Adumar

Aiden Thiuro

Storyteller mit Leidenschaft
Teammitglied
Adumar
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[ Infos zum Planeten: Adumar (engl.) | Adumar (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium]

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Namhafte Lokalitäten
Cartaan City – Die adumarische Metropole, die zwischen dem weiten Ozean und einer massiven Bergkette liegt, ist Cartaans Hauptstadt. Während sich im Zentrum die Wolkenkratzer, einer höher als der andere, in den Himmel recken, sind die Wohnviertel, die zum Großteil in der Peripherie liegen, deutlich gedrungener gebaut. Da sich die Staaten der Adumari Union in der Vergangenheit nicht immer grün waren, ließen die Stadtväter kurz hinter der malerischen Strandpromenade einen mächtigen Küstenwall bauen. Im Zuge der imperialen Eroberung wurden weite Strecken dieser Verteidigungsanlage, die sogar über Artilleriegeschütze verfügte, zerstört, aber Cartaan City plant schon deren Wiederaufbau.

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Söhne & Töchter
Treeya Reed | Zivilistin


Stand: #63, 18.06.2017
Aiden Thiuro
 
Zuletzt bearbeitet:
[Hyperraum | nach Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro :]

Sanft ruhte der Helm, der ihn in wenigen Minuten vor der Luftleere schützen würde, auf dem Schoß und die Pilotenkluft, die ihn in der selben Zeit warm und sicher halten würde, zog nur ganz leicht an seinem Körper, während er mit geprüften Blick die letzten Vorkehrungen vornahm. Ja, gleich würde er – gemeinsam mit acht Untergebenen – da draußen im schwarzen Nichts ein weiteres Mal für das Galaktische Imperium sein Leben riskieren. Nach knapp sechs Stunden im Hyperraum sowie einem sehr kurzen Aufenthalt an einem Rendezvous-Punkt, wo sich wieder die Zweite und Dritte Flottille schnell dem restlichen Kampfverband angeschlossen hatten, stand man nun gewissermaßen vor den Toren von Adumar. Es war in der Tat der letzte Mikrosprung, der die ganze Achte Gefechtsflotte tief ins System – und demzufolge nah an die feindlichen Linien – führen sollte.

Durch die relative Stille, die trotz aktivierter Instrumente in dem kugelförmigen Cockpit herrschte, hörte Aiden, obwohl er den Helm nicht über seinen Kopf gestülpt hatte, die monotone Stimme der Hangarkontrolle ziemlich gut. Derweil seine Finger demnach routiniert über eine Reihe Armaturen glitten, zählte irgendwer auf der anderen Seite der Funkeinheit rückwärts. Näher, immer näher kam die Rückkehr in den Realraum – und damit wuchs bekanntlich etwa im selben Maße die Aufregung in den Körpern der Piloten. Adrenalin wurde ins Blut ausgeschüttet, verteilte sich schnell durch das Geflecht aus unzähligen Adern und stimulierte den Organismus in kürzester Zeit an verschiedenen Stellen. Obgleich der erst kürzlich beförderte Major schon in vielen, sehr vielen Einsätzen gekämpft hatte, spürte selbst er die sich ausbreitende Nervosität.

Nachdem ein starker Ruck durch das gesamte Schiff gegangen war, der selbst die modernen TIEs in den Aufhängungen ganz leicht zum Wackeln gebracht hatte, und Aiden sofort den Helm über seinen Kopf gestülpt hatte, meldete sich erneut die Hangarkontrolle:
[Wolves, hier die Kontrolle – Es liegt nun Adumar vor uns. Starterlaubnis ist noch nicht gegeben...]

„Kontrolle, haben Sie neue Informationen zur Verteidigung und zum Wetter?“, fragte der Bastioner, der sich nun nebenbei um den letzten Schliff beim Einstellen der Lebenserhaltung kümmerte, nach.

Etwa auf halber Strecke zwischen Iridonia und dem angepeilten Rendezvous-Punkt der Achten hatte der Staffelführer des berühmten „Wolves' Squad“ nicht nur seinen Stellvertreter ein letztes Mal vor der anstehenden Schlacht zum Gespräch gebeten, sondern außerdem auch die beiden verbliebenen Rottenführerinnen, Flight Lieutenant Samin und Pilot Officer Sakura Mitsumo, eingeladen. Obwohl die Daten, die man zu diesem Zeitpunkt über das Wetter hatte, bloß aus Simulationen bestand, hatte er seine in der Verantwortung stehenden Untergebenen darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Wetter über Cartaan City – laut den Prognosen – nicht gut sein würde. Unter Umständen würde man sogar in die finstere Nacht fliegen, was auf jeden Fälle erschwerte Sichtverhältnisse zur Folge hatte. Nun, mit solchen Gedanken im Hinterkopf, wartete Aiden auf die Hangarkontrolle.

Die Stimme, die kurz geschwiegen und demzufolge sogleich dem üblichen Rauschen Platz gemacht hatte, kehrte zurück. Nach einem kurzen Hüsteln sagte der Fremde:
[Die Sensoren der Flotte haben die Verteidigungslinie der Admuari ausgemacht, Sir. Entgegen der bisherigen Erwartungen, dass der Feind die gewöhnliche Defensivstrategie wählt, scheint er tatsächlich seine drei Schlachtschiffe der Bulwark-Klasse in eine exponierte Stellung gebracht zu haben. Flankiert werden diese drei großen Kolosse von den kleineren Begleitschiffen.] Und nach einer flüchtigen Pause. [Sternjäger sind laut Brücke noch nicht zu sehen...]

„Und wie steht's ums Wetter, Kontrolle?“, fragte Aiden erneut nach.

Rascheln war zwischen dem stetigen Rauschen zu hören. Dann antwortete die Stimme:
[Bislang hat die Recheneinheit noch nicht sämtliche meteorologischen Daten, die durch unsere Sensoren bis dato aufgeschnappt wurden, komplett ausgewertet. Anhand der recht großen Entfernung zwischen Stern und Planet sowie im Hinblick auf die Neigung würde ich aber sagen, dass Sie heute nicht mit einem sonnigen Tag rechnen dürfen, Sir.]

Unter dem schweren Helm nickte der menschliche Major. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass so kurz nach der Rückkehr in den realen Raum noch keine fundierten – und vor allem ausgewertete – Daten vorliegen würden. Höchstwahrscheinlich konzentrierte man sich auf den Hauptbrücken der großen Kriegsschiffe viel mehr um die Objekte, die halbwegs die selbe Größe wie man selbst hatte, als um irgendwelche Wetterdaten oder ausschwärmende Sternjägern. Sanft glitt die behandschuhte Hand über eine Reihe Instrumente. Hier und da blinkten winzige Lichter. Er kippte vorsichtig einen Schalter um und die Triebwerke heulten leise auf. Ja, die Maschine war bereit für den Start. Wann kam endlich die Starterlaubnis? Um die noch verbleibende Zeit trotz allem sinnvoll zu überbrücken, entschied er sich auf den Staffelkanal zu wechseln.

Wolves, hier Eins – Statusbericht für den Start!“, befahl er.

[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro :]
 
[Adumar-System | Weltraum | Anflug auf Adumar | MAR Hoplite | Hangar] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 8), Wolves

An dem Interceptor war wirklich nichts auszusetzen: Er war in tadellosem Zustand. Das galt sowohl für die Hard- als auch die Software. Ein TIE-Abfangjäger der allerneuesten Baureihe, das bewiesen zahlreiche kleine Änderungen zu früheren Modellen. Allerdings war und blieb es ›nur‹ ein Abfangjäger: Schrecken aller Uglies, Headhunters, Y-Wings und anderer alter Jägermodelle, aber bei weitem nicht die Bedrohung, welche die TIE/Ds der übrigen Staffel darstellten - vor allem für kampfstärkere Gegner. Was die Wolves genau erwartete auf Adumar, was war nicht hundertprozentig klar: In den Briefings war zur Sprache gekommen worden, dass die Einheimischen in den vergangen Jahrzehnten verschiedene Sternenjäger aufgekauft und auch eigene Modelle produziert hatten. Zudem war nicht auszuschließen, dass die Neue Republik, die - wie viele glaubten - insgeheim mit dem Eisernen Bund sympathisierte, sie mit modernerem Kriegsgerät belieferte. Und da ihr Ziel in der Atmosphäre lag, wo auch diverse nicht-raumtaugliche Maschinen zum Einsatz kommen und sich bodengestützte Flugabwehrwaffen in die Kämpfe einmischen konnten, musste man eigentlich mit allem rechnen. Die Statistik sagte, dass Chett Nectus Lebenserwartung in der kommenden Schlacht nicht sehr hoch war, da er den verwundbarsten Jäger der Staffel flog, das leichteste Ziel darstellte. Aber der Tod hielt sich nicht an Statistiken. Der Yaga-Minoer wusste um die Gefahren, dennoch verspürte er in den Minuten vor der Ankunft im System keine Angst. Er hatte dem Tod viel zu oft ins Auge geblickt und schon viel zu viele Leute um sich herum sterben sehen, als dass er sich noch gegen sein Schicksal aufgebäumt hätte: Er konnte ja doch nichts dagegen tun, wenn es ihn heute erwischte. Die Anspannung war groß, wie sein beschleunigter Puls, sein gehetzter Blick und die dicken Schweißperlen im Gesicht verrieten, aber in Panik zu geraten drohte er nicht. Das Cockpit um ihn herum war kleiner als das des TIE/D, dafür aber war es ihm vertrauter: Im Interceptor hatte er rund fünfundneunzig Prozent seiner bisherigen Flugerfahrung gesammelt. Erfahrung, die ihm im Zweifelsfall nicht gegen eine Rakete oder einen Laserschuss helfen würde, die er aber benutzen konnte, um die ihm gestellte Aufgabe so gut er konnte zu erledigen - indem er das tat, was ein Soldat tun musste, um die Feinde seines jeweiligen Staates zu bekämpfen. Die Ideale des Imperiums bedeuteten ihm nicht mehr viel, aber es war das einzige Leben, das er kannte und zu dem er sich berufen fühlte.

Die Hoplite trat mit deutlich spürbarem Ruck in das Adumar-System ein und kurz darauf meldete sich Major Aiden Thiuro, um den Status seiner Wolves abzufragen. Noch einmal blickte er auf die Ergebnisse der Selbstdiagnose, die der Bordcomputer eben durchgeführt hatte. Alles war absolut in Ordnung, alle Systeme im grünen Bereich. Auch die obligatorische Checkliste war er zweimal durchgegangen. Wenn während der Mission Probleme auftraten, dann hatten sie mit dem Wetter, den Feinden oder anderen äußeren Umständen zu tun, aber nach menschlichem Ermessen nicht mit der Technik dieses Jägers. Als Wolf Zwei bis Acht ihre Antworten gegeben hatten und nun Chett an der Reihe war, sagte er:

»Wolf Neun: Antrieb und Waffen klar, alle Systeme arbeiten. Startbereit.«

Alle Piloten vor und nach ihm hatten nicht nur die Funktion von Antrieb und Waffen, sondern auch die der Schilde bestätigt. Auch Chett hatte das auf der Zunge gelegen und wenn er sich nicht zusammengerissen hätte, wäre ihm vielleicht ein gehässiger Kommentar dazu über die Lippen gekommen, dass er als einziger ohne diesen Schutz in die Schlacht flog. Aber was brachte es, sich darüber zu beklagen. Zwischen ihm und dem tödlichen All würden nur Blech und sein Raumanzug sein - na und? Damit musste er ganz einfach leben. Oder eben nicht. Das lag, sobald die ersten Schüsse fielen, nur noch in der Hand des Zufalls, ob mit Schilden oder ohne.

[Adumar-System | Weltraum | Anflug auf Adumar | MAR Hoplite | Hangar] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 8), Wolves
 
[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :]

Die Beförderung von Aiden hatten sie hinter sich gebracht, ihr Staffelführer war nun Major - etwas worüber sich die junge Exotin freute - ihr gleichzeitig jedoch auch offenlegte, dass sie damit noch einen ganzen Schritt weiter von ihm entfernt war. Auch wenn es ihr nicht um Beförderungen ging, sondern viel mehr darum ihre Ziel zu erreichen - davon abgesehen das Aiden mittlerweile zu so etwas wie einem Vorbild geworden war - dem sie absolut nacheifern wollte, so würde es nun noch einmal um einiges schwerer werden. Iridonia hatte ihr zugesetzt gehabt, der Tod der Bomberpilotin war auf ihr Kontol gegangen da sie diese wissentlich in den Tod geschickt hatte. Es hatte eine Weile gedauert um sich bewusst zu machen, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Sicher, im nachhinein konnte man behaupten andere Entscheidungen getroffen haben zu können. Doch die Wahrheit war, dass sie immer wieder vor solche Entscheidungen stehen würde und dass sie dann nicht würde zögern können. Sie musste Entscheidungen treffen, jedenfalls solange wie sie vorübergehend die Führung einer Rotte besaß. Noch mehr, wenn sie einmal gänzlich Rottenführerin werden wollte. Sie hatte Entscheidungen zu treffen, sie hatte Befehle zu geben und würde es sich nicht leisten können unsicher zu sein oder diese auch nur offen zu zeigen. Krieg bedeutete auf gewisse Weiße gnadenlos zu sein. Es ging um das Leben ihrer Mitglieder und um ihr eigenes. Sie würde nicht alles und jeden retten können und ja, ja sie würde andere in den Tod schicken müssen ob es ihr gefiel oder nicht...

Ein Punkt der ihr auch nun wieder bewusst wurde, wo sie in ihrem Jäger saß. Der ihre besaß Schilde, während Chett ohne diese auskommen musste. Da sein Jäger unbrauchbar war hatte man ihm einen Interceptor gegeben. Damit würde er das schwächste Glied innerhalb ihrer Rotte sein. Sie selbst kannte diese Maschinen, hatte schon selbst eine solchen gefolgen und dennoch..., eine Kastration war nichts was man so einfach wegsteckte. Kein sonderlich schöner Ausdruck dafür, allerdings dennoch zutreffend. Sakura ging davon aus, dass Chett sich seiner Lage bewusst war. Wie dieser dies empfinden mochte konnte die Exotin nicht sagen, sie hoffte nur, dass er sich trotz allem nicht minderwertiger fühlte.

Da Sakura vorerst Drask ersetzte hatte sie sich einprägen müssen, dass sie vorübergehend den Ruf Sieben erhalten hatte. Ihre Position wurde vorläufig durch Amon Synn besetzt, welcher nun die Acht besaß. Sich dies einzuprägen war wichtig, andernfalls würde sie wohl wie gewohnt mit ihrem sonstigen Ruf anworten und dies wäre alles, nur nicht gerade von Vorteil. Die junge Pilotin atmete tief durch. Das Briefing bezüglich Adumar war kurz und knapp gewesen und jetzt wo sie in ihrem Jäger saß um auf die Starterlaubnis zu warten ging ihr das eine oder andere durch den Kopf. Ihre Aufgabe war klar und dennoch konnte sie fühlen wie bereits Schweiß ihren Nacken hinab lief. Ihr Körper reagierte bereits, Adrenalin wurde schon jetzt freigesetzt und würde sobald sie gestartet waren in höherer Konzentration durch ihre Adern schießen. Sie gebot sich selbst Ruhe, zwang ihren Körper dazu sich zu beruhigen, wobei sie eine Atemübung verwandte, die ihr bisher geholfen hatte. Gleich wie oft sie wohl in einem Jäger sitzen würde, wie oft sie fliegen, in einem Kampf stecken wurde, sie würde wohl niemals völlig relaxt an die ganze Sache herangehen. Das Los der meisten - vielleicht sogar eines jeden Piloten. Aufregung war etwas was sie stets heimsuchte, auch wenn es ihr oft gelang diese zu verbergen und völlig ruhig herüber zu kommen. Einen kurzen Augenblick dachte sie an ihre Familie, daran das diese stets hinter ihr stand und immer der Ansicht gewesen waren das nichts sie erschüttern könnte. Nur, dass dem nicht hundertprozent so war. Ein kurzes Lächeln glitt über ihre Lippen, dann glitten ihre Gedanken jedoch schon zu dem was ihnen bevor stand und, wie sollte es anders sein zu ihren beiden Flügelmännern.

Wie Nectu einsetzen? Eine Frage die ihr bereits seit geraumer Zeit auf der Zunge lag und dies sie nicht beantworten konnte. Ihrem ersten Impuls folgend wollte sie ihn schützen, dies jedoch war nicht möglich. Zum anderen würde er es ihr mehr als krum nehmen sollte sie versuchen den Babysitter für ihn zu spielen. Sie musste also gedanklich auch hier fort davon schützen zu wollen. Auch wenn dies ein wenig anders war wie bei einer Bomberpilotin - bei der man behaupten konnte sie wäre ja kein Mitglied der eigenen Staffel gewesen und ihr Leben damit nicht so wichtig - so konnte Sakura nicht so einfach darüber hinwegsehen. War es richtig sich darüber den Kopf zu zerbrechen? Da der Chiss vorläufig ausfiel, sie die Rotte übernehmen musste war es wohl nur klar, dass solche Gedanken aufkamen und sie sich ihnen stellen musste. Ja, ja Nectu saß in einem Interceptor und war damit unterlegen. Aber, dies bedeutete nicht das er deshalb schlechter war, schlechter flog oder ein schlechterer Pilot war. Sie musste weg davon sich Sorgen zu machen. Fort davon zu glauben, dass sie möglicherweise unterlegene - eine Ansicht die unpassend war - schützen musste. Wer sagte ihr denn, dass er unterlegen war!? Nur weil er keine Schilde besaß, bedeutete dies nicht zwangsläufig, dass er unterlegen sein musste. 'Hör auf dich verrückt zu machen, Sakura!', ermahnte sie sich selbst. Chett war Pilot, er wusste was er konnte und er war bereit dazu sein Leben zu lassen. Es war seine Entscheidung und diese musste sie akzeptieren. Sie musste akzeptieren, dass jeder von ihnen draufgehen konnte, dass sie jeden verlieren konnte.

