Silent Sundays – Themenabend und Stummfilmblog

Berlin: Die Sinfonie der Großstadt (1927) ist ein Dokumentarfilm von Walther Ruthmann und Musik von Edmund Meisel. Am liebsten würde ich ja gerne den ganzen Film hier einbinden, allerdings weiß ich nicht ob der Film schon Gemeinfrei ist, außerdem konnte ich keine Vollversion mit der original Musik finden. Deshalb muss ein kleiner Ausschnitt aus dem Drittem Akt genügen.

Der Film lässt sich sehr gut mit dem russischem Film "Der Mann mit der Kamera (1929)" vergleichen, da sie thematisch sehr ähnlich sind und das Leben in einer großen Stadt darstellen. Der Unterschied liegt hier aber zu großen Teilen im Schnitt und im Tempo, Berlin ist im vergleich wesentlich ruhiger und langsamer, auch wenn die Anfangssequenz viele künstlerische Freiheiten hat und auch sehr schnell im Schnitt ist, so ändert sich dies in der nächsten Szene als die schlafende Stadt gezeigt wird, dann sehen wir Panoramaaufnahmen der Stadt, leere Straßen etc. Diese Sequenzen dürften gerade für Historiker interessant sein, da man hier wirklich sehr schöne Aufnahmen von Berlin vor dem zweitem Weltkrieg hat. (@Jedihammer könnte dazu bestimmt viel sagen.) Dann wacht die Stadt langsam auf, die ersten Menschen betreten die Straßen und es wird richtig lebendig wie sich die Straßen immer mehr füllen, die Fabriken ihre Arbeit aufnehmen, so wird der Film ebenfalls wieder hektischer. Aber die Montagen erreichen nie ganz dieses Tempo und den Surrealismus von der Mann mit der Kamera. Höchstens als ein paar Werbeträger in Kostümen mit großen Köpfen durch die Straße laufen. Oder als im Zoo ein Kind mit den Löwenbabies spielt und diese am Schwanz zieht.

8/10
 
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Ich habe über diese Woche verteilt drei kurze Stummfilme angesehen.

Entr'acte (1924) von Réne Clair, diesen Film habe ich vor Jahren mal in einer Galerie gesehen und zufällig in den Empfehlungen von IMDb des letzten Stummfilms wiedergefunden, der Plot kam mir so bekannt vor, das ich ihn mir einfach nochmal ansehen musste einfach um zu sehen ob es auch dieser Film war.
Entr'acte ist ein Film des Dadaismus und damit ein sehr surreales Werk und einfach nur Verrückt was dort alles passiert, ein bärtiger Mann im Tütü tanzt und hüpft auf einer Glasplatte, eine Kanone fährt mit Stopp-Motion Technik von selbst herum, ein Jäger wird erschossen und auf der Beerdigung wird der Trauerzug von einem Kamel gezogen, als der Waagen dann beschließt selbst eine Spritztour durch die Stadt zu machen und der Trauerzug dann in einer Verfolgungsjagt durch die Straßen flitzt und die Trauergäste teilweise in Zeitlupe hinterher springen und die Fahrt immer rasanter und die Schnitte und Musik immer hektischer werden. Die Jagt endet dann als der Waagen einen Unfall hat und der Sarg auf eine Wiese fliegt. Als sich die Trauernden um den Sarg versammeln, öffnet sich dieser und der Tote steigt heraus und hält einen Zauberstab in der Hand mit dem er dann alle Gäste einen nach dem Anderem verschwinden lässt.

9/10 Dada

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One Week (1920) (Flitterwochen im Fertighaus) von Edward F. Cline ist ein Kurzfilm mit Buster Keaton in dem ein frisch verheirates Paar ihre Flitterwochen mit dem Hausbau verbringen. Am Montag dem 9. heiraten Sie und auf der fahrt versucht ein Rivale die Braut zu entführen was allerdings scheitert, trotzdem kommen sie an ihrem neuem Haus noch an. Allerdings wird ihr Fertighaus erst angeliefert und sie müssen es selbst zusammen bauen. Und dies machen sie auch schön nach Anleitung, allerdings hat der Rivale die Kisten vertauscht wodurch ihr neues Haus sehr unorthodox fertiggestellt wird. Am Freitag den 13. feiern sie dann einstand zusammen mit der Familie, wie üblich geht alles Schief, speziell als es anfängt zu stürmen dreht sich das ganze Haus wie ein Karusel auf der Achse und wird stark beschädigt. Am Samstag den 14. erfahren sie das sie ihr Haus auf dem falschem Grundstück gebaut haben, da sich das Schild von Nummer 66 auf 99 gedreht hatte. Also müssen sie am Sonntag dem 15. mit ihrem Haus umziehen und dabei auch Bahngleise überquren, ich muss wohl nicht sagen was am Ende damit passiert. ;)

