Abtreibung

seit wann besteht der Instinkt nur aus einer einzelnen, noch dazu wagen anweisung?

nicht aus einer einzelnen. im normal fall ist das wichtigste denken im unterbewusstsein: das eigene ueberleben!

Vielleicht ist dir unklar, dass viele Tiere sterben, weil ihr Instinkt sie an einen brutplatz führt, der schon lange keiner mehr ist.

so etwas ist mir schon klar

Instinkthandlungen sind sofort und in einer bestimmten Situation anwendbar (Löwe jagt Zebra) und keine unspezifischen Befehle wie in einem drittklassiken Aktionfilm ("überleben um jeden preis"). [Selbst wenn: dann ist ein Freitod immer noch das Brechen des Instinkts

der mensch will um jeden preis ueberleben, da es immer noch diese gewisse angst vor dem tode gibt! so siehts aus

stimmt, Abtreibung ist Mord und deswegen viel schlimmer als Fremdgehen.

solange der gesetzgeber das nicht bestaetigt, ist es auch kein mord.
 
JimmyBond schrieb:
solange der gesetzgeber das nicht bestaetigt, ist es auch kein mord.

Ah.Jimmy,
dieser Vergleich hinkt etwas.
Ich könnte Dir da eine große Anzahl Morde nennen,die der Gesetzgeber nicht als Morde bestätigt hat,die es aber trotzdem waren.

Sagen wir lieber,in unserer Rechtssprechung gelten sie nicht als Morde,okay ? ;)
 
meinetwegen.

aber nenn mir mal bitte zumindest ein beispiel, damit ich verstehe was du meinst, ja?
(auch wenns offtopic ist)
 
Die Diskussion scheint sich inzwischen beruhigt zu haben, so dass ich fast ein schlechtes Gewissen habe, nochmal einzusteigen. Allerdings bin ich in einigen Fällen direkt angesprochen worden, zum anderen sind auch ein Reihe von Vorurteilen über die (Rechts-)Praxis in Deutschland unterwegs, so dass ich doch noch auf einiges eingehen möchte.

corvus albus schrieb:
Sorry, aber stimmt so nicht ganz:

zu 2.: rechtswidrige Abtreibung ist strafbar! Zwar ist die Schwangere davon meistens nicht betroffen, der Arzt aber sehr wohl.
(...)
Für rechtswidrige Abtreibung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse KEINE Kosten!
zu 3. Es muss in jedem Fall vorher eine Beratung durch den Arzt geben, ansonsten gilt jede Abtreibung als rechtswidrig. Zudem muss entweder eine Schwangerschaftskonfliktberatung stattgefunden haben oder aber der Arzt hat auf schwerwiegende psychische oder physische Schäden der Schwangern erkannt, wobei "die Gefahr nicht auf eine andere für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann". Ein Schwangerschaftsabbruch nach einer Vergewaltigung ist bis zur 12. Woche erlaubt. Außerdem kann von der Strafe einer Abtreibung bis zur 22. Woche abgesehen werden, wenn eine Schwangerschaftskonfliktberatung stattgefunden hat und sich die Schwangere zur Zeit des Abbruchs "in besonderer Bedrängnis" befunden hat.

Ganz so einfach ist das ganze also doch nicht. (nachzulesen im StGB §§ 218 bis 219b und SGB V § 24bv

Du hast mit deinem letzten Satz recht: Man kann das alles im StGB nachlesen, aber inhaltlich hast du dich leider weitgehend vertan. Seit der Neuregelung von 1995 ist die Rechtslage jedenfalls exakt so, wie ich sie aufgeführt habe:
- Der Arzt ist bei einem beratenen Abbruch nicht strafbar (§218a Absatz 1 schließt den Tatbestand der Abtreibung aus ? da steht nirgendwo, dass das nur die Frau beträfe);
- bei Vorliegen einer Indikation ist die Abtreibung rechtmäßig und eine Beratung nicht notwendig (siehe §218 a, Absätze 2 und 3 ? jeder der beiden Absätze ist unabhängig von Absatz 1 zu lesen).

Folglich gibt es bei vorliegender Indikation auch keinerlei Fristen zu beachten. Es gibt meines Wissens nach dann eben keine Wartezeit von drei Tagen, wie sie nach einer Beratung vorgeschrieben ist. Das bedeutet insbesondere, dass es bei einer medizinischen Indikation wegen vermuteter Kindes-Behinderung sehr schnell gehen kann. Jedihammer hatte ein entsprechendes Problem, glaube ich.

Recht hast mit der 22 Wochen-Frist, die du anführst. Die gab es schon vor 1995, hatte aber damals wie heute so gut wie keine praktische Relevanz, da es viel zu einfach war, damals eine Notlagenindikation zu erhalten und heute eine medizinische Indikation, da der von dir zitierte Passus: "der Arzt hat auf schwerwiegende psychische oder physische Schäden der Schwangern erkannt, wobei "die Gefahr nicht auf eine andere für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann"" ultralasch interpretiert wird ? was vom Gesetzgeber auch genau so gewollt wurde.

Recht hast du außerdem damit, dass die Krankenkasse für rechtswidrige (also lediglich nach Beratung durchgeführte) Abtreibungen formal keine Kosten übernehmen. Unser Gesetzgeber fand das aber offenbar diskriminierend. Deswegen schießen die Kassen vielfach das Geld vor und bekommen das Geld dann von Sozialamt zurück (sofern die Schwangere unter bestimmten Einkommensgrenzen liegt).

Also auch hier gilt das Prinzip, dass bei einer Abtreibung alles so rechtmäßig wie möglich aussehen soll, damit ja nicht der Eindruck entstehen könne, Abtreibung könne vom Staat nicht gewollt sein. Der Begriff der ?Rechtswidrigkeit? ist wirklich ein reines Lippenbekenntnis des Gesetzgebers zu den Forderungen des Bundesverfassungsgerichtes, die Praxis sieht so aus, dass nahezu alle Ampeln für eine Abtreibung auf Grün stehen.