Noch einmal checkte sie die gesamten Systeme, was ihr Geist gänzlich beruhigte. 'Leite, und vergiss deinen Wunsch alles und jeden beschützen zu müssen', dicktierte sie sich selbst. Damit wurde das Kapitel geschlossen. Sie wollte sich nicht länger fragen müssen was wäre wenn...Die Stimme ihres Staffelführers klang in ihrem Helm wieder und sie reagierte prompt.

"Wolf Sieben hier, Antrieb, Waffen und Schilde bei voller Leistung. Alle Systeme einsatzbereit. Warten nur noch auf die Starterlaubnis."

Sowohl Wolf Neun als auch Acht stimmten zu. Sie waren bereit! Bereit zu starten und Adumar die Strin zu bieten. Sie war bereit!

[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :||: Pilot Officer Nectu (Wolf Neun), Pilot Officer Synn (Wolf Acht), Major Thiuro (Wolf Eins) & der Rest der Wolfs :]
 
[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro :]

Obwohl Aiden gemeinsam mit seinem Stellvertreter Drask die neue Staffelaufstellung ausgearbeitet hatte, fühlten sich zwei, drei Dinge in diesem Moment trotz allem ungewohnt an. Erstens: In dieser Schlacht würde Samin die Rolle des anderen blauhäutigen Flight Lieutenant übernehmen. Zweitens: Die Rufnummern gingen nur von Eins bis Neun. Und Drittens: „Wolf Sieben“ war nun Pilot Officer Mitsumo und „Wolf Acht“ Pilot Officer Synn. Der imperiale Elitepilot, der in seiner Kluft ziemlich behäbig wirkte, rutschte in seinem harten, unbequemen Sessel ein kleines Bisschen hin und her, um das sich ausbreitende Gefühl abzuschütteln, während das letzte Mitglied der Staffel per Funk seine Bereitschaft meldete. Sie waren bereit. Ja, sie waren tatsächlich bereit sich mit den Streitkräften der Adumari zu messen. Nun musste ihnen nur noch die Hangarkontrolle das Startzeichen geben.

„Kontrolle, alle Maschinen sind startbereit – wie ist der allgemeine Status?“, fragte der Major nach, nachdem er die Frequenz wieder gewechselt hatte.

Sofort antwortete ihm die Stimme am anderen Ende der Leitung:
[In gut drei Minuten erreichen wir die Reichweite ihrer Schiffsartillerie. Hangarstatus wird deshalb auf 'Gelb' gesetzt.]

Begleitet von einem schrillen Quietschen erwachten die Hangartore auf einmal aus ihrer Starre. Nur langsam schob sich das klobige Stück Metall zur Seite und präsentierte so – hinter dem Schleier des schützenden Dämmfeldes – den luftleeren, eisigen Raum. Da die neun TIE/D Defender noch in der Deckenaufhängung hingen, konnten die Piloten in ihren Maschinen zwar nichts davon sehen, aber durch die lauten Geräusche, die ihnen bekannt waren und trotz all dem Metall dumpf an ihre Ohren drangen, hatten sie dennoch eine vage Vorstellung davon. Vor etwa zwei, drei Jahren hätte Aiden in diesem Moment – aufgeputscht durch das viele Adrenalin in seinem Körper – womöglich verwegen geschmunzelt. Weil er nun aber der Staffelführer des „Wolves' Squad“ war, trieben sich gerade ganz andere Gedanken in seinem Kopf umher.

Höchstwahrscheinlich hatten die anderen drei Flottillen der Achten Gefechtsflotte all ihre Sternjäger in diesem Augenblick schon ausgeschleust, um die feindlichen Maschinen so schnell wie möglich in Dogfights zu verwickeln. So sollte nämlich den Piloten der Vierten Flottille ohne größere Probleme der Durchbruch durch die gegnerischen Linien – nach Adumar – gelingen. Während sich allmählich ihre erzwungene Untätigkeit zu einer echten Folter entwickelte, fixierte der erfahrene Bastioner mit festen Blick den kleinen Schalter, der den Sternjäger aus seiner Halterung lösen sollte. Immer mehr zog ihn das unscheinbare Ding an. War es womöglich die quälende Gewissheit, dass just in diesem Moment da draußen die ersten Kameraden gerade ihr Leben für Imperator und Vaterland ließen? Er musterte den Schalter weiterhin, während sich die Gedanken in seinem Kopf langsam unaufhaltsam aufstauten. Sogar das Herz schlug allmählich schneller.

Und dann kam mit einem Mal die Starterlaubnis. Binnen kürzester Zeit klinkte sich ein TIE/D nach dem anderen aus, manövrierte per Repulsoren zum Dämmfeld und aktivierte anschließend endgültig die Ionentriebwerke. Gleich einer kleinen Meute angriffslustiger Insekten schwärmten nun die neun Sternjäger aus dem Hangar der „Hoplite“ und flogen dann brav neben dem weitaus größeren Schiff nebenher. Winzig wirkten sie im Vergleich zu der Korvette der Marauder-Klasse. Mit bloßem Auge konnte man sie in diesem Moment nicht ausmachen – oder hielt sie nur für funkelnde Sterne in der Ferne. Dafür konnten die neun Piloten nun im Gegenzug – beinah ungehindert – einen Blick auf die sich entwickelnde Schlacht im Orbit von Adumar werfen. Die behäbigen Sternzerstörer der Achten hatten beispielsweise schon das Feuer auf die verteidigenden Schlachtkreuzer der Bulkwark-Klasse eröffneten. Kleinere Kreuzer und Fregatten deckten die Objekte, die als Gegner markiert waren, in der Zwischenzeit mit dem Beschuss ihrer Schiffsartillerie ein. Hier und da konnte man zudem sehen wie es schon die ersten Sternjäger – entweder verbündet oder feindlich – erwischte.

Plötzlich meldete sich Yag Gyrr über die Staffelfrequenz:
[Null an Wolves, die Koordinaten für den Rendezvous-Punkt mit dem restlichen Geschwader wird nun an Sie übermittelt. Guard Eins (Wing Commander Jacen Foster) hat das Kommando über den Einsatz; Wolf Eins wird stellvertretend tätig sein. Gute Jagd!]

Sofort sprang Aidens aufmerksamer Blick zu dem kleinen, flimmernden Bildschirm. Hier konnte er nicht nur lesen, was das interne Fehleranalyseprogramm oder seine Sensoren meldeten, sondern hier las er auch übermittelte Daten ab. Lieutenant Gyrr, den er zuletzt beim Besuch auf dem Flaggschiff „Executor“ kurz angetroffen hatte, hatte sich allem Anschein nach mit der Verschlüsselung sehr viel Mühe gegeben. Denn obwohl der Rechenapparat der TIE-Defender die gewöhnlichen Algorithmen der Imperialen nutzte, brauchte die Maschine seine Zeit zum richtigen Entschlüsseln. Warum hatte man seine Staffel nach der Schlacht um Iridonia nicht auch auf die „Vensenor“ versetzt? – Ja, diese Frage war mit einem Mal wieder in seinem Kopf präsent, obwohl in der Ferne womöglich schon die ersten feindlichen Sternjäger auf den Bastioner und seine Untergebenen warteten. Hatten sie sich im Kampf gegen das mandalorianische Schlachtschiff der Kedalbe-Klasse etwa noch nicht ausreichend unter Beweis gestellt?

Wolves, hier Eins – ihr habt Null gehört“, brach der Major schlussendlich das Schweigen, das im Staffelkanal herrschte. Vev-Formation einnehmen. Fünfundsiebzig Prozent Geschwindigkeit...“

[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro :]
[OP: Ich stelle mir die Situation so vor, dass die Vierte Flottille im "Kielwasser" der Ersten folgt und dementsprechend noch nicht dirket in die Kämpfe um Adumar involviert ist. Ihr könnt Foster (oder Gyrr) gerne weitere Befehle in den Mund legen, sobald wir den Treffpunkt erreicht haben.]
 
[ Adumar-System| in Richtung Adumar | Archte Gefechtsflotte - Vierte Flotille - Elfte Kampfgruppe | MAR "Hoplite" | Hangar | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ] 

Unruhiges Schnurren machte sich im Innern breit. Samin fuhr behände über die Schaltflächen, Hebel, Knöpfe und Armaturen des Cockpits und überwachte mit Argusaugen das Aufleuchten jedes einzelnen Kontrolllichts, welches ihr die korrekte Funktion der jeweiligen Systeme des Defenders wiedergab. Nichts wurde beim Takeoff dem Zufall überlassen. Befand man sich in der lebensfeindlichen Umgebung des Weltalls, umhüllt von Kälte und Leere, geschützt einzig durch eine Kugel weniger Zentimeter dicken Stahls und ein bisschen elektronische Schildtechnik, wollte man lieber zwei Mal überprüfen, ob alles, was einem am Leben hielt, auch wirklich funktionierte. Erst recht wenn man mit sich mit diesem Ding in eine Schlacht begab und sich dabei in den Nahkampf mit teils kilometerlangen, fliegenden Zerstörungsmaschinen warf, nur um anschließend im Sturzflug auf die Oberfläche eines Planeten zu rasen.

Wenn man so darüber nachdachte, konnte diese Vorstellung ziemlich beängstigend wirken. Zum Glück hatte Samin derartiges allerdings schon häufig genug durchgemacht, um nicht mehr wirklich darüber nachdenken zu müssen.

Der Respekt vor der Gefahr flog immer mit, die Angst ließ sie jedoch auf dem Boden zurück. Immerhin konnte sie von Glück reden mit einem der - wenn nicht dem - modernsten Raumjäger der Gegenwart ausgerüstet zu sein. Doch selbst der elitäre Status und der Einsatz hochmoderner Maschinen hatte zuletzt die Officers Leven und Vitaan nicht retten können.

Während die roten Pupillen der Chiss über den Statusbildschirm huschten und die Funktionalität von Waffen, Raketenwerfer, Traktorstrahl und Schilden überprüften, konnte sie nicht umhin daran zu denken, dass Nectu nicht über diesen Luxus verfügte. Zwar war der dunkelhäutige Pilot nicht gerade der beliebteste, doch wohl fühlte sich die Lieutenant nicht bei dem Gedanken, dass einer ihrer Staffelkammeraden ohne Schilde in ein Gefecht zog. Sie hatte schließlich lieber einen unbeliebten Killer als Rückendeckung, als einen beliebten Taugenichts. Das hier war nicht mehr die Akademie, bei der man sich neben den sympathischsten Zeitgenossen setzte. Das hier war Krieg und hier brauchte man echte Soldaten. In der Hoffnung, dass Sakura in ihrer neuen Position als Rottenführerin mit dieser Herausforderung zurechtkommen würde, hakte Samin den letzten Punkt auf ihrer Checkliste ab.

„Wolve Vier bereit.“ Die Führerin der zweiten Rotte reihte sich somit in die Stimmen ein, die nacheinander die Durchführung ihres Systemchecks bestätigten. Ihr folgten die Flügelmänner DéSkalz und Caranthyr. Neun Stimmen waren es insgesamt, die über den im Helm integrierten Comlink zu hören waren - Neun der tödlichsten Elitepiloten des bekannten Universums, in denen sich nun, da sich die Hangartore lautstark zur Seite schoben, die Anspannung breit machte. Selbst Cain und Druk, die in Simulationen gerne mal mit flotten Sprüchen aufwarteten, verhielten sich verdächtig ruhig. Es schien bereits eine halbe Ewigkeit zu dauern und noch immer hatten die Wolves keine Starerlaubnis. Samin bildete sich ein im Innern ihrer Kapsel hier und da die Reflexion eines Laserstrahls aufleuchten zu sehen. Ihr Verstand machte ihr jedoch klar, dass dies ziemlich unmöglich war. Die Jäger hingen noch in ihren Verankerungen und selbst wenn nicht, würde das Energiefeld des Hangars sowie der Grellschutz ihrer Helme kleine Lichter aus dieser Entfernung vermutlich zu sehr abschwächen, als das sie diese hätten sehen können.

Dann – nach einer weiteren Ewigkeit – ging es los. In rekordverdächtiger Geschwindigkeit, jedenfalls so schnell es das strenge Abflugprotokoll und die Manövrierfähigkeit es erlaubten, waren alle Jäger ausgeklinkt und hatten das abschirmende Energiefeld des Hangars der Korvette passiert. Zunächst im Schutz dieser verbleibend, flogen die Jäger im Schatten des Trägerschiffes bis die Stimme des taktischen Offiziers im Com ertönte. Und schon war es so weit. Auf Befehl des Alphawolfes beschleunigte Samin ihren TIE und reihte ihn in die spitz zulaufende Flugformation ein.

„Wir sollten mögliche Ausreißer im Auge behalten.“

Laut Plan sollte die erste Flottille die adumarischen Verteidiger zwar frontal angreifen, während die Zweite und Dritte die Flanken der Vierten deckte. Das bedeutete jedoch nicht, dass sich einzelne feindliche Jäger nicht im Dogfight-Durcheinander absetzen konnten. Auch wenn es nicht genug sein sollten um ihrer ganzen Staffel gefährlich werden zu können, konnte ein unvorhergesehener Angriff immer Schaden anrichten. Ein Teil ihrer Aufmerksamkeit schenkte die blauhäutige Lieutenant daher dem taktischen Schirm, der in verschiedenen Farben und Formen die Lage der umgebenden Objekte anzeigte. Als sie etwas heraus skalierte, wurden die Wolves in einem Vev angezeigt, das sich stetig von der Hoplite entfernte. Durch flinke, einstudierte Handbewegungen ließ sie die Entfernung zum Rendezvous-Punkt in Klicks erscheinen.


Die Zahl sank rasch und da sie der ersten Flottille und damit der Schlachtfront immer näher kamen, waren nun auch die Laserentladungen der kapitalen Schiffe durch das Sichtfenster zu erkennen. Ein immer wieder beeindruckendes Schauspiel, das aus der Ferne einen so schönen Anblick hatte, und von Nahem doch so schrecklich und respekteinflößend war.

Inzwischen waren es nur noch an die fünfundzwanzig Klicks zum Treffpunkt, sodass Commander Fosters und Captain Reeds Jäger bereits deutlich auf dem Schirm zu erkennen waren.

„Formation beibehalten bis der Major was anderes befiehlt“, gab sie auf dem Rottenkanal durch. Caranthyr hatte seinen Defender etwas ausschweifen lassen und war gefährlich nahe an DéSkalz Flügel. Es sah aus als hätte er erwartet, dass sie sich bei gleichbleibender Geschwindigkeit zwischen die verbündeten Jäger schoben, jedoch korrigierte er seinen Kurs sofort nach Samins Ansage.

„Kurs und Geschwindigkeit beibehalten Wolve Squad, wir flankieren Sie.“, drang die Stimme des Commanders durch die Comlinks in alle Cockpits der Elitestaffel, während die von 9 Uhr kommenden Staffeln den Kurs anglichen um sich seitlich zu ihnen zu positionieren.

[ Adumar-System| in Richtung Adumar | Archte Gefechtsflotte - Vierte Flotille - Elfte Kampfgruppe | Rendezvous-Punkt | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves, Cmd. Foster, Cpt. Reed & Staffeln ] 
 
[Adumar-System | Weltraum | Anflug auf Adumar | MAR Hoplite | Hangar] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves

Der Startbefehl kam und als letzter in der Reihe klinkte Chett Nectu seinen Jäger aus. Dieser sackte nach unten auf das Repulsorkissen, das ihn zum Hangartor und hinaus ins All manövrierte. Dort reihte er sich neben Sakura Mitsumo und Amon Synn ein in die Formation ein. Auf Geheiß des Alphawolfs bildete die verkleinerte Staffel ein Vev, mit der ersten Rotte vorne, der zweiten und dritten schräg links bzw. rechts dahinter. Im unmittelbaren Kampfgeschehen befanden sie sich noch nicht: Das lag weiter vor ihnen, näher am Planeten. Zu sehen war es allerdings mit bloßem Auge schon: Die Hoplite und ihre Jäger waren nah genug, um die keilförmigen imperialen Sternenzerstörer und die massigen Bulwark-Kreuzer des Eisernen Bundes mit bloßem Auge erkennen zu können. Von den zahlreichen Sternenjägern, welche die großen Kriegsschiffe umschwärmten, wie die Instrumente anzeigten, war aus dieser Distanz zunächst nichts zu sehen, hin und wieder deutete aber ein Lichtblitz an, dass es einen von ihnen erwischte. Für welche Seite die Maschine und ihr Pilot geflogen waren, verkündete auch das taktische Display nicht, das Jäger nur staffelweise zur Kenntnis nahm und Einzelschicksalen keine Beachtung schenkte.

Nectu flog diese Maschine zum ersten Mal, deshalb war es normal, dass er sich immer wieder mit besonderem Interesse den verschiedenen Diagnoseanzeigen zuwandte. Obwohl nicht auszuschließen war, dass bereits die ersten feindlichen Jäger zu ihnen unterwegs waren, widmete er seinem TIE-Interceptor die größere Aufmerksamkeit, während er nur darauf achtete, nicht aus der befohlenen Formation auszuscheren. Doch alles erwies sich als in bester Ordnung, auch im All präsentierte der Abfangjäger sich fehlerfrei. Und der Yaga-Minoer stellte fest, dass er sich in dem kleinen Cockpit sogar einigermaßen wohl fühlte. Nunja, es war nicht wirklich ein Wohlfühlen; er verspürte aber eine gewisse Selbstsicherheit. Mit dem TIE/D hatte er in der letzten Zeit viel trainiert und auch zwei Kampfeinsätze bestritten; mit dem TIE/in jedoch hatte er in den Jahren zuvor Hunderte Flugstunden gesammelt. Er wusste hier blind, wo welches Knöpfchen war (von denen es ohnehin viel weniger gab), kannte die Manövrierfähigkeit genau und erkannte an den Vibrationen und durch den Luftschlauch übertragenen Geräuschen, wenn etwas nicht ordnungsgemäß funktionierte. Diese Routine fehlte ihm im Defender noch; dort war er ein Neuling, hier ein Veteran. Das Gefühl, zu seiner eigenen Beerdigung zu fliegen, ließ ein wenig nach und sank auf das Niveau, das er immer spürte, wenn er in die tödliche Ungewissheit eines Raumkampf flog. Auf ein erträgliches Niveau, das ihn zwar unter Stress setzte, ihn aber nicht davon abhalten würde, das Beste aus sich und seinem Flieger herauszuholen.

