George Lucas - Genie oder Hochstapler? (Youtube-Doku)

Lord Lenny

junges Senatsmitglied
Sehr spannendes Video zum Thema Star Wars, wie ich finde. Es beschäftigt sich inhaltlich mit der Original Trilogie und George Lucas' Einflüsse auf deren Entstehung:

[youtube]kAJpthHs4mY[/youtube]

Lohnt sich, bis zum Ende anzuschauen! Interessant ist vor allem die Rede von George Lucas vor dem Kongress, welche zum Schluss des Videos zitiert wird.

In der Suche, habe ich noch keinen Thread gefunden, welcher dieses Video tematisiert.
 
Alleine die Fragestellung ist schon Blödsinn.
Ein Film ist ein Kunstwerk. Und dessen Beurteilung hängt vom Auge des Betrachters ab.
Desweiteren gibt es nicht nur "Genie" und "Hochstapler.
Dazwischen liegen unendlich viel Nuancen,welche jeder für sich selber beantworten muß.
Für mich als Fan der ersten Stunde(ich sah Krieg der Sterne zum ersten Male 1978 als der Film in Deutschland in die Kinos kam) hat er mit der OT ein unvergängliches Meisterwerk geschaffen,das seit dem Tag als ich "Krieg der Sterne" zum ersten Mal sah ein Teil meines Lebens ist.
Mit der PT schuf er m.M.n. ein akzeptaples Werk aus dem selben Universum.
Alles andere von ihm kenne ich nicht. Mit Ausnahme von Indiane Jones natürlich.
Ich würde ihn deshalb weder Genie noch Hochstabler nennen.
 
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Lucas hat auf jeden Fall die Filmlandschaft nachhaltig geprägt und verändert. Ob zum Guten oder zum Schlechten liegt in dem Auge des Betrachters. Seine Frühwerke, sowie seine drei ersten Spielfilme kann man zudem getrost als Geniestreiche bezeichnen, die allesamt Filmgeschichte geschrieben haben. Ebenso hat er viele technische Neuerungen, was Spezialeffekte, Ton und Tonwiedergabe betrifft zwar nicht erfunden, aber auf den Weg gebracht und aus eigener Tasche gefördert. Insofern würde ich ihn schon als Genie, oder vielmehr als Visionär bezeichnen, der den Bereich, in dem er tätig war - das Filmemachen - verändert und geprägt hat. Das ist mehr, als manch anderer von sich behaupten kann.
Später hat er dann mit der PT den Fokus verloren, und an seinem eigenen Mythos gekratzt. Vielleicht war er von selbigem auch ein wenig geblendet, und dachte, er könne die PT quasi im Alleingang schreiben und inszenieren, und hatte wohl vergessen, dass es diese beiden Dinge waren, die ihm schon immer extrem schwer gefallen sind.

C.
 
George Lucas hatte eine eindrucksvolle Vision. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die OT nie so gelungen ist, wie er sie sich vorgestellt hat – kein Wunder, dass er Jahrzehnte später noch an ihr rumgedoktort hat. Was denkt ihr wohl, wie die Geschichte in seinem Kopf erst ausgesehen haben muss?

Zur Zeit der PT dann gab es viele Limits nicht mehr, die ihn bei der OT einschränkten und er dachte wohl, die aktualisierte Technik wäre das geeignete Werkzeug, seine Vision wahr werden und seine Geschichte erzählen zu lassen. Aber es war nicht mehr die Technik, die die Umsetzung dieser Vision limitierte, sondern Lucas' eigenes begrenztes erzählerisches Vermögen. In George Lucas' Fantasie muss die Romanze zwischen Anakin und Padmé wohl kaum etwas Peinliches sein, sondern eine epische und ergreifende Liebe. Aber mit seinen Dialogen hat er es eben nicht geschafft, uns diese Vision intakt zu übermitteln, und stattdessen sind es die Cringe-Szenen der Saga geworden. Wie 3PO in ANH hätte George Lucas besser eingestehen sollen, dass er zwar viele aufregende Geschichten in seinem Gedächtnisspeicher hat, aber dass es ihm nicht gegeben ist, diese spannend zu erzählen.

