Alzoc III (Alzoc-System)

Lybeya-System, Vergesso-Asteroidenfeld - Tardis mit anhänglichen Freibeutern- Im Schiff verteilt: Aketos, Fritz, Shortakawoo, Sarid, Rilanja, Kestrel, Levon. Kadajj, Brianna

Im Gegensatz zur ersten Übungseinheit verzichtete Kadajj dieses Mal nicht darauf, jede Aktion der Echani zu kommentieren, angefangen bei der unglaublich banalen Erkenntnis, dass ein sich bewegender Asteroid sich auch dann weiterbewegte, wenn man nicht hinsah, und auch sonst zeugten ihre Bemerkungen nicht gerade von großem Vertrauen, dafür von mangelnder Geduld mit der Flugschülerin. Brianna seufzte, als die Rattataki sie anschnauzte, dass sie gefälligst Befehle zu geben hatte, denn sie machte ihr die nicht unbedingt einfache und durch die Piraten noch erheblich verkomplizierte Aufgabe auch noch ohne Not zusätzlich schwer. Kam die Erkenntnis für sie so überraschend, dass diese Situation für eine Anfängerin großen Stress darstellte, so dass diese vielleicht auch mal eine dumme Frage stellte? Sarid hatte recht, Kadajj musste noch sehr viel an sich arbeiten, und die Weißhaarige konnte allmählich ein wenig verstehen, wie Rilanja sich fühlen musste. Zumindest hatte sie einen Kopiloten an ihre Seite gestellt bekommen, der garantiert immer so ruhig wie höflich blieb und Anweisungen auch dann befolgte, wenn man sie als Bitte formulierte.

"Levon, könntest du mir die Route nach Alzoc III berechnen und den Sprungpunkt im Navcomputer einblenden?"

Fragte sie betont ruhig - et voilà, sie bekam ihren Punkt, ohne schlaue Kommentare.

"Warn mich, falls du irgendetwas wichtiges siehst."

Die Ermunterung war vermutlich überflüssig, doch Brianna machte sie ohnehin mehr für sich selbst. Tatsächlich lief der Rückflug durch das Vergesso-Asteroidenfeld trotz des Piratenpacks wesentlich angenehmer und entspannter als der Hinflug, allein schon deswegen, weil sich der Droide nicht panisch am Sitz festkrallte. Die Padawan sah zu, nach Möglichkeit Asteroiden zwischen die Tardis und ihre Verfolger zu bekommen. Dadurch, sowie aufgrund der ständigen Ausweichmanöver und Kadajjs Abwehrfeuer wurden sie nicht allzu oft getroffen, und wie der Droide ihr mitteilte, gab es keinen Grund, sich deswegen groß Sorgen zu machen. Die haarigste Situation entstand kurz vor dem Austritt aus dem Feld, als ein größerer Brocken plötzlich hinter einem anderen Asteroiden auftauchte und Brianna zu einem Z-förmigen Ausweichmanöver veranlasste, bevor sie den Zielpunkt erreicht hatten und das Schiff in den Hyperraum bringen konnten. Die Echani nutzte die Gelegenheit, als die Sterne sich in langgezogene Linien verwandelten, um einmal tief durchzuatmen und sich zu strecken. Sie hatten es geschafft! Sie waren im Hyperraum! Und es war Zeit fürs Frühstück! Sie griff nach den mitgebrachten Riegeln und der Wasserflasche.

Kestrel und Sarid kamen noch vor Kadajj ins Cockpit und als letztere hinzustieß, sah sie nicht allzu gut aus.

"Alles ok mit dir, Kadajj?"

Fragte die silberhaarige Pilotenschülerin besorgt.

"Du bist ein wenig blass um die Nase, noch mehr als ohnehin schon."

Wahrscheinlich war es schwangerschaftsbedingt, und nicht ihrem Flugstil geschuldet, hoffentlich wenigstens. Die restliche Flugzeit nach Alzoc III war kaum der Rede wert, und das Auftauchen des überdimensionalen Schneeballs vor ihnen veranlasste die Advisorin zu einem Lob.

"Danke. Ja, es war ein Piratenüberfalls mitten im Vergesso-Asteroidenfeld. Kadajj war so freundlich, mir Flugstunden zu geben."

Die Angesprochene nickte lächelnd. Sie bekamen einiges an Ausrüstung in die Hand gedrückt, darunter neue Koms und Lichtschwerter, nur Brianna erhielt allerdings ein echtes, das sie sofort prüfend in der Hand wog und einer gründlichen Untersuchung unterzog. Die stärkere Diatiumzelle machte es etwas schwerer, und zweifellos waren auch die übrigen Komponenten auf größere Energien ausgelegt, wie man bei genauem Hinsehen von vorne durch den Emitter auch erahnen konnte. Wenig überraschend war die Rattataki überhaupt nicht mit der Entscheidung einverstanden, obwohl die mit der echten Waffe beglückte sie durchaus nachvollziehen konnte. Ihr fehlte das Training sowohl mit der Macht als auch mit dieser Waffe, die anders, vor allem schwieriger zu führen war als ein herkömmliches Schwert, und vor allem fehlten ihr Bescheidenheit und Einsicht, dies auch einzusehen. Klar war auch, dass Kadajj über diesen Zustand nicht glücklich sein konnte. Genau was sie gesagt hatte, es war zu früh für diese Mission, und sie hatten nicht genug Ausbildung dafür erhalten. Niemand hatte sich für ihre Worte interessiert damals, jetzt musste Sarid ihr letztendlich zumindest teilweise recht geben, was sie als Jedi natürlich nicht aussprechen würde, aber trotzdem. Die kampferprobte Rattataki wusste sich immerhin zu helfen, aber was war mit Rilanja und Aketos, denen man genausowenig eine echtes Lichtschwert an die Hand geben konnte, und die nicht über ihre Erfahrung verfügten? Sie würden sie irgendwie schadlos durch diese Mission ziehen müssen.

Der Anflug verlief relativ ereignislos, der YT-1300 fiel unter den anderen Schiffen nicht weiter auf und die Topographie von Alzoc III stellte keine nennenswerte Herausforderung für ihr zweifellos beträchtliches Pilotengeschick heraus, die große Helligkeit war ein Problem nach dem Weltraumflug, so dass sie ihre Augen zu Schlitzen verengte, doch das war alles beherrschbar. Der schwierige Teil war ohnehin die Navigation durch die eigenwilligen Ortsangaben der Talz, mit der die beiden anderen Frauen betraut waren. Schließlich fanden sie jedoch ihr Ziel, ein größeres Dorf, in dessen Nähe die Tardis ungewohnt sanft aufsetzte. Sarid Aufforderung, sich die Thermoanzüge anlegen, blieb nicht unkommentiert durch die Rattataki. Mal sehen, wie lange die resolute Corellianerin sich das bieten lassen würde.

Brianna fragte sich, ob einer der Betreffenden genug Hirn bewiesen hatte zu erkennen, dass nicht nur Aketos nicht in einen Thermoanzug von der Stange passen würde - in einem Orden, in dem man allgemein davon ausging, dass Befehle von Ranghöheren ohne nachzudenken befolgt wurden, keineswegs selbstverständlich. Es schien sich allerdings ohnehin um Unisex-Modelle zu handeln, wie die hässlichen braunen Roben, von denen Kestrel bereits eine trug, was die Sache erleichterte. Brianna blieb natürlich bei ihrem neuen Kampfkunstanzug, und fand tatsächlich eine größere Hose, die sie über ihre langen, muskulösen Athletinnenbeine brachte, auch wenn sie ein wenig zu stramm saß. Prüfend hob sie ein Bein seitlich an, wie hoch sie damit kommen würde, und testete auch die Beweglichkeit im Oberkörper, sobald sie fertig angezogen war. War die Bewegungsfreiheit noch halbwegs akzeptabel, ließ die Optik der dicken Anzüge doch sehr zu wünschen über. Zweifellos waren sie entweder sehr billig oder sehr warm, und nach allem, was sie über den Planeten gehört hatte, und nicht nur deswegen, hoffte sie auf letzteres. Was die Bundweite anging, konnte auch nur ihre Schwangere damit zufrieden sein, Brianna versuchte, den Bund so zu falten, dass er nirgendwo zu sehr drückte, als sie den Ausrüstungsgurt anlegte und so eng wie möglich zog, um zumindest einen Rest an Figur zu bewahren. Die Trainingslichtschwerter ließ sie an Bord, es erschien ihr nicht sehr sinnvoll, Zwei-Waffen-Kampf mit einer echten und einer Trainingswaffe zu versuchen. Die beiden Echani-Dolche nahm sie allerdings mit, ebenso zahlreiche Rationsriegel. Sie versuchte gar nicht erst, ihre Haare in den Helm zu stopfen. Hand- und Schneeschuhe schienen das einzige zu sein, das wirklich passte, trotzdem war sich Brianna vom Gesamtbild her sicher, dass der Jedi-Orden garantiert keine Echani mit dem Design beauftragt hatte. Nachdem sich die anderen für bereit erklärt hatten, begaben sie sich nach draußen, wo ihnen sofort der Schnee ins Gesicht wehte, so dass die Padawan die Schutzbrille herunter klappte. Kestrel schien nicht sehr angetan von dem Planeten zu sein.

