirkten. War diese Idee wirklich gut gewesen? Ian war wahrlich kein Meister in dieser Technik und bisher hatte er sie noch nie gegen einen Menschen eingesetzt. Noch nie. Dass Eowyn die erste sein sollte… Besser, er dachte nicht daran. Er musste das nicht tun? „Doch, ich muss.“ Er musste, um ihr ein weiteres Mal zu zeigen, dass er sie ernst nahm. Er musste, wenn Bastion wirklich näher rückte. Er musste, wenn er ihr dabei helfen wollte, ihre Ängste zu besiegen. Ja, verdammt, er musste – denn wenn er es nicht tat, negierte er ihren Wunsch. Wenn er es nicht tat und sie auf Bastion dieser Attacke ausgesetzt sein würde, würde er bereuen, sie nicht vorbereitet zu haben. Er musste, weil er sie liebte.

Wenn für ihn galt, das er aufhören musste, wenn der Zeitpunkt gekommen war, nun, „
Dann dürfen wir gar nicht beginnen.“ Und was vielleicht wie ein Scherz hätte klingen sollen, war ernst und was die Schwerter betraf? „Eins nach dem anderen.“ Erst mit den Schwertern zu trainieren wäre einfacher gewesen – aber Eowyn hatte gesagt, dass sie besonders begabt im Kampf war und Ian hatte das, als er sie beim Training beobachtet hatte, bestätigen können.
Da stand sie schließlich, nun mit geschlossenen Haaren, beiden Lichtschwertern in der Hand und erklärte sich bereit.
„Ein Lichtschwert,“ kam es so einsilbig wie seit den letzten Sätzen. „Du sollst ein Gefühl dafür bekommen.“ Und dafür reichte erst einmal ein Schwert. „Stopp, Halt, ein winziger Druck mit der Macht, ein erhobener Finger,“ erinnerte Ian noch einmal, starrte dann auf den Boden, atmete tief durch und verdrängte alles was nichts in diesem Raum zu suchen haben durfte, in den hintersten Winkel seines Verstandes. Blitze. Training. Für Eowyn. Um ihr zu helfen. Um auf Bastion zu bestehen. Um sie vorzubereiten. BlitzetraininghelfenfürEowynweilersieliebte.

Und als Ian den Blick wieder hob, hob er auch seine Hände, aus denen blaue Blitze züngelten, direkt auf Eowyn zu.


Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
[Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Quadrant 1120 / Objekt Cesh] Amran Kor, Tarius Jackson, Vosh Tru’lek, Soldaten NSC´s.

Das Gefecht spitzte sich zu, geschulte Ohren konnten herrausfiltern wann Vosh und der Captain in Position waren und das Feuer zusammen mit dem Zug 334 eröffneten. Auf dem Dach kam es kaum zu einer richtigen Feuerpause denn der Schwere Blaster lies keine Luft für Amran und 2 Männer des Trupps, 3 sind unten geblieben um die Leiter zu bewachen und die Umgebung vor eventuellen vordringen des Feindes zu schützen. Im Funk wurden nur noch wichtige Informationen knapp und deutlich wie möglich gehalten. Der Sergeant beantwortet letzendlich den Funk von Amran, es zeigte ihm das Vosh sich um den Beschuss kümmern würde und Schützen in Stellung bringt.

"Verstanden Sergeant, Ich machs mir gemütlich."