Langsam aber sicher näherten die Wolves sich dem Kampfgeschehen. Wenn sie hinab in die Atmosphäre wollten, wo sich ihr Einsatzgebiet befand, mussten sie mitten durch das Getümmel hindurch. An manchen Stellen ballte sich das Gefecht zu einem engen Knäuel aus miteinander ringenden Schiffen jeder Größe; durch das sich ständig verändernde Labyrinth aus Rümpfen, Trümmern, Laserstrahlen und Raketen zu steuern, wäre absoluter Wahnsinn und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ohne Verluste überhaupt in die Nähe von Adumar kamen, gleich null. Aber es gab auch Bereiche, in denen die Blockade des Orbits bereits breite Lücken aufwies, weil Schiffe zerstört oder an andere Orte geflogen waren. Zu einer solchen Bresche dirigierte Gyrr sie, nachdem sie sich mit Fosters und Reeds Staffeln vereinigt hatten und nun gemeinsam ein noch größeres Vev formten, an dessen Spitze das Wolves' Squad stand. Mit einer Präzision, die nicht für eine Flugshow genügte, fürs Kampfgeschehen aber ausreichend war, manövrierten sie um das treibende Wrack einer Nebulon-Fregatte herum, die offensichtlich zu den ersten Totalverlusten des Kampfes zählte; obwohl sie das zerstörte Schiff dicht passierten, entdeckte Chett keine Hoheitszeichen auf dem durchlöcherten Rumpf, die davon kündeten, ob es sich um einen Verbündeten oder einen Gegner handelte. Hätte er wetten müssen, hätte er aber darauf getippt, dass die Fregatte für den Eisernen Bund geflogen war. Das Imperium griff Adumar mit einer Übermacht an.

Als sie das Wrack passiert hatten, überlebten sie die erste Schrecksekunde: Vor ihnen tauchten anderthalb Dutzend Sternenjäger auf, die sie zuvor nicht auf dem Schirm gehabt hatten. Schon hatten alle Jäger die Finger auf den Abzügen liegen und es hatten sich sogar die ersten ungezielten Schüsse gelöst, als sich herausstellte, dass es sich um Verbündete handelte, eine Bomberstaffel samt Eskorte, die auf dieser Route vermutlich nach einem Angriff zu ihrem Mutterschiff zurückkehrte. Die Situation klärte sich und die Begegnung endete glücklicherweise, ohne dass das Imperium Verluste durch Friendly Fire zu beklagen hatte. Der Weg zu den oberen Atmosphärenschichten war nun scheinbar frei.

»Wenn Sie die Atmosphäre erreichen, wird der Funkkontakt wegen der Ionisierung zunächst abreißen«, kündigte der Givin mit emotionsloser Stimme an. »Ab einer Höhe von achttausend Metern sollte der Kontakt wiederhergestellt sein, sofern er vom Feind nicht gestört wird. Richten Sie sich im Zweifelsfall nach Ihren Navigationssystemen, um den Kurs zu Ihrem jeweiligen Zielgebiet zu finden. Ab fünftausend Metern sollten Sie sich auf verstärktes Abwehrfeuer einstellen.«

Der Eintritt in die Atmosphäre sollte vergleichsweise langsam erfolgen. Das war sozusagen Nectus Schuld, denn sein schildloser Abfangjäger konnte sich nicht mit dem gleichen Tempo in die Gasschichten stürzen wie die Defenders - er würde zerbrechen und verglühen, wenn der Luftwiderstand zu groß wurde. Auch die Höchstgeschwindigkeit der Wolves würde durch ihn begrenzt werden: Interceptors hatten keine guten aerodynamischen Eigenschaften. Doch da mussten sie allesamt durch.

[Adumar-System | Anflug auf Adumar | kurz vor dem Atmosphäreneintritt] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves
 
[Adumar-System | im Anflug auf Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Betrachtete man den Schlagabtausch zweier Schlachtschiffe im hohen Orbit eines fremden Planeten allein aus der Warte eines unbedarften Sternjägerpiloten, konnte dieses Bild schon einen mächtigen Eindruck hinterlassen. Fühlte man sich in der schwarzen Leere so schon recht klein, beinah winzig, so nahm dieses Gefühl in diesem Augenblick nur umso mehr zu. Was sollte man schon gegen solche nur so vor Kraft und unvorstellbarem Zerstörungspotenzial strotzenden Stahlkolosse ausrichten? – Diese Frage kam einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man in dieser Situation in einem winzigen Sternjägercockpit saß, und die in einem lauernde Ohnmacht wurde dementsprechend unweigerlich noch ein kleines Bisschen mehr angefüttert. Konnte man diesem Eindruck entrinnen? Konnte einem die jahrelange Erfahrung mit Einsätzen ähnlicher Art Abhilfe schaffen? Wäre die Situation am Ende nicht so gefährlich wie sie tatsächlich war, der eine oder andere Pilot hätte sich bestimmt den einen oder anderen Gedanken dazu gemacht.

Doch unter anderem Major Aiden Thiuro, der gerade gemeinsam mit den acht verbliebenen Piloten seiner Staffel, dem allseits bekannten „Wolves' Squad“, und fünf weiteren Einheiten direkt auf den Planeten Adumar zuflog, hatte in diesem Moment keine Zeit zum Philosophieren. Während sich die großen Kriegsschiffe und zahlreiche Kameraden in ihren Maschinen nämlich gerade um Leben und Tod kämpften, hatte er – samt seiner vielen Begleiter – durch die Linien der feindlichen Verteidiger zu brechen, (halbwegs) unbeschadet in die Atmosphäre einzudringen und dann eine Reihe gezielter Angriffe auf die adumarische Metropole Cartaan City zu fliegen – höchstwahrscheinlich bei äußerst schlechten Wetterverhältnissen. Mit grimmiger, konzentrierter Miene, die man Dank dem klobigen, anonymisierenden Helm in diesem Augenblick nicht sehen konnte, justierte der imperiale Elitepilot die Schildverteilung fein. Momentan floss die meiste Energie – wie bei Frontalangriffen üblich – in die Bugsektion.

Näher, immer näher kamen die neun TIE/D Defender und deren Begleiter – darunter zwei Einheiten TIE/ad Avenger – Adumars bläulichen Atmosphäre. Irgendwelche Anzeichen, die auf die mögliche Existenz eines planetaren Schildes hindeuteten, gab es nicht. Dafür blickte man in diesem Moment ungehindert auf ein gigantisches, weißes Wolkenmeer. Sowohl Land als auch Wasser blitzte bloß an einigen wenigen Stellen – beinah wie klitzekleine Inseln – auf. Erneut mussten sich die Piloten, die in den sich nähernden Maschinen saßen, winzig fühlen. Doch obwohl dieses Gefühl möglicherweise in ihnen aufkeimen mochte, änderte niemand den Kurs. Insbesondere die „Wolves“, die sich zuletzt bei einem Einsatz im Ord Cantrell-System in einer recht ähnlichen Situation bewährt hatten, hatten inzwischen ausreichend Erfahrung mit dem (realen) Fliegen in der Atmosphäre. Womöglich deshalb stürmten die silbern-grauen Maschinen in diesem Augenblick in ihrer Vev-Formation voraus. Nein, es schien so als könne sie niemand aufhalten.

Über den Staffelkanal unterrichtete Gyrr die Piloten:
[Wenn Sie die Atmosphäre erreichen, wird der Funkkontakt wegen der Ionisierung zunächst abreißen. Ab einer Höhe von achttausend Metern sollte der Kontakt wiederhergestellt sein, sofern er vom Feind nicht gestört wird.] Kurzes Rauschen. [Richten Sie sich im Zweifelsfall nach Ihren Navigationssystemen, um den Kurs zu Ihrem jeweiligen Zielgebiet zu finden. Ab fünftausend Metern sollten Sie sich auf verstärktes Abwehrfeuer einstellen.]

Bei Ord Cantrell mochten sie mit ihrem Angriff den „Eisernen Bund“, der da bloß ein paar Tage alt war, eiskalt und ohne Gnade überrumpelt haben. Doch die „Adumari Union“, ein Zusammenschluss zahlreicher planetarer Nationalstaaten, war vorbereitet. So wie das ferne Ord Mantell in den letzten Tagen und Wochen zu einer martialischen Bastion mutiert sein musste, so hatte auch diese Welt mit der Zeit zunehmend aufgerüstet. Was erwartete sie also hinter diesem scheinbar endlosen Meer aus schneeweißen Wolken? Unter dem Helm kniff Aiden die Augen zusammen. In seiner Brust raste das eigene Herz mehr und mehr. Schon konnte er durch die in dem Helm integrierten Lautsprecher das Knacken und Knistern anmachen, das den bevorstehenden Abbruch ankündigte. Instinktiv schaltete er auf den Rottenkanal um. Denn während die Rottenführer im Vorfeld ausreichend gebrieft worden waren, um die ihnen zugedachten Zielgebiete eigenständig zu erreichen, waren seine Flügelmänner auf mehr Kontakt angewiesen.

„Rotte Eins, hier Wolf Eins – sobald wir die Wolkendecke durchbrochen haben, wird die Formation auf der Stelle aufgelöst“, begann der „Alphawolf“ im nüchternen Tonfall die beiden anderen Piloten über die nächsten Schritte zu informieren. „Bleibt an meinen Flanken; Tempo maximal sechzig oder siebzig Prozent – je nach Wetter.“ Schnell sprang sein aufmerksamer Blick zu den Sensoren. Jedoch flackerte das kleine Display noch nicht verräterisch. „Ich übermittle jetzt die ersten Zielkoordinaten...“

Das Knistern nahm allmählich zu. Gleichzeitig wurden die Kräfte, die an dem modernen Sternjäger der Imperialen zogen, immer stärker. Sogar eine recht auffällige Kontrollleuchte sprang nur wenige Sekunden später am Rande seines Sichtfeldes an. Und nachdem der Major zwei, drei Mal ordentlich durchgeatmet hatte, ging die rechte Hand auch schon zum Geschwindigkeitsregler. Ganz gefühlvoll drosselte er den Schub der beiden kreischenden Ionentriebwerke. Sollte die Schwerkraft von Adumar doch ruhig einen Teil der Arbeit übernehmen. Da sich den „Wolves“ noch immer kein Hindernis in den Weg gestellt hatte, glitt sein aufmerksamer Blick als nächstes zur Höhenmessung. Längst waren sie in die „Thermosphäre“ – gut achtzig bis fünfhundert Kilometer – eingedrungen. Ein Meter nach dem anderen schmolz laut der Anzeige förmlich dahin. Von der sogenannten Troposphäre waren sie also noch weit, sehr weit entfernt. Konzentriert richtete Aiden seine Aufmerksamkeit anschließend nach vorn.

„Eintritt in die Mesosphäre in drei Minuten...“, meldete der Staffelführer via Staffelkanal.

Plötzlich meldete sich „Wolf Drei“, Pilot Officer Mengsk, über die selbe Frequenz zu Wort:
[Eins, ich glaube, meine Sensoren haben gerade ein paar 'Adumari' ausgemacht. Wir bekommen wohl bald schon unangenehmen Besuch...]

Innerlich fluchte der Bastioner. Eigentlich hatte er gehofft, dass sie – aufgrund der Wirren im Orbit – ohne Zwischenfälle bis in die Troposphäre gelangen würden. Sollten die Adumari aber schon jetzt zu einem ersten Konter übergehen, würde er notgedrungen schon jetzt die Formation, die man kurz nach dem Verlassen der „Hoplite“ eingenommen hatte, aufbrechen müssen. Zwar mochte die Blade-Zweiunddreißig mit einem TIE/D nicht mithalten können, nervig waren sie jedoch trotzdem. Aiden biss sich in diesem Moment nachdenklich auf die Unterlippe – eine schlechte Angewohnheit, die er sich eigentlich fast schon abgewöhnt hatte. Seine Gedanken begannen zu rasen. Erneut sprang sein Blick zu dem Höhenmesser: fünfundachtzig Kilometer. Sollte er wieder Schub auf seine Triebwerke geben? Langsam gruben sich die Zähne widerwillig in die Haut der Unterlippe.

[Adumar-System | Adumar | kurz vor der Mesosphäre :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]
 
[Adumar-System | in Richtung Adumar :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: MAR „Hoplite“ | Hangar :||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :||: Pilot Officer Nectu (Wolf Neun), Pilot Officer Synn (Wolf Acht), Major Thiuro (Wolf Eins) & der Rest der Wolfs :]

Die Starterlaubnis war erteilt worden, die Jäger waren aus ihren Klammern gesprungen, hatten sich durch die Hangartore begeben und waren ins All entlassen worden. Nichts was einem fremd oder auch nur ansatzweise Angst einjagen sollte. Nichts was einem Unbehagen, Sorgen oder gar ein anderes negatives Gefühl geben sollte. Routine, so würde man es nennen. Die Routine eines jeden Piloten der sich in seinem innere schon darauf vorbereitet haben sollte, dass es unweigerlich losgehen konnte. Sakura war gefasst, ihre Hände ruhten auf dem Steuerknüppel. Kontrolliert, völlig kontroliert war sie. Die Ruhe selbst, ihre Nerven gefasst, ihr Geist klar und völlig offen. Sie wusste worauf es ankam, wusste was sie tun musste und was von ihr verlangt wurde. Ebenso klar war ihr - das trotz ihrer geschwächten Rotte - sie das Beste daraus machen würde. Bei ihrem letzten Einsatz hatte sie sich vorgeworfen nicht im ganzen einem roten Faden gefolgt zu sein, dies würde sich nicht widerholen. Mochte sie hier erst zum zweiten Mal eine Rotte anführen, so war für sie nun klarer worauf es ankam. Zwar hatte sie von Drask ein Lob bekommen - was natürlich sehr freundlich gewesen war - dennoch reichte ihr dies nicht. Eine Gewisse Anerkennung von ihrem Flügelmann würde nicht einfach zu erwerben sein, aber sie würde sich nicht damit zufrieden geben den billigen Ersatz zu spielen, in der Hoffnung sie irgendwann los zu sein. Was genau Nectu über sie dachte wusste Sakura nicht, doch die "Beziehung" der beiden war alles nur nicht rosig. Sie wollte wenigstens akzeptiert werden! Dies würde genügen um mit ihm aus zu kommen, mehr verlangte sie gar nicht.

Aidens Stimme klang in ihrem Helm wieder, als der Befehl kam sich in in Vev-Formation zu begeben und sie bestätigte. Die Jäger fanden ihr Formation, bildeten ein großes Vev und gingen dazu über ihrem Kurs weiter zu folgen. Der Plan war klar, ebenso der Befehl und doch wussten sie alle das unvorhergesehens sie alle traf. Adumar war die nächste Etappe! Wo zuvor der Eiserne Bund überrascht worden war wusste man nun ganz genau wozu das Imperium imstande war. Diesmal waren ihre Feinde vorbereitet, diesmal wussten sie was passieren würde und vor allem hatten sie genug Zeit gehabt um selbst einen Plan zu entwickeln. Es würde sich zeigen ob ihre Gegner ihnen gewachsen waren und vor allem, mit welcher Gewalt sie zuschlagen würden. Sie würden sich hier erneut beweisen müssen! Jeder Kampf bedeutete dies. Keiner war gleich, sie alle unterschieden sich. Zwar mochte man dies nicht glauben - was wohl nur natürlich war für jemanden der nicht an der Front kämpfte - dennoch war es die Wahrheit. Es mochte stets um das gleiche oder um ähnliches gehen, doch dies war auch der einzige Punkt bei dem es Ähnlichkeiten gab.

Die Elitepiloten - so jedenfalls nannten sich die Piloten des Wolve Squads - behielt ihre Anzeigen im Auge, wobei sie fühlte, dass ihr Körper leicht vibrierte. Das Adrenalin in ihren Adern suchte sich langsam seinen Weg.

"Behalten sie die Formation bei", gab Sakura an ihre Rotte weiter und prüfte wo sich ihre beiden Flügemänner befanden. Beide schienen keinerlei Probleme zu haben und bei Nectu sah es so aus, als ob er sich in seinem Intercepter um einiges wohler zu fühlen schien. Dies war sehr gut. Ein Pluspunkt! Auch wenn er keine Schilde besaß, so würde er sich nicht an den Defender gewöhnen müssen. Zwar war er mit diesem mitlerweile schon gefolgen, doch für einen Piloten war ein Jäger - bei dem er sich wie zu Hause fühlte - den er blind kannte eine Einheit. Er mochte langsam sein wie der Rest, er mochte nicht so erodynamisch sein und auch sonst nicht perfekt sein, doch dies würde Nectu sicherlich ausgleichen.

Die Stimme des Commanders teite ihnen mit, dass sie ihren Kurs wie auch die Geschwindigkeit beibehalten sollten und das er sie flankieren würde. Foster und Reed brachten ihre Einheiten zu ihnen. Sie vereinten sich zu einem großen Vev, an dessen Spitze sich das Wolves Squad befand. Langsam manövrierte die Kampftruppe ihre Jäger um ein treibens Wrack, einer Nebulo-Fregatte, herum. Die Atmosphäre des bläulichen Adumars kam näher. Noch blieb es ruhig, noch schien man sie nicht entdeckt zu haben, noch! Dies würde sich jedoch schon sehr bald ändern, dessen war sich Sakura sicher. Ob Adumar ein Schild umgab war fraglich, nichts jedoch schien darauf hinzuweisen. So als ob man sie einlud immer näher zu kommen, sie passieren zu lassen und dann abzufangen.

