Allgemeiner Naturwissenschaften-Thread

Faszinierend find ich auch dass unsere Nachfahren in vielleicht 500 Jahren zum Jupiter hochschauen werden und diesen roten Fleck nicht mehr sehen werden.
 
Meine (trivialen) Überlegungen und Beobachtungen dazu bringen mich zwar ein paar Schrittchen weiter, aber eine definitive Antwort habe ich auch nicht.

1. Offensichtlich ist ein Wirbel(-sturm) ein thermodynamischer Effekt eines Ungleichgewichts: An einem Ort ist der Druck höher und woanders ist er niedriger.

2. Wenn ich mir ein Bild vom Jupiter anschaue, dann sehe ich mehrere parallele breite Streifen und zwischen zwei dieser Streifen dreht sich der GRF:
Jupiter_and_its_shrunken_Great_Red_Spot.jpg


3. Hier muss ich dann an Wirbelschleppen von Flugzeugen sowie an Bugwellen von Schiffen denken. Ein fester Gegenstand pflügt durch ein Medium und verursacht Turbulenzen. Fahrzeuge verbrauchen dafür aber Kraftstoff, also wird Energie benötigt.

4. Die triviale Antwort auf Jedihammers Frage ist somit, dass irgendeine Ursache diesen Sturm seit Jahrhunderten mit Energie versorgt. Da kämen einige Kandidaten für in Frage:

  • Gezeitenkräfte der Jupiter-Monde
  • Das Trägheitsmoment der Atmosphäre
  • Ein möglicher fester Kern im Gasriesen, der Elektromagnetismus erzeugt
  • Thermale Reaktionen in tieferen Jupiterschichten, die Wärme erzeugen
  • Sonneneinstrahlung
  • etwas völlig Anderes, z.B. ein eingeschlagener Himmelskörper
  • eine Kombination aus einigen oder gar allen dieser Punkte
Da hätte ich auch gerne noch einen Input zu.
 
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@Jedihammer Wieso der Fleck so lange stabil bleiben kann habe ich mich auch schon gefragt, aber leider habe ich als nicht Astrophysiker spontan auch keine zufriedenstellende Erklärung parat und müsste mich daher mal bei Kollegen umhören. Ich halte wie @icebär die gigantischen Gezeitenkräfte für die wahrscheinlichste Energiequelle dieses Sturmes. Dass der Jupiter sehr starken Elektromagnetismus hat weiß ja man ja auch, ob er aber wirklich einen festen Kern hat ist glaube ich umstritten.
Ich denke, ein eingeschlagener Himmelskörper kann man ausschließen. Der Shoemaker Komet der in den 90ern einschlug war ja nur relativ kurz zu sehen. Das müsste also schon ein riesiger Himmelskörper sein dass seine Auswirkungen so lange sichtbar bleiben.

Auf alle Fälle weiß man aber, dass dieser Fleck langsam kleiner wird.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/nasa-roter-fleck-auf-jupiter-wird-kleiner-a-1057900.html
 
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Ich habe dermaßen einen Hals,ich könnte mich als Giraffe bewerben und würde wohl ohne Einstellungstest genommen werden. Es ist immer das selbe.Seit Jahren.
Ob es die Perseiden sind oder die Leoniden.Der alte Jedihammer freut sich wochenlang auf den Sternenregen. Und der Himmel ist bewölkt.:cry::cry::cry:

Wie war es denn bei euch ?
Hat jemand was gesehen ?
 
Wie war es denn bei euch ?

Das Wetter lässt auch hier zu Wünschen übrig. Aber das heißt nicht, dass man gänzlich drauf verzichten muss. Gestern Abend war ja lediglich das statistische Maximum des Schauers. In den nächsten paar Tagen hat man daher immer noch sehr gute Chancen, ein paar Sternschnuppen zu sehen, dauert halt nur länger.
 
Das Wetter lässt auch hier zu Wünschen übrig. Aber das heißt nicht, dass man gänzlich drauf verzichten muss. Gestern Abend war ja lediglich das statistische Maximum des Schauers. In den nächsten paar Tagen hat man daher immer noch sehr gute Chancen, ein paar Sternschnuppen zu sehen, dauert halt nur länger.


Mein Pech ist es leider,das ich ob meines Berufs im Regelfall mit den Hühnern ins Bett muß.
Aber heute habe ich Glück. Morgen habe ich frei.
Und in den nächsten 30 Minuten ist es auch hier richtig dunkel. Und der Himmel ist zu 80% frei. Dann wird sich Jedihammer ein Glas Wein einschenken,sich eine Kippe anzünden und in den Garten gehen und in den Himmel sehen. Dauere es so lange wie es eben dauert.
Und dann ist der stolze Jedihammer wieder der kleine Junge der in einem X-Wing saß und von den Sternen träumte;):p
 
Diese Woche wurden die Nobelpreise der Naturwissenschaften 2017 verliehen.

