Weltraum (Neutral)

[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Bevor Arkon eine Antwort auf seine Frage bekam fiel ihm Leela ins Wort und fragte danach, wie es den Jungs ging. Etwas irritiert hob Arkon eine Augenbraue an und wartete erst ihre Antwort auf seine Frage ab, bevor er selbst zu einer Antwort ansetzte. „Nun“, er machte eine kleine Pause, „ich denke es geht ihnen gut.“ Er schmunzelte, ‚so gut es einem eben nach solch einen Anschiss gehen konnte, fügte er noch in Gedanken hinzu. Es wunderte ihn aber wie sie sich auf diesem Schiff verlaufen konnte. Der Hauptgang war ein Kreis, egal in welche Richtung man ging, man kam irgendwann an jedem Raum vorbei. „Sie können hier gar nicht falsch lang laufen“, antwortete Arkon mit einem Lachen, „der Hauptgang auf meinem Schiff ist ein ... Kreis.“ Mit einem fragenden Blick sah er Dr. Kaveri an. „Die Schlafkabine ist schräg gegenüber der Kochnische, den Jungs habe ich allerdings Betten im Frachtraum zugeteilt. Ikarus und Nico haben ihre IDs mit dabei. Ob das uns hilft, werden wir noch früh genug erfahren. Aber ich denke mit etwas Hilfe“, Arkon machte eine typische Jedi-Bewegung mit der Hand, „werden wir das schon schaffen.“ Ein zuversichtliches Lächeln zierte sein Gesicht, bevor er wieder ernst wurde. „Ikarus hatte seine Tasche mit dabei, ich glaube er hat das Ganze geplant gehabt.“ Er schüttelte ungläubig den Kopf über diese Fahrlässigkeit. Er begann zu laufen und ging gemeinsam mit Leela in ihre gemeinsame Kabine. Dort angekommen sah er sie an und versuchte dabei das Gespräch auf ein vorheriges Thema zu lenken: „Sie haben bestimmt noch Fragen dazu, was mit ihnen vorhin passiert ist, als sie mich fragten, ob noch jemand an Bord sei.“ Er hielt kurz inne, sprach aber weiter, bevor sie die Gelegenheit bekam zu antworten: „Ich glaube ich habe eine Erklärung für sie. Ich vermute, dass sie Machtsensitiv sind.“ Er lächelte gequält, wusste er doch, dass diese Tatsache oft mehr Probleme schuf, als löste...

[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Hyperraum in Richtung imperialer Raum:|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

"Auch wenn die zwei sich die Standpauke verdient haben, war das ganz schön mutig von den beiden."
Leela grinste - ein Teil ihrer Sorgen hatte sich aufgelöst, als Arkon berichtete, dass Nico und Ikarus immerhin ihre ID's dabei hatten. Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung, dass diese Reise wie vorgesehen auf Coruscant endete und nicht schon vorher an einer imperialen Kontrolle scheitern würde.
Ihr kam eine Idee: "Würde es helfen, wenn ich den beiden einen Ausbildungsvertrag oder etwas ähnliches ausstellen würde? Dann hätten sie - quasi als meine Assistenten - einen Grund, an Bord zu sein." Auf ihrem Computer fanden sich sicher noch einige brauchbare Blankoformulare.

Einen Moment lang ging sie schweigend neben dem Jedi her und wirkte dabei ein wenig verlegen. War sie vorhin wirklich an der Schlafkabine vorbeigelaufen, ohne sie zu bemerken? Sie mußte ganz schön durcheinander gewesen sein. Als sie wieder dort ankamen, betrat Leela nach Arkon die Kabine und setzte sich auf ihr Bett, während der Jedi erklärte, dass er sie für machtsensitiv hielt. Diese Offenbarung hätte ein Schock für sie sein sollen. Aber als sie sich das Erlebnis in der Küche noch mal ins Gedächtnis rief und in sich hineinhörte, war es wie ein Puzzlestück, das gefehlt hatte, damit das Bild einen Sinn ergab. Überrascht sah sie zu Arkon hinüber, der wohl auch nicht so ganz wußte, was er davon halten sollte. Vielleicht stellte sich diese Vermutung ohnehin als haltlos heraus.

Für den Jedi war es sicher naheliegend zu so einer Erklärung zu kommen - aber vielleicht war der Grund für diesen Moment der Desorientierung auch viel einfacher - und mundaner. Sie würde das irgendwelchem mystischen Unsinn entschieden vorziehen. Dennoch: Wenn sie ehrlich zu sich selbst sein wollte, mußte sie zugeben, daß - ihrem Widerwillen zum Trotz - ein kleiner Teil von ihr Arkons Worten zustimmte.

"Wie kommen Sie zu dem Schluß?" wollte sie nach einem Augenblick der Sprachlosigkeit wissen. "Und was für Konsequenzen hätte das für mich?" Leela hoffte inständig, dass Arkon sich irrte. Ihr Leben hatte sich schon durch den Flug nach Coruscant verkompliziert - sie brauchte nicht noch mehr Unordnung darin.

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Auch Arkon setzte sich auf sein Bett und schwieg eine Weile in der er über das bisher gesagte und erlebte nachdachte. Fand er das Verhalten von Nico und Ikarus mutig? Er wusste es nicht. Mutig war es schon, sich in Gefahren zu begehen, die man nicht kannte oder abschätzen konnte. Aber in erster Linie war es nur Dumm. Man geht nicht in die Höhle des Nexu ohne zu wissen ob dort eines auf dich wartete. Die clevere Variante war es zu warten und zu beobachten. Nun, man erhielt natürlich mehr Ruhm, wenn man sich Hals über Kopf ins die Schlacht stürzte, aber meistens verlor man dann auch den Kopf mitsamt Hals. Aber Nico und Ikarus waren Kinder, die vermutlich eine sichere und angenehme Kindheit hatten, ihre größten Mutproben und Abenteuer bestanden daraus ohne zu Lernen in Klassenarbeiten und Prüfungen zu gehen, sie wussten nicht was wirkliche Lebensgefahr war. ‚Jetzt lernen sie wenigstens das ...‘, dachte Arkon griesgrämig. Zum Glück hatte Leela vorgeschlagen den beiden Jungs einen Ausbildungsvertrag auszustellen. Diesem Vorschlag hatte Arkon direkt zugestimmt, würde dieser Vertrag doch einer Überprüfung standhalten. Eine Sorge weniger.


Leelas Reaktion auf Arkons Vermutung, dass sie machtsensitiv sei irritierte Arkon ein wenig. Er hatte nicht mit dieser gelassenen, reservierten Art gerechnet, auch wenn sie bisher ihm gegenüber immer reserviert und distanziert wirkte. Diesmal hatte er mehr erwartet. Viele Menschen wünschten sich diese ‚Gabe‘, vor allem sehr viele Jugendliche mit Selbstfindungsproblemen. Leelas Reaktion schien skeptischer, emotionsloser zu sein. Vermutlich wirkte hier ihre ärztliche Ausbildung bremsend. Doch auch hier musste Arkon seine Stirn runzeln. Machtsensitivität war kein Aberglauben. Wie zum Beweis seiner Gedanken levitierte Arkon eine schmutzige Kaffeetasse vom Kabinentisch in seine Hand. ‚Wie lange die hier schon ungespült und unbeachtet herumgestanden hat?‘

„Als sie vorhin meinten, es sei noch jemand an Bord, wie hat sich das für sie angefühlt?“ Stellte Arkon zuerst eine Gegenfrage, ehe er sich zu einer Antwort auf Leelas berechtigte Frage hinreißen ließ.


„Ich habe direkt danach ihre ...“, er hielt kurz inne und suchte nach dem richtigen Wort, „ihre Aussage“, er versuchte das Wort so wertungsneutral wie möglich zu betonen, „überprüft. Dabei habe ich nicht nur die Kinder an Bord gespürt, sondern auch sie.“ Wieder schwieg Arkon eine kurze Zeit, in der er überlegte, wie er einem Blinden Farben erklären sollte. „Man merkt dabei ob die Macht durch jemanden wirkt. Ausgebildete Machtnutzer können ihre Präsenz abschirmen, verstecken, um von anderen Machtnutzern nicht gefunden zu werden. Denn wenn sich jemand der Macht bedienen kann, dann strahlt er hell in der Macht, heller als normale Wesen. Das war bei Ihnen der Fall, sowie es auch bei Ikarus und Nico so war.“ Arkon schwieg erneut damit die Sätze bei Leela sacken konnten. Vermutlich wirkte so etwas wie eine Krankheitsdiagnose bei einem Arzt, nur war Machtsensitivität weder eine Krankheit noch direkt lebensbedrohlich. ‚Konsequenzen …‘ Arkon überlegte kurz, ehe er zu einer Antwort ansetzte: „Nun, es hat keine weiteren Auswirkungen auf ihr Leben, außer, dass es eine Erklärung für einige übernatürliche Erfahrungen ihres bisherigen Lebens liefert. Bessere Reflexe, Vorahnungen und vieles mehr.“ Er machte wieder eine Pause um ihr die Gelegenheit zu geben in ihrer Erinnerung nach solchen Ereignissen zu suchen. „Konsequenzen hätte es nur für sie, wenn sie auf andere Machtnutzer treffen, die ihnen gegenüber nicht wohlgesonnen sind. Es gibt Schauermärchen darüber wie Häscher der Sith die Galaxis nach potentiellen Jüngern absuchen und sie gegen ihren Willen verschleppen und ausbilden und wer sich nicht fügt, der wird gefügig gemacht …“ Das Wie ließ Arkon hier bewusst außen vor. Keine Beschreibung wäre so verstörend oder schauderhaft wie die eigene Fantasie, denn nur das Unterbewusstsein wusste die ureigensten Ängste und vermutlich hätte jede Beschreibung Arkons die Folter der Sith nur beschönigt.


„Meiner Meinung nach, haben sie drei Möglichkeiten: Sie leben ihr Leben weiter und solange sie keinem Sith über den Weg laufen, wird ihnen auch nichts passieren. Sie könnten sich aber auch direkt dort ausbilden lassen, was ich ihnen aber nicht empfehlen würde“, Arkons Augen blitzten kurz auf, eine Drohung? Eine Bekräftigung? „Eine bessere Alternative wäre, wenn sie sich zu einer Jedi ausbilden lassen.“ Er hielt kurz inne, ehe er weiter fortfuhr, „das ist natürlich kein Anwerbungsgespräch“, er lächelte gequält, weil er wusste, dass es genau das war, „denn sie haben natürlich jede Entscheidungsfreiheit. Sie können es sich überlegen und wenn sie Fragen haben, dann werde ich sie ihnen natürlich gerne beantworten.“


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Die Stille zwischen Arkon und Leela dehnte sich, als beide ihren Gedanken nachhingen. Lee hatte ihre etwas angespannte Haltung aufgegeben. Nun saß sie - die Schuhe hatte sie ausgezogen - mit angezogenen Knien bequem gegen die Wand gelehnt, während sie beobachtete, wie sich das Gesicht des Jedi verdüsterte. Sie selbst hatte ihre Fassung wiedererlangt: Das Problem mit den Anwärtern betrachtete Dr. Kaveri als gelöst - zumindest soweit, wie es unter den gegenwärtigen Umständen möglich war. Mehr konnten sie im Moment nicht tun.

Arkon hingegen schien immer noch verärgert zu sein. Nahm er den Streich persönlich? Oder machte er sich Sorgen, weil er sich für die beiden verantwortlich fühlte? Leela wußte, dass sie oft falsch lag, wenn sie versuchte, Motivationen zu erraten, die den wechselnden Stimmungen ihrer Mitpersonen zu Grunde lagen. Also versuchte sie es meistens gar nicht erst. Manchmal honorierte ihre Umwelt das als vorurteilsfrei und unvoreingenommen. Viel öfter kam es jedoch vor, dass man ihr Gleichgültigkeit unterstellte. Beides stimmte nur zum Teil: In der Regel herrschte in ihr nur tiefe Ratlosigkeit, wie sie mit den Emotionen der anderen umgehen sollte. Nichtsdestotrotz war ihr bewußt, dass ihre kühle Reaktion auf Arkons Offenbarung den Jedi enttäuscht oder gar beleidigt haben mußte - schliesslich war die Macht sein Lebensmittelpunkt und sicher hatte er gespürt, dass sie diesem Hokuspokus nicht gerade aufgeschlossen gegenüberstand.

Sollte sie noch etwas verbindliches sagen? Etwas nettes? Arkons Verstimmung betrübte sie - aber es war jetzt etwas spät, um Begeisterung über etwas zu zeigen, das nicht in ihr Weltbild paßte.

"Sehr praktisch." kommentierte sie - erleichtert, das Schweigen brechen zu können - die levitierte Kaffeetasse und versuchte anschließend Arkons Frage zu beantworten. Doch so gegenwärtig wie das Erlebte auch in ihren Gedanken noch war, so schwierig war es auch, die intensiven Gefühle dabei in Worte zu fassen. Stirnrunzelnd blickte sie auf ihre Hände: "Es war... wie ein Fenster, das aufgestoßen wird..." Wie beschrieb man ein Gefühl? Mit einer Analogie? Ein Haiku, den sie vor einiger Zeit gelesen hatte, kam ihr in den Sinn: "Draußen wilder Sturm - an Ästen und Zweigen reißt – reinigt und macht neu." Verzweifelt sah Lee auf und begegnete Arkons Blick. "Ich weiß es nicht. Es war nicht fassbar, nicht beherrschbar. Ich fand es sehr - beunruhigend."

Lee schlang die Arme um die angezogenen Knie, als der Jedi deutlich machte, dass es für ihn wohl keine Zweifel daran gab, daß sie machtsensitiv war. Unterdessen sprach Arkon weiter: "...bessere Reflexe..." Nun ja... sie war schon immer schnell gewesen. "Vorahnungen..." Und sie hatte auch schon immer einige - wenige - Entscheidungen getroffen, die sie logisch nicht begründen konnte. Intuitiv, aus dem Bauch heraus. So wie jeder normale Mensch. Oder?
Aber das klang alles völlig verrückt. Mit unbewegtem Gesicht blieb sie sehr still, als fürchtete sie, dass eine Bewegung die kleine Wirklichkeitsinsel zerbrechen lassen würde, auf der sie saß. Bisher war ihr Leben planbar gewesen, ohne größere Überraschungen - und jetzt versank alles in Chaos und Unsicherheiten.
Dr. Kaveri sah Arkon die Lippen bewegen, hörte aber nicht mehr, über was er sprach. In ihren Ohren rauschte es und sie spürte den Puls in ihrem Hals klopfen. "...Häscher der Sith.. ..verschleppen..." Oh, das wurde immer besser! Lee hatte am Rande einer Panik gestanden, aber nun wurde sie ärgerlich. Das war ihr Leben! Bislang hatte ausschließlich sie die Kontrolle darüber gehabt und plötzlich stellte sie jemand - etwas... die Umstände... diese Macht... nicht Arkon, verbesserte sie sich in Gedanken - etwas stellte sie vor die Wahl. Geh' links oder gehe rechts! Das war nicht fair!

"Stop." Leela hob eine schmale, etwas zitterige Hand. Ihre Stimme klang jedoch so souverän wie immer - als wäre nicht gerade ein Bulldozer über ihr Leben gefahren. "Arkon. Lassen Sie mich eins klarstellen..." Sie nahm den warnenden Tonfall des Jedi zur Kenntnis. "...ich will Kontrolle über diesen Aspekt meines Selbst. Wenn ich mich dafür einer Ausbildung unterziehen muß, dann soll es so sein - aber glauben Sie wirklich, daß ich das den Sith überlassen würde?" Kaveri klang aufgebracht und ein bisschen verletzt. So emotional hatte Arkon sie bisher noch nicht gesehen - so nahe daran, ihre Haltung zu verlieren. "Es gibt keine Wahl! Wenn es so ist, wie Sie sagen - wenn ich machtsensitiv bin - dann ist die einzig richtige Entscheidung, die ich treffen kann, von den Jedi zu lernen, wie man diese ...Macht kontrolliert."

So. Jetzt war es raus. Leela atmete aus - es klang wie ein trotziger Seufzer. In ihren Augen lag ein herausforderndes Leuchten. Aber es galt nicht Arkon, sondern dem Universum, das es gewagt hatte, ihr Leben durcheinander zu bringen.

[Hyperraum in Richtung imperialer Raum :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Hyperraum in Richtung imperialer Raum :|: YT-1300 „Pride of Alderaan“]Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Arkon musste schmunzeln, als er Lees Beschreibung der Macht bzw. der Wahrnehmung der Macht hörte. Es war schwierig. Es war für jeden Machtnutzer ein individuelle Gefühl, dass nicht jeder gleich beschrieb und niemand konnte wirklich wissen, wie der Einzelne die Macht wahrnahm. Manche spürten einen Fluss, andere beschrieben die Macht wie Strömungen im Wind. Vermutlich war bei der ganzen Komplexität der Macht jede Beschreibung unzureichend. Arkon beließ es dabei und nickte nur. Das Erlebte in Worte zu fassen war der erste Schritt sich der Natur der Dinge bewusst zu werden. Es war wichtig für den zukünftigen Lernprozess das Erlebte zu verbalisieren und somit auch das Gefühl, dass man beim Kontakt mit der Macht hatte zu merken und zu bewahren, denn darüber konnte man erneut ‚Zugriff‘ auf die Macht erlangen. Doch Leelas Reakion überraschte Arkon. Sie schien ihm impulsiv und emotional. Zu emotional für Dr. Kaveri. Er legte seinen Kopf leicht schief und musterte sie interessiert. Was hatte er mit einer Aussage bei ihr angerichtet? Sie schien ziemlich genau zu wissen, dass sie von den Jedi ausgebildet werden möchte, aber nicht von den Sith. Hatte sie schon negative Erfahrungen mit ihnen gemacht, oder hatte sie zu viele Gerüchte über sie gehört?