Furia Lynn schrieb:
@Oski: Also das mit der rechtlich relevanten Aussage is so ne Sache. Nach gängiger Rechtsprechung beginnt das Leben erst mit den Geburtswehen. Deswegen ist auch, wenn eine Schangere verprügelt wird und sie ihr Kind verliert das Ganze nicht KV mit Todesfolge (wie zB in den USA), sondern "nu" eine schwere KV. Von daher ist meine Ansicht doch schon rechtlich relevant, vor allem wenn man bedenkt, dass §226 I Nr.2 aussagt, dasss "ein wichtiges Glied des Körpers verloren wird [...]".

Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Natürlich hat die Geburt eine rechtliche Bedeutung. Was ich ausdrücken wollte war, dass die Aussage ?ich betrachte den Fötus als Teil des Körpers der Frau? eine pure Meinungsäußerung ist, die sachlich und faktisch nicht gerechtfertigt ist, und mit der man folglich keinen rechtlich relevanten Stichtag begründen sollte. Offiziell geschieht das ja auch nicht. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, windet sich der Gesetzgeber (und auch viele Gerichte) wie ein Aal, um den EINDRUCK zu erwecken, der Mensch vor der Geburt sei rechtlich kaum geschützt, aber gleichzeitig der Forderung des Verfassungsgerichtes Rechnung zu tragen, das deklariert hat, dass der ungeborene Mensch dem geborenen gleichsteht und ein volles Recht auf Leben hat. Was da auf rechtlicher Ebene abgeht durchbricht jegliche Rechtsdogmatik, Rechtslogik oder Konsistenz und ist schlicht und einfach pervers.

Das ist ja gerade die Krux: Das Verfassungsgericht wollte, dass Abtreibung klar als verboten gekennzeichnet wird, damit bei den Menschen deutlich rüberkommt, dass Abtreibung nicht in Ordnung ist. Der Gesetzgeber wollte das Gegenteil, durfte das aber nicht laut sagen und hat deswegen im Gesetz so rumgeeiert. Im Ergebnis hat das Verfassungsgericht diese PR-Schlacht gegen den Gesetzgeber völlig verloren, denn die meisten von euch folgern genau so, wie es das Verfassungsgericht um jeden Preis vermeiden wollte:
Abtreibung wird nicht bestraft, ALSO
ist Abtreibung erlaubt, ALSO
kann Abtreibung nicht moralisch verwerflich sein, ALSO
kann das ungeborene Kind kein Mensch sein.


Beatrice Furrer schrieb:
Käme der Sozialstaat nicht so rigoros für alleinerziehende Mütter auf, würde die Zahl der ausgesetzten oder gleich nach der Geburt getöteten Babies viel höher sein und auch die Abtreibungsdebatte müsste in einem völlig anderen Licht geführt und die rechtlichen Grundlagen für eine Abtreibung um ein Vielfaches gelockert werden.

Ich will damit nicht sagen, dass es richtig ist, dass der Staat in diesem Mass für finanziell unterversorgte Kinder aufkommt. Aber es ist notwendig. Auch, weil nicht jedes Schicksal selber verschuldet ist.

Ich befürchte, dass du das viel zu idealistisch siehst, Bea. Die bittere Wahrheit ist, dass Abtreibung für den Staat die viel, viel billigere Lösung ist als die Geburt des Kindes. Dies ist meines Erachtens nach mit ein gewichtiger Grund, warum alles getan wird, den Weg zur Abtreibung so einfach und erlaubt wie möglich erscheinen zu lassen. Natürlich wird das offiziell niemand zugeben, aber die Realität zeigt dies ziemlich deutlich.

So ist es z.B. erheblich einfacher, an staatliche Zuschüsse für die formal ?verbotene? Abtreibung zu kommen, als an Unterstützung für den Fall der Geburt: Bei Bedürftigkeit regelt die Bezahlung der Abtreibung die Krankenkasse, bei sozialen Problemen nach der Geburt wird der Schwangeren der Gang zum Sozialamt nicht erspart; bei der Abtreibung zählt zur Ermittlung der Bedürftigkeit einzig und allein das Einkommen der Schwangeren, bei sozialen Problemen nach der Geburt wird aber selbstverständlich das Einkommen des Partners mitgerechnet...

Wer sich hier also aufregt, die Allgemeinheit würde zu viel Geld ausgeben für die Unterstützung von Alleinerziehenden und bedürftigen Familien, der muss sich klarmachen, dass der Staat Abtreibungen noch viel mehr finanziell und auch gesetzlich fördert ? eben weil es langfristig die billigere Lösung ist. Dass dabei jedes Mal ein Mensch getötet wird, schert den Gesetzgeber offensichtlich nicht die Bohne.

Heftigst widersprechen möchte ich Beatrice allerdings bei der Aussage, Abtreibung müsste erleichtert werden, falls sich der Staat nicht so rigoros um die sozialen Belange der Kinder und ihrer Erziehenden kümmern würde. Die Tötung eines Menschen ist nie in Ordnung, völlig unabhängig davon, ob man bei der Bewältigung der Schwierigkeiten allein dasteht, oder ob einem die Lasten abgenommen werden. Natürlich ist jeder einzelne von uns aufgefordert, in Notfällen zu helfen, aber selbst wenn das nicht geschehen sollte, ist das deswegen doch keine moralische Legitimation für jemand anderen, einen Menschen zu töten. Was ist das denn für eine seltsame Logik? In diesem Fall gilt genau dasselbe, was ich unten noch zur Aussage von Iwanis und Padme Master schreibe.

Ganz davon abgesehen frage ich mich, was man im Bereich Abtreibung in Deutschland noch erleichtern sollte. De facto haben wir in Deutschland seit 1976 die Abtreibung nach Wunsch. Ja, man muss einige Stellen aufsuchen und sich an einige Formalia halten, aber wer eine Abtreibung will, bekommt sie ? ohne große Schwierigkeiten. Leider.


Padme Master schrieb:
Jemanden, der abtreibt, Null-Bock-Laune zu unterstellen, halte ich für verdammt gewagt.
Ich muß zu meiner Schande nämlich sagen, daß ich mehr Achtung für jenen Frauen habe, die sich gründlich besonnen haben und dann eine Abtreibung durchführen lassen, als vor jenen Frauen, die aufgrund dieser Null-Bock-Laune und Papa-Staat-zahlt- Laune ein Kind in die Welt setzen und nicht in der Lage sind, dieses Kind vernünftig aufzuziehen. Wie oft packe ich mir da an den Kopf und denke mir, wieso gerade die Kinder bekommen haben, wenn sie nicht einmal in der Lage sind, den Kindern eine vernünftige Basis zu bieten.

