Fondor

[Fondor-System | Aussichtsdeck der „Allegiance“ | Flight Officer Myra Juran, Samin, Cain, Scytale Mentel, Colin, Horatio Kraym, Alaine Aren, Agustin Prada, Saphenus, republikanische Delegation, weitere Gäste

Opfer mussten gebracht werden, rief sich Myra in Erinnerung, und unterdrückte ihren Ekel, als Commander Mentel ihr Handgelenkt ergriff. Die junge Pilotin präsentierte ein gefährliches Lächeln und schaffte es, das Funkeln in ihren Augen mehr wie Entschlossenheit als Hass wirken zu lassen. Angespannt, aber ruhig hörte sie dem Flottenoffizier zu, der sie eindringlich ansah und sie ermahnte, ihr Versprechen auch einzuhalten. Eine Drohung und unmissverständliche Erinnerung an die Schuld, die die Blondine ihm gegenüber für diesen und andere Gefallen besaß. Mentel nutzte dieses Abhängigkeitsverhältnis aus und ein Teil von Myra wollte ihm dafür an Ort und Stelle die Augen auskratzen, doch die kühle Pilotin hielt diesen Wunsch zurück. Der Tag würde kommen, an dem sie triumphierend lachend den arroganten Kommandanten im Dreck liegen sehen würde, doch bis dahin musste sie wohl oder übel mitspielen und möglichst viel aus diesem Arrangement herausholen. Er nutzte sie aus und sie nutzte ihn aus, so war der Lauf der Dinge und so würde er noch eine ganze Weile bleiben. Ihre Entschlossenheit und ihr Ehrgeiz würde sie schlussendlich triumphieren lassen, davon war die Blondine überzeugt. Scytale war bloß ein Stolperstein, ein Hindernis, das sie schlussendlich überwinden würde. Und das auch noch mit seiner Hilfe, dachte sie sich mit düsterer Freude. Also nickte Myra, trat einen Schritt näher und murmelte, damit nur er sie hören konnte. Es fiel ihr leicht, ihm Versprechungen zu machen und Erwartungen zu wecken und ihn so zu beeinflussen, in dieser Hinsicht war er so wie viele Männer.


„Natürlich. Eine Juran hält stets ihr Wort, das weißt Du doch.“


Ein schmales Lächeln zupfte an ihrem Mundwinkel, als sie diese verheißungsvolle Worte flüsterte. Der Kommandant ließ sie wieder los und nahm entspannt ihren Salut an. Myra hielt einen Moment inne, dann drehte sie sich um und erlaubte sich, ihren Widerwillen kurz sichtbar zu werden lassen, bevor sie wieder ihre kühle, beherrschte Maske aufsetzte. Es wurde Zeit, sich zum Hangar zu begeben und an dem Manöver teilzunehmen, das unmittelbar bevorstand und ihre Chance, sich vor den Augen der wichtigsten Imperialen zu beweisen. Ihr Lächeln kehrte zurück, als sie bemerkte, dass Gouverneur Prada noch allein an seinem Tisch saß, während Lord Saphenus sich bereits über illustre Gesellschaft freuen durfte. Elegant bewegte sich die Pilotin durch die Menge und begab sich zu dem großen Verwalter, höflich nickte sie ihm zu und ihr Lächeln wuchs in die Breite.


„Gouverneur Prada, ich freue mich darüber, dass Sie das Manöver verfolgen werden, und verspreche Ihnen, dass es Ihnen gefallen wird. Es wird Zeit, Ihnen einen Kopf der vermeintlichen Elite des Imperiums auf dem Silbertablett zu servieren. Metaphorisch gesprochen. Ich würde Sie um einen Handkuss für Glück bitten, aber ich denke, wir wissen beide, dass es kein Glück gibt. Und dennoch...“


Galant neigte sie den Kopf und hielt dem Herrscher von Dubrillion ihre Hand hin, bevor sie sich auf den Weg zum Hangar der Werftbasis machte. Die Jagd stand bevor und sie fühlte freudige Anspannung bei der Aussicht, gegen die „Wolves“ und ganz besonders Flight Lieutenant Samin antreten zu dürfen. Die anderen Piloten waren ihrer Meinung nach ihrer Stellung nicht würdig, aber diese Chiss besaß zumindest ein gewisses Maß an Talent und konnte vielleicht eine Herausforderung sein. Und wenn es etwas gab, das Myra liebte, dann waren es Herausforderungen. Rasch griff sie nach ihrem Komlink und prüfte die Daten dort, Commander Mentel hatte sein Wort gehalten und dafür gesorgt, dass sie einer der Staffeln der Werftbasis zugewiesen worden war und so eilte die junge Frau in Richtung Hangar. Zunächst aber musste sie zu einem der Bereitschaftsräume, um ihren Pilotenanzug anzulegen, und so nahm sie den Turbolift und hoffte, dass sich nicht doch noch jemand ihrem Erfolg in den Weg stellen würde. Doch es schien als würde sich eine unsichtbare Macht über sie lustig machen wollen, denn als sie den Bereitschaftsraum erreichte und dem diensthabenden Sergeant ihr Datapad überreichte, strich sich dieser nachdenklich über seinen Bart und musterte sie, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.


„Und Sie sind sich sicher, dass diese Befehle korrekt sind,...äh, Pilot Officer?“

Der Wunsch, Augen auszukratzen, kehrte mit großer Intensität zurück und Myras Körper spannte sich an, als sie den Sergeant anfunkelte und mit eisiger Klarheit in der Stimme antwortete.


Flight Officer Myra Juran. Und ja, diese Befehle sind korrekt, Sie stammen von Commander Mentel persönlich und wurden von Colonel Sirten bestätigt. Ich möchte vorschlagen, dass Sie nicht weiter Zeit verschwenden. Oder soll ich den Kommandanten persönlich um Bestätigung bitten? Er wird nicht erfreut sein, dass Sie ihn dafür von seinem Posten holen...“


Einen Moment schwieg der Sergeant und zwirbelte seinen Bart, dann nickte er schließlich. Widerwillig, aber er nickte, und deutete dann auf eine der Kabinen.


„Gut, wie Sie meinen. Ein Anzug in Ihrer Größe liegt bereit. Sobald Sie fertig sind, gehen Sie zu Hangar 9. Und beeilen Sie sich, die Einsatzbesprechung fängt in 15 Standardminuten an.“

Myra verwehrte sich ein triumphierendes Grinsen und nickte bloß, dann begab sie sich in die vergleichsweise schmale Kabine und legte rasch, aber gründlich die Pilotenmontur an, von der schweren schwarzen Anzug über die Stiefel bis zu den Handschuhen und dem unverzichtbaren Lebenserhaltungssystem. Die blonde Frau ordnete ihr Haar zu einem strengen Knoten, klemmte sich dann den Helm unter den Arm und marschierte los, mit einem Turbolift fuhr sie herunter zu Hangar 9, vor dem zwei Flottensoldaten Wache hielten. Sie rechnete nicht mit weiteren Problemen, doch einer der Flottensoldaten hob warnend die Hand.


„Name, Rang und Grund der Anwesenheit, Pilotin. Laut unseren Listen sind bereits alle Staffelmitglieder im Hangar.“

Das konnte doch nicht wahr sein, dachte sich Myra, blieb stehen und übergab ihr Datapad.


„Flight Officer Myra Juran. Ich bin kurzfristig der Razor-Staffel zugewiesen worden. Die Befehle sind...“


Sie musste nicht einmal zu Ende sprechen, der Flottensoldat, der das Datapad studierte, nickte knapp und trat zum Interkom.


„Warten Sie hier, ich prüfe das.“

Gezwungenermaßen verharrte Myra an Ort und Stelle. Der zweite Flottensoldat, ein junger Mann mit Sommersprossen und weichen Gesichtszügen, lächelte ihr freundlich zu, was die Pilotin mit einem eisigen, finsteren Starren beantwortete. Endlich war die Anfrage beendet und der Wächter gab ihr das Datapad zurück.


„Sie können passieren. Ich öffne jetzt die Tür...hey, Lenkins, das klemmt schon wieder! Hilf mir mal!“

Am Rande eines Wutanfalls verfolgte Myra, wie die beiden Flottensoldaten mit dem Öffnungsmechanismus rangen und endlich die Tür öffneten. Die Pilotin rauschte ohne ein Wort an ihnen vorbei und eilte im Laufschritt zu einer Gruppe, die sich um ein Hologramm versammelt hatte, dabei wich sie geschickt den beschäftigten Technikern und Astromechdroiden aus, die die Jäger startbereit machten. Als sie nah genug an der Gruppe war, wurde sie bemerkt und ein rothaariger, schlanker Mann mit den Abzeichen eines Staffelführers nickte ihr knapp zu, in seiner Stimme schwangen Eile, Überraschung und Desinteresse mit. Rasch nahm Myra Haltung.


„Ah, Sie müssen Flight Officer Juran sein. Captain Torlatin, Staffelführer der Razor-Staffel. Stehen Sie bequem, wir haben nicht viel Zeit. Ich wollte gerade mit der Einsatzbesprechung anfangen.“

Myra tat wie geheißen und ignorierte die kurzen Blicke, die die anderen Piloten ihr zuwarfen. Captain Torlatin wandte sich dem Holoprojektor zu und die Abbildung eines TIE-Avenger erschien. Interessiert wölbte die junge Frau eine Augenbraue, vor ihrer Versetzung auf die „Tyranny“ war sie mit diesem Modell geflogen. Als hätte er ihre Gedanken gehört, sah Torlatin sie prüfend an.


„Sie sind mit diesem Typ vertraut? Schön, dann können wir uns die weitere Einweisung sparen. Meine Leute fliegen seit geraumer Zeit mit den Avenger. Großartige Maschinen und mit den richtigen Piloten allen anderen Jägern überlegen. Nun, fast allen, aber das werden wir sehen, nicht wahr?“

Nicht ohne eine gewisse Befriedigung nahm Myra den Eifer des Staffelsführers auf und nickte entschlossen.


„Ja, Sir. Ich bin derzeit mit einem Interceptor im Einsatz, zuvor habe ich allerdings viel Erfahrung mit dem Avenger gesammelt.“


Zufrieden nickte Torlatin und wies die Staffel anschließend in die allgemeine Lage und das Manöverszenario ein, Myra bekam das Rufzeichen „Razor 3“ zugewiesen und würde die zweite Rotte führen. Kurz musterte die junge Frau ihren Flügelmann oder genauer gesagt ihre Flügelfrau, eine drahtige Brünette mit markanter Nase und einem burschikos kurzen Haarschnitt. Nachdem die Einsatzbesprechung abgeschlossen war, begaben sich alle zu ihren Jägern und Myra setzte den Helm auf und aktivierte das Lebenserhaltungssytem, eine kurze Kontrolle, dann kletterte sie geschickt ins runde Cockpit des Avengers. Es war ein gutes Gefühl, wieder in einer dieser Maschinen zu sitzen, und mit kühler Vorfreude begann die Blondine mit dem Systemcheck, ging Waffen, Antrieb, Schilden, Sensoren und Kommunikation durch und als alle Systeme grün anzeigten und der Staffelführer sich meldete, öffnete sie die Funkverbindung.


„Razor 3 meldet Startbereitschaft.“


Unter ihrem Helm lächelte Myra eisig und in ihrer Stimme war Jagdeifer zu hören. Angespannt wartete die Pilotin, bis sie das Zeichen zum Start erhielt und nachdem die beiden ersten Jäger den Hangar verlassen hatten, aktivierte sie das Triebwerke und erhöhte den Schub. Ein leichter Ruck ging durch den Avenger, als er sich von der Verankerung löste und hinaus ins All schoss. Sanft kippte Myra den Steuerknüppel leicht zur Seite und brachte ihre Maschine in eine ruhige Kurve, um sich um den Staffelführer zu formieren. Nach und nach gesellten sich die übrigen Jäger zu ihnen und reihten sich in die Formation ein. Nachdenklich starrte sie hinaus in die kalte Leeres des Alls und nutzte die riesige „Allegiance“ als Orientierungspunkt. Das gewaltige Kriegsschiff wirkte aus dieser Perspektive durchaus einschüchternd, ein Eindruck, der sich noch steigerte, als die Signallichter aktiviert wurden und sich der Sternzerstörer langsam von den Dockklammern löste und mit glühenden Triebwerken vorwärts glitt, ein tödlicher Gigant. Stumm verfolgte Myra das Ereignis und musste gestehen, kurz von dem bevorstehenden Manöver abgelenkt worden zu sein. Es war...majestätisch.


[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Razor-Staffel
 
[OP: Nach längerer Abstinenz steige ich mal wieder ein.]

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | äußere Sektionen | Gangway :||: Horatio Kraym, Line Captain Aldine, Lieutenant Commander Panos und ein kleiner Teil der geladenen Gäste :]

Dass das Galaktische Imperium eine Gesellschaft war, die dem elitären Denken ziemlich viel Platz einräumte, zeigte sich auch beim Stapellauf. Denn obwohl schon allein der Zugang zu der Werft in Fondors höheren Orbit stark limitiert war, durfte nur ein ganz kleiner Bruchteil der geladenen Gäste – unter anderem die Führungsriege und deren nächste Vertraute – den Grund für diese Veranstaltung, das übergroße Kriegsschiff Allegiance, tatsächlich betreten und der anstehenden Jungfernfahrt samt Waffentest leibhaftig beiwohnen. Wer hingegen nicht zu diesem erlesenen Kreis gehörte, hatte keine andere Wahl als das Spektakel von dem Festsaal aus zu verfolgen. So trennte sich also in dem Augenblick, als Bulsar Draay mit salbungsvollen Worten den nächsten Programmpunkt einläutete, die Spreu vom Weizen. Ein äußerst überschaubarer Teil der geladenen Gäste wurde von Mitgliedern der Roten Garde zur Gangway gebracht, während der deutlich größere Rest bei winzigen Häppchen und alkoholischen Drinks zu bleiben hatte.