"Ich auch nicht, allerdings sind wir momentan auch ziemlich verwöhnt. Naboo war nicht unbedingt die beste Voraussetzung für das hier."

Meinte die kaum noch als solche zu erkennende Echani, und stellte sich abwartend in den Schnee. Sie würde hier schön brav den anderen den Vortritt lassen, die meinten, hierherzukommen wäre eine tolle Idee.

Alzoc III - Landeplatz nahe der Talz-Siedlung - Kadajj, Sarid, Rilanja, Aketos, Fritz, Shortakawoo, Kestrel, Brianna
 
Alzoc III - Tardis - Rilanja, Fritz, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo und Sarid

Kadajjs Reaktion darauf, dass sie nur ein Trainingslichtschwert bekam war wie erwartet. Bescheidenheit und ein gewisses Maß realistischer Selbsteinschätzung fehlte der Rattataki derzeit leider völlig. Sie war mit ihrer beiden Schwertern momentan besser bedient als mit einem echten Lichtschwert, auch wenn das anscheinend nicht in ihren kahlen Schädel passte. Süffisant grinsend erwiderte Sarid deshalb nur.

Und genau aus dem Grund bist du mit einem Trainingslichtschwert besser bedient. Für alles andere bist du noch nicht soweit. Und keine weitere Diskussion darüber.

Stellte die Corellianerin klar. Die Zeiten waren lange vorbei, dass sich Sarid von einem 18-jährigen Hitzkopf würde vorschreiben lassen wie sie zu entscheiden hatte. Selbst wenn sie alles andere bei Seite ließe, was nach Sarids Meinung gegen Kadajj sprach, so hatte sie einfach kein gutes Gefühl dabei, wenn eine Frau ein echtes Lichtschwert bekommen sollte, die sich derart in einem Blutrausch steigern konnte und dabei völlig die Kontrolle über sich verlor. In der Hinsicht hatte sich das Hitzköpfchen seit Ando kaum geändert, auch wenn vielleicht geringfügig positive Tendenzen erkennbar waren.

Im Lagerraum, wo sich Kestrel bereits umzog, überlegte Sarid ebenfalls, ob sie nicht eine Jedirobe unter ihren Thermoanzug tragen sollte. Da ihr derzeitiger Overall auch nicht gerade besonders warm war, vermutete sie, dass eine Jedirobe die bessere Wahl war und zog sich entsprechend um. Kadajjs weitere Sticheleien ignorierte Sarid schlichtweg. Sollte die Rattataki mit ihrer miesepetrigen Art doch jemand anders nerven. Dick eingepackt im Standardjedithermoanzug, der Sarid schon immer gut gepasst hatte, stiefelte sie zur Rampe. Ihr Lichtschwert baumelte am Gürtel neben einem Talzübersetzer. Außerdem hatte sie für die anderen Jedi ebenfalls die kleinen Übersetzungsdroiden mitgenommen. Sarid hätte sie beinahe vergessen, nur dann wäre eine Kommunikation mit den Talz schwierig geworden. Kaum, dass sie die Tardis verlassen hatte, spürte sie wie ihr der eisigen Wind von Alzoc III ins Gesicht blies. Als Reaktion darauf zog sie ihren Schal noch etwas fester um sich. Nur gut, dass die Thermoanzüge auf derartige Temperaturen ausgelegt waren. Also sollten sie sich bald daran gewöhnt haben. Mit ihren behandschuten Händen drückte sie den anderen Jedi alle einen Talzübersetzer in die Hände oder Krallen.


Hier, nehmt die. Sonst dürfte es schwierig werden die Talz zu verstehen - und sie davon zu überzeugen, dass wir keine Piraten sind, die sie versklaven wollen. Und noch was, wie ich gelesen habe ist den Talz das Konzept von Eigentum unbekannt. Was gerade nicht gebraucht wird kann sich bei ihnen jeder aneignen. Also behaltet eure Sachen immer nah bei euch. Sonst kann es sein, dass es auf einmal weg und in den Pfoten von irgendeinem Talz ist. Also, möge die Macht mit uns sein und immer ruhig Blut. Falls die Talz uns fälschlich angreifen, verteidigt euch nur, keine Provokationen.

Fügte Sarid sicherheitshalber hinzu, vor allem in Richtung Kadajj. Diese war in Sarids Augen der größte und auch gefährlichste Unsicherheitsfaktor bei der Jeditruppe, so bis an die Zähne bewaffnet wie sie sich präsentierte. Vorläufig blieben Aketos, Fritz und Shortakawoo an Bord des Schiffes. Allerdings war es ja aufgrund der räumlichen Nähe kein Problem, jemanden nachzuholen.

Also kommt.

Daraufhin setzte Sarid sich in Bewegung. Sie schätze die Distanz bis zum Talzdorf auf ein paar hundert Meter. Allerdings war es in dieser endlosen, weiße Einöde nicht ganz einfach Entfernungen richtig zu schätzen, weshalb sie für die Bergkette als Orientierungshilfe sehr dankbar war. Von Talzdorf selbst war außer ein paar leicht dunkleren Erhebungen im Schnee wenig zu erkennen. Allerdings hatten die Talz sie bestimmt auch schon gesehen. Alles andere war bei der derzeitigen, schwierigen Situation der Talz kaum vorstellbar. Deshalb blieb die Jedi-Advisorin bei ein paar verdächtig wirkenden Schneehügeln kurz vor dem Dorf stehen und gab den anderen Jedi ein entsprechendes Zeichen. Mit einem Griff an ihren Gürtel stellte sie sicher, dass der Übersetzungsdroide aktiviert war.

Ihr ehrenwerten Talz von Alzoc III, ich bin Sarid Horn, Jedi und auf der Suche nach Clanführer Man-Ta. Die Neue Republik schickt uns, um euch bei eurer Befreiung von den Bad Wolf-Piraten zu unterstützen.

Der Droide übersetzte sogleich summend und zirpend und als er geendet hatte sah die Corellianerin erwartungsgemäß in vielleicht 10 m Entfernung einen weißen Schatten davon huschen.

Ok, das war der erste Kontakt.

Sagte sie leise zu den anderen Jedi. Erfreulicherweise mussten sie nicht lange warten. Schon bald kam eine Gruppe weiß-, grau- und rosafelliger Talz ganz offen auf sie zu. Allerdings hatten fast alle irgendwelche Waffen in den Händen, Speere, Äxte, Knüppel und auch einige schwer misshandelte Blaster. In drei Meter Entfernung blieb die Talzgruppe schließlich stehen und ein großes, graufelliges Exemplar trat einen Schritt nach vorne.

Ich bin Clanführer Man-Ta. Wenn Sie die verehrte Senatorin Peppi Moss schickt, dann sind Sie hier wahrlich willkommen.

Übersetzte der Droide das Zirpen des großen Clanführers.

Ja, das wurden wir.

Erwiderte Sarid geistesgegenwärtig. Peppi Moss war der Name der Senatorin gewesen, von der die Nachricht an die Jedi gekommen war. Die Gungan musste einen gehörigen Eindruck bei den Talz hinterlassen haben.

So folgt mir und seid unsere Gäste.

Habt Dank, Clanführer Man-Ta.

Dann folgte sie den Talz in ihr Dorf. Es bestand aus vielen halb in den Schnee gebauten Hütten, deren wahre Größen sich deshalb nur erahnen ließen. Sie machten alle einen eher primitiven, aber doch irgendwie gemütlichen Eindruck als sie in die Hütte eintraten, in die der Talz sie führte. Von drinnen aus konnte Sarid sehen, dass die Hütte größer war als gedacht und auch wärmer als erwartet, dem Feuer im Zentrum der Hütte sei dank. Sie war in mehrere Räume eingeteilt, verschiedene Wohn- und Schlafräume, in denen sich weitere Talz verschiedener Größen aufhielten. In einer Art Wohnraum, das mit kleinen weißen Fellen ausgelegt war, bat der Talz sie sich zu setzen. Sarid folgte seinem Beispiel.

Seid meine Gäste. Wenn Ihr wünscht, so dürft Ihr Euch auch im Dorf umsehen. Ihr werdet sehen und hören, wie stark unser Dorf bereits dezimiert wurde. Viele junge, starke, aber auch erwachsene Talz oder gar Kinder wurden bereits zum Minendienst von den Piraten abgeholt und versklavt. Gesehen haben wir seitdem keinen mehr. Andere leiden unter Verfolgungsängsten oder grämen sich über den Verlust von Angehörigen. Es herrscht in jedem Haus eine bedrückte Stimmung.

Das tut mir leid zu hören, Clanführer Man-Ta. Wir sind hier, um zu helfen.

Entgegnete sie dem Talz und wandte sich dann kurz an die anderen Jedi.

Wie der Clanführer schon sagte, es wäre hilfreich, wenn sich ein paar von euch hier etwas umhören. Je umfassender unser Bild von der Situation der Talz ist, desto besser.