8/10 Fertighäusern

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Dann habe ich Heute noch La souriante Madame Beudet (1924) (Das Lächeln der Madame Beudet aka. Madame Beudet Sonniges Lächeln) von Germaine Dulac gesehen. Irgendwie kann ich hierzu jetzt gar nicht viel sagen, nur das der Titel nicht stimmt, man sieht Madame Beudet nicht ein einziges mal lächeln. Madame ist nämlich unglücklich verheiratet und wird von ihrem Mann nicht beachtet und misshandelt. Er vergleicht Sie mit einer Puppe, so zerbrechlich. Außerdem hat er so einen "Running Gag" das er sich eine leere Pistole an die Schläfe hält und so tut als ob er gleich Selbstmord begeht. Dies nutzt Madame Beudet aus als ihr man im Theater ist und sich Faust mit seinen Freunden ansieht, lädt sie heimlich die Pistole. Am nächsten Tag fehlt eine wichtige Rechnung und Monsieur gerät deswegen in Rage und zerbricht eine Puppe, und trägt aus Schuldgefühl deren Kopf in der Westentasche dann mit sich herum. Als die beiden dann allein sind und die Rechnung wieder aufgetaucht ist macht Monsieur seinen üblichen Witz mit dem vorgetäuschtem Selbstmord, nur das er diesmal sagt eigentlich sollte nicht ich mich erschießen sondern dich und richtet die Pistole auf seine Frau und schießt, trifft aber nur eine Vase. Vor Schreck und Glück fällt er ihr dann um den Hals und sagt wie leidt es ihm tue. Dann Wideangel Aufnahme vom Raum, eines der Portraits zeigt nun ein Puppentheater mit den Handpuppen in der selben Position wie die Beudets, Vorhang oder eher de Leinwandt des Puppentheaters schließt sich und der Film endet.

Ich muss dazu jetzt allerdings sagen, dass dies wohl eine gekürtzte Version des Films war die nur 39 Minuten ging und mal auf Arte lief, die Titelkarten waren also Bilingual oben Französisch und unter Deutsch, was schon recht amüsant war, der Film geht laut IMDb aber 54 Minuten es scheinen also rund 15 Minuten Filmmaterial verloren gegangen zu sein.

6/10
 
Hab hier noch was ganz besonderes gefunden, der erste experimentelle Tonfilm der Filmgeschichte von 1894!
Ton und Bild wurden gleichzeitig, aber separat aufgenommen und wahrscheinlich manuell synchronisiert, da es zu der Zeit noch nicht möglich war den Film selbst mit einer Tonspur zu versehen. Die Wachsrolle des aufgenommenen Tons galt Jahrzehntelang als verschollen und 2002 wurde dieser kleine 17 sekündige Film restauriert und Film und Ton übereinander gelegt.
 
Faust eine deutsche Volkssage (1926) von F.W. Murnau und Emil Jannings als Mephisto. Ein beeindruckender Epos des deutschen Films und auf einer Stufe mit Nosferatu, Das Kabinett des Dr. Caligari, Metropolis usw. auch wenn Faust verglichen zu denen nicht ganz so bekannt ist.
Die Geschichte von Faust sollte ja bekannt sein. Mephisto wettet mit einem Erzengel um das Schicksal der Erde in Form ob der Alchemist Faust nun als gut oder böse herausstellt. Und Marnau adaptiert die Geschichte wirklich genial und nutzt die Technik die ihm zur Verfügung steht voll und ganz. Schon die erste Sequenz wie Pest, Hunger und Tod über die Erde herfallen und die Wette aufgesetzt wird, ist sehr beeindruckend inszeniert. Der erste Akt und das Finale überhaupt sind sehr packend, der Mittelteil hat allerdings seine Längen, aber auch sehr lustige Szenen. dies ist überwiegend Emil Jannings als Mephisto zu verdanken, der einfach genial spielt, vorallem durch die Mimik, mit dem sardonischem Lächeln und den verschiedenen Fratzen die er zieht und ganzen Gesten mit den Händen.
Spezial Effekte, Maske und Kostüm wären wohl Oskarwürdig gewesen.

9/10
 
Within our Gates (1920) von Oscar Micheaux, dieser Film ist historisch gesehen ziemlich interessant, da es ein Film von einem afroamerikanischem Regisseur ist, in dem sowohl weiße als auch schwarze Schauspieler darin mitspielen, was heute natürlich selbstverständlich ist, war für 1920 wohl ein ziemliches Novum, wenn man die herrschende Rassentrennung bedenkt und dass es 1919 in den USA zu starke Rassenaufständen und Unruhen mit Lynchmobs im sogenanntem Blutrotem Sommer kam, dann ist dieser Film geradezu revolutionär. Der Film war eine Reaktion auf David W. Grifiths rassistisches Epos Geburt einer Nation (1915) und kann als eine Art Gegendarstellung betrachtet werden, um die Situation der Schwarzen Bevölkerung zu verdeutlichen.

Sylvia Landry eine gebildete Schwarze, möchte sich dafür einsetzen das ihre Angehörigen "Negros" (der Begriff wird im Film die ganze Zeit über neutral und nicht wertend verwendet) die selben Chancen im Leben erhalten wie die Kinder der kaukasisischen Klasse und reist deswegen nach Chicago, wo sie 5000$ auftreiben will um Geld für eine Schule für Schwarze zu sammeln. Zuerst zieht sie recht erfolglos von Haus zu Haus, bis sie nach einem Autounfall an die wohlhabende Elena Warwick gerät, welche ihr das benötigte Geld spendet, und den Betrag sogar noch verzehnfacht, nachdem eine rassistische Freundin versuchte es ihr auszureden. Und das ist nur die Hälfte der Geschichte, der Rest ist wesentlich dramatischer, komplexer und brutaler, zwar nicht explizit dargestellt,aber trotzdem kommen dann noch ein Lynchmop, ein Mord, eine Hinrichtung und eine Vergewaltigung vor. Kein Wunder das dieser Film dann mit den Zensoren kämpfen musste und danach für eine ganze weile Verschollen war, bis er dann wie meistens eher unerwartet wieder auftauchte und restauriert werden konnte.