Weil der Jaso-Sektor dank Thyferra eine herausragende Stellung im Imperium genoss – und Alaine Aren als ranghohe Sith offensichtlich einigen Einfluss genoss – gehörte der adlige Verwalter, trotz seiner schlichten Herkunft im niederen Adel von Brentaal IV, dem exilierten Vater und seiner als frisch beförderter Sector Adjutant eher unbedeutenden Stellung innerhalb der Regionalverwaltung, zu den wenigen Auserwählten, die den „Stolz“ der Imperialen Flotte betreten durften. Flankiert von Line Captain Aldine und Lieutenant Commander Panos folgte er der farbenfrohen mit allerhand pechschwarzen Tupfern versehenen Menschentraube über den korridorartigen Zugang zur geduldig wartenden Allegiance, unterhielt sich dabei mit den beiden Offizieren und hielt weiterhin recht aufmerksam Ausschau nach der republikanischen Delegation. Denn allem Anschein nach hatten die Veranstalter, Admiral Ravines Stab, denen nämlich tatsächlich erlaubt, dass Kriegsschiff ebenfalls genauer in Augenschein nehmen zu dürfen. Ein Skandal! – Nicht nur für anwesende Hardliner, sondern auch Horatio Kraym. Immerhin konnte man sich nie sicher sein, ob der auf Umbara geschlossene Frieden wirklich auf Dauer halten würde.

Liran Panos, dessen Vater der High Lord der tapanischen Reena-Provinz war, verzog säuerlich das Gesicht als er die störende Situation beiläufig kommentierte:
„So wie Draay immer wieder die Nähe zu dieser Hapanerin (Turima Belandri) sucht, könnte man fast der Meinung sein, dass hier nicht nur diplomatischer Wille am wirken ist. Vielleicht gehen manche Interessen auf Raltiir weiter...“

„Es würde mich bei diesem Anblick nicht wundern, würde man sie und ihre dressierten Wachhunde (
Joya No und Navara Ven) sogar mit auf die Brücke nehmen“, fügte Aldine in einem abfälligen Tonfall spottend hinzu. „Verrat an den eigenen Soldaten könnte man diese Haltung nennen – trotz angeblichem Frieden!“

Klatsch und Tratsch, obwohl von allen Seiten in der Öffentlichkeit immer sehr ablehnend behandelt, war auch in den allein von Männern dominierten Strukturen des imperialen Militärs tief verwurzelt und ließ oft allerhand abwegige Gerüchte zirkulieren. Manche stellten sich später als haltlos heraus, andere hatten einen wahren Kern. Doch Horatio, der höchstens in irgendwelchen Hinterzimmern die Maske fallen ließ, hielt sich in solchen Momenten oft zurück. Natürlich verfolgten Seine Majestät, Imperator Allegious, und dessen ranghöchster Vertrauter, der Grand Vizier, eigene Pläne. Schon auf Umbara hatte der mächtige Sith, der laut den offiziellen, propagandistischen Verlautbarungen seine nichtmenschliche Herkunft durch allerhand kybernetische Verbesserungen abgestreift hatte, um dem imperialen Idealbild, der Menschheit, näher zu sein, vereinzelt gezeigt, dass er längst nicht mehr die Pfade seiner Vorgänger beschritt. Das Galaktische Imperium, allein durch seine schiere Größe sowie die vielen Strukturen und Institutionen, mochte ein starres Gebilde sein, sein Herrscher war es nicht.

Den eigentlichen Zugang zur Allegiance bewachten zwei Soldaten des Flottenregiments. Äußerst ernst blickten sie drein und hielten ihre Blastergewehre demonstrativ quer über die Brust. Der eine oder andere Gast warf ihnen beim Vorbeigehen einen flüchtig neugierigen Blick zu, aber das Gros – unter anderem der Sector Adjutant aus dem Jaso-Sektor – beachtete beide Wachposten höchstens für die Dauer eines einzelnen Wimpernschlags. Interessanter war für sie das Schiff selbst. Obwohl das Innere des stählernen Koloss auf den ersten Blick keinerlei Unterschied zu anderen Kriegsschiffen aufzuweisen schien, bemerkte Horatio, der in den letzten Jahren schon das eine oder andere Mal mit der Imperialen Flotte gereist war, dass die recycelte Luft in diesen langen Korridoren noch nicht so abgestanden roch wie sonst. Höchstwahrscheinlich war sie in diesem Fall einfach noch nicht ganz so lange im Umlauf. Ein leichtes Brummen konnte man ebenso auf den Gängen hören – sofern das Gemurmel der Gäste einen Augenblick lang aufhören würde.

Laut dem offiziellen Programm sollten jene Gäste, die man auf das Kriegsschiff gelassen hatte, erst zu einer etwas späteren Stunde – nach dem Auslaufen aus der Werft sowie einem kurzen Waffentest – den riesigen Koloss näher gebracht bekommen. Deshalb führte man sie zunächst einmal zu einem umgebauten Deck, das unter normalen Umständen wohl eigentlich das Offizierskasino war. Jedoch sollte während des Auslaufens bloß das „einfache“ Volk hier verweilen. Die ranghöchsten Personen durften dem Spektakel von der Brücke aus beiwohnen. Einige Anwesende warfen dem Grand Vizier und dessen Begleitern sogar neidische Blicke zu. Horatio, der gern selbst zu diesem erlesenen Kreis gehören wollte, gehörte wohl auch zu jenen, die kurz scheel blickten. Aber bevor man seine Miene richtig deuten konnte, hatte er schon den nächsten Drink in der Hand und schlenderte in aller Ruhe zu einer der Tische. Seine beiden uniformierten Begleiter unterhielten sich derweil anscheinend mit einem Kameraden im Kapitänsrang.

Beiläufig nippte der adlige Verwalter an seinem neuen Glas, während er die anderen Gäste, die sich in der Messe eingefunden hatten, beobachtete. Die republikanischen Delegierten schienen sich noch immer großer Beliebtheit zu erfreuen. So wie sich mancher Bürger an recht exotischen Tieren nicht satt sehen konnte, die in Gehegen beheimatet waren, so schien hier das Interesse einiger Offiziere und Regionalverwalter nicht zu versiegen. Aus diesem Grund fragte sich Horatio kurzzeitig, ob die nach Umbara entsandte Delegation damals ähnlich reagiert hatte. 'Oder waren die Befürchtungen zu diesem Zeitpunkt noch zu groß gewesen?' Nachdenklich rieb er sich das rasierte Kinn und wandte nach einem weiteren Wimpernschlag den Blick ab. Just in diesem Moment schien die Allegiance Lebenszeichen von sich zu geben. Offensichtlich hatte die Besatzung die letzten Vorbereitungen für das Auslaufen beendet. Sogar Monitore, die sozusagen als Fenster zur Brücke fungierten, erwachten mit einem Mal. Der Koloss würde sich endlich bewegen. Es war nur noch eine Frage der Zeit.

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | Dock :||: ASD „Allegiance“ | Brückenturm | umgebautes Offizierskasino :||: Horatio Kraym und die weniger privilegierten Gäste :]
 
Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Die Aussicht darauf, Myra bei Gelegenheit näher kennen lernen zu können, stellte einen gewissen Reiz für Agustin da, der den brachialen Ehrgeiz der jungen Soldatin förmlich aufsog. Vielleicht war sie noch nicht von hohem Rang, vielleicht auch nicht Teil einer berühmten Staffel wie den Wolves, doch schätzte der Gouverneur schon nach dieser sehr kurzen Bekanntschaft mit Myra, dass sie es weit bringen würde - vorausgesetzt natürlich, dass ihre Fähigkeiten im Cockpit eines Sternenjägers das einhielten, was ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre klug gewählten Worte versprachen. Nicht selten kam es vor, dass Menschen versuchten, ihre mangelnden Fähigkeiten hinter einer funkelnden Fassade aus einem selbstsicheren Lächeln und gekonnten politischen Spielchen zu verbergen. Der kaltblütige Gouverneur kannte diese erbärmliche Maskerade nur zu gut und verachtete diese elendigen Versager für ihr Unvermögen, ihren rechtmäßigen Platz unter all jenen zu akzeptieren, die in der Lage waren, mit ihrem Talent und ihrem Verstand tatsächlichen Fortschritt zu ermöglichen. Vorhin erst, als Agustin und Saphenus auf der Veranstaltung eingetroffen sind, wurden sie Zeuge eines erbärmlichen Schlagabtauschs zweier Individuen, die offensichtlich nicht in der Lage waren, sich ihrer Stellung gemäß zu benehmen. Dieser junge vor Unsicherheit gerade so triefende Flottenoffizier namens Mentel und der arrogante Chiss standen sinnbildlich für das Phänomen des falschen Ehrgeizes und der Unfähigkeit, die Gelegenheit zu nutzen, zu einem solchen Anlass der wahren imperialen Elite in einer solchen Manier entgegenzutreten, wie es der attraktiven Pilotin gelang. Stattdessen nutzten sie die Bühne des Publikums dreier imperialer Gouverneure, um ihre überdimensionierten Egos mit einen polemischen Schlagabtausch aufzubauschen. Sie und viele andere hatten nicht die leiseste Ahnung von wahrer Macht, wahrer Stärke und doch spielten sie sich auf, was das Imperium in seiner momentanen scheinheiligen Doppelmoral aus Schwäche und Arroganz sogar noch belohnte. Der Griff um das kalte Glas verfestigte sich, während Agustin sich den ersehnten Tag der Selektion herbeisehnte, der das Imperium von all jenen säubern würde, die unverdientermaßen eine Stellung für sich beanspruchten, die nicht ihrem Potential entsprach. Zufrieden vernahm er, dass Myra offenbar verstand - oder dies zumindest vorgab -, worauf Saphenus und er hinauswollten. Manch einer mochte Agustin für seine Kälte und seine scheinbare Gefühlslosigkeit verabscheuen, die es ihm gleichermaßen abverlangte, dorthin zu gelangen, wo er nun stand, sogar sein eigener Vater, sein eigen Fleisch und Blut. Doch war ihm viel an jenen gelegen, die er für vielversprechend und sympathisch befand und zu diesem Personenkreis zählte nun auf Myra Juran. Der Gouverneur von Dubrillion war nicht so simpel gestrickt, als das man so ohne weiteres von einer vollkommenen Gefühlslosigkeit sprechen konnte. Denn dies war nichts weiter als eine Lüge all jener, die ihn um seine Erfolge und seinen Aufstieg beneideten.

Während er also Seite an Seite mit Myra den vorangehenden Gästen ins Innere der Allegiance folgte und bald an einem freien Tisch Platz nahm, fiel sein Blick ein weiteres Mal auf seinen Verbündeten, der sich offenbar in einer zunehmenden Bedrängnis wiederfand. Nicht nur die junge Frau, deren Äußeres auf einen journalistischen Beruf schließen ließ, sondern auch der langhalsige Nichtmensch aus der republikanischen Delegation saßen mit ihm an einem gemeinsamen Tisch, was das anfängliche freundschaftlich-hämische Lächeln des Gouverneurs in einem leichten Anflug des Mitleids vergehen ließ. Agustin wusste, wie sehr Saphenus die Neue Republik verachtete, dementsprechend sah er sich nun mit der Herausforderung konfrontiert, auch im Angesicht des verhassten Feindes nicht die Contenance zu verlieren - nicht hier und jetzt vor all den Gästen, die ohnehin keine allzu hohe Meinung vom gebrechlich anmutenden Nichtmenschen zu hegen schienen. Nachdem Agustin Platz nahm, rückte er kurz seine Uniform zurecht und nahm das Nicken Myras mit einem glatten Lächeln zur Kenntnis, die sich daraufhin entfernte. Entspannt faltete der Gouverneur seine Hände und sah der Pilotin noch einen Moment nach, die sich daraufhin einem ihm nicht unbekannten Gesicht zuwendete: Commander Mentel, dem Mann, der am heutigen Abend eine hohe Position im Kommando der Allegiance innehaben würde. Agustins gefaltete Hände versteiften für einen Moment, als die Pilotin nach einer anfänglichen distanzierten Haltung die Nähe zum Offizier suchte. Es schien so, als ob sie die Hand des jungen Commanders ergriff, doch die Menge an vorbei tretenden Gästen versperrte dem Gouverneur in gewisser Weise die Sicht, der es bestens verstand, das Geschehen genau aber unbemerkt zu analysieren. Womöglich standen die beiden in einer Beziehung zu einander, verwundert hätte dies Agustin jedenfalls nicht. Andererseits hatte er doch in gewisser Weise das Empfinden, dass hinter dem Lächeln der blonden Pilotin etwas mehr steckte, als bloßes Schauspiel - vielleicht ja Zuneigung für den großgewachsenen Gouverneur, was jedoch im Falle einer Beziehung mit dem jungen Offizier keinen wirklichen Sinn ergeben hätte. In dieser Hinsicht hatte Agustin zwar schon so einiges erlebt, doch fehlte ihm in diesem Fall die Vorstellungskraft für eine mögliche Konstellation. Mentel schien ihren Griff bestimmt zu erwidern und antwortete Myra, ehe jene wieder salutierend wegtrat und sich mit elegantem Schritt durch die Menge zu ihm zurück schlängelte. Ihre Worte lösten das Rätsel in gewisser Weise, denn offensichtlich hatte sie nun tatsächlich die Gelegenheit, in gewünschter Position am Manöver teilzunehmen. Sie äußerte ihre Freude über seine kalten Augen über den Vorgängen des Manövers und versprach, ihm den Kopf der imperialen Sternjägerelite zu präsentieren. Der Gouverneur sah ihr in die blauen Augen und strich sich leicht lächelnd über das glattrasierte Kinn und erfreute sich der Tatsache, dass Myra so sehr daran gelegen ist, ihn zu beeindrucken. Elegant erhob er sich von seinem gepolsterten Stuhl und ergriff sanft ihre zierliche Hand, die er nun ein zweites mal mit den Lippen berührte, wenn auch nun etwas gefühlvoller als vorhin noch.

"Ich wünsche Ihnen von tiefsten Herzen, dass sie dort draußen glänzen werden und muss Ihnen wohl nicht erst sagen, dass Sie das Zeug dazu haben, schließlich sind Sie eine Juran... und vielleicht ja sogar mehr."