Alzoc III - Talzdorf - Haus von Clanführer Man-Ta - Rilanja, Kadajj, Kestrel, Brianna und Sarid
 
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In einer Tiefe von fünf Kilometern fand man kein Licht mehr. Aus diesem einen Grund mussten an sehr vielen Stellen kleine Lämpchen an der rauen Decke der endlosen Stollen hängen, denn nur auf diese Weise konnte man gegen diese finstere Dunkelheit erfolgreich ankämpfen. Trotzdem nahm in den meisten Fällen einer der Aufpasser immer eine separate Taschenlampe mit, denn manchmal fiel – ohne jegliche Vorwarnung – das Licht aus und die sehr wenigen kriminellen Handlanger mussten um ihr Leben bangen, weil sie in diesen finsteren Stollen inmitten der versklavten Talz völlig allein waren. In solchen Momenten konnte ihnen nicht einmal ihre Waffen helfen. Eine Bande wütender Talz war einfach zu stark für die geringe Anzahl an Söldner. Damit glich für die paar Untergebenen der fernen Hutten jeder Tag einer Prüfung auf Leben und Tod.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend verließ der junge Weequay Arum Tuh die winzige Hütte, die man den Wächtern zum Überstehen der recht kurzen Pausen zur Verfügung gestellt hatte, und schloss sich seinem Artgenossen, dem Krieger Ak-tak, sowie zwei Twi'lek an. Zusammen sollte die bunte Gruppe den Abbau der Erze in verschiedenen Sektionen überwachen. Schon in der großen Höhle, in der das Wärterhäuschen stand, arbeitete mehrere Talz Stunde für Stunde. Aufmerksam sah sich der kräftige Söldner das Szenario, das sich vor ihm ausbreitete, an. In einigen Ecken trugen sie das feste Gestein langsam ab, um an die verborgenen Erzadern zu gelangen. Hier mussten selbst die Frauen und Kinder mit Hand anlegen, denn die angestellten Sklavenjäger machten bei ihren flinken Jagden nie einen Unterschied. Ihnen war jedes Alter und jedes Geschlecht recht, solange ihnen auch bei diesen Sklaven der Preis stimmte. Zusätzlich hatten die Aufpasser immer die stärksten Talz aus der Gruppe gewählt, damit diese die geförderten Erze sowie die Loren voller Schutt aus dem Stollen tragen sollten.

Ruhe herrschte in der gewaltigen Höhle. Nur das Klopfen der Haken war zu hören. Insgesamt sollte diese Höhle der Ausgangspunkt für sieben weitere Stollen sein, die alle zum nächsten Level – dem Kilometer „Sechs“ – führen sollten. Dort vermuteten die zwielichtigen Wissenschaftler, welche die Hutten zusätzlich beschäftigten, reichhaltige Erzvorkommen. Somit mussten die wenigen Aufpasser nicht nur die Sklaven überwachen, sondern ebenso auf den weiteren Ausbau achten. Nachdenklich griff Ak-tak nach seinem ramponierten Datapad, während Arum und die zwei Twi'leks weiterhin die Augen auf die Talz gerichtet hatten. Sofort fiel dem Weequay auf, dass die Sklaven statt ihrem sonst schneeweißen Fell mittlerweile – durch die harte Arbeit und den unzähligen Schutt – bloß noch eine graue, struppige Haarsammlung besaßen. Jeglicher Glanz war diesen primitiven Ureinwohnern mit der Unterdrückung – wahrscheinlich für immer – abhanden gekommen.

„So groß wie diese Kerle sind, so langsam sind sie auch...“, zischte der eine blaue Twi'lek-Zwilling, während der andere gehässig lachte. „Nur für die Arbeit sind diese Talz gut.“

„Ein Wunder, dass man nicht schon vorher diesen Planeten eingenommen hat“, fügte der zweite mit einem dreckigen Grinsen hinzu, nachdem er sein Lachen eingestellt hatte. „Ein Hoch auf die Hutten und deren Berater. Wahrlich, eine kluge Investition!“

Arum schnaubte verächtlich, hielt sich aber weiterhin zurück. Durch seine recht feinen Geruchssinn spürte er bloß, dass der ältere Weequay-Krieger in dieser Sache gleiche Gedanken hegte. Mit einem lauten Brummen packte Ak-tak sein Datapad wieder weg, bevor er mit schroffem Ton fix die ersten Befehle gab. Rasch griffen die Wärter nach ihren Waffen und dann machten sie sich gemächlich auf den Weg zur nächsten Stelle, wo man Erz in rauen Mengen gefunden hatte und nun mehrere Talz in ganz kleinen Gruppen arbeiteten. Bei dem Rundgang musste Arum das Schlusslicht bilden, weil der kräftige Weequay erst seit etwa einem Monat zur Truppe zählte. Eingehüllt in seinen grauen Anzug folgte er schweigend den beiden Twi'lek. In seiner Hand hielt er seine antike Axt. Noch immer hatte er sich zu keinem Wechsel – zum Beispiel zu einem Blastergewehr – durchringen können. Zu sehr war Arum an diese alte Vibro-Axt gewöhnt. Allmählich verschwanden die vier Kriminellen in der Dunkelheit der Stollen.

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Vermindert tropischer Landeplatz nahe einer Talz-Siedlung - Briannas Museumsstück - Umkleidekabine- Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja

Ehrfürchtig folgte Rilanja ihrer Meisterin und den anderen Jedi nach draussen. In Gedanken war sie bereits bei der kommenden Mission, und hauptsächlich bei der Feststellung, dass sie realistisch betrachtet nicht die geringste Ahnung hatte, was sie zu erwarten hatte. In den Filmen... Sicherlich waren Holofilme im Moment nicht die beste Erfahrungsquelle. Immerhin gab es so viele Szenen, die der ähnelten, in der sie sich befand, angefangen von der Eröffnungssequenz der Komödie "Wampa-Würger" über die Verfolgungsjagden in den Gletscherschluchten des zugefrorenen Coruscants in "Fräulein Aaylas Gespür für Schnee" bis zur... nun... Zwischensequenz in "Die Jünger der Macht 11 - Lord Hoths Eiszapfen".
Die Falleen schüttelte ihren Kopf, um insbesondere den letzten Gedanken zu vertreiben. Wahrscheinlich war sie ohnehin die einzige, die diese Filme überhaupt kannte, und es machte wenig Sinn, sich darauf zu berufen. Zumal sie ein echtes Lichtschwert am Gürtel trug, eine Waffe, die trotz ihrer im Vergleich eingeschränkten Reichweite in jedem Fall mächtiger war als jede Fernbedienung, die die Frau je besessen hatte.
Draußen vor dem Schiff wehte ihr der kalte Wind unangenehm ins Gesicht, und die Echsin konnte förmlich spüren, wie ihre Gesichtsmuskulatur abkühlte und anfing zu schmerzen, als sie versuchte zu sprechen. Dem Beispiel der Menschin folgend, die wahrscheinlich keine so gearteten Probleme hatte, zog die Falleen ihren Schal etwas enger, und nach einem Moment auch über ihren Mund. Zum Glück boten die Handschuhe des Thermoanzugs genug Isolation, damit sie ihre Fingerspitzen noch fühlte und bewegen konnte. Nach einem Moment wich auch der Schmerz aus ihren Wangen, nachdem sie ein paar Mal in den dünnen Zwischenraum zwischen Schal und Gesicht geatmet hatte.
Etwa zur selben Zeit hatten sich ihre Augen an das gleißende Licht der schneebedeckten Ebene gewöhnt, und sie konnte grade noch den Schatten wahrnehmen, der scheinbar Sarids Botschaft weitergab.


Dann bin ich mal gespannt,

meinte sie nichts sagend, und fragte sich einmal mehr, was sie hier wohl erwarten mochte. Sie hatte schon des öfteren Talz gesehen, manchmal sogar in drei Dimensionen, aber sie hatte nie wirklich was mit ihnen zu tun gehabt. Waren sie so offensiv in ihrem Umgang mit den Besuchern wie die Aqualish es gewesen waren? Wenn ja, dann waren sie hoffentlich weniger fremdenfeindlich, aber da sie die Jedi um Hilfe gebeten hatten konnten sie eigentlich nicht so schlimm sein wie die Bewohner Andos.
Als schließlich die offizielle Abordnung der Talz die Gruppe erreichte überließ die Falleen das Reden ihrer Meisterin - nicht nur, weil die sicherlich mehr Erfahrung mit solchen Verhandlungen hatte, sondern auch weil die grünhäutige Frau angesichts der bewaffneten und imposanten gestalten der Einheimischen kein Wort heraus gebracht hätte.
Sie folgte dem Rest der Gruppe zum Dorf der Talz, und die Angst wich der Neugier, als die Skepsis ihrer Gastgeber der Gastfreundschaft wich. Als Sarid schließlich die Begrüßung abschloss und ihre Mitpadawane und sie aufforderte, sich umzusehen, nickte die Falleen und sah sich um.
Es waren nicht viele Talz unterwegs, die meisten schienen sich in ihren Hütten aufzuhalten und neugierig nach draußen zu schauen, als sie vorbei ging. Vor einer kleinen Hütte blieb sie schließlich stehen. Hier lugte niemand hervor, obwohl eine dünne Rauchfahne die Hütte als bewohnt kennzeichnete. Vorsichtig schob die Falleen das Eingangsfell des kleinen Wohnraums zur Seite und spähte hinein.


Hallo? Jemand zuhause?