Verhütungsmittel können schnell mal versagen, ohne daß man sich dessen bewußt ist. Ein Kondom kann verrutschen, die Pille versagen. Alles schon dagewesen und öfter, als manch einer das wahr haben möchte. Selbst wenn man noch so vorsichtig ist, kann das passieren. Und ich finde, die Einstellung, wer poppen kann, kann auch verhüten, und wenn es schief geht, dann muß man halt das Kind zur Welt bringen. Das ist absoluter Schwachsinn, denn wenn jemand verhütet, dann sagt er aus, daß er eben kein Kind in die Welt setzen möchte. Und dafür haben diese Leute auch sehr plausible Gründe. Und die sollen sie dann plötzlich ändern, weil ein paar selbsternannte Moralapostel der Meinung sind, daß sie dann das Kind auf die Welt bringen müssen. Und die Unterstellung, daß es eine Nullbocklaune ist, die dazu führt, daß sie abtreiben lassen, finde ich verdammt arm.

Iwanis schrieb:
Trotzdem finde ich die Atreiung in manchen Fällen gerechtfertigt:

1. Wenn eine zwölfjährige schwanger wird! Ma ganz ehrlich was will ne zwölfjährige mit nem Kind?! Man ließt und hört so viele Sachen in den Medien, das Kinder die Kinder kriegen oft so unreif sind das sie ihre Babys verhungern lassen, oder verwarlosen lassen!
2. Wenn es nicht klar ist ob die Mutter die Geburt überlebt
3. Wenn das Kind eine schwere körperliche oder geißtige Behinderung trägt Es gibt genug die damitr nicht klar kommen
4. Wenn man ne richtig starke Aneigung dagegen verspürt Ich finde es nun mal besser wenn man das Kind abtreibt, als es sein ganzes Leben spüren zu lassen das man es net wollte

(...)

Ok ma an alle Abtreibungsgegner: Wie oft liest man in der Zeitung, das ein totes Baby in der Mülltone aufgefunden wird?! Eine Abtreiung hätte das alles verhindern können!

Ich habe es schon in meinem ersten Post zu diesem Thema geschrieben, aber ich wiederhole es gerne noch Mal: Der wesentliche Grund, warum ich Abtreibung ablehne ist der, dass das ungeborene Kind genauso Mensch ist, wie jemand Geborener. Ich habe das auch einigermaßen ausführlich begründet. Deswegen besteht für mich absolut kein Unterschied dazwischen, ob ein Kind abgetrieben wird, oder erst geboren wird und dann in die Mülltonne gesteckt wird. Beide Male wird ein Mensch auf ziemlich widerliche Art getötet. Durch Abtreibung wird nichts verhindert, es wird das gleiche getan, nur ein paar Wochen oder Monate früher.

Und bei all den Gründen, die hier aufgeführt werden, wann eine Abtreibung doch o.k. sein könnte, bitte ich, meinen im ersten Post angeführten Test durchzuführen: Würde dieser Grund auch ausreichen, um einen geborenen Menschen zu töten? In den Fällen 1, 3 und 4 bei Iwanis lautet die Antwort dazu eindeutig ?nein? ? hoffentlich auch bei den meisten von euch. Wenn eine Zwölfjährige ein Neugeborenes hat, ist es nicht o.k., es zu töten. Wenn ein Säugling behindert ist, ist es nicht o.k., ihn zu töten, wenn man eine Abneigung gegen sein geborenes Kind verspürt und dieses das spüren lässt, ist es nicht o.k., es zu töten.

Und zu Bea: Auch wenn eine Frau oder Familie in schwersten finanziellen Nöten steckt und ihr niemand helfen will, ist es nicht in Ordnung, geborene Kinder zu töten. (Natürlich ist es auch nicht in Ordnung, in solchen Fällen nicht zu helfen, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich kann nicht durch ein Unrecht ein anderes begründen.)

Und zu Padme Master: Wenn ein unerwünschtes Kind trotz allen Verhütungsversuchen entstanden ist und geboren wurde, ist es nicht o.k., dieses zu töten.

Wer Argumente wie die oben genannten vorbringt, muss klar beweisen, warum das ungeborene Kind weniger wert ist als das geborene und warum es o.k. ist, dieses zu töten, während man bei einem geborenen Menschen nicht im Traum daran denken würde.

Klar argumentiere ich dogmatisch und völlig herzlos an den Nöten der Betroffenen vorbei. Aber wenn es um das Leben geborener Menschen geht, argumentieren wir genauso ?herzlos?. Nur erscheint es uns in diesen Fällen normal. Deswegen insistiere ich immer so auf diesem einen Punkt: Das ungeborene Kind ist ein Mensch wie du und ich, und alle Menschen haben gleiche Rechte. Meine ganze Meinung zum Thema Abtreibung ist nur eine Schlussfolgerung aus diesem Grundsatz.

Sorry für den ultralangen Post. Dabei habe ich mich noch zurückgehalten :D
 
Das Problem zum Thema Abtreibung ist deswegen so schwierig, weil die Frage, zu welchem Zeitpunkt, das ungeborene Leben ein Mensch ist. Und hier driften die Definitionen weit auseinander.

Wie schon ausgeführt, sind sich Gesetzgeber und BVG da schon nicht einig. Vom Rest der Menschheit mal ganz abgesehen.
Das geborene Leben wird in seinem Wert höher gesehen, als das ungeborene Leben, sonst gäbe es die medizinische Indikation nicht.