7/10
 
Erde (1930) von Alexandr Dovzhenko ist ein russischer Stummfilm der vorallem durch seine wirklich schönen Landschafzsaufnahmen von reifendem Obst auffällt und als ein Klassiker des Films gilt. Ich persönlich fand ihn eher mittelmäßig, speziell wenn man ihn mit Filmen wie Panzerkreuzer Potemkin, Streik, Mutter, den Mann mit der Kamera oder Ivan den schrecklichen vergleicht, dann kommt einem Erde eher wie ein künstlerischer Propaganda Film vor, in dem der Kommunismus als das beste überhaupt dargestellt wird. Dialoge und Story lassen allerdings zu wünschen übrig. Der Film fängt schon recht ruhig und schön an, mit einem sterbenden altem Mann und spielenden Kindern, und Dialogen wie "ich sterbe" und der Antwort "dann tue es doch", usw.

Aber ich glaube um den Film wirklich verstehen zu können muss man sich erst die Zeit und Geschichte bewußt machen. Sonst versteht man wirklich nicht warum die Ankunft eines einzigen Traktors einen solchen Enthusiasmus und Hype im ganzem Dorf auslöst.

Ich gebe dem ganzen aber trotzdem eine solide 6/10.
 
Mädchenlos (Way Down East) ist ein Melodrama von D.W. Griffith aus dem Jahr 1920 über Liebe, Verrat und verlorenen Unschuld durch einen Heiratsschwindel. Historisch relevant wird diese Geschichte aber erst durch die Feministische Botschaft was für ein Doppelstandard herrschte zwischen Mann und Frau, dass Damen jungfräulich in die Ehe gehen müssen während sich Herren erst mal die Hörner stoßen sollen. Speziell wenn man als Frau dann noch ein uneheliches Kind hat, und der Vater vor der Geburt einfach davon läuft. Allerdings ganz so war es nicht, den die junge Anna Moore ging eigentlich davon aus das sie ihren geliebten geheiratet hatte, diese Ehe war aber nur vorgetäuscht. Nachdem Lennox seine Nicht-Gattin verlässt, gebärt sie ein Kind, welches aber bald stirbt. Da sie aber keinen Mann hat, muss sie das Frauenhaus in dem sie lebte verlassen und wandert umher bis sie an einen Hof kommt und dort aufgenommen wird. Dort wird die hübsche Anna dann auch bald von den Männern umgarnt, welches mMn der schlechteste Teil des Films ist, den es artet schnell in die für die Zeit typische Slapstick aus als sich die drei Interessenten dann gegenseitig in die Quere kommen. Besonders auffällig ist Professor Sterling, der sehr tollpatschig und schüchtern ist und mich sehr an die verschiedenen Rollen von Harold Lloyd erinnert hat.
Es kommt jedenfalls wie es kommen muss. Annas Vergangenheit wird aufgedeckt und sie steht wieder kurz vor dem Rausschmiss, da ihr auch nicht geglaubt wird das sie betrogen wurde, rennt sie darauf aus dem Haus, auf den zugefrorenen Fluss, wo sie von ihrem Verehrer David gerettet werden muss.
An und für sich kein schlechter Film, mir hat er aber aus verschiedenen Gründen nicht wirklich gefallen. Zum einem halte ich die Grundthematik für wichtig, aber ein Film wie Les Miserables setzt es einfach besser um. Außerdem fand ich die Musik gar nicht schön, da es doch sehr viel Musik aus einem bekanntem Repertoire war, das auch oft in den frühen Disney Silly Symphonies Shorts benutzt wurde, und nach einer weile einen einfach stört. Hinzu kommt noch das ich Griffiths Filme meistens nicht besonders mag. Deshalb, nur eine 6/10, mit potenzial nach oben.
 
Heute war Carmen (1915) von Cecill B. Demill an der Reihe, kein schlechter Film, aber mir hat er nicht sonderlich gut gefallen. Der Soundtrack war aber gut, da musikalisch Carmen einfach ein Klassiker für sich ist. Storymäßig erfüllt Carmen aber so ziemlich jede Trope die das Liebesdrama zu bieten hat. Viel hinterlist und Verrat, besonders bei der Hauptfigur Carmen, die einen wirklich widerlichen Charakter hat.
Cinematographie und Kostüme waren aber sehr schön zum ansehen. Allerdings haben sie es mit dem Farbfiltern etwas übertrieben.

6/10

Dann habe ich noch einen Short mit Buster Keaton gesehen, The "High" Sign (1921) der war wirklich sehr lustig, speziell die Verfolgungen quer durchs Haus waren sehr speziell inszeniert, weil sie 4 Räume des Sets gleichzeitig gezeigt haben und wie sie da hin und her rennen, rauf und runter durch Geheimtüren, Löcher im Boden und Klettertouren an der Häuserfassade samt Sprüngen und Fällen aus den Fenstern. Das war wirklich ein Highlight zum ansehen mit exzellentem Pacing. Mit dem Set des Trickhauses haben sie sich echt übertroffen.