/* Hört sich vielleicht alles sehr kritisch an von mir, aber so ist es eigentlich nicht gemeint. Mir tut George Lucas fast ein wenig Leid. Er muss so eine überwältigende Fantasie und Vorstellungskraft haben und so eine kreative innere Kraft, und dann fehlen ihm die Ausdrucksmittel, um diese Vorstellungen umzusetzen und am Schluss wird er von der Größe, die sein eigenes geschaffenes Filmuniversum annimmt, einfach überrollt. Eigentlich ist das keine schöne Entwicklung. Aber es hat ihn auf jeden Fall unsterblich gemacht in der Filmgeschichte.
 
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George Lucas konnte vielleicht keine Lovestory erzählen, das Liebesdrama in 3 dann schon wieder eher - dafür konnte er andere Plots sehr detailreich, spannend und mitreißend erzählen und auch in Szene setzen. Die gesamte politische Note, Handlung einschließlich Palpatine waren großartig erzählt in der PT. Auch Obi Wans Geschichte wurde sehr toll insziniert, mit einer am Ende perfekt gesetzten Brücke zur OT.

In wie weit war Lucas eigentlich an der Choreographie der Lichtschwertkämpfe beteiligt? Wurden die auch nach seinen Wünschen hin so insziniert? Sie waren nämlich alle in der gesamten PT einsame Spitze! Das fehlt der neuen Saga noch völlig zb.
 
Wenn es danach geht, ist fast jeder Macher, Künstler, ein Hochstapler, denn fast alle bedienen sich etwas, holen sich Inspiration, was es längst schon gab. Wenn Lucas ein Hochstapler ist, dann ist es Tolkien auch - denn beide bedienten sich gewissen Epochen oder Zeiten unserer Welt, um ihre Werke zu realisieren. Die heutigen Filme und Buchmacher sind es aber dann noch viel mehr, denn die bedienen sich noch zusätzlich an bereits vorhandenen, geschriebenen Büchern und gedrehten Filmen und kopieren kopieren und holen sich Inspiration.
 
George Lucas konnte vielleicht keine Lovestory erzählen, das Liebesdrama in 3 dann schon wieder eher - dafür konnte er andere Plots sehr detailreich, spannend und mitreißend erzählen und auch in Szene setzen. Die gesamte politische Note, Handlung einschließlich Palpatine waren großartig erzählt in der PT. Auch Obi Wans Geschichte wurde sehr toll insziniert, mit einer am Ende perfekt gesetzten Brücke zur OT.

In wie weit war Lucas eigentlich an der Choreographie der Lichtschwertkämpfe beteiligt? Wurden die auch nach seinen Wünschen hin so insziniert? Sie waren nämlich alle in der gesamten PT einsame Spitze! Das fehlt der neuen Saga noch völlig zb.

Der Stuntkoordinator Nick Gillard war für die Choerographie der Lichtschwertkämpfe in den Prequels verantwortlich,und natürlich wurden die Kämpfe nach den Wünschen von George Lucas inzeniert.

Wenn es danach geht, ist fast jeder Macher, Künstler, ein Hochstapler, denn fast alle bedienen sich etwas, holen sich Inspiration, was es längst schon gab. Wenn Lucas ein Hochstapler ist, dann ist es Tolkien auch - denn beide bedienten sich gewissen Epochen oder Zeiten unserer Welt, um ihre Werke zu realisieren. Die heutigen Filme und Buchmacher sind es aber dann noch viel mehr, denn die bedienen sich noch zusätzlich an bereits vorhandenen, geschriebenen Büchern und gedrehten Filmen und kopieren kopieren und holen sich Inspiration.

Absoluter Unsinn den du da mit diesem Beitrag verzapfst. An deiner Stelle würde ich mir mal die Definition des Wortes "Hochstapler" durchlesen,mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In wie weit war Lucas eigentlich an der Choreographie der Lichtschwertkämpfe beteiligt? Wurden die auch nach seinen Wünschen hin so insziniert? Sie waren nämlich alle in der gesamten PT einsame Spitze! Das fehlt der neuen Saga noch völlig zb.

Lucas hatte natürlich seine Gründe, warum er die Lichtschwertkämpfe in den Prequels wesentlich schneller inszeniert hat. Die Prequels zeigen die Jedis in ihrer Blütezeit. Es gab einen Orden, der regelmäßig neue Jedis ausgebildet hat. Die OT zeigt dagegen eine halbe unbewgliche Maschine, zwei alte Lehrmeister und einen Lehrling, der grade anfängt sich mit der Macht vertraut zu machen. Dementsprechend sehen auch die Lichtschwertkämpfe aus. Lucas hatte für ESB schon eine Choreographie ähnlich der Prequels für den Luke vs Vader Kampf vorgeschlagen bekommen. Die wurde allerdings komplett verworfen, weil Lucas es für falsch hielt Vader und Luke leichtfüßig durch die Gegend galoppieren zu lassen. Es sollten fast auschließlich beide Hände an den Lichtschwerten sein, damit der Eindruck ensteht sie würden einiges wiegen.