„Das freut mich zu hören, Dr. Kaveri. Ihr Vertrauen in die Jedi ehrt uns alle und wenn sie wirklich bei uns ausgebildet werden möchten, nun dann werden sich die Jedi darum kümmern. Allerdings bedeutet das auch, dass sie ihr bisheriges Leben weitestgehend zurücklassen müssen. Zumindest was ihr bisheriges Berufsleben und evtl. auch das Privatleben angeht. Niemand wird ihnen private Kontakte verbieten, doch wenn sie einen Meister gefunden haben, werden sie die meiste Zeit mit ihm verbringen und dorthin gehen, wo er hin geht.“

Arkon erhob sich und straffte seine Jedi-Robe. „Ich denke, ich lasse sie jetzt erst einmal in Ruhe nachdenken. Sollten sie Gesellschaft oder Rat brauchen, bin ich im Cockpit." Er blickte an sich herunter und musste schmunzeln: „und ich werde mich umziehen, glaube ich …“


Er verließ die Kabine und betrat das Cockpit. Einige Stunden später und viele weiter Hyperraumsprünge mehr, waren sie nun im imperialen Raum in der Nähe zu Taanab. Arkon hatte sich mittlerweile umgezogen und trug praktische Händlerkleidung. Die Robe war in der Dreckwäsche, das Lichtschwert hatte er in seinem Kulturbeutel verstaut – ein Rasier. Nachdem er den ersten Lacher verkraftet hatte – sein Deckname war Alek Malak und sein Schiff hieß Ebon Hawk, hier hatte wohl jemand einen Wortwitz mit seinem Namen angestellt und alte Märchen bemüht – war er zu den anderen Passagieren gegangen und hatte sie aufgeklärt, Ikarus und Niko waren Azubis von Dr. Kaveri und hatten Malaks Schiff gechartert um nach Coruscant zu kommen. Er ging wieder in die Schlafkabine und legte sich dort schlafen. Bis nach Ralltiir, der Ort ab dem es brenzlig wurde, waren es noch ca. 12 Stunden. Die Zeit wollte er zur Erholung nutzen, denn später, würde er keinen Schlaf mehr bekommen …

[Imperialer Raum :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico
 
[Weltraum (Neutral) | Normalraum | Leerer Raum zwischen Telos und Mirial | Passagierschiff ›Laqosha City‹ | Aufenthaltsraum] Beleny ›Dove‹ Phoss, Mitreisende

Die Passagiere der Laqosha City reagierten sehr unterschiedlich auf die unplanmäßige Unterbrechung. Manche, vermutlich die erfahrensten Weltraumreisenden oder diejenige mit dem ausgeglichensten Charakter, schienen sich überhaupt nicht daran zu stören und fuhren mit ihren normalen Beschäftigungen fort. Einige wirkten von der Verzögerung entnervt, wieder andere nervös oder sogar verängstigt. Manch einer befürchtete wohl etwas Schlimmes als Ursache, und auch Beleny Phoss hatte sich bei dem Gedanken erwischt, dass ein Angriff oder ein Unfall der Grund für das Verlassen des Hyperraums sein könnte. Solche Dinge kamen vor. Aber natürlich nicht ständig und nicht an jedem Ort der Galaxie. Die meisten Störungen eines Flugplanes hatten viel harmlosere Ursachen. Als Soldatin und Copilotin fiel es ihr nicht schwer, solche Gedanken wieder abzuschütteln. Immer stärker wurde allerdings ihre Neugier. Diese Eigenschaft hatte sie mit anderen Fluggästen gemeinsam. Mit jeder Minute, die verstrich ohne dass die Passagiere informiert wurden, häuften sich die Fragen an das Personal, das allerdings keine Auskunft geben konnte, wollte oder durfte und lediglich vertröstete, es handle sich um einen unbedeutenden Vorfall und werde sicherlich bald weiter gehen. Beleny verzichtete darauf, selbst die Besatzungsmitglieder und ihrer Droiden zu belästigen, die zweifellos Besseres zu tun hatten. Aber wann immer ihre Mitreisenden Fragen stellten, sich beklagten oder untereinander Gedanken und Spekulationen austauschten, hörte sie zu. Die Serienepisode auf dem Display ihres Pads lief unterdessen weiter, ohne dass ihr große Aufmerksamkeit geschenkt wurde, denn die Augen und Ohren der Kilmaulsi waren auf die anderen Leute gerichtet. Das Gerät diente nur dazu, ihre Neugier zu vertuschen und den Eindruck zu erwecken, dass sie zu den besonders Gelassenen gehörte.

Etwa sechs oder sieben Minuten verstrichen, bis sich ein Feuerschott mit der Aufschrift »Zutritt nur für autorisiertes Personal« öffnete. Es führte, wie man leicht erraten konnte, in den vorderen Teil des Schiffes, in dem sich Quartiere der Crew, das Cockpit und andere Bereiche befanden, die für die Mitreisenden gesperrt waren. Vier Personen kamen heraus. Zwei davon - eine rundliche Mirialanerin und ein sehr durchschnittlicher Bith - trugen die graublauen Kleidung, die sie als Besatzungsmitglieder des Schiffes auswies. Viele interessierte Blicke richteten sich auf sie, auch die großen roten Augen von Beleny Phoss. Sie hob den Kopf und senkte das Tablet, denn sie erwartete, dass sie nun von der Crew informiert wurden, wie es weiter ging. Doch dann fielen ihr die anderen beiden Personen in den Blick. Es handelte sich um zwei Männer, die sie in den letzten Tagen gesehen hatte, ohne dass sie ihr großartig aufgefallen wären: Ein Mensch und ein Weequay. Sie gehörten nicht zur Crew, sondern hatten sich unter den Passagieren befunden. Was machten sie vorne im Nur-für-Personal-Bereich, und warum zur Hölle trugen sie Gürtelholster mit Schusswaffen? Nicht einmal die Besatzung des Transporters war bewaffnet! Beleny gewann den Eindruck, dass der Zwischenstop doch nicht so harmlos war, wie sie erst geglaubt hatte. Sie blieb ruhig auf ihrem Platz sitzen; Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen war nun das letzte, was sie wollte. Aber sie beobachtete das Geschehen sehr genau. Jede Faser ihres Körpers war angespannt; sie rechnete jeden Augenblick damit, dass die Lage irgendwie eskalierte. Die Zusammenhänge verstand sie allerdings noch nicht.


»Werte Passagiere, im Namen der gesamten Crew bitte ich um Entschuldigung« sagte die Mirialanerin, die einen konzentrierten, aber gestressten Eindruck machte. Mimik und Gestik ihres Kollegen konnte Beleny nicht interpretieren. »Ich muss Sie leider bitten, uns zu den Beibooten zu folgen.«


›Beiboot‹, so nannte man hier die Rettungskapseln, wie Beleny aus den Sicherheitshinweisen wusste, die sie bei Antritt des Fluges unterschrieben hatte.

»Was soll das heißen?« protestierte zuerst der fette Dorneaner, der sich vorhin schon als erster über die unplanmäßige Verzögerung beschwert hatte. »Vorhin hieß es, wir fliegen gleich weiter!«

»Es gibt leider Komplikationen«, fuhr die Frau fort, nun mit sichtbar gequältem Gesichtsausdruck. Die Männer hinter ihr wirkten nervös. »Wir müssen das Schiff vorübergehend verlassen. Aber keine Sorge, wir...«

Weiter kam sie nicht, denn sofort stürmte einhalbes Dutzend Passagiere mit Fragen und Protesten auf sie ein. Die beiden Bewaffneten nahmen das zum Anlass, vorzutreten. Der Weequay war ziemlich groß und breitschultrig, aber auch sein Gefährte machte den Eindruck, als wäre mit ihm nicht gut Kirschen essen. Während der bisherigen Reise waren sie Beleny nicht in solcher Weise aufgefallen; sie fragte sich, ob sie gut geschauspielert hatten oder ob es an ihr lag. Mit strenger Miene und der Hand an den Pistolengriffen stellten sich die Männer den Passagieren entgegen und der Mensch erhob im Befehlston das Wort:


»Keine Widerrede! Sie gehen jetzt nach Steuerbord und steigen in die Kapseln ein! Bleiben Sie ruhig und folgen Sie den Anweisungen, dann nimmt diese Sache ein gutes Ende!«

Jetzt dämmerte wohl auch anderen Reisenden, mit was für einer Situation sie es zu tun hatten. In manchen Gesichtern war Schrecken zu lesen und einige Leute hatten es plötzlich eilig, in der Gruppe Deckung zu suchen. Eine blassblaue Ortolanerin drückte zwei Kinder an ihren speckigen nackten Oberkörper. Auch der Dorneaner kuschte nun. Aber nicht alle im Raum waren so leicht einzuschüchtern - oder vielleicht verstanden einfach nicht alle, was los war.

»Das ist ungeheuerlich!« keifte eine ältere Frau. »Wir haben alle für die Reise bezahlt! Ich will sofort wissen was hier los ist, sonst gehe ich nirgendwo hin!«


Ein Grauhaariger neben ihr, wahrscheinlich ihr Mann, nickte fleißig. Aber auch noch zwei oder drei andere Leute zeigten deutlich ihre Unzufriedenheit. Der Weequay zog seine Waffe - kein Modell das die Kilmaulsi kannte, Form und Größe nach handelte es sich aber um ein durchschlagskräftiges, für militärische Zwecke entwickeltes Exemplar. Nun begriff auch der letzte, dass die Situation überaus gefährlich war. Sie wichen vor der Waffe zurück. Erschreckte Laute waren zu hören. Doch noch immer setzte sich die Gruppe nicht in Bewegung, um den Anweisungen der Bewaffneten zu folgen. Sie schienen vor Schreck wie erstarrt und hatten offenbar keine Ahnung, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollten. Beleny wäre am liebsten selbst in der Menge untergetaucht, denn sie sorgte sich, wie die Männer (die sie für Piraten hielt) auf sie reagieren würden. Sie trug die beigefarbene Dienstuniform des republikanischen Militärs. Aber da sie schon tagelang auf dem Schiff waren, hatten die Verbrecher sie wohl ohnehin schon bemerkt und als das erkannt was sie war: Eine Soldatin, aber in zu niedrigem Rang, um beispielsweise als Geisel von großem Wert zu sein. Sich zu verstecken brachte nichts. Im Gegenteil: Diese Leute brauchten jemanden, der einen kühlen Kopf bewahrte und ihnen sagte, was zu tun war. Eigentlich fühlte sich die Pilotin nicht berufen, eine solche Rolle einzunehmen, doch in diesem Fall schien es niemand anderen zu geben, der dazu in der Lage war. Mit erkennbar leeren Händen und sehr langsamen Bewegungen stand sie von ihrem Platz auf.

»Bitte, bleiben Sie ruhig«, sagte sie, gleichermaßen an die Passagiere wie auch an die Bewaffneten adressiert. »Wir gehen ja schon zu den Booten.« Sie verstand plötzlich, warum die Besatzung so gern das Wort ›Rettungskapsel‹ vermied. Auch sie sprach jetzt nicht gerne aus, dass sie vielleicht Rettung benötigten, sondern wollte lieber so tun, als wäre die Situation harmlos. Bei Geiselnahmen und ähnlichen Vorfällen war es wichtig, dass niemand die Nerven verlor. Die Kilmaulsi griff nach ihrem Seesack, der an der Bank lehnte; sie hatte ihn vorhin aus dem Quartier mitgebracht, weil sich darin ihr Lesestoff und die Unterhaltungselektronik befanden (und weil sie ihrer Kabinengenossin nicht besonders traute). Doch sofort sagte der Mensch:


»Das Gepäck bleibt hier!«


»Natürlich.« Sie ließ die Tasche los; widerwillig, aber ohne Zögern. Sie blickte das mirialanische Crewmitglied an und sagte: »Da geht es lang, oder?«


Die Frau, deren Gesicht mittlerweile eine fahlgelbe Farbe angenommen hatte, nickte. »Folgen Sie mir bitte.« Sie ging los, Beleny und der Weequay direkt hinter ihr. Die anderen Passagiere folgten wie eine Herde dem Leittier. Oder dem Schlachter. Was, wenn Ruhe und Gehorsam hier genau die falsche Entscheidung waren? Wenn die Verbrecher jetzt nur so taten, als wollten sie die Sache gewaltfrei durchziehen, nur damit die Passagiere ihnen direkt ins offene Messer liefen? Sofort schossen ihr tausend Möglichkeiten in den Sinn, was die Schiffsentführer Schlimmes planen könnten. Die Fluggäste in eine Luftschleuse pferchen und diese nach außen öffnen zum Beispiel. Oder sie in einen engen Frachtraum einpferchen und dort einfach ersticken lassen. Oder einfach alle niederschießen. Doch was war die Alternative? Sie war kräftig, wusste aber nicht, ob sie dem breitschultrigen Weequay gewachsen war. Selbst wenn es ihr gelingen würde, ihn zu überwältigen, war da noch sein Kamerad; sie konnte sich nicht darauf verlassen, dass andere Passagiere schnell genug reagierten und ihr beistanden. Die Gefahr, dass Schüsse fielen und entweder sie oder andere Mitglieder der Reisegruppe, in der sich auch mehrere Kinder befanden, dabei umkamen, war zu groß. Außerdem musste sie davon ausgehen, dass noch andere Kriminelle an Bord waren: Die beiden zogen das Ding bestimmt nicht alleine durch, ein Schiff dieser Größe konnten zwei Männer weder erobern noch kontrollieren. Sie hatte also gar keine Wahl, als zu hoffen, dass Ruhe und Kooperation die Lösung für das Problem darstellte.


Die Leute folgten den grell türkisen Markierungen, die für alle sichtbar den Weg zu den Fluchtkapseln anzeigten. Unterwegs trafen sie noch andere Personen. Manche kamen gerade aus ihren Quartieren; sie hatten noch gar nicht mitbekommen, dass etwas nicht stimmte, hatten aber keine andere Wahl, als sich von der Gruppe vorwärtstreiben zu lassen. Andere irrten verängstigt umher und waren sogar erleichtert, dass ihnen nun jemand sagte, was zu tun war. Sie erreichten bald die Steuerbordseite des Schiffes, wo sich auf jedem Deck mehrere Kapseln befanden. Hier stand ein Komplize der Piraten, eine Menschenfrau, die einen Blasterkarabiner in den Händen hielt und gerade eine mirialanische Familie in eine Kapsel scheuchte. Eine war bereits gestartet.

»Bitte steigen Sie ein«, sagte nun der Bith, der offenbar auch einen Teil seiner Fassung zurückgewonnen hatte. »Sechs Personen in jede Kapsel.«


Die Kilmaulsi wollte eigentlich weiterhin helfen; sie hatte vor, anderen den Vortritt zu lassen und erst als letzte in die Kapsel einzusteigen. Aber diese Wahl ließ man ihr nicht. Als sie stehenblieb, bekam sie einen kräftigen Stoß in den Rücken, der sie vorwärts stolpern ließ. Der Weequay schnauzte sie an, der Sprachmelodie nach auf Huttisch, das sie nicht verstand; aber ihr war ziemlich klar, was er von ihr wollte. Sie trat zur nächsten Kapsel und stieg hinein. Rasch folgten weitere Personen. Erst ein blauhäutiger Twi'lek, dann das ältere Ehepaar. Der Frau wurde mit vorgehaltener Waffe die Tasche abgenommen, in der die Gangster wohl Wertsachen vermuteten. Und dann wurden auch die beiden Besatzungsmitglieder mit hinein gedrängt. Kaum saßen alle in dem beengten Innenraum des kleinen Gefährts, als es auch schon ausgestoßen wurde. Der Twi'lek hatte sich nicht angeschnallt (vielleicht weil er das unmännlich fand?) und büßte das nun, denn er wurde durch den heftigen Ruck aus dem Sitz geschleudert und prallte mit der Wange gegen Belenys Schnabel, was ihm sicherlich mehr weh tat als ihr. Durch ein winziges Bullauge konnte man nach draußen spähen und beobachten, wie sich die Kapsel von dem Frachter entfernte.

»Senden die Kapseln ein automatisches Notrufsignal?« fragte Beleny die beiden Crewmitglieder.

»Ja«, antwortete die Mirialanerin. »Sobald sie gestartet werden.«


»Dann kommt bestimmt bald Hilfe«, sagte die Kilmaulsi. Sie versuchte Zuversicht auszustrahlen, um ihre teils verängstigten Leidensgefährten und auch sich selbst zu beruhigen. »Mirial ist nicht weit entfernt.«

Sie rechnete in Gedanken, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand auf den Notruf reagierte. Sie waren noch anderthalb bis zwei Flugstunden von ihrem Ziel entfernt, aber die Laqosha City war kein besonders schnelles Schiff. Die Militäreinheiten der Neuen Republik, die bei Mirial stationiert waren, hatten bessere Hyperantriebe, und das galt auch für einige Jäger der mirialanischen Sicherheitskräfte. Ein paar Minuten Reaktionszeit, dann mussten Schiffe vom Planeten abheben oder von ihrem Liegeplatz im Orbit aus einen geeigneten Sprungpunkt erreichen, zusätzlich zur Reisezeit im Hyperraum... sie schätzte, dass es nicht länger als fünfunddreißig oder vierzig Minuten dauern sollte, bis bewaffnete Einheiten hier auftauchten. Sie wollte dann nicht mehr in der Nähe des Passagierschiffes sein. Überhaupt hatte sie das Bedürfnis, sich so schnell wie möglich aus der Reichweite von dessen Waffen zu entfernen: Für den Fall, dass die Piraten noch auf irgendeine fiese Idee kamen. Die kleinen Blastertürme waren nicht sehr leistungsstark, aber zum Zerstören von Rettungskapseln genügten sie allemal.