7/10
 
The Wizard of Oz (1925) von Larry Semon, ist als komödie nicht mal so übel, aber als Adaption von L. F. Baums Zauberer von Oz ziemlich weit vorbeigeschossen, für die Zeit eine wirklich freie Adaption die sich nur schwer mit den vielen anderen Adaptionen nur schwer vergleichen lässt. Die Geschichte ist sehr stark verändert worden und die meisten Charaktere sind kaum zu erkennen, die hälfte des Films spielt auf der Farm und erst nach knapp 50 Minuten kommt Dorophy und co. in Oz an.
Der Film beginnt mit einem Mädchen das ihren Opa, der wohl Puppenmacher ist und auf dem Tisch eine Marionette von Zinnmann, Vogelscheuche und Löwe stehen hat, fragt ob er ihr eine Geschichte vorlesen kann. Das Buch hat das Mädchen auch dabei und es ist L. Frank Baums Wizard of Oz. Im Prolog sehen wir dann ein Fest wo in OZ Premierminister Kruel eine Party feiert und die Gäste von seinem Zauberer unterhalten lässt.
Dem Mädchen gefällt dieser Teil der Geschichte nicht und wir wechseln zur Farm wo Dorthy lebt und von ihrem großem übergewichtigem Onkel missachtet wird, ein Schwarzer names Snowflake in der Sonne liegt und eine Wassermelone isst und sich vor der Arbeit drückt (eine sehr rassistische Darstellung der Arbeitsmoral der Schwarzen Bevölkerung zu dieser Zeit und äußerst kritisierenswert). Dann gibt es noch eine gutherzigen Arbeiter, gespielt von einem jungen Oliver Hardy der in liaison mit Dorthie ist und einen Tollpatsch, der vom Regisseur Larry Semon gespielt wird, und geradezu in eine Dick und Doof routine mit dem fetten Onkel Henry verfällt, was den Film dann für gut zwanzig Minuten in die länge streckt.
Als Dorothy ihre Tante Em fragt warum Onkel Henry immer so gemein zu ihr ist, sagt Em nur das er gar nicht ihr Onkel sei, in wahrheit wurde sie als Windelkind ihnen vor die Tür gelegt, zusammen mit einem Brief der an Dorothies 18 Geburtstag geöffnet werden soll. An diesem 18 Geburtstag tauchen dann ein paar Schergen von Minister Kruel auf, die versuchen den Brief zu stehlen und Dorophie an einer Mühle in der Luft gefässelt hängen lassen. Noch mehr Slapstick um den Brief und die Rettung Dorothies aus Luftigen Höhen, bis ein Gewittert aufzieht und der Hurricane dann schließlich die Farm mit sich nach Oz trägt.
In Oz stellt sich dann schnell raus das Dorothie die vermisste Königin von Oz ist, dies gefällt Minister Kruel gar nicht und er will die ganze Bande verhaften lassen, aber Prinz Kynd schreitet erstmal rettend ein und hält eine Schützende Hand über Dorothie und Onkel Henery. Die drei anderen haben weniger Glück und müssen flüchten und sich verstecken.
Der Tollpatsch verkleidet sich als Vogelscheuche, Olli als Zinnmann und der schwarze Snowflake als feiger Löwe.

Als Komödie würde ich noch eine 6/10 geben.
Als Adaption, maximal 3/10, da einfach zu viel anders ist und zu viel fehlt, wie etwa die Hexen von Oz.
 
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Die Büchse der Pandora, Deutschland 1929 von George Wilhelm Pabst, eine Nero Film Produktion, stand eine ganze weile auf Index, das alles zusammen klingt schon herrlich ironisch zusammengemischt. :D Die Story des Films selber fand ich hingegen jetzt nicht ganz so interessant wie den Titel, da die Geschichte selbst ist eher so in die Richtung von der Blaue Engel geht, mit einer Frau Lulu, die im Cabaret als Tänzerin arbeitet und natürlich einen wohlhabenden Geliebten, Dr. Ludwig Schön hat. Dieser möchte diese aber nicht heiraten, da solche Frauen nur Unglück brächten. Und wie es natürlich kommen muss, heiraten die beiden dann doch und der Mann stirbt als das Mädchen umbringen will. Die Frau wird zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, flieht dann aber mit ihrem Schwiegersohn Alwa schön und die beiden gehen eine Romanze ein und leben quasi von der Hand in den Mund. Leider hat Alwa ein Spielproblem und auf Lulu wird ein hohes Kopfgeld ausgesetzt, womit die beiden ständig in Gefahr sind und niemanden trauen können.
Wie es so kommt macht Alwa beim Glücksspiel eine Menge schulden und Lulu soll verkauft werden um die Schulden zu begleichen. Quasi entweder du gibst dich diesem Mann hin, oder du kommst ins Gefängnis.
Die ganze Sache eskaliert dann noch mehr als Alwa beim Betrügen im Spiel erwischt wird und endet damit das Alwa Lulu in der Weihnachtsnacht tötet.