Als keine Antwort kam, sich dafür aber ein großes, graufelliges Gesicht aus einem Pelzhaufen erhob und sie mit zwei dunklen Augenpaaren anschaute, erinnerte sich Rilanja an den Übersetzer, den ihr ihre Meisterin in die Hand gedrückt hatte. Sie griff an ihren Gürtel und schaltete das Gerät nach zwei Versuchen erfolgreich ein.

Hallo. Ich gehöre zu den Jedi, die gekommen sind, um euch zu retten.

Während der Minidroide zirpte und schnatterte fragte sich die grünhäutige Frau, ob sie damit nicht zu viel versprochen hätte, aber immerhin war das ihre Mission, und sie wollte sich mit den vielen Möglichkeiten dabei zu scheitern nicht auseinander setzen.

Kannst du meine Tochter retten?

So etwas wie Hoffnung schlich sich in die Augen des Talz, dessen Geschlecht Rilanja nicht eindeutig bestimmen konnte, und die junge Padawan hatte mit einem Mal das Gefühl, sich hier auf unsicheres Eis begeben zu haben.

Wir werden.... wir werden es versuchen. Wo ist ihre... ich meine, wo ist deine Tochter denn?

Die Piraten haben Idua entführt, in eine der Mienen, sie sagten, sie sähe gut aus, könnte gut arbeiten.

Durch Rilanjas Kopf geisterten ein paar unangenehm beunruhigende Bilder, doch das Talz-Elt fuhr rechtzeitig fort, bevor sich diese Gedanken festsetzen konnten.

Sie ist kräftig gebaut, hielten sie für einen Jungen, der gut arbeiten kann. Haben sie mitgenommen. Könnt ihr helfen?

Rilanja wusste nicht, was sie erwidern sollte. Konnte sie es verantworten, dem Talz Hoffnung zu machen, wenn es genauso gut möglich war, dass seine Tochter bereits tot war? Umgekehrt hatte sie nicht das Recht, ihm die Hoffnung zu nehmen, wenn noch die Chance bestand, dass Idua noch lebte. Immerhin waren sie hier, um die Talz zu befreien...
Scheinbar waren solche Missionen weitaus schwieriger, wenn man sie nicht mit dem Lichtschwert voraus angehen konnte. Etwas hilflos ging sie eine Schritt auf den Talz zu und breitete tröstend ihre Arme aus. Dankbar stand das riesenhafte Wesen auf und schlang im Gegenzug seine Pranken um sie, und für einen Moment blieb der Echsin die Luft weg.
Gleichzeitig tat es gut etwas tun zu können, und nach kurzem Zögern gab sie einem Reflex nach und entließ eine Portion Pheromone, die eigentlich für familiäre Situationen gedacht waren, und Geborgenheit und Zusammengehörigkeit verstärken sollten. Irgendwie hatte Rilanja das Gefühl, dass es dem Talz gut tun würde. Erst als die Pheromone schon unterwegs waren dachte sie an Kadajjs Reaktion darauf, und hoffte inständig, dass die Talz nicht so empfindlich darauf reagierten.
Der bepelzte Hühne schnüffelte etwas, dann wurde seine Umarmung noch fester und aufdringlicher, und er fing an, die grünhäutige Padawan zu wiegen, fast so wie ein Kind. Nach einigen Minuten und mehreren Kommunikationsversuchen verfluchte die Falleen ihre Drüsen und ihr mangelndes Wissen über andere Rassen, und stemmte sich weit genug gegen den Talz, um einen Hilferuf absetzen zu können.


Sarid? Sarid!


Frigide Talz-Siedlung - verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja
 
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[Alzoc III – Landeplatz nahe der Talz-Siedlung – Frachterraum der Tardis] Kadajj, Brianna, Sarid, Rilanja, Aketos, Fritz, Shortakawoo, Levon

Sarids Zurechtweisung war knapp, aber nicht ohne Wirkung auf Kadajj geblieben. Die Jedi-Meisterin würde nicht mehr mit sich reden lassen, weshalb die Rattataki auf weitere Widerworte verzichtete. Zumal ihr immer noch gehörig schlecht war, und sie schlichtweg keine Kraft für eine Diskussion hatte. Wenigstens Brianna interessierte sich für ihren Zustand und hatte wahrgenommen, dass es ihr nicht gut ging.

„Ich glaube, ich kann die Wechsel in oder aus dem Hyperraum nicht vertragen,“


erwiderte Kadajj auf ihre Nachfrage, aber genau wusste sie es nicht. Ihr tat es Leid, dass sie vorhin so grob zu der Silberhaarigen gewesen war, als sie auf Sarids Lob meinte, dass sie ihr ‚freundlicherweise’ Flugstunden gegeben hatte.

„Sorry, dass ich dich vorhin so angefahren habe – vielleicht kannst du mich irgendwann verstehen, wenn du ein Kind bekommst und unter großem Stress stehst…“,


entschuldigte sie sich bei Brianna, als sie zum Frachterraum gingen, um sich die Thermoklamotten anzuziehen. Immerhin konnte sie froh sein, dass ihre Freundin gerade wieder psychisch etwas stabiler geworden war und Kadajjs harten Ton besser als noch vor einigen Tagen weggesteckt hatte.

Neben der Ausrüstung für die Mission auf dem Eisplaneten, hatten Fritz und Shortakawoo Jedi-Roben mitgebracht. Es war das erste Mal, dass Kadajj eine echte Jedi-Robe sah und sie fand sie spontan potthässlich. Hoffentlich gab es auch welche in dunkleren Farben. Nur weil ein Machtnutzer Schwarz trug, musste er ja nicht gleich ein Sith sein. Aber sie war – der Ansicht anderer Leute nach - noch nicht einmal bereit ein echtes Lichtschwert zu tragen, geschweige, dass sie einen eigenen Meister hatte. Also würde sie solange auch keins von diesen Kleidungsstücken tragen, die so aufregend wie eine Werbung für Haushaltsreiniger waren.

Erst im letzten Moment drückte Sarid ihnen allen kleine Übersetzerdroiden in die Hand, als Kadajj schon drauf und dran gewesen war, Levon zu rufen. Sie hatte ihn allerdings dafür vorgesehen, sich um weitere Instandsetzungen in den Systemen der Tardis zu kümmern und so waren ihr die kleinen Geräte auch recht.

Draußen war es unverkennbar kalt. Kadajj rückte sich die Schneemaske zurecht, damit ihre Haut auch keinen Milimeter Angriffsfläche für den eisigen Wind bot und zog sich die Kapuze tiefer in die Stirn. Ihre Schutzbrille tauchte die schneebedeckte Umgebung in ein sanftes Blau. Bald tauchten die ersten Ureinwohner - sie waren gewaltige, pelzige Riesen mit krallenbewehrten Händen, in denen primitive Waffen ruhten. Und trotz des gefährlichen ersten Eindruckes, der Kadajj in Alarmbereitschaft versetzt hatte, ging von ihnen keinerlei Feindseligkeit aus. Eigentlich wirkten sie recht friedfertig und teilweise sogar – hilflos. Ihre Sprache bestand aus Zirp- und Summlauten, die überhaupt nicht zu der kräftigen Statur passte.

Sie wurden von dem Clanführer in eine große, warme Hütte geführt, wo er sie als Gäste willkommen hieß und ihnen davon erzählte, dass schon viele aus seinem Dorf in die Minen verschleppt worden waren, nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Unwillkürlich drückte die Rattataki die Hand auf ihren Bauch. Kinder. Nicht, dass es diesen Bastarden reichte, überhaupt ein friedliches Volk zu unterjochen, sondern auch noch dessen Kinder zu versklaven. Kadajj wurde so zornig, dass ihr Tränen in die Augen stiegen und wäre am liebsten mit einem echten Lichtschwert in der Hand aufgesprungen, um nach dem nächsten Piratennest zu suchen und es auszunehmen, bis ihr einfiel, dass für diese Mission jemand anders das Kommando hatte.

Seufzend fügte sie sich in ihr Schicksal und hörte Sarids Anweisungen zu. Bevor sie mit irgendeinem der Dorfbewohner sprach, wollte sie sich einen Überblick über die Lage der Talzhütten machen, wenn den Piraten immer wieder Überfälle gelangen.

Die Hütte des Clanführers Man-Ta lag in der Mitte der Siedlung, während sich die anderen unregelmäßig um die Behausung herum gruppierten. Die Anordnung der Hütten war ziemlich unübersichtlich, und wie sie schon vermutet hatte, waren die Randbewohner als erstes den Überfällen zum Opfer gefallen. Nur ein paar zerrupft und gebrechlich wirkende Talz drückten sich scheu in diesem Abschnitt herum, und sobald Kadajj ihnen näher kam, zogen sie sich rasch zurück.

Man-Ta hatte davon gesprochen, dass viele traumatisiert waren, so dass sie annahm, dass es nicht an ihr lag. Außerdem konnte man wegen des Thermoanzugs und des Umhangs nicht einmal erahnen, dass sie berüchtigten Spezies angehörte – falls die Talz je von Rattataki gehört hatten. Die verlassenen Behausungen wiesen nur wenige Schäden durch Blasterfeuer auf – also mussten die Piraten leichtes Spiel gehabt habe. Während sie noch eine der Hütten genauer betrachtete, hörte sie vorsichtige Schritte hinter sich.