Aber ich glaube kaum, daß der Gesetzgeber an Kostengründe dachte, als er diese Regelung erließ. Oder wenn du Kostengründe anführst, dann wird er sicherlich auch jene Kosten berücksichtigt haben, die entstanden sind, weil viele Abtreibungen früher regelrechter Pfusch waren und die Folgekosten daher noch höher waren.
Und ich finde es sehr einseitig zu sagen, daß die Abtreibungen vom Gesetzgeber begünstigt werden, denn die Unterstützungen halten sich die Waage. Mit der Übernahme der Kosten wollte man auch sicherlich den Druck von jenen Frauen nehmen, die sich in dieser Situation befanden, denn der Druck ist enorm. Denn wie schon richtig erwähnt, muß die Einkommensgrenze unter einem gewissen Niveau liegen, um diesen Eingriff nicht zahlen zu müssen. Frauen, die sich für eine Abtreibung in Betracht ziehen und bei denen genau dieser Fall vorliegt, sind schon verzweifelt genug, weil sie mit ihrem Leben gewissen Schwierigkeiten haben. Und diese Schwierigkeiten mit einem Kind explodieren sehen. Ich sehe keinen Grund diesen Belastungen noch zusätzliche aufzubürden.
Sonst endet es wieder mit dem, was wir vor Jahrzehnten hatten. Stümper führen Abtreibungen zu horrenden Preisen in einer billigen und unhygenischen Kascheme durch. Die Abtreibungsregeln sind hart erkämpft worden. Jahrzehnte lang.
Aber daß die Staatskasse nicht direkt den Geldeimer über eine Mutter ausleert, verstehe ich auch (auch wenn mich gewisse Dinge bei Ämtern aufregen).

Oski schrieb:
Abtreibung wird nicht bestraft,

Nein, das wird sie nicht. Denn eine Abtreibung ist schon Strafe genug

Oski schrieb:
ALSO ist Abtreibung erlaubt,

Das ist deine Meinung als Folgerung. Abtreibung wird nicht unter Strafe gestellt mehr kann ich aus dem ersten Satz nicht folgern.

Oski schrieb:
ALSO kann Abtreibung nicht moralisch verwerflich sein,

Was moralisch verwerflich ist und was nicht, entscheiden die einzelnen Moralvorstellungen. Und selbst wenn man aus einem Elternhaus stammt, welches feste Moralvorstellungen hat, trägt es doch verschiedene Früchte.
Meine Eltern sind römisch- katholisch und meine Mama ist gegen Abtreibungen, weil sie deine Einstellung hat, daß es moralisch nicht einhergeht mit der Achtung des Lebens. Und aus zahlreichen Debatten kann ich dir berichten, daß wir da nie auf einen Nenner gekommen sind, da ich Abtreibungen unter gewissen Aspekten durchwegs für vertretbar halte.
Schon alleine bei der Frage nach der Moral kann man sich den Schädel spalten, denn jeder von uns legt unterschiedliche Wertvorstellungen bei seiner Frage nach der Moral zugrunde. Aber der Moral liegen immer Emotionen zugrunde, ohne die wir Menschen keine Menschen wären. Und je nachdem wie diese Emotionen unserer Leben bestimmen, so bestimmen sie auch unsere Ansicht von Moral.

Oski schrieb:
ALSO kann das ungeborene Kind kein Mensch sein.

Das ist aber wirklich weit gegriffen, denn ich bezweifele, daß sich die Frau, die abtreibt, nicht darüber im Klaren ist, daß das ungeborene Kind ist, denn das, was sie auf dem Ultraschall sieht, ist ein Stück von ihr, und dieser Teil lebt. Und was in vielen Fällen sogar bereits ein schlagendes Herz hat. Und ich denke, nichts spricht sinnbildlicher für Leben wie ein schlagendes Herz. Und niemand verfällt dann auf den Gedanken, daß es sich da um ein Krokodil handelt -.-
Die 3 - Monatsregelung hat der Gesetzgeber deswegen genommen, weil der Embryo noch nicht voll ausgebildet ist. Nicht umsonst unterscheidet die Medzin zwischen Föten und Embryonen, bei denen die inneren Organe noch nicht voll ausgebildet sind. Von einem Zellhaufen zu sprechen, ist aber genauso falsch. Es ist ungeborenes und enstehendes Leben. Und von seinen Anlagen ist es ein Mensch. Feierabend. Hier gibt es in meinen Augen nicht viel zu diskutieren.

So und trotzdem gibt es die Tötungen von Ungeborenen.

Oski schrieb:
Und zu Padme Master: Wenn ein unerwünschtes Kind trotz allen Verhütungsversuchen entstanden ist und geboren wurde, ist es nicht o.k., dieses zu töten.

Nein, ist es nicht, denn von der Moral haben wir alle gelernt, daß man nicht töten soll. Egal, wie alt oder jung.

Und trotzdem bin ich jemand, der Abtreibungen nicht verdammt.
Und ich denke, daß ich der Frau ein gewisse Maß an Egoismus zugestehe. Wie jedem Menschen auch. Sollte sie in die Lage geraten, ungewollt (trotz Verhütung, bei Vergewaltigung) schwanger geworden zu sein, dann muß ihr auch ein gewisses Maß an Egoismus, den sie alleine mit ihrem Gewissen ausmachen muß, zugestanden werden. Wir sind alle geboren worden und wir wissen, daß unsere Eltern beinahe alles für uns tun würden. Und ich bin geboren worden, weil ich gewollt war. Deswegen will ich es meinem Kind nicht zumuten, ungewollt zu sein. Denn ich weiß, wäre ich gezwungen, dieses Kind, welches ich trotz Verhütung empfangen habe, zu gebären, dann würde ich es nicht wirklich annehmen können. Eine Abtreibung liegt schwer auf dem Gewissen, aber ein Kind darunter leiden zu lassen, ist in meinen Augen eine schlimmere Tat. Es gibt genug Kinder auf dieser Welt, die weinen. Muß ich da noch ein Kind mit diesem Schicksal in die Welt setzen? Denn das ist ein grausameres Verbrechen als jener Eingriff, der ein Leben beendet, bevor es wirklich begonnen hat. Und die Folgen hat nur die Frau zu tragen, die sich dazu durchgerungen hat. Und niemand sonst.
Und deswegen habe weder ich noch jemand anders das Recht, ein Urteil darüber zu fällen. Denn das eigne Gewissen richtet diese Frauen genüge. Für den Rest ihres Lebens. Und ich bin froh, daß sich diese Frauen nur vor ihrem eignen Gewissen zu verantworten haben. Und vielleicht noch vor jenem, an den sie glauben.
Aber kein anderer Mensch hat dazu das Recht.
So sehe ich das. Und jeder andere mag eine andere Sicht der Dinge haben. Dafür sind wir Menschen
 
Padme Master schrieb:
Frauen, die sich für eine Abtreibung in Betracht ziehen und bei denen genau dieser Fall vorliegt, sind schon verzweifelt genug, weil sie mit ihrem Leben gewissen Schwierigkeiten haben. Und diese Schwierigkeiten mit einem Kind explodieren sehen. Ich sehe keinen Grund diesen Belastungen noch zusätzliche aufzubürden.

wieviele Leute treiben aber denn wirklich aus finanziellen (wieviel ist ein leben eigentlich wert?) Gründen ab - und wieviele aus anderen Gründen,


Padme Master schrieb:
Deswegen will ich es meinem Kind nicht zumuten, ungewollt zu sein. Denn ich weiß, wäre ich gezwungen, dieses Kind, welches ich trotz Verhütung empfangen habe, zu gebären, dann würde ich es nicht wirklich annehmen können.