Amran hatte schon einige Gefechte wie solche hinter sich. Es gab schlimmeres und ernsthaftere Situationen aber keine war niemals nicht tötlich gewesen wenn man einen Fehler machte, ein Glück auf die Routine dachte Amran, auch wenn Er sich eingestehen musste das Er etwas eingerostet war durch die Aufgaben die ein Virus hervor brachten. Kurze Pausen wie diese, waren es die Amran ruhe brachten, darauf zu warten das ein anderes Team in Position ging um den nächsten Schritt zu ermöglichen. Granaten wären auch eine Option gewesen..aber Sie waren auf einem Lagerhausdach von dem man nicht wusste wie viel Explosionen aushalten würde, wenn es überhaupt eine war. Die Schüsse waren immernoch vor dem Lagerhaus zu hören und das Einzige das verriet das Amran nicht mehr unterdrückt wird, war das der Beschuss des Schweren Blasters aufhörte gegen ihre Deckung zu zischen. Das war der Moment auf den Amran gewartet hatte und hob sich aus der Deckung und seine 3 Männer taten es ihm gleich, die Blaster wurden angelegt und während der Kerl mit dem Schweren Blaster noch zu Boden fiel war für einen Moment alles in Zeitlupe für den Soldaten. Der Geruch von Ozon war es der in der Luft hing, gemischt mit verbrannten Hautzellen und Kleidung. 2 Weitere Verbrecher welche neben dem Schweren Blaster standen sahen geschockt auf den fallenden und nur Millisekunden waren es als die Schüsse der Soldaten auch Sie treffen und mit einem kurzem Schmerz zu Boden gingen. Nur einige Augenblicke später sah wie die Sharpshooter es Sergeant die beiden Stationären Blaster ausschalteten. Kurz atmete Amran ein während seine 3 Männer die mit ihm aufs Dach gingen die Toten auf dem Dach kontrollierten und ihren tatsächlichen Tot beschtätigen, bis letzendlich Amran an seinen Helm griff und im Funk sprach.


"Dach ist sauber, danke für die hilfe Sergeant. Wir revangieren uns. Wir werfen Blend-Detonatoren in die Halle"

Die drei Soldaten und Amran schlugen das Fensterdach an verschiedenen Seiten ein. Während dann eine weiter laute Detonation erfolgte, die Scherben fielen in die Halle und von oben konnte man den Rauch am Eingang sehen und wie der Feind in Deckung ging. Nun musste es schnell gehen, bevor der Rauch sich verflüchtigt hatte waren schon die Blend-Detonatoren hinter die Deckungen der Feinde geworfen worden und ein dumpfer Knall war zu hören, einen Augenblick später hatte sich der Rauch auch schon ein wenig verflüchtigt und der Captain sowie der Sergeant stürmten das Lagerhaus, für einen Moment hatten sie sicherlich ein leichtes Spiel mit den Geblendeten Gegnern. Doch Feuerunterstützung konnte Amran´s Trupp nicht geben. Auch der Trupp S2-4 sind nachgerückt, S2 ging mit in die Lagerhalle während S3 und S4 den Platz deckten. Amran befehligte S1 das sie auf dem Dach stellung beziehen sollen und dort bleiben bis es entweder sein musste oder ein anderer Befehl was anderes sagte. Amran kletterte dann in einem Tempo nach unten während die Schüsse in der Lagerhalle ihr unwesen trieben. Ob es nun ein Gefecht war oder nicht war für ihn erstmal nicht ersichtlich. Die beiden welche die Leiter deckten kletterten nach Oben während Amran dann zum Lagerhalleneingang kam und aus der Deckung blickte, Er war gespannt wie es da drinn nun aussehen würde und vernahm die Stimme des Captains.

"Sorgt mir dafür das wir einen von denen zum Verhören haben!"

Er sagte zwar das Er kein Massaker sehen will..aber da galten noch die Gesetze das der Feind keine Militärwaffen hatte. Wenn der Feind es drauf anlegte zu sterben würde Amran zumindest nicht zögern aber auch hier musste Amran sich eingestehen das der Captain recht hatte. Wenn sie mehr Informationen hätten könnten sie ihre Aufgabe besser und Schneller erledigen um noch mehr für die Repuplik zu tun.


[Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Quadrant 1120 / Objekt Cesh] Amran Kor, Tarius Jackson, Vosh Tru’lek, Soldaten NSC´s.