Sakura warf einen neuerlichen Blick auf ihre Instrumente, welche nocht nichts ausergewöhnliches anzeigten oder gar versuchten sie vor etwas zu warnen. Vor ihr erhielt man dafür einen Blick auf ein gewaltiges Wolkenmeer, welches sich auftrümte und so dicht erschien, dass man kaum hindurchsehen konnte. Wolkenformationen dieser Art waren keine Seltenheit, allerdings beeindruckten sie immer wieder. Noch immer war es ruhig, Nectu kontrolliert, welcher in seinem Interceptor saß und von dessen Jäger Sakura wusste, dass er nicht so einfach in die Atmosphäre eindringen konnte wie die Defender.

Über den Staffelkanal ertöhnte die Stimme von Gyrr und der Information, dass wenn sie die Atmosphäre erreichten der Funkkontakt abreißen würde. Etwas was an der Ionisierung lag. Sakura nickte leicht, als Gyrr mitteilte, dass ab einer Höhe von achttausend Metern der Kontakt wieder hergestellt sein sollte - jedenfalls dann wenn der Feind keine Störsender im Einsatz hatte - würden sie mit der "Hoplite" wieder Kontakt halten können, sollte es von Nöten sein. Der Rest der Inforamtionen wurde ebenfalls von der Pilotin aufgenommen.

"Rotte Drei, sobald wir die Wolkendecke durchbrochen haben bleiben sie an meiner Seite. Tempo maximal bei sechszig Prozent. Wir werden sehen was das Wetter macht und gegebenenfalls anpassen", teilte Sakura ihren beiden Flügelmännern mit, während ihr Blick die Sensoren checkte, wo noch nichts verräterisches zu sehen war. "Übermittlung der ersten Zielkoordinaten erfolgt nun."

Sakura hielt ihren Steuerknüppel fest, welcher leicht zuckte, da die Kräfte stärker an ihrem Jäger zu ziehen begannen. Das Knistern deutete darauf hin, dass die Verbindung schwächer wurde und dann abbrechen würde. Sachte drosselte sie ihren Jäger, passte die Geschwindigkeit den Gegebenheiten an, bis der Knüppel in ihren Händen völlig ruhig war. Die zuvor noch kreischenden Ionentriebwerke wurden leiser. Indem sie ihren Jäger drosselte gab sie der Schwerkraft des Planeten die Möglichkeit ihren Jäger nach vorn zu bringen. Ein Blick zu ihrem Höhenmesser zeigte ihr, dass sie längst in die Thermospähre eingedrungen waren und demnächst in die Mesospähre eindringen würden. Die Meldung diesbezüglich kam. Drei Minuten noch, meldete der Staffelführer.

"Sieben, lang werden wir nicht ohne einen Zusammenstoß bleiben. Es scheint als ob man uns bereits entdeckt hat", hörte Sakura die Stimme von Synn, welcher Wolf Acht war.

Sakura verzog leicht die Lippen unter dem Helm. Eigentlich hatte sie gehoft nicht ganz so schnell auf unerwünschten Besuch zu stoßen. Doch schien es so, als ob sie darauf nicht mehr bauen konnte. Man war also vorbereitet und man schien mit so etwas zu rechnen. Sollte es so sein, würde die Formation schneller aufbrechen als gehoft. Darauf jedoch sollten sie sich einstellen. Der Beweis dafür, dass nichts gleich lief war hiermit also bestätigt.

"Dann bereiten wir uns auf möglichen Besuch vor", gab Sakura an ihre beiden Flügelmänner weiter.

Aiden würde die Formation verfrüht aufbrechen müssen. Etwas was ihm sicherlich nicht gefallen würde, schon gar nicht so früh. Dies jedoch würde keine Rolle Spielen. Ein Gedanke der kam und Sekunden später zeigten Sakura die Sensoren, dass Wolf Acht recht behielt.

"Hier Wolf Sieben, Feindkontakt in zehn Minuten. Anflug aus drei Uhr", gab Sakura an die gesamte Staffel weiter. Nun biss sie sich auf die Zähne, darauf wartend, was Wolf Eins tun würde.

[Adumar-System | Adumar :||: Mesospähre :||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :||: Pilot Officer Nectu (Wolf Neun), Pilot Officer Synn (Wolf Acht), Major Thiuro (Wolf Eins) & der Rest der Wolfs :]
 
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[ Adumar-System| Adumar | Atmosphäre | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves, Cmd. Foster, Cpt. Reed & Staffeln ] 

Von unten, der Oberfläche Adumars, mochten die in die Atmosphäre eintretenden Jäger beeindruckende Lichteffekte verursachen. Sofern denn kleine Lücken in der ansonsten dichten Wolkendecke dies zuließen. Die Schilde der TIE/d Defender sorgten dafür, dass der Eintritt für die imperialen Piloten derweil so angenehm wie möglich von statten ging. Bis auf Chett Nectu konnte das Wolve Squad immerhin auf diesen Vorteil zurückgreifen. Das minder überraschende, denn mehr ärgerliche Auftreten des adumarschen Empfangskomitees lag inzwischen einige Minuten hinter ihnen. Commander Foster hatte Captain Reed und seine Untergebenen Jäger angewiesen dieses einseitig und verfrüht gewünschte Kräftemessen wahrzunehmen, während der Rest von ihnen eine kleine Kursänderung in Kauf nahm. Es schien so, als würden die feindlichen Jäger dabei einen Kampf in der Atmosphäre zu bevorzugen. Das Aufeinandertreffen hätte sonst bereits viel früher stattgefunden.

Die durch die Reibung erzeugte Ionisierung verhinderte derzeit eine ordentliche Kommunikation. Samin konnte auch nicht davon ausgehen, dass alle Instrumente ihres Jägers in dieser Phase des Eintritts fehlerfrei funktionierten, was besonders ärgerlich war, da sie in Kürze die Wolkendecke erreichten und durch ihre vorangehende Kursänderung nicht völlig ausgeschlossen werden konnte, dass sich unter ihnen eine Gebirgskette oder besser noch eine Batterie Flugabwehrgeschütze breit machte.
Angespannt wechselte der Blick der Chiss von einem Schirm zum nächsten und wieder zurück, um so viel Überblick wie möglich zu behalten. Immer länger blieb sie dabei an der Anzeige des Höhenmessers hängen. Sie unterschritten gerade die Achttausend-Meter-Marke, die Außentemperatur der Maschine hatte sich auch schon lange normalisiert, was bedeutete, dass sie laut Lieutenant Gyrr ab diesem Zeitpunkt wieder über uneingeschränkte Kommunikation verfügten sollten. Dem war jedoch nicht so. Samin konnte weder Com-Kontakt zum taktischen Offizier, noch irgendeinem anderen Schiff dort oben herstellen, ohne ihre Gehörgänge durch verzerrtes Rauschen und Knistern zu strapazieren. Außerdem hatten sie nun schon einige Minuten nichts von Captain Reed gehört, was bedeutete, dass sie diesem Kampf ebenfalls nur durch ihre Sensoren folgen konnten. Das Ganze konnte in der Regel zwei Gründe haben. Entweder hatte Gyrr sich geirrt – was sie eher ausschloss – oder er hatte mehr als Recht und die Einbuße der Kommunikationsfähigkeit lag nicht an den natürlichen Voraussetzungen eines Atmosphäreneintritts sondern wurde künstlich durch eine Störung der Adumari hervorgerufen.


„Wolve Vier an Staffel, könnt ihr irgendetwas auf den Schirmen sehen?“

Als Antwort wieder nur verzerrtes Rauschen.

„Bitte wiederholen.“

Sie konnte Bruchstücke von déSkalz Stimme wahrnehmen. Sie wurde jedoch immer wieder durch Statik abgehackt. Was war hier los? Wolve Fünf flog direkt neben ihr. Wenn selbst die Kurzstreckenkommunikation eingeschränkt wurde, musste irgendetwas direkt in ihrer Nähe sein. Die Lieutenant versuchte vergeblich den Grund dafür auf den Sensoren oder durch Blickkontakt zu erhaschen. Doch in diesem Moment tauchte die elitäre Speerspitze des imperialen Sternjägerkorps in die Wolkendecke von Adumar ein. Nun begannen auch einige Instrumente augenscheinlich verrückt zu spielen.

Wolve Fünf, Wolve Sechs, macht euch auf das gefasst, was hinter diesem Schleier ist. Was immer es ist.“

Samin hatte keine Ahnung, ob ihre Flügelmänner sie über den Rottenkanal empfangen konnten, aber immerhin kam ein einzelner Klick des Com-Gerätes zurück, sodass wenigstens einer verstanden zu haben schien und bestätigte. Es war unglaublich schwierig zu erkennen wohin sie flog, ohne sich auf alle Anzeigen verlassen zu können. Rechts und links konnte sie zwar die Stabilisator-Spitzen von Caranthyr und déSkalz erkennen, das war es aber auch schon. Immerhin waren die drei Rottenführer besonnen genug, ihre Männer schon vor dem Abbruch der Kommunikation mit temporären Befehlen und Daten für die Ziel- und Navigationscomputer zu versorgen, sodass sie sich darum erst einmal nicht scheren musste. Langsam, ganz langsam begannen die weißen Schleier um sie herum sich zu verflüchtigen. Die Dichte der Wolkendecke nahm ab. Ein blauer Schimmer, der hier und da hervorstach, deutete an, dass sie sich über einem riesigen Meer befanden mussten.

Und so war es auch. Als die Wetterverhältnisse endlich ein wenig der Sicht freigaben, konnten sie erkennen, dass sie über einen blauen Ozean her rauschten, der sich noch weit hinter ihnen erstreckte, während sich vor ihnen bereits die Küstengebiete eines großen Kontinents auftaten. Nun sahen sie alle auch, wodurch ihre Systeme gestört werden mussten. An der Küste erstreckte sich ein großes Relais, das sie in dieser Form nie zuvor gesehen hatte. Es mochte nicht das modernste sein – im Gegenteil – es sah sehr alt aus. An mehreren Stellen hatte sich Rost festgesetzt. Doch wie alt es auch war, es schien noch in Verwendung zu sein und seinen Zweck zu erfüllen. Vielleicht war es eine Kommunikationsstation, vielleicht ein großes Radar oder genau für den Zweck gedacht fremde Kommunikation zu unterbinden, wie auch immer. Von diesem Ding ging einiges an Energiemenge aus. Und das war noch nicht alles. Adumarsche Bodengeschütze nahmen ihre Arbeit auf und spuckten ihnen tödliches Laserfeuer entgegen. Am Horizent dahinter tat sich gewaltige Stadt auf, dessen Wolkenkratzer diesen Namen verdient zu haben schien. Sie waren selbst auf diese Entfernung deutlich erkennbar.

Noch bevor irgendein Befehl erteilt wurde – vielleicht hatte Samin ihn auch einfach nicht gehört – schossen drei Torpedos an ihnen vorbei, kollidierten mit dem großen Gerät und zerstörten einen Großteil davon. Offensichtlich schien es nicht einmal durch einen Schild geschützt gewesen zu sein.

„Rotte Zwei nimmt Kurs auf Zielkoordinaten“, sagte sie über den Staffelkanal.

Es schien funktioniert zu haben, denn wenigstens Wolve Fünf und Sechs hatten sie verstanden und schlugen zusammen mit ihr umgehend aus der Formation aus. Ihr Weg führte sie über den Kontinent in Richtung der Stadt, Cartaan City.

„Wolve Vier, wir haben hier mehrere Feindkontakte. Blade-32, sie kommen aus Richtung Stadt.“, meldete Caranthyr. Tatsächlich waren es einige Jäger, vielleicht drei oder vier Dutzend, die aufstiegen und sich ihnen entgegen stellen wollten. Die Adumari teilten sich auf, um die sich nun verteilenden imperialen Jäger abzufangen.

„Geschwindigkeit auf 80 Prozent und Höhe beibehalten. Dann zeigen wir ihnen mal, was imperiale Piloten so drauf haben.“

Das Navigationssystem führte sie über den Rand der Stadt hingweg, hinein in Richtung Zentrum. Erstes Ziel war eine Hangaranlage. Samin hoffte inständig, dass sich die meisten der dort stationierten Jäger im Kampf weit über ihnen mit den Flottillen verfangen hatten und sie nicht auf weitere unangenehme Überraschungen stießen…

[ Adumar-System| Adumar | Im Anflug auf Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves, Cmd. Foster & Staffeln ] 
 
[Adumar-System | Sinkflug durch die Atmosphäre | Luftraum über dem Ozean | nahe Cartann City] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves

Chett Nectu musste kaum auf den Höhenmesser sehen: Wie schnell sie sich dem Planeten näherten, spürte er überdeutlich an dem wachsenden Luftwiderstand. Mit jedem Kilometer verdichtete sich die Atmosphäre um sie herum. Die Reibung, die ein Sternenjäger beim Eintritt in die Lufthülle eines Planeten erzeugte, war enorm. Die anderen Piloten in ihren TIE-Defenders bekamen davon vermutlich nicht viel mit, doch beim Interceptor wurde all die Energie nicht von Schutzschilden abgeleitet, sondern von den Metallplatten und -verstrebungen des Rumpfes und einem vergleichsweise primitiven Hitzeschild aus wärmeableitendem Material. Sie äußerte sich in starken Vibrationen, die Jäger und Pilot ordentlich durchschüttelten, einer nicht sehr angenehmen Geräuschkulisse sowie gelben und blauen Lichterscheinungen auf der Cockpitscheibe. Doch die Belastung würde bald wieder abnehmen. Nachdem sie dem Zusammenstoß mit adumarischen Jägern nahe der Mesopause entgangen waren, hatten die Wolves mittlerweile die Troposphäre erreicht; sobald sie ihr Tempo zügelten und den schnellen Sinkflug beendeten, wurde der Flug wieder ruhiger.

Allerdings waren die Bedingungen für den Angriff auch jetzt noch ziemlich schlecht. Der Planet Adumar schien sich mit seiner Bevölkerung zusammengetan zu haben, um es den Imperialen so schwer wie möglich zu machen, gleich in zweierlei Hinsicht. Durch die dichte Wolkendecke war die Sicht sehr schlecht. Mit bloßem Auge konnte man kaum so weit blicken, wie man in einer Viertelsekunde flog, also war es unmöglich, einem spontan auftauchenden Hindernis auszuweichen; ein Risiko, das sie alle tragen mussten. Außerdem war die Kommunikation mit dem Mutterschiff noch nicht wiederhergestellt. Schlimmer noch: Auch die Verbindung zwischen den einzelnen Jägern der Staffel wurde gestört, einschließlich der Datenübertragung, mit der sie Navigations- und Zielinformationen austauschen konnten. Im Grunde war jeder auf sich allein gestellt und musste sich auf sein Gespür und die Computer verlassen, bis dieses Problem beseitigt war. Ein koordinierter Angriff war unter diesen Bedingungen jedenfalls nahezu unmöglich.

Unter den Wolken, die von unten betrachtet nicht mehr weiß schimmerten, sondern fast alles Sonnenlicht schluckten und grauschwarz aussahen, lag ein Ozean. So weit, so gut: Offenbar näherten sie sich der Stadt Cartann City aus der passenden Richtung. Und bald fanden sie auch den Auslöser für die hässliche Störung, die ihre Kommunikationssysteme lahmlegte: Eine große Sendeanlage direkt an der Küste. Ohne dass ein Befehl ausgegeben worden wäre, wurden mehrere Flugkörper abgefeuert, um das Objekt zu zerstören. Chett gehörte nicht zu denjenigen, die darauf feuerten: Er hatte ja nicht einmal einen Raketen- oder Torpedowerfer, sondern nur die Laserkanonen, die er aus dem aktuellen Winkel nicht sinnvoll gegen die Anlage einsetzen konnte. Das war aber auch gar nicht notwendig. Seine Kameraden trafen und sofort wurde die Verbindung wieder besser.


»Wolf 9 wieder auf Empfang«, meldete er
, um zu bestätigen, dass dieses Hindernis ausgeräumt war.

Doch ihnen stellte sich ein weiteres in den Weg, das mindestens ebenso bedrohlich war wie der Ausfall sämtlicher Kommunikation und die Flugabwehrgeschütze, die sich bereits auf die Staffel einschossen: Über der Stadt waren Kampfmaschinen gestartet und den Wolves mindestens drei zu eins überlegen. Ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht, das man im TIE/in wesentlich stärker wahrnahm als in den schildgeschützten neuen Defenders. Üblicherweise waren die Abfangjäger selbst zahlenmäßig überlegen, wenn sie zum Einsatz kamen; hier war das nicht der Fall. Chett Nectu spürte, dass der Stein in seinem Magen schwerer und kälter wurde. Nun war es also soweit.


»Rottenführer, ich glaube nicht, dass wir die alle umgehen können«, teilte er Sakura Mitsumo seine Einschätzung der Lage mit. »Wenn wir zu unserem Zielgebiet kommen wollen, müssen wir ihre Linie durchbrechen.«

Die Art und Weise, wie das stattfinden würde, lag nicht in seinem Ermessen. Und eigentlich auch nicht in dem von Sakura. Major Thiuro hatte nun eine wichtige Entscheidung zu treffen: Wollte er die Staffel in ihre einzelnen Rotten aufspalten oder sollte sie sich in voller Stärke diesem Gegner stellen? Wenn alle neun Maschinen geschlossen angriffen, hatten sie bessere Chancen, den Sperrgürtel aus Jägern zu durchstoßen. Falls das aber nicht gelang, blieb die ganze Staffel stecken. Wenn sie sich aufsplittete, konnten sie die feindliche Streitmacht vielleicht teilen und die einzelnen Rotten konnten schneller zu ihren jeweiligen Zielen auf der Oberfläche gelangen. Aber wenn die Adumari sich nicht darauf einließen und sich jede Rotte einzeln vornahmen, anstatt sich zu teilen, würden sie schon sehr bald Verluste zu beklagen haben.