„Was machst du da?“,

fragte eine Stimme in der Talz-Sprache – sie klang neugierig, aber auch ein wenig verängstigt. Kadajj drehte sich um. Vor ihr stand ein oder eine Talz in ihrer Größe – wahrscheinlich noch ein Kind.

„Ich suche nach Spuren der Piraten, die euer Dorf überfallen haben,“

erwiderte sie und fühlte sich etwas komisch dabei, von vier runden schwarzen Augen fixiert zu werden. Auch die Krallen dieses Kindes waren groß genug, sie in Stücke zu reißen.

„Da haben meine Eltern drin gewohnt – bis die bösen Wölfe gekommen sind und sie mitgenommen haben…“

sagte das Talzkind und ließ traurig die Pranken hängen, die kräftig genug aussahen, um einem ausgewachsenen Humanoiden die Knochen zu brechen.

„Ich war bei meiner Oma gewesen, als sie kamen – deshalb bin ich noch da. Aber viele von meinen Freunden sind schon weg…“

Bei den Worten des kleinen Talz musste Kadajj heftig schlucken, um nicht in Tränen auszubrechen – doch sie ermahnte sich, sich zusammen zu reißen. Sie konnte dem Kind helfen, seine Eltern und Freunde zurückzubekommen und ihm ein ähnliches Schicksal zu ersparen.

„Wann sind sie denn immer gekommen? Und weißt du, wie viele es waren und von wo sie gekommen sind?“

Das Kind war mit den vielen Fragen sichtlich überfordert, doch da es bestrebt war, Kadajj in ihren Nachforschungen zu unterstützen, brachte es sie kurzerhand zur Großmutter, einer klapprigen, aber geistig noch recht fitten rosafelligen Riesin. Sie zeigte der Rattataki einige der Stellen, wo die Piraten zugeschlagen hatten und nannte ihr einige Zeitangaben, mit denen Kadajj spontan nichts anfangen konnte, aber sie in ihrem Datapad speicherte, um sie nachher auszuwerten.

Dabei entging ihr nicht, wie aufmerksam die beiden Talz das Gerät betrachteten und achtete darauf, das Pad sorgsam in ihrer Bauchtasche zu verstauen. Sarid hatte sie alle ermahnt, dass die Talz das Konzept von Privateigentum nicht kannten und sich alles unter den Nagel rissen, was scheinbar herrenlos herumlag. Auch versicherte sie sich mehrmals, dass sich der Translator sich nicht versehentlich von ihrem Gürtel löste.

Zum Abschluss ihrer Untersuchung lud die Talz-Greisin Kadajj auf eine Mahlzeit in ihre Hütte ein, was die hungrige Rattataki dankend annahm. Sie bekam eine Art Fleischbrühe vorgesetzt, in der Fleischstücke und flechtenartige Gemüse schwammen. Die Namen der Zutaten sagten ihr überhaupt nichts, aber das war ihr auch egal, was dort drin war – die Brühe war köstlich und stärkte sie.

Die Großmutter freute sich über den gesunden Appetit ihres Gastes, und kaum, dass Kadajj erwähnte, dass sie ein Kind erwartete, bekam sie noch mehr Fleisch und Gemüse in die Brühe.

„Ich danke dir, Buran,“

sagte sie zum Abschied zu der alten Talz, die ganz fasziniert davon schien, dass ihr Gast nicht einmal Haare auf dem Kopf hatte, da sie mit ihrer Pranke immer wieder über Kadajjs Kopf strich. Das erste Mal hatte ihr einen gewaltigen Schreck eingejagt, doch sie merkte, dass Buran, wie ihr Enkel, sehr sehr vorsichtig dabei war.

„Wenn ihr nur die Piraten vertreibt und unsere Verwandten und Freund befreit, dann sind wir zufrieden,“

sagte die Alte bescheiden, wobei Kadajj wieder mit den Tränen kämpfen musste. Das war alles so unfair – diese Leute hatte ein solch böses Schicksal einfach nicht verdient. Sie glaubte kaum, dass die Piraten mit sich reden ließen. Also wozu noch Zeit verschwenden…

Kadajj verabschiedete sich und ging nach draußen, um nach den anderen zu suchen und ihre Ergebnisse zu präsentieren. Sie lief in Richtung der Dorfmitte, als sie meinte, ein panisches 'Sarid, Sarid' zu hören. Das konnten weder Brianna noch Meisterin Skyfly sein - also musste es von der Falleen kommen - was die wohl angestellt hatte, dass sie nach ihrer Meisterin rief? Da Kadajj sonst niemanden von ihrer Gruppe sah, lief sie fast automatisch in Richtung des Hilferufs und je näher sie einer bestimmten Hütte kam, umso ärgerlicher wurde sie.

Die Gehirnmörderin hatte sich entweder verplappert und irgendetwas Blödes erzählt, was die Talz in Aufruhr gebracht hatte oder...wieder ein mal ungefragt ihren Pheromonen freien Lauf gelassen. Das musste es sein, denn trotz der Eiseskälte wurde ihr immer wärmer und sie hätte nicht übel Lust gehabt, alle Waffen zu ziehen, die sie bei sich trug. Da sie sich aber beherrschen musste, um doch bald würdig zu sein ein Lichtschwert zu führen, ballte sie ihre behandschuhten Händen zu Fäusten und schritt vor Zorn dampfend weiter.

Sie öffnete einfach die Hüttentür und wusste bei dem Anblick nicht so recht, ob sie sich freuen oder weinen sollte. Der riesige Talz hielt die Labertasche festumklammert und wiegte sie wie ein Baby hin und her.

"Was ist denn hier los? Du erdrückst sie ja noch!",

platzte es aus Kadajj ziemlich laut hervor. Immerhin hielt der Talz inne und glotzte sie an, ließ aber Rilanja nicht los.


[Alzoc III – Talzsiedlung – Talzhütte] Kadajj, Rilanja in liebevoller Umarmung eines Talz
 
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Alzoc III Talz-Siedlung - verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja

Dankbar nahm Kestrel den kleinen Übersetzerdroiden entgegen, den Sarid an alle verteilt hatte. Sofort demonstrierte ihre ehemalige Meisterin das clevere und nützliche Gerät, um den ersten Kontakt mit den Talz aufzunehmen. Tatsächlich schien er gut zu funktionieren, denn mehrere Talz kamen auf sie zu. Noch nie hatte Kestrel solche Wesen gesehen, noch davon gelesen. Sicherlich, hatte sie in den letzten Tagen sich ein Bild über ein Datapad über diese Wesen gemacht, doch vorher hatte sie nie von ihnen gehört und jetzt hier in Wirklichkeit, sahen sie nochmals anders aus, als auf den Informationsseiten des Datapads.

Sie wurden ziemlich herzlich aufgenommen, denn man führte sie gleich in die nahe gelegene Siedlung, wo sie sich in einer der Hütten verzogen und sich um ein Feuer setzten. Die Ritterin setzte drinnen ihre vielleicht etwas abschreckende Schneebrille ab, zog den Schal von Nase und Mund und schaute interessiert in die Runde. Das Feuer in der Mitte wärmte zum Glück ausreichend und durch die Felle, auf denen sie saßen, kam auch nicht die Feuchtigkeit hoch, um ihre Kleidung nass zu machen. Sarid übernahm fürs Erste das Sprechen und sie erfuhren, was hier bisher passiert war. Es war wirklich erschreckend, dass sogar Kinder versklavt wurden, was Kestrel noch mehr ihren Entschluss bekräftigte, den Talz zu helfen. Schließlich riet die Advisorin ihnen, dass sie sich alle mal etwas umsehen sollten, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Kestrel nickte und begab sich, wie auch einige andere von ihnen, aus dem Zelt und lief langsam die Straßen von dem Lager entlang. Einige der Talz beäugten sie mit den vier Augen skeptisch oder sogar ängstlich, während andere wiederum voller Hoffnung zu ihr aufsahen. Dieses Dorf war recht hinterweltlich, was sie lange nicht mehr so gesehen hatte und doch wirkte es gemütlich und vertraut. Kaum zu glauben, dass hier so schreckliche Dinge geschahen und doch...war es in der Macht zu spüren, dass hier etwas nicht stimmte und sogar grausame Dinge geschahen. In einem anderen Teil des Lagers waren sogar einige Hütten und Zelte abgebrannt, so dass nur noch Ruinen standen oder einige Höhlen, waren zugeschüttet, wo wahrscheinlich auch einige Talz gelebt hatten, welche sie in die Felsen geschlagen hatten. Besonders der Nordteil der Siedlung war von solchen schlimmen Bildern gezeichnet. Kestrel seufzte und zitterte dann ein wenig, als sie merkte, dass sie ihren Schal nicht wieder hoch gezogen hatte und tat dies sofort, als es wieder stärker zu schneien begann. Die junge Frau drehte sich wieder um, um mit einigen der Talz zu sprechen und schließlich wieder zu den Anderen zurückzukehren, als plötzlich einige Kinder, wahrscheinlich sogar Kleinkinder auf sie zugerannt kamen. Sie waren beinahe so groß wie sie, doch wenn man die Erwachsenen dagegen betrachtete, waren diese wahrscheinlich noch Kleinkinder. Es war erstaunlich, wie viel Vertrauen die Kinder zu ihr hatten, obwohl sie mit Sicherheit das Leid der anderen mitbekommen hatten, wenn vielleicht auch mehr unterbewusst.


