1000 Verurteilte in den USA seit 1976 hingerichtet

Jedihammer

Generalfeldmarschall, Pontifex Maximus des Mars.
Eigendlich war sie schon für Mittwoch erwartet worden,doch nachdem der Gouverneur von Virginia den zum Tode verurteilten Straftäter Robin Lovitt überraschend begnadigt hatte,wurde heute im US-Bundesstaat North Carolina das 1000 Todesurteil seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA im Jahr 1976 vollstreckt.Der Doppelmörder Kenneth Lee Boyd wurde heute um 08.00 Uhr unserer Zeit per Giftspritze hingerichtet.


Washington - Begleitet von Protesten ist am frühen Freitag in den USA der 1.000. Häftling seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 hingerichtet worden. Der Doppelmörder Kenneth Lee Boyd starb kurz nach 2 Uhr (8 Uhr unserer Zeit) im Zentralgefängnis von Raleigh im Bundesstaat North Carolina durch eine Giftspritze. Kurz zuvor hatten ihn noch Familienangehörige besucht.

Zweifacher Mord

Der 57-Jährige wurde 1994 wegen zweifachen Mordes zum Tode verurteilt. Der Vietnam-Kriegsveteran hatte vor den Augen seiner beiden Söhne die von ihm getrennt lebende Ehefrau und seinen Schwiegervater erschossen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International soll Boyd zur Tatzeit nach exzessivem Alkoholkonsum die Kontrolle über sich verloren haben. Nach den Worten seiner Anwälte hat Boyd die Tat zutiefst bereut.

Amnesty: US-Praxis ist barbarisch

Gegner der Todesstrafe, darunter Amnesty International, hatten seit Tagen mit Mahnwachen und anderen Aktionen auf das "Hinrichtungsjubiläum" aufmerksam gemacht und die Praxis in den USA als "barbarisch" angeprangert. Auch in der Nacht hatten wieder 100 Demonstranten vor dem Gefängnis gegen die Todesstrafe demonstriert.

Boyds Exekution war die 56. in diesem Jahr. Bereits am Freitagabend ist in South Carolina die Hinrichtung des 34-jährigen Shawn Paul Humphries geplant, der wegen Mordes an einem Ladenbesitzer verurteilt wurde.

Drogen: Australier in Singapur hingerichtet

Unterdessen wurde in Singapur ungeachtet internationaler Gnadenappelle ein Australier wegen Rauschgiftschmuggels hingerichtet. Der 25-jährige, aus Vietnam stammende Nguyen Tuong Van starb am Freitagmorgen durch den Strang, wie das Innenministerium mitteilte. Nach Angaben von Amnesty International aus dem Jahr 2004 wurden in Singapur seit 1991 fast 420 Menschen exekutiert, die meisten wegen Drogenvergehen. Damit habe der Stadtstaat gemessen an der Bevölkerungszahl weltweit die höchste Zahl an Hinrichtungen.(sa/dpa)

Egal,was ihr jetzt von der Todesstrafe haltet,denkt ihr,daß 1000 Hinrichtungen in immerhin 29 Jahren eine große Zahl sind,oder eher eine geringe Zahl ?
 
Jeder Tote ist einer zuviel.
Andererseits ist vermutlich vielend er Tod lieber als die Sicherheitsverwahrung...
Ist IMHO ein schwieriges Thema...ich würde aber grundsätzlich die Todesstrafe abschaffen, weil einfach das Risiko eines Fehlurteiles sehr groß ist.
Kommen ja immer wieder welche frei. Ich glaub 130 bis jetzt,oder? Und bei 1000 Toten sind das über 10%, das ist in meinen Augen eine zu hohe Quote.
 
Sie ist schon hoch, allerdings muss man bedenken das es auch viel mehr Einwohner hat dieses Land. Ich bin für die Todesstrafe, allerdings eben nur in Ausnahme Fällen. Wenn ich den Hintergrund von dem 1000. Hingerichteten kennen würde, würde ich vielleicht auch sagen ob es gerechtfertigt ist oder nicht, so enthalte mich dessen aber.
Wegen dem Mann in Singapur:Todesstrafe ist übertrieben, aber so ists da halt.
 
Da hier nicht nach meiner Meinung über die Todesstrafe gefragt wurde: Es sind Zuviele.