Medizin und Physiologie:

Jeffrey C. Hall, Michael Rosbach und Michael W. Young für ihre Entdeckungen betreffend die molekularen Kontrollmechanismen des zirkadianen Rhytmus.


Physik:

Rainer Weiss, Barry C. Barish und Kip S. Thorne für entscheidende Beiträge zum LIGO-Detektor und die Beobachtung von Gravitationswellen.


Chemie:

Jacques Dubochet, Joachim Frank und Richard Henderson für die Entwicklung der Kryoelektronenmikroskopie für die hochauflösende Strukturerkennung von Biomolekülen in Lösung.
 
Jetzt muß ich mal etwas fragen.
Könnte eine A oder H Bombe einen größeren Asteroiden aus der Bahn lenken oder ist das SF ?
 
@David Somerset und @Mad Blacklord
Erst einmal Danke für die Antworten.
Ich hatte deshalb gefragt weil man mir mal gesagt hatte das ginge nicht,weil im Vakuum des Alls eine der wichtigsten Zerstörungswirkungen einer A/H Bombe fehlen würde. Die der Druckwelle der Luft.
 
Eine Nuklearwaffe produziert vor allem Strahlung. In der Erdatmosphäre werden die Atmosphärengase durch die absorbierte Strahlung aufgeheizt wodurch sie expandieren und eine Schockwelle ensteht die für die größten Verwüstungen verantwortlich ist.
Im Weltraum kann die Strahlung nur schlecht absorbiert werden und die Strahlung kann hier über weite Strecken ihre Wirkung entfalten. Was denkbar wäre, ist, dass wenn eine Nuklearwaffe nah eines Asteroiden detoniert die Strahlung die Oberfläche des Asteroiden verdampft und die entstehenden expandierenden Gase wie eine Schockwelle den Asteroiden in die entgegengesetzte Richtung drücken. Zudem gibt es noch den Strahlungsdruck, welcher aber eine untergeordnete Rolle spielen dürfte.
 
So,die Herrschaften von der Weltuntergangsfraktion können wieder ans Tageslicht kommen.
2012 TC4 hat die Erde wie erwartet nicht getroffen und das Leben geht weiter.

der-asteroid-2012-tc4-erscheint-als-punkt-in-der-mitte-dieses-zusammengesetzen-bildes-das-vom-fors2-instrument-des-eso-very-large-telescope-aufgenommen-wurde-.jpg
 
Vor zwei Monaten, am 17. August 2017, hat es einen Zusammenknall gegeben.

Dieser Rums war sogar so heftig, so dass er das ganze Raumzeitgefüge an sich zum Erzittern gebracht hat. Etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Nachweis von Gravitationswellen (war hier auch Thema) ist es nun erstmals gelungen, aufgrund einer weltweiten Erfassung ebendieser Gravitationswellen in mehreren Einrichtungen zur selben Zeit, den Ursprungsort ausfindig zu machen und viele Teleskope schnell genug auf diesen Punkt (Galaxie NGC 4993 im Sternbild Wasserschlange; 130 Millionen Lichtjahre weit weg) am Himmel hin auszurichten.

Was hat man dort gesehen?

Die Kollision/Verschmelzung von zwei Neutronensternen, eine sogennante Kilonova. Man konnte dieses Ereignis in diversen Spektren aufzeichnen:

Falschfarbenbild im Optischen/UV-Bereich (Swift-Satellit):
swift_kilonova_500.gif


Bildmontage aus Röntgen-Bereich (Chandra-Röntgenteleskop) und Infrarot-Bereich (Hubble):
hubble_chandra_500.gif



Und noch einmal im optischen Bereich vom Hubble-Teleskop.
hubblensmerger500.gif


Quelle der Bilder und weiterführende Informationen (englisch): https://www.nasa.gov/press-release/nasa-missions-catch-first-light-from-a-gravitational-wave-event

Auf Deutsch gibt es auf Spektrum.de aber auch noch weitere Informationen: http://www.spektrum.de/news/neutronenstern-crash-laesst-raumzeit-erzittern/1511951
 
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Etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Nachweis von Gravitationswellen (war hier auch Thema) ist es nun erstmals gelungen, aufgrund einer weltweiten Erfassung ebendieser Gravitationswellen in mehreren Einrichtungen zur selben Zeit, den Ursprungsort ausfindig zu machen und viele Teleskope schnell genug auf diesen Punkt(Galaxie NGC 4993 im Sternbild Wasserschlange; 130 Millionen Lichtjahre weit weg) am Himmel hin auszurichten.
Bedeutet das nicht das sich Gravitationswellen schneller als das Licht fortbewegen? Und das diese Explosion 130 Millionen Jahre her ist?
 
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