„Hey, wer seid ihr denn?“


Meinte Kestrel freundlich und aufgeschlossen, den Kommunikator in der Hand haltend.


„Sonea! Ich bin Sula! Und ich Kera!“


Schrien sie durcheinander, so dass Kestrel lächeln musste.


„Ich bin Kestrel.“


Meinte die Ritterin und die Kinder versuchten den Namen mit Mühe nachzusprechen.


„Nennt mich einfach Kessi“

Die Kinder lächelten, denn dieser Name gelang ihnen besser, um jenen nachzusprechen.

„Spielst du mit uns Kessi?! Bitte!!!“


Bettelten sie nun alle im Chor und hielten ihr einen recht zerlumpten Fellball hin. Eigentlich wollte sie eher die Erwachsenen befragen, doch es sprach sicherlich nichts dagegen, ein wenig mit den Kleinen zu spielen. Dies würde auch Vertrauen bei den Erwachsenen aufbauen. Außerdem konnte sie bei den Blicken der Kinder nicht „nein“ sagen und somit spielte sie mit den Kleinen Fußball, auch wenn der Ball dabei eher langsam hin und her kullerte, aber es machte trotzdem allen Spaß.


Frigide Talz-Siedlung - verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel( mit den Kindern spielen), Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja
 
Alzoc III - Landeplatz nahe der Talz-Siedlung - Kadajj, Sarid, Rilanja, Aketos, Fritz, Shortakawoo, Kestrel, Brianna

Kadajj hatte sich alsbald für ihre Unbeherrschtheit während des Flugtrainings im Asteroidenfeld entschuldigt. Offensichtlich steigerte der Stress und die schwangerschaftsbedingte Hormonumstellung ganz erheblich ihre Reizbarkeit. Brianna nahm die Entschuldigung an; es war durchaus bemerkenswert, dass die Rattataki sich dazu durchgerungen hatte, außerdem kannte sie sich gut genug um zu wissen, dass sie selbst auch nicht gerade die einfachste Person war und während einer Schwangerschaft bestimmt auch mit Vorsicht zu genießen wäre.

"Ich denke, das tue ich, oder zumindest besser als manch andere hier. In der selben Situation wird es mir bestimmt einmal ähnlich ergehen. Wenigstens hoffe ich, mich überhaupt einmal in der Situation zu befinden."

Befand sie. Dass Sarid ihnen allen tragbare Übersetzungsdroiden an die Hand gab, nahm sie zur Kenntnis, ebenso wie die Verhaltensmaßregeln, was die Talz anging, und als sie sich in Marsch setzten, trottete sie hinterher und ließ sich alsbald zu Kadajj zurückfallen. Die Entscheidung, die beiden bepelzten Ritter an Bord der Tardis zurückzulassen, wo sie da ganze Schiff erneut vollhaaren würden, anstatt sie etwas sinnvolles tun zu lassen fand sie nicht gut, doch was brachte es, das zu diskutieren? Als Padawan durfte sie ja froh sein, überhaupt eine Erklärung zu bekommen, und genau dieser Punkt drückte ihre Motivation erneut ein wenig. Sie sollte ja möglichst stur nur das tun, was man ihr sagte und nicht denken, und das war ziemlich weit von ihrem Selbstbild entfernt. Wer einen niedrigen Rang bekleidete, war sowieso blöd und hatte nichts zu sagen, was einer näheren Betrachtung wert war. Dies war Teil der jahrtausendealten Weisheit des Jedi-Ordens, die diesen mehrmals an den Rand der Auslöschung gebracht hatte, und bestimmt von irgendwelchen bärtigen alten Männern erdacht worden war.

"Weißt du, was ich mich gefragt habe?"

Sprach die Echani unvermittelt die Glatzköpfige an.

"Hier schwirren doch haufenweise kleine Frachter wie die Tardis herum - meinst du, man könnte da Ersatz- oder Upgradeteile ausbauen? Levon könnte eine Liste erstellen, und wenn wir auf was stoßen, das wir gebrauchen können, bauen wir es aus. Natürlich nur, weil jedes Piratenschiff, das nicht mehr fliegen kann weil etwas teures und wichtiges fehlt, die Operation für sie unrentabler macht und somit uns und den Talz hilft."

Sie setzte zum Scherz eine gespielte Unschuldsmiene auf. Als sie das Dorf erreichten, galt Briannas Hauptaugenmerk den riesenhaften, fremdartigen Gestalten. Unwillkürlich fand sie, dass Talz-Gesichter durchwegs etwas dümmlich wirkten, obwohl sie sich gleichzeitig für den Gedanken schämte, da ihr klar war, wie dumm und engstirnig diese Ansicht war. Sie wusste ja auch nicht, wie ein Echani-Gesicht auf einen Talz wirkte. Auf jeden Fall machten sie allerdings einen ängstlichen und hilflosen Eindruck, und ihre Skepsis durchschnittlichen Humanoiden gegenüber war schon fast mit Händen zu greifen. Auf jeden Fall taten sie ihr leid. Die armen Kreaturen...

Auch das Gespräch mit dem graufelligen Talzhäuptling verfolgte sie schweigend. Geistig notierte sie, dass der Eindruck, den sie aus den fremdartigen Gesichtern herausgelesen hatte, sie nicht getäuscht hatte. Natürlich würde sie mehr erfahren, wenn sie die Kerlchen kämpfen sah, doch das konnten sie anscheinend nicht oder hatten es bereits aufgegeben. Außerdem schien der Name der Senatorin von Naboo viele Türen bei den Talz zu öffnen - und sie sollten die Erlaubnis, sich im Dorf umzusehen, nutzen, um ein Bild der Lage zu bekommen.

Brianna warf Kestrel einen kurzen Blick zu, doch der allgemeine Trend schien zu sein, sich aufzuteilen, also zog auch sie alleine los. Nachdenklich wanderte sie an einigen offenbar verlassenen Hütten vorbei - es bestand kein Zweifel, dass die Bevölkerung bereits ziemlich dezimiert worden war. Die Pelzwesen hatten bereits schwere Zeiten hinter sich und ohne ihre Hilfe gab es auch wenig Grund anzunehmen, dass sich daran etwas ändern würde. Wie half man ihnen also am besten, fragte sie sich, wohl wissend, dass sie als Padawan nicht fürs Denken zuständig war. Die Erzfrachter zu sabotieren konnte langfristig nützen, half den Talz unmittelbar nicht viel. Sie zu bewaffnen brachte vermutlich nicht viel, dafür schienen sie zu wenig entwickelt. Es gäbe höchstens ein Blutbad, und das wollten sie auf jeden Fall vermeiden. Die Sklaven aus den Minen zu befreien, ja. Sie mussten lediglich die Aufseher unschädlich machen und der Rest liefe dann fast von selbst. Wenn die Piraten sich dann einfach neue Arbeitssklaven holten, war dann allerdings nicht viel gewonnen. Folgerichtig kümmerte man sich am besten zuerst um die Sklavenjäger.

Gedankenversunken hatte sie den Eingang einer Höhle erreicht - oder sollte man es ein Haus nennen? - aus dem lautes, aufgeregtes Gezirpe zu vernehmen war.

"Übersetzung."

Wies sie ihren Minidroiden an.

"Viele Wehklagen, immer wieder 'warum tun die das' und 'sie werden sie alle töten', aber nicht viel mehr, das ich übersetzen könnte."

Erwiderte das Kästchen.

"Genug um sagen zu können, dass das Gespräch von Piraten handelt."

Beschloss Brianna und trat durch den Eingang. Sie stieß auf zwei Talz: eine(n) kleinere(n), der/die nicht einmal die Größe von Shortakawoo hatte, und ein riesenhaftes Wesen, das einen Talzkopf größer war und mit Sicherheit selbst Aketos überragte. Der größere wich mit einem lauten, erschreckten Zirpen, welches keiner Übersetzung bedurfte zurück, sobald er die Padawan sah. Der andere wirkte gefasster, immerhin hatte die Padawan auch keine Waffe in der Hand.

"Sssch, ruhig, ich bin Jedi, keine Piratin."

Versuchte sie die beiden Einheimischen zu beruhigen, und nahm die Kopfbedeckung ab, damit sie ihr Gesicht sehen konnten.

"Mein Name ist Brianna Kae. Wir sind im Auftrag von Senatorin Peppi Moss unterwegs."

Zumindest der/die kleinere Talz wurde spürbar ruhiger, als der Name der Gungan fiel. Bei der Macht, die Geschöpfe mussten sie inzwischen geradezu als Heilsbringerin ansehen!

"Ich bin Lepo, und das ist Keh Fah. Er stammt aus einem Nachbardorf, welches von besonders grausamen Talzfängern heimgesucht wird. Sie nehmen nur die Stärksten, ohne Rücksicht auf Kinder und Familien, und immer wieder erschießen sie alte, kranke oder schwache. Keh Fah ist geflohen, nun schämt er sich und befürchtet, dass bald niemand mehr von seinem Clan übrig sein wird, doch er hat zu viel Angst, um zurückzukehren."