BTW, das hätte doch wunderbar in den "Neues aus den Vereinigten Staaten"-Thread gepasst. ;)
 
Ich persöhnlich bin für die todesstrafe. warum sollte man nicht irgenwelche pychisch gestörte misshandler umbringen. das problem was ist bei fehlurteil. deshalb würd ich sagen man sollte jemanden nur zu tode verurteilen wenn es 100pro bewiesen ist.

bei der zahl würd ich sagen das man nicht nur jahre und anzahl betrachten sollte sondern auch die einwohnerzahl. bei (ich bin mir nicht sicher) 270.000 ist die zahl meiner meinung nach nicht zu hoch

cya KAYINES
 
Bei der "Weltmacht" USA ist die Zahl für die ganzen Freaks eher gering.Manche Mörder haben es sicher verdient andere sind sicher einfach krank oder sogar unschuldig!Naja die USA eben,ich glaube ich führe jetzt besser nicht aus was ich von den Waffengeilen Staaten halte..........
 
Der Verurteilte hat in einm Interview gemeint, dass er nicht als makabre Zahl in Erinnerung bleiben wollte.... Da hat er recht.
1000 ist doch irgenwie eine Grenze die jetzt überschritten wurde. Eigentlich ist einer schon zuviel.
 
Die USA haben ein Bevölkerung von 295mio. Das entspricht in etwa der 3,6 fachen Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Rechnet man 1000 hingerichtete Personen in den USA auf Deutschland um würde das heissen das in Deutschland gemäß der Bevölkerung 277 Personen hingerichtet worden wären. 1000 Personen klingt angesichts der Grösse der USA nicht sehr viel, wenn man aber bedenkt das das auf Deutschland gerechnet 277 Personen sind ist das ne ganze Menge.

Meiner Meinung nach sind mindestens 10% der Leute die hingerichtet worden sind unschuldig gewesen. Also 100 Personen. Genau aus diesem Grund muss man gegen eine staatliche Liqudierung von Menschenleben sein.

cu, Spaceball
 
Spaceball schrieb:
1000 Personen klingt angesichts der Grösse der USA nicht sehr viel, wenn man aber bedenkt das das auf Deutschland gerechnet 277 Personen sind ist das ne ganze Menge.
277 in 30 Jahren halte ich für ziemlich wenig.

Nicht mal 10 pro Jahr. Eine durchaus überschaubare Menge. Die man ordentlich auf mögliche Justizfehler und mögliche Unschuld trotz stattgefundenen und wohl eindeutig durch mehrere Instanzen gegangenen Schuldspruch zum wiederholten Male prüfen kann.

Spaceball schrieb:
Meiner Meinung nach sind mindestens 10% der Leute die hingerichtet worden sind unschuldig gewesen. Also 100 Personen. Genau aus diesem Grund muss man gegen eine staatliche Liqudierung von Menschenleben sein.
Das ist so ein Thema...

Was wenn durch den Tod dieser 1000 Personen das Leben von 300 Menschen gerettet wurde?

100 Unschuldige gegtauscht gegen 300 Unschuldige.

Natürlich ist es schwer Menschleben gegeneinander abzuwägen. Aber ich denke im Zweifelsfall wird mann sich für die 300 entscheiden.

(Natürlich ist diese Zahlenaufstellung eher hypthethisch... aber das sind die von dir genannten 10% ja auch.^^)
 
Zitat von Talon Karrde
100 Unschuldige gegtauscht gegen 300 Unschuldige.

Natürlich ist es schwer Menschleben gegeneinander abzuwägen. Aber ich denke im Zweifelsfall wird mann sich für die 300 entscheiden.

Na die Entscheidung möcht ich net treffen müssen.

@topic
Für mich ist die Zahl net übermäßig hoch. Und wo die Schuld zweifelsfrei bewiesen ist bin ich auch dafür.
 
Tae-Vin Niaq schrieb:
Na die Entscheidung möcht ich net treffen müssen.

@topic
Für mich ist die Zahl net übermäßig hoch. Und wo die Schuld zweifelsfrei bewiesen ist bin ich auch dafür.

Die Schuld lässt sich nicht immer zweifelsfrei beweisen. Deswegen sitzen zum tode verurteilte ja nicht 2 Jahre im Knast bis sie von ihrem Leben erlöst werden sondern bis zu 25 Jahren.

Talon schrieb:
277 in 30 Jahren halte ich für ziemlich wenig.

277 Menschen in 30 Jahren von denen 2 unschuldig gewesen sein könnten?

Was wenn durch den Tod dieser 1000 Personen das Leben von 300 Menschen gerettet wurde?