Langsam nahm er seine Hand von der ihren und lächelte ihr noch kurz zu, ehe sie sich gemeinsam mit den restlichen Offizieren und Piloten in den Hangar aufmachte. Mit kühlen Augen sah Agustin ihr nach und blickte dann kurz um sich. Tatsächlich saß er alleine und ein Blick nach rechts genügte um erkennen, dass Lord Saphenus in gewisser Weise zu kämpfen hatte. Offenbar sprach er die junge Reporterin an, die kurz darauf von ihrem Platz aufsprang und in einer unnachahmlichen Manier in einem Strahl gegen die Glasscheibe erbrach - seine Augen funkelten kalt, als er Saphenus einen ermahnenden Blick zuwarf. Der Vorfall blieb so weit unbemerkt, wie es angesichts der Umstände ging, da der jungen Frau sofort Personal zur Hilfe eilte, um dieses unangenehme Missgeschick bestmöglich zu vertuschen. Was auch immer der Zabrak gesagt hat, um sie so sehr zu verunsichern, dass sie sich übergeben musste, es musste gesessen haben - vielleicht hatte er aber auch gar keinen Anteil an diesem Missgeschick und die Dame war schlicht und ergreifend zu dämlich, um sich entsprechend zu benehmen. Agustin konnte es jedenfalls nicht einschätzen und sah wie die meisten Gäste an der jungen Dame vorbei, auch wenn ihn der Anblick des angeekelten Zabrak und der vollkommen hilflosen jungen Frau in gewisser Weise erheiterte. Doch dann war es jemand anderes, der die volle Aufmerksamkeit des Gouverneurs auf sich zog, nämlich die rothaarige Dame (Alaine) von beachtenswerter Schönheit, die vorhin noch gemeinsam mit Kraym an ihm vorbeigegangen ist. Ein wohltuender Schauer durchzog seine Adern, als sich Agustin an den Moment erinnerte, an dem sich vorhin ihre Blicke kreuzten. Gemeinsam mit ihrer Begleitung war sie eben als eine der letzten in den großzügig bemessenen Raum getreten, wohl eine zum heutigen Anlass umfunktionierte Offiziersmesse. Gleichermaßen von Neugier wie durch das Verlangen nach Gesellschaft erhob sich der stattliche Verwalter und stellte sich vor die beiden Gäste.

"Es wäre mir ein Vergnügen, wenn Sie an meinem Tisch Platz Nähmen, Miss."

Die grauen Augen des Gouverneurs funkelten für den Bruchteil einer Sekunde kalt auf, als er der rothaarigen Schönheit glatt zulächelte. Ihrer edel eingekleidete Begleitung (Stephan Lamere) nahm er sich ebenfalls mit einer kurzen anbietenden Geste in Richtung der freien Plätze an. Mittlerweile hatte sich die Messe beinahe vollständig gefüllt, sodass es nur noch wenige freie Plätze gab und gar nicht erst komplett freie Tische.

"Mister."

Nickte er dem ihm unbekannten Mann mit kühler und klarer Stimme zu.

"Erlauben Sie mir mich vorzustellen; Agustin Prada, Gouverneur von Dubrillion im Dienste seiner Majestät Darth Allegious."

Stellte sich Agustin vor, ehe sie sich setzten. Der Gouverneur konnte nicht verleugnen, dass die Pilotin Myra vorhin sein Interesse zu wecken vermochte und ihr Auftreten ihn außerordentlich beeindruckt hatte. Ihr attraktives Äußeres und die Art und Weise, mit welcher Selbstsicherheit sie in das Rampenlicht des anstehenden Manövers trat, sagten dem Verwalter ungemein zu. Doch mit der rothaarigen Lady verhielt es sich gänzlich anders: Ihre Ausstrahlung, ihre Aura, ihre funkelnden Augen...sie wirkte so anders, so fremd und genau das machte den Gedanken so reizvoll, näheres über sie und womöglich auch den Mann zu erfahren, mit dem sie hier verkehrte. Gespannt wartete Agustin ab, ob auch er Platz nehmen würde und darauf, dass sich auch die neue Bekanntschaft in Form der rothaarigen Lady mit Namen vorstellen würde. Dann nach nur kurzer Zeit war es scheinbar so weit und die Allegiance bereit zum ablegen. Einige Monitore flimmerten mit einem Mal auf, die Einblick ins Innere der Brücke gewährten, in welcher zu diesem Zeitpunkt daran gearbeitet wurde, das gewaltige Kriegsschiff zum Auslaufen bereit zu machen. Nach der kurzen Ablenkung wandte Agustin seine Augen wieder von den Bildschirmen ab und der so fremd wirkenden Dame zu.

Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System || ASD „Allegiance“ | Korridore]
Commodore Navara Ven, Captain No, Senatorin Belandri, Botschafter Charákas und eine Vielzahl imperialer Gäste

Im Gegensatz zu seinem Kollegen Joya No, der sich tapfer und höflich der imperialen Presse stellte, und der hapanischen Senatorin, die das diplomatische Parkett offensichtlich gewohnt war, hielt sich der grünhäutige, nichtmenschliche Commodore lieber im Hintergrund. Nach all den Schlachten, die er im Namen der Republik geschlagen hatte, und all den toten Kameraden, die er in dieser Zeit hatte betrauern müssen, konnte er einfach nicht über seinen Schatten springen. Sein Ego war zu groß, um ein Verbandeln mit dem (einstigen) Feind zu tolerieren. Da unter den vielen Welten, die noch immer unter dem Joch des Galaktischen Imperiums ächzten, auch seine Heimatwelt Ryloth war, waren die zahlreichen menschlichen Vertreter sowie die wenigen Chiss, die ebenso anwesend waren, weiterhin amoralische Handlanger eines tyrannischen Systems.

Die Enden seiner tätowierten Lekku, die Navara zum Teil um seinen Hals geschlungen hatte, gaben hin und wieder ein nervöses Zucken von sich als die neurepublikanischen Vertreter – umzingelt von ausgelassenen Imperialen – tiefer, immer tiefer in die metallischen Eingeweide der Allegiance, dem neuen Koloss der Imperialen Flotte, geführt wurden. Trotz des allgegenwärtigen Gemurmels, das die von Menschen dominierte Gästeschar ununterbrochen von sich gab, konnte der grimmig dreinblickende Twi'lek nicht nur das leise Klacken der Offiziersstiefel hören, sondern phasenweise auch das dumpfe, kontinuierliche Brummen des fernen Reaktors. Noch schien das Kommandoschiff in einer Art „Dämmerschlaf“ zu verweilen. Höchstwahrscheinlich würde es erst „erwachen“, wenn die ins Schiff geführte Gäste ihr Ziel, den Aussichtsbereich oder für einige Auserwählte sogar die Hauptbrücke, erreicht hatten.

Um seinem inoffiziellen Auftrag tatsächlich gerecht zu werden, Feindaufklärung – soweit möglich – zu betreiben, sprang Navaras aufmerksame Blick immer wieder blitzschnell zu jenen Stellen, die er für interessant hielt. Sicherheitsschotts, Rettungskapselzugänge, Waffenschränke – Obwohl man sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch die Allegiance geführt hatte, sammelte der Twi'lek schon die ersten Informationen, die er dem Oberkommando nach seiner Rückkehr in den republikanischen Raum in einem Bericht präsentieren wollte. Dank der verlängerten Gehirnfortsätze, die ein Twi'lek von Natur aus besaß, war sein Gedächtnis deutlich leistungsfähiger als das eines Menschen. Details konnte sich der Commodore gut merken. Sehr gut sogar. Und so prägte er sich – Schritt für Schritt - den Weg von der Gangway zum Aussichtsbereich, einer umfunktionierten Offiziersmesse, ein.


Das Auslaufen scheint kurz bevorzustehen“, brummte der Nichtmensch mit einem aromatischen Getränk in der rechten Hand als er sich kurz nach dem Betreten des imperialen Offizierskasinos zu dem zweiten Hapaner, Barius Kar, gesellte. „Nun wird sich zweifellos zeigen, was die Ingenieure des Imperators sich ausgedacht haben.“

Kar, der bis kurz vor dem Beitritt des reichen Sternenhaufens als Gesandter der hapanischen Krone tätig gewesen war, schmunzelte, blickte aus dem Fenster auf das belebte Fondor-System und sagte beiläufig mit gedämpfter Stimme: „Unterschätzen Sie die Imperialen bloß nicht, Commodore. Auf dem Schlachtfeld haben Sie mit der Zeit zwar alle Kniffe der Gegenseite kennengelernt, aber hier bewegen Sie sich auf unbekanntem Terrain. Die Imperialen sind gerissen...“

Der Hapaner schwenkte noch einmal den Schluck grünen Smaragdwein in seinem filigranen Glas, ließ seine Aufmerksamkeit einen Augenblick lang auf den kolossalen Passagierlinern ruhen, die sich im System aufhielten, und nippte dann daran. Obwohl die imperiale Militärpräsenz über der großen Werftwelt allgegenwärtig war, machte Fondor einen ziemlich friedlichen Eindruck. Für den Twi'lek unterschied sich der Planet auf den ersten Blick sogar kaum von republikanischen Festungen wie Bothawui, Sluis Van oder Sullust. 'Sitze ich hier einer Illusion auf?', fragte sich Navara auf einmal und genehmigte sich einen größeren Schluck. 'Ist es womöglich dieser eine Eindruck, dem wir hier aufsitzen sollen?' Unwillkürlich rieben seine spitzen Zähne aneinander als sein kräftiger Kiefer mit einem Mal anfing mahlende Bewegungen zu machen. Das leichte Zittern, das beim Erwachen der Schiffssysteme kurz erfolgte, signalisierte dem Commodore, dass der Stapellauf kurz bevorstand.

In einer geschmeidigen Bewegung drehte sich Kar um.
„Sie sollten sich unter das Volk mischen, Ven. Folgen Sie ruhig dem Beispiel ihres weißhäutigen Kameraden.“ Abermals grinste der Hapaner. „Ich werde es nun jedenfalls tun. Ein alter Bekannter möchte bestimmt ein paar Worte mit mir wechseln.“

Passen Sie auf sich auf“, brummte Navara. „Lassen Sie sich von all dem Glanz und der peschwarzen Uniformen nur nicht blenden.“

[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System || ASD „Allegiance“ | Brückenturm | Offizierskasino]
Commodore Navara Ven, Captain No, Senatorin Belandri, Botschafter Charákas und eine Vielzahl imperialer Gäste
 
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Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse, am Tisch vor der Panoramascheibe: Colin zwischen: No und Saphenus


Es war beschämend! Es war furchtbar! Sie fühlte alle Blicke auf sich gerichtet! Wie hatte das nur passieren können!? Das hätte nie geschehen dürfen! Weshalb hatte sie keine Nasszelle aufgesucht? So war es weitaus schlimmer geworden. Wenn sie nur die Zeit zurück drehen könnte! Saphenus Lemurs Kommentare machten es nicht besser! Wirklich nicht! Doch er schien Vergnügen daran zu finden, in die Wunde noch rein zu schlagen! Aber vielleicht hatte er sogar Recht. Sie fühlte sich dem hier nicht gewachsen! Sie hatte gehofft, dass sie sich hier reinfinden könnte, doch dem war nicht so! Und Erik fühlte sich offensichtlich auch total überfordert! Wo war der eigentlich überhaupt? Ach, der stand am anderen Ende der Scheibe und sah nur nach draußen und blendete die Gäste einfach aus. Hatte er das mit ihr überhaupt mitbekommen? Oder rächte er sich an ihr, weil sie ihn auch wie Luft behandelt hatte, als er seine Problemchen hatte? Sie hätte ihn jetzt gerne hier bei sich gehabt. Doch sie hatte das wohl verdient! Er war nur ein Kollege, doch etwas Mitgefühl und aufbauende Worte hätte sie gut gebrauchen können! So musste er sich auch gefühlt haben. Schade, dass er so rachsüchtig und nachtragend war! Stattdessen musste sie sich den Gouverneur von Korriban anhören! Er sagte gerade, dass sie für ihre eigenen Schlagzeilen sorgen würde. Sie ließ die Worte auf sich niederprasseln. Es schmerzte und beschämte sie noch mehr, was wohl bezweckt wurde, doch was sollte sie entgegnen? Sie beließ es einfach dabei, in dem Wissen, dass sie bestimmte, was in der Imperium News geschrieben und verbreitet wurde. Ein Trostpflaster! Der Arzt war ihr einfach zuviel des Guten, obwohl er es gut mit ihr meinte. Das Pflaster sollte sie unauffällig wieder abpfriemeln, denn es könnte müde machen! Und der ganze Tumult plötzlich! Doch zum Anderen war die Sache dadurch schnell behoben und aus der Welt geräumt! Dennoch war ihr alles zu viel und sie hatte das Gefühl, daneben zu stehen. Sie wusste, sie hatte den Start für viele verpatzt und das Großereignis torpediert, um es militärisch auszudrücken. Es war ihr fatal! Sie war vor lauter Aufregung völlig durchgeschwitzt! Alles roch nun extrem nach Reinigungsmitteln, um auch für einen angenehmeren Duft zu sorgen, was also nicht unbeabsichtigt war. Es war plötzlich empfindlich kühler, damit nach ihrem ekligen und peinlichen Auftritt und den dadurch üblen Geruch es nicht noch zu Nachahmern kommen würde. Die Temperatur war herunter geregelt worden. Es zog richtig, so stark war die Klimaanlage angestellt worden, um die Luft rasch auszutauschen. Sie hatte gesehen, wie ihre Tischnachbarn ihre eigene Kleidung beäugt hatten und sie warf nun auch einen Blick auf ihr Kostüm und musterte sich. Zum Glück war sie und die Garderobe der Anderen sauber geblieben. Nicht auszudenken, wenn sie jemanden beschmutzt hätte oder selbst verdreckt gewesen wäre. Schließlich hatten sich alle zum besonderen Anlass fein heraus geputzt.

Spitzfindisch fielen ihr dabei berühmte Archäologen ein, die den Namen Lemur trugen. Es handelte sich dabei allerdings um Republikaner! Dabei kannte sie wirklich nur wenige berühmte Republikaner! Sie wusste nicht, wie oft der Name Lemur in der Galaxie so vorkam, doch wollte sie dringend von sich ablenken. Er hatte genug auf sie herum gehackt! Sie fragte den Sith danach, ob es sich nicht um seine Eltern handeln könnte, was sehr gewagt war. Und, sie brachte in ihre Fragen geschickt unter, dass er, sollte es sich tatsächlich um seine Eltern handeln, aus der Republik kommen musste und sie dann übergelaufen wären, sollten auch die Eltern nun hier sein. Sie glaubte nicht wirklich an einen Treffer! Das wäre schon fast zuviel des Zufalls, schon, wenn es sich nur um weit entfernte Verwandte handeln würde, doch plötzlich verengte sich sein Auge und er schmetterte die Frage ab, indem er ihr drohte. Bingo! Sie hatte ins Schwarze getroffen! Sie war selber ziemlich überrascht! Doch es ergab sich etwas anderes Spannendes am Tisch, so dass sie diese Sache nicht sofort weiter verfolgte, sondern erstmal auf Eis gelegt wurde, denn sie wollte hier dennoch natürlich dran bleiben! Journalisten wurden immer wieder bedroht, das gehörte zum Beruf! Leider kamen jährlich viele ihres Berufsstandes ums Leben, einige durch Mord. Sie wusste, sie musste auf sich aufpassen, gerade bei so einem grimmigen Sith.