[Adumar | Luftraum über Cartann City] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves
 
[Adumar-System | Adumar | im Anflug auf Cartaan City :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Ungehindert rauschten die neun Piloten der „Wolves“ durch das scheinbar endlose Wolkenmeer, das sie schon im rasanten Anflug auf Adumar – aus dem Orbit – gesehen hatten. Mittlerweile waren sie allein; ganz allein auf ihrem Flug gen Cartaan City. Denn ihre Begleiter – insbesondere die drei fast kompletten Staffeln an TIE-Interceptors – kümmerten sich gerade um die gegnerischen Objekte, die kurz vor dem Abbruch der Kommunikation auf den Sensorbildschirmen aufgetaucht waren. Sollten sie die feindlichen Sternjäger nach blutigen Dogfights besiegt haben, würden sie so schnell wie nur möglich wieder zu den acht TIE-Defendern und dem einen TIE-Interceptor stoßen. Jedoch konnten bis dahin noch etliche Minuten vergehen. Somit schossen in diesem Augenblick bloß die Piloten der imperialen Elite über die stürmische See – direkt auf die raue Küste Cartaans zu. In der Ferne erhob sich nicht nur die Metropole, die sie zum Ziel hatten, sondern auch ein gewaltiges Gebirgsmassiv.

Mit leicht zitternder Stimme ergriff plötzlich Pranay Irimore, „Wolf Zwei“, das Wort.
[Eins, meine Sensoren registrieren ein Gewitter – direkt voraus.]

Hohe Wellen rollten über den bläulich, grünen Ozean. Hier und da peitschte es salziges Wasser nach oben, was die aktivierten Deflektorschilde der rasenden TIE/D für einen flüchtigen Augenblick zum Flimmern brachte – fast wie nach dem Start aus der Seefestung „Aurek II“ auf Corellia. Mit ernster Miene starrte Aiden in die angesprochene Richtung. Selbstverständlich war seinen Sensoren ebenso das drohende Unwetter in der Ferne aufgefallen und seit zwei, drei Minuten überlegte schon wie die Staffel auf diesen Umstand am Besten reagieren könnte. Hatten sie das Fliegen unter solch widrigen Bedingungen im Simulator oft genug geübt? Oder besaßen die Piloten, die erst seit ein paar Wochen beim „Wolves' Squad“ dabei waren, ausreichend Erfahrung? 'Das werden wir nun – wohl oder übel – erfahren', dachte sich der schwarzhaarige Bastioner.

„Kurs halten, Zwei, befahl der Major mit strenger Stimme ohne dabei auf die Meldung des jungen Pilot Officer einzugehen. „Rotte Eins, vor uns befindet sich ein Verteidigungswall der Adumari. Es ist unsere Aufgabe eine Bresche durchzuschlagen. Torpedos feuerbereit halten. Auf mein Zeichen.“

Im Gegensatz zu den beiden anderen Rotten, die bei diesem Einsatz von Flight Lieutenant Samin und Pilot Officer Mitsumo angeführt wurden, flogen die drei inzwischen kampfbewährten TIE-Defender, die die Rufnamen „Wolf Eins“, „Wolf Zwei“ sowie „Wolf Drei“ trugen, weitaus näher am stürmischen Meer. Seit sie durch die Wolkendecke gerauscht und anschließend in einem recht halsbrecherischen Tempo über die mächtigen Wogen gerast waren, hatten sie – da sie tiefer als der Rest flogen – sogar die eine oder andere Welle ohne mit der Wimper zu zucken mitgenommen. Träge nahmen die alten Küstengeschütze der Adumari die Verteidigungsarbeit auf. Salve für Salve feuerten die Kanonen auf die sich nähernden, kreischenden Maschinen der Imperialen. Während sich sein Daumen routiniert auf den Feuerknopf legte, zuckte bei Aiden – vor Anspannung – kurz das rechte Auge.

„Feuer!“, wies der Bastioner seine Flügelmänner an, nachdem das Fadenkreuz „eingerastet“ war.

Drei Torpedos – mehr ließ der „Alphawolf“ nicht zu – preschten kurz darauf über die launige See in Richtung Küste. Vollkommen ereignislos vergingen die ersten zehn Sekunden. In den nächsten zehn Sekunden tat sich ebenfalls nichts. Doch dann erschütterte auf einmal eine gewaltige Explosion den Strand. Rostige Einzelteile, die rauchten, wirbelte es durch die Luft, während im fernen Hintergrund plötzlich sporadisch ein paar Blitze auf die gewaltige Metropole niedersausten. In dem kugelrunden TIE-Cockpit von „Wolf Eins“ atmete der imperiale Elitepilot ruhig ein und wieder aus. Der Zugang zu Cartaan City war damit freigelegt – unter Umständen würden die Bodenstreitkräfte diesen Punkt später sogar als Brückenkopf für die angedachte Invasion nehmen. Äußerst sanft bewegte Aiden den Steuerknüppel. Näher, immer näher kam das zerklüftete Festland. Dunkler Rauch stieg von dort auf, wo vor wenigen Sekunden noch das betagte Geschütz stand.

Laut den Plänen, die im Vorfeld der gerade stattfindenden Schlacht der Flottenkommandeur und die Chief Marshal sich ausgedacht hatten, sollte das „Wolves' Squad“ in den ersten Zügen des Einsatzes sowohl das Kommunikationszentrum als auch das (teilweise) zentralisierte Abwehrsystem der recht gigantischen Metropole ausschalten. Dafür musste sich die Einheit selbstverständlich in ihre Rotten aufteilen. Und während Rotte Eins und Zwei sich um die städtische Verteidigung kümmert, hatte die dritte Rotte ins nahe Gebirge zu fliegen, um eine Reihe Sende- und Empfängerstationen, die auf den mit Schnee bedeckten Gipfeln verteilt waren, allein zu zerstören. Das drohende Unwetter, das in der Ferne möglicherweise schon losgebrochen war, mochte die Erfüllung ihrer Primärziele zwar für sie nicht leicht machen, aber waren sie nicht aus genau solchen Gründen bei der Elite gelandet? Hatten sie nicht die Herausforderung, den Nervenkitzel, die Anerkennung und gar den Ruhm gesucht? Nun hatten sie die Gelegenheit sich – ein weiteres Mal – zu beweisen!

Mengsk meldete sich über den Rottenkanal zu Wort:
[Eins, weitere 'Adumari' im Anflug. Es scheint sich wohl um 'Messer' (Blade-Zweiunddreißig) zu handeln.]

Wolves, hier Eins – Rotte Eins und Zwei kümmert sich um die Störenfriede“, befahl Aiden erneut im strengen Tonfall, nachdem er den Kanal schnell gewechselt hatte. „Drei, schlagen Sie sich durch die feindlichen Linien. Ihre Ziele sind am weitesten von unserer gegenwärtigen Position entfernt.“ Kurz schluckte er. Sein Mund fühlte sich staubtrocken an. „Und lassen Sie sich nicht zu sehr in Dogfights verwickeln. Neun, Sie werden da ein Auge darauf haben.“

Sehr viel mehr brauchte der Staffelführer am Ende nicht zu sagen. Binnen weniger Sekunden – und ohne irgendeinen ausdrücklichen Befehl – brach die Vev-Formation, die vorher schon ziemlich lose gewesen war, auseinander. Samin und ihre beiden Flügelmänner stiegen ein kleines Bisschen mehr in die Lüfte, während sie gleichzeitig an Tempo zunahmen. Im selben Moment hielt die erste Rotte hingegen die bisherige Höhe. Noch immer schlängelten sich die drei TIE-Defender – mal mehr, mal weniger gut – durch die tiefen Wellentäler – stets mit Blick auf den winzigen Sensordisplay. Dann, Rotte Zwei und Drei waren schon von dannen gezogen, ließ der „Alphawolf“ auf einmal die beiden Ionentriebwerke schrill aufheulen, machte mit seiner Maschine plötzlich einen gewaltigen Satz nach vorn und schnellte förmlich über den steinigen Strand von Cartaan City. In kürzester Zeit legte der imperiale Sternjäger eine stattliche Anzahl an Metern zurück – und just in dem Augenblick, als man schon an ein Zerschellen am steinernen Flutschutz glauben mochte – zog der Bastioner mit ruhiger Hand den TIE nach oben. Vor dem dunklen, gewittrigen Hintergrund zeichneten sich schemenhaft die Maschinen der Adumari ab.

[Adumar-System | Adumar :||: Cartaan City | Stadtrand (Strand) :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]
 
[ Adumar-System| Adumar | Über Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ] 

Samin wusste weder viel über Adumar, noch über dessen Technologie und Kultur. Der Planet war lange Zeit ein unbeschriebenes Blatt im Geschichtsbuch der Galaxie und auch für Samin selbst nur eine Welt von unzähligen. Die Kenntnis, die sie über den einheimischen Jägertypen mit dem Spitznamen „Klingen“ und deren Piloten vorweisen konnte, verdanke sie dem Vorbereitungsbreefing und den damit einhergehenden Informationsansammlungen. Aus diesem wusste sie jedoch, dass die Bewohner dieses Planeten ihren Piloten die allerhöchste Wertschätzung entgegen brachten. Ein gesellschaftlicher Umstand, der Samin auch gefallen würde, wenn er allumgreifend für das Imperium gelten würde. Jene Wertschätzung sorgte schließlich dafür, dass viele Adumari von Klein auf dazu herangezogen wurden eines Tages als Kampfpilot zu enden. Hier das obere Ende der Leiter – waren sie im Imperium doch eher die mittlere Sprosse. Man brauchte sie wie jede andere, aber kaum einer schätzte ihren Wert.

Immerhin waren die Wolves aber innerhalb ihres Mikrokosmos der Sternenjäger als Elite bekannt. Überstolze Konkurrenz von mäßig wichtigen Welten war für sie doch gerade gut genug. Die Übermacht der feindlichen Jäger, die sich nun eingerahmt durch ein heftiges Gewitter in unmittelbarer Nähe über die Dächer der Stadt erhob, löste in ihr aus diesem Grund zwar ein Kribbeln aus, in Angstschweiß badete sie jedoch noch nicht.

Im Prinzip blieben ihr als Anführerin der Rotte im Kampf gegen eine Überzahl mehrere Möglichkeiten. Samin favorisierte zwei davon. Die erste Handhabe sah vor, die technische Überlegenheit der TIE Defender zu nutzen und die Überzahl des Gegners gegen ihn selbst auszuspielen, indem die drei Jäger mitten in die Wolke aus Klingen stießen. Die Adumari würden kaum freie Schussbahn haben, da sie oft einen eigenen Landsmann im Weg haben würden. Die zweite Möglichkeit wäre den Gegner in mehrere Einzelduelle zu verwickeln. Doch dazu hätten sie eine Umgebung benötigt, die dem Gegner keinen Raum gab mit mehreren Jägern gleichzeitig anzugreifen. So etwas wie ein Canyon oder ein Asteroidenfeld. Aber wo beim Nachttopf des Imperators hätte sie mitten über Cartaan City ein Asteroidenfeld herzaubern sollen?

Es blieb also nur Möglichkeit eins. Die Chiss stellte ihr Com auf den Rottenkanal.


Fünf und Sechs, wir verwickeln sie in den Nahkampf. Haltet den Abstand zwischen euch auf doppelte Jägerbreite und dann mitten rein. Zeigt ein wenig Feingefühl und passt auf, dass ihr nicht mitten in einen von ihnen hineinrast. Waffen entsichern und Feuer nach eigenem Ermessen.“

Samin hatte ihren letzten Satz noch nicht ganz beendet, da hatten DéSkalz und Caranthyr die Formation bereits angepasst. Zwischen den drei Jägern klafften nun zwei große Lücken, die mehr Raum zum Manövrieren gaben. Die Staffel Blade-32-Jäger, die am nächsten zu ihrer Position aufgestiegen war, nahm nun eindeutig Kurs auf die zweite Rotte der Wolves. Sakura würde mit ihren beiden Flügelmännern einen Kurs wählen, der sie nicht mitten in die Stadt führte und sollte laut ihrem frisch gebackenen Major wenn möglich nicht in Dogfights verwickelt werden. Samin konnte ob der zahlenmäßigen Überlegenheit der Adumari vermutlich genau so wenig wie Thiuro versprechen, dass sie jeden einzelnen Jäger von der dritten Rotte abhielten, aber sie würden immerhin ihr bestmögliches in die Waagschale werfen.

Mit starrem Blick ihrer blutfarbigen Augen achtete die Lieutenant auf mögliche Ausreißer. Doch zu ihrer Verärgerung gab es zunächst ein anderes Problem. Die drei Defender hatten ihre Formation viel zu früh eingenommen. Durch die Steigerung der Anflugsgeschwindigkeit wurde ohnehin immer klarer, was sie vorhatten. Der gegnerische Anführer schien erfahren genug zu sein, um den – zugegebenermaßen – etwas plumpen versuch Samins schon im Anlauf zu erkennen. Die Klingen hatten eine solch enge Flugformation eingenommen, dass es unmöglich war ohne weiteres durch sie hindurch zu fliegen. Sie glitten in zwei verschoben aufeinander gereihten 6er-Linien über Cartaan City und bildeten so kleine Dreiecke durch ihre Rotten. Ziemlich unkonventionell, aber effektiv, wenn sie keinen durchlassen wollten. Nur noch wenige Sekunden und sie wären in Schussweite, sodass die Wölfin sich so schnell wie nur irgend möglich etwas anderes einfallen lassen musste.


„Macht eure Torpedos scharf. Wir reißen Lücken in ihre Reihen.“

Während die beiden männlichen Piloten an ihrer Seite bestätigten, schaltete Samin selbst zwischen Lasergeschützen und Protonentorpedos um. Einer pro Jäger sollte reichen, um die Klingen weit genug auseinander zu treiben. Ihnen würden dann immer noch jeweils drei bleiben um die eigentlichen Ziele zu bombardieren.

„Auf meinen Befehl.“


Der Stadtrand war überquert. Es gab vereinzelt Schüsse von Dächern der vielstöckigen Gebäude, doch nichts was ihnen ernsthaft Sorgen bereiten sollte. Wenn da nur nicht diese Jäger wären. Die beiden Reihen rasten aufeinander zu, die Zielerfassung der Defender zeigte an, dass sie in Feuerreichweite waren.

„Jetzt?“, kam die zögernde Nachfrage von Wolve Fünf. Samin zielte inmitten eines der gebildeten Dreiergestirne. Sie musste nur einen treffen um die anderen zum Ausweichen zu zwingen.

„Je- Jetzt?“ Diesmal war es Caranthyr und er klang nicht minder angespannt. Die Chiss atmete tief durch den an ihrem Helm befestigten Beatmungsschlauch ein, hielt die Luft an und presste dann ein klares: „Feuer!“ aus ihren Lippen. Einen Wimpernschlag später sausten die Geschosse durch die Luft. Es war zu spät für sie. Die Adumari waren zu nah und ihre Formation zu unflexibel um noch ausweichen zu können oder Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diesmal hatte Samin ihrer Gegenseite keine Vorwarnung gegeben. Sie lenkte ihren TIE/D durch eine kontrollierte Bewegung des Steuerknüppels in die entstandene Lücke. Ihre beiden Flügelmänner taten es ihr gleich. Mindestens zwei Jäger hatten sie sofort ausgeschaltet, drei weitere waren angeschlagen, weil sie entweder indirekt getroffen wurden, oder mit einem ihrer Kammeraden zusammenprallten. Sofort zogen die Imperialen Piloten ihre Maschinen herum, hier zeigte sich nun in aller Deutlichkeit wie wichtig ihr körperliches Training in letzter Zeit gewesen war. Die Kräfte, die in der Atmosphäre bei so einem Manöver wirkten, waren völlig andere als im All. Ganz davon abgesehen, dass sie hier ein viel seichteres Kehrmanöver schwingen mussten, als sie es sonst hätten fliegen können.

Auch die Blade-32er wendeten ihre Jäger und die Formation war gebrochen. Samin, Cain und Druk konnten in ihre Mitte stoßen und mussten nicht einmal darauf warten, bis jeder einzelne Gegner angepeilt war. Sie hätten quasi blind schießen können und vermutlich trotzdem jemandem Schaden zugefügt. Natürlich war dies aufgrund dessen, dass sie ständig ausweichen und neue Haken einschlagen mussten, um nicht mit einem feindlichen oder eigenen Jäger, oder dem gar Dach eines Gebäudes zu kollidieren, völlig unmöglich. Sie hatte nicht mal die Sekunde Zeit nach einem Schuss zu prüfen, ob es einen Abschuss gab oder nicht. Es entstand ein solches Gewirr, dass sie mehrmals laut einen Segen auf ihre Schilde aussprach. Die Adumari waren jedoch zu Samins Unglück fliegerisch sogar noch besser als sie erwartet hatte. Sogar nach einigen Minuten hatten die drei Wolves noch nicht mehr als zwei weitere Abschüsse verbuchen können, und selbst schon einige Treffer einstecken müssen.


Möglichkeit eins zeigte also nicht die erwünschte Wirkung. Da zudem weitere Jäger im Anflug waren und das Gewitter immer näher kam, fasste Samin den Entschluss den gewünschten Canyon zu improvisieren.


Fünf und Sechs, auf mein Zeichen ziehen wir nach unten…“ Kurz musste die Chiss pausieren um einer anfliegenden Rakete auszuweichen. Erst dann fuhr sie keuchend fort, „…hinein in die Häuserschlucht auf fünf Uhr. Die ist groß genug für uns und zu eng für zwei von ihnen.“ Zwischen den Wolkenkratzern waren Luftstraßen, mal größer, mal kleiner, und man konnte nicht überall in sie hinein oder herausstoßen, da die Gebäude in höheren Stockwerken über große Flächen durch merkwürdige Kabel verbunden waren. Ein Risiko, das Samin bereit war einzugehen.