Da die ST ja krass an der OT angelehnt ist, hat man hier auch das selbe Scenario. Deshalb hätte ich es auch ziemlich absurd gefunden, würden Rey und Kylo ultra choreographiert durch die Gegend hüpfen. Die Art des Lichtschwertkampfes muss halt schon zum Scenario passen. ich glaube, das die ST in der Hinsicht bislang einen ordentlichen - guten Job macht.
 
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In wie weit war Lucas eigentlich an der Choreographie der Lichtschwertkämpfe beteiligt? Wurden die auch nach seinen Wünschen hin so insziniert? Sie waren nämlich alle in der gesamten PT einsame Spitze!

Waren sie? :verwirrt: Das Duell in Episode I war gut, keine Frage, aber in Episode II & III hatten wir Yoda als Papagei auf Speed und DAS Duell zwischen Obi-Wan und Anakin war auch ziemlich verhunzt. Kaum Dialog, stattdessen unnötiges CGi-Gewese und vollkommen sinnfreies Gefuchtel mit dem Lichtschwert, ohne dass ein Treffer gelandet wird. Die Duelle in Empire und Jedi mögen langsamer gewesen sein, aber sie waren emotional und sehr physisch.

Mir tut George Lucas fast ein wenig Leid. Er muss so eine überwältigende Fantasie und Vorstellungskraft haben und so eine kreative innere Kraft, und dann fehlen ihm die Ausdrucksmittel, um diese Vorstellungen umzusetzen

Zu Beginn seiner Karriere hatte Lucas durchaus ein Gespür für Ausdrucksmittel, und besonders im Schneideraum konnten ihm nicht viele das Wasser reichen. Der Erfolg von Star Wars hat seiner weiteren Entwicklung jedoch nicht unbedingt gut getan. Ein Teil von ihm mag ein visionärer Filmemacher sein, aber ein Teil von ihm blieb immer der Sohn eines Kleinkrämers aus einer nordkalifornischen Kleinstadt. Mit "Jedi" setzte mE eine Zäsur im Schaffen von George Lucas ein. EpVI hätte ein sehr viel besserer und tieferer Film werden können, hätte Lucas auf den Rat von Harrison Ford und Lawrence Kasdan gehört, und eine seiner Hauptfiguren sterben lassen, aber Lucas sah zu diesem Zeitpunkt Filme schon unter dem Gesichtspunkt, als Vehikel für Merchandising anzusehen, da es vor allem das war, was ihn reich gemacht hatte. Toy-able nannte er das, und er fürchtete unter anderem, dass ein toter Han Solo weniger Spielzeugfiguren verkaufen würde.

C.
 
An Emotionalität hat es auch bei dem Duell am Ende von Episode III nicht gefehlt meiner Meinung nach,wenn ich das jetzt mal direkt vergleiche mit dem Duell von Obi-Wan und Darth Vader in Star Wars: Eine neue Hoffnung.
 
GL als Hochstapler zu denunzieren legt eigentlich nur nahe, dass er mit der Erschaffung von Star Wars nichts oder nur wenig zu tun hatte, dafür aber die Lorbeer einheimst. Wer so etwas behauptet, sollte das lieber mit Beweisen untermauern können, sonst ist das ganze nichts anderes als Aufmerksamkeitsgeheische durch reißerische Schlagzeilen.
Ich hatte mich mal etwas über Georges Exfrau und ihr Mitwirken an Star Wars informiert und da wurde geschrieben, dass sie und ihre Arbeit immer etwas zu kurz gekommen seien. Ob dies nun wirklich der Fall war, weiß ich natürlich auch nicht.
 