Ihr anderer Tischnachbar war plötzlich komisch geworden! Und zwar zu der jungen hilfsbereiten Frau (Athena), die sich kurz bzw. zu Beginn ihres Missgeschickes wohl vorgestellt und sich hinzugesetzt hatte, obwohl Colin so peinlich gewesen war. Colin erfuhr nun durch No von ihrem Namen. Was war hier los? Offensichtlich missfiel No ihr Name bzw. ihre Anwesenheit. Der tolerante No? Was war plötzlich mit seinen republikanischen Wertvorstellungen los? Hatte er die in die Tonne geworfen? War sie etwa die Frau seines Erzfeindes? Der Sith schien ähnlich zu denken, was nicht verwunderlich war, waren sie beide imperiale Bürger, und kam No natürlich mit Sarkasmus. Und, er stellte ihr alle am Tisch kurz vor. Sie schaltete sich ein. Freundlich sah sie zu Mrs. Toral:

“Nun mal ganz langsam! Schön Sie kennen zu lernen, Gouverneurin! Ich bin Journalistin der Imperium News und heutige Spezialistin für peinliche Missgeschicke!”,

versuchte sie ihren peinlichen Auftritt runter zu spielen. Sie sah kurz zu No.

Kommandant No, wo sind Ihre Manieren geblieben? Bekommt man die in der Republik nicht beigebracht? Was ist denn plötzlich in Sie gefahren!?”,

sagte sie spitz und tadelnd zugleich. Colin schüttelte dabei den Kopf. Sie wandte sich wieder der freundlichen jungen Frau zu.

“Ich konnte mich noch gar nicht für Ihre Hilfe bedanken, doch ich fürchte, der Kuchen war einfach nur zu fettig!”,

log sie felsenfest. Sie hatte Übung wie alle Essgestörten damit. Da man ihr das bislang nicht ansah, glaubte ihr in der Regel jeder!

“Es war zu viel Butter drin! Sie sollten nicht zuviel davon essen. Man hat es mit der Butter zu gut gemeint! Und, nun klären Sie uns doch bitte auf! Sind sie die Ehefrau des Kommandanten?”


Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse, am Tisch: Colin mit Kommandant No und Gouverneur Saphenus und Gouverneurin Toral
 
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***Verschlüsselte Comnachricht an Kael Reed***

„Hey, hey, tut mir leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe und dass es ausgerechnet jetzt ist, aber ich brauch deinen Rat: Mutter war hier, sie saß auf einmal in meinem Wohnzimmer und bietet mir an, ein Tochterunternehmen zu leiten, wenn mein Studium fertig ist. Ohne Gegenleistung, ohne Haken... ich bin verwirrt und weiß nicht, was ich denken soll. Ich hoffe, es geht dir gut?“

***Ende der Comnachricht***
 
[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'] Destiny

Erschöpft von dem ereignisreichen Tag lag Destiny auf dem Boden und wartete auf Neha. Etwa eine halbe Stunde war bereits verstrichen. Destiny fragte sich, wie lang diese Veranstaltung wohl ging. Wie viel würde Neha wohl herausfinden?

Destiny hatte keine Ahnung, was sie machen sollte, also nahm sie ihren Dolch, legte ihn vor sich und versuchte, ihn schweben zu lassen, wie sie es in der Bibliothek auf Bastion gelesen hatte. So konzentriert wie möglich starrte sie die glänzende Metallklinge an und versuchte, sich vorzustellen, wie der Dolch sich langsam bewegte und schließlich hochschwebte. Es funktionierte nicht. Der Dolch blieb, wo er war, und Destinys Augen tränten vom konzentrierten Starren.

Bevor sie es erneut versuchen konnte, klopfte jemand an der Tür.
Destiny öffnete und Neha trat ein.

"Also, was hast du herausgefunden?"

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'] Destiny, Neha
 
[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Flur] Neha

Nachdem Destiny die Tür öffnete, konnte Neha wieder in das Zimmer eintreten. Es war bereits einige Zeit verstrichen, und die Mitschülerin war sicherlich neugierig, was sie herausgefunden hatte. Dabei fiel ihr auf, dass Destinys Augen tränten, doch sie wollte nicht vom Thema ablenken, als das andere Mädchen sie direkt fragte, was sie herausgefunden hatte.

"Es handelt sich bei der Veranstaltung um den Stapellauf des Allegiance-Klasse Sternenzerstörers und die wohl letzte Machtdemonstration des noch amtierenden Imperators Darth Allegious in der Werftbasis 7. Diese befindet sich im Orbit des Planeten."

Sie gab es so wieder, wie der Droide, den Neha ausgequetscht, gesagt hatte.

"Weißt du, was das heisst, des noch amtierenden Imperators? Wird ein neuer Imperator gewählt?"

Wobei Neha sich eher denken konnte, dass sich dieses Amt genommen wird. Sie hoffte, Destiny wusste vielleicht etwas.

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha
 
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[Fondor-System | Werft | Pilot Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel





Neugierig sah Karen zu der blonden Frau, die als Razor 3 ihr Partner im All werden sollte. Ihr Flügelmann hatte sich zum Schiffsarzt verabschiedet. Sie schmunzelte. Sowas kannte sie schon. Was er nur jetzt wieder für einen Gefallen hatte eintauschen müssen oder ausgehandelt hatte? Immerhin war einiger Luxus, den auch sie genoss weil sie ihn deckte, nur deshalb möglich. Die Blondine wirkte arrogant und streng. Typisch aufstrebende Offiziers-Allüren, fand die Pilotin. Aber sie würde sehen, was dahinter steckte. Immerhin hatte sie bereits Erfahrung mit diesem TIE. Die Einsatzbesprechung war fad und langweilig. Typisch für eine solche Übung. Natürlich sollte man die berühmten Wolves nicht bloßstellen, ein Spruch, der ein kurzes Gelächter unter den Piloten ausbrechen lies. Aber Karen war sehr wohl bewusst, dass die Wolves ihren Ruf nicht nur der Propaganda-Maschinerie des Imperiums verdankten. Es waren mit die besten Piloten der Flotte. Trotzdem sah sie keinen Grund es denen leicht zu machen. Sicher, für die Presse und Zivilisten wäre es besser ein „Schauspiel“ abzuhalten, aber es gab auch Offiziere unter den Beobachtern. Und diese würden eine gestellte Schlacht als solche erkennen. Sie wusste aus den Gesprächen mit den anderen Piloten, dass manche das anders sahen und es auf die leichte Schulter nahmen. „Ist doch eh nur ne Übung, mach Dir mal nicht ins Hemd Myers….“ war nur einer der Sprüche gewesen.


Jetzt saß sie in ihrem Jäger und lies die Maschinen hochfahren. Die Systeme zeigten grün, bis auf die Waffensysteme natürlich, die extra für diese Übung umgebaut worden waren. Schließlich wollte man ja nicht wirklich jemanden abschießen.



„Razor 4 bereit.“



Meldete sie dem Flugdeck. Dann kam die Startfreigabe und sie schob den Schubhebel nach vorne. Nachdem sie das Schiff verlassen hatte ließ sie ihren TIE kurz rotieren und kontrollierte die Steuerung. Der maschinelle Check war schön, aber sie wollte die Maschine fühlen. Zufrieden nickte sie zu sich selbst. Ihre Staffel kannte das schon und so schloss sie als letzte in die Formation auf. Was wohl diese Razor 3 dachte?


Sie öffnete einen privaten Kanal zu ihrer Flügelfrau.



„Razor 3 hier Razor 4, Willkommen. Was verschafft mir die Ehre? Sollte ich was wissen? Eine private Vendetta mit den Wolves? Ein besonderes Ziel vielleicht? Nur damit ich ihren hübschen Hintern sauber halten kann natürlich.“



Warum sonst sollte sich jemand extra für diese Übung einen Platz in der „Feindmannschaft“ besorgen lassen. Und genau das war geschehen. So zumindest der Com-Nachricht von JJ zufolge, der sich jetzt wegen seinem Reizmagen einen lauen machte. Sie grinste. Das würde ein spannender Tag…






[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | Pilot Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel
 
[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel

Es war ein Genuss, wieder im Cockpit eines Jägers sitzen zu dürfen und das Gefühl der Macht zu erleben, das damit einherging. Unter ihrem klobigen Helm, der sie mit dringend benötigtem Sauerstoff versorgte, gestattete sich Myra ein kühles, zufriedenes Lächeln, durch die Augenportion des Helms konnte sie die Anzeigen genau betrachteten und sich jetzt im All nochmal vergewissern, dass alle Systeme wie gewünscht funktionierten. In ihrer vergleichsweise guten Stimmung wäre die arrogante Pilotin vielleicht sogar zu einem knappen Lob an die für die Wartung und Instandhaltung zuständigen Techniker bereit gewesen, deren Leistungen oft übersehen wurden, aber wenn sie es recht überlegte, war es im Grunde unter ihrer Würde. Eine aufstrebendes Mitglied des Sternjägerkorps gab sich nicht mit den Männern mit den schmutzigen Händen und verdreckten Overalls ab, ganz besonders nicht jemand mit ihrer Herkunft. Sie war besser als diese einfachen Kreaturen und, das würde sie beweisen, ganz sicher besser als die angebliche „Elitepilotin“ Samin. Dass die Chiss heute während des Manövers die berühmten „Wolves“ repräsentieren würde, war eine unverhoffte und deshalb umso wichtigere Gelegenheit für die Blondine, sich zu beweisen und vor den Augen hochrangiger Imperialer wie Gouverneur Prada zu zeigen, was sie konnte. Bei dem Gedanken an den ansehnlichen Verwalter wurde ihr Lächeln ein wenig breiter, doch sie schob sie diese Gedanken, die ein angenehmes Prickeln auf ihrer Haut verursachten, erst einmal zur Seite. Es stand Arbeit an, ein Kampf zwischen Sternjägern verlangte höchste Aufmerksamkeit und Konzentration und der kleinste Fehler konnte den Tod bedeuten. Oder, im Fall des Manövers, das Ausscheiden aus dem simulierten Gefecht, eine Schande, die Myra um jeden Preis vermeiden wollte. Immerhin besaß sie dank der Schilde des TIE-Avengers etwas mehr Spielraum als bei einem Interceptor, was ihr wieder einmal in Erinnerung rief, wie sehr sie den Einsatz in modernen Jägern vermisste. Myra war hart zu sich selbst und anderen und war der Meinung, dass die Schwachen und Nutzlosen keinen Platz in den Streitkräften des Imperiums haben sollten, aber die Vorstellung, dass irgendein lausiger Rebell sie mit einem Glückstreffer erledigen sollte, missfiel ihr. Und dabei war der Interceptor sogar noch nicht einmal der verwundbarste Jäger im imperialen Arsenal. Grimmig warf die junge Frau der gewaltigen „Allegiance“ einen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf. Da draußen flog das Äquivalent zu eine Armada aus TIE-Defendern langsam hinaus ins All und so majestätisch der Schlachtkreuzer auch sein mochte, in ihren Augen war er gebrandmarkt. Was vielleicht auch damit zu tun hatte, dass sich Commander Mentel an Bord befand. Kurz spielte Myra mit der vergnüglichen Idee, „versehentlich“ eine scharfe Rakete auf die Brücke abzufeuern, doch die ohne Zweifel darauf folgende Hinrichtung war es nicht wert, den Offizier mit Panik im Gesicht sterben zu sehen. Ein andermal, tröstete sie sich und kippte ihre Maschine leicht zur Seite, der Avenger reagierte butterweich und ohne signifikante Verzögerung. Wirklich ein ausgezeichneter Sternjäger, vielleicht sogar genug, um im Verbindung mit ihren überlegenen Fähigkeiten den Sieg zu sichern.

Beiläufig, aber wachsam verfolgte Myra, wie die anderen Piloten der Razor-Staffel sich in die Formation einreihten, darunter auch ihre Flügelfrau mit dem Rufnamen „Razor 4“. Die braunhaarige Pilotin war spät dran, fand Myra, aber das war im Grunde gleichgültig, solange sie im Manöver ihren Teil erledigte. Es stimmte, Sternjäger kämpften am Besten als Team mit ihrem Flügelmann, aber die selbstbewusste Flight Officer war der Meinung, dass ein wirklich brillanter Pilot, und für einen solchen hielt sie sich selbstredend, wenn nötig auch alleine bestehen konnte. Allerdings erlebte Myra just in dem Moment, in dem sie das dachte, eine Überraschung, die Signallampe der Funkverbindung leuchtete auf und nach einem kurzen Knacken war die Stimme der anderen Pilotin (Myers) zu hören, sie hatte einen privaten Kanal geöffnet und im Plauderton hieß sie Myra in der Staffel willkommen und erkundigte sich neugierig, was die Blondine denn dazu gebracht hatte, sich an dem Manöver zu beteiligen, bevor sie mit einem flotten Spruch schloss. Die Augen von Myra wurden eine Spur schmaler und sie hielt einen Moment inne, als sie antwortete, war ihre Stimme eisig und streng.


„Razor 4, hier Razor 3, der Begriff „Funkdisziplin“ ist Ihnen bekannt, nehme ich an? Oder muss ich Ihnen das wie den Respekt vor Vorgesetzten erst beibringen? Wenn ja, wird das für Sie ein sehr kurzes Manöver.“


Eine kurze Pause folgte, als sie überlegte und dann entschied, vielleicht ausnahmsweise ein wenig Milde walten zu lassen und die naseweise Pilotin nicht noch drastischer auf ihren Platz zu verweisen, immerhin würden sie schon bald Seite an Seite fliegen und Razor 4 würde sich dabei vielleicht noch als nützlich erweisen. Und wenn auch nur, indem sie ein paar für Myra bestimmte Schüsse abbekam. Ein wenig freundlicher und entspannter öffnete Myra den Kanal wieder.