ICh erzähle nur eine Kleinigkei:


Ein Lehrer von uns erzählte uns eines Tages, dass sie drei Kinder hatten und auf einmal ungewollt (!!!) ein viertes sich ankündigte. Sie hatten zu dem Zeitpunkt ein neues Haus und Schulden und überlegten, das Kind abzutreiben.
Sie haben es nciht gemacht.
Heute, so sagte er, ist dass ihm sein liebstes Kind, da es so lebensfroh ist.
Er freut sich, dass es lebt!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Alpha, deswegen sage ich, daß es wirklich die Entscheidung der einzelnen Person ist. In meinen Augen gibt es dafür kein absolutes Richtig und auch kein absolutes Falsch.
Jeder muß das für sich entscheiden. Denn was für einen richtig sein kann, ist für einen anderen genau falsch. Im Gegensatz zu manch anderem verurteile ich keine der in dieser Situation getroffene Entscheidung.
Ich kenne Frauen, die abgetrieben haben und die damit für sich die richtige Entscheidung getroffen haben.
Und ich kenne wiederum Frauen, die in dieser Situation waren, und nicht abgetrieben haben, und damit haben diese Frauen für sich die richtige Entscheidung getroffen haben.

"Jeder ist seines eignes Glückes Schmied, aber nicht jeder Schmied hat Glück."

Wie aber das Glück für jeden einzelnen aussieht, entscheidet er selbst und kein anderer. Jeder von uns trägt das für ihn zugedachte Päckchen und versucht damit so gut zu gehen, wie es nur geht. Aber ich gehöre nicht zu jenen Leuten, die anderen Leuten Schuhe anpassen wollen, die ihnen gar nicht passen geschweige denn passen können.

Meine von dir zuerst zitierte Bemerkung bezog sich darauf, daß der Staat bei Frauen, die unter einem gewissen Einkommensniveau liegen, die Abtreibung bezahlt. Ein- Kind- ist- zu- teuer- Grund liegt den allerwenigsten Abtreibungen zugrunde. Und ich bin der festen Überzeugung, daß keine Abtreibung leichtfertig entschieden wird. Aber ich bin als Frau froh darüber, daß es diese Entscheidungsmöglichkeit gibt.
 
Padme Master schrieb:
Und deswegen habe weder ich noch jemand anders das Recht, ein Urteil darüber zu fällen. Denn das eigne Gewissen richtet diese Frauen genüge. Für den Rest ihres Lebens. Und ich bin froh, daß sich diese Frauen nur vor ihrem eignen Gewissen zu verantworten haben. Und vielleicht noch vor jenem, an den sie glauben.
Aber kein anderer Mensch hat dazu das Recht.
So sehe ich das. Und jeder andere mag eine andere Sicht der Dinge haben. Dafür sind wir Menschen
Wundervoll. Ich betrachte es gerade aus dem Blickwinkel, das das mein Kind ist, über dessen Tod die "liebe" Mama da entscheidet, und mir sträuben sich sämtliche Haare bei dem Gedanken; nicht nur dass die Mutter tatsächlich ihr eigenes Kind vernichtet, sondern dass sie damit auch mein Kind vernichtet. So belastend das Kind für mich auch wäre, ich würde es niemals so verraten. Ich würde es aufnehmen und jede Last auf mich nehmen, um ihm oder ihr ein gutes Leben zu gewährleisten... und so furchtbar es ist, ich als Vater bin in dieser Situation absolut machtlos. Wenn jene die ich da geschwängert habe abtreiben will treibt sie auch ab. Soviel imho also dazu, dass keiner ein Recht hat ein Urteil über diese Mütter zu fällen. Das mag jetzt ein extremer Fall sein, aber sowas solls auch geben.

Sorry wenn das jetzt ins offtopic abdriften sollte, aber ich finde das musste auch zur Sprache gebracht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Talon Karrde schrieb:
Wundervoll. Ich betrachte es gerade aus dem Blickwinkel, das das mein Kind ist, über dessen Tod die "liebe" Mama da entscheidet, und mir sträuben sich sämtliche Haare bei dem Gedanken; nicht nur dass die Mutter tatsächlich ihr eigenes Kind vernichtet, sondern dass sie damit auch mein Kind vernichtet. So belastend das Kind für mich auch wäre, ich würde es niemals so verraten. Ich würde es aufnehmen und jede Last auf mich nehmen, um ihm oder ihr ein gutes Leben zu gewährleisten... und so furchtbar es ist, ich als Vater bin in dieser Situation absolut machtlos. Wenn jene die ich da geschwängert habe abtreiben will treibt sie auch ab. Soviel imho also dazu, dass keiner ein Recht hat ein Urteil über diese Mütter zu fällen. Das mag jetzt ein extremer Fall sein, aber sowas solls auch geben.

Sorry wenn das jetzt ins offtopic abdriften sollte, aber ich finde das musste auch zur Sprache gebracht werden.

Ich möchte hier niemandem was unterstellen, aber nehmen wir folgenden Fall:

Sie hat Ihn gerade kennen gelernt, beim ersten Bettgeflüster ist das Kondom geplatzt und Sie wurde schwanger. Er ist ein netter Kerl, würde alles für sie tun, würde sich rührend um ein Kind kümmern, aber Sie weiß es noch nicht, weil sie ihn nicht lange genug kennt. Folglich kann Sie sich nicht sicher sein, ob er auch für das Kind und Sie da sein wird. Und wie wir alle wissen, gibt es genug A***löcher, die zuerst Ja sagen und sich dann aus dem Staub machen... Da finde ich persönlich es voll und ganz legitim, dass Sie Seine Meinung nicht so arg berücksichtigen muss. Auch wenn Sie zB 16 ist, er 18, dann bin ich ehrlich gesagt dafür, dass man die Meinung des Mannes unbeachtet lassen kann.