Wie willst du Menschenleben retten indem du Menschen töten lässt? Ausserdem kann jemand der im Knast sitzt auch nicht auf der Strasse rumlaufen und Menschen töten. Von daher werden diese Menschen eher dadurch gerettet das die jeweiligen Täter nicht mehr frei herum laufen. Man muss also niemanden exekutieren nur um Taten zu verhindern. Daneben finde ich es ziemlich arrogant jemanden als weniger wichtig zu bezeichnen nur weil er aus versehen hingerichtet wurde. Wenn 100 Menschen getötet werden obwohl sie niemandem etwas getan haben entschuldigt das nichts. Selbst dann nicht wenn 900 Menschen dafür "zu recht" hingerichtet wurden und durch die damit einhergehende Inhaftierung weitere Tagen schon mal ausgeschlossen sind. Eine Hinrichtung hat noch nie ein Leben gerettet sondern eins ausgelöscht. Wie gesagt: Jemanden zu inhaftieren hilft genau so viel ein Opfer zu verhindern wie einen Täter hinrichten zu lassen. Schließlich wird bei einer inhaftierung schon von vornherein ausgeschlossen das jemand morden kann und nicht erst weil er nach 20 Jahren Knast hingerichtet wird. Das kommt mir vor wie Mord durch Gedanken...

Wenn wir davon ausgehen das 300 Menschen nicht zu opfern geworden sind weil 1000 Täter inhaftiert wurden haben wir immer noch 3 Täter Tote auf 1 Opfer Tote. Ziemlich krasses Verhältnis würde ich sagen.

cu, Spaceball
 
Also ich hätte mit weitaus mehr jetzt gerechnet. Die Todesstrafe an sich is ein zweischneidiges Schwert. Das Urteil treffen Menschen, und Menschen machen Fehler. Ich maße mir aber nicht an eine etwaige Zahl von unschuldig Verurteilten festzulegen. Weder als Zahl noch in Prozenten, denn das kann man von hier aus, ohne die Fälle zu kennen, niemals einschätzen.
Jede Hinrichtung eines Unschuldigen, sollte streng verurteilt werden, aber wie schon gesagt wurde, indem man die Leute tötete, hat man wahrscheinlich vielen anderen das Leben gerettet. Gerade bei Massenmördern z.B.
 
Schon einer in 30 Jahren wäre zuviel, da die Todesstrafe eines Staates, der sich als "demokratisch" und "freiheitlich" bezeichnet unwürdig ist.

C.
 
In wie vielen Staaten der USA wird denn die Todesstafe überhaupt noch angewandt? Alle sind und waren es doch nie, sodass Spaceball und Talon Karrde ihre Rechnungen vielleicht korrigieren müssen.
 
Crimson schrieb:
Schon einer in 30 Jahren wäre zuviel, da die Todesstrafe eines Staates, der sich als "demokratisch" und "freiheitlich" bezeichnet unwürdig ist.

C.

Die verurteilen ja nicht jeden zum Tode. Aber sag selbst das Kinderschänder und -mörder, Massenmörder etc kein Recht mehr auf Leben haben, weil sie es anderen genommen oder versaut haben.
Und da kenne ich ehrlich gesagt kein pardon. In Deutschland verdienen meins erachtens einige Verbrecher auf die Giftspritze, auch wenn es hart klingt. Aber leute wie Zuweve (wie wird der geschrieben?) der verdient es nicht zu Leben weil er sich heruasnimmt, andere ihres zu nehmen.
 
Callista Ming schrieb:
Die verurteilen ja nicht jeden zum Tode. Aber sag selbst das Kinderschänder und -mörder, Massenmörder etc kein Recht mehr auf Leben haben, weil sie es anderen genommen oder versaut haben.
Und da kenne ich ehrlich gesagt kein pardon. In Deutschland verdienen meins erachtens einige Verbrecher auf die Giftspritze, auch wenn es hart klingt. Aber leute wie Zuweve (wie wird der geschrieben?) der verdient es nicht zu Leben weil er sich heruasnimmt, andere ihres zu nehmen.

Das sehe ich etwas anders. Ein Staat, der von seinen Bürgern verlangt, nicht zu morden, sollte nicht das moralische Recht haben, eben jenes - halt nur staatlich sanktioniert - zu tun.
Den Schutz der Bevölkerung erreicht man auch auf anderem Wege (wegsperren). Der Todesstrafe liegt ein Rachegedanke zu Grunde, der zwar menschlich sein mag, aber den sich eine Institution wie ein (demokratischer) Staat nicht erlauben sollte.

C.
 
"Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss
eine passende Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal." (Britney Spears) Alles klar?!

Ich glaub auf sonen zum Tode verurteilten innen USA dürfte das Warten auf die Vollstreckung des Urteils das Schlimmste sein. Warten die nicht zT Jahrzehnte darauf? Hätte eigentlich auch mit mehr als 1000 Verurteilten gerechnet, obwohl das natürlich immer noch keine geringe Zahl ist. Letztendlich habich zwar auch eine zwiegespaltene Meinung zu dem Thema, aber sagen wirs mal so: Ich bin doch recht froh, dass unser Staat von solch einer Strafe absieht. Irgendwie ist es für mich doch ein wichtiger Eckpfeiler der modernen und zivilisierten Demokratie.
 
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