Aktuelle Naturgewalten

Nach diesem unsäglich schwülen Tag heute, sollte sich das ganze mit einem Unwetter abkühlen.
In Berlin ist das Gewitter und Unwetter leider/zum Glück ausgeblieben, dafür hat es mein Heimatland MeckPomm ordentlich getroffen.
Mehrere Tornados sollen wohl durchs Land getobt sein, so ist einer durch die Innenstadt von Bützow gerauscht, hat Dächer abgedeckt, Autos aufs Dach gelegt und mindestens ein Haus zur Hälfte zerstört.

Kam bei euch was runter?
 
Gegen 19 Uhr hörte man ein deutliches Grollen, aber das Gewitter ist dann doch vorbeigezogen. Danach kamen ab und an ein paar kleine Schauer, jetzt gerade regnet es auch wieder ein bißchen. Zum Glück sind wir hier in der Ecke wieder gut davongekommen, allerdings beunruhigt es mich schon, wenn ich was von Tornados lesen... wer weiß, wo als nächstes einer auftaucht. :unsure:

Der Sturm ist übrigens gefilmt worden:


Ähnliche Wolkenbewegungen habe ich vor ein paar Jahren selbst schon mal bei einem schweren Sturm beobachten können, allerdings hat sich das wieder aufgelöst, ehe der Rüssel entstehen konnte.
 
Ich auch! Ich würde gerne mal in den USA die Leute begleiten, die den Tornados hinterher jagen. Das fasziniert mich total! :)

Dann sind wir ja schon 3. :D

Natürlich ist es von der Couch aus immer leicht gesagt und man wünscht auch niemanden von solch einer Tragödie betroffen zu sein, aber eine solche Naturgewalt mal hautnah miterleben zu können, ist definitiv ein Erlebnis.


EDIT:
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Die Shelfcloud (Böenwalze) Über Stralsund war wohl ein Ausläufer des Tornados von Bützow. Sieht echt imposant aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
(Ich zweckentfremde den Thread einmal, da es sich hierbei vermutlich um den passendsten bereits existierenden handelt.)

Heute jährt sich zum 30.Mal die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.

Während der Simulation eines vollständigen Stromausfalls im Reaktorblock Nr.4, kam es zur Explosion des Kernreaktors. Obwohl sich die Explosion bereits gegen 01:30 des 26.Aprils 1986 ereignete und die Schäden am Reaktor spätestens im Tageslicht offenbar wurden, beharrte die Leitung des Kraftwerkes noch bis zum Abend desselben Tages darauf, dass der Reaktor intakt sei und lediglich gekühlt werden müsse und übermittelte dies nach Moskau. Heute wird angenommen, dass dieser Umstand die Hauptursache für die späte, erst einen Tag nach der Katastrophe durchgeführte, Evakuierung der angrenzenden Arbeiterstadt Prypjat war.

Am 28.April wurde im über 1000 Kilometer entfernten schwedischen Kernkraftwerk Forsmark automatischer Alarm ausgelöst, als an Arbeitern und im Gelände um das Kraftwerk eine erheblich erhöhte Strahlung festgestellt wurde; es kam zur Evakuierung des Kraftwerkes, da ein Störfall vermutet wurde, jedoch konnte ein solcher bald ausgeschlossen werden, sodass man die Ursache für die erhöhte Strahlenbelastung, aufgrund der herrschenden Windrichtung, auf dem Gebiet der Sowjetunion verortete. Nachdem eine anfängliche Nachrichtensperre durch die sowjetischen Behörden verhängt wurde, meldete meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS am Abend desselben Tages schließlich einen Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl.

Nachdem am 27.April bereits die Einwohner Prypjats (~ 50.000 Menschen) evakuiert wurden, wurden bis zum 4.Mai 1986 schrittweise alle Einwohner im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Bis heute wurde der Radius der Sperrzone auf 37 Kilometer erweitert. Unmittelbar am Kraftwerk, wurden mehrere Schritte unternommen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und die Folgen einzudämmen. Wollte man zuerst, durch einen Tunnel zwischen Block 3 und Block 4, eine Kammer ausheben, um eine Kühlanlage unter dem havarierten Kernreaktor zu installieren, entschied man sich alsbald dazu, die Kammer mit Beton aufzufüllen, um ein Einsickern der Strahlung in das Grundwasser zu vermeiden. Schließlich wurde der havarierte Reaktorblock, nach einer aufwändigen, von Menschenhand durchgeführten Dekontaminierung der Umgebung, mit einem Bauwerk aus Stahl und Beton, dem sog. Sarkophag, versiegelt.