Die Weißhaarige nickte und sagte zunächst nichts. Sie brauchte etwas Zeit um zu verdauen, dass manche Piraten diese Teddys ohne Grund, nur zum Spaß töteten. Noch nicht einmal Ranik als Sith hatte grundlos getötet. Natürlich dachte sie nicht im Ernst, dass er nicht genauso dazu fähig war, doch der Fakt blieb, dass er es nicht getan hatte während ihrer Gefangenschaft, und diese Piraten schon.

"Okay. Ich werde euch helfen. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie sie Euresgleichen einfach so abschlachten!"

Erklärte sie grimmig. Sie stellte sich die Bad Wolves vor, wie sie ein Dorf mit friedlichen (wenn auch dümmlich dreinblickenden) Talz überfielen, und sich nicht einmal damit begnügten, die Sklaven für ihre Bergwerke zu nehmen, sondern noch viel mehr Leid anrichteten, ohne jeden Grund, und der Gedanke machte sie wütend.

"Das würden Sie tun?"

Ließ sich Keh Fah freudig vernehmen (noch eine Reaktion, für die die Echani keiner Übersetzung bedurft hätte), und ehe sie sich's versah, hatte er sie bereits zum Höhlenausgang hinausgezerrt. Ein bisschen mulmig fühlte sie sich schon, weil der Talz ihre Taille mit einer riesenhaften Pranke umfasste, und natürlich weil ihr das plötzlich viel zu schnell ging. Sie stemmte sich mit ihren Beinen gegen die regelrechte Entführung, mit Erfolg, allerdings nur kurzzeitig, denn das haarige Ungetüm hob sie einfach hoch und trug sie.

"Halt! Halt! Ich meinte doch nicht jetzt sofort! Schon gar nicht alleine!"

Rief eine aufgeregte Brianna. Kaum hatte der Droide zirpend und gurrend zu Ende übersetzt, sah Keh Fah sie auf einmal bestürzt an.

"Ihr werdet uns also doch nicht helfen?"

Summte er in einem Tonfall, der die Weißhaarige erschütterte und vermutlich die tiefgefrorenen Polkappen des Planeten zum Schmelzen gebracht hätte. Sie seufzte.

"So meinte ich das doch nicht. Ich meinte..."

Ihr verging die Lust, mit jemandem zu diskutieren, der nicht einmal dieselbe Sprache sprach.

"Na schön, ich sehe es mir mal an - aber ich laufe selber! In welche Richtung geht es überhaupt?"

Keh Fah gehorchte und gestikulierte heftig in eine Richtung.

"Hier lang! Wenn wir Glück haben, erwischen wir sie vielleicht. Immerhin sind Sie eine Jedi! Wir haben gehört von den Jedi! Eine Jedi wird bestimmt fertig mit diesen Piraten."

Brianna hätte in dem Fall nicht unbedingt von Glück sprechen wollen, auch wenn es potentiell stundenlanges auf der Lauer liegen ersparte. Sie wünschte, sie hätte Keh Fahs Vertrauen in die Jedi und fragte sich, woher die Talz eigentlich von ihnen wussten. Hatte man ihnen das bei der Republik erzählt?

Das Nachbardorf war etwa zwei Kilometer entfernt, und die Echani musste sich sputen, um mit den langen Schritten des sich im Schnee erstaunlich behände bewegenden Geschöpfes mitzuhalten, besonders, weil sie nebenbei noch eine Nachricht an Kestrel ins Kom sprach, damit die anderen zumindest wussten, wo sie abgeblieben waren. Sie freute sich ja, dass sich die Stimmung des riesigen Talz durch ihre Anwesenheit so sehr gebessert hatte, aber die Eigenschaft der Jedi, sich selbstlos ohne Nachzudenken in den Kampf zu stürzen, färbte für ihren Geschmack zu schnell auf die Talz ab. Besonders, da seine Worte nicht unbedingt darauf hin deuteten, dass er sich im Falle eines Falles beteiligen würde.

"Da vorne!"

Meinte die silberhaarige Padawan, einige hundert Meter vor dem Dorf. Die zum Anzug gehörende Schneebrille war ziemlich gut, so dass ihre scharfen Augen trotz der gleißenden Helligkeit kaum beeinträchtigt waren.

"Wir müssen vorsichtig sein, sonst..."

Keh Fah sprang in die Luft, brüllte laut und gestikulierte wild.

"...sehen sie uns."

Fügte sie leise und leicht angesäuert hinzu. Wenn man von Glück redete! Der soeben erspähte Speeder drehte bei und eine Person eröffnete aus viel zu großer Entfernung das Feuer. Das und wohin sie zielten deutete zumindest darauf hin, dass die Bad Wolves eher schießwütig waren als zielsicher.

"In Deckung!"

Rief Brianna und drückte ihren "Pinscher", wie sie ihn in Anlehnung an Rilanjas Worte kurzerhand taufte, mit Kraft hinter einen Felsen, wo er sich endlich niederkauerte. Wenigstens waren sie beide fast komplett weiß und schlecht zu sehen. Wenn sie wenigstens ihn nicht mehr wahrnahmen - die Echani würden sie sehen, denn die grüne Klinge ihres Lichtschwerts erwachte zum Leben. Mit Leichtigkeit wehrte sie die wenigen Schüsse ab, die gefährlich wurden, obwohl mittlerweile beide Piraten oder Söldner oder was immer sie waren auf sie feuerten. Der Beifahrer, ein Wookiee oder ein anderes Pelzknäuel schoss stehend über die Windschutzscheibe hinweg, der Fahrer beugte sich zur Seite hinaus - bis die Echani-Padawan einen Schuss in den Schnee kurz vor den Speeder ablenkte. Es musste ein schwerer Blaster gewesen sein, denn eine explosionartige Dampfwolke schüttelte das Gefährt durch, die Angreifer wurden geblendet und verloren die Kontrolle über das Gefährt, das mit vollem Tempo in eine große Schneeverwehung raste und dort stecken blieb.

Vorsichtig und mit gezückter Waffe näherte die Schwertkämpferin sich, doch die Vorsicht war umsonst. Das Genick des rodianischen Fahrers hatte den Kontakt des Kopfes mit der Kante der Windschutzscheibe nicht überstanden, und das Pelzknäuel lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee, es war beim Aufprall herauskatapultiert worden.

"Tja, Keh Fah, deswegen sagt man in den Kernwelten auch gerne 'Augen auf im Flugverkehr'."

Grinste Brianna, der eigentlich gar nicht danach zumute war, und steckte ihr Lichtschwert weg. Seit sie eine Padawan war, vier Jahre inzwischen, hatte sie niemanden mehr getötet und sich lange Zeit der Illusion hingegeben, sie würde ohne auskommen. Sie hatte nicht einmal die Sith Kira oder Janus getötet, als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Dieses Mal war natürlich ziemlich indirekt gewesen, man konnte durchaus sagen ein Unfall, doch machte es trotzdem eines deutlich: diese beiden waren nur die ersten. Natürlich waren diese Wesen keine, die Gnade wirklich verdient hatten, ohne die die Galaxis nicht besser dran war, doch musste es ihr noch lange nicht gefallen, ihre Leben zu nehmen. Sie war nicht wie Kadajj, die sich mit ihren Erlebnissen auf Rattatak brüstete. Auf Gamorr hatte es nicht viel gegeben, auf das sie im Nachhinein stolz sein konnte, und sie hatte gehofft, dass sich auf ihrem Weg als Jedi nicht nur ihre Motivation, sondern auch ihre Methoden grundlegend gewandelt hätten.

So erreichte sie das ziemlich große Häuflein braunen Fells, das plötzlich und erstaunlich schnell aufsprang - ein Whiphide, wie sich herausstellte - und mit seinen langen Krallen auf die Echani losging, doch diese war schneller, viel schneller. Blitzartig traf ihre Faust ihn im Unterleib, so dass er mit einem Schmerzensschrei zurückwich und erwartungsgemäß sein Kinn nach vorne brachte, welches von einem Fußtritt mit aller Gewalt getroffen wurde. Erst als sie die Leiche des nicht einheimischen, und den entsetzten Gesichtsausdruck des einheimischen Pelzwesens vor sich sah, wurde ihr bewusst, was sie instinktiv getan hatte.

Alzoc III - In der Nähe einer anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Brianna
 
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Frigide Talz-Siedlung - kleine Hütte: Kadajj und Rilanja - verteilt im Dorf: verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna - geparkt im Schiff: Aketos, Shortakawoo, Fritz

Als jemand die Hütte betrat breitete sich ein Lächeln auf Rilanjas Gesicht aus, das einen Moment später erstarb, als die Stimme der Rattataki, nicht die ihrer Meisterin ertönte. Zum Glück war ihr Gesichtsausdruck unter dem Schal verborgen, sonst hätte Kadajj sie wahrscheinlich gleich angefallen - immerhin konnten Raubtiere Furcht doch riechen, oder?
Der Talz selbst wirkte auf einmal wie ein Schutzschild, und es verschaffte der Falleen etwas Sicherheit zu wissen, dass eine Kreatur, die sie mit Leichtigkeit zerdrücken könnte, wohl auch leichtes Spiel mit der Kampfkahlen hätte, falls sie auf dumme Gedanken käme. Ihre Antipathie der grünhäutigen Padawan gegenüber war schließlich kein Geheimnis, auch wenn sie recht erfolgreich zusammen trainiert hatten. Vielleicht war Kadajj ja gar nicht so schlimm... Und selbst wenn, im Moment hatte sie keine große Auswahl was Rettung anging, und weiter nach Sarid zu brüllen würde die haarlose Frau nicht freundlicher stimmen.
Also schluckte Rilanja ihre Unsicherheit herunter und rief mit genügend Dringlichkeit in der Stimme,


Komm nicht näher!