»Können Sie das Ding hier steuern?« fragte sie, doch der Bith und die Mirialanerin verneinten und sagten stattdessen irgendetwas von einem Autopiloten. Beleny hörte schon nicht mehr richtig zu. »Dann lassen Sie mich mal an die Kontrollen, ich bin Pilotin«, verlangte sie und drängte sich zwischen die beiden. Dort befand sich eine Kontrolltafel, über die man den einprogrammierten Kurs ändern oder die Kapsel manuell steuern konnte. Sie verschaffte sich einen kurzen Überblick und drückte dann ein paar Knöpfe. Das Brummen und Vibrieren des sehr einfach konstruierten und schlecht abgeschirmten Antriebs wurde intensiver, als das Rettungsboot beschleunigte. So schnell die kleinen Triebwerke vermochten, lenkte Beleny weg von der Laqosha City und hinein in die Schwärze des Alls.


[Weltraum (Neutral) | Normalraum | Leerer Raum zwischen Telos und Mirial | Rettungskapsel] Beleny ›Dove‹ Phoss, 3 Passagiere und 2 Besatzungsmitglieder der ›Laqosha City‹
 
[Hyperraum | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Toms Lippen bildeten einen dünnen strich, als er Darth Sikarius zusah, wie er mit Adria umging. Es Gefiel ihm ganz und gar nicht tatenlos einfach nur dastehen zu müssen. Aber Adria war die Schülerin von Sikarius und sie war ein Sith. Er durfte sich hierbei nicht einmischen, sonst würde alles nur noch viel Komplizierter werden überlegte Tom. Das wusste er ganz genau, trotzdem drängte alles in ihm dazu einfach einzugreifen. Da schob sich der Wurm dazwischen. Einen sehr langen Moment starrte er in das fremdartige Gesicht von Darth Sting. Er war ganz froh das er den Helm auf hatte und nicht direkt dem Blick von Sting begegnen musste. Diese Geste war wohl als kleine Warnung an ihn gedacht, nicht einzugreifen. Nur langsam entspannte Tom die Faust wieder, die er unwillkürlich geballt hatte.

Tom trat auf Darth Sikarius zu, an Darth Sting vorbei. Als dieser soweit fertig war und ihm das Medikament entgegen streckte. Wortlos nahm Tom das Medikament entgegen und ging zurück zu seinen Soldaten. Er gab das Medikament Daclif Shysa, den Medic seines Zuges. "Betäuben sie Lady Adria" Er stand dabei mit dem Rücken zu den anderen Sith und bedeute dem Medic mit seinen Fingern, das er etwas anders verwenden sollte. So damit es die Sith nicht mitbekamen. "Natürlich Sir" Erwiderte Dacliff nickend. Den wünschen von Darth Sikarius scheinbar entsprechend, fing der Medic an mit seiner Ausrüstung, in einer Ecke des Raumes zu hantieren. Um zum einen das Medikament zu analysieren und zum anderen ein anders Medikament vorzubereiten, was er Adria anstatt des eigentlichen Medikaments spritzen würde. Die Wirkung würde die selbe sein, vielleicht nicht ganz so intensiv und stark und war jederzeit mit einem anderen Wirkstoff wieder aufzuheben. Zumindest würde sie ausgeruht und voller Kraft wieder aufwachen aus dem künstlichen Tiefschlaf.

Der Sanitäter ging zu Adria, als dieser mit dem Medikament soweit fertig war mit seinen Vorbereitungen. Ruhig sprach der Sanitäter auf Adria ein und kümmerte sich erst einmal um ihre übrigen Verletzungen. Ehe er ihr das falsche Medikament aus seiner Apotheke verabreichte. Darth Sikarius würde seine eigene bittere Medizin zu spüren bekommen irgendwann. Wie gut dieser Vorsatz war merkte Tom bereits ein paar Minuten später. Seine Leute hatten die Ausrüstung wieder hervor geholt und machten sich weiter an die Arbeit. Als sich alle scheinbar wieder beruhigt hatten. Darth Sting wollte mehr heraus finden und wohl einen Yevethaner Geistig anzapfen oder so etwas in der Art. Tom wies Sergeant McQueen an, mehr über den Status des Schiffes heraus zu finden, als Darth Sting ihn darum bat. Vorsichtig natürlich, so das es die Mannschaft und automatischen Sicherheitssysteme an Bord des Yevethanischen Schiffes es nicht bemerken würden. Da fing Toms Helm ein Flüstern der beiden Sith ein. Automatisch schaltete sich der Geräuschfilter dazu und das Micro regelte die Lautstärke soweit hoch, das er ihre Worte gut verstehen konnte. Es lief Tom schon ein wenig Kalt den Rücken runter als Sabar und Dath Sikarius Blick zu ihm wanderte, nach den gehörten Worten.

War er selber etwa damit gemeint? Den Blick nach hatten sich die beiden gegen ihn verschworen. Zuzutrauen war ihnen diese Dummheit auf jedenfall. Feindselig verhielten sie sich die beiden eh bereits ihm gegenüber. Er würde wohl doppelt so gut auf seinen Rücken achten müssen in Zukunft. Es war wohl auch besser einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, den so Klug wie sich die beiden Verschwörer hielten, waren sie Toms Meinung nach nicht unbedingt. Wäre es wirklich ein so großer Verlust für das Imperium, wenn den beiden etwas dummes passieren würde? Das geschah viel zu oft in Gefechten. Es war das erste mal das Tom dieser Gedanke wirklich ernsthaft in den Sinn kam und ernsthaft darüber Nachdachte. Nach der Mission, falls sie noch lebten, würde er sich spätestens um dieses Problem kümmern müssen. Sikarius hatte ihm das mittel seines eigenen Unterganges bereits selbst in die Hand gedrückt. Unverletzt würde er bestimmt nicht bleiben auf N`Zoth. Dazu ging der Irre zu große Risiken ein. Er würde sich sicherlich, wie immer bisher, auch dieses mal wohl einen seiner Sanitäter anvertrauen. Was wirklich gut war, den einen Sith zu töten wollte er eigentlich wenn möglich vermeiden. Aber ihn auf Dauer Schlafen zu legen klang doch bereits viel akzeptabler. Sabar war ein anderes Problem aber deutlich harmloser, als der Irre. Zu Not würde er wohl auch direkt mit ihm Fertig werden. Die Waffen dazu hatte er zumindest schon in seinem Rückentornister bereit liegen. Vielleicht sollte er doch besser mit dem Wurm über die Situation reden. Es war schon irgendwie traurig das der einzigste Verbündete, ein Wurm war. Während die Menschen versuchten ihn zu hintergehen. Aber es war Kompliziert den Sting war auch immer noch ein Sith und Tom wusste leider nicht genau, wie wichtig diese Tatsache für Darth Sting war. Aber Sabar und Sikarius planten etwas hinter seinem Rücken, was die vor ihnen liegende Aufgabe nur noch komplizierter und schwieriger machen würde. Auf der anderen Seite kamen ihm Sikarius und Sting nicht unbedingt wie enge Verbündete vor. Dazu belauerten sie einander zu sehr, oder hatten das besser gesagt getan. Zumindest für Tom und seine Soldaten, machte es bereits jetzt alles Komplizierter.

Es dauerte eine Weile bis Darth Sting von seinem Ausflug zurück kehrte. Tom hatte sich an die Anweisungen des Wurmes gehalten und die Hälfte seiner Leute mittlerweile schlafen geschickt. Während die andere Hälfte gerade die beiden Zero G Kampfpanzerungen fertig zusammen setzen und mit Munition und Batterien versahen. So das sie nun einsatzbereit waren. Tom machte einen kurzen Abstecher zu Sergeant McQueen und nahm dessen Datenpad an sich. Tom rief an Daten auf, was dieser aus den Systemen des Schiffes erfahren hatte und ging damit zu Darth Sting hinüber. "Wir sind bereits im Hyperraum, vor etwa fünf Minuten sind wir gesprungen" Teilte er diesem mit. "Den Daten nach..." und Tom hantierte ein wenig mit dem Datenpad herum derweil "befinden wir uns wohl auf den weg tiefer in den Sternhaufen hinein. Leider ist die Dichte der Sterne hier so groß das wir keinen direkten Weg nehmen können. So können wir zur Zeit nur vermuten wohin genau das Schiff fliegt wird. In ein paar Sprüngen sollte das Ziel klarer einzugrenzen sein" und drehte Darth Sting den Datenpad zu, so das dieser gut lesen konnte was mittlerweile dort geschrieben stand.

Lord Sting, es wird leider immer schwieriger für meine Soldaten und mich, die Mission nach ganzen Kräften zu unterstützen, wenn scheinbar gegen mich Pläne geschmiedet werden. So das ich meine Zeit damit verschwenden muss, diesen Plänen entgegen zu wirken. Das bedeutet nicht, das ich meine Pflicht euch und der Mission gegenüber Vernachlässigen möchte. Ich befürchte nur das zwei euer Sith Begleiter, versuchen werden, mir und meinen Soldaten in den Rücken zu fallen, irgendwann im laufe der Mission. Leider konnte ich aus den Blicken und den Worten die ich aufgeschnappt habe, nicht genau heraus deuten wann dies genau geschehen soll. Um den brüchigen Frieden der gerade zwischen uns allen herrscht nicht zu gefährden und die Mission nicht zum scheitern zu bringen, werde ich dieses eine mal noch keine direkten Schritte unternehmen um diese Bedrohung für mich zu eliminieren. Stattdessen habe ich beschlossen mein Leben und das meiner Soldaten in eure fähigen Hände zu legen. Für euren Meister.


Es klang irgendwie grundlegend Falsch einem Nichtmenschen sein Leben anzuvertrauen. Noch dazu einem Sith. Trotzdem war Tom zu diesem Schritt gezwungen, wenn er nicht das Feuer eröffnen lassen wollte auf die beiden Verräter. Wirklich viel fehlte dazu aller Dings wirklich nicht mehr. Sie hatten oft genug bewiesen, das sie bereit waren, eine Mission des Imperators zu behindern. Als das ihr Leben noch viel Bedeutung hatte. Noch einmal würde er keinen Schritt zurück weichen, das hatte er im Laufe der Mission bereits viel zu oft tun müssen. Das nächste mal würde er zuschlagen.

[Hyperraum | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.
 
[Imperialer Raum :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico

Dr. Kaveri nahm Arkons Antwort mit nachdenklich gerunzelter Stirn auf. Seine Worte bestätigten nur, was ihr Unterbewußtsein längst erkannt hatte: Dass ihr bisheriges Leben vorbei war. Nichts würde mehr so sein wie vor ihrem Aufbruch von Lianna. Es folgte kein weiterer emotionaler Ausbruch, ihr Ärger war verraucht und mit der Bestürzung über die plötzlichen Veränderungen wußte sie umzugehen: Leela hatte nicht vor, als passiver Zuschauer dabei zu stehen, und zu warten wohin der Zufall ihr Leben trieb. Macht hin oder Macht her - es gab eine Menge Arbeit für sie, sie mußte Dinge regeln, organisieren...

Zuerst stellte sie die Ausbildungsverträge für die beiden Anwärter fertig. Sie schmunzelte bei dem Gedanken, dass Nico und Ikarus nun wohl eine neue Chefin hatten. Später würden sie die Dokumente noch unterzeichnen müssen, aber das hatte noch einen Moment Zeit. Leela begann Briefe zu schreiben: An ihre langjährige Verwalterin und Haushälterin Frida - sie würde es nicht schätzen, über Lees ungeplant längere Abwesenheit nicht unterrichtet zu werden. Nicht, dass Frida auf Kaveri Manor nicht besser ohne sie zurecht kam. Ab und an beschlich Leela dort das Gefühl, dass sie die Choreographie der Heerscharen von Droiden, über die Frida gebot, durcheinander brachte, wenn sie sich mal länger zuhause aufhielt.
Als nächstes war ihr Beratervertrag mit Lola Curichs Polizei dran - um die Kündigung würde sich Ilario kümmern, der Anwalt ihres Vertrauens. Noch ein Brief. Bei Dolph und ihren Kollegen wollte sie sich persönlich verabschieden. Als sich leichte Kopfschmerzen einstellten, drückte sie mit Daumen und Zeigefinger gegen ihre Nasenwurzel. Das wurde langsam ein wenig trübsinnig. Was sie alles hinter sich ließ. Wen sie hinter sich ließ.

Es gab doch tatsächlich eine Menge Leute, die ihr wichtig waren. Nicht allen konnte sie ganz offen eine Nachricht schicken. Meraska im Gold&Grey war so ein Fall, Tyrone ein anderer. Die Klinik in andere Hände zu geben erschien Dr. Kaveri dagegen fast schon als ein Kinderspiel - schließlich brauchte es dafür nur einen Haufen Formulare - Papierkram, mit dem sich Ilario beschäftigen konnte. Und dann war da auch noch ihr Labor: Da mußte jemand gründlich ...aufräumen. Lee wußte auch schon wer: Eine kurze Mitteilung, nur zwei Sätze. Edward würde wissen, was zu tun war.

Das war es - sie war fertig. Zwei Stunden Arbeit und ihr bisheriges Leben war abgewickelt. Lee sah das erste Mal wieder hoch: Die Kabine war noch da. Arkon war weg. Hatte er noch etwas gesagt, bevor er gegangen war? Ihre Kopfschmerzen waren schlimmer geworden... vielleicht war es an der Zeit ein wenig zu schlafen. Müde griff sie nach ihrer Tasche und ging nach nebenan in das kleine Bad. Stand da ein kleiner Astromech hinter der Tür? Erst auf den zweiten verdutzten Blick erkannte sie, dass es sich um einen Mülleimer handelte. Bevor Leela wieder hinausging, tätschelte sie dem Astroeimer den Deckel und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen - sie hatte ein ganz ähnliches Teil auf ihrem Schreibtisch stehen. Etwas kleiner und immer gut mit Keksen gefüllt. Immer noch lächelnd schob sie die Tasche unter ihr Bett und betrachtete nachdenklich ihren Gürtel mit den beiden Holstern, in denen immer noch ihre Blaster steckten. Es war das einzige Teil, was sie nicht weggepackt hatte. Warum? Es war nicht zu erwarten, dass sie sie hier brauchen würde. Kurzentschlossen drapierte sie den Gürtel ans Kopfende und kroch dann selbst unter die Decke. Der Schlaf kam schnell - so wie immer. Alle Fragen, die sie hatte konnten warten bis morgen.

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[ Kern / Farlax-Sektor / Galantos / Gal'fian'deprisi / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies

Sikarius war müde und geschlagen. Mit unbewegtem Gesicht sah er zu wie Adria sediert wurde und bekam nur am Rande die an ihn gerichteten Worte Sabars mit die er mit einem schwachen Nicken beantwortete. Und dann war da nur noch Schlaf. Tief, traumlos, viel zu kurz. Er wurde unterbrochen als Sting von seiner Tour wiederkehrte und von seinen Erkenntnissen berichtete. Der Mörder bestätigte, dass er im Zweifel mit seinen Illusionen aushelfen würde, doch er wollte grade nichts sehnlicher als sich wieder hinzulegen und sich auszukurieren. Sie würden ihn schon wecken, wenn es an der Zeit war.

Der Rest der Reise verging beinahe schon lächerlich ereignislos. Sie waren zwar länger unterwegs als es für das kurze Stück Weltraum zu erwarten gewesen war, doch ließen die meisten Yevethaner auf dem Schiff diese Sektion in Ruhe. Niemand wollte sich schließlich mit Ungeziefer umgeben. Sikarius verbrachte die meiste Zeit schlafend oder meditierend, während sein in der Schlacht um Galantos erschöpftes Machtpotential zurückkehrte und tief in seinen Eingeweiden erneut der Hunger nach Blut wuchs. Seine Wunden schlossen sich unter den Bactaverbänden und als die Sturmtruppen schließlich feststellten, dass sie das Zielsystem erreicht hatten, fühlte Sikarius sich sehr viel besser.

Adria wurde geweckt und gewöhnte sich schon langsam an ihren geänderten Bewusstseinszustand, als er zu ihr trat. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch er fand keine Worte. Stattdessen hob er die Linke und strich ihr für seine Verhältnisse sanft über die Wange, bevor er ihr unmerklich zunickte. Er wusste nicht was genau er damit aussagen wollte, aber er war sich sicher, dass sie es verstehen würde. Hoffentlich wusste sie zu schätzen, dass er sie nicht ermordet hatte.

Anschließend schloss er sich dem großen Zusammenpacken an. Noch einmal reinigte er seine Klinge und hängte sich eine Blasterpistole in den Gürtel. Es schadete definitiv nicht die Option zu haben auf Entfernung kämpfen zu können.