Zu Beginn seiner Karriere hatte Lucas durchaus ein Gespür für Ausdrucksmittel, und besonders im Schneideraum konnten ihm nicht viele das Wasser reichen. Der Erfolg von Star Wars hat seiner weiteren Entwicklung jedoch nicht unbedingt gut getan. Ein Teil von ihm mag ein visionärer Filmemacher sein, aber ein Teil von ihm blieb immer der Sohn eines Kleinkrämers aus einer nordkalifornischen Kleinstadt. Mit "Jedi" setzte mE eine Zäsur im Schaffen von George Lucas ein. EpVI hätte ein sehr viel besserer und tieferer Film werden können, hätte Lucas auf den Rat von Harrison Ford und Lawrence Kasdan gehört, und eine seiner Hauptfiguren sterben lassen, aber Lucas sah zu diesem Zeitpunkt Filme schon unter dem Gesichtspunkt, als Vehikel für Merchandising anzusehen, da es vor allem das war, was ihn reich gemacht hatte. Toy-able nannte er das, und er fürchtete unter anderem, dass ein toter Han Solo weniger Spielzeugfiguren verkaufen würde.

C.

Den ersten Schnitt den Lucas zu ANH präsentiert hatte, soll wohl für unglaublich viel Verwirrung gesorgt haben. Einige Szenen waren viel zu lang, andere zu kurz. Es gab kein richtiges pacing. Am Ende sind u.a viele Dialoge mit "Biggs" weggefallen. Lucas damalige Frau (Marcia Lucas) hatte ANH durch kluges cutten noch gerettet. Lucas ist ein unglaublicher Visionär, aber am besten als kreativer Kopf aufgehoben. Das war schon damals so und hat sich mit den Prequels nur bestätigt.

In den neuen Filmen vermisse ich auch einfach diesen kreativen touch. Egal ob beim Worldbuilding, bei Fahrzeugen oder auch Charakteren. Es wird für meinen Geschmack viel zu viel recycelt. Ich finde es daher sehr traurig, das Kennedy erst etwas von "Keeper of the flame" und kreativen Kopf redet und seine Ideen bzw. ihn selbst dann einfach so wegwirft. Lucas hat Kennedy diese Aufgabe anvertraut und kriegt dafür einen dicken Tritt in den Hintern. Am Ende heißt es einfach, man will seine Ideen nicht und er ist kein Teil mehr von dem ganzen. Der Ami würde sagen, "he got screwed". Und auch wenn immer gesagt wird, "Disney mischt sich nicht ein", natürlich haben die einen Plan, wo die mit dem Franchise hinwollen. Die zahlten das Geld nicht aus Spaß. Mit dem Wissen hätte Lucas sein Franchise vermutlich nicht verkauft. Es ist schade. Ich hätte eine Kombination (wie bei der OT) aus guten Writern, Regisseuren + Lucas kreativen Einflüssen eigentlich für sehr vielversprechend gehalten.
 
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Mit dem Wissen hätte Lucas sein Franchise vermutlich nicht verkauft. Es ist schade. Ich hätte eine Kombination (wie bei der OT) aus guten Writern, Regisseuren + Lucas kreativen Einflüssen eigentlich für sehr vielversprechend gehalten.

Na dann wäre GL aber sehr, sehr, sehr naiv gewesen. Hätte er es so haben wollen, hätte er eine Klausel in den Kaufvertrag einfügen müssen. Die Frage wäre dann aber, ob Disney sich dann auf den Deal eingelassen hätte, oder ob sie dann weniger gezahlt hätten.
Stimmt, Marcia heißt die gute. Taucht ihr Name überhaupt in den Credits auf? Mal nachschauen.

Edit: Hab nachgesehen, Marcia wird als Editor aufgeführt und GL nicht. Also ist auch hier der Vorwurf des Hochstapelns widerlegt!
 
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Na dann wäre GL aber sehr, sehr, sehr naiv gewesen. Hätte er es so haben wollen, hätte er eine Klausel in den Kaufvertrag einfügen müssen. Die Frage wäre dann aber, ob Disney sich dann auf den Deal eingelassen hätte, oder ob sie dann weniger gezahlt hätten.
Stimmt, Marcia heißt die gute. Taucht ihr Name überhaupt in den Credits auf? Mal nachschauen.

Ja, das dachte ich eigentlich auch. Aber zu der These passt ja eigentlich das "white slaver" Interview. Da wirkte er schon ziemlich niedergeschlagen und frustriert.
 
