About Last Night

Darth_Jango

I'm your Huckleberry.
Gestern Nacht, als man auf der ganzen Welt den Jahreswechsel 2016/17 feierte, wäre ich beinahe an einer Alkoholvergiftung draufgegangen. Es war beinahe der letzte Akt eines Lebens, das man insbesondere in den letzten Jahren wohl getrost als Aneinanderreihung verpasster Chancen, als Summe der Konjunktive, geprägt von Einsamkeit, (unterdrücktem) Frust, in die Brüche gegangenen zwischenmenschlichen Kontakten, sinnlosen Träumereien, Passivität bis hin zur absoluten Teilnahmslosigkeit bezeichnen kann. Von dem Geschehenen habe ich fast alles vergessen, nur einzelne Bruchstücke sind mir geblieben: Als ich nicht nur mich, sondern auch das Bett meines Geburtstag feiernden Cousins von oben bis unten vollgekotzt habe. Als ich mehrfach das Bewusstsein verlor und durch die Wohnung getragen wurde. Als man mich auszog und scheinbar mein Innerstes hervorkam: kein Mittzwanziger, sondern ewiger Elfjähriger, ein winselndes, halluzinierendes Häufchen Elend, das hilflos, vergebens nach seiner Mutter schrie. Ich traue mich nicht, nach weiteren Details zu fragen. Ich könnte heulen.

Das Schlimmste: Ich weiß nicht, was mich gestern geritten hat. Selbstzerstörungstriebe? Trotz (wogegen)? Pure Dummheit?

Normalerweise sind mir solche Exzesse fremd. Alkohol fasse ich vielleicht ein- bis zweimal im Jahr an, gelte als das, was man gemeinhin einen "guten Jungen" nennen würde. Als ich heute um halb sechs Uhr morgens zu mir kam, war mein erster Gedanke: Was habe ich da nur getan? Das bin nicht ich!

Ich fühle mich müde, nachdenklich und zutiefst beschämt. Es musste raus, und in der Anonymität des PSW fühle ich mich nicht unter Beschönigungsdruck.
 
Das Schlimmste: Ich weiß nicht, was mich gestern geritten hat. Selbstzerstörungstriebe? Trotz (wogegen)? Pure Dummheit?
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Manchmal wird es einem halt einfach zu blöd immer nur nett und angepasst zu sein, gerade wenn man glaubt an einem Punkt zu sein wo man sich selbst wohl am meisten im Weg ist. Ich könnte jetzt sagen es wird besser, weil manchmal habe und hatte ich auch solche Phasen, aber eigentlich wird es imho einem nur einfach egaler und man konzentriert sich dann halt eher auf Dinge die einem zielführender erscheinen.

PS: Ich würde dem Cousin trotzdem anbieten die Reinigung des Bettes zu bezahlen ;) weil es wohl angemessen wäre.
 
Ja, mit ein paar Tagen Abstand sehe ich das Ganze jetzt noch ein wenig lockerer. Hätte natürlich nicht sein müssen, und in Zukunft werde ich mehr achtgeben. Bleibende Schäden gab es glücklicherweise keine.
 
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