„Um Ihre Frage zu beantworten, Razor 4: Ich bin in der Tat hier, um eine Vendetta zu befriedigen. Das Ziel ist nichts geringeres als der, um Ihre Worte zu gebrauchen, hübsche Hintern unserer geschätzten „Wolves“-Pilotin, Flight Lieutenant Samin. Sie glaubt, das Manöver wäre schon so gut wie entschieden und wir...gewöhnlichen Piloten hätte keine Chance. Ich habe vor, Sie von diesem Irrtum zu befreien. Dauerhaft. Halten Sie also mit, Razor 4, oder ich lasse Sie zurück. Schwächlinge dulde ich in meiner Rotte nicht.“


Myra hatte sich ein wenig in Erregung geredet und holte tief Luft, um sich zu beruhigen, dann schloss sie den Kanal wieder und lehnte sich ein wenig zurück. Es wurde Zeit, ihre Jagdfieber produktiv einzusetzen.


[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel
 

[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel







Karen kicherte. Die 3 hatte Schneid, dass musste man ihr lassen.



„So, hat sie das gesagt… gewöhnliche Piloten…“



Es folgte ein Knacken im Kanal und Myra konnte an der Info im Helmdisplay sehen, das Razor 7 und 8 auch dazugeschaltet wurden.



„Hey Jungs. Da ich weiß, dass ihr auch keinen Bock auf Opferspiele habt kam mir ne Idee. Erinnert Ihr Euch noch an unseren Einsatz vor 2 Monaten gegen die Piraten? 1 zu 3 ? Razor 3 übernimmt die Führung um den Wolves mal einzuheizen. Macht ihr mit?“



„Klar.“



„Hab schon gedacht du fragst nie Karen… Ach, und willkommen bei den Razors, 3.“



Antworteten die beiden Piloten, dann schlossen diese den Kanal wieder und ließen Myra und Karen alleine.



„Also Razor 3. Nur um das klar zu stellen und lassen sie mich ausreden. Lassen sie ihren Stock wo er ist, in ihrem Hintern. Die Razors sind ein eingespieltes Team. Wir sind vielleicht nicht die besten Piloten, aber wir wissen genau wie wer fliegt und was wem zuzumuten ist. Und wenn Sie nicht vorzeitig rausfliegen wollen…


Lassen sie ihre überhebliche Art bei den Wolves raus, aber nicht bei uns.


Sie fliegen ab jetzt mit 3 Flügelmännern. 7,8 und ich werden versuchen ihr Ziel zu isolieren und unter Druck zu setzen. Machen sie was draus. Die Obrigkeit wollte schließlich einen simulierten Piratenangriff. Piraten halten sich nicht an imperiale Taktiken, oder wie sehen sie das?“



Karen war gespannt wie die Juran reagieren würde. Wenn sie halbwegs schlau war, würde sie registrieren, dass sie am Ende aller Tage auf die Staffel angewiesen war. Die Wolves würden Fehler nicht tolerieren und schlecht dazustehen war etwas, das niemand wollte. Vielleicht wollte die Juran die Chance nutzen, selbst zu den Wolves zu kommen. So zumindest vermutete Karen. Sie schmunzelte. Ja, davon hatte sie früher auch geträumt, aber irgendwann musste man den Tatsachen ins Auge sehen. Nicht jeder war gut genug für die Elite und auch wenn Karen eine überragende Pilotin im Avenger war, im Defender waren ihre Simulatorflüge bestenfalls Mittelklasse. Sie kam mit dem Ding einfach nicht klar.







[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel
 
OP@Agustin: Sorry hat länger gedauert. Bei mir war irre viel los. Jetzt aber ein kleiner Einstieg.

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | äußere Sektionen | Gangway :||: Lady Alaine Aren, High Lord Stephan Lamere und ein kleiner Teil der geladenen Gäste :]

Die Gespräche mit Lamere besaßen für den bisherigen Verlauf etwas angenehmes, vor allem aber füllte es die Langeweile der jungen Adeligen. Die ganze Veranstaltung war bisher nicht mehr gewesen als eine billige Seifenoper, bei der jeder Credit zu viel war. Doch da sie nun hier war, würde sie den Rest hoffentlich auch noch irgendwie überleben und zur Not einen Weg finden… Dummerweise allerdings war sie an Horatio gebunden. Sie war in seiner Begleitung hier und konnte nicht einfach entschwinden. Am Ende würde dieser sich noch bei Barnip beschweren, nur um seinen Hass auf sie noch mehr genießen zu können. Blöße würde sie sich nicht geben und sicherlich auch nicht ein Band trennen, welches noch so dünn sein mochte. Der Sector Adjutant konnte von Nutzen sein und auf der anderen Seite, vielleicht konnte auch sie ihm von Nutzen sein. Wie auch immer, sie ließ sich von dem Tapani unterhalten, bis sie merkte, dass sie beide einer der letzten waren, die sich noch im Saal aufhielten. Lamere zog sie langsam in die Offiziersmesse – die meisten waren schon an ihren Tischen – und ließ sich an einen Tisch geleiten.

Im Grunde hatte sie nur wenig Lust weiterhin die Gesellschaft von unbedeutenden Persönlichkeiten zu ertragen. Allerdings blieb ihr keine andere Wahl und zu ihrer Überraschung wurde sie just in diesem Augenblick von einem Mann angesprochen. Der dunkelhaarige, hochgewachsene Verwalter von Dubrillion. Gouverneur Agustin Prada um genau zu sein. Er bat sie sich zu ihm zu setzten. Seine grauen Augen funkelten für einen Bruchteil von Sekunden kalt, ehe er ihr ein glattes Lächeln schenkte, welches genauso gut auch gespielt sein konnte. Durch ihre Recherchen wusste sie einiges über den Verwalter.

„Ihre Wunsch erfülle ich nur zu gern Gouverneur Prada“, meinte sie einfach und ließ sich dann geschmeidig auf dem Stuhl nieder. Ihre Augen fixierten ihn genau. Noch immer herrschte so etwas wie ein Funkeln darin und natürlich war er neugierig. Er wollte wissen wer sie war.

Sie ließ ein kurzes Schmunzeln sehen. Es schien als ob Prada nicht zu den aufmerksamsten gehörte, denn hätte er dies getan, hätte er gewusst wer sie war. Man hatte jeden einzelnen beim Eintreten zuvor vorgestellt. Doch die Herren der Schöpfung schienen eher dazu zu neigen ihr Gehör zu verschließen, wenn etwas sie nicht weiter interessiert oder aber ihr Hauptaugenmerk auf etwas anderes zu fokussieren. Ihr war durchaus aufgefallen, dass er mit dieser blonden Pilotin gesprochen hatte und beide scheinbar ein gewisses Interesse füreinander hegten. Nicht das sie dies störte, dennoch verriet allein die Beobachtung der Umgebung viel über die Anwesenden. Sie brauchte ihre Machtfähigkeiten nicht um die Körpersprache zu lesen. Ein wesentlicher Vorteil anderen gegenüber.

„Um ihre Neugier zu befriedigen Mister Prada, mein Name ist Lady Alaine Aren“, erklärte sie mit einem weichen, fast schon zuckersüßen lächeln, ehe sie die Beine übereinander schlug. „Wenn ich mich richtig erinnere waren sie bei den Verhandlungen von Umbara zugegen und besitzen durchaus eine Interessante Hintergrundgeschichte“, fügte sie hinzu. Alaines smaragdgrüne Augen ließen den Mann nicht los. Ob sie sie ihn faszinierend finden sollte oder nicht, dies würde sich noch zeigen. Bisher hatten es in ihrem Leben nur sehr wenig geschafft ihr Interesse derart zu wecken.

„Mein Begleiter ist High Lord Lamere“, erklärte sie kurz, wobei Stephan ihn genau mussterte.

Sollte dieser Gouverneur versuchen sich an die Lady heran zu machen, so würde Stephan dies zu verhindern wissen. Er schätzte mögliche Konkurrenz nicht wirklich und Prada konnte möglicherweise eine darstellen. Er mochte attraktiv für Frauen sein, besaß aber bei weitem nicht seinen Charme und auch wenn er bisher bei Alaine nicht so hatte landen können wie er wollte, würde er sicher verhindern das dieser einfältige Gouverneur es tun würde der, wie es schien darauf aus war „Beute“ zu machen. Sollte er bei dieser Blondine bleiben, die in den Augen von Stephan nur ein kleiner Fisch in einem Becken war und nicht von Beachtung. Bei Alaine war dies etwas gänzlich anderes. Sie war kein kleiner Fisch, sie lohnte sich über alle Maßen. Eine Eroberung wie sie, würde ihm helfen. Was also wollte so ein kleiner Hinterwäldler Gouverneur wie Prada von einer Frau, die um Längen über ihm stand!? Dies würde er herausfinden.

Alaine, die eine gewisse Spannung fühlen konnte, ließ ihren Blick kurz zu Lamere schweifen, lächelte diesen an und wandte sich dann wieder Prada zu.

„War Dubrillions Süden nicht, nun sagen wir ein wenig aus dem Ruder gelaufen? Man hat so das ein oder andere vernommen“, eröffnete sie nun das Gespräch.

Soweit sie wusste besaß er zudem eine Firme, die sich mit Rohstoffgewinnung beschäftigte. Doch dies hielt sie erst einmal zurück. Eigentlich wusste sie alles was bekannt war oder was man aus den Medien über ihn erfahren konnte. Dennoch konnte eine Unterhaltung mit diesem Mann interessant werden und vielleicht auch der weitere Verlauf. Lächelnd legte sie eine Hand auf den Tisch, ihren Blick noch immer ihm zugewandt. Er war kein unbeschriebenes Blatt, dies wusste sie. Im Gegensatz zu Horatio agierte Prada offener und Alaine fragte sich ob dies vielleicht seine Schwäche war. Falls es eine gab, würde sie diese sicherlich finden.

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | Dock :||: ASD „Allegiance“ | Brückenturm | umgebautes Offizierskasino :||: Lady Alaine Aren und die weniger privilegierten Gäste :]
 
[Fondor-System | Weltraum | Sternzestörer 'Allegiance' | Aussichtsplattform] Saphenus; Colin Shendara; Captain Joya No; Athena Toral; weitere Gäste

Den penetranten Geruch der chemischen Lösungs- und Reinigungsmittel in der Nase lehnte sich Saphenus zurück während die Reporterin zwanghaft versuchte von sich und ihrem Missgeschick abzulenken. Sie ging den republikanischen Kommandanten scharf und forderte diplomatischen Respekt der Gouverneurin gegenüber ein. Saphenus entschied sich dazu nichts zu sagen und abzuwarten was passieren würde, doch bevor etwas geschehen konnte, tippte ihm jemand auf die Schulter. Er verdrehte seinen Kopf und sah in die schüchtern wirkenden Augen einer Kellnerin, die ihm mit leicht zittrigen Händen ein Datapad reichte und dabei schüchtern lächelte.

„Mylord, eine Nachricht von Korriban, die ich Euch persönlich überreichen sollte.“, sagte sie und wirkte erleichtert als er ihr das Gerät aus den Händen nahm. Er nickte und beachtete sie nicht weiter während sich sein Auge weitete als er die Nachricht las. Nun begann seine eigene Hand zu zittern und ein plötzlicher Schmerz, der durch seinen Oberschenkel zuckte, ließ Saphenus seinen ganzen Körper anspannen. Angst erfasste ihn, quälende und lähmende Angst als er nochmal vor seinem geistigen Auge verfolgte wie ihm das dunkle Mal auferlegt worden war und wie die Schmerzen ihren Anfang genommen haben. Gleichzeitig spürte er unbändigen Hass in sich aufsteigen und konnte vor lauter Gefühlen nicht sagen, welche Emotion die Oberhand gewinnen konnte. Ihm war nur eines klar: sein Meister war nach Korriban gekommen und wartete auf ihn. Es führte kein Weg an einer Begegnung vorbei, so sehr er sich auch gewünscht hatte seine eigenen Kräfte zunächst zu vermehren um Darth Hybris, Lord im Orden der Sith, auf Augenhöhe begegnen zu können. Saphenus stand auf, in seinem Gesicht stand der Ausdruck eines Getriebenen. „Entschuldigen Sie mich, mich erwarten dringliche Angelegenheiten.“, sagte er und ging, ohne die Anwesende eines weiteren Blickes zu würdigen. Während er durch die umfunktionierte Messe lief, sah er immer wieder auf das Datapad in seiner langfingrigen Hand. Er spürte, wie sie sich mehr und mehr verkrampfte bis feine Risse über das Display liefen.


Er kam an der Kellnerin vorbei, die ihm diese schicksalshafte Nachricht überbracht hatte, blieb stehen und funkelte sie zornig an. Sofort schien sie in sich zusammen zu fallen, sie strahlte Angst aus. „Besorg mir ein Shuttle und bring mich zurück nach Fondor, sofort!“, zischte er. „Aber Mylord…der Stapellauf hat gerade…“, stammelte sie und verstummte schließlich als er einen warnenden Schritt auf sie zuging. „Ich kümmere mich darum.“, fügte sie sichtlich verängstigt hinzu und lief davon. Wenige Minuten später wurde Saphenus die Korridore der Allegiance entlang geführt ohne einen Blick für das moderne Design zu haben. Sein ganzes Augenmerk war auf Korriban und die Vorstellung gerichtet, dass es sich Hybris anmaßte seine Welt zu betreten. Korriban gehörte ihm, und er würde es nicht ohne erbitterten Kampf zulassen, dass man sie ihm nahm.