Wie hier schon erwähnt wurde hat die Frau nach der Geburt keine große Wahl, wenn sie erstmal das Kind hat. Ich weiß nicht genau wie das ist, ob man ein Kind auch später (also, wenn es 1 oder 2 Jahre alt ist) zur Adoption geben kann, aber das bezweifle ich schwer. Der Mann allerdings kann von heute auf morgen verschwinden und auch, wenn er genug Kohle hat, kann er sich um die Zahlungen drücken: indem er einfach verschwindet. Wenn man nicht weiß wo er ist, kann man auch keine Kohle fordern. Auch wenn er im Ausland ist, ist das ziemlich schwierig.

Außerdem vergisst man, dass der Vater zur für den Unterhalt aufkommen muss, wenn er die Vaterschaft anerkannt hat, oder wenn die Vaterschaft gerichtlich (durch Vaterschaftstest) festgestellt wurde. Wenn der Vater sich also um die Anerkennung drückt und die Mutter immer vertröstet "ja, das machen wir schon" und dann einfach verschwindet, dann hat die Frau auch keine handfeste Handhabe gegen den Vater.

Wie gesagt, ich finde es rechtlich vertretbar, dass man bei Ehefrauen die Meinung des Mannes mit einbezieht, bei festen Partnerschaften finde ich es moralisch vertretbar, aber rechtlich kompliziert umzusetzen (Gründe hab ich in einem früheren Post dargelegt)

Andrerseits, wenn die Meinung bei einer Schwangerschaft so auseinander geht, dass einer die Abtreibung will, der andere das Kind, dann wird die Beziehung eh net lange halten, und wenn es so sein sollte, dass der Mann die Frau dazu zwingt das Kind zu bekommen, dann wird die Frau nicht nur die Beziehung beenden, sondern auch auf Rache sühnen, denn immerhin zwingt man sie zu etwas, was sie nicht will und das ist ja auch irgendwo ein Verstoß gegen die allgemeine Handlungsfreiheit ...
 
Furia Lynn schrieb:
Wie hier schon erwähnt wurde hat die Frau nach der Geburt keine große Wahl, wenn sie erstmal das Kind hat. Ich weiß nicht genau wie das ist, ob man ein Kind auch später (also, wenn es 1 oder 2 Jahre alt ist) zur Adoption geben kann, aber das bezweifle ich schwer.

das geht, man kann auch nach 1 oder 2 jahren das kind zur adoption freigeben (Ein freund kam erst mit 3 von der Mutter zu seinen jetztigen Eltern)
 
Furia Lynn schrieb:
Wie hier schon erwähnt wurde hat die Frau nach der Geburt keine große Wahl, wenn sie erstmal das Kind hat. Ich weiß nicht genau wie das ist, ob man ein Kind auch später (also, wenn es 1 oder 2 Jahre alt ist) zur Adoption geben kann, aber das bezweifle ich schwer.
Man kann ein Kind jederzeit (bis zur Volljähigkeit) zur Adoption freigeben. Das kann ein kleineres bürokratisches "Kämpfchen" werden, aber mir sind keine Umstände bekannt, in welchen die Freigabe zur Adoption nicht erlaubt wäre. Darüber hinaus, kann man jederzeit - mit sofortiger Wirkung - das Kind in die Obhut von Pflegeeltern geben; welche auch meistens das Kind adoptieren.

Furia Lynn schrieb:
Der Mann allerdings kann von heute auf morgen verschwinden und auch, wenn er genug Kohle hat, kann er sich um die Zahlungen drücken: indem er einfach verschwindet. Wenn man nicht weiß wo er ist, kann man auch keine Kohle fordern. Auch wenn er im Ausland ist, ist das ziemlich schwierig.
Und die Frau kann das etwa nicht?

Furia Lynn schrieb:
Andrerseits, wenn die Meinung bei einer Schwangerschaft so auseinander geht, dass einer die Abtreibung will, der andere das Kind, dann wird die Beziehung eh net lange halten, und wenn es so sein sollte, dass der Mann die Frau dazu zwingt das Kind zu bekommen, dann wird die Frau nicht nur die Beziehung beenden, sondern auch auf Rache sühnen, denn immerhin zwingt man sie zu etwas, was sie nicht will ...
Ebenso wie der Mann, der machtlos zusehen muß, wie sein Kind getötet wird, obwohl er das nicht will.
Furia Lynn schrieb:
...und das ist ja auch irgendwo ein Verstoß gegen die allgemeine Handlungsfreiheit ...
Kaum etwas was man tut, bürdet einem nicht irgendwelche Pflichten auf - besonders bei Sachen die man gerne tut ist das so. Ganz gleich, ob der Gedanke an einer Schwangerschaft der Frau nicht gefällt, gehört das zu den Dingen denen sie durch das haben von Sex stillschweigend zustimmt (ob geschützt oder nicht; schließlich kann es - wie hier schon gesagt wurde - zu "Unfällen" kommen.), was selbstverständlich auch auf den Mann zutrifft.
 
Talon Karrde schrieb:
Man kann ein Kind jederzeit (bis zur Volljähigkeit) zur Adoption freigeben. Das kann ein kleineres bürokratisches "Kämpfchen" werden, aber mir sind keine Umstände bekannt, in welchen die Freigabe zur Adoption nicht erlaubt wäre. Darüber hinaus, kann man jederzeit - mit sofortiger Wirkung - das Kind in die Obhut von Pflegeeltern geben; welche auch meistens das Kind adoptieren.

Kay, dann ziehe ich den Teil meiner Aussage zurück.


Talon Karrde schrieb:
Und die Frau kann das etwa nicht?

Sie kann's schon, aber diese Fälle sind seltener, weil Frauen sich meistens nach der Geburt eher für das Kind verpflichtet füllen. Das bedeutet natürlich auch, dass ne Frau, die eigentlich abrteiben wollte, dann mit gemischten Gefühlen das Kind kriegt, es dann im Endeffekt will und auch glücklich ist nicht abgetrieben zu haben... Es kann aber auch anders kommen. Ich kenne mehr Fälle wo Er abgehauen ist, als Fälle, in denen Sie es tat.


