Alkoholismus

Ich habe zum Alkohol glücklicherweise ein sehr gutes Verhältnis und darauf bin ich sogar ein bisschen stolz. Ich trinke gerne mal ein Bier, ein Glas Wein, nach einem deftigen Essen ein Glas Schnaps. Dank dem, dass mein Organismus Alkohol in Massen nicht verträgt, ist nach spätestens zwei Gläser Schluss damit. So kommt eine Karriere als Alkoholiker für mich damit erst gar nicht in Frage. Dafür bin ich - wie gesagt - dankbar. Aus dem Bekanntenkreis weiss ich nur zu gut, wie existenzvernichtend ein übermässiger Alkoholkonsum sein kann. Habe vor Jahren mal eine gute Freundin verloren, die sich quasi todgesoffen hat. Mein Bruder könnte man als gelegentlichen Kampftrinker bezeichnen, sehr zum Ärger der Frau, die es verständlicherweise gar nicht erbaulich findet, wenn mein Bruder im Vollrausch wieder mal die Wohnung verkotzt. Gewaltätig wird er glücklicherweise nie. Und auch sonst halten sich die Konsequenzen im Rahmen. Ich persönlich halte nichts von solchen Saufgelagen, aber ich finde es toll und bewundernswert, dass mein Bruder dann wenigstens das Auto stehen lässt und auch nur in seiner Freizeit trinkt.

Dass meine Geschwister und ich mit Alkohol so gut klar kommen, hat bestimmt damit zu tun, dass Alkohol in unserer Familie nie ein Thema gewesen ist. Ich kann mich nicht erinnern, wann bei uns mal Bier oder Wein rumgestanden hätte. Sekt kenne ich auch nur vom Silvester her. Auch jetzt, wo ich meine eigene Familie habe, spielt Alkohol in unserem Leben eine sehr untergeordnete Rolle. Ab und zu trinken mein Mann und ich mal ein Weissbier. Aber auch nie so, dass man Angst haben müsste, nicht mehr zu wissen, wer da letztlich wem die Hosen runter gelassen hat.

Gruss, Bea
 
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