Alles sehr aufregend und ich kann sehen warum dies damals wohl höchst skandalös gewesen sein muss, man sieht auch relativ viel Haut mit sehr tiefen Dekolletés und dergleichen, der Film war halt seiner Zeit etwas voraus. Passt aber irgendwie in die Roaring Twenties. Von der filmischen Machart her erinnert mich die Beleuchtung, das Staging sowie die Kameraführung sehr ans Hollywood der dreißiger und vierziger Jahre, was ich doch etwas überraschend fand. Von einem deutschen Expressionismus war jedenfalls nichts mehr zu erkennen.
Persönlich fand ich den Film stellenweise aber etwas langatmig, und irgendwie hatte ich unter dem Titel eher etwas griechisches vorgestellt. Eben eine Adaption des Mythos. Aber dafür bekommen sie das aristotelische Drama ganz gut hin, da der Film in 8. Akten erzählt wird und doch die eine oder andere parallele aufweisen mag. Ein 5. Akter wäre mir aber lieber, da traditioneller gewesen. ;) So war es eher so als ob man nach Ödypus noch Ödipus auf Kolonus dran hängt. Man könnte also fast sagen das zwei zusammenhängende Geschichte erzählt werden, da sich die zweite Hälfte stilistisch doch von der ersten abhebt, aber doch miteinander verbunden sind.

IMDb gibt dem Film eine 8,0/10, was durchaus gerechtfertigt ist. Ich persönlich würde ihn eher bei 6,5/10 einordnen, aber das mag auch nur an meiner Laune liegen.

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Nächste Woche ist Ostern, traditionellerweise kommt dann im Fernsehen oft Cecil B. DeMilles die 10 Gebote. Das werde ich mir auch ansehen, allerdings die Version von 1923. Japp, selber Regisseur, selbe Thematik. Da aber an diesem Osterwochenende 15 Filme von meinen vielen Listen kommen, werde ich mir einen direkten vergleich sparen.
 
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Die Zehn Gebote von Cecil B. DeMille aus dem Jahr 1923 ist ein frühe Verfilmung von Moses Exodus Geschichte, diese stellt allerdings nur den Prolog für eine zeitgenössische Geschichte dar, ich war überrascht das diese Bibel-Adaption sich nach 50 Minuten in einen christlichen Propaganda Film verwandelt der einen an Moderne Filme wie God's not Dead und dergleichen erinnert.
Aber zum Prologe, er beginnt mit einer ägyptischen Baustelle mit den hebräischen Sklavenarbeitern, Miriam Moses Schwester hilft einem Sklaven der zusammengebrochen ist mit Wasser, als der Pharao auftaucht befiehlt er weiter zuarbeiten und der zusammengebrochene Sklave wird überrollt. Szenenwechsel, Moses taucht vor dem Pharao auf, er hat schon neun Plagen über die Ägypter gebracht und warnt ihn erneut. Der kleine verzogene Sohn des Pharao verhöhnt Moses und drischt mit einer Peitsche auf ihn ein.
Am nächsten Abend schlägt die zehnte Plague zu, das hebräische Volk verlässt Egypten und der Pharao trauert um seinen Sohn. Er rafft sich aber auf und verfolgt die Hebräer. Diese sind schon am Rotem Meer angekommen und Moses hält die Ägiptische Armee mit einer Feuerwand auf während sein Volk durch das getrennte Rote Meer flieht. Dies Szene war für die Zeit wohl besonders beeindruckend mit anzusehen und hier wurde sogar mit Farbe gearbeitet, oder zumindest zwei verschiedenen Farbfiltern zur selben Zeit. :p Als die Ägypter dann den selben Weg gehen werden sie vom Meer verschlungen.
Dann kommen wir zur Szene in der Moses die zehn Gebote erhält und sein Volk den goldenen Götzen baut und feiert. Diese Schlüsselszenen haben mich dann doch sehr an die spätere Verfilmung erinnert. Speziell wie aus dem Feuer die zehn Gebote entstehen, nur das Moses diese dann selber in den Stein gemeißelt hat. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass dort die Tänzerin Lepra bekommen hat (oder ob das in der Bibel erwähnt wird.) Jedenfalls zerschmettert Moses die Tafeln auf dem Boden und dann kommt noch eine Titelkarte die besagt das 3000 Hebräer an diesem Tag starben. Dann kommt der Szenenwechsel zu der Modernen Geschichte.