„Sind alle bereit?“

, fragte er schließlich in den Raum und sah die anderen nacheinander an. Alle wirkten sie entschlossen oder fühlten sich zumindest in der Macht so an. Endlich war der Zeitpunkt gekommen, auf den sie so lange gewartet hatten. Den zu erreichen so viele Konflikte verursacht hatte, doch sie waren angekommen und nun endlich kurz davor das Herz des yevethanischen Reiches zu stürmen. Das letzte Gefecht, nach dem es entweder nachhause gehen würde, oder in ein namenloses Grab. Egal wie wahrscheinlich es schien, der Mörder glaubte nicht so recht an die zweite Möglichkeit. Seit er zu dem Sith gekommen war, war ihm so viel Scheiße passiert und er war so oft um ein Haar davongekommen, das konnte doch nicht jetzt bei irgendeiner zufälligen Schlacht enden. Er war sich sicher, dass anderswo noch Dinge warteten, an die er sich jetzt noch nicht einmal vorstellen konnte. Darth Sikarius war entschlossen und sein Herz schlug vor Spannung und Vorfreude höher.

„Eure Helme haben die Möglichkeit aufzuzeichnen? Wer wird Kameramann, oder macht ihr das alle?“

, fragte er an die Sturmtruppen gewandt und grinste. Wenn niemand da war um den yevethanischen Herrscher fallen zu sehen, fiel er dann wirklich? Ein Zittern ging durch das Schiff, als es auf dem Boden von N’Zoth, im Raumhafen von Giat Nor aufsetzte.


[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies

Weiter auf N'Zoth (Wohooo endlich)
 
[Hyperraum | Von Galantos nach N'Zoth | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Darth Sting war froh zu hören, dass ihre Flugroute sie in den Sternhaufen hinein führte. Zwar sagte Tom West, dass das Ziel noch nicht festzustellen war, aber die Richtung stimmte; N'Zoth rückte näher. Entweder hatten sie großes Glück und dieses Schiff war ohnehin unterwegs in ihr eigentliches Jagdgebiet, oder sie würden Möglichkeiten suchen, es dorthin umzulenken: Durch Manipulation des Computers oder der Gedanken der Crew. Der Lamproid war mittlerweile sehr zuversichtlich, fast schon sicher, dass sie es schaffen würden, und das schon sehr bald! Als der Sturmtruppler ihm dann ein Datapad reichte, beachtete er es zunächst gar nicht. Er mochte Computer nicht und befasste sich nur mit ihnen, wenn es nötig war. Da er glaubte, er könnte sich von West und seinen Leuten alles Wichtige zusammenfassen und berichten lassen, hielt er Lesen für überflüssig. Aber der Soldat gab ihm einen deutlichen Wink, dass der Inhalt des Pads für ihn bestimmt war, also las er schließlich doch. Mühsam arbeitete er sich durch die Zeilen; er musste jeden Satz mehrmals entziffern, bis er endlich alles verstand. Tom West befürchtete einen Angriff oder eine andere Heimtücke seitens Sabar Muraenus und Darth Sikarius und bat deshalb Sting, etwas zu unternehmen. Der Wurm fluchte und seufzte innerlich. Nicht einmal die Betäubung von Adria Guldur brachte endgültig Frieden in die Gruppe. Immer wenn man glaubte, dass Ruhe und Ordnung eingekehrt waren, wurde man mit etwas Neuem konfrontiert. Jetzt verschworen sich also sein Schüler und der verrückte Würger von Taris gegen den Offizier der Sturmtruppen; das war eine scheußliche Situation. Aber wenigstens hatte er diesmal das Gefühl, als Anführer wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Als solcher war es seine Aufgabe, diese Sache beizulegen. Sofort begann er darüber nachzudenken, wie das am besten zu bewerkstelligen war. Sollte er die Sache direkt ansprechen und ein Machtwort sprechen oder lieber nicht? War es besser, die Sache scheinbar auf sich beruhen zu lassen und lieber im Stillen zu beobachten, wie es sich entwickelte? Er entschied sich schließlich für eine Mischung davon. Sikarius und Muraenus waren so unterschiedliche Wesen, dass man sie nicht über einen Kamm scheren konnte.

Im Moment sah es nicht so aus, als stünde ein Zusammenprall unmittelbar bevor. Darth Sikarius war noch immer stark angeschlagen und wollte offensichtlich nur schlafen; das war keine Verstellung, er hatte seine Kraftreserven auf Galantos fast bis zum totalen Ausbrennen erschöpft und brauchte nun eine Weile, sie zu regenerieren. Sabar war fitter, und für ihn hatte Sting eine Aufgabe; es war also ein Leichtes, die beiden voneinander zu trennen.

»Schüler! Wir gehen uns einen Yevethaner suchen!« ordnete er an.

Gemeinsam mit dem Grafen ging er zur Tür. Als sie an Tom West vorbeikamen, nickte er diesem - unbemerkt von Sikarius, der sich wieder umgedreht hatte - nach menschlicher Manier zu. Hoffentlich genügte das, um ihm mitzuteilen, dass Sting sich um die Sache kümmerte. Mit seinen Machtsinnen spähte er in den Korridor hinein, um auszuschließen, dass sich gerade jetzt dort ein lebendes Wesen befand. Dann schlüpften Meister und Lehrling zur Tür hinaus, welche die Sturmtruppen hinter ihnen weider verriegelten. Sie verschwanden um die nächste Ecke und in den Versorgungstunneln, die den Menschen auch als Weg hierher in das Versteck gedient hatten. Der Lamproid stellte noch einmal sicher, dass sie nicht bemerkt worden waren, dann zischte er leise Sabar zu:

»Ich bring' dir jetzt bei, wie du einen Yevethaner manipulierst. So dass er vergisst was er vorhatte und stattdessen weitergeht. Zum Beispiel wenn er in unseren Raum schauen will, oder in einen Gang abbiegen in dem einer von uns gerade ist, oder wenn er sich nicht umdrehen soll wenn du hinter ihm bist. Ist nicht leicht, aber du hast schon Erfahrung in sowas und kannst es schnell lernen. Aber vorher:«

Er kroch etwas näher an seinen Schüler heran.

»Ich weiß nicht was du mit Sikarius zusammen geplant hast. Aber ich weiß dass da was ist. Ich erlaube das nicht! Du bist mein Schüler, nicht seiner, und das ist meine Mission; wenn du irgendwas planst, dann sagst du es mir vorher! Ich will keine Störungen mehr. Nicht auf dem Schiff und nicht auf N'Zoth. Wir brauchen die anderen auch um da wieder wegzukommen. Du willst doch leben und wieder zurück ins Imperium fliegen, oder? Also denk dran: Unser Bündnis gilt, bis ich sage dass es vorbei ist! Vorher vergreifst du dich an niemandem. Nicht an Sikarius, nicht an Adria, nicht an West. Und auch dann fang lieber keinen Streit an, den du nicht gewinnst. - Leise, da kommt einer. Schau zu und lerne!«

***

Noch zwei volle Tage vergingen, bis endlich feststand, dass das Schiff nach N'Zoth unterwegs war. Es war für alle eine große Erleichterung das zu erfahren. Es war eine Zeit ohne bedeutende Ereignisse, aber reich an Anspannung. Um nicht auf den letzten Metern noch entdeckt zu werden, mussten sie bei mehreren Gelegenheiten in die Gedanken von Yevethanern eindringen und sie dazu bringen, an der Tür ihres Verstecks vorüber zu gehen, ohne einen Blick hinein zu werfen. Und zwar ohne dass sie selbst es bemerkten oder jemand anders aufgrund ihres seltsamen Verhaltens Verdacht schöpfte. Obwohl die Sache still und ohne großes Brimborium ablief, war sie keine Kleinigkeit. Aber Sabar Muraenus erwies sich als gelehriger Schüler. Er hatte schon bei früheren Gelegenheiten bewiesen, dass er aufgrund seiner langjährigen Gewohnheit, Befehle zu geben und Herrschaft auszuüben, ein Talent für gedankliche Manipulation besaß. Seine Grundkenntnisse an Menschen konnte er bald auch auf die Yevethaner übertragen, und sobald er sich einmal an ihre fremdartige Gedanken- und Gefühlswelt gewohnt hatte, lernte er, sie zu beeinflussen. Auch Sikarius versuchte sich mit Erfolg an der Disziplin, aber noch bessere Leistungen erzielte er bei seinen Illusionen; eine Kunst, in der Darth Sting nur geringe Fortschritte machte. Leto Fel gelang es aber, vorbeigehenden Yevethanern anstelle einer Tür eine durchgehende Wand vorzugaukeln. In Kombination mit der Fähigkeit, die Erinnerung an besagte Tür aus ihrem Bewusstsein zu drängen, war das eine nahezu perfekte Tarnung. Auch erwiesen sich Adrias Bedenken als überflüssig: Offenbar war während des Fluges keine Verwendung für den Raum vorgesehen, niemand wollte hier beispielsweise Larven mit Menschenblut füttern oder dergleichen. Sie blieben ungestört und konnten in relativer Ruhe ihre Vorbereitungen treffen. Die Sturmtruppen luden Kartenmaterial von Giat Nor aus dem Computer, anhand dessen sie die nächsten Schritte nach der Landung auf N'Zoth planen konnten. Sie legten mehrere Routen fest, auf denen sie vom Raumhafen zum Palast gelangen konnten - sowohl mit den gepanzerten Fahrzeugen als auch ohne sie, sofern diese nicht dort standen wo West sie vermutete oder es nicht gelang, sie zu übernehmen. Der Plan war nicht perfekt: Es gab zu vieles, was sie nicht wussten, zum Beispiel ob es zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen am Palast gab oder ob die Yevethaner begonnen hatten, das Straßennetz der Hauptstadt umzugestalten und damit das Kartenmaterial wertlos machten. Sie mussten es einfach auf sich zukommen lassen und das Beste daraus machen.

Die ganze Zeit über achtete Sting darauf, dass Sabar und Sikarius nie unter vier Augen sprachen. Er trennte sie entweder voneinander oder blieb in ihrer Nähe. Er glaubte, dass sein Appell an seinen Schüler Wirkung gezeigt hatte, aber sicherer war es, ihnen gar keine Gelegenheit für eine geheime Abrede zu geben. So blieben Konfrontationen aus, die beiden menschlichen Sith unternahmen keine Feindseligkeiten gegen irgendwen und weder der Wurm noch die Sturmtruppen hatten einen Grund, gegen sie vorzugehen. Der brüchige Friede hielt bis sie den letzten Sprung nach N'Zoth antraten, und nun war der allgemeine Fokus so stark auf ihr gemeinsames Ziel gerichtet, dass niemand mehr einen Gedanken an kleingeistige Feindschaften verschwendete. Adria wurde zurück unter die Lebenden geholt; nach drei Tagen reglosen Dahinvegetierens bei intravenöser Ernährung wirkte sie blass und kraftlos, doch sie verfügte über die Macht und würde diese nutzen können, um zur rechten Zeit die benötigten Kräfte zu mobilisieren.

Sie waren ausgerüstet und bewaffnet, die Pläne besprochen. Die Dagger of Yevetha, wie seine derzeitigen Besitzer den Patrouillenkreuzer genannt hatten, kehrte in den Normalraum zurück und trat bald in die staubige Atmosphäre der gelbbraunen, trockenen Welt ein. All die Mühen zahlten sich nun aus - es ging endlich los!


»Denkt dran: Wir halten uns erstmal an Tom West und seine Soldaten! Sie haben die Karten und wissen wie wir zum Palast kommen. Erst da geht die Jagd los. Lasst euch nicht zuviel Zeit mit den einzelnen Gegnern: Unser Angriff wirkt nur wenn wir viele von ihnen erwischen, sehr viele, und wenn wir es tief in den Palast schaffen! Wir haben nicht viel Zeit, also müssen wir uns beeilen. Soll ja kein Kunstwerk werden, sondern ein Blutbad!«


[Hyperraum | Von Galantos nach N'Zoth | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.
 
Hyperraum - Koornacht-Cluster - Tartan-Patrouillenkreuzer - Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen (NPCs)

Der wurmartige Sith machte keine großen Umschweife und setzte auf sein bisher recht erfolgreiches Konzept, Sabar in seinen Unterweisungen mehr oder weniger sofort in die Praxis zu werfen. Dies war dem Grafen auch recht, denn er zählte nicht unbedingt zur Sorte Mensch, die gerne zuhörte und sich mit theoretischen Erklärungen aufhalten ließ. Fiel mehr lebte er von seinem angeborenen Talent, in anspruchsvollen Situationen stets abzuliefern, was er während ihrer bisherigen Reise mehrfach unter Beweis gestellt hat, unter anderem während ihrem Aufenthalt auf dem imperialen Schiff und den brutalen Gefechten auf Galantos. Der Graf sah es als Zeichen seiner Bestimmung als Auserkorener unter vielen, in den meisten herausfordernden Situationen zu bestehen und somit auch stetig in der dunklen Seite der Macht zu wachsen. Die meisten anderen Wesen wären unter der Bürde eines solches gewaltigen Schicksales längst zerbrochen, entweder aufgrund der anfänglichen Demütigungen durch Sikarius und Adria oder spätestens in der unbarmherzigen Wildnis auf Galantos. Doch es war Sabars Schicksal, diesen Weg zu beschreiten und zu meistern. Es war der Grundstein eines gewaltigen Aufstiegs.

Selbstbewusst trat der Adelige vor und folgte seinem Meister still durch die Tür. Einen einzelnen Yevethaner zu finden, würde sich womöglich als recht schwierig erweisen, doch war Sting ja vor wenigen Minuten noch da draußen gewesen und hatte sicherlich schon den ein oder anderen handfesten Plan gefasst. Hinter ihnen schloss sich die Tür und misstrauisch blickte Sabar kurz nochmal um sich. Der Gedanke daran, von West aus der sicheren Zuflucht auf diesem feindlichen Schiff ausgesperrt zu sein, erfüllte ihn nicht unbedingt mit Zuversicht bezüglich Stings Plan. Doch eines war sicher: Sollte dieser feige Sturmtruppler einen Versuch starten, die Sith zu hintergehen, so würde er dafür schmerzhaft bezahlen. Eng an der Wand schlich Sabar hinter seinem Meister genau in den Gängen, durch die sie in die Kammer gelangt waren. Mithilfe seiner übernatürlichen Machtsinne vergewisserte er sich, dass sie nicht bemerkt wurden, auch wenn Sting auf dieser Ebene sicherlich kein Fehler unterlief. Während der langsamen Bewegung erklärte Sting zischend seine Technik, die Sabar so gesehen nicht ganz unbekannt war. Er war bereits mehrmals in die Geister verschiedener Wesen eingedrungen, auf Galantos sogar in den eines Yevethaners. Der Weg in den Verstand eines Weges stellte keine sonderliche Herausforderung mehr dar, viel mehr aber eher das bewusste Lenken eines Zielobjektes, auf welches Sting nun ganz offen abzielte. Die Reise würde sicherlich noch länger dauern, gänzlich unbemerkt zu bleiben, war also nahezu ausgeschlossen, wodurch es umso wichtiger war, die Yevethaner von ihrem Versteck fernzuhalten. Der wurmartige Krieger merkte sogar an, dass Sabar wohl keine sonderlich großen Schwierigkeiten haben würde, diese Technik zu erlernen, schwenkte unmittelbar danach aber auf ein gänzlich anderes Thema um. Er kroch dem Grafen näher und offenbarte sein Wissen über Sabars Pläne bezüglich Tom West und Sikarius. Überrascht schluckte der Graf. Wie hatte er davon nur erfahren? Entweder war dieser erbärmliche Feigling West an den Sith herangetreten, um diesen um Hilfe zu bitten, oder der Nichtmensch hatte mehr Einblick in Sabars Geist, als diesem lieb war. So oder so: Der Schüler wusste, dass sein Meister keinerlei Widersprüche duldete und nun sogar noch vergleichsweise beherrscht reagierte vergleichsweise zu seinem Ausbruch auf Galantos oder vorhin eben noch bei Adria, die er wohl genauso wie Sabar am Liebsten tot gesehen hätte. Er würde sich Stings Willen fügen und seine Pläne wohl oder übel auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen, denn auf der Zielgeraden zum Titel des vollwertigen Sith durfte er er sich keineswegs leisten, seinen bisweilen oftmals unbeherrschten Meister zu provozieren. War es das minderwertige Leben dieses uniformierten Versagers denn überhaupt wert?

"Ich werde unsere Mission nicht gefährden, darauf hast du mein Wort."