 
Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian

Es war ein völlig anderer Ian, der gerade vor ihr stand. Nur in der Anfangszeit ihres Kennenlernens hatte Eowyn so ähnlich erlebt - zielstrebig, absolut selbstsicher, unbeugbar in seiner Meinung. Sie ließ es geschehen, denn das hier war sein Metier. Außerdem war sie ihm äußerst dankbar, dass er das hier für sie tat. Sie würde tun und lassen, was er wollte.
Die Situation war ebenfalls merkwürdig. Das hier war eine Lehrer-Schüler-Situation, sie befanden sich definitiv nicht auf Augenhöhe. Selbst, als Ian ihr den Umgang mit zwei Schwertern beigebracht hatte, war es anders gewesen. Es machte Eowyn nach dem anfänglichen Unbehagen nicht viel aus, eher im Gegenteil - sie fand es eher hilfreich, sie gab damit eine Aufgabe ab. Sie hatte sich gerade nur um sich selbst zu kümmern, und sonst um gar nichts.
Sie nickte konzentriert, als Ian ihr widersprach. So hatte sie es nicht gemeint, aber sie würde sich hüten, zu widersprechen, doch ihr Herz begann schneller zu klopfen. Das hier wurde ernst. Es wurde wirklich ernst, und einen Moment überlegte sie sich, ob es wirklich klug war, aber gleichzeitig wusste sie, dass es sein musste. Sie musste das hier lernen. Egal, wie es in den nächsten Monaten weiterging - ob sie nach Bastion reisen würde, ob sie hier blieben, ob Allegious irgendwann herausfand, was mit Ian geschehen war... Die Gefahr war zu groß. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es notwendig war. Und... es würde sie nicht umbringen. Zumindest nicht hier, nicht im Trainingsraum. Auch wenn laut Ian die Schmerzen, sollte sie sich nicht verteidigen können, unmöglich groß waren...
Dennoch wollte sie Ian die Möglichkeit geben, sein Angebot noch einmal zu überdenken. Sein schlichtes "Ich muss" überzeugte sie nicht, erst Recht nicht sein nachfolgender Satz. Aber was wollte sie machen? Noch bevor sie ihm darauf antworten konnte, redete er weiter, schob alles zur Seite. Er tat das hier nur für sie... Sie würde sehen müssen, wie es lief und im Notfall abbrechen, für Ian. Es half nichts, wenn sie zwar lernte, Ian aber völlig verzweifelte. Wenigstens aber würde sie sich anstrengen, sich so bemühen wie selten. Ian sollte sehen, dass sie es ernst nahm. Und, dass es sich lohnte.

Ohne Worte hing sie ihr neues Lichtschwert zurück an den Gürtel. Okay, nur ein Schwert, Ian war der Lehrer. Er bekam von ihr ein erneutes Nicken für seine Erinnerung, auch wenn Eowyn zugeben musste, mit ihrer Konzentration schon wo anders zu sein. Mit aller Konzentration, die sie momentan besaß, drängte sie Unwesentliches an den Rand ihres Bewusstseins und suchte ihre Mitte. Es waren simple Blitze - nicht mehr. Sie wehrte Blasterblitze mit dem Lichtschwert ab, seitdem sie neunzehn war. Diese Blitze waren sogar weniger gefährlich, denn im Gegensatz zu einem auf volle Leistung gestellten Blaster, würden sie sie nicht sofort umbringen. Sie waren nur - anders. Aber es waren schlichte Energieblitze...
Eowyn hielt ihr Lichtschwert in die Abwehrposition und aktivierte die grünblaue Klinge, dann ließ sie sich fallen, überließ ihr Denken, ihr Handeln und ihren Körper einzig der Macht. Sie sah die Blitze, die plötzlich von Ian auf sie zukamen, nur schemenhaft und dachte nicht darüber nach, sie abzuwehren. Sie
brauchte auch nicht denken. Es war eine Handlung, die sie schon zigtausend Mal durchgeführt hatte. Ihr Schwert reagierte automatisch, es stellte sich zwischen sie und die blaue Energie, nahm diese in sich auf und schützte Eowyn vor den Schmerzen, die sie ansonsten verursacht hätten.
Erst ein, zwei Sekunden später war sie wieder bei vollem Bewusstsein. Die Blitze waren fort, da waren nur sie und Ian vor ihr. Es hatte sich anders angefühlt, als wenn es Blasterstrahlen gewesen wären - alleine die Dauer war länger gewesen, die schiere Masse und Breite an Energie war ebenfalls ein Unterschied. Auch war etwas mehr Wucht hinter den Blitzen gewesen als hinter einem schlichten Blasterschuss, wenn auch weniger, als sie gedacht hätte. Letzten Endes aber war es durchaus machbar, die Blitze mit dem Schwert abzuwehren. Wie es später aussehen würde, wenn ihr Schwert nicht mehr schützend vor ihr schwang, daran wollte sie momentan nicht denken, aber momentan - war es machbar.


Eowyn lockerte kurz ihren Körper, dann sah sie zu Ian und nickte. Danke. Noch einmal, sagte sie ruhig. Sie brauchte noch zwei, drei Versuche, bis sie die Blitze richtig würde einschätzen können.

Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian
 
Zurück
Oben