In den Jahren 1986 und 1987 waren insgesamt 200.000 Liquidatoren im und am Kernkraftwerk sowie in der unmittelbaren Umgebung im Einsatz; unter ihnen Feuerwehrmänner, Soldaten, Milizionäre, Zivilschutztruppen, Bau- und Bergarbeiter, aber auch Bus- und LKW-Fahrer, Fotografen, Jäger und Reinigungspersonal. Obwohl aufgrund verschiedener Umstände keine genauen Zahlen über die Langzeitfolgen unter diesen Liquidatoren vorliegen, gehen Schätzungen von bis zu 50.000 Toden aufgrund verschiedener Folgen der Strahlenbelastung aus. 41 Menschen starben an den direkten Folgen der Explosion, unter ihnen sieben Feuerwehrmänner, die unmittelbar nach der Explosion mit den Löscharbeiten am Reaktor Nr.4 begannen und dabei wahrscheinlich wohl wissend ihr Leben riskierten. Drei von ihnen wurden als Helden der Sowjetunion ausgezeichnet.

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl war das erste von bis heute zwei Ereignissen, die auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse als major accident eingestuft wurden.
 
(Ich zweckentfremde den Thread einmal, da es sich hierbei vermutlich um den passendsten bereits existierenden handelt.)

Heute jährt sich zum 30.Mal die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.

Während der Simulation eines vollständigen Stromausfalls im Reaktorblock Nr.4, kam es zur Explosion des Kernreaktors. Obwohl sich die Explosion bereits gegen 01:30 des 26.Aprils 1986 ereignete und die Schäden am Reaktor spätestens im Tageslicht offenbar wurden, beharrte die Leitung des Kraftwerkes noch bis zum Abend desselben Tages darauf, dass der Reaktor intakt sei und lediglich gekühlt werden müsse und übermittelte dies nach Moskau. Heute wird angenommen, dass dieser Umstand die Hauptursache für die späte, erst einen Tag nach der Katastrophe durchgeführte, Evakuierung der angrenzenden Arbeiterstadt Prypjat war.

Am 28.April wurde im über 1000 Kilometer entfernten schwedischen Kernkraftwerk Forsmark automatischer Alarm ausgelöst, als an Arbeitern und im Gelände um das Kraftwerk eine erheblich erhöhte Strahlung festgestellt wurde; es kam zur Evakuierung des Kraftwerkes, da ein Störfall vermutet wurde, jedoch konnte ein solcher bald ausgeschlossen werden, sodass man die Ursache für die erhöhte Strahlenbelastung, aufgrund der herrschenden Windrichtung, auf dem Gebiet der Sowjetunion verortete. Nachdem eine anfängliche Nachrichtensperre durch die sowjetischen Behörden verhängt wurde, meldete meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS am Abend desselben Tages schließlich einen Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl.

Nachdem am 27.April bereits die Einwohner Prypjats (~ 50.000 Menschen) evakuiert wurden, wurden bis zum 4.Mai 1986 schrittweise alle Einwohner im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Bis heute wurde der Radius der Sperrzone auf 37 Kilometer erweitert. Unmittelbar am Kraftwerk, wurden mehrere Schritte unternommen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und die Folgen einzudämmen. Wollte man zuerst, durch einen Tunnel zwischen Block 3 und Block 4, eine Kammer ausheben, um eine Kühlanlage unter dem havarierten Kernreaktor zu installieren, entschied man sich alsbald dazu, die Kammer mit Beton aufzufüllen, um ein Einsickern der Strahlung in das Grundwasser zu vermeiden. Schließlich wurde der havarierte Reaktorblock, nach einer aufwändigen, von Menschenhand durchgeführten Dekontaminierung der Umgebung, mit einem Bauwerk aus Stahl und Beton, dem sog. Sarkophag, versiegelt.

In den Jahren 1986 und 1987 waren insgesamt 200.000 Liquidatoren im und am Kernkraftwerk sowie in der unmittelbaren Umgebung im Einsatz; unter ihnen Feuerwehrmänner, Soldaten, Milizionäre, Zivilschutztruppen, Bau- und Bergarbeiter, aber auch Bus- und LKW-Fahrer, Fotografen, Jäger und Reinigungspersonal. Obwohl aufgrund verschiedener Umstände keine genaue Zahlen über die Langzeitfolgen unter diesen Liquidatoren vorliegen, gehen Schätzungen von bis zu 50.000 Toden aufgrund verschiedener Folgen der Strahlenbelastung aus. 41 Menschen starben an den direkten Folgen der Explosion, unter ihnen sieben Feuerwehrmänner, die unmittelbar nach der Explosion mit den Löscharbeiten am Reaktor Nr.4 begannen und dabei wahrscheinlich wohl wissend ihr Leben riskierten. Drei von ihnen wurden als Helden der Sowjetunion ausgezeichnet.

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl war das erste von bis heute zwei Ereignissen, das auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse als major accident eingestuft wurde.
Ich habe eine wage Erinnerung, wir mussten rein und durften nicht mehr draußen spielen. Warum war mir damals nicht wirklich klar .
Mittlerweile bin ich 37. Wie die Zeit vergeht.
 
Heute jährt sich zum 30.Mal die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.