Während des Fluges nach Fondor schwieg Saphenus, die ganze Zeit massierte seine Hand sein Bein, doch der Schmerz wollte nicht verschwinden. Es schien als würde er schlimmer werden je intensiver er an Hybris dachte und je stärker sich Furcht und Wut mischten und in ihm hochkochten. Er ließ sich in unmittelbarer des Hotels absetzen, in dem er von Gouverneur Prada untergebracht worden war und eilte mit langen und dennoch humpelnden Schritten die Gänge bis zu seiner Suite entlang. Ein Wink seiner Hand öffnete die Tür, sofort sah er sich panisch nach Talitha um. „Wo bist du?“, bellte er und wenige Augenblicke erschien sie. „Was ist los?“, fragte sie verwundert. „Du bist viel zu früh wieder hier.“ „Wir packen, wir müssen los.“, sagte er nur und wollte in das Schlafzimmer eilen, doch sie stellte sich ihm in den Weg. „Was ist los?“, wiederholte sie ihre Frage und sofort spürte Saphenus wie der sanfte Klang ihrer Stimme ihn beruhigt. Er blieb stehen und sah ihr tief in die Augen.Darth Hybris ist nach Korriban gekommen und wartet dort auf mich.“, sagte er tonlos und wartete auf ihre Reaktion. „Was möchte er?“, fragte sie und er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, doch kann es etwas Gutes sein? Ihm habe ich mein Bein zu verdanken, ihm habe ich meine Schmerzen zu verdanken. Ihm habe ich mein Auge zu verdanken, was wird er sich wohl als nächstes nehmen?“ Er sank auf die Knie und sofort nahm Talitha ihn in den Arm während eine einzelne Träne der Furcht seine Wange hinunterlief. „Vielleicht möchte er nur mit dir reden. Vielleicht geht es um etwas banales.“, versuchte sie ihn aufzumuntern, doch er sah sie nur verständnislos an. „In Hybris Leben geht es niemals um etwas Banales.“, belehrte er sie. Darauf wusste sie nichts mehr zu sagen, stattdessen drückte sie ihn fester. „Was spürst du, was sagt dir die Macht?“, fragte sie nach einer Weile und Saphenus schloss sein Auge. Er versuchte sich zu konzentrieren, doch seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Moment, in dem er mit den Schmerzen belegt wurde. Er versuchte diese Erinnerung von sich zu weisen und in sein Unterbewusstsein zu verbannen, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen. Dann erinnerte er sich an das letzte Mal, dass er Hybris gesehen hatte. „Er hat mir einst das Angebot gemacht mit ihm zusammen zu arbeiten wenn ich meinen Hass auf ihn überwunden habe.“, erklärte Saphenus, doch Zweifel mischten sich in seine Stimme. „Vielleicht möchte er das jetzt einfordern.“ „Dann hast du nichts zu befürchten, vielleicht braucht er dich sogar.“, versuchte Talitha erneut ihn zu beruhigen. „Oder er kommt um mich umzubringen. Vielleicht habe ich in seinen Augen versagt. „Du bist der Gouverneur von Korriban und ein starkes Mitglied des Ordens. Du hast nicht versagt.“, sagte Talitha und er spürte, dass sie dafür ihre eigenen Zweifel an ich zur Seite schieben musste. „Wenn er dich hätte töten wollen, hätte er es damals getan. Du bist eine Investition, die sich auszahlen soll. Er wird dir nichts tun.“


[Fondor-System | Fondor | Hotel in Fondor City] - Saphenus; Talitha (NPC)

 
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Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Das Rätsel um die rothaarige Frau, die vor wenigen Minuten noch Blicke mit Agustin gekreuzt hatte, begann sich allmählich zu lüften, als sie seiner Bitte nachkam und sich ein beinahe schon herzhaftes Schmunzeln über ihr wohlgeformtes Gesicht schlich. Der runde Tisch bot eine komfortable Distanz zwischen den Sitzenden und entspannt ließ sich Agustin ein kleines Stück in das edle Polster zurückgleiten. Er faltete seine Hände und lächelte schmal, als die Lady ganz offen seine scheinbare Neugierde bezüglich ihrer Person nutzte, um sich mit einer rhetorisch gewieften Manier vorzustellen. Sie erwiderte sein Lächeln zart und erweckte einen ziemlich angenehmen Eindruck, um einiges offener und zum Gespräch einladender, als es der kaltblütige Gouverneur erwartet hätte. Der edel eingekleidete Herr, der Sector Adjutant Kraym offenbat als ihre Begleitung abgelöst hatte, bildete hierzu einen gewissen Kontrast, denn Agustin war es sein gesamtes Leben lang gewohnt, abschätzige Blicke zu kassieren und konnte recht schnell einschätzen, dass er dem Herren mit Lady Aren scheinbar - wenn auch unbewusst - in die Parade gefahren ist. Sein Status als Hochgeborener quoll ihm überall förmlich heraus, sein Aussehen, sein Kleidungsstil und sein Auftreten sprachen hierbei Bände. Der Gouverneur von Dubrillion erkannte die typischen Verhaltensmuster dieser erbärmlichen Kreaturen, die von ihrem Status aus auf eine illusorische Überlegenheit schlossen, nur allzu gut vom dubrillianischen Adel, einem widerwärtigen Haufen zurückgebliebener Heuchler, die sich von ihm um ein vielfaches leichter übertrumpfen ließen, als die aufständischen Bauern aus dem Süden. Als er vor knapp vier Jahren Gouverneur auf Dubrillion wurde, waren es ebenjene abschätzige Blicke, die der in Armut aufgewachsene Verwalter von ihnen fing. Entweder würde auch er als Marionette ihrer Schicht herhalten oder seine Karriere würde ihr Ende finden, noch ehe sie überhaupt richtig beginnen konnte. Niemand von ihnen rechnete mit der eisernen Gangart des blutigen Anfängers, der Dubrillion nach Jahren der Stagnation auf ein neues Level zu hieven begann. Jener Gangart, die den aufständischen Süden mit aller Gewalt in die Knie zwang und nicht zuletzt ebenjener Gangart, die die wichtigsten Unternehmen des dubrillianischen Adels in einem Zug verstaatlichte. Der Adel pflegte es offenbar, Agustin zu unterschätzen, dementsprechend gefährlich war das Spiel mit einem Mann, der vor nichts zurückschreckte, um seine Gegner auf jede erdenkliche Art zu beseitigen. Noch war es jedoch zu früh, ein Urteil über diesen Herren zu fällen, der noch immer keinen Ton hat verlauten lassen. Dementsprechend verharrte Agustin in seiner bequemen Position und nahm etwas überrascht zu Kenntnis, dass Lady Aren ihn durch die Verhandlungen auf Umbara kannte. Über seine Verwicklung in dieser Angelegenheit wussten eigentlich nur Kenner Bescheid, schließlich galt Agustin damals noch als gänzlich unbeschriebenes Blatt, der in den Verhandlungen keine bedeutende Position innehatte und sich nach außen nicht präsentierte. Folglich musste es sich bei der attraktiven Lady also entweder um eine solche Kennerin handeln, oder sie war selbst bei den Verhandlungen zugegen.

"Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Aren. In der Tat war ich bei den Verhandlungen auf Umbara zugegen, die offensichtlich noch bis zum heutigen Tag nachwirken."

Der Gouverneur warf einen vielsagenden Blick in Richtung des Tisches nebenan, an dem unter anderem der langhalsige Nichtmensch der republikanischen Delegation saß - gemeinsam mit Saphenus, der sich zu Agustins Verwunderung urplötzlich verabschiedete und die Messe verließ. Ohne sein Haupt zu neigen, verfolgten seine kalten Augen den eilig verschwindenden Zabrak und der Anflug eines eisigen Funkelns gab Auskunft darüber, was der Verwalter vom unerwarteten Verschwinden seines Verbündeten hielt, der sich nicht einmal bei Agustin verabschiedete, wenn vielleicht auch nur aus Rücksichtnahme angesichts seiner Gesellschaft. Doch interessierte den Bastioner dies nicht im Entferntesten. Was auch immer in Saphenus gefahren war, um nun Hals über Kopf von Fondor abzuhauen; es stellte Agustins Vertrauen zum ersten Mal in ihrer noch jungen Allianz bereits jetzt auf die Probe. Der Gouverneur verkniff es sich, seine beiden Fäuste zu ballen und versuchte, sich nichts von seinem Unmut anmerken zu lassen. Seine Augen wanderten sofort wieder auf Lady Aren und ihren Begleiter, den sie just in diesem Augenblick als High Lord Lamere vorstellte - im Gegensatz zum Verschwinden des Sith-Kriegers keine allzu große Überraschung. Selbst nach seiner Vorstellung erachtete es der High Lord scheinbar nicht als nötig, seinerseits das Wort zu eröffnen, stattdessen musterte er Agustin auf eine diesem in jenem Moment ganz und gar nicht zusagenden Art und Weise.

"High Lord Lamere, welch enorme Ehre."

Erwiderte der Gouverneur unbeeindruckt mit kalter Stimme und begegnete dem Mustern des Aristokraten mit einem mindestens ebenso kühlen Blick. Meist ließ sich alleine daraus, wie seine Gegenüber auf diesen Blick reagierte, ableiten, von welcher Sorte sie waren. Zuckten sie zurück, besaßen sie meist kein Rückrat und gehörten der altbekannten Sorte "mehr Schein als Sein" an. Andere wiederum reagierten provokant, in der Manier eines kläffenden Köters. Diese Exemplare befand Agustin als besonders parasitär, auch wenn es ihm von Zeit zu Zeit enormes Vergnügen bereitete, ihr Spiel mit ihnen zu spielen und ihnen ihre Grenzen aufzuzeigen. Der gefährlichsten Sorte gehörten allerdings letztlich jene an, die sich von seinen eisigen Augen nicht beeinflussen ließen und genau das taten, was Agustin in ihrer Haut auch getan hätte; gelassen bleiben und keinen Deut nachgeben. Dieses Verhalten war innerhalb des dubrillianischen Adels nicht anzufinden (bevorzugt Typ 2), dementsprechend vorsichtig wurde der Gouverneur, als er vernahm, wie der High Lord sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Lady Aren war sich offenbar dessen bewusst, in diesem Moment nicht unbedingt mit zwei Männern zu verkehren, die große Stücke voneinander hielten und warf Lamere ein warmes Lächeln zu und wandte sich dann zurück an Agustin. Ihre Augen schimmerten in einem smaragdgrünem Ton, ein Kontrast von beachtlicher Eleganz gegenüber ihrem feuerroten langen Haar. Wieder erhob sie ihre glatte Stimme und kam auf das wohl einzige Thema zu sprechen, durch das Dubrillion Aufmerksamkeit in der nicht fernen Vergangenheit Aufmerksamkeit im Holonet erhalten hat; der Rebellion im Süden. Agustin konnte es der jungen Lady nicht verübeln, schließlich geschahen die meisten seiner administrativen Schachzüge hinter verschlossenen Türen, wie beispielsweise der Aufbau von Mytho-Industries und die Partnerschaft mit Korriban und Borosk, doch vor allem inbesondere die mit Lord Saphenus, von der sich Agustin so einiges erhoffte. Jahrelang befand er sich in großer Kritik angesichts des Aufstandes im Süden, den er scheinbar nicht unter Kontrolle zu bringen vermochte, ehe es ihm gelang, das imperiale Militär im alles entscheidenden Moment in den Schatten zu stellen und zum strahlenden Sieger aufzusteigen, der von allen Seiten bejubelt wurde.

"In der Tat hat sich schon vor einiger Zeit das angestaut, was sich vor vier Jahren zur Rebellion im dubrillianischen Süden entwickelt hat. Die feigen terroristischen Akte der südlichen Aufständischen haben zahlreichen imperialen Bürgern das Leben gekostet, weswegen ich es als meine Pflicht sah, diesen Aggressionen mit aller Härte zu begegnen. Glücklicherweise ist es meiner Verwaltung in enger Kooperation mit dem Militär gelungen, die richtigen Mittel zu finden, um die imperiale Ordnung auf gesamt Dubrillion wiederherzustellen. Ich bin mir sicher, dass Sie vom entscheidenden Sieg unserer planetaren Streitkräfte gegen die rebellischen Horden gehört haben."

Ein Kellner servierte den drei Herrschaften ein silbernes Tablett mit allen möglichen Getränken, ein anderer wiederum eine Platte mit verschiedenen süßen Speisen. Agustin wartete ab, ob sich seine beiden Gegenüber zu bedienen gedachten und nahm sich ein Glas Martini.

"Ich habe Sie im Festsaal vorhin gemeinsam mit Sektor Adjutant Kraym eintreffen sehen, den ich übrigens auch während der Verhandlungen auf Umbara als geschätzten Kollegen kennen lernen durfte, damals noch seines Amtes Gouverneur von Thyferra. Auf die hin Gefahr zulaufend, hiermit eine möglicherweise überhastete Vermutung anzustellen; stammen Sie ebenfalls aus dem Jaso-Sektor, Lady Aren?"

Gelassen nippte er an seinem Glas, während er Lady Aren glatt zulächelte - gekonnt vorbei an High Lord Lamere.



Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
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[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Scheinbar war die junge Frau doch nicht unterzuckert. Bevor sie das Kuchenstück anrühren konnte, das Athena ihr gebracht hatte, musste sich diese erbrechen und Athena bekam nur nichts ab, da sie ihre Reflexe aus ihrer Zeit als Soldatin dazu brachten rechtzeitig einen Schritt zurückzutreten. Irritiert rümpfte sie die Nase und blickte sich zwischen den Anwesenden kurz um, um einen Überblick über die Situation zu erhalten. Scheinbar war dem Imperium hier ein perfektes Auftreten wichtig. Sofort kam Reinigungspersonal und sogar ein Schiffsarzt, der allerdings von der Frau sehr schnell abgewimmelt wurde.