Versicherte Sabar mit funkelnden Augen. Wenn er erst seine Ausbildung hinter sich gebracht hat, dann konnte ihn ohnehin niemand mehr aufhalten, diverse offene Rechnungen zu begleichen. Sting hatte Recht. Er wollte selbstverständlich zurück, anderenfalls wäre alles umsonst gewesen und er seiner Bestimmung nicht gerecht geworden. Dann machte ihn Sting darauf aufmerksam, dass sie nun nicht mehr alleine waren und er dem Grafen seien eben noch angesprochene Technik nun an einem Beispiel zeigen wollte. Aufmerksam presste sich Sabar gegen die Wand und beobachtete seinen Meister, der sich unbemerkt dem Feind nähern konnte, den nun beide Sith im Blickfeld hatten. Durch ihre starke mentale Verbindung war es Sabar möglich, über die Wege der Macht an der Demonstration seines Meisters unmittelbar teilzuhaben und der Graf merkte, wie sein Meister nach kurzer Zeit in den Geist des Nichtmenschen eindrang - genauso, wie sie es zuvor auch vollbracht haben und nur unter wenig Gegenwehr. Doch was nun folgte, war neu und durchaus interessant. Der attraktive Mensch blickte kurz um sich und richtete dann seine volle mentale Aufmerksamkeit dem Schauspiel, welches sich nun abspielte. Der Wurm flößte dem Yevethaner förmlich den Befehl ein und zwang ihn dazu, einen anderen Weg zu wählen, der nicht entlang der Tür zu ihrem Versteck folgte, auch wenn dieser Wachposten in diesem Bereich sowieso keine sonderliche Gefahr darstellte. Sabar verfolgte das Schauspiel um den Geist des Yevs herum und vernahm einen kurzen Augenblick später, wie er sich von den beiden Eindringlingen abwandte und einen andere Kreuzung beschritt. Es war scheinbar, wie es sich Sabar bereits dachte: Der Weg in den Geist eines weit entfernt weit stehenden Wesens war weitaus schwieriger als die daraufhin folgende Umsetzung persönlicher Interessen über das betroffene Individuum. Das Einflößen eines Befehls über die Kraft des eigenen Willens und des inneren Zorns war sozusagen nur noch die Spitze des Eisbergs.

Im Laufe der nächsten beiden Tage, über welche sich ihre Reise noch erstrecken sollte, hatte Sabar mehrere Gelegenheiten, diese Technik selbst zu erproben. Anfangs unter der Aufsicht und Hilfe seines Meisters, der zur Not korrigierend eingriff, nicht viel später aber beinahe vollkommen selbstständig. Auch Sikarius hatte die Aufgabe inne, die yevethanischen Wachposten mit dieser doch recht eleganten Methode fernzuhalten, auch wenn Sabar den verrückten Krieger in den folgenden beiden Tagen nicht mehr wirklich zu Gesicht bekam. Ebenso ging er West und seiner Truppe stets aus dem Weg und vermied dadurch, den Verdacht seines Meister zu bestärken. Durch die dauernde Forderung seines Meisters und dessen erteilte Aufgaben vergingen die letzten beiden Tage wie im Flug, in denen der Graf die wenigen vereinzelten Momente der Ruhe nutzte, um mehr direkten Zugang zu seinem Zorn zu gelangen und diesen auf Befehl abrufen zu können. Es war nun nicht mehr nötig, auf bestimmte Erlebnisse und Erinnerungen zurückzugreifen. Vielmehr hatte sich der Hass und der Impuls der dunklen Seite der Macht im Innersten des Schülers mittlerweile verankert und vereinzelte Träume warfen noch immer Fragen auf.

***

Mit einem Ruck sprang der Kreuzer nun auf Ansage aus dem Hyperraum. Sie hatten es tatsächlich geschafft ohne entdeckt zu werden! Stolz rüstete sich Sabar für den wohl letzten Kampf gegen die Yevethaner und trat mit der Klinge in der Hand direkt neben seinen Meister, der nun seine letzte Ansprache hielt. Sabar blickte mit funkelnden Augen in die zahlreichen Gesichter vor ihm. Die der Soldaten, die durch den weiß-schwarzen Helm bedenkt waren, das der mittlerweile wieder erwachten Adria und nicht zuletzt in die entstellte Visage von Darth Sikarius, welcher es wohl kaum noch erwarten konnte, ebenso wie Sabar, der voller Adrenalin seinen Kopf hin und her schwank und dadurch seine Verspannungen zu lösen versuchte. Das letzte Wort seines Meister ließ die Augen des Grafen aufblitzen. Sie würden im Blut der Yevethaner baden, ohne Frage...

N`Zoth - Atmosphäre - Tartan-Patrouillenkreuzer - Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen (NPCs)
 
[Weltraum-Hydian Way in Richtung Telos/Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Odo, Ello Kee, Farns Monsbee, Xe'zikk, Techniker, Piloten (Npcs)

Der Hangar eines großen Kriegsschiffes glich einem Bienenstock. In jeder Ecke war Aktivität zufinden und nur äußerst selten war es leise. Trotz des augenscheinlichen Chaoses unterlag das gesamte System einer tiefen und klaren Ordnung. Piloten. Techniker und Droiden. Jeder hatte seine Aufgabe und seine Funktion.


Odo wich mit einem halben Sprung einem der GNK-Droiden aus, die den Hangar durchkreuzten. Das mechanischen Wesen setzte stoisch seinem Weg fort, so als wäre nichts gewesen. Der Pilot blickte ihm kurz hinter her bevor er ebenfalls seinen Weg fortsetzte.
Die meisten der anderen Piloten hatten sich bereits zwischen den Maschinen versammelt. Manche von ihnen lehnten an den Chassis ihrer Jäger, andere hatten es sich auf Versorgungskisten bequem gemacht.
Die Mosquitos waren eine bunt gemischte Gruppe von zahlreichen Welten und mit den unterschiedlichsten Hintergründen. In den Monaten seit seiner Versetzung hatte er sie alle mehr oder weniger gut kennengelernt. Der Elomin tauchte unter der Nase eines der X-Wings durch und stieß zu den anderen Piloten. Mit einer routinierten Bewegung strich er seine Uniform glatt.
Der Verpine, welcher an der Maschine gearbeitet hatte hob den Kopf.

„Odo. Schön das du auch endlich kommst...“, er drückte einige Knöpfe auf seinem PADD. „Versuch es jetzt noch einmal.“ Die letzten Worte galten einem Abednedo, der sich im Cockpit befand.
Odo strich über die Lackierung des Jägers. Seine Finger erstasteten zahlreiche kleine Dellen und Kratzer.

„Wo liegt das Problem?“
Xe'zikk strich sich über eine seiner Antennen.
„Ello hat Probleme mit dem Antrieb und der Sarge und seine Leute sind beschäftigt.“
„Die Leistung hat nachgelassen....“, antwortete der Pilot im Jäger. Seine Stimme war gedämpft, da er sich in den Fußraum bückte. „Odo, sieh mal nach ob es an den Querleitungen liegen könnte.“

Der Elomin nickte, was nicht wirklich hilfreich war da Ello Kee ihn vom Cockpit aus nicht sehen konnte, und öffnete eine Wartungsklappe im Heck des Jägers. Auf den ersten Blick unterschied sich das Innere nicht von dem jeden anderen Jägers. Der Elomin löste ein paar Handschuhe von seinem Gürtel und zog sie sich über. Vorsichtig betrachtete er die zahlreichen Leitungen die das Innere des Jägers durchzogen. Rot für Treibstoff, Blau für Kühlung..... Er winkte den Verpinen heran.

„Xe, sieh dir das hier mal an.“
„Moment,“ Der insektoide Pilot trat an die Klappe heran und Odo machte ihm Platz.
Er beobachtete wie der Verpine sich über das Knäuel aus Kabeln und Leitungen beugte. Wenn es dort ein Problem gab, dann würde Xe'zikk es sicherlich finden. Wie jeder Verpine hatte er eine Sicht die bis auf mikroskopische Ebene reichte.
Odo, hört ihn vor sich hin murmeln. Irgendetwas über Polarität und Anschlüsse. Im Gegensatz zu Xe'zikk war das Technische nicht ganz sein Metier. Dafür gab es Droiden und Mechaniker.




„Hier sind Haarrisse in einer der Energieleitungen.“, stellte der Verpine fachmännisch fest.
„Das würde den Energieverlust erklären.“, versuchte Odo zu glänzen.
Xe'zikk nickte und beugte ich erneut über die Kabel. Der Elomin lächelte zufrieden. Langsam wurde er doch besser.
Ello Kee schwang sich wieder aus dem Cockpit. Der Abednedo überagte Odo um mindestens zwei Köpfe und war auch insgesamt eine beeindruckende Gestalt. Er strich sich über das glatt rasierte, aber ölverschmierte Gesicht.

„Das sollte nicht schwer zu reparieren sein. Energieversorgung aus, Kabel wechseln, fertig.“


Der Verpine machte eine bestätigende Geste mit seinen drei Fingern.
„Gut. Ich dachte schon es ist etwas Schweres.“ Kee verzog sein Gesicht zum Abednedo-Äquivalent eines zufriedenen Lächelns. „Ich geh den Sarge informieren. Vielleicht macht er schlussendlich seinen Job.“


Im Gehen drehte er sich nocheinmal um.
„He, Odo. Ist du heute Abend wieder dabei?“
Der Elomin grinste. Die abendlichen Runden in der Messe waren inzwischen zur angenehmen Routine geworden. Es wurde Karten gespielt, Kriegsgeschichten ausgetauscht.

„Wenn Martinez nicht wieder eine besonders frühe Übung ansetzt gerne.“

Kee gab ihm ein Daumen hoch und machte sich auf den Weg um mit einem Ugnaugth mit den Abzeichen eines Master Sergeants am anderen Ende des Hangar zu sprechen.

„Weil wir grade über den Boss sprechen, weißt du was wir auf Mirial wollen?“ Xe'zikk tauchte wieder aus dem Jäger auf, schloss die Klappe und lehnte sich an die Maschine.
Odo zuckte mit den Achseln. Die Informationen über den neuen Auftrag waren bisher recht spärlich gewesen. Vermutlich würde es noch ein Briefing geben, aber bisher wußten sie nicht viel.


„Keine Ahnung. Vermutlich hat es wieder mit Piraten zu tun. Die scheinen in den letzten Monaten immer mutiger zu werden.“
„Verschwundenes Passagierschiff.“ Odo zuckte zusammen.
Lieutenant Farns Monsbee strich sich über die blonden Locken und lies sich grinsend auf einer der Kisten nieder.

„Der Captain ist noch zurückhaltend mit Details, aber scheinbar wurde vor kurzen ein Personentransporter auf dem Weg nach Mirial geentert.“
Der Corellianer lehte sich zurück und faltet die Hände über der Brust. Als Lieutenant und Rottenführer kam er natürlich schneller an Informationen als die übrigen Piloten, war sich aber nie zu schade seine Informationen mit den anderen zu teilen. Natürlich nur wenn er nicht zur Geheimhaltung verpflichtet war. Odo ließ sich neben ihm nieder.

„Der Vorfall ist nur die Spitze des Eisbergs. Mirial ist eine einzelne republikanische Welt am Rand einer neutralen Route. Piratenvorfälle haben sich in letzter Zeit gehäuft. Deshalb will Admiral Tog'ruta unsere Präsenz hier verstärken.
Mehr Informationen gibt es wenn wir Mirial erreichen. Wir sollen mit den dort stationierten Kräften zusammen arbeiten.“

Das bot sich natürlich an. Die lokalen Piloten kannten sich mit der Situation natürlich besser aus als sie die gerade erst dorthin versetzt wurden.

„Aber eigentlich komme ich um euch zu sagen, das ihr euch bereit machen könnt. Wir erreichen das System in vier Stunden. Captain Martinez will die Staffel bis dahin vorzeigbar.“


Odo nickte. Er fragte sich wo Naz gerade steckte.

[Weltraum-Hydian Way in Richtung Telos/Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Odo, Ello Kee, Farns Monsbee, Xe'zikk, Techniker, Piloten (Npcs)
 
[Weltraum-Hydian Way in Richtung Telos/Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Naz'lise, Lyra Sindai, Shiv Lendral, Oleg Martinez, Techniker, Piloten (Npcs)

Das Schott zum Hangar, öffnete sich mit einem zischen und gab den Blick auf das Gewusel im Hangar frei. Schnellen Schritts eilte Naz auf ihren Jäger zu, der wieder mal seinen platz gewechselt hatte. Zwei der Techniker machten sich an einer der Tragflächen des Schiffes zu schaffen. Grimmig entschlossen ging sie auf die Verpinen zu und stolperte dabei über den Astromech, der pfeifend auf sie zugerollt war.

„Du elender Blecheimer! Hätte dich der Laser doch damals zerfetzt! Dann hätte ich meinen Arm noch und meine Nerven ebenfalls!“ ranzte sie ihn an. Ihr R3 war sehr eigen. Er gehörte damals ihrem Vater und der hatte ihn, ihr zum Geschenk gemacht. Der Droide hatte oft gute Dienste geleistet und wenn er nicht so anstrengend wäre, dann hätte Naz kein problem mit ihm. Doch er gehörte zu einer Serie die neben den normalen Funktionen auch noch eine Persönlichkeit bekommen hatten. Nun da er offiziell dem Militär der Republik gehörte, hätte Naz ihn sicher eintauschen können. Manchmal hatte sie sogar ernsthaft darüber nachgedacht, doch da gab es ein Problem. Sie hing an dem Droiden, der nun mit beleidigtem Trällern zum Jäger zurückrollte. Er war die letzte Erinnerung an ihren Vater.
„Ich hoffe mit dem Jäger ist alles in Ordnung?“ fragte sie in Richtung der Techniker. Ihre Körpersprache verriet ihre Unmut darüber, dass jemand an ihrem Schiff herumschraubte. Die Techniker nickten ihr nur kurz zu und Naz blickte sich im Hangar um. Wo war nur wieder dieser bekloppte Odo. Er war für sie ein Freund und dazu noch ihr Flügelmann. Sie hatte ihn recht schnell ins Herz geschlossen und war froh ihn an ihrer Seite zu haben. Nur ein Bekloppter würde mit ihr Fliegen, hatte ihr Vater einmal im Scherz gesagt. Dieser Gedanke zauberte ihr ein lächeln auf ihre Lippen.

Etwas rumste gegen ihr Bein und zupfte an dem Overall. Sie blickte nach unten und beförderte den Astromech mit einem kräftigen Tritt von sich. „Du blöder Haufen Metallschrott!“ Warum genau hatte sie nochmal einen Astromech mit Persönlichkeit? Wer auch immer den entworfen hatte, er musste seine Kunden wirklich hassen. Oder er wollte, dass die Bewohner der Galaxis wahnsinnig wurden. Sie wollte gerade zu einer weiteren Schimpftirade ansetzen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.
„Du solltest deinen Astromech nicht schon vor dem Einsatz verschrotten.“
Ein verhaltenes Kichern folgte diesen Worten und Naz musste sich nicht einmal umdrehen um zu wissen wer da kicherte.
„Ja Lyra, lach du nur! Deine Blechbüchse macht wenigstens das wozu sie da ist und benimmt sich nicht wie das Äquivalent eines kleinen Kindes!“ Die Piloten der Mosquito-Staffel amüsierten sich ausnahmslos, über ihren ständigen Streit mit dem kleinen metallenen Geschöpf. Naz war es egal ob die anderen darüber lachten, denn sie fand es selbst manchmal auch recht komisch. Die Nautolanerin erwiederte noch immer kichernd: „Naja ich schieße meinen Droiden auch nicht quer durch den Hangar.“ Naz warf ihr einen vernichtenden Blick zu, musste dann aber grinsen. „Na man wird jawohl noch Spaß haben dürfen.“

„Für solche Späße haben wir jetzt aber keine Zeit mehr die Damen.“ Meldete sich eine andere Stimme, von der Seite zu Wort. Fragend blickte Naz zu dem Sullustaner herüber. „Gibt es schon neue Anweisungen Shiv?“
Trotzdem Shiv Lendral einer der Rottenführer der Staffel war, legte er wenig Wert auf Förmlichkeiten und bestand darauf, dass seine Kameraden ihn mit dem Vornamen ansprachen. Auch Lyra Sindai hatte einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht. Naz riss sich zusammen, um nicht laut los zu lachen. Die Nautolanerin sah mit diesem Ausdruck im Gesicht einfach zu komisch aus. Zu Naz's Glück antwortete der Lieutenant direkt auf ihre Frage und lenkte sie damit, von dem Anblick ab.
„ Wir kommen in vier Stunden an. Der Cap will, dass die Staffel dann bereit und vorzeigbar ist.“ Naz nickte ernst. „Ich wette wir bekommen mal wieder vorher keine Einweisung? Bei den letzten Einsätzen ist der Cap erst in letzter Minute aufgetaucht und hat uns nur halb informiert.“ Während sie sich noch darüber ereiferte, hatte sie Odo bei ein paar der anderen Piloten entdeckt. „Dieses Mal werde ich die Einsatzbesprechung früher abhalten.“ War nun die Stimme des Captains hinter ihr zu vernehmen. „Seien sie versichert, dass ich ihnen immer alles Mitteile was sie wissen müssen.“ sagte er mit leicht kühlem Unterton. „Ups..“ machte Naz, drehte sich um und salutierte hastig. Na das war ja mal wieder prima. „Na, wie dem auch sei. Lasst uns zu den anderen gehen.“ sagte Captain Martinez und klang dabei sogar etwas belustigt. Naz wusste, dass sie mal wieder ins Fettnäpfchen getreten war und schämte sich fast dafür. Aber nur fast.