Dies nehme ich mal zum Anlass, um auf ein weiteres trauriges Jubiläum und gleichzeitig eine der größten Schweinereien innerhalb der Bundesrepublik Deutschland hinzuweisen, welche im Kielwasser der Tschernobylkatastrophe abgelaufen ist und welche bis zum heutigen Tag nicht ordentlich und transparent aufgearbeitet wurde und so mittlerweile auch ziemlich in Vergessenheit geraten ist:

Ich rede hier von dem Zwischenfall am THTR-300-Versuchsreaktor in Hamm-Uentrop (NRW) unweit des Ruhrgebiets, einem der am dichtesten besiedelten Gebiete auf der Erde und Heimat von rund einem Achtel(!) des deutschen Volkes (=10 millionen Menschen). Dabei traten am 4. Mai 1986, nur wenige Tage nach dem Reaktorunfall von Prypjat, größere Mengen radioaktiver Emissionen in bewohntes Gebiet aus. Erst einen Tag später wurde dies bekannt, weil Mitarbeiter anonym diesen Vorfall meldeten. Brisant ist dieser Zwischenfall, weil infolge der Tschernobylkatastrophe der Strahlungspegel insgesamt anstieg und man von Betreiberseite aus wohl hoffte, dies vor diesem Hintergrund vertuschen zu können. Aufgefallen ist dies letztendlich jedoch, weil die Reaktoren in Prypjat und Hamm-Uentrop unterschiedliche technische Ansätze hatten und dabei eben auch andersartige radioaktive Stoffe (=Isotope) erzeugt wurden, deren Nachweis eindeutigen Rückschluss auf den jeweiligen Ursprungsort gab.

Der letzte Sachstand zu diesem Thema ist die Antwort der Landesregierung NRW vom 2. Januar 2014 auf eine kleine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten des Landtags, Robert Stein:

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-4715.pdf

Anlass für diese Anfrage war eine signifikant erhöhte Erkrankungsrate um 64% (!) von an Schilddrüsenkrebs erkrankten Frauen in den Jahren 2008 bis 2010 in angrenzender Umgebung zum stillgelegten THTR-300 in Hamm-Uentrop. Die Antwort der Landesregierung war, dass...

1. es keine Unterlagen mehr darüber gibt, ob diese stark erhöhte Zahl von Krankheitsfällen nur aufgrund von deutlich vermehrter Vorsorgeuntersuchungen zustande kam (so wie von der Presse verbreitet),
2. es keinen statistischen Irrtum bei der Ermittlung dieser Erkrankungstendenz gab und
3. die Frage nach der jährlichen Strahlungsbelastung der letzten 10 Jahre (zum Zeitpunkt der kleinen Anfrage: 2009 bis 2013) eben nicht zutreffend beantwortet wurde, da diese zwar die kontinuierlich abnehmenden Kraftwerksemissionen (des stillgelegten Kraftwerks!) anspricht, aber eben nicht erörtert, ob es im Vergleich zu sonstigen Referenzorten auf Bundesgebiet einen erhöhten Strahlungspegel gibt.

Die einzig belastbare Aussage der kleinen Antwort bezieht sich hier auf den Gammastrahlenpegel von 0,55 bis 0,68 Millisievert, welche dem natürlichen Niveau entspricht. Allerdings emittierte der THTR-300 zu keinem Zeitpunkt in nennenswertem Maße Gammastrahlung, weil dieser Reaktortyp prinzipbedingt durch den sogenannten Beta-Minus-Zerfall funktionierte, bei dieser Art der Kernspaltung entstanden also primär Elektronen und grundsätzlich schwer detektierbare Elektron-Antineutrinos.

Diese Geschichte verdeutlicht, wie groß die Gefahr atomarer Verseuchung wirklich ist und wie schwierig die kausalen Zusammenhänge bereits nach wenigen Jahrzehnten aufzudecken sind. Insofern halte ich die Einteilung von radioaktiven Strahlern als Naturgewalt auch für sehr angemessen, denn niemand weiß heute, wie eine dauerhafte Lagerung von atomarem Abfall aussehen soll, die auch mehrere tausend Jahre durchhält und zukunftssicher ist. Es ist nicht auszuschließen, dass Umwelt und Menschen in der Zukunft krank werden und niemand eine ordentliche Erklärung dafür hat, weil man schlicht vergessen hat, dass da hochgradig schädlicher Müll unter der Erde ist.

Mein abschließender Dank geht an @David Somerset fürs Querlesen.
 
Beeindruckend und beängstigend zugleich.

Das stimmt. Als ich vor zwei Jahren hier eine Windhose über die See auf uns zukommen sah, war ich auch wie gefesselt. Gleichzeitig vor Angst und Bewunderung für die Kräfte und die Imposanz der Natur(gewalten).

Hier übrigens auch ein Video mitten aus dem Tornado. Wer russisch kann, sollte sich die Ohren zuhalten, ich glaube Schimpfwörter zu hören. ;)
 
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