Talon Karrde schrieb:
Ebenso wie der Mann, der machtlos zusehen muß, wie sein Kind getötet wird, obwohl er das nicht will.

Ja, aber der Mann wird nicht gezwungen mit seinem Körper etwas anstellen zu lassen, im Gegensatz zur Frau, die, selbst, wenn sie nachher nix mehr mit dem kind zu tun haben will, es dem Mann überlässt sonstwas, sie muss erstmal 9 Monate schwanger rum laufen. Der Mann hat natürlich auch am Verlust zu knabbern, aber es ist meiner Ansicht nach nicht zu vergleichen, wie wenn ne Frau zur Schwangerschaft gezwungen wird. Das ist in meinen Augen nichts anderes als eine erzwungene Leihmutterschaft und die ist ja schon mit Zustimmung der Leihmutter verboten...

Talon Karrde schrieb:
Kaum etwas was man tut, bürdet einem nicht irgendwelche Pflichten auf - besonders bei Sachen die man gerne tut ist das so. Ganz gleich, ob der Gedanke an einer Schwangerschaft der Frau nicht gefällt, gehört das zu den Dingen denen sie durch das haben von Sex stillschweigend zustimmt (ob geschützt oder nicht; schließlich kann es - wie hier schon gesagt wurde - zu "Unfällen" kommen.), was selbstverständlich auch auf den Mann zutrifft.

Die Handlungsfreiheit garantiert, dass der Staat mir nicht einreden kann wann wo und mit wem ich Sex habe. Genau die gleichen Vorschriften hindern den Staat mir vorzuschreiben wann wo und mit wem ich meine Kinder kriege...
 
Furia Lynn schrieb:
Kay, dann ziehe ich den Teil meiner Aussage zurück.
Was meiner Ansicht nach die übrigen Argumente entkräftet (Denn befristete "Freiheitseinschränkung" ist für mich kein Argument für Mord). Aber wir wollen ausnahmsweise mal nicht so sein...
Furia Lynn schrieb:
Sie kann's schon, aber diese Fälle sind seltener, weil Frauen sich meistens nach der Geburt eher für das Kind verpflichtet füllen. Das bedeutet natürlich auch, dass ne Frau, die eigentlich abrteiben wollte, dann mit gemischten Gefühlen das Kind kriegt, es dann im Endeffekt will und auch glücklich ist nicht abgetrieben zu haben... Es kann aber auch anders kommen. Ich kenne mehr Fälle wo Er abgehauen ist, als Fälle, in denen Sie es tat.
Achso und wegen einer Statistik, sollen diese weiblichen Straftäter unter den Tisch gekehrt werden, und ein Freibrief für die ermordung des eigenen Kindes ausgestellt werden?
Furia Lynn schrieb:
Das ist in meinen Augen nichts anderes als eine erzwungene Leihmutterschaft und die ist ja schon mit Zustimmung der Leihmutter verboten...
Ihre Zustimmung war der Sex.
Furia Lynn schrieb:
Die Handlungsfreiheit garantiert, dass der Staat mir nicht einreden kann wann wo und mit wem ich Sex habe. Genau die gleichen Vorschriften hindern den Staat mir vorzuschreiben wann wo und mit wem ich meine Kinder kriege...
Klar, den Kreissaal kann sich die Mutter selbst aussuchen, ebenso wie sie sich zuvor den Vater ausgesucht hat.
 
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Talon Karrde schrieb:
Achso und wegen einer Statistik, sollen diese weiblichen Straftäter unter den Tisch gekehrt werden, und ein Freibrief für die ermordung des eigenen Kindes ausgestellt werden?

Ähm ... sich vor einer Unterhaltszahlung zu drücken ist meines Wissens keine Straftat, sonst müsste man so einige Haftbefehle mehr ausstellen. Wer sich vor einer Leistung drückt kann nur zivilrechtlich belangt werden, nicht aber Strafrechtlich. Wegen Statistiken wurden schon so einige Sachen gemacht. Aber aufgrund einer Statistik würde ich nicht Abtreibungen zulassen, eher wegen dem Recht auf Selbstbestimmung. Und nein, ich stelle das Recht auf Leben nicht über das Recht aus Selbstbestimmung, aber ich habe schon weiter oben angedeutet, dass überhaupt erst ab dem fötalen Stadium überhaupt erwägen würde von Leben zu sprechen. Ein Embryo ist für mich werdendes Leben. Was im Übrigen immernoch eine rechtlich relevante Meinung ist (Leben beginnt erst mit der Geburt, der Nasciturus ist nicht rechtsfähig, keine natürliche Person, kann lediglich in einem Testament bedacht werden)

Talon Karrde schrieb:
Ihre Zustimmung war der Sex.

Wer Sex hat muss nicht zwingend eine Schwangerschaft wollen, dazu zustimmen. Er muss damit rechnen, aber keinesfalls zustimmen.

Talon Karrde schrieb:
Klar, den Kreissaal kann sich die Mutter selbst aussuchen, ebenso wie sie sich zuvor den Vater ausgesucht hat.

Und ich sage es nochmal: Der Staat hat nicht das Recht eine Frau zur Schwangerschaft zu zwingen, das widerspricht dem verfassungsgemäßen Recht auf Selbstbestimmung. Genausowenig wie der Staat eine Frau zwingen kann mit einem bestimmten Mann zu schlafen, wenn sie ein Kind will, kann der Staat die Frau nicht zwingen ein Kind auszutragen, sondern muss ihr die Möglichkeit geben eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen.

Es gibt Staaten die sehen das anders (Polen zB, da gibt es nicht nur keine Zuschüsse zur Pille und Sexualkunde wurde größtenteils aus dem Schulunterricht verbannt, da sind auch Abtreibungen verboten, außer aus medizinisch notwendigen Gründen), aber ich finde, dass dies ist nicht mit den Grundsätzen vereinbar, die eine Demokratie ausmachen. In D zB ist die Familie verfassungsmäßig geschützt, das gibt dem Staat nicht das Recht sich in die Familienplanung einzumischen. Er darf die Familie bevorteilen, wenn sie da ist, darf aber nicht sagen wann sie da zu sein hat.