[ Adumar-System| Adumar | Häuserschlucht in Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ] 
 
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[Adumar-System | Adumar :||: Mesospähre :||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :||: Pilot Officer Nectu (Wolf Neun), Pilot Officer Synn (Wolf Acht), Major Thiuro (Wolf Eins) & der Rest der Wolfs :]

Nachdem sie die Wolkendecke durchbrochen hatten tauchte unter ihnen ein gewaltiger Ozean auf. Ein Anblick, der Sakura an etwas erinnerte was sie lieber verdrängt hatte. ein kurzer Gedanke, eine Erinnerung welche aufblitzte und von ihr sofort in den hintersten Winkel ihres Gehirns verbannt wurde. Eine Erinnerung die schmerzlich war, zu schmerzlich nach allem was geschehen war. Sie biss sie Zähne zusammen, während ihr Augen durch den Helm blickten und sie die Anzeigen überprüfte. Die Störung kam eindeutig von den großen Relais, welche sich an der Küste befanden. Effektiv aber lässtig. Nichts was man nicht würde vernichten können. Ein weiterer Punkt waren die Bodengeschütze, welche zu feuern begannen nachdem die Wolves gesichtet worden waren. Das alte Lied, welches immer gespielt wurde. Fehlte eigentlich nur eine Melodie dazu, welche vom möglichen Tod kündete und schon hätten sie eine perfekte Inszenierung. Da dies jedoch nicht geschehen würde - sie sich in einem erst oder drittklassigen Film befanden - würden sie ohne eine solche musikalische Begleitung auskommen. Das tödliche Laserfeuer jedoch war real und dahinter tat sie eine gewaltige Stadt auf, welche von Wolkenkratzern nur so strozte. Sakura verzog ihr vollen Lippen. Aus dem hinteren Feld zogen Raketen an ihnen vorbei - mit Ziel auf die störenden Objekte - welche zerstört wurden.

Wolf 9 machte Meldung wieder auf empfang zu sein und Wolf 8 tat es ihm nach. Die junge Pilotin verzog erneut die Lippen, als ihr gewahr wurde, dass sich feindliche Jäger ihnen näherten, welche von Nectu sekunden später angekündigt wurden. Das Gefühl welches sich in die Magengrube von Sakura schlich war eine Mischung aus Unwohlsein und Sorge. Unwohlsein, weil Nectu ein leichtes Ziel war und Sorge, weil sie ihn verlieren konnte. Eine Mischung die ihr nicht gefiel und die sie eigentlich hatte verdrängen wollen. Sie hatte sich geschworen diesen Gedanken nicht aufkommen zu lassen und war natürlich gescheitert. Nun hieß es für sie damit umzugehen und vor allem nicht zu versuchen ihm das Gefühl zu vermitteln, dass sie auf ihn aufpassen würde. Dies würde ihm zum einen nicht gefallen und zum anderen wäre es kindisch zu glauben alles und jeden retten zu können. Er war Pilot, kannte die Risiken und damit sollte es genug sein! Ihr führsorgliches Verhalten würden die gesamte Mission erschweren - sollte sie versuchen auf dieser Ebene agieren zu wollen - also wäre es am besten die Erkenntnis darüber, dass sie sich Sorgen machte hier und jetzt zu akzeptieren, allerdings auch, dass es ein Risiko war welches sie eingehen musste. Wie viel schwerer dies für Nectu sein musste konnte sie nicht wissen. Besonders da er sich seiner Lage mehr als bewusst war und er immerhin in dem Interceptor saß. Seine Worte drangen an ihr Ohr, Worte bei denen sie ihm nur Recht geben konnte. Umgehen würden sie nicht alle können, was bedeutete sich in einen Kampf einzulassen. Allerdings hatte sie nicht vor sich zu sehr auf irgendwelche Kämpfe zu konzentrieren sondern ihr Ziel zu erreichen.

"Kurs halten. Oberste priorität hat unser Ziel", gab sie an ihre Rotte weiter.

Kurz darauf hörte sie die Stimme ihres Alphawolfs, welcher ihnen Anweisungen gab und expliziet mitteilte, dass Rotte Drei sich nicht zu sehr in irgendwelche Dogfights einlassen sollte. Wunderbar, ein Punkt den Sakura schon entschieden hatte bevor Aiden dies hatte klarstellen können. Demnach lief nur ein leicht amüsiertes Grinsen über ihre Lippen, besonders weil Neun den Befehl erhielt darauf zu achten. Babysitting mal anders! Die Rottenführung erhielt den Befehl sich auf ihr Ziel zu konzentrieren, während Neun den Befehl erhielt die Rottenführerin zu kontrollieren. Jedenfalls insoweit, dass sie sich nicht zu sehr mit ihren Gegnern beschäftigte und dabei womöglich ihr Ziel vergas. Wäre Sakura anders von ihrer ganzen Art her, hätte sie dies verärgert. So allerdings - besonders da ihr klar war, dass sie diesen Fehler schon einmal begangen hatte - amüsierte sie sich eher darüber. Mehr als eine Bestätigung für Aiden folgte demnach also nicht, dann schaltete Sakura wieder auf den Kanal ihrer Rotte um.

"Ihr habt Wolf Eins gehört. Zielkoordinaten liegen vor. Geschwindigkeit auf siebzig Prozent erhöhen. Wir halten auf die Jäger zu und versuchen durchzubrechen. Keine Dogfights soweit möglich", teilte sie ihrer Rotte mit.

Die Vev-Formation brach auf. Sakura erhöte leicht die Geschwindigkeit was bewirkte, dass ihr Jäger aufheulte. Sowohl Wolf Acht als auch Neun taten es ihr nach. Die Linie zu durchbrechen konnte funktionieren, würde jedoch bedeuten gezielt vorzugehen und vor allem einen überraschungsschlag zu starten. Die Chancen standen weder sehr schlecht noch sehr gut und wären noch etwas besser gewesen, wenn Neun in einem Defender gesessen hätte. Da dem jedoch nicht so war, würde sie und Acht versuchen müssen den durchschlag zu schaffen. Ihre jetzige Formation, bei dem ihre beiden Flügelmänner sich links und rechts von ihr befanden war ein Punkt den Sakura leicht verändern würden. Jedenfalls für den Augenblick und vor allem für die Idee die ihr im Kopf schwirrte.

"Rottenführung, feindliche Jäger kommen schnell näher. Fünf Minuten, dann sind sie in Schussreichweite", gab Acht durch.

"Verstenden. Acht, auf mein Kommando brechen sie die Formation auf und begeben sie sich an meine Seite. Neun, sie gehen mittig hinter uns", teilte sie mit.

Sollte es funktionieren den Gegener für einige Sekunden zu irritieren, so würde ihnen das einen kleinen Vorteil verschaffen. Ihr Plan sah es vor so wenig kontakt wie möglich zu ihren jetzigen Gegnern zu haben und vor allem sie für einige Sekunden zu verwirren. Ihr Instinkt war hellwach, ihre beiden Flügelmänner bestätigten. Was auch immer sie darüber denken mochten war Sakura in diesem Augenblick nicht wichtig.

"Formation aufbrechen, jetzt!", befahl sie, zog ihren Jäger nach links vorn, während Acht nach rechts vorn glitt und Neun das Schlusslicht bildete. "Feuer!"

Es schien fast so als ob ihr Plan Wirkung zeigen würde, so als ob tatsächlich so etwas wie irritation auftrat. Doch darüber dachte Sakura gar nicht nach, als ihr Jäger tödliche Salven zu spucken begann.

[Adumar-System | Adumar :||: Luftraum über Cartaan City:||: TIE/D „Wolf Sieben“ :||: Pilot Officer Sakura Mitsumo :||: Pilot Officer Nectu (Wolf Neun), Pilot Officer Synn (Wolf Acht) :]
 
[Adumar | Luftraum über Cartann City] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves

Major Aiden Thiuro und die Rottenführerin Sakura Mitsumo waren sich einig: Das Ziel zu erreichen und auszuschalten hatte höchste Priorität für Rotte Drei. Und zwar ohne Zeitverlust, was bedeutete, dass es keine akzeptable Möglichkeit gab, die Risiken zu minimieren. Den Feind zu umfliegen oder abzulenken schied aus; sie mussten mitten durch. Nicht unbedingt ein unübliches Vorgehen, aber ein gefährliches, denn es barg das Risiko, im Kreuzfeuer der entgegenkommenden Feindmaschinen zu vergehen. Wie die Gesetze des Krieges es verlangten, erkaufte man sich die besten Chancen auf Erfolg immer mit der höchsten Lebensgefahr für die Soldaten an vorderster Front. So hatte auch der Alphawolf entschieden, einen Durchbruch zu wagen, in der Hoffnung, dass zumindest einer der drei Jäger durchkam, um seine Aufgabe auszuführen. Dass sie sich bemühen mussten, den Feindkontakt so kurz wie möglich zu halten, war klar. Thiuro merkte das auch an und forderte ausgerechnet Chett auf, darauf zu achten, dass sie sich nicht unnötig in Nahkämpfe verstricken ließen. Der Yaga-Minoer wusste nicht ganz, ob das ein ernst gemeinter Auftrag war oder der Versuch des Staffelführers, die Lage mit einem kleinen Witz aufzulockern. Oder sogar eine Anspielung darauf, dass Nectu sich zum Ärger seiner Kameraden aus der Schlägerei gegen die Scimitar-Piloten herausgehalten hatte. Da ihm aber ganz und gar nicht zum Lachen zu Mute war und er sich auch keine Gedanken über die anderen Möglichkeiten machen wollte, bestätigte er einfach mit neutralem Tonfall:

»Verstanden, Alpha

Er hatte Mitsumo nichts zu sagen, wenn sie einen Befehl aussprach. So etwas ließ die Kommandokette nicht zu. Er konnte sie bestenfalls mehr oder weniger dezent ermahnen, wenn sie etwas tat, was wohl nicht im Sinne des Majors und seiner Anweisungen war. Vielleicht wäre er tatsächlich der Beste für diese Aufgabe, denn niemand konnte so sehr interessiert am Vermeiden von Dogfiths sein wie der Pilot des einzigen schildlosen Jägers - wäre da nicht der Umstand gewesen, dass sein Tod keinen großen Schrecken für ihn barg, sondern etwas war, womit er ständig rechnete. Konnte ihm nicht egal sein, ob er gleich hier im Schusswechsel mit den Blades draufging, im Feuer der Flugabwehrkanonen der Stadt oder beim Angriffsflug auf ihre Ziele im Gebirge? Und ob er vor seinen Flügelleuten dran war oder erst nach ihnen? Wie immer hieß die Devise: Einfach vorwärts, nicht zuviel nachdenken und akzeptieren, was auch immer das Schicksal für ihn vorgesehen hatte - denn niemand war wirklich seines eigenen Glückes Schmied, wie das Sprichwort so hartnäckig behauptete.

Sobald Sakuras Befehl kam, passte Chett Nectu Kurs und Geschwindigkeit an. Allerdings beschleunigte sein Interceptor nicht ganz so rasch wie die Defenders, sodass er zunächst etwas zurückfiel, bis er auch das gebotene Tempo erreichte und wieder zur Formation aufschloss. Nur noch Augenblicke bis zum Zusammenprall mit den vielgerühmten adumarischen Piloten.

»Neun, sie gehen mittig hinter uns«, befahl die Anführerin.

Der dunkelhäutige Yaga-Minoer quittierte mit einem Klick und ließ sich dann ein klein wenig zurückfallen, um sich vielleicht fünfzig Meter Abstand zu den TIE/Ds vor ihm ans spitze Ende eines Dreiecks zu setzen. Er erkannte den Sinn in dieser Anordnung. Als Sekunden später die ersten Laserblitze aufzuckten, boten die Schilde der robusteren Maschinen vor ihm auch seinem Abfangjäger Schutz. Zwar verhinderten sie auch, dass er das Feuer der Adumari erwiderte, aber das spielte keine Rolle. Seine Laser wurden nicht gebraucht. Die üppige Feuerkraft und beinahe schon korvettenartige Zähigkeit der Defenders genügten vollauf, um als Rammbock zu fungieren. Unmittelbar vor einer möglichen Kollision, die wahrscheinlich alle Beteiligten vaporisiert hätte, spaltete sich die Formation der Blades auf und die TIEs glitten durch eine Lücke. Wie immer bei solchen Manövern passierten die Jäger beider Seiten einander so schnell, dass man kaum etwas erkennen konnte. In einem Dogfight würden nun beide Seiten in eine Schleifenbewegung verfallen und um eine gedachte Mittelachse kreiseln, in dem Versuch, den Feind zu einem sauberen Schuss ins Fadenkreuz zu bekommen. Doch die dritte Staffel der Wolves wollte sich nicht mit den Adumari messen, sondern nur an ihnen vorbei, ungebremst höher hinauf ins Gebirge. Das bedeutete, dass sie einen ordentlichen Vorsprung haben würden, bis ihre Gegner gewendet und die Verfolgung aufgenommen hatten.

Diesen Gedanken hatte Nectu gerade im Hirn, als er eine Bewegung am linken Rand seines Sichtfeldes bemerkte. Instinktiv ließ er den Jäger ein wenig nach rechts kippen, obwohl es schon zu spät zum Ausweichen gewesen wäre. Glücklicherweise verfehlte ihn das Objekt, das mit einem graugelben Schweif hinter sich mitten durch die imperiale Formation hindurch flog und einige hundert Meter vor ihnen explodierte. Splitter ließen die Schilde aufleuchten, die Chett ein weiteres Mal ihren Schutz gewährten. Er spürte die Erschütterung durch die Druckwelle im ganzen Leib und ein blinkendes Warnlicht wies ihn darauf hin, dass die G-Last auf den Solarpaneelen für einen kurzen Moment über dem akzeptablen Niveau gelegen hatte. Sie waren der Rakete, die auf sie abgefeuert worden war, nur knapp entgangen. Doch als der Pilot auf seine Displays sah, stellte er einwandfrei fest, dass sie keinen Verfolger im Nacken hatten: Alle Feindmaschinen entfernten sich von ihnen beziehungsweise setzten gerade zu einer Kehre an. Dafür konnte es nur eine Lösung geben, und die gefiel ihm ganz und gar nicht. Offenbar hielten die adumarischen Jäger eine Überraschung für sie bereit, von der in der Einsatzbesprechung nicht die Rede gewesen war. Sofort schaltete Chett Nectu vom Rotten- auf den Staffelkanal, um Meldung zu machen: Das ging alle an!

»Achtung, Wolves, hier Neun: Die Adumari haben einen Raketenwerfer im Heck! Wiederhole: Sie feuern auch nach hinten!«

Es war ein echter Glücksfall, dass die Feinde dieses Ass schon so früh in der Auseinandersetzung aus dem Ärmel gezogen hatten. Der Schuss auf die vorbeigerauschte Dritte Rotte war ein Schuss ins Blaue gewesen, der nur durch einen großen Zufall Schaden angerichtet hätte. Doch im Dogfight konnte das ganz anders aussehen: Wenn ein Wolf sich ins Heck seiner Beute hängte, um diesen ins Fadenkreuz zu nehmen, und dabei unwissentlich selbst in die Zielerfassung geriet... eine kreuzgefährliche Situation. Aber eine, in der sich Sieben, Acht und Neun derzeit nicht befanden. Die nächsten Flugkörper würde man auf sie wohl entweder aus Heckwerfern abfeuern, wenn die soeben zurückgelassenen Adumari sie einholten beziehungsweise ihnen weitere entgegen kamen, oder aber vom Boden aus. In den zerklüfteten Bergen, die nun vor ihnen lagen, konnte alles Mögliche stationiert sein.

Doch noch bevor die Rotte die Ausläufer der Berge erreichte, flog sie in eine Wand aus Schnee. Sie befand sich nun direkt unter den hoch aufgetürmten, schwarzen Gewitterwolken, die ihre Last auf sie abwarfen. Von einem Moment auf den anderen war so gut wie nichts mehr zu sehen. Der Pilot unterdrückte den Drang, seinen Kurs zu ändern, und hoffte, dass seine Kameraden dasselbe taten: Nur wen sie alle strikt weiter geradeaus flogen, vermieden sie, sich gegenseitig in die Quere zu kommen, bevor sich alle darauf eingestellt hatten, nur noch nach Instrumenten statt nach Sicht zu fliegen. Die Abstands- und Höhenmesser funktionierten noch, auf die Augen konnte man sich aber nicht mehr verlassen.

[Adumar | Luftraum über Cartann City] Chett Nectu (Wolf 9) mit Aiden Thiuro (Wolf 1), Sakura Mitsumo (Wolf 7), Hess'amin'nuruodo (Wolf 4), Wolves
 
[ Adumar-System| Adumar | Häuserschlucht in Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ] 

Die Gebäude, von denen sie beidseitig flankiert wurden, waren auf beinahe jeder Ebene mit großzügigen Terrassen und Balkonen ausgestattet, von denen die meisten in den verschiedensten Farben gestaltet waren. Bei der hohen Geschwindigkeit, mit der sich die TIE/Ds fortbewegten, verschwommen die vorbeiziehenden Silhouetten in durchgehende Schlieren, sodass es in Samins Augenwinkeln wirkte, als würden sie mitten durch einen anhaltenden Regenbogen preschen. Die ohnehin schon eingeschränkte Sicht durch das facettenartige Transparistahlfenster in ihrem TIE verbesserte sich dadurch allerdings nicht wirklich, weshalb sich die Chiss auch in keiner Weise an diesem beeindruckenden Farbenspiel erfreuen konnte. Stattdessen jagte sie mit vor Konzentration verzerrtem Gesicht von einer Flugkurve in die nächste. Immer wieder musste sie ihren Steuerknüppel bis zur Belastungsgrenze strapazieren, um rechtzeitig einer schlecht einsehbaren Biegung zu folgen, nicht mit einem ihrer Flügelmänner ineinander zu rauschen oder schlicht dem anhaltenden Beschuss des Feindes auszuweichen. Hin und wieder tauchten auf den Gebäudeausbuchtungen Gestalten auf und schossen mit Handfeuerwaffen auf die Jäger der vorbeiziehenden Imperialen. Natürlich konnte ein solch plumpes Unterfangen weder den Energieschilden, noch der Panzerung eines Defenders gefährlich werden, doch es zeigte die Entschlossenheit der Adumari aus diesem Gefecht nicht als Verlierer hervorzugehen und alles in die Waagschale zu werfen.