Die Gruppe ging zu dem Rest der Staffel herüber, die sich bei Odo und den anderen gesammelt hatte. Naz stellte sich neben Odo und versuchte so zu tun als ob nichts gewesen wäre, wobei sie meistens allerdings wenig Erfolg hatte. Martinez begann zu sprechen.
„So nun da alle versammelt sind, möchte ich sie kurz über unseren Auftrag informieren. Jedenfalls so viel wie man bisher sagen kann.“ Ein kaum wahrnehmbares zwinkern in Richtung der Twi´lek, die am liebsten im Boden versinken würde. „So ein Arsch.“ murmelte sie leise. „Wir werden in ziemlich genau vier Standardstunden im Einsatzgebiet eintreffen. Da wir, mit denen bereits dort Stationierten Kräften zusammenarbeiten werden, wäre es von Vorteil wenn sie ihre Kameraden schon etwas Kennenlernen. Die Zeit dazu werden sie haben, denn erst wird als erstes eine Lagebesprechung anberaumt sein. Danach folgt eine genaue Einsatzbesprechung. Ich möchte, dass alle Schiffe bei der Ankunft in makellosem Zustand uns jederzeit Startbereit sind. Machen sie einen guten Eindruck und bleiben sie bei Gesundheit!“ Wie immer beendete er seine Ansprachen mit demselben Satz. Natürlich würde sie bei Gesundheit bleiben! Sie war eine der besten Piloten in der Staffel, meinte sie mal gehört zu haben. Odo und Naz waren ein perfekt eingespieltes Team, da konnte doch Garnichts schief gehen. Zumindest hoffte sie das. „Sie dürfen wegtreten!“ Naz wandte sich an Odo und lächelte ihn an. „Na dann wollen wir mal. Ich muss nur eben meinen Mülleimer wieder einfangen.“ sagte sie, blieb aber noch etwas neben Odo stehen. „Und ich hatte wieder Recht. Er hat uns kaum etwas gesagt.“ grummelte sie mehr zu sich selbst.

[Weltraum-Hydian Way in Richtung Telos/Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Naz'lise, Lyra Sindai, Shiv Lendral, Oleg Martinez, Techniker, Piloten (Npcs)
 
[Weltraum-Hydian Way in Richtung Telos/Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Odo, Ello Kee, Farns Monsbee, Xe'zikk, in der Nähe ( Naz'lise, Lyra Sindai, Shiv Lendral, Oleg Martinez) Techniker, Piloten (Npcs)

Es dauerte nur weniger Minuten bevor seine Frage durch ein Scheppern am anderen Ende des Hangars zu hören war. Odo grinste. Er konnte sich schon denken was da passiert war.
Jeder Pilot hatte ein anderes Verhältniss mit seinem Droiden und das zwischen Naz und ihrem R3 war ein besonders spezielles. Er wußte nicht genau woran es lag, hatte aber schon mehr als genug von dem gehört was Naz ihrem Astromech an den Kopf warf.
Auch Monsbee blickte in die Richtung aus dem das Scheppern gab. Der Mensch grinste.

"Und da kommt auch schon der Boss." , der Pilot von Corellia erhob sich und machte sich auf den Weg zu den übrigen Piloten. Odo blieb noch einen Moment sitzen. Er sah Sendai hinter Naz auftauchen und kurz darauf erschien auch der letzte der Rottenführer, Lt. Shiv Lendral. Odo fragte sich bereits wo Monsbee denn den Staffelführer gesehen hatte als der Mensch bereits hinter einem der A-Flügler der anderen Staffel auftauchte. Oleg Martinez war ein Militär mit ganzer Seele. Ein Mann dem es immer ums Prinzip ging.
Odo hielt ihn für humorlos.

Er sah seinen Flügelpartner zusammenzucken und auch ohne Sindais Grinsen war ihm klar das sie etwas unangebrachtes gesagt hatte. Sie hatte scheinbar ein Talent dafür. Er konnte sich gerade noch ein Lachen verkneifen als er ihr Gesicht sah, da kam Martinez bereits mit kräftigen Schritten und ins Gespräch mit Monsbee und Lendral auf ihn zu. Der Elomin sprang von der Kiste auf und zog seine Uniform ein weiteres Mal glatt. Inzwischen war auch Ello Kee mit der Reperaturcrew eingetroffen. Die Piloten nahmen Haltung an, nachdem Martinez die letzten Nachzügler mit eiligen Gesten heran gerufen hatte.
Er beugte sich zu Naz'lise.
"Hast du dich etwa wieder unbeliebt gemacht?" Er grinste möglichst unaufällig, fing sich aber trotzdem einen mehr oder weniger scheltenden Blick von Lendral ein. Vielleicht hätte er bis nach der Besprechung warten sollen. Er nickte dem Sullustaner entschuldigend zu.
Der Captain beendete seine Ansprache mit denselben Worten wie immer. Nichts bedeutendes und auch die Informationen waren nicht besonders. Sie wußten weder wo das Einsatzgebiet was, noch warum sie dort waren. Hätte Odo nicht voher mit Monsbee gesprochen hätte er mit dieser Ansage nicht viel anfangen können.
Auf den ersten Blick war der Einsatz nichts besonderes. Entführtes Schiff, Piraten. Im äußeren Rand war das, ntürlich abhängig davon wo man sich aufhielt, Alltag. Eine Routinemission also. Trotzdem lies ihn dieses ungute Gefühl nicht los, dieser eisige Ball im Nacken den er vor jedem Einsatz spürte. Er hatte oft genug erlebt das die Routine schief ging.

Der Elomin nickte. Es war eine von Martinez Schwächen das er sich in seinen Briefings so zurückhielt.
"Er hätte uns wirklich mehr sagen können. Das waren nicht viele Informationen jetzt. Weißt du schon warums genau geht?"
Der fragende Ausdruck auf Naz Gesicht sagte ihm alles das er wissen musste.

"Soweit ich weiß wurde eine Passagierschiff entführt. Irgendwo hier auf der Route. Richtung Mirial. Wir sind Teil der Rettungsmission." , fasste er zusammen.
Er strich sich über die Spitzen seiner Hörner als sie anfing über ihren Astromech zu reden.
"Weißt du, Red, manchmal frage ich mich ob du nicht mehr Zeit damit verbringst R3 hinterher zu rennen, als wirklich zu fliegen." ,bemerkt er amüsiert. Dieser Droide konnte manchmal mehr als nur anstrengend sein. Odo war zufrieden das er mit Rocket nie Probleme hatte.
Nur etwas dreieinhalb Standartstunden später verließ die "Warden" den Hyperraum über Mirial.
[--> weiter gehts im Mirialthema.]
[Orbit über Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Odo, Ello Kee, Farns Monsbee, Xe'zikk, Naz'lise, Lyra Sindai, Shiv Lendral, Oleg Martinez, Techniker, Piloten (Npcs)
 
[ Unbekannte Regionen | Etwa 12 Stunden Westlich von Nirauan | Unbekannter Mond eines Unbekannten Planeten ] - Chester Klenstrow, Sicherheitsleute

Die Jeeps schoben sich über den felsigen, sandigen Boden des Mondes voran. Hinter ihnen erhob sich der Transporter, der bald die ganze Bevölkerung des Mondes fortbringen würde. Insgesamt 236 Personen. Vor ihnen ging es hinunter in den Talkessel, dessen Zentrum, das von einem turmartigen Gebilde dominiert wurde, ihr Ziel darstellte. Chester Klenstrow saß auf dem ersten der fünf Jeeps. Alle drei Fahrzeuge waren mit Soldaten des Sicherheitssektors der Fourb-Gruppe besetzt. Neben den insgesamt 60 , voll ausgerüsteten Soldaten waren auch noch Mister Pine und Captain Jeremy Durke dabei, der die Sicherheitsleute befehligte. Mister Pine hingegen hatte das ganze hier überhaupt möglich gemacht. Er war ein Sonderbeauftragter, der direkt von Uyter gekommen war, mit allen Informationen und Ausrüstungsgegenständen die gebraucht worden waren. Seit mittlerweile 2 Monaten war er öfter auf diesem Mond gewesen als auf Nirauan an sich. Er hatte die Verträge ausgearbeitet, die heute unterzeichnet werden sollten.

Langsam aber sicher näherten sie sich dem seltsamen Konstrukt in der Mitte des Tals. Klenstrow holte ein Datapad aus einem Handschuhfach und ging nochmals alles durch. Wenn alles glatt ging, wäre das ein großer Erfolg für die Fourb-Gruppe. Die Informationen, die ihnen dieser Weltraum-Cowboy für ein halbes Vermögen verkauft hatte, waren wahres Gold wert gewesen. Am Anfang hielt es Chester selbstverständlich für einen Trick von diesem Cowboy an mehr Geld zu kommen, das hätte jeder getan. Aber trotzdem war er neugierig gewesen. Er hatte ein Shuttle losgeschickt, die die Koordinaten des Vagabunden überprüfen sollten und als dieses Shuttle mit ein paar ersetzbaren Leuten wirklich zurückgekehrt war, hatte Chester sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt. Innerhalb von nur 2 Wochen war Mister Pine auf Nirauan angekommen und hatte Verhandlungen eingeleitet. Und nun waren sie hier, in einer Siedlung Geonosianischer Vertriebener, die, weiß Gott wie, irgendwie in den Unbekannten Regionen gelandet waren. Chester hatte nicht die leiseste Ahnung, wie der Cowboy von dieser Siedlung Wind bekommen hatte, oder wie diese Siedlung überhaupt entstanden war, aber es interessierte ihn auch nicht. Pine hatte irgendwann mal etwas erzählt gehabt, aber Chester hatte nur mit einem Ohr zugehört. Angeblich handelte es sich um irgendwelche Verstoßenen, die sich der Piraterie hingegeben hatten und durch die halbe Galaxie getourt waren. Von irgendeinem Verbrechersyndikat waren sie dann auf diesen Mond verbannt worden und dann hatten sie alle Aufzeichnungen über sie gelöscht, die mit ihrem jetzigen Aufenthaltsort zu tun hatten.

Erste Einwohner der Siedlung kamen in Sichtweite und wurden überholt. Sie sahen wirklich erbärmlich aus, diese Insektoiden. Sie lebten in vollkommener Armut und Chester wollte nicht wissen, seit wie vielen Generationen bereits. Das würde sich in Zukunft auch nicht großartig ändern, wenn es nach ihm ginge.

Nacheinander hielten die Jeeps vor dem Turm, der mittlerweile circa fünf Meter vor ihnen steil aufragte. Die Soldaten stiegen aus und sicherten den Eingangsbereich, auch wenn niemand Anstalten machen würde, sie an irgendetwas zu hindern. Chester und Mister Pine kamen gleichzeitig vor dem imposanten Eingang ein. Neben Mister Pine watschelte ein Protokolldroide, der absolut unverzichtbar sein würde. Mister Pine nickte Chester zu.

,,Ich werde seine Majestät holen gehen und die Verladung veranlassen. Sie müssen mich nicht begleiten. Der Geruch ist nicht unbedingt jedermanns Sache und glauben sie mir, wenn sie so etwas nicht gewohnt sind oder kein Atemgerät haben, halten sie keine 25 Meter durch, ohne umzukippen."

Chester bedeute ihm mit einer Handgeste, das Geschäftliche endlich abzuwickeln. Sofort betrat Pine den Turm, gefolgt von dem Droiden und einem Team von 20 Sicherheitsleuten, die allesamt Atemgeräte trugen.

Es dauerte nicht länger als eine halbe Stunde, als es anfing zu stinken. Und nach nochmal fünf Minuten konnte man mehrere Schritte hören und außerdem das Surren einer Repulsorplattform. Dann schoben sich auch die Körper nach draußen. Eine Karawane von abgemagerten, furchtbar aussehenden Insektoiden, einige mit Flügeln und andere ohne. Die mit Flügeln sahen sogar verhältnismäßig gut aus. Dieser irrwitzige, abscheuliche Anblick wurde von dem gekrönt, das das ganze anführte. Neben Mister Pine und dem Droiden saß, auf der Repulsorplattform, ein missgebildetes, unglaublich hässliches Wesen mit einem gigantischen Hinterteil. Das musste wohl die Königin sein. Chester wandte sich an einen der Soldaten.

,,Schaffen sie dieses Ungeziefer auf das Schiff und sorgen sie dafür, dass sie so schnell und leise wie möglich nach Uyter kommen. Die Leute dort wissen schon, was sie dann zu tun haben.“

Dieser Schachzug würde der Fourb-Gruppe sehr gut tun. Eine Gruppe von unglaublich günstigen Arbeitern. Die Königin würden sie bei Laune halten, damit diese ihre Drohnen weiter gut befehligte. Außerdem würde sie immer gut für Nachschub an Drohnen sorgen. So mussten sie im Grunde nur eine Person für eine ganze Gruppe von Arbeitern bezahlen. Ein guter Tausch.

[ Unbekannte Regionen | Etwa 12 Stunden Westlich von Nirauan | Unbekannter Mond eines Unbekannten Planeten ] - Chester Klenstrow, Sicherheitsleute, Geonosianer-Kolonie
 
[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | Gouverneurspalast | Dach | nahe der Annabel] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Darth Sikarius, Soldaten; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹

Darth Sting hatte sein Funkgerät schon vor einer ganzen Weile eingebüßt. Von der Kommunikation zwischen den anderen Teammitgliedern hatte er in den vergangenen Minuten nichts mitbekommen, und ebensowenig von den letzten Nachrichten der neuen Verbündeten. Doch er war wieder zu der Gruppe gestoßen, während diese dabei war, sich auf das Dach zurückzuziehen, und hatte sich augenblicklich an ihre Spitze gesetzt. Er wusste ja, dass hier nichts mehr auszurichten war: Kal Fraan war tot und ebenfalls das Gelege, von dem er vermutete, dass es sich um die Nachkommenschaft des Darama handelte - oder zumindest um einen Teil davon. Nichts hielt sie mehr auf N'Zoth. Während er sich mit den anderen die letzte Treppe hinauf kämpfte, registrierte er, dass sie (abgesehen von den Sturmtrupplern, deren Schicksal ihn nicht interessierte) noch vollzählig waren: Adria Guldur und Sabar Muraenus waren mitgenommen, aber noch auf den Beinen und sogar noch in der Lage zu kämpfen, wenn auch nicht mehr auf höchstem Niveau. Aber er wusste ja, was sie geleistet hatten: Sie hatten den Tod hundertfach gebracht, wie jeder von ihnen. Tom West war ebenfalls noch am Leben und sogar noch fit genug, den bewusstlosen Darth Sikarius zu tragen, den es - wieder einmal - am schlimmsten erwischt hatte. Er hatte sich wiedereinmal vollständig verausgabt, aber der Erfolg gab ihm Recht. Ihnen allen. Sting war zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Jagd. Und wenn sie nun entgegen aller Erwartung und Wahrscheinlichkeit noch lebend zurück ins Imperium gelangten, war das viel mehr, als man verlangen konnte. Das einzige was er bedauerte, war, dass er nicht die Möglichkeit hatte, sich noch an Kal Fraans Überresten gütlich zu tun: Normalerweise beendete er eine erfolgreiche Jagd, indem er das Fleisch seines Opfers verspeiste. Aber darauf verzichtete er gern, wenn er stattdessen eine Mitfahrgelegenheit bekommen konnte.

Als sie auf dem Dach anlangten, gab Sabar Muraenus die Worte von Spectre an ihn weiter. Er kroch zur Dachkante und blickte ins Nichts, war sich des wartenden Schiffes aber sehr wohl bewusst. Die kurzen, lichtempfindlichen Tentakel, die ihm als Augen dienten, nahmen nichts wahr, denn die Tarnvorrichtung - eine Technologie, von deren Existenz der Lamproid keine Ahnung gehabt hatte - schirmte alles sichtbare Licht, auch das infrarote, ab. Mit seinem ausgeprägten Wärmesinn konnte er lediglich heiße Triebwerksgase sehen, die in einigen Metern Entfernung scheinbar aus dem Nichts kamen. Aber er roch das Schiff: Metall, Kunststoffe, synthetische Öle, Kühl- und Desinfektionsmittel, und dazu die Körpergerüche einer Mannschaft, die sich aus Mitgliedern verschiedener Spezies zusammensetzte. Das allein hätte ihm genügt, um sich ausreichend zu orientieren und den Sprung zu wagen. Hinzu kamen noch seine Machtsinne, mit denen er ebenfalls einen Eindruck davon gewann, womit er es zu tun hatte. Sting zögerte nicht länger als eine Sekunde, dann hechtete er sich als erster von der beschädigten Brüstung. Er stürzte direkt in das Schiff hinein, und sobald er die äußere Hülle des Tarnfeldes passierte, sah er die Bodenpaneele auf sich zukommen. Schwer prallte sein massiger Körper auf, aber er spürte es kaum und glitt sofort beiseite, um Platz für die Nachfolgenden zu machen. Adria und Sabar sprangen nach ihm hinein und fingen ihren Sturz einigermaßen geschickt ab. Dann dauerte es einen Augenblick, bis West und Sikarius nachfolgten. Ihre Landung fiel nicht sehr elegant aus: Sie stürzten ziemlich unkontrolliert durch die Luke und der bewusstlose Sith-Krieger diente als unfreiwilliges Polster für den Sturmtruppenoffizier. Bei so einem Sturz konnte ein zerbrechlicher Mensch sich schwer verletzen, aber Sikarius' dunkle, flackernde Aura erlosch nicht; er hatte auch diese Tortur mehr oder weniger heil überstanden. Dieser Kerl war wirklich unverwüstlich.

Die Rampe schloss sich und das unsichtbare Schiff setzte sich in Bewegung. Darth Sting blickte sich um und sah zwei humanoide Kreaturen: Einen Ewok (dessen Geruch ihn sehr an eine frühere Reise erinnerte - welche war es gewesen? Taris vielleicht?) und eine Frau, die sich mühelos als Artgenossin von Allegious' altem Widersacher Janem Menari identifizieren ließ. Die Chiss hieß sie auf der Annabel willkommen. Tom West sprach ihr seinen Dank aus und küsste sie auf die Stirn, bevor er Sikarius tiefer in das Schiff hinein schleifte.