Dieser Prologe ist ziemlich lang und geht knapp 50 Minuten, was ein bisschen weniger als die Hälfte des Films ist. Die entscheidenden Schlüsselszenen sind vorhanden, es fehlt halt die komplette erste Hälfte von Moses Kindheit und Jugend, der Brennende Dornbusch und die ersten 9 Plagen. Wenn der Film eine reine Adaption gewesen wäre, dann wäre dies bestimmt noch dabei gewesen, zusammen wie die Hebräer dann noch nach 40 Jahren ins heilige Land kommen.
Die zweite Hälfte hat mir dann nicht mehr gut gefallen. Dort liest eine alte konservative gläubige Frau, Mrs. McTavish aus der Bibel und ihr Erwachsener Sohn, Dan ist Atheist und verhöhnt ihren Glauben, betet aus Spaß einen goldenen Adler Anhänger an, und wird dann rausgeworfen. Später lernt er ein Mädchen kennen, die auch atheist ist und er möchte ihr einen Antrag machen, um das zu feiern legen sie eine Platte auf und tanzen, doch es ist Sonntag und das gefällt der Mutter gar nicht. Die beiden verlassen dann das Haus und versprechen das sie alle 10 Gebote brechen werden.
3 Jahre später ist Dan Bauunternehmer und sein Bruder John Zimmermann, zusammen bauen sie eine Kirche. Dan unterschlägt aber Gelder, Besticht Amtsträger, Schmuggelt und benutzt schlechtes Baumaterial, verdünnt den Zement mit Sand usw. Er ist sogar schon fast Stolz darauf das er 9 der 10 Gebote schon gebrochen hat. "Nur umgebracht hat er noch keinen". Als Dans Frau die Baustelle besucht albert sie mit John ein wenig herum und fällt fast vom Kirchendach, da ein Stück Stein abbricht. John fällt auf das der Zement vermurkst ist und stellt sich seinem Bruder gegenüber und will die Baustelle aus Sicherheitsgründen schließen lassen. Während des Streits besucht Mrs McTavish zufällig ebenfalls die Baustelle und es bilden sich risse im Gemäuer und eine Wand bricht über ihr zusammen.
-> Dramatische Ironie, die Gläubige wird von einer Kirchenmauer erschlagen, die ihr atheistischer Sohn gebaut und vermurkst hat. "Fighting with his back against the wall - Dan begins to realize, that if you break the Ten Commandments - they will break you."
Nach dem Unfall ist Dan im argen, da er pleite ist und ihm vielleicht auch eine Gefängnisstrafe droht, sucht er seine Geliebte auf um sich Geld zu leihen, doch diese hat kein Geld, aber die Perlen und Schmuck den er ihr Geschenkt hat. Er fällt über sie her und stielt er die Perlenkette. Doch seine Geliebte ist eine Etflohene von einer Lepra Insel und hatte sich auf Kalkutta auf eines seiner Schmugglerschiffe geschmuggelt, und hat Dan nun wohl mit der Lepra angesteckt. -> Dramatische Ironie. Im Zorn erschießt Dan seine geliebte, womit er auch das letzte der zehn Gebote gebrochen hat.
Der Film endet dann zwanzig Minuten später mit Dan auf der Flucht vor der Polizei, wie auf einem Boot irgendwo an einem Kliff im Golf von Mexiko untergeht, und Mary wie sie mit John zusammenkommt, als er ihr aus der Bibel vorliest wie Jesus einen Leprakranken heilte. Und so heilt John "Carpenter" Mary von ihrer Lepra Krankheit und die beiden lebten Glücklich bis an ihr Ende.


Stilistisch mag der Film ja nicht schlecht sein. Er benutzt jedenfalls viel Filmpoesie und die beiden Hälften stehen im Reim zueinander, aber gefallen muss einem diese Art Film ja deswegen nicht. Eine reine Adaption der Bibelgeschichte hätte mir jedenfalls besser gefallen.

5/10 Geboten
 
Zwei Waisen im Sturm (1921), noch ein Film von D.W. Griffith, diesmal geht es um zwei Damen die als Babies von ihrer Mutter gerissen wurden und als Waisen während der Französischen Revolution aufwachsen.
Eine der Beiden Louise erblindet und wird von einer schrecklichen Bettlerin, einem richtigem Mannsweib entführt, da sie ihre Not und Schönheit ausnutzen will.
Ihre Schwester Henrietta will Louise natürlich wiederfinden, und verbringt den Großteil des Films nach ihr zu suchen, zu ihrem Unglück kommt es gerade jetzt zur Revolution und ihr größter Benivikator und Freund ist Aristokrat und wird selbst verfolgt. Gegen Ende werden die Beiden verhaftet und sollen zum Tode verurteilt werden. Im Gericht treffen Henrietta und Louise dann wieder aufeinander, doch Henrietta wird zum Tod durch Guillotine verurteilt, da sie einem Adligen Unterschlupf gewehrte.


Der Film hat seine Längen und ist mit 150 Minuten viel zu lang für eine solche Geschichte. Die Schlachtszenen sind für die Zeit aber nicht so schlecht und die Cinematographie, Kostüme, Sets ect. sind sehr gut gemacht. Visuell ist der Film also ziemlich gut. Aber die Story trifft nicht meinen Geschmack.

6,5/10 Perücken mit Bommel

Ich glaub Griffiths Hauptproblem ist, das seine Filme zu ambitioniert sind, sie sind einfach zu dialoglastig für die Stummfilm Zeit, speziell wenn die Charaktere dann auch noch Singen und dies ein wesentlicher Teil des Charakters ist, geht zu viel verloren.
Aber beeindruckend sind sie allemal. Speziell wenn man an die ganzen anderen Limitierungen der Zeit denkt.
 
Greed, die Gier nach Geld (1924) von Erich von Strohheim. Ein sehr interessanter Film, wobei ich die Hintergründe dazu auch sehr interessant finde. Dieser Film war nämlich mal als über 9 stündiges Epos angesetzt, aber dem Studio gefiel diese Fassung gar nicht und machte eine zweistündige Fassung daraus. 1999 wurde der Film dann restauriert und es entstand der vierstündige Greenwood Cut, den ich mir heute angesehen habe. Diese Fassung ist relativ speziell, da sie auch sehr viele Stillbilder benutzt, ich würde sogar fast sagen, die Hälfte des Films besteht aus solchen Momentaufnahmen auf die dann ran und rausgezoom wird um die Lücken in der Geschichte zu füllen. Ansonsten würden einem wohl entscheidende Momente verloren gehen und es muss schon einiges der Zensur zum Opfer gefallen sein, eigentlich sollte ich dafür glatt noch die andere Schnittfassung ansehen.
Ansonsten ist noch erwähnenswert das der Film sehr auf die Handschiegl Colerierungstechnik zurückgreift, dort werden einzelne Segmente des negatives eingefärbt und diese Technik geht auf Cecill B. Demill zurück, der diese Technik 1916 entwickeln lies, siehe auch die erwähnte Szene aus den Zehn Geboten (1923) von vor zwei Wochen