Eben jene Entschlossenheit sorgte in den letzten Minuten dafür, dass Samins Rotte in die Defensive gedrängt wurde. Die einheimischen Piloten kämpften unerbittlich und vollkommen ohne Furcht. Egal wie beschädigt ihre Blades bereits waren, sie gaben niemals auf, erzielten weiter Treffer um Treffer und kratzten pausenlos an den Schilden der imperialen Elitejäger. Die verwinkelten Häuserschluchten der Großstadt Cartaan , mit ihren mal mehr mal weniger breiten Luftstraßen, die ein wenig an eine Miniaturkopie der oberen Ebenen von Coruscant erinnerten, machten aus dem anhaltenden Dogfight ein Katz-und-Maus-Spiel. Kaum schüttelten Cain, Druk und Samin ihre Verfolger ab und hängten sich an die Fersen einiger Ausreißer, da hatten sie auch bereits neue Gegenspieler im Genick.

Die Information, die Chett Nectu ihnen aus seinem schildlosen Interceptor zukommen ließ, bewies sich als überaus wertvoll. Von dieser kleinen Spielerei hatte Samin nichts gewusst, und wäre ein Adumari versucht gewesen seine „Geheimwaffe“ verfrüht einzusetzen, hätte er die blauhäutige Lieutenant damit vermutlich sogar auf dem falschen Fuß erwischt. Doch dank Wolve Acht waren sie nun vorbereitet. Sie hoffte nur, dass er diese Information nicht teuer erkaufen musste und suchte instinktiv ihren Statusschirm nach dem Staffelkammeraden ab, ehe sie sich eines Besseren besann und wieder auf den eigenen Flug konzentrierte. Natürlich war das Suchen eines einzelnen Jägers im Schlachtenwirrwarr vollkommen vergebens und vermutlich hätte sie es über Com erfahren, wenn einer von ihnen abgeschossen worden wäre.

Die anhaltende Konzentration zahlte sich aus, denn just in diesem Moment explodierte ein Objekt zu ihrer Linken und brachte einen der oberen Terrassen zum Absturz.

„Scharfe Wende, 90 Grad steuerbord, sofort!“, befahl sie über den Rottenkanal.

Ein Tritt auf eines der Pedale brachte genügend Manövrierfähigkeit für ein solch enges Manöver, während sie den Steuerknüppel hart bis zum Anschlag herumriss. Das war eine Aktion, die an die körperliche Belastungsgrenze ging, zumal die Chiss eine eher zierlichere Statur besaß und ihr ganzes Gewicht hinweinwerfen musste. Inzwischen floss der Schweiß unter ihrem Overall geradezu in Strömen und auch die Haare fühlten sich unter dem schweren, schwarzen Helm pitschnass an. Sie würden sich demnächst aus dem Nahkampf befreien müssen, wenn sie zu ihren Zielkoordinaten vordringen wollten, bevor die ganze Show vorbei war.

Nachdem Samin an der Spitze und DéSkalz hinter ihr die plötzliche Kursänderung zwar mit Mühe, aber unbeschadet überstanden, schrammte Druk Caranthyr mit einem seiner seitlichen Solarflächen die Hauswand. Nicht genug um ihn aus dem Spiel zu nehmen, doch immerhin mit einer solchen Intensität, dass die mit Quadaniumstahl gepanzerte, flügelartige Fläche verbog. Samin knirschte angefressen mit den Zähnen nachdem sie den Pilot Officer über Com kontaktiert hatte, und jener von möglichem Geschwindigkeitsverlust und eingeschränkter Wendigkeit berichtete. Das gefiel ihr nicht. Absolut nicht. Die drei Jäger hatten schon über die Hälfte ihrer Schildkapazitäten einbüßen müssen und weit weniger Abschüsse erzielt als der Lieutenant lieb war. Wenn die Jäger nun auch noch nach und nach strukturell geschwächt wurden, würde das übel enden.

„Wolve Sechs, haben Sie die Zielkoordinaten im Blick?“, hakte sie in einem Ton nach, der ihm klarmachte, wie die Antwort ausfallen sollte.
„Ja Ma’am. Vier Klicks entgegen der Rotationsrichtung.“
„Haben Sie einen guten Angriffsvektor für uns?“ In ihrer Stimme schwang deutlich etwas Ungeduld mit.
„Negativ, zu viele Türme.“
Der Griff um die Armaturen ihres Cockpits versteinerte sich, was sie erst bemerkte als einer ihrer Fingerknöchel knackte.

„Oh, na dann fliegen wir einfach wieder nach Hause…“, antwortete sie zuerst schnaubend, dann schnippisch, „…verdammt Caranthyr, geben Sie mir einfach den besten, den wir haben!“

Zwar benötigte Druk einige Sekunden um ihren Befehl zu erledigen, doch Samin konnte ihm dies in der gegenwärtigen Situation nicht verübeln. Er verwendete seinen Traktorstrahl um einen Blade-32 die paar Meter aus der Bahn zu werfen, die es benötigte um ihn an einem Balkon zerschellen zu lassen.

„Wir sollten uns von oben nähern, wenn wir nicht in den Luftstraßen von den Geschützen zerschossen werden wollen. Aber hier sind zu viele Feindkontakte! Sie sind einfach in der Überzahl! Wir kommen hier nicht raus!“
Zu ihrem Missmut schien ihr Flügelmann Recht zu haben. „Das Gewitter“, warf Cain ein. Die Chiss verstand zunächst nicht, was er damit sagen wollte. Als sie ihren Blick schließlich nach oben warf und sah, dass das Gewitter nicht länger als ein bis zwei Minuten brauchen würde, bevor es direkt über ihnen war, klickte es bei ihr. Den Regen, der eigentlich schon seit einiger Zeit fallen musste, nahm sie erst jetzt so richtig wahr.
„Wir halten sie noch 60 Sekunden in diesen Canyons, dann ziehen wir …“
„… hoch ins Gewitter…“, fügte Caranthyr verstehend hinzu bevor DéSkalz den Satz beendete: „…und schütteln sie dort ab.“

[ Adumar-System| Adumar | Häuserschlucht in Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ] 

Ich hoffe, es ist okay dass ich mich mal dreist vorgedrängelt habe, Aiden. :kaw:
 
[OP @ Samin: Kein Problem. Wir müssen uns hier nicht sklavisch an irgendeine Postreihenfolge halten - insbesondere wenn wir so unabhängig voneinander operieren. ^^]

[Adumar-System | Adumar :||: Cartaan City :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Eine Salve – recht scharf geschossener – violetter Laserstrahlen zwang die Erste Rotte des „Wolves' Squad“ plötzlich dazu den bisherigen Kurs abzubrechen. Beinah synchron rollten die drei modernen TIE-Defender mit einem überaus kräftigen Ruck nach links. Dabei blitze der Deflektorschild bei der dritten Maschine („Wolf Zwei“) sogar für einen kurzen Augenblick auf. Ohne eine einzige Sekunde in diesem Kampf zu verlieren, setzten die Sternjäger der Verteidiger nach; stürzten sich quasi voller Mut in den nächsten Dogfight mit den wenigen entsandten Aggressoren. Ja, obwohl die Schlacht für die imperiale Staffel gerade erst richtig begonnen hatte, konnte man schon an dieser Konfrontation sehen auf welch hohem Niveau die Kampfpiloten der Adumari agierten. Hier kreuzten in der Tat die Koryphäen der Fliegerkunst ihre Schwerter; maßen ihr Können miteinander.

Über den Rottenkanal sagte Mengsk mit gepresster Stimme:
[Die drängen uns aber ganz schön ab!]

Nicht nur für diejenigen, die erst seit wenigen Monaten zu der fast in der ganzen Galaxie bekannten Einheit des Imperialen Sternjägerkorps gehörten, konnten hier schnell, sehr schnell an ihre Grenzen geraten. Über Corellia mochte ihr Staffelführer, Major Aiden Thiuro, tatsächlich eine Maschine der Jedi bekämpft und erfolgreich abgeschossen haben, aber garantierte ihm das etwa einen Nimbus des Unbesiegbaren für künftige Gefechte? Mit angespannter Miene saß der talentierte Bastioner in dem kugelrunden Cockpit, hatte den Steuerknüppel mit seinen beiden Händen fest umgriffen und blickte konzentriert durch das frontale Fenster. Nur von Zeit zu Zeit sprang seine Aufmerksamkeit für einen flüchtigen Moment zum flimmernden Sensorbildschirm. Jedoch konnte er auf die Schnelle aus den Daten, die ihm sein hochmoderner Sternjäger lieferte, keine passable Taktik entwickeln. Obwohl er inzwischen so viel Erfahrung im Luft- und Raumkampf besaß, schien er noch immer ein wenig Zeit zum „Eingewöhnen“ zu brauchen. Hoffentlich dauerte diese Phase dieses Mal nicht zu lang.

Nachdem eine weitere Salve die drei TIE/D Defender erneut zu einem schnellen Ausweichmanöver genötigt hatte, preschten sie nun mit rasanter Geschwindigkeit anscheinend über die flachen Dächer einer sichtlich ärmeren Wohnsiedlung. Laut, überaus laut musste all den verängstigten Bürgern, die möglicherweise Zuflucht in ihren Mietshäusern gesucht hatten, das ohrenbetäubende Kreischen der Triebwerke dieser imperialen Sternjäger vorkommen. Ein tosender Weltuntergang! Mehrere violette Lichtblitze schlugen hinter den Imperialen ein; wirbelten sogar brüchigen Durabeton auf. Hatte man sich vor wenigen Minuten noch frontal genähert, so hatte das erste Ausweichmanöver der Defender die „Rangordnung“ letztendlich begründet. Die Adumari waren die hetzenden Jäger, die Imperialen die gehetzten Gejagten. Ortskundigkeit und eine recht gehörige Portion Mut schienen die Nachteile, die ihre adumarischen Maschinen im Vergleich zu den TIE/D besaßen, offenbar wett zu machen. Es fand also tatsächlich ein Kampf auf Augenhöhe statt.

Irimore kommentierte die Situation.
[Die jagen uns aus der Stadt!]

„Zwei, Drei – ruhig bleiben!“, schritt der „Alphawolf“ auf der Stelle mit entschiedener Stimme ein, bevor sich auf dem Rottenkanal überhaupt eine Diskussion anbahnen konnte.

Er musste nachdenken! Er musste eine Lösung finden! Genau in der Sekunde, als ein Gedanke zum Greifen nah schien, riss ihn plötzlich eine schrille Sirene aus den Überlegungen. Torpedo! Offenbar erhöhten die Kampfpiloten der Adumari nun weiter den Druck auf sie. Geistesgegenwärtig trat der Staffelführer der „Wolves“ das rechte Pedal komplett durch und drückte im selben Augenblick den Steuerknüppel mit einer entschlossenen Bewegung von sich. Sein TIE reagierte sofort, driftete kurz mehrere Meter nach Rechts ab und stürzte sich anschließend in die engen Häuserschluchten. Zwar mochte Cartaan City nicht über einen so ausgeprägten urbanen Dschungel wie Coruscant verfügen, aber eine stattliche Zahl der Gebäude war – im Laufe der Generationen – dennoch allmählich in die Höhe geschossen. Irgendwo hinter Aiden explodierte der Torpedo; ließ kurzzeitig Durabeton auf die Straßen regnen. Agieren! Er musste endlich Agieren!

Plötzlich drang eine ihm wohlbekannte Stimme an sein Ohr. Da die Adumari aber anscheinend den Funkverkehr der Imperialen – jedenfalls bezüglich längerer Strecken – zu stören versuchten, kamen bloß noch Wortfetzen bei dem Major an:
[Wolves, hier … - wir sind … Weg zu … Durchhalten!]

Kurzzeitig machte sich bei dem Bastioner zwischen all der Anspannung ein bisschen Erleichterung breit. Hatten Foster, Reed und deren Kameraden in den TIE-Averngs die erste Welle der Verteidiger etwa erfolgreich besiegen können? Zum wiederholten Male schnellte der Blick des Major schnell zu dem klitzekleinen Bildschirm. Die Anzahl roter Punkten, die für gegnerische Maschinen stand, war dort noch immer sichtlich größer als ihre neun grünen Gegenstücke. Ja, noch immer hetzte man die Mitglieder der „Wolves“ ohne Probleme durch die recht engen Häuserschluchten der adumarischen Metropole. Noch konnten sie – neben ihrem fliegerischen Können – auch auf den nützlichen Effekt der Übermacht bauen. Voller Grimm biss sich Aiden bei dieser Erkenntnis auf die Unterlippe. Mehr und mehr geriet er in Zugzwang. Denn schon explodierte hinter ihm der nächste scharfe Torpedo – dieses Mal ein gutes Stück näher als zuvor.

Unter der schweren Pilotenkluft, die ihm im eisigen Vakuum ausreichend schützte, schwitzte Aiden inzwischen ordentlich. Zwar mochten die Temperaturen da draußen noch immer deutlich unter Null sein, aber die Anspannung, der sein Körper in dieser Situation ausgesetzt war, heizte ihm trotz allem gut ein. Seine Hand legte er auf den Schubregler als eine Brücke, die zwei gewaltige Wolkenkratzer miteinander verband, in sein Sichtfeld rückte. Bei Ord Cantrell hatte er die vorhandene Infrastruktur perfekt genutzt, um Verfolger auszuschalten. Aber half ihm das hier ebenfalls weiter? Weiterhin mit grimmiger Miene fixierte er das steinerne Verbindungselement. Dabei verlor er sich mehr und mehr in einem Tunnelblick. Laut, äußerst laut schlug das Herz, während sich eine einzelne Schweißperle derweil ihren Weg gen Kinn bahnte. Näher, immer näher kam die Brücke. Noch einmal ließ er rasch den Blick zum Sensorbildschirm springen.


„Zeit für den Rückschlag“, murmelte der Major.

Exakt in dieser Sekunde stürzten sich mehrere TIE-Avenger aus höheren Spähren des Himmels auf Cartaan City nieder. Gleich irgendwelchen räuberischen Greifvögeln attackierten sie ganz zielsicher die betagten, aber trotz allem exotischen Sternjäger der Adumari. Ein Schauer giftgrüner Lichtblitze regnete (teilweise) auf die Metropole nieder. Und genau diesen Augenblick nutzte der TIE-Defender mit der Bezeichnung „Wolf Eins“. In einem rasanten Tempo rauschte er unter der Brücke hindurch, ließ sie gut einen halben Kilometer hinter sich, drehte sich dann und schnellte anschließend mit der möglichen Spitzengeschwindigkeit erneut auf das Ding zu. Der Moment war wirklich perfekt. Denn seine Verfolger setzten gerade zum Überwinden desselben Hindernisses an. Die vier Laserkanonen und die drei Ionenkanonen des TIE erwachten auf der Stelle. Hatten die Feind nun noch ausreichend Zeit zum Reagieren?


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[OP: Nach mehr als einer Woche bin ich mal so dreist und setze mit dem nächsten Beitrag nach ;) ]

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Unter einem ohrenbetäubenden Gekreische zog der silbergraue TIE/D Defender, der die militärische Kennung „Wolf Eins“ trug, knapp an einem Fabrikschornstein vorbei, raste im Eiltempo über flache Dächer aus mattem Transparistahl und kam dabei mit jeder weiteren Sekunde dem anvisierten Ziel, einem „Kampfmesser“ der Adumari, näher. Überaus geschickt sprang der feindliche Pilot mit seiner Maschine immer wieder aus dem Fadenkreuz, feuerte hin und wieder einen Protontorpedo mit dem hinteren Werfer ab, um den Verfolger abzuschrecken, und tauchte dann zwischen den äußerst engen Häuserschluchten hinweg. Spätestens seit die imperiale Elitestaffel, das „Wolves' Squad“, plötzlich Unterstützung durch die eigenen Leute bekommen hatte, hatte sich ziemlich rasch die Mehrheit der acht hochmodernen, imperialen Sternjäger in Dogfights gestürzt. Das übliche Rottendenken schien – für den Moment! – in Vergessenheit geraten zu sein.

Ruhig führte der Pilot in der pechschwarzen Kluft, Major Aiden Thiuro, seine Maschine durch den urbanen Dschungel. Die Adumari, die seine beiden Flügelmänner und er jetzt verfolgten, hatten sie bewusst vom schillernden Stadtzentrum fort in ein Industriegebiet getrieben. Doch nun, da sie nicht mehr allein gegen eine Übermacht an Verteidigern kämpfen mussten, hatte sich das Blatt mit einem Mal gewendet. Obwohl das Ziel noch immer versucht der momentanen Situation äußerst gewitzt zu entfliehen, fing das Fadenkreuz des Bastioners es wieder und wieder ein. Einzelne Salven giftgrüner Laserstrahlen folgten dann jedes Mal. Eine Vielzahl der Schüsse führte zwar bloß zu Schäden an der Umgebung – insbesondere Häuserfassaden traf es oftmals, woraufhin es kurz Beton regnete –, aber manchmal traf der „Alphawolf“ auch die Heckschilde des Adumari. Dann flimmerte bloß für einen flüchtigen Augenblick dessen Schutz unheilvoll auf – und trieb den Verfolger damit umso mehr an.

Mengsk meldete sich:
[Jagen Sie das 'Kampfmesser' weiter diese Häuserschlucht entlang, Eins. Ich nähere mich von elf Uhr. Torpedo scharf.]

Kurz schluckte der Staffelführer. Ein Klicken – mehr erwiderte er nicht. Gleichzeitig fixierte er mit seinem Blick den feindlichen Sternjäger. Eng, überaus eng war die Häuserschlucht. Zwischen zwei gewaltigen Fabrikanlagen mit riesigen Schornsteinen lieferte sich der Imperiale eine abenteuerliche, gefährliche Verfolgungsjagd mit einem adumarischen Kampfpiloten. Das Niveau, das seine Gegner hier an den Tag legten, erstaunte ihn ungemein. Obgleich seine Einheit, die namhaften „Wolves“, in den letzten paar Wochen absichtlich von der neuen Ressortleitung im Sternjägerkorps klein gehalten wurde, hatte er über die Jahre – und in all den Einsätzen – allmählich (und unbemerkt) den Nimbus, der sie umgab, verinnerlicht. Irgendwo tief in seinem Unterbewusstsein hatte Aiden – trotz mancher Zweifel – bis zu diesem Tag stets an den Sieg seiner Staffel geglaubt. Doch nun standen sie mit fast gleichstarken Konkurrenten in einem Wettstreit um Leben und Tod. Adumar war zweifelsohne ihre Feuertaufe. Energisch biss der Bastioner die Zähne zusammen.