„Ich denke sie sollten es sich noch einmal überlegen, ob sie sich nicht doch noch hinlegen wollen …“, versuchte Athena vergebens die menschliche Frau zu überzeugen, doch sprach diese weiter und verwickelte den Zabrak (Saphenus Lemur) in einige Fragen. Scheinbar kannte diese Reporterin weder Anstand noch Manieren. Sie könnte sich doch wenigstens einmal frisch machen und versuchen ihren schlechten Atmen – den jeder hatte, der sich erbrach – zu bekämpfen. Doch konnte hier Athena nicht weiter intervenieren, denn der Republikaner, Joya No, sprach sie direkt an und fragte nach ihrem Namen. Athena nickte nur, ja sie war eine Toral. Seine nachfolgenden Sätze verstand sie allerdings nicht. Humor? Was war an ihrem Namen oder ihrem Cousin so … amüsant? Sie blickte den republikanischen Schiffskommandanten eine Weile verwirrt an, ehe sie kurz auflachen musste. Sie fing sich allerdings recht schnell, als ihr wieder bewusst war, in was für einer Umgebung sie sich gerade aufhielt. Doch der Kommentar von Gouverneur Lemur war mehr als passend: Was spielte es für eine Rolle in welcher Beziehung sie zu Mile stand? Sie wandte sich kurz an den Gouverneur: „Es ist auch mir eine Ehre, Gouverneur“, ehe sie sich wieder an den langhalsigen Kaminoaner wandte und kurz überlegte ob und wie sie ihm antworten sollte. Doch bevor sie dazu kam fiel ihr die Reporterin ins Wort und meinte Joya No und sein Mangel an Manieren anzugreifen, war sich aber selbst nicht zu schade eben die Fragen des Kaminoaners aufzugreifen, umzuformulieren und selbst an Athena zu richten. Typisch Klatschpresse. Athena beschloss die Fragen der Reporterin zu überhören und wandte sich direkt an Joya No: „Nun, Captain No, es freut mich, dass sie schon Bekanntschaft mit meinem Cousin gemacht haben.“ Ihr Blick fiel dabei auf die Auszeichnungen Nos, die er an seiner Brust trug. Gordon Aaronson meinte auch, dass Captain No an der Kampagne auf dem Corellian Run teilgenommen hatte. Standen sich Mile und No in einem Gefecht gegenüber? Ihre Augen blitzen. Verurteilte dieser Nichtmensch sie nun für die Taten ihres Cousins? Sie konnte ihn nicht direkt konfrontieren, also entschloss sie sich dazu ‚unschuldig‘ weiter zu fragen: „Wie hatten Sie denn das Vergnügen meinem Cousin kennenzulernen? Haben Sie ihn in diplomatischer Mission getroffen?“


[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal
 
[Fondor-System - Fondor - Werft im Orbit - Festsaal -Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Colin Shendara, Turima Belandri, Joya No, Navara Ven, andere Gäste]
Die Senatorin antwortete höflich, wenn auch einige Tadel nicht zu überhören waren. Während der Vorschlag, er solle sich selbst ein Bild vor Ort machen, vielleicht etwas... vorwurfsvoll war, könnte die Republikanerin Recht haben. Ein Besuch auf Mon Calamari oder Coruscant wäre in der Tat interessant, wenn auch er wahrscheinlich Wichtigeres zu tun hätte. Die Aussage, das Imperium seie ebenfalls an der Republikanischen Ineffizienz Schuld, zumindest während des Krieges, appellierte jedoch absolut nicht an Valkorion. Dies war geschehen, bevor er dem Imperium beigetreten war und ohnehin ist es immer leicht, dem Feind die Schuld für alles in die Schuhe zu schieben. Auf das rethorische Angebot, aktuelle Beispiele zu nennen, konnte Valkorion unglücklicherweise nicht eingehen, da er jüngst nicht auf einzelne intern-Republikanische Vorfälle geachtet hatte. Die Governeurin fuhr, eher an Vayliuar gerichtet, mit provokativen Aussagen fort. Valkorion war sich nicht sicher, ob dies beabsichtigt war, aber er erkannte einen Spiegel seiner eigenen Aussagen. Durch ihre Antwort lieferte die Hapanerin einen seltenen, externen, Blick auf das Imperium. Die Republikanerin sah das Imperium ihren Aussagen nach als instabile Militärdiktatur. Ungerechtfertigt war dieses Bild des Imperiums nicht, tatsächlich fand Valkorion ebenfalls, dass ein Staat, der eine halbe Galaxie umfasst, durchaus von einer Versöhnungspolitik mit den eigenen Untertanen profitieren könnte.
Anschließend begann Vizier Draay mit einer Rede, die Senatorin Belandri wahrscheinlich in jedem ihrer Vorurteile über das Imperium bestätigte. Ohne Kontext könnte man schon fast meinen, dass sich das Imperium noch immer im Krieg befände... Doch glücklicherweise endete Draay die Rede auf einer versöhnungsvolleren Note und ließ die Wachen vor der "Allegiance" beiseitetreten. Ohne dass eine Aufforderung nötig war, bewegte sich die Menge auf die Türen zu. Valkorion war sich sicher, dass die Sicherheitskontrollen einige Zeit in Anspruch nehmen würden, also hatte er es nicht eilig. Trotzdem galt es, weiterhin in Nähe der Governeurin und Vayliuars zu bleiben. Auf die Frage, was sie sich vom Krieg erhoffe, antwortete sie, dass sie sich auf den Wiederaufbau spezialisiert hatte. Dabei nickte sie zu Valkorion, welcher kurz zustimmend nickte, jedoch versuchte, den Eindruck völliger zustimmung zu vermeiden. Schließlich war die Presse anwesend und übertriebene öffentliche Zustimmung mit der Republik könnte seiner Karriere schaden. Anschließend wurde Gouverneur Vayliuar gefragt, ob er ähnliche Ziele habe. Doch es wirkte nicht, als seie dies, woran die Senatorin wirklich interessiert war. Die eigentliche Frage der Senatorin war wohl eher: 'Unterstützen Sie den Frieden?', eine Frage, deren Antwort durchaus interessant werden könnte.

[Fondor-System - Fondor - Werft im Orbit - zwischen Festsaal und Allegiance -Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Colin Shendara, Turima Belandri, Joya No, Navara Ven, andere Gäste]
 
[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] - Aren Vayliuar, Invida Parso, Valkorion Disra, Colin Shendara & bisher unbekannte Republikanische Delegation ( Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas ); Sicherheitspersonal [NPCs], ein Riesenhaufen anderer Gäste [sowohl Scs als auch NPCs]

Arens Kollege, der Gouverneur von Mustafar erzählte derweil etwas über ein Weltenschaffer-Projekt, dass die Oberfläche von Planeten verändern könnte. Interessiert neigte Aren den Kopf. Die Senatorin schien dieser Punkt ebenfalls zu interessieren und sie fragte, wie das ganze wohl funktionierte. Aren ließ sie aussprechen und wandte sich dann ebenfalls an den Mann, der in seinen Augen gerade ein zumindest interessanter und vielleicht zukünftiger Bündnispartner geworden war.

,,Das würde mich doch auch stark interessieren, Herr Kollege."

Danach trug die Senatorin professionell wie eh und je ihre Meinung vor. Natürlich vertrat sie die typischen Merkmale der Republik. Herrschaft durch Furcht, alleine der Ausdruck schien ihr schon zu missfallen. Aren hatte dazu aber auch nichts anderes erwartet. Sie sagte dem Imperium, sollte es Schwäche zeigen, einen schnellen Tod durch Provinzfürsten vor. Die Republik stellte es Mitgliedern frei, zu gehen wann sie wollten, doch das war in letzter Zeit nur sehr selten passiert, meinte sie. Aren legte ein wissendes Lächeln an.

,,Senatorin, aber was wäre wenn die Macht des Imperium bestehen bleibt? Die Republik wird Höhen und Tiefen mit Mitgliederzahlen haben, wenn es weitergeht wie bisher, aber das Imperium hat die Möglichkeit sich auf neue Höhen hochzuhieven. Die Welten des Imperium werden bleiben, dessen bin ich mir sicher. Und es wird immer ein Mitglied der Elite geben, dass sich als wahrer Anführer des Imperium herauskristallisiert; es gibt genug loyale Imperiale, die das zum Wohle des Imperiums sicherstellen werden."

Danach kam die Senatorin nochmal auf das Thema Hapan an sich zurück. Interessiert schaute er die Vertreterin des Planeten an. Sie sprach von den einigen Bällen auf Hapan. Das hörte sich interessant an. Ihn wunderte es ehr weniger, dass sein Onkel davon nichts erzählt hatte. Er war ein Workaholic, an Bällen war er ehr weniger interessiert.

,, Das glaube ich ihnen. Vielleicht findet sich ja die Möglichkeit, den Frieden für einen Besuch dieser Bälle zu nutzen. Ich wäre auf jeden Fall gerne ein mal Gast eines solchen Events."

Er prostete der Senatorin kurz mit dem Sekt zu, den er von einem der Kellner genommen hatte.

Nachdem die Rede von Draay geendet hatte, antwortete die Frau auch darauf, was sie sich persönlich von dem Frieden erhoffte. Sie wollte vom Krieg gebeutelte Welten wieder aufbauen. Auf den ersten Blick die Meinung eines typischen Weltverbesserers, aber auf den zweiten den des Imperium nicht unähnlich. Immerhin war der Frieden nur als Erholungspause arrangiert worden.

,,Nun, der Frieden muss selbstverständlich dafür genutzt werden, sich zu erholen und zerstörtes wieder aufzubauen. Ich bilde da keine Ausnahme. Aber für mich bietet das ganze auch eine Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern. Das einzige, was ich über die Republik weiß, habe ich von meinem Imperium und wir sind ... nun ja, wir waren Feinde der Republik. Ich möchte in gewissem Sinne ... meinen Horizont erweitern, verstehen sie?"

Kenne deinen Feind, das war für Aren ein wirklich wichtiger Grundsatz. Momentan waren sie zwar offiziell keine Feinde, aber in absehbarer Zeit wäre es wieder so, dessen war Aren sich sicher.

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] - Aren Vayliuar, Invida Parso, Valkorion Disra, Colin Shendara & bisher unbekannte Republikanische Delegation ( Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas ); Sicherheitspersonal [NPCs], ein Riesenhaufen anderer Gäste [sowohl Scs als auch NPCs]
 
[ Fondor-System| Fondor | Werftbasis 7 | Hangar Acht | Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Harvorisk-Staffel]

Samin warf einen letzten Blick auf den Schirm. Alle Statusanzeigen gaben grünes Licht, einzig die Betankung mit frischem Tibanna-Gas für die Laserkanonen stand noch aus. Wie der TIE-Defender verfügte auch der TIE/ad über vier davon. Im Gegensatz zu dem Jagdbomber des Wolves‘ Squad besaß er jedoch weder Ionenkanonen, noch einen Traktorstrahlemitter, konnte allerdings ebenfalls mit zwei Rakentwerfern aufwarten. Alles in allem war der sogenannte ‚Avenger‘ ein mehr als brauchbares Instrument imperialer Kriegskunst und in Händen der hervorragend ausgebildeten TIE-Piloten eine erschreckend effektive Tötungsmaschine, die galaxisweit vollkommen zurecht gefürchtet war.

Auf der stählernen Gangway über der noch geöffneten Einstiegsluke liefen indes einige Techniker, welche hinter sich einen großen Behälter - vollgefüllt mit dem kriegswichtigen Gas - herzogen. Samin bekam davon aufgrund ihres Helmverschlusses, der schließlich vor der tödlichen Leere eines Vakuums schützen sollte, erst etwas mit, als die Anzeige der Magazinfüllung aus dem roten, über den gelben bis in den grünen Bereich wanderte. Sie stützte sich mit den Armen so auf den Seitenarmaturen ab, dass sie die Füße auf ihren Piloten sitz stellen, und mit dem Kopf durch die Einstiegsluke hinausblicken konnte. Da der Vorgang der Betankung mit dem in Hochdruck gepressten Gas etwa drei Minuten dauern würde, nutzte sie die Zeit, um die Hangar-Crew bei ihrer Arbeit zu beobachten. Es handelte sich um zwei Sullustaner, sowie einen ziemlich winzigen Mrlssi, dem die Aufgabe zugetragen wurde, die Solarflügel ein letztes Mal auf etwaige Beschädigungen zu untersuchen, wofür er sich behände daran entlanghangelte und kleinste Kratzer durch eine technisch unterstützte Mechanikerbrille beäugte. Nachdem die beiden Sullustaner bermerkt hatten, dass sie von der Pilotin beobachtet wurden, schienen sie ziemlich angespannt zu wirken, denn ihre ansonsten blind einstudierten Handgriffe wirkten eher hektisch, woraufhin die Chiss sich wieder ins Cockpit zurückzog. Natürlich konnte die Optik des TIE-Piloten-Helmes etwas einschüchternd wirken, da sich der Träger sofort in ein anonymisiertes Kriegssubjekt verwandelte und keine einzige seiner Mienen mehr für die Umwelt erkennbar war. So begnügte sie sich die restliche Zeit damit, die optimale Sitzhaltung zu finden, und sich festzuschnallen.

Als die Gas-Betankung der Waffensysteme abgeschlossen war, schloss sie per Knopfdruck die Luke und verriegelte sie. Nun konnten die Trägheitskompensatoren mit ihrer Arbeit beginnen und die künstliche Schwerkraft der Werft ausgleichen, sodass sie nicht in tausend Stücke riss, sobald sie in ihrem Jäger den Hangar verließ und beschleunigte.


„Harvorisks, Wolves, bereitmachen zum Start. Meldung und Ausklinken“, tönte die Stimme der Hangarkontrolle durch ihre Helmlautsprecher.

„Harvor Eins, bereit zum Start“, begann Captain Lepodian, der beleibte Staffelführer der Harvorisks. Es foltgten nacheinander und in numerischer Reihenfolge die Stimmen seiner acht Kammeraden, ehe Samin den Sendeknopf betätigte.

„Wolf 10, bereit.“

Noch bevor Wolf 11, Cain DéSkalz, seine Meldung abgegeben hatte, bediente Samin einen Schalter an der Kopfkonsole ihres Cockpits, brachte gleichzeitig mit ihrer anderen Hand die Repulsortriebwerke in Gang und umfasste anschließend geschwind den Steuerknüppel, als ihr Jäger sich aus seiner Aufhängung löste und frei zu schweben begann.

„Folgen und in Formation bringen“, befahl Lepodian. Samin sah durch das Cockpitfenster, wie sein Jäger sich in Bewegung setzte und als erstes durch das Dämmfeld steuerte. Alle anderen folgten schwarmartig und konnten wenige Sekunden später den Anblick des Industrieplaneten bestaunen, der geduldig eingebettet in dem Licht des gleichnamigen Sterns durch die Unendlichkeit des Weltalls schwebte. Wie befohlen, fanden sich die Elf Jäger unverzüglich in Formation ein, wobei ihre Rotte, die in diesem Fall nur aus dem Flügelpaar Cain-Samin bestand, die Steuerbordflanke abdeckte. Als sie um die ringförmige Werft herumsteuerten erkannten sie bereits, dass sich bereits teilnehmende Schiffe in Position begaben, darunter die mächtige Allegiance, auf die sie nun zusteuerten. Sie wusste, dass ihre Staffel zunächst auf der schlachtabgekehrten Seite des kapitalen Schiffes warten würde, ehe sie den Befehl zum Eingriff erhielten. Zwar hatten Samins Handgriffe durch jahrelange Routine, tausende Simulaturstunden und natürlich eine nicht verachtenswerte Anzahl an tatsächlichen Flugstunden beinahe eine gewisse, unterbewusste Selbstverständlichkeit angenommen, doch als sie hinter dem Schiff, das den Namen des Imperators ehrte, in Stellung gingen, konnte sie nicht leugnen, eine gewisse Vorfreude zu verspüren.