7/10 Goldzähnen
 
Nochmal ein Film von Ehrich von Strohheim, Närrische Weiber (1922) ist sein dritter Spielfilm der ihm dann auch einen gewissen Ruf in Hollywood einbrachte, den dieser Film war einer der ersten Hollywoodfilme die ein Budget von über einer Millionen Dollar hatte, so wurde etwa ein sehr großes Set von Monako extra für den Film gebaut, da Strohheim ein sehr pedantischer Regisseur war der auf alle Kleinigkeiten achtete und unerheblich viele Takes der Szenen schoss und sein Werk auch hier in epischer breite erzählen wollte, als Mehrteiler der zwischen 6 und 8 stunden gehen sollte, aber wie bei Greed wurde der Film runtergekürzt, mit dem Unterschied das es hierzu keine Langfassung gibt, es gibt zwar mehre Schnittfassungen, aber diese gehen alle zwischen 120 und 140 Minuten.
Der Film selbst ist mit all der Mühe meines Erachtens aber eher unerheblich für die Filmgeschichte, gibt zwar ein paar sehr schöne Szenen, aber nichts was mich wirklich beeindruckt hat. Das Millionenbudget konnte ich ihm jedenfalls nicht wirklich ansehen. Die geschichte selbst ist allerdings äußerst Dramatisch und handelt von einem trickbetrüger der sich als russischer Graf und Offizier ausgibt der im Exil lebt und Geldnöte hat und mit dieser Geschichte das herz von Frauen erweicht die er mit dieser Masche um ihr Geld bringen will. Mit dem Setting in Monaco spielt dann natürlich das Glücksspiel eine große Rolle und man sieht sehr viel vom Nachtleben in den Casinos und es ist davon auszugehen, das sehr viel der damaligen Zensur zum Opfer fiel. Immerhin gingen durch die Kürzung des Films ganze Nebenhandlungen verloren.

So wie der Film ist, kann ich ihm da leider nur eine 5/10 gehen, eine halbe Note für einen halben Film.
 
Ich habe mir diese Woche mal etwas anderes gedacht, da ich von Charlie Chaplin bisher noch nicht so viel gesehen habe, außer seiner wirklich berühmten Produktionen, dachte ich mir, ich fange mal vorne an und sehe mir seine ersten Kurzfilme an die er 1914 mit Keystone produziert hat.

Making a Living
Chaplin in seiner ersten Rolle, hier spielt er mal einen eher antagonistischen Charakter der in seiner Körpersprache schon an den späteren Tramp erinnert, aber ein ziemlicher Schwindler ist.
5/10

Kid Auto Races at Venice
Ok, hier ist Chaplin das erste mal als The Tramp unterwegs. Dort dokumentiert gerade ein Filmteam ein Seifnkistenrennen und der Tramp will sich profilieren und schleicht sich die ganze Zeit über ins Bild. Hipster Photobombing. ^^
Das beste ist, zuerst meint man Chaplin sei nur zufällig im Bild, da zuerst nur aus der Perspektive des Kamerateams geschossen wird.
6/10

Mabel's Strange Predicament
Hier ist der Tramp ein betrunkener in einem Hotel. Etwas sympathischer (oder zumindest mitleiderregender?) als in den vorherigen zwei, aber immer noch ein ziemlicher Unruhestifter und ein Schwerenöter. Arme Mabel. :P
6/10


A Thief Catcher
Hier spielt Chaplin nicht den Tramp sondern nur eine kleine Rolle als Polizisten. Die Hauptrolle hat hier Ford Sterling als Suspicious John, was für ein Hampelmann.
Außerdem ist dies ein verlorener und wiedergefundener Film der 2010 restauriert wurde.
6/10

Between Showers
Der Hampelmann kehrt zurück und klaut einem Polizisten den Regenschirm. Amateurhafte Clownshow.
4/10

Ok, ich denke das reicht, vorerst. Vielleicht schaue ich später noch ein paar mehr an. Keystone hat 1914 immerhin 36 Filme mit Chaplin herausgebracht.
 
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Heute war ein japanischer Kurzfilm aus dem Jahr 1921 über den Heldenhaften Jiraya an der Reihe

Ich habe die Geschichte nicht ganz verstanden da ich mit dem Mythos nicht so gut bewandert bin, für einen so frühen Samuraifilm der auf Kabuki-Theater basiert aber nicht schlecht. Die Schnitte, speziell die Jump-Cuts sind allerdings manchmal ziemlich schlecht, und man würde da für 1921 schon mehr erwarten, George Mellies hat da schon zwanzig Jahre vorher besser geschnitten. Die Geschichte selbst ist aber sehr lustig, gerade wie es Jiraya mit zwanzig Wachen und Samurai aufnimmt und diese durch sein Verschwinden und andere Tricks blamiert. Etwas seltsam war das er sich auch in eine mannsgroße Kröte verwandelt und seine Gegner verschlingt und ein Anderer sich in eine Schlange verwandelt.
Für Naruto Fans dürfte der Film also auch recht lustig sein wenn sie mal eine andere bzw. ursprüngliche variante des alten Krötenerimiten Jiraya sehen wollen. :D
 