Plötzlich schoss aus einer kaum breiteren Seitenstraße mit Maximalgeschwindigkeit ein zweiter TIE-Defender hervor, feuerte binnen Millisekunden einen Torpedo ab und verschwand dann, bevor eine Explosion die komplette Kreuzung erschütterte, unter einer recht massiven Brücke. Die Druckwelle, die auf so engem Raum zweifellos enorm war, wirbelte nicht nur auf einmal etliche Einzelteile des adumarischen Sternjägers durch die Luft, sondern erfasste schlagartig auch „Wolf Eins“. In diesem Moment war an ein behändes Ausweichmanöver nicht mehr zu denken. Kräfte, die die menschliche Vorstellungskraft sprengten, wirkten auf die hochmoderne Maschine ein. Während ein Alarm schrill aufheulte, drückte es das kugelförmige Ding mit den drei Solarflügeln mühelos gen Boden. Näher, immer näher kamen geparkte oder rasch verlassene Gleiter. Laut, äußerst laut schlug das Herz des Major. Schon sah er sein ganzes Leben an sich vorbei ziehen. Sollte es hier – auf so glanzlose Weise – enden? Tat Aiden Thiuro in diesem Augenblick seinen letzten Atemzug?

Der Boden war nah als sich der imperiale Sternjäger fing. Ganz beherzt zog der erfahrene Elitepilot den Steuerknüppel zu sich; biss die Zähne dabei noch mehr als sonst zusammen. Schweiß glänzte so sehr wie noch nie zuvor auf seiner Stirn, weichte die schwarzen Haare komplett ein. Doch Stück für Stück schaffte es der Imperiale und sein TIE-Defender. Zwar schrammte er mit einem seiner Flügel bloß knapp, äußerst knapp über den Asphalt hinweg – verlor dadurch mehrere Prozentpunkte seiner Schildleistung –, aber am Ende hievte sich die Maschine ganz aus eigener Kraft wieder in die Lüfte und nahm von Neuem die Verfolgung auf. Unter dem Helm atmete der Bastioner auf. So spät war er Gevatter Tod noch nie von der Schippe gesprungen. Für einen kurzen Moment machte sich in seiner Brust Erleichterung breit; vertrieb für ein, zwei Minuten das ganze Adrenalin.


„Guter Zug, Zwei...“, murmelte der „Alphawolf“. „Guter Zug.“

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[ Adumar-System| Adumar | Sturm über Cartaan City | Samin (Wolve 4), Aiden (Wolve 1), Chett (Wolve 9), Sakura (Wolve 8), Wolves ]

Es hatte funktioniert. Die Rotte um die Chiss-Pilotin Hess'amin'nuruodo – gemeinhin als Samin bekannt – war für kurze Zeit in die schwarzen Wolken des Sturmes getaucht, hatte mehr oder weniger „Blind“ ihren Kurs geändert und so eine Vielzahl der Adumari abhängen können. Nun befanden sie sich auf dem Zielanflug zu ihren Primärkoordinaten. Etwas außerhalb der Stadtmitte, lediglich 2 Klicks von ihrer derzeitigen Position entfernt, befand sich ein großer Hangarkomplex, bei dem man mit einiger Sicherheit von weiterem Kriegsgerät der lokalen Verteidigungskräfte ausging. Die Geschosse, die ihnen aus Richtung dieser Basis entgegenkamen, waren nicht so zahlreich wie Samin eigentlich erwartet hatte. Das konnte jedoch durchaus daran liegen, dass die drei TIE/D Defender erst recht spät im Wirrwarr am Himmel erkannt wurden. Vereinzelte Raketen verfehlten sie teils um Längen. Offenbar waren die Geschützmannschaften am Boden nicht auf die überlegene Geschwindigkeit der hochmodernen Jäger aus dem Sienar-Hause eingestellt, die sich in der Endgeschwindigkeit doch noch weit von den beheimateten Blade32-Jägern abhob. Vereinzelte Laserstrahlen, die ihnen nun, da sie gefährlich nahe kamen, in verzweifeltem Streufeuer entgegen geschleudert wurden, kratzten lediglich rudimentär an den Schilden. In diesem Moment konnte sie nichts aufhalten.

„Protonentorpedos bereit machen. Auf mein Kommando.“
Samin selbst schaltete ihren Abzug von den Laserkanonen auf die zerstörerischen Torpedos in den Abschussschächten um und umfasste ihren Steuerknüppel fest mit beiden Händen. Die roten Pupillen hinter den dunklen Sichtscheiben des Pilotenhelms verengten sich zu Schlitzen, während sie Fadenkreuz und Zielerfassung fixierte. Sie wartete nur auf den Moment, in dem das Hauptgebäude des Komplexes Hindernisfrei vor ihr und ihren beiden Flügelmännern auftauchte. Dann gab sie den Feuerbefehl. Drei Protonentorpedos, einer pro Jäger, glitt unter einem hörbaren Zischen aus den Werfern an der Frontseite der Defender und bahnten sich ihren unaufhaltsamen Weg durch die Atmosphäre. Wenige Sekunden später zeugte ein heller Blitz von der schier ungeheuren Zerstörungskraft dieser Geschosse. Drei Stück, mehr waren nicht nötig gewesen um den Haupthangar so weit zu zerstören, dass der Rest wie ein Pazaak-Kartenhaus in sich zusammenfiel.

„Gute Schüsse.“, kommentierte sie das flammende Inferno, über das sie nun hinwegrauschten. Personen, die nur als strichartige Schemen zu erkennen waren, rannten unten umher und versuchten mehr sich selbst zu retten, als das was noch in der Anlage übrig war.

Alphawolf, hier Wolf 4. Rotte Zwei hat Primärziel zerstört und wendet sich nun Sekundärkoordinaten zu.“


Während Samin all ihre Aufmerksamkeit darauf gelenkt hatte, ihr Ziel zu erfüllen, waren die TIE-Avenger-Einheiten von Foster und Reed zu ihnen gestoßen. Die zahlenmäßige Überlegenheit, die den Adumari soeben noch die Lufthoheit über Cartaan City beschert hatte, verringerte sich so um ein Vielfaches. Die Rollenverteilung zwischen Jäger und Gejagtem sollte sich nun einmal mehr um 180 Grad wenden. Das imperiale Sternjägerkorps zeigte seine ganze Kraft, während eine Maschine nach der anderen in die Jägerrolle überging und die Blade32-er vor sich hertrieb. Auch die zweite Rotte des Wolve Squad mischte sich wieder in die Dogfights ein, da der Luftweg zu ihrem zweiten Ziel, einer Militärbasis am äußersten Rand der Stadt, in der Nähe eines dicht bewaldeten Berges, durch die anhaltenden Kämpfe versperrt war. Zwar war Caranthyrs Defender nach seiner unglücklichen Bekanntmachung mit einer Hauswand nicht mehr voll einsatzbereit, doch war ein lädierter TIE/D mit ramponiertem Solarflügel immer noch den meisten Gegenparts auf feindlicher Seite überlegen. Die verringerte Geschwindigkeit, mit der die Rotte sich gemeinsam ins Geschehen stürzte, machte kaum einen Unterschied.

„Du hast da einen am Hintern, Sechs!“ Die Lieutenant rollte sich und ihre Maschine in einem schwindelerregenden Manöver über die Seite, um freie Schussbahn auf den Verfolger zu erhaschen. Druk flog im unregelmäßigen Trudeln, damit der adumarische Pilot keine der Bewegungen vorausahnen konnte, und verschaffte Samin und Cain so Zeit, ihn ins Visier zu nehmen. Mehrmaliges, energisches Drücken des Abzuges langte und der Blade war pulverisiert. Die heckseitigen Raketenwerfer ihrer Gegner waren das einzige, über das sie sich bei diesen Kniffen ernsthaft Sorgen machen mussten. Jener hatte auch schon ein paar Piloten der anderen Staffeln das Leben gekostet und zwang auch Samin immer wieder ihren Jäger herumzureißen, um nicht in eine der Schussbahnen zu geraten. Doch solange ihr Finger am Abzug schneller war, behielt sie weiter die Oberhand.

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[Adumar-System | Adumar :||: Cartaan City :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottill; Elfte Kampfgruppe :||: TIE/D „Wolf Eins“ :||: Major Aiden Thiuro allein :]

Über den Dächern der übergroßen Metropole Cartaan City war der Luftkampf mittlerweile komplett entbrannt. Hier rangen adumarische und imperiale Kampfpiloten – fast schon an den Grenzen ihrer menschlichen Belastbarkeit – um die unangefochtene Hoheit über den Wolken. Hier wollte niemand einfach so zurückstecken! Hier wollte sich wirklich niemand die Blöße geben und als geschlagener „Schwächling“ den Ring verlassen! Nein, obwohl sich im nahen Gebirgsmassiv mehr und mehr ein stürmisches Gewitter zusammenzubrauen schien, stürzten sich beide Seiten weiterhin todesmutig in ihre Dogfights; griffen beherzt ihren Gegner an oder versuchten durch allerhand Tricksereien ihren Feind endlich aus dem Nacken zu bekommen. Insbesondere das schrille Kreischen der eingesetzten TIE-Maschinen schien dabei das ständige Hintergrundgeräusch dieser überaus schrecklichen Szene zu sein.

Guard Eins, Geschwindigkeit halten...“, gab Aiden über eine private Funkfrequenz durch. „Gleich haben wir das 'Kampfmesser' da, wo wir ihn tatsächlich haben wollen...“

Mit einem atemberaubenden Tempo schnellten der TIE-Defender und der TIE-Avenger über etliche Flachdächer eines industriellen Randbezirks der adumarischen Metropole. Sie jagten einen weiteren Blade-Zweiunddreißig, der sich – genau wie seine mitkämpfenden Kameraden – durch eine äußerst solide Mischung aus fliegerischen Können und Ortskenntnis immer wieder dem tödlichen Griff der imperialen Piloten zu entziehen wusste. Kaum hatten der Major und der Wing Commander, die ihn mit einem glühenden Ehrgeiz jagten, eine weitere Salve abgefeuert, tauchte dessen Sternjäger sofort in die nächste Häuserschlucht ab. Ein gemurmelter Fluch, kaum zu verstehen, war über den Funk zu hören. Dann reduzierten die Imperialen – beinah synchron – die Schubgeschwindigkeit und ließen sich auf die nächste Etappe der Jagd, den Flug im urbanen „Canyon“, ein. Nur schemenhaft konnten sie irgendwelche Fenster ausmachen.

Foster, der in dem TIE/ad saß, brummte.
[Der Kerl führt uns noch vor, Wolf Eins.]

Statt einer Antwort, die er womöglich mit einem leicht gereizten Tonfall erwidert hätte, biss sich der Staffelführer der „Wolves“ auf die Unterlippe, kniff automatisch die Augen ein bisschen zusammen und versuchte das Ziel erneut ins Visier zu bekommen. Näher, immer näher kamen sie die nächsten Häuserwand. Doch der Adumari sprang ihm wieder und wieder aus dem Fadenkreuz. Rot, grün, rot, grün, rot – stets wechselten sich die beiden Farben ab, während der Druck in ihm zunehmend stieg. Wie sollte er diesen Kerl bloß erwischen? Diese eine Frage manifestierte sich langsam in seinem Kopf, derweil die Erkenntnis, dass das „Kampfmesser“ gleich „hochziehen“ würde, fast im gleichen Maße greifbarer wurde. Obwohl der Speichelfluss in seinem Mund in diesem aufgeputschten Zustand nur noch in kleiner, kaum wahrnehmbarer Menge vorhanden war, schluckte er und drückte kurz darauf ab. Die Laserkanonen seines silbergrauen TIE-Defender spuckten sofort los.

Drei, vier Schuss pro Kanone – mehr war in der kurzen Zeit nicht zu schaffen. Zwölf oder dreizehn giftgrüne Lichtblitze jagten deshalb letztendlich dem adumarischen Sternjäger hinterher. Vorbei an hellgrauen Fabrikfassaden, wackligen Feuerleitern und schmutzigen Müllschluckern. Menschenleer schien diese urbanisierte Gegend zu sein seit die Achte Gefechtsflotte des Galaktischen Imperiums das bis dahin unbehelligte Katorrs-System angegriffen hatte. Schnell schmolz die Distanz zwischen ihnen und dem Heck der feindlichen Maschine. Doch dann zog das „Kampfmesser“ mit einem Mal mit einer jähen Bewegung nach oben. Weil die Lichtverhältnisse durch das nahende Gewitter immer schlechter wurden, konnte man sogar sehen wie die Triebwerke hell aufleuchteten. So rammten sich die Schüsse am Ende erfolglos in die Häuserwand, nachdem sie zügig die Stelle durchquert hatten, wo der Adumari wenige Sekunden zuvor noch gewesen war. Sogleich setzten der TIE-Defender und der TIE-Avenger dem gejagten Ziel nach.

Obwohl sich Aiden ärgerte – und ihm schon ein Fluch auf der Zunge lag –, hielt er professionell die Funkdisziplin ein. Kein einziges Wörtchen kam über seine Lippen. Während seine Maschine wieder in die Lüfte stieg, fiel sein Blick für einen kurzen Moment auf das ferne Gebirgsmassiv. Dort schien die Dunkelheit weiter zu zunehmen. Mächtige Blitze rasten gen Boden, derweil der weiße Schnee – getragen von starken Böen – mittlerweile längst den Stadtrand der gigantischen Metropole erreicht haben musste. Unwillkürlich schluckte der imperiale Elitepilot erneut. Immerhin waren gerade drei seiner Untergebenen auf direktem Weg in dieses Gewitter, um eine Reihe Militär- und Störsender in den Bergen zu zerstören. Kurz haderte er – und verpasste so den geeigneten Moment für den besten Sinkflug. Die bis dahin bestehende Synchronie war mit einem Mal vorbei.


[Alphawolf, hier Wolf Vier], meldete sich plötzlich die Stimme von Samin in seinen Ohrmuscheln. [Rotte Zwei hat Primärziel zerstört und wendet sich nun Sekundärkoordinaten zu.]

Kurz darauf schaltete sich auch noch Foster ein. [Eins, alles in Ordnung mit Ihnen?]

Die Starre, die sich seiner auf einmal bemächtigt hatte, löste sich wieder. In der Zeit, in der sein TIE höher und höher stieg, kam er zum Glück wieder zu Sinnen. So wurde nicht nur der Griff um seinen Steuerknüppel wieder fester und seiner Körperhaltung aufrechter, sondern sein kompletter Habitus kehrte zu gewohnter Entschlossenheit zurück. Instinktiv griff seine Hand zum Temporegler und zog diesen mit einem Ruck nach unten; zur Null. So verlor die Maschine auf einen Schlag – abgesehen vom noch anhaltenden Trägheitsmoment – jeglichen Schub und kippte schon nach ein paar hundert Metern gen Boden. Eine Sirene heulte in dem Cockpit schrill auf, während zur gleichen Zeit diverse Knöpfe alarmierend aufleuchteten. Doch Aiden behielt die Ruhe. Er ließ seinen TIE gezielt „fallen“, korrigierte hier und da nur ein bisschen die Richtung mit seinen Lenkpedalen. Die panische Stimme des Vorgesetzten, der von diesem Manöver nichts wusste, blendete er in der Zwischenzeit aus.

Vier, hier Eins – ich habe Sie verstanden“, entgegnete der Major seiner Stellvertreterin für diesen Einsatz. „Sie haben grünes Licht für die Sekundärkoordinaten.“

Ungeheuer starke Naturkräfte rüttelten an dem TIE/D als er – scheinbar unkontrolliert – nach unten sauste. Die Zahl auf dem Höhenmesser schmolz in einem unheimlichen Tempo. Schon konnte man, wenn man in dem runden Cockpit saß, die groben Umrisse der einzelnen Fabrikhallen erkennen auf die man gerade zusteuerte. Unsichtbare Kräfte drückten den erfahrenen Bastioner währenddessen in seinen Sitz; pressten ihm fast die ganze Luft aus den Lungen. Blass, immer blasser wurde er. Jedoch blieb er in diesem Moment standhaft! Mit kämpferischen Blick fixierte er sein Ziel. Peu a peu nahm er das „Kampfmesser“ ins Visier. Unter allerschwersten Bedingungen – schon längst Details auf den flachen Dächern ausmachend – schob er seinen Daumen auf den roten Feuerknopf. Würde er diesen Mistkerl endlich erwischen? Würde er diesem dummen Spiel endlich ein Ende setzen? Ja, in diesem Moment klopfte sein Herz besonders laut. Mochte auch gleich ein schrecklicher Sturm über Cartaan City hereinbrechen. Seine Aufmerksamkeit galt in dieser Sekunde allein dem Gejagten.

Ein greller Feuerball, knapp fünfzehn oder sogar zwanzig Meter über den Dächern der Fabrikhallen, erhellte urplötzlich die Umgebung. Während sich einen Augenblick lang eine pechschwarze Wolke am Himmel hielt, die sich nur äußerst widerwillig aufzulösen schien, regnete es in der Zwischenzeit rauchende Fragmente. Sowohl die umliegenden Häuser als auch geparkte Gleiter wurden durch den Metallregen sowie brennende Flüssigkeiten beschädigt. Dunkle, zum Teil recht tiefe Krater zierten nun den grauen Durabeton des Industrieviertels der Metropole. Und dann schoss auf einmal ein TIE – mit einer gewaltigen Geschwindigkeit – durch die sich auflösende Rauchwolke, vorbei an einigen unförmigen Wrackteilen. Unaufhaltsam schien der Sternjäger zu sein. Denn er schnellte ungebremst auf das Dach einer größeren Fabrikhalle zu....


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