Zu Beginn seiner Karriere hatte Lucas durchaus ein Gespür für Ausdrucksmittel, und besonders im Schneideraum konnten ihm nicht viele das Wasser reichen. Der Erfolg von Star Wars hat seiner weiteren Entwicklung jedoch nicht unbedingt gut getan. Ein Teil von ihm mag ein visionärer Filmemacher sein, aber ein Teil von ihm blieb immer der Sohn eines Kleinkrämers aus einer nordkalifornischen Kleinstadt. Mit "Jedi" setzte mE eine Zäsur im Schaffen von George Lucas ein. EpVI hätte ein sehr viel besserer und tieferer Film werden können, hätte Lucas auf den Rat von Harrison Ford und Lawrence Kasdan gehört, und eine seiner Hauptfiguren sterben lassen, aber Lucas sah zu diesem Zeitpunkt Filme schon unter dem Gesichtspunkt, als Vehikel für Merchandising anzusehen, da es vor allem das war, was ihn reich gemacht hatte. Toy-able nannte er das, und er fürchtete unter anderem, dass ein toter Han Solo weniger Spielzeugfiguren verkaufen würde.
Wobei man da fairerweise dazu sagen muss, dass Fords Rat in diesem konkreten Fall wohl wenig damit zu tun hatte, dass ihm viel an der Dramaturgie der Geschichte lag, sondern weil er von Star Wars augenscheinlich genervt war. Offen gesagt würde es mich nicht wundern, wenn er Disney zu dem Solo-Film gedrängt hätte, um seine Person noch über ihren Tod hinaus weiter von der Rolle zu distanzieren :D
Außerdem finde ich es fraglich, die Qualität und Tiefe eines Films an solchen Kriterien zu bemessen. Die berechtigten Kritikpunkte des Films liegen in anderen Dingen als der Tatsache, dass Han Solo nicht stirbt. Ein etwas zu lascher Mittelteil etwa, der durch die Ewoks nicht ausreichend getragen wird und so den Spannungsbogen über den ganzen Film hinweg nicht so gut spannt wie TESB etwa. Ich glaube, dass sich die Fans durch die Bank recht einig sind, dass die Stärken von RotJ in seinem Anfang und vor allem seinem Finale liegen. Han Solos Figur hat zwar durch das Happy End mit Leia eine gewisse "Verlaschung" erfahren IMO, aber welchen Mehrwert für den Film hätte sein Tod denn gehabt? Man hätte eine populäre Figur verheizt, Leia ihr Happy End (aus 1983er-Sicht) genommen und die Schlusszelebration hätte eher damit enden müssen, dass Luke und Leia beide in ihrer Trauer und ihrem Verlust vereint sind und sicher nicht zu "Celebrate the Love" abswingen. Das hätte doch dem schönen Abschluss der Trilogie schon auch das Märchenhafte genommen und zuviel Pyrrhussieg-Flair aufgestempelt. Ich finde nicht, dass das wesentlich besser gewesen wäre – allenfalls deprimierender.
 
Das hätte doch dem schönen Abschluss der Trilogie schon auch das Märchenhafte genommen und zuviel Pyrrhussieg-Flair aufgestempelt. Ich finde nicht, dass das wesentlich besser gewesen wäre – allenfalls deprimierender.

Genau das ist es. Ich meine, ich hätte irgendwo auch mal gelesen das Lucas so etwas gesagt haben soll wie "Die Zeit (80er Jahre) ist noch nicht reif für Heldentote, für Kinofilme ohne Happy End".
Also sinngemäß jetzt nur.
Die Trilogie hatte mit TESB ihren dunklen Höhepunkt direkt im Mittelteil, ich war mit 4 Jahren leider noch nicht alt genug um mitzubekommen, dass es für Fans der beiden Filme schlimm gewesen sein muss, nach dem Kino so stehen gelassen zu werden. Ich kann mir vorstellen dass es nach ROTJ ein richtiges "Aufatmen" unter den Star Wars Fans gab, dass nochmal alles gut ausgegangen ist. Andere Zeiten.
 
Ich schließe mich da Geist an. Harrison Ford wollte mit ziemlicher Sicherheit wirklich einfach nur die Figur loswerden. Das es dazu nicht gekommen ist hatte nichts mit "Die Zeit ist noch nicht reif" zutun, die 70er waren weit härteres Kino und das Publikum einiges gewohnt IMO. Es ist immer auch eine Frage, wie passend ein Heldentod oder bittersüßes Ende oder Ähnliches ist. In Hans Fall war mit TESB einfach ganz klar eine Beziehung zu Leia etabliert und ROTJ war dann auch ganz klar als Abschluß festgelegt. Natürlich kann man auch immer Erwartungen unterlaufen aber ich denke die Gefahr, dass sowas als reiner Selbstzweck genutzt wird und das Werk selbst nicht profitiert oder sogar im Gegenteil dadurch beschädigt wird ist hoch.
 
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