Den habe ich mir jetzt auch angeschaut und ich habe im Hintergrund Stummfilmmusik laufen lassen. Ja, Jumpcuts hat er ne ganze Menge, was bei einem so alten Film aber nichts ungewöhnliches ist, weil es fast keine komplett erhaltenen Filme aus dieser Zeit gibt. Selbst Metropolis ist nicht komplett. Die Spezialeffekte fand ich allerdings richtig gut. Vorallem die Doppelbelichtungen, wenn sich der Held in Luft auflöst oder wieder auftaucht und auch die Überblendungen bei den Schnitten. Die Zwischentitel fand ich auch sehr schön. Die haben sich da schon Mühe gegeben. Die Kröte und die Schlange waren jedenfalls nicht schlechter als der Drache in Fritz Langs Nibelungen und der hatte ein wesentlich größeres Budget für diesen hässlichen Drachen:


Die Handlung versteht man aber wohl wirklich nur wenn man die Sage kennt.
 
Die Zwischentitel fand ich auch sehr schön. Die haben sich da schon Mühe gegeben. Die Kröte und die Schlange waren jedenfalls nicht schlechter als der Drache in Fritz Langs Nibelungen und der hatte ein wesentlich größeres Budget für diesen hässlichen Drachen:

Hey ich mag den Drachen. Der ist doch quasi das equivalent zu Jabba was den Arbeitsaufwand für Puppenspieler anbelangt.^^

Mir ist gerade beim zweitem mal schauen noch aufgefallen das in der letzten Szene ja auch noch ein weiblicher Ninja dazu kommt der sich in eine Schnecke verwandelt hatte, der kleinere "Klopps" am Boden war mir zuerst nicht aufgefallen. Das sind wirklich die Sannin aus Naruto. xD Ich muss echt mal den Roman Jiraya Goketsu Monogatari von 1839 lesen.
Allerdings wundert es mich nicht, dass die Story nicht viel Sinn für uns ergibt, ist immerhin der vierte Film einer Reihe, von der ich die ersten drei jetzt auch nicht finden kann, sind also wahrscheinlich verlorene Filme. Aber mal schauen ob ich den Film The Magic Serpent (1966) nicht noch irgendwo finde, der basiert auf dem selbem Mythos. Ist bestimmt ein trashiger Kultfilm.
 
The Perils of Pauline (1914) ist ein neunteiliges Abenteuer Serial in der die junge Abenteurerin Pauline ein großes Vermögen von ihrem Onkel erben soll, sobald sie heiratet. Der Nachlassverwalter möchte das Vermögen aber für sich beanspruchen und versucht ständig Pauline um die Ecke zu bringen, diese Versuche scheitern aber andauernd, nicht zuletzt dank Paulins tapferem und mutigem Verlobtem. So stellt jede Episode ein anders Abenteuer für Pauline und ihren Verlobten dar in dem sie immer neue Hindernisse überwinden müssen, von einer sabotierten Balloonfahrt, Autorennen, Pferderennen, einem geflutetem Keller, Indianer, Zigeuner, Piraten, sinkenden U-Booten und Schiffe die als Zielübung der Marine herhalten müssen. Alles sehr abenteuerlich, unterhaltsam und humoristisch inszeniert.
Dieser Film dürfte also für Abenteuerfilme aber auch für Komiker wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Laurel & Hardy und viele andere sehr inspirierend gewesen sein, nicht zu vergessen die vielen Tropen und Sterotypen die hier verwendet werden und sich vielleicht auch deswegen entwickelten. Stellenweise war der Film aber etwas langweilig, da sich vieles eben immer aufs neue Wiederholte.

7/10
 
Heute habe ich Aelita - Queen of Mars (1924) angesehen, ein russischer SciFi Film der auf einer Geschichte von Tolstoi basiert. Diese frühen Weltraumgeschichten sind schon ziemlich lustig wenn man sich die Kostüme ansieht und wie die Raumfahrt da so betrieben wird, sowohl mit dem was noch irgendwo realistisch ist, als auch das total lächerliche. ^^
Zuerst dache ich das dieser Film gar nichts mit der damaligen Propaganda zutun hatte, dies trifft leider nicht zu, die Propaganda wird zu erst unterschwellig angedeutet, mit einem Unterdrücketem Marsvol, einer Königin die gerne wieder herschen würde und einer für sie herschenden Oberklasse. Das sind schon ein paar ziemlich offensichtliche Paralelem. Der Raketenstart findet dann noch zufällig zur zehnjährigen Jahresfeier der Oktoberrevolution statt, mit militärparade usw. Am Ende des Films schmiedet dann auch jemand eine Sichel und legt den Hammer darüber um so das Symbol der Sowjetunion zu bilden. Das macht das ganze dann schon extrem unterschwellig. Von der inszenierten Revolution der Königin ganz zu schweigen.

Da hatte ich mir zu Anfang irgendwie mehr, oder zumindest was anderes versprochen. Ansonsten ist der Film aber ganz nett gemacht, die Marsianer Kostüme sind allerdings echt zum schreiem komisch, schon die Krone der Königin mit den langen Stängeln, oder das Drahtgestell an der Hose der Dienerin. Da würde ich mir gerne mal was zu Halloween oder zum Karnevall nachbauen. xD

6/10 Flügen zum Mars
 
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