»Ich bin Darth Sting«, stellte der Wurm sich vor. »Auch meinen Dank, aber ich küss' Sie nicht!« versprach er. Die Chiss war sicher nicht traurig deswegen. So blut- und dreckverkrustet und von zahllosen Wunden zerfurcht war sein Anblick noch um einiges abstoßender als gewöhnlich.


Gemeinsam folgten sie West, und im nächsten Raum war die Gruppe wieder beisammen. Übel mitgenommen von einem Gefecht, das eigentlich keiner von ihnen hätte überleben dürfen, und trotzdem siegreich.

»Erzählt!« verlangte der Sith-Warrior. »Kal Fraan ist tot - wie ist es passiert? Wer war es?«

[Weltraum (Neutral) | Hyperraum | von N'Zoth in den imperialen Raum] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Darth Sikarius, Soldaten; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹
 
[ Mid Rim / Weltraum (Imperial) / Hyperraum / Anabell / Gang ] Sikarius

So leise er konnte schlich Sikarius durch das Innere der Anabell. Seit sie N’zoth verlassen hatten waren mehrere Tage vergangen – hatte man ihm zumindest gesagt. Noch immer wirkte er mehr als weniger wie eine Mumie, dank der unzähligen Bactaverbände, die seine geschundene Haut zusammenhielten und langsam aber sicher wieder heilen ließen. Die Yevethaner hatten ihm ganz schön zugesetzt und so war er noch immer über und über mit leichten bis tiefen Schnitt- und Stichverletzungen übersäht. Tatsächlich hatte er es lediglich dem rasch verkrustenden Staub zu verdanken gehabt nicht schon viel früher verblutet zu sein. Natürlich hatte das anderweitige Konsequenzen nach sich gezogen und so hatte er die letzten Tage extrem geschwächt an einem Tropf gehangen, während sein Kreislauf aufwendig durchgespült und detoxiniert worden war. Tatsächlich hing er noch immer am Tropf, doch konnte er den metallenen Ständer praktischerweise als Ausgleich für sein inzwischen geschientes Bein nehmen.

Eigentlich ging es ihm noch immer hundsmiserabel und er hätte nichts lieber getan als auch den Rest der Reise nach Bastion – oder wo die IGD-Agenten denen das Schiff gehörte sie auch immer absetzen wollten – in seinem bequemen Bett auf der Krankenstation zu verschlafen…doch das würde wohl nicht möglich sein. Am Rande hatte der Mörder Fischfresse irgendetwas von Auszeichnungen und offiziellen Einladungen nach Bastion faseln hören. Gegenüber allen Mitgliedern des Teams – außer Sikarius selbst. Darüber hinaus hatte er gesehen wie der Sturmtruppler ihn ansah. Fast schon freundlich, komplett unverdächtig, doch der Mörder war nicht von gestern und auf N’zoth garnicht mal so heftig auf den Kopf gefallen. Die Gefühlswelt Fischfresses sprach eine ganz andere Sprache und auf dieser Ebene war von der vorgespielten Freundlichkeit absolut nichts mehr übrig. Der Mann führte irgendetwas im Schilde und Sikarius hatte nicht vor abzuwarten um zu sehen um was es sich dabei handelte. Dass er würde Adria bei ihm zurücklassen müssen war ärgerlich…doch er konnte sie nicht an seiner Flucht beteiligen ohne auch die restlichen Insassen an Bord der Anabell einzuweihen. Auf dem winzigen Scoutschiff waren das einzig Private seine eigenen Gedanken. Sikarius kannte das Mädchen. Sogar wenn er ihr eine mentale Notiz zukommen ließ, würde sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendetwas Dummes tun und ihn verraten. Nein. Adria würde schön mit nach Bastion fliegen und ihren imperialen Verdienstschiss mit stolzgeschwellter Brust in Empfang nehmen. Ob sie zu ihm zurückkommen würde, würde dann wohl auch zeigen wem gegenüber sie wirklich treu war…

Mit schmerzverzerrtem Gesicht erreichte Sikarius die von ihm schon vorher ausgekundschaftete Rettungskapsel. Sein Plan war klar: Während einer der Zwischensprünge abhauen, die Kapsel, wenn möglich, auf dem Schwarzmarkt verticken und sich von dort aus per Anhalter nach Korriban durchschlagen. Beim Gedanken an die Grabwelt ging ihm jetzt schon jedes Mal eine angenehme Gänsehaut über Oberarme und Rücken. Einer Eingebung folgend hatte er eine der Chiss an Bord ein wenig über Kopfgeldjäger ausgequetscht und hatte erfahren, dass ein ganz bestimmter Halunke sich häufig auf dem Sithplaneten herumtrieb. Sikarius hatte den Namen Docspel nicht vergessen, seit sie von Noe’ha’on geflohen waren. Er wusste, dass der Mann Mathis und Sylvia gejagt hatte um ihnen ein Holocron abzunehmen, dass die beiden Mal irgendwem geklaut hatten. Der Mörder hatte fest vor zu erfahren der der ehemalige Besitzer war und eigenhändig die Credits dafür einzustreichen. Es war die beste Möglichkeit gewesen die ihm eingefallen war um an Geld zu kommen. Auf N’zoth und Galantos hatte er erkannt, wie viele Feinde er sich schon gemacht hatte und wenn er überleben wollte würde er Geld brauchen. Und wenn er nicht grade eine imperiale Bank ausrauben wollte war das wohl seine beste Option. Auf Taris hatte er schon einmal etwas über Korriban gelesen, doch wie würde es wohl wirklich sein? Besser als der Tempel auf Bastion? Vermutlich!

Zischend öffnete sich die Drucktür der Rettungskapsel und erschrocken sah Sikarius sich um, doch niemand schien ihn gehört zu haben. Nichts regte sich und so humpelt er hinein. Die Kapsel war eng, und hätte nicht viel mehr Leuten Platz geboten. Mit einigen Knopfdrücken programmierte er einen Kurs auf den Planeten, in dessen System sie gleich fallen würden und zog schließlich sein Comlink aus der Tasche. Nach kurzem Suchen hatte er Adrias Kontakt gefunden und begann mit fliegenden Fingern zu tippen:

„Wenn du mich suchst; Moraband.“

Bewusst verwendete er dabei eine seltene Bezeichnung für die Grabwelt, für die Adria würde recherchieren müssen. Eine weitere Möglichkeit zu testen wie viel Aufwand sie für ihn bereit war zu betreiben. Sikarius rechnete nicht damit sie bald wiederzusehen. Mit einem Knopfdruck akzeptierte er die Nachricht und tippte nach kurzem Zögern auch eine für Sting:

„Bis zur nächsten Jagd, Lord Sting. Wenn Ihr mich nochmal haben wollt.“

Mit einem Rucken fiel die Anabell aus dem Hyperraum und Sikarius löste aus. Durch das kleine Sichtfenster betrachtete er, wie sein Gefährt sich von seinem Mutterschiff löste, ein paar Meter forttrieb. Grade noch rechtzeitig, denn im nächsten Augenblick verschwand das Scoutschiff auch wieder im Hyperraum. Erleichternd aufseufzend ließ der Mörder sich in einen Sitz fallend und schickte sich an zu schlafen, während die Kapsel langsam aber zielstrebig auf den Planeten zutrieb.


[ Mid Rim / Weltraum (Imperial) / Orbit eines bewohnten Planeten / Rettungskapsel ] Sikarius


Weiter auf Korriban
 
Zuletzt bearbeitet:
Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Gouverneurspalast - Machtzentrale Sabar, Sikarius, Adria, West, Soldaten, weiter weg Sting

In den verbliebenen noch nicht hektisch von Statten gehenden Momenten, in denen Sabar über dem toten Körper Kal Fraans stand, wohl wissend, dass die Kameras der Soldaten noch immer auf ihn gerichtet waren, kreuzten sich die Blicke der beiden Schüler. Sie hatten es tatsächlich vollbracht! Gemeinsam, entgegen aller Vorzeichen in den letzten Tagen, die von Hass, Abneigung und Missgunst zwischen ihnen geprägt gewesen sind. Der adelige Schüler sah Adria nun als erwachsene Frau an, die Seite an Seite mit ihm Kal Fraan, den Anführer der yevethanischen Rebellion, die das gesamte Imperium ins Chaos stürzte, wie ein Tier geschlachtet hat. Sein Blick wanderte zurück auf den in seiner eigenen Blutlache liegenden toten Anführer und noch immer vermochte der Graf nicht zu begreifen, dass dies tatsächlich sein Werk war. Was auch immer das Schicksal für ihn vorgesehen hatte; es hatte vor wenigen Sekunden begonnen und würde größer und mächtiger sein, als er es sich jemals hätte erwünschen können. Sabar erwiderte das Grinsen seiner Verbündeten und genoss den kurzen Moment, den er nicht einmal im Traum vorhergesehen hätte. SIE beide, die jungen Mitglieder der Gruppe, die stets Ärger brachten und ständig miteinander kämpften! Es war schier unvorstellbar und für den Hauch eines Augenblicks wartete der Graf auf den verhängnisvollen Moment, in dem er aus diesem Traum erwachen würde. Doch dieser sollte nie eintreten...

"Adria...wir haben es geschafft. Er ist tot. "

Sabars Augen leuchteten glanzvoll auf, als sein Blick auf einen etwa zehn meter weiter an der Wand kauernden Yevethaner fiel. Auch dieser saß halbtot mehr oder weniger in seinem eigenem Blut...oder war es eine sie? Der Nichtmensch wirkte jedenfalls zierlicher und auf mehrere Weisen anders, als die Artgenossen, denen Sabar bisher im Kampf begegnet war. Sicher gehörte sie zum engen Umfeld Fraans, welches durch die Machtexplosion von Sikarius ausnahmslos vernichtet wurde - bis auf wenige Ausnahmen, so wie es aussah. Adria ist mittlerweile auf ihren bewusstlosen Meister aufmerksam geworden, und die tobende Menge an Yevethanern unterhalb von ihnen ließ ihnen keine Zeit mehr.

"West..."

Sabar hielt dies für den letzten geeigneten Augenblick, um folgende Worte auszusprechen.

"...gute Arbeit."

Der Soldat erhielt zeitgleich eine Nachricht, die Sabar nur verzerrt mitbekam, während er sich seines schweren Kampfanzuges entledigte. Sabar nutzte die letzten Augenblicke und lief zur überlebenden Yevethanerin hinüber, die leise kümmerliche Laute von sich gab und deren Augen getrübt wirkten. Grausam lächelnd hielt Sabar seine durch das Blut Fraans verschmierte Klinge vor ihr Gesicht, ehe er langsam und genussvoll die Seitenfläche seines Schwert an ihren schmalen Lippen abschmierte. Sie schloss gequält ihre beiden Augen, ehe er es mit der anderen Seite seines Schwertes wiederholte.

"Auf deinen Lippen klebt das Blut Kal Fraans und seiner Komplizen, also richte deinem hässlichen Volk oder dem, was noch davon übrig ist, aus, dass es Sabar Muraenus, der Orden der Sith und das imperiale Militär waren, die euren abscheulichen Aufstand am heutigen Tag beendet haben. Ihr seid dem Untergang geweiht, das Imperium wird jeden einzelnen Angehörigen deiner dreckigen Rasse abschlachten, hörst du mich?"

Noch weitaus gequälter versuchte sie, ihr Gesicht mit enormen Anstrengungen abzuwenden, als Sabar durch die Wege seiner Macht versuchte, in ihren Geist zu brechen, doch waren es die abrückenden Soldaten und Adria, die sein Vorhaben vorzeitig beendeten. Der Sith-Schüler warf seinem Opfer einen letzten genussvollen Blick zu, ehe er mit den anderen gemeinsam aufbrach. Während er gemeinsam mit Adria an dem langsameren Soldaten vorbeisprintete - durch seinen Erfolg mit neuen Energiereserven beflügelt -, fiel sein Blick auf West, der Sikarius auf seinen Schultern trug. Weshalb tat er dies nur? Sikarius hätte jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um ihn qualvoll zu töten, wozu also seine selbstlose und riskante Aktion? Sabar und Adria rannten voraus in Richtung des Treppenhauses, von wo aus es laut der Weisungen des Soldaten also nach oben gehen sollte - zu ihrer verheißenen Rettung. Aus der Abbiege stürmte eine dreiköpfige Gruppe Yevethaner hervor, vielleicht ja drei Wachposten vom Dach des Palastes. Noch ehe sie ihre Blaster auf die Flüchtigen richten konnten, waren es die beiden Sith-Schüler, die ihre beiden Klingen aus dem vollen Lauf in ihren Leibern versenkten. Schnell zog Sabar sein Schwert aus dem Leib seines schnell besiegten Gegners, woraufhin ihn dessen Blut direkt ins Gesicht spritzte. Adria tat es ihm gleich, als sie dem Angriff des Verbliebenen mit seinen Klingen auswichen und diesen einen durch die Macht verstärkten Stoß mitgaben, sodass dieser direkt vor den Füßen des nachrückenden West landete, die ihn auf der Stelle eliminierten. Sie rannten nun ungehindert weiter und im Treppenhaus erkannte Sabar plötzlich seinen Meister Darth Sting vor ihnen, der sich schlängelnd und blutüberströmt seinen Weg nach oben bahnte. Er hatte schon die gesamte Zeit über durch sein Unterbewusstsein in der Macht gespürt, dass sein Meister noch lebte, doch erfüllte ihn der Anblick des Monstrums mit einem kurzen Gefühl der Erleichterung. Oben angekommen schloss er zu seinem Meister auf.

"Unser Schiff ist getarnt und wartet vor dem Dach, wir können es laut denen nicht sehen. Nur spüren! ...und bevor ich es vergesse; wir müssen springen."

Sabar warf einen vorsichtigen Blick hinunter vom Dach des gewaltigen Palastes und sah zum einen die enorme Fallhöhe, aber auch die heranströmende Masse Yevethaner unter ihnen, die nur darauf wartete, sie zu zerfleischen, um ihren Anführer zu rächen. Vor ihnen war nichts! Doch es sollte scheinbar dort sein. Ohne Zeit für weitere Gedanken sprang der Sith-Krieger zielstrebig von der Kante ab, während Sabar ihm ungläubig hinterher sah. Er hatte gar keine Zeit mehr, sich auf seine Macht zu konzentrieren, als Sting plötzlich während seines Sprunges verschwand, es sah so aus, als würde er sich in Luft auflösen. Es funktionierte! Sabar warf einen entschlossenen Blick hinüber zu Adria, ehe er kurz Anlauf nahm und seinem Meister hinterher sprang...wohin auch immer dies hingehen würde. Die kurzen Sekundenbruchteile des freien Falls vergingen wie eine halbe Ewigkeit, ehe sich vor seinen Augen offenbar ein flackerndes etwas offenbarte. Nun würde er also gleich aufkommen! Wie bei seinem Gefecht in der Stadt auf Galantos versuchte Sabar seinen Sprung so gut es ging mithilfe seiner höheren Kräfte abzufangen, was ihm sogar halbwegs elegant gelang und er sich nun in aufgekommener Position kniend an Bord eines Schiffes wiederfand, ein Blick nach oben genügte, um die geöffnete Rampe zu erkennen. Adria landete beinahe zeitgleich neben ihm, wohl etwas gekonnter, als es ihm gelungen war. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit folgte, nach dem Sabar plötzlich bemerkte, dass noch West und Sikarius fehlten, ehe es beinahe zu spät war. In letzter Sekunde machte er einen Satz zur Seite, ehe die beiden Verbliebenen völlig unkontrolliert auf dem Boden aufkamen - oder besser gesagt Sikarius und West dann auf ihm. Ungläubig dran stehend wischte sich Sabar das Blut aus seinem Gesicht und fasste sich einmal durch seine beachtlich länger gewordenen verstaubten Haare. Ja, sie hatten tatsächlich allerhöchstens zu zwanzigst einen Angriff auf die Hauptstadt N'Zoths geführt, sich durch den Gouverneurspalast gekämpft, Kal Fraan und seine Minister getötet und sind vom Dach des Gebäudes aus in ein unsichtbares Raumschiff gesprungen. All das in den letzten dreißig Minuten, oder war es doch länger?

Zischend schloss sich die Rampe wieder, als schließlich ihre Retter hervortraten. Etwas ungläubig sah Sabar zu diesem pelzigen kleinen Bären, den er als Ewok identifizierte, eine Rasse, die er aus verschiedenen Kinder-Holofilmen kannte. Und dann war da noch diese attraktive Chiss neben ihm, bei der sich West sofort bedankte und der er einen Kuss auf die Stirn gab. Sabar musste ob des Anblickes beinahe auflachen, als er allerdings sofort an Adria dachte, die bekannterweise eine gewisse Zuneigung für den Soldaten hegte. Auch wenn er Chaos und Unruhe liebte, besonders, wenn es ihn nicht selbst betraf, so hoffte er nun doch, dass hier nicht gleich der nächste Krieg ausbrechen würde. Darth Sting stellte sich umgehend vor und teilte der Chiss mit, dass er sie nicht küssen würde. Der allgemein gut gelaunte Adelige musste leicht aufgrinsen, denn diese humoristische Seite seines Meisters war ihm bisher unbekannt. Sabar klopfte sich noch kurz den Staub von den zerrissenen Überresten seiner Montur, ehe er seinem Meister folgte.

"Sabar Muraenus. Auch mein Dank gebührt Ihnen, Miss."