Um es nochmal zu verdeutlichen: Ich bin nicht für Abtreibungen nach Lust und Laune, sondern in Fällen in denen die Frau keinen festen Partner hat, keine stabile finanzielle Lage herrscht, das Mädel selber noch nen Kind ist. (jetzt zusätzlich zu den Fällen der medizinischen Notwendigkeit, einer übermäßigen Behinderung und Schwangerschaft nach Vergewaltigung).

Auch finde ich, dass in festen Partnerschaften (nichteheliche Lebensgemeinschaft) sowie Ehen (und wohl auch in eingetragenen Lebenspartnerschaften, wenn es ne Bi Frau ist, die halt auch noch nebenbei mit Männern schläft), dem Partner ein Mitspracherecht zustehen sollte. Jedoch ist hier zu bedenken, dass wenn die beiden Meinungen nicht übereinstimmen die Beziehung dies wohl nicht überstehen wird. Das gilt sowohl für den Fall, in dem Frau das Kind will, er aber nicht, dann wird er sich wohl aus dem Staub machen. Will die Frau nicht, er aber schon, wird er sie wohl deswegen verlassen (wie hier auch schonmal ein männlicher User gesagt hat). Wenn wir jetzt sagen würden die Frau müsste das Kind kriegen, was dann? Spricht man ihr das Sorgerecht ab und gibt das Kind dem Vater? Super. Dann muss Mann dem Kind später erzählen warum es ohne Mama aufgewachsen ist, bzw warum es die ersten paar Jahre keine Mama hatte. Na danke. Mir reicht es schon, wenn ich genau weiß, dass mein Vater mich nicht wollte. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Mutter mich nicht gewollt hätte und mein Vater sie gezwungen hätte, also ehrlich gesagt, dafür würde ich mit beiden so wenig wie möglich zu tun haben wollen (ich gehe jetzt immernoch davon aus, wenn Frau die "Erlaubnis" des Mannes bräuchte um abzutreiben, nicht wenn sie garnicht die Möglichkeit hätte).

Fazit: Ich bin der Meinung, dass Abtreibungen erlaubt sein müssen. Ich bin nicht der Meinung, dass Frauen Abtreibungen als Verhütungsmittel benutzen dürfen und dies auch nicht erlaubt sein sollte, wenn die Frau finanziell gut darsteht und einfach nur keinen Bock auf Kinder hat. Das ist meine Meinung. Jeder hat dazu eine andere. Man sollte dies aber auch bei der Partnerwahl beachten, sonst gibt's nachher ein böses Erwachen ;) Folglich wird's wohl nix aus uns Talon :p
 
Furia Lynn schrieb:
Wer Sex hat muss nicht zwingend eine Schwangerschaft wollen, dazu zustimmen. Er muss damit rechnen, aber keinesfalls zustimmen.
Wer ein Risiko aufnimmt, soll auch die daraus resultierenden Risiken annehmen. Wär ja noch schöner wenn sich jeder "die Rosinen aus dem Kuchen pflückt".

Furia Lynn schrieb:
Folglich wird's wohl nix aus uns Talon
*rofl* Na, dass die Beziehung mit dem Mord meines Kindes vorbei wäre, muss ich ja eigentlich nicht erwähnen.
 
Also wer freiwillig Sex hat stimmt einer Schwangerschaft zu ( Oder zumindest der Möglichkeit schwanger zu werden). Es gibt ja wenig Sachen im Leben wo die "Folgen" so klar sind. Klar, Gummi und Pille kann man als Zeichen eines nicht wollens einer schwangerschaft sehen, aber vor Gericht (wenns z.B. geht das Eltern mehr für die finanzierung ihres Kindes aufkommen müssen), sieht man dann beim Wort "Restrisiko" unter Umständen ganz alt aus.
Ob dann Jemand abtreibt ist eine andere Sache. Aber mir scheint hier haben ein paar eine zu lockere Einstellung.
"Ich hab Gummi und Pille benutzt und jetzt is es halt dumm gelaufen".
Hier gehts nicht nur um Mord nicht Mord, sondern auch darum ob man für Folgen gerade steht und Konsequenzen ziehen kann.
Die Frage ist mir zuviel auf "Ich bin schwanger was mach ich jetzt" konzentriert.
Mit Partnerwahl fängts an, dann mit Verhütung und vor allem dass man sich auch absolut mal durchüberlegt was beim Sex "passieren" kann und man sich der Folgen in allen Lebensbereichen gewiss ist.

Ansonsten schliess ich mich mal dem letzten Postabschnitt von Furia Lynn an (postet: 22:38.)
 
Was mich daran ärgert ist, dass offensichtlich die Frau das ganze Risiko tragen darf.
Kommt es nach dem Sex zu einer Schwangerschaft, kann sich der Mann ungestraft aus dem Staub machen. Die Frau kann dann sehen wie sie klar kommt. Außerdem ist sie ja selbst schuld, wieso hatte sie sich auf Sex eingelassen.
Ergo Frauen müssen enthaltsam leben, bis sie auf den einzig richtigen Partner treffen.

Dies ist jetzt sehr krass ausgedrückt, ist aber die logische Schlußfolgerung aus z. B. Talons Meinung. Anders kann sich eine Frau nicht schützen, wenn sie zur Zeit kein Baby will.
Hätten alle Männer Talons Einstellung, wäre es sicherlich kein Problem, weil die Frau sicher sein kann, dass sie mit dem Kind nicht alleine da steht aber das ist nun mal nicht der Fall.

Chiang
 
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Chiang Phra´Thaya schrieb:
Dies ist jetzt sehr krass ausgedrückt, ist aber die logische Schlußfolgerung aus z. B. Talons Meinung. Anders kann sich eine Frau nicht schützen, wenn sie zur Zeit kein Baby will.
Hätte alle Männer Talons Einstellung, wäre es sicherlich kein Problem, weil die Frau sicher sein kann, dass sie mit dem Kind nicht alleine da steht aber das ist nun mal nicht der Fall.


ehrlich gesagt, man könnte ja "vorm ins Bett springen" mal darüber reden!


man muss doch nicht sofort zur Sache kommen, sondern sollte solche "Details" vorher klären!
 
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