[ Fondor-System| Weltraum | "Hinter" der Allegiance | Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Harvorisk-Staffel]
 
[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | Dock :||: ASD „Allegiance“ | Brückenturm | umgebautes Offizierskasino :||: Lady Alaine Aren und die weniger privilegierten Gäste :]

Agustin Prada
begann sich zu entspannen, wobei er sich ein klein wenig in das Poster des Stuhls zurücksinken ließ, ehe er seine Hände faltete und schmal lächelte. Sie fragte sich ob er auch in der Lage wäre ein weniger aufgesetztes Lächeln von sich zu geben wie das, was sie bisher zu Gesicht bekommen hatte. Ihr viel die Musterung, die er Stephan zukommen ließ auf. Auch Prada schien sich ein genaues Bild von ihm machen zu wollen und ob es sich dabei um Konkurrenz handelte oder nicht. Der Abschätzende Blick war für ihr geschultes Auge deutlich genug. Der Gouverneur schien zu der Sorte zu gehören, der andere genau betrachtete, versuchte sie zu studieren ehe er eventuell eine Entscheidung traf. Seine Gedankengänge würden sie dennoch interessieren. Möglicherweise gab es Ähnlichkeiten zu dem was sie selbst dachte. Nur das er sie sicherlich nicht mit ihr teilen würde. Also begnügte sie sich damit weiter in seinem Gesicht zu lesen und seine Körpersprache zu deuten. Ob Stephan ein Gegner für Agustin war oder nicht, ließ sich nur schwer sagen und wahrscheinlich fragte er sich dies auch. Männer neigten oft dazu herauszufinden ob es sich bei anderen Männern um einen Gegner handelte oder nicht. Andererseits war es bei der Damenwelt nicht unbedingt anders.

Ein wenig Überraschung konnte sie dennoch in ihm lesen, als sie auf Umbara zu sprechen kam. Im Gegensatz zu vielen anderen war sie nicht nur gut informiert, sondern besaß zudem auch noch ein hervorragendes Gedächtnis.

„Vieles im Leben besitzt eine gewisse Nachwirkung, Mister Prada. Manches mehr, anderes hingegen weniger. Je nach dem Standpunkt des einzelnen.“

Wie Prada blickte auch Alaine kurz an den Nachbartisch, wo unter anderem der Kaminoaner saß. Saphenus verließ fast überstürzt den Raum. Zur Genugtuung der Rothaarigen befand sich somit ein Wurm weniger hier. Ein Wurm der Sith von denen sie gehofft hatte sie hier nicht anzutreffen. Weshalb der Gouverneur von Korriban auf einmal verschwand konnte sie nicht sagen, aber wahrscheinlich hatte es irgendetwas mit seinen Pflichten zu tun. Was auch immer es war, letztlich war es ihr gleich. Dennoch fragte sie sich in welcher Verbindung Prada mit dem Sith stand und wie eng diese Verbindung vielleicht sein mochte. Gut möglich, dass sich Prada etwas davon erhoffte, so wie es viele taten. Sie würde das ganze beobachten. Sollte Prada zu sehr mit den Sitz zusammenarbeiten würde es für sie bedeuten ihm eher aus dem Weg zu gehen. Weder schätzte sie die Sith noch jene die mit ihnen agierten.

Prada bewahrte sie Anstandsform und grüßte auch Stephan mit gehobenen Worten. Dieser hielt dem Blick des Gouverneurs stand ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Dieser Mann beeindruckte ihn keinesfalls und er hätte es auch dann nicht getan, wenn es sich dabei um eine Sith gehandelt hätte.

„Gouverneur Prada“, zollte er ihm die gleiche Ehre und nickte ihm dabei zu. Alaine ließ Prada erzählen, lauschte seinen Worten und stellte fest, dass er ihr nichts Neues offenbarte. Die Unschuld zu spielen gehörte nicht unbedingt zu ihrer Taktik, aber sie war passend gewesen um wenigstens ein Gespräch zu eröffnen.

„Ich habe in der Tat von ihrem Sieg gehört. Meinen Glückwünsch dafür. Es scheint als ob sie in der Lage waren den Planeten und seine gesamten Bewohner milde zu stimmen. Ein Unterfangen, welches nicht unbedingt jedem gelingt. Dennoch frage ich mich was sie getan hätten, wenn das imperiale Militär nicht mitgewirkt hätte!?“

Sie nippte an ihrem Getränk, ehe sie sich etwas von dem Kellner zu essen geben ließ. Wenn auch keine Süßspeise, darauf konnte sie eher verzichten wie auf etwas Schmackhaftes und delikates. Bei Agustins Vermutung musste sie schmunzeln. Sie stammte nicht aus dem Jaso-Sektor. Genau genommen wusste sie nicht wirklich woher sie kam. Was sie wusste war, dass ihre Stiefeltern auf Corellia gelebt hatten und sie dort aufgewachsen war.

„In Punkte meiner Herkunft muss ich sie enttäuschen, Prada. Ich stamme soweit ich weiß von Corellia. Jedenfalls bin ich dort aufgewachsen. Sie selbst stammen soweit ich weiß von Bastion, sind dort aufgewachsen und haben ihre Laufbahn dort begonnen. Interessant, dass sie nun als Gouverneur auf Dubrillion tätig sind. Manch einer würde behaupten, dass jene Welt eher als hinterwäldlerisch zu bezeichnen ist. Allerdings sind sie ja nicht nur Gouverneur sondern auch Generaldirektor von Fossil Markets Lmtd. Rohstoffgewinnung, nicht wahr?“

Sie machte eine kurze Pause, lächelte und schob sich eine Gabe in den Mund. Kaute andächtig und schluckte dann. Es gab noch mehr was sie über ihn wusste, doch alles in kleinen Stücken. Sie hatte schon mehr preisgegeben und war gespannt darauf, wie er reagieren würde. Also beschränkte sie sich erst einmal darauf ihn zu beobachten. Lamere schwieg nach wie vor. Er schien das Ganze in Ruhe beobachten zu wollen eher er sich einmischte. Dies war Alaine durchaus Recht. Immerhin brauchte sich Prada vorerst nur auf sie zu konzentrieren.

Während der Gouverneur noch mit sich selbst beschäftigt zu sein schein, konnte sie sich auf ihre Essen konzentrieren, welches durchaus nicht schlecht war. Man hatte sie also Mühe gegeben. Wenigstens etwas. Immerhin sollte man niemals vergessen, dass bei solchen Veranstaltungen das Essen durchaus eine wichtige Rolle spielte. Darauf legte jeder Wert ob er nun von edler Abstammung war oder nicht. Alaine genoss gutes Essen, wobei sie kritisch und wählerisch war. Demzufolge besuchte sie nur ganze Spezielle Restaurants. Die Freuden des Gaumens sollte man erhalten.

[: Fondor-System | hoher Orbit :||: Werftbasis Sieben | Dock :||: ASD „Allegiance“ | Brückenturm | umgebautes Offizierskasino :||: Lady Alaine Aren und die weniger privilegierten Gäste :]
 
[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Aussichtsdeck] Joya No, Colin Shendara, Saphenus Lemur, Athena Toral, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Scytale Mentel, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis und weitere

An den Reaktionen der Imperialen bemerkte Joya No, dass er einen Fehler gemacht hatte. Durch seine unbeherrschte Reaktion gegenüber Athena Toral hatte er sich angreifbar gemacht und präsentierte nicht nur sich, sondern auch die Neue Republik nicht so makellos, wie er und seine Vorgesetzten es von ihm erwarteten. Er hatte sich aus der Reserve locken lassen, und das war nicht einmal schwer gewesen: Man hatte nur den Namen Toral erwähnen müssen, schon hatte er die Kontrolle über sich verloren. Er wusste ja nicht einmal, ob sie wirklich so hieß: Es war gut vorstellbar, dass sie lediglich eine Rolle spielte. Unwahrscheinlicher als eine zufällige Begegnung war das jedenfalls nicht. Doch diese Frage hatte er sich zu spät gestellt. In einem Moment mangelnder Selbstbeherrschung hatte er sich auf das Spiel des Imperiums eingelassen. Dass es sich darum handelte, bezweifelte er kaum. Man hatte ihn mit dem düstersten Kapitel seiner Vergangenheit konfrontiert, genau in einem Moment, in dem eine Reporterin samt Kameramann sowie ein Sith neben ihm saßen, damit auch wirklich jede seiner Reaktionen - egal ob äußerlich zur Schau gestellt oder im Inneren verborgen - registriert und aufgezeichnet werden konnte. Vielleicht erhoffte man sich Bilder von einem cholerischen Republikaner, der mit Wutausbrüchen und Schimpftiraden die Feier störte. Oder von einem armseligen, gebrochenen Wesen in republikanischer Militäruniform, das mit der Situation und sich selbst überfordert war. Der Köder war ausgelegt und Joya hatte bereitwillig danach geschnappt - fast hätte er ihn auch geschluckt. Doch er war es gewohnt, Dinge in sich hineinzufressen, seine Gefühle hinter einer Maske aus Professionalität zu verstecken oder in Arbeit zu ersticken. Es gab keinen Grund, warum ihm das nicht auch jetzt gelingen sollte - vorausgesetzt er war nun vorsichtiger und ließ sich nicht noch einmal so überrumpeln.

Auf die Bemerkungen von Colin Shendara und Saphenus Lemur ging er wohlweislich nicht ein. Was sollte man auch einem Sith antworten, der mit süffisantem Tonfall ein Loblied auf Brüderlichkeit und Nächstenliebe sang? Oder einer Frau, die seine guten Manieren in Frage stellte, nachdem sie gerade vor aller Augen gegen das Fenster gekotzt hatte? Es gab darauf keine Antwort, die nicht vor Herablassung strotzte, und das hätte ihn in der jetztigen Situation wohl auch nicht besonders souverän wirken lassen. Besser war es, die Worte einfach zu übergehen, als hätte er sie nicht gehört. Er warf beiden lediglich einen viel- und auch nichtssagenden Blick zu, mit ernster, mittlerweile aber wieder einigermaßen gefasster Miene.

Governor Lemur verabschiedete sich nun. Er verwies auf ›dringende Angelegenheiten‹. Unwillkürlich fragte sich der Captain, was wohl dahinter steckte: Vielleicht hatte der Sith ja schon alles, was er brauchte. Oder er konnte die Gesellschaft einfach nicht ertragen. So oder so war er nicht unglücklich darüber, dass seine erste Begegnung mit einem Mitglied des Sith-Ordens so unverhofft frühzeitig ihr Ende fand.

»Leben Sie wohl, Governor« sagte er nur in so neutralem Tonfall wie möglich.

Dann wandte er sich wieder der angeblichen Athena Toral zu. Obwohl er sich wieder halbwegs erfolgreich um Fassung bemühte, nahm die Erinnerung an das, was er auf der Aquila und später auf Corellia durchgemacht hatte, einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit ein. Dass mittlerweile das Manöver begann und draußen vor dem Fenster die ersten Jägerbewegungen sichtbar waren, nahm er gar nicht richtig zur Kenntnis.

Der Kaminoaner verzichtete bewusst darauf, sich bei Governor Toral für sein harsches Auftreten zu entschuldigen. Seiner Meinung nach hätte er sich mit dem Eingeständnis seines Fehlers eine noch größere Blöße gegeben als ohnehin schon. Sie behauptete, tatsächlich mit Mile Toral verwandt zu sein, und zwar seine Cousine. Wer No war und in welchem Verhältnis er zu ihrem Cousin stand, wusste sie scheinbar nicht. Sie fragte, ob die beiden sich bei einer diplomatischen Mission getroffen hatten. Er widerstand dem Drang, ein grimmiges, höhnisches Lachen auszustoßen.

»Keineswegs«, erwiderte er. »Wir sind uns im Orbit von Denon begegnet, während der Befreiung des Systems.«

Er hätte auch einfach ›Schlacht von Denon‹ sagen können, aber er entschied sich bewusst für das Wort ›Befreiung‹. Es war ihm aus unbestimmten Gründen wichtig, klar herauszustellen, wer in diesem Fall die Guten waren und dass das Imperium - also auch Mile Toral - von Anfang an auf der Seite des Unrechts gestanden hatte.

»Wenn Sie Ihrem Cousin begegnen oder mit ihm sprechen, grüßen Sie ihn doch bitte von Captain Joya No - kennengelernt hat er mich noch als Commander. Sie können ihm ausrichten, dass ich nicht nur noch am Leben bin, sondern auch noch immer meinen Dienst in der republikanischen Flotte verrichte. Seine Gastfreundschaft habe ich nicht vergessen. Vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder und ich erhalte die Gelegenheit, mich dafür erkenntlich zu zeigen.«

Er vermied es, allzu deutlich zu werden, aber sein Versuch, sein Gesicht dabei arglos und seine Stimme ganz und gar ruhig wirken zu lassen, war nicht von Erfolg gekrönt. Eine gewisse Schärfe lag noch hinter seinen Worten, so dass die Doppeldeutigkeit deutlich zu Tage trat. Mehr Selbstbeherrschung war ihm unmöglich: Zu übermächtig war der Gedanke, was er womöglich tun würde, wenn er wirklich die Gelegenheit hätte, es Mile Toral heimzuzahlen. Ihm kam auch der Gedanke, wie es wohl wäre, stattdessen an seiner Cousine Athena Rache zu üben für den Verlust der Galactic Dawn und die Folter, die er und seine Besatzung in imperialer Gefangenschaft erlitten hatten. Es waren düstere Gedanken, emporgekrochen aus einem sehr finsteren, tief vergrabenen Teil seines Wesens.

Doch der Moment, in dem sein Wesen ganz vom Wunsch nach Rache überflutet wurde, ging vorüber und der Wunsch, Mile oder Athena Toral ebenfalls unter Drogen gesetzt in einem Verhörstuhl vor sich zu haben, verlor seinen Reiz. So war Joya No einfach nicht - er würde sich nie erlauben, so zu werden. Er folgte treu den Richtlinien der Neuen Republik, den Vorschriften ihrer Flotte und den Geboten von etwas, das er als Offizierscodex empfand. Selbst wenn Mile Toral jemals in seine Hände geriet, würde er wohl niemals die Behandlung fürchten müssen, die der Kaminoaner durchlitten hatte. Und vielleicht wäre genau das die richtige Strafe für diesen unmoralischen Mann.


Wieder wesentlich gefasster fügte der Captain hinzu:

»Soweit ich weiß, war die Aquila in der Schlacht von Corellia Teil der zweiten Flottille und wurde zerstört, während ihr Captain sich nicht an Bord befand. Wenn Sie wüssten wie wir uns kennengelernt haben, würden Sie die Ironie dahinter verstehen. Aber lassen wir das - es waren andere Zeiten und unser heutiges Zusammentreffen steht unter einem anderen Stern. Wie gesagt: Richten Sie ihm meine Grüße aus!«

[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Aussichtsdeck] Joya No, Colin Shendara, Saphenus Lemur, Athena Toral, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Scytale Mentel, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis und weitere
 
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