Sie schleppten sich nach West in den nächsten Raum, wo sie sich nun als ursprüngliche Gruppe beisamen wiederfanden. Sie hatten alle überlebt - zumindest alldiejenigen von Bedeutung. Sie sind nicht einmal richtig dazugekommen, einen kleinen Kreis zu bilden, als Sting bereits wissen wollte, was dort oben nun eigentlich geschehen ist. Sabar warf kurz einen Blick in die Runde. Adria und Tom gönnten es scheinbar dem Schüler des Sith, denen sie ihren Erfolg im Grunde genommen zu verdanken hatten, das Wort zu ergreifen.

"Ich glaube, das siehst du dir am Besten selbst an, Meister."

West stellte an einer Konsole an der Wand sofort eine Verbindung ins Holonet her. Langsam flackerte das projizierte Bild auf und Sabars Augen weiteten sich, als er sich dort urplötzlich selbst sah: Überströmt mit dem Blut der Yevethaner, nur noch ein paar wenige Fetzen an seinem Oberkörper hängend, doch aufrecht stehend mit der Klinge in der Hand, die sich beinahe schon theatralisch in den Leib Kal Fraans bohrte. Verdammt, das war gut!

"Wo warst du? Ich habe gespürt, dass du dort unten ein dunkles Werk verrichtet hast, doch eigentlich gehörte Fraans Leben dir."

Sabar lehnte sich angestrengt an die stählerne Wand, während das Schiff in den Hyperraum sprang. Diese eine Sache interessierte ihn noch, doch dann würde er sich lange ausruhen müssen...

Koornacht - Hyperraum - Sabar, Sting Sikarius, Adria, West,






 
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[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Anabell | Spectre, Paloo, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West



Die Lippen des Leutnants (West) lösten sich von ihrer Stirn und… ein leichtes Zittern kroch ihre Glieder hinauf und sie öffnete den Mund wie um etwas zu sagen. Doch kein Laut kam über ihre Lippen. Die Aussage von Darth Sting und Sabar Muraenus erreichte ihr Gehirn nicht mehr als unerwartet ein Flashback ihre Wahrnehmung erstickte.


„Ja dann.. Willkommen an Bord der Anabell. Ich bin Pallok, und wie die meisten hier unfreiwilliger Mitarbeiter des IGD.“



Der rasierte Ewok grinste breit und lies seine Zähne blitzen. Die Namen hatten sie vorher noch einmal abgesprochen und geübt. Lässig hielt er sein Scharfschützengewehr in der Armbeuge. Ein Bild, das einer gewissen Komik nicht entbehren konnte.


Aber die Sekunden reichten Spectre um sich wieder zu fangen. Sie straffte wieder ihre Haltung und schulterte Ihr Gewehr. Ein kurzer Schmerz erinnerte sie an ihre Wunde an der Seite, aber die betäubende Wirkung des Verbandes setzte schnell ein. Ihr Blick glitt über die Neuankömmlinge.



„Ich bin Agent Spectre. Wenn sie mir bitte folgen würden, meine Lords und Lady, Leutnant, wir werden bald in den Hyperraum springen und die Laderampe ist dafür nicht der geeignete Ort.“



Sie führte die seltsame Gruppe in den Mannschaftsraum, wo sich alle mehr oder weniger auf den Hyperraumsprung vorbereiteten. Sie beließ es erst einmal dabei. Mehr dazu musste Mallory sagen.


Die Durchsage von Etara erfolgte zeitnah und der kurze Ruck zeigte an, dass sie das System erfolgreich verlassen hatten. Kaum eine Minute später traten Mallory und Etara in den Raum. Sofort sprang Spectre auf und nahm Haltung an. Mallory schmunzelte kurz und wand sich den echten Imperialen zu.


„Es freut mich, dass es alle an Bord geschafft haben. Ich bin Senior Agent Maloy und leite diesen Einsatz. Sie haben Glück, dass wir unsere Aufklärungsmission bereits abgeschlossen hatten. Ich möchte mich bereits im Voraus für die beengten Verhältnisse entschuldigen, aber wir haben nicht mit weiteren Passagieren gerechnet. Mr. Pallok hier wird sich um Ihre Verletzungen kümmern wenn Sie es wünschen. Willkommen an Bord der Anabell. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Agent Spectre. Das hier an meiner Seite ist unsere Pilotin, Leutnant Mesri aus der vorgeschobenen Verteidigungsflotte des Chiss Imperiums.


Agent Spectre, weisen Sie unseren Gästen bitte Quartiere zu, unsere Crew wird in die Laderäume umquartiert und kümmern sie sich um die ärztliche Versorgung mit Mister Pallok.



Kommen sie erst einmal an, ich würde mich gerne mit Ihnen, meine Lords und Lady später zusammensetzen, damit wir besprechen können, wie es weitergeht.“



Es ließ unausgesprochen was er meinte, aber er war klar, dass die Route der Anabell eine Aufnahme von Sith nicht vorgesehen hatte und dass die Ziele sich vermutlich unterscheiden würden. Mallory nickte noch einmal allen Anwesenden zu und verschwand dann wieder mit Etara in Richtung Cockpit.



„Wenn sie nichts dagegen haben, würde ich gerne den Bewusstlosen zuerst versorgen. Leutnant, würden sie mir bitte helfen Ihn in eine Kabine zu bringen. Leider können wir Ihnen keine Einzelräume zur Verfügung stellen. Gibt es Wünsche? Wir haben 2 Mannschaftsräume mit jeweils 3 Betten für sie zur Verfügung.“



Nachdem Leutnant West den Verletzten in einer der Betten gelegt hatte, versorgten ihn Spectre und Paloo. Inzwischen räumten die anderen Crewmitglieder ihre persönlichen Gegenstände in den Frachtraum um den Sith die Kabinen frei zu machen. Leidglich Mallory und Etara behielten ihre Unterkunft, in der sich auch Yevi versteckte.



„Leutnant West, könnten Sie mir bitte einen kurzen Überblick über Ihre Begleiter geben.“


Während Pallok (Paloo) den Verletzten Darth Sikarius behandelte notierte Spectre die Informationen von Leutnant West auf ein Flimsi, den Bericht für Senior Agent Maloy (Mallory).


Die restliche Behandlung wurde im Gemeinschaftsraum abgeschlossen während die Aufnahme erneut abspielte und alle bedächtig schwiegen. Spectre hatte sich nie Gedanken darum gemacht ob Sith mit ihren Erfolgen prahlten oder nicht. Also hörte sie der Schilderung des Wurmes zu, die etwas Einblick in die Psyche des Wurmes gab. Die Kampfkraft der Sith, das musste sie anerkennen, war beeindruckend. Immerhin hatten Sie mit wenigen so viel erreicht. Fast wurde sie ein wenig reumütig, nicht mehr Teil des glorreichen Imperiums zu sein. Die Wortwechsel waren recht aufschlussreich über die inneren Anspannungen dieser Gruppe. Schließlich kamen sie zu Darth Sting und seinen Wunden.



„Mein Lord, da ich mit Ihrer Rasse nicht vertraut bin, gibt es etwas, worauf ich bei der Behandlung achten sollte?“



fragte Spectre daher direkt, ehe Pallok (Paloo) mit der Behandlung anfing. Glücklicherweise waren auch diese Wunden eher oberflächlicher Natur. Die medizinischen Vorräte waren nach dem Überfall der Yevethaner auf die Anabell bereits stark dezimiert und neigten sich nun dem Ende. Viel durfte nicht mehr passieren.


Lediglich Leutnant West schien körperlich unverwundet, wenn man von der zerstörten Protese absah. Schließlich war auch Darth Sting soweit verarztet und Paloo brachte die traurigen Reste des Medikits zurück.



„Wenn unser Techniker sich ihren Arm anschauen soll, melden Sie sich bitte Leutnant West. Ich bin sicher er wird sich Zeit nehmen können, jetzt, wo wir die Tarnung nicht mehr aufrechterhalten müssen. Der Verpine und sein Droide sind wahre Künstler was Technik angeht.“



Dann verschwand sie und lies die Gäste allein um Mallory über das Erfahrene zu informieren.





[Weltraum (Neutral) | im Hyperraum | Anabell | Spectre, Paloo als Pallok, Etara als Mesri, Mallory als SA Maloy, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West (auf dem Schiff: Yannik, Sia'ku, AGI, Yevi)
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus

Schauspielerei war Etara nicht fremd, als Schmugglerin war die Fähigkeit, etwas glaubwürdig darzustellen, überlebensnotwendig und von weitaus größerer Bedeutung als für die Stars irgendwelcher Holodramen. Wenn die einen schlechten Job machten, liefen sie bloß Gefahr, von Kritikern und Publikum verrissen zu werden und sich eine andere Tätigkeit suchen zu müssen, in der kriminellen Unterwelt hingegen standen nicht selten Leib, Leben und Freiheit auf dem Spiel. Die hübsche Blauhäutige konnte davon ein Lied singen, schon einige Mal hatte sie die unter Termindruck stehende Frachterpilotin mimen oder einem Zollbeamten, der so gar nicht ihr Typ war, das Gefühl vermitteln müssen, er wäre der schönste und unwiderstehlichste Zeitgenosse in der ganzen Galaxis. Wie bei so vielen Dingen machte Übung den Meister, Etara hatte früh damit angefangen, in andere Rollen zu schlüpfen und damit zu experimentieren, wer sie war, je nach Situation passte sie ihr Verhalten, ihr Erscheinungsbild, ihr ganzes Auftreten an. Mangelnden Einsatz konnte man der Chiss jedenfalls nicht vorwerfen, sie gab sich alle Mühe, ihre Rolle in allen Facetten realistisch und glaubwürdig zu verkörpern, und zugegebenermaßen hatte sie dabei meist auch eine Menge Spaß. Für eine Weile jemand anderes zu sein war eine Art der Freiheit, die den meisten Lebewesen nicht vergönnt war, und das Risiko, erwischt zu werden, hatte seinen eigenen, adrenalingetriebenen Reiz. Je größer die Gefahr, desto größer das Glücksgefühl, der Rausch, wenn man es doch geschafft hatte. Die Bezeichnung „Adrenalinjunkie“ lehnte die Blauhäutige dennoch ab, darin lag ein Kontrollverlust, den sie nicht zuließ, immerhin war sie schließlich doch eine Chiss und obendrein Profi. Wenn es einen Job zu erledigen galt, dann erledigte Etara ihn nach bestem Wissen und Gewissen, Vergnügen gönnte sie sich in der Regel anderweitig. Leise seufzte die weiß gekleidete Kriminelle, die Anwesenheit der Imperialen an Bord der „Annabell“ würde ohne Zweifel für alle Crewmitglieder eine Herausforderung werden und während sie für ihre eigenen Verstellungskünste garantieren konnte, war sie sich bei den anderen nicht ganz so sicher. Wobei diese Sorge vermutlich unbegründet war, angesichts der Vergangenheit, die beispielsweise Spectre und Paloo mit sich herumschleppten, würden sie wohl keine großen Probleme haben, in alte Muster zurückzukehren. Das, so rief eine warnende Stimme in ihrem Hinterkopf Etara in Erinnerung, brachte natürlich auch das Risiko mit sich, dass die beiden ein wenig zu viel Nostalgie verspürten und sie an die Imps verrieten. Eine unangenehme Vorstellung, die emotional gerade bei ihrer Freundin schmerzte, aber ausschließen konnte man es nicht und so nahm sich Etara vor, ein Auge auf die ehemaligen Agenten zu haben.

Für den Moment standen aber die Sith und Lieutenant West im Zentrum der Aufmerksamkeit. Geschickt hatte sich Etara eine Stelle am Rand des Mannschaftsraums gesucht und verharrte dort ruhig, während Mallory souverän das Wort ergriff. Der ältere Mensch schlug sich wacker in der Rolle des Senior Agent an Bord und wurde dabei tatkräftig von Spectre unterstützt, die junge Chiss hatte bei seinem Eintreffen sofort tadellos Haltung angenommen und schien den Worten ihres vermeintlichen Vorgesetzten, der amüsanterweise wirklich der Chef während dieser Mission war, zuzuhören. Etara verkniff sich ein Grinsen und tat es ihr gleich, aufmerksam und ruhig hörte sie zu, als Mallory sich wie vereinbart als Senior Agent Maloy vorstellte und die Imperialen mit der gebotenen Höflichkeit gegenüber Angehörigen des dunklen Ordens an Bord willkommen hieß. Diesen Moment nutzte die Schmugglerin, um ein paar unauffällige Blicke auf die Sith zu erhaschen. Als erster fiel ihr, allein schon aufgrund seiner Größe und des bedrohlichen Aussehens, der riesige Wurm (Darth Sting) ins Auge, sein Anblick flößte ihr einen Heidenrespekt ein. Diese Kreatur war ein geborener Jäger, daran gab es keinen Zweifel, vermutlich brauchte er weder diese mysteriöse „Macht“ noch ein Lichtschwert, um sie zu Hackfleisch zu verarbeiten. Das er vermutlich anschließend verschlingen würde, wie ein Pflanzenfresser wirkte er oder besser gesagt es jedenfalls nicht. Sprechen konnte die Kreatur aber offenbar, Etara hatte zischende, tiefe Worte gehört, als sie den Raum betreten hatte, irgendetwas mit „küssen“. Seltsam, aber im Kontext machte das wohl mehr Sinn. Blieben noch die anderen Sith, wie der Riese allesamt von Blut und anderen Spuren heftiger Kämpfe übersät. Von Lieutenant West liebevoll an Bord gebracht gab es da einen höchst unappetitlich aussehenden bewusstlosen Rothaarigen (Darth Sikarius), der aussah, als wäre er als Kind in einen Fleischwolf gefallen, und das gleich mehrmals. Etara unterdrückte eine aufwallende Übelkeit und widmete sich lieber den anderen Sith, die mehr nach ihrem Geschmack waren. Das waren die beiden aus dem Holo, die Vollstrecker der Hinrichtung von Kal Fraan, für die Yevethaner wohl die meistgehassten Lebewesen in der Galaxis. Etara legte den Kopf ein wenig schief, das Duo war auf jeden Fall ungewöhnlich. Der dunkelhaarige Mann (Sabar Muraenus) war groß und kräftig und hatte angenehm markante Gesichtszüge, sein ansehnlicher Körper war nicht minder besudelt als die anderen, aber das verlieh ihm einen gewissen wilden, unzivilisierten Charme. Er entsprach ohne Zweifel dem Typ der Chiss, aber sie ignorierte das angenehme Kribbeln auf ihrer Haut und konzentrierte sich stattdessen lieber auf die Frau (Adria Guldur) neben ihm. Die Sith, ebenfalls eine dunkelhaarige Menschin, wirkte erstaunlich jung, sicher kaum zwanzig, und spitzzüngig hätte Etara an dieser Stelle gelästert, dass man sie vielleicht lieber in der Kita lassen und nicht auf das Schlachtfeld hätten schleppen sollen. Allerdings musste die Kleine auch einige Yevethaner außer dem Anführer auf dem Gewissen haben, sie wirkte jedoch deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen als die anderen. Irgendwie niedlich, schloss die Schmugglerin, aber ein Flirt mit ihr fiel ebenfalls flach. Damit blieb noch Lieutenant West, der einzige überlebende Sturmtruppler. Er war etwas älter als die anderen, machte aber den trainierten, leistungsfähigen Eindruck eines Soldaten. Erschöpfung und Erleichterung waren ihm dennoch anzusehen, verständlich nach dem, was er und die Sith erlebt hatten. Etara hätte in der Anwesenheit so...interessanter Lebewesen gerne für etwas Entspannung gesorgt, aber leider stand Arbeit an und sie durfte nicht aus der Rolle fallen.

Also hörte die Schmugglerin weiter aufmerksam in Habachtstellung zu und nickte knapp, aber respektvoll, als Mallory sie als Lieutenant Mesri aus der Flotte des Chiss-Reiches vorstellte. Ihre Spezies war bekannt für ihr ruhiges, beherrschtes Wesen und ihr stoisches Auftreten, was Etara jetzt wohl zugute kam, niemand würde sich wundern, wenn die Blauhäutige sich bedeckt hielt und keine großen Reden schwang. Ein paar Worte sollte sie aber dennoch an die Anwesenden richten, ihre Stimme war kühl und konzentriert, Ihr Basic mit dem leicht melodischen Akzent ihrer Muttersprache versehen.


„Willkommen an Bord, Mylords und Mylady, Lieutenant West. Melde gehorsamst, dass wir den Eintritt in den Hyperraum problemlos vollzogen haben und alle Systeme ordnungsgemäß funktionieren.“


Etara beschränkte sich auf die technischen Aspekte, schließlich musste sie dort nicht lügen, und je weniger Lügen, desto einfacher und übersichtlicher die Täuschung. Mallory erteilte einige Anweisungen, was die Unterbringung und medizinische Versorgung ihrer „Gäste“ anging, dann ließ er den Imperialen etwas Zeit, um sich zu erholen, und machte sich auf den Weg zum Cockpit. Nach einer kurzen Pause schlug Etara die Hacken zusammen und folgte ihm zackig, erst als sie wieder im Cockpitstuhl saß, entspannte sich ihre Haltung ein wenig. Da sie keine Ahnung hatte, wie viel die Sith mit ihren mysteriösen Kräften in Erfahrung bringen konnten, widmete sie sich erst einmal den Anzeigen und redete nicht mit Mallory. Erst als Spectre wieder zu ihnen stieß, nickte sie ihre Freundin mit der schmalen Andeutung eines Lächelns zu und drehte sich zu ihr um. Sie war mindestens so gespannt wie Mallory und wollte nur zu gerne erfahren, was Spectre über die Imperialen wusste.


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus
 
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