Was sollte sie nur sagen? Die Rattataki würde sich wieder in Rage denken, wenn sie erfuhr, dass wieder Pheromone für diese Situation verantwortlich waren. Andererseits... Sie hatte es gut gemeint, genauso wie damals auf dem See. Sie hatte außerdem die Kontrolle nicht verloren, sondern die Duftstoffe bewusst abgesondert. Das musste doch selbst Kadajj verstehen...
Nein, muss sie nicht, meldete sich eine innere Stimme, sie weiß es schließlich nicht wenn du es ihr nicht sagst. Also los, du hast sie schon gewarnt, sehr gut, jetzt sag ihr aber auch wovor. Du hast dich bewusst für die Pheromone entschieden, also trag die Konsequenzen.


Ich habe Pheromone benutzt, nicht die, die dich rasend machen, also ich meine negativ beeinflussen, sondern welche, die wir, also ich meine auf Falleen, benutzen wenn es um Familienbindung geht, also um zu trösten und Zuversicht zu geben, und irgendwie hat dieser Talz hier das in die falsche Nase bekommen...

Sie dachte einen Moment darüber nach, bevor sie hinzufügte,

Oder eher in die richtige. Ich hab nur das Gefühl Talz-Kinder sind stabiler gebaut als ich,

meinte sie ächzend, als das Pelzwesen sie erneut innig herzte. Hoffentlich zog Kadajj nicht die falschen Schlüsse, aber was auch immer sie tat, Rilanja hatte sich zumindest im Moment nichts vorzuwerfen, auch wenn die andere Frau das vielleicht anders sah, von wegen Betrügereien mit Pheromonen und so was, das sie ihr ja schon mal an den Kopf geworfen hatte.
Wie es schien hatte Sarid Recht gehabt, und nicht nur Kadajj musste an sich arbeiten, um ihre Beziehung zueinander zu verbessern. Soweit es der adamantene Griff des sanften Riesen erlaubte atmete die Falleen tief durch.


Könntest du mir bitte helfen?


Talz-Siedlung im kristallinen Dihydrogenmonoxid - kleine Hütte: Kadajj und Rilanja - verteilt im Dorf: verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna - geparkt im Schiff: Aketos, Shortakawoo, Fritz
 
[Alzoc III – Talzsiedlung – Talzhütte] Kadajj, Rilanja , verteilt: Kestrel, Sarid, Brianna

Das Bild, das sich Kadajj bot, reizte sie zum Lachen, aber gleichzeitig war sie erstaunlicherweise besorgt, dass der grünschuppigen Nervensäge etwas geschehen könnte. Rilanjas Angst war spürbar – sowohl überdeutlich mit ihren Rattataki-Instinkten als auch etwas zaghaft in der Macht.

Von der Umklammerung und einem Schal erstickt, rief sie Kadajj panisch zu, dass sie nicht näher kommen sollte. Sollte sie ihr nun helfen oder nicht?, fragte die Rattataki sich gereizt, blieb aber erst einmal stehen, was vielleicht auch besser war. Denn Rilanjas relativ knappes Geständnis, ihre Pheromone benutzt zu haben, um Trost und Zuversicht zu verbreiten, hätte durchaus dazu gereicht, der Falleen trotz der Umklammerung einen Satz heißer Ohren zu verpassen. Zwar hatte sie schon die Wirkung erzielt, die sie beabsichtig hatte, aber nicht mit der Reaktion eines für sie völlig fremden Wesens gerechnet.

Eigentlich hätte Kadajj sie einfach ihrem Schicksal überlassen sollen, weil die Grünschuppige anscheinend erfahrungsresistent war und vielleicht das ihr eine weitere Lehre sein könnte, nicht einfach aufs Geratewohl wildfremde Leute zu bedampfen. In diesem Augenblick wünschte sie sich, Josea hätte sie damals auf Ando nicht zurückgehalten. Rilanja ächzte beängstigend, als der Talz sie erneut drückte und Kadajj glaubte schon, Reptilknochen knirschen zu hören. Bis Sarid oder jemand anderes vorbeikam, um sie zu retten, war die Falleen wahrscheinlich schon ein Fall für ein zehnköpfiges Team aus Gefäßchirurgen und Prothesenspezialisten.

Na gut, das konnte sie nun auch nicht zulassen und dann blieb es wohl an ihr hängen, sie zu befreien, was sie hoffentlich einen Schritt weiter brachte zu einem echten Lichtschwert. Rilanjas Bitte, ihr zu helfen, traf also auf offene Ohren und sie klang bereits so geknickt, dass in der Rattataki so etwas wie Mitleid aufkam. Sie schaltete kurz den Translator aus.

„Ich nehme an, dass du keine Pheromone mehr versprühst oder? Auf mich erzielt das eine ähnliche Wirkung wie dein Beruhigungsgemisch – also lass es bleiben…“,


warnte sie die Geherzte vor und ging dann auf den Talz zu.

„Ich störe ja wirklich ungern, aber ich muss dich etwas Dringendes fragen,“


sprach sie ihn an und wedelte dabei mit ihrem angeschalteten Datapad vor den vier Augen des graufelligen Riesen. Dabei ließ sie die Beleuchtung des Displays flimmern, um ja seine Aufmerksamkeit zu erhaschen – zumindest folgte er ihr mit seinem Blick, dachte aber immer noch nicht daran, Rilanja aus seinem Griff zu lassen.

Kadajj rief eine Holoprojektion verschiedener Stellen auf, wo die Bad Wolves zugeschlagen hatten. Nach den Angaben der Talz-Großmutter hatte sie einige Stellen mit farbigen Icons markiert.

„Siehst du hier die roten Dreiecke? Buran hat mir schon einige Stellen gezeigt, kannst du mir welche zeigen, wo die Piraten noch angegriffen haben? Am besten mit der Hand…“

In dem Talz schien ein Entscheidungsprozess zu arbeiten, ob er nun das liebebedürftige Reptil aus seinen Armen entlassen sollte, um der anderen Jedi zu helfen.

„Wenn wir genau über die Bad Wolves Bescheid wissen, können wir umso schneller deine ganzen Freunde und Verwandten befreien,“

fügte sie hinzu, als er immer noch unschlüssig hin und herschwankte. Die Überlegung schien so anstrengend zu sein, dass er seine rechte Pranke hob, um sich den Kopf zu kratzen.

„Los, mach dass du wegkommst,“

zischte Kadajj Rilanja zu, deren Freiheit nun nichts mehr im Wege stand.


[Alzoc III – Talzsiedlung – Talzhütte] Kadajj, Rilanja , verteilt: Kestrel, Sarid, Brianna
 
Alzoc III - In der Nähe einer anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Brianna

Den tödlichen Tritt gegen den Whiphiden konnte man nun definitiv nicht mehr als Unfall abstempeln. Es war nun nicht mehr ein Versehen, ein fehlgelenkter Blasterschuss, der eine Kette von Ereignissen nach sich zog, Man konnte schlecht jemanden noch viel direkter umbringen als so. Aber gut, sie waren hier nicht auf einem Vergnügungstrip, sie sollten einer Piratenbande das Handwerk legen. Vermutlich waren jede Menge Credits involviert, und wie sie selbst vor Tagen festgestellt hatte, friedlich würde sich die Angelegenheit wohl nicht lösen lassen. Sicherlich würden sie die hiesige Eishölle nicht verlassen, bevor nicht etliche der Bad Wolves eins mit der Macht geworden waren, wenn man es so nennen wollte.

Das führte zu einer wesentlich interessanteren Frage: war es notwendig gewesen? Kurze Antwort: nein, zumindest wenn man nur die Frage der eigenen Sicherheit betrachtete. Ob es klug war, die Piraten bereits jetzt von ihrer Anwesenheit wissen zu lassen, stand wiederum auf einem anderen Flimsi. Das Blastergewehr des Pelzpiraten steckte einige Meter von ihm entfernt im Schnee, er war unbewaffnet gewesen in dem Moment, als er angriff, also hatte er auch keine wirkliche Bedrohung dargestellt. Sicher, für die meisten Humanoiden war ein annähernd 400 Kilo schweres Monstrum eine
wirkliche Bedrohung, doch so einfach wollte Brianna es sich nicht machen. Die eindeutig gefährlichste intelligente Spezies wenn unbewaffnet waren zumindest ihrer eigenen privaten Meinung nach die Echani, und die Kürze des Kampfs gab ihr ja auch recht.

Über die Frage, ob es lebende Zeugen unter den Piraten geben durfte, was den Lichtschwerteinsatz anging, hatte sie noch gar nicht nachgedacht, aber das hatte sie ja auch nicht, bevor sie den Whiphiden getötet hatte. Wahrscheinlich war diese Tatsache das wirkliche Problem: sie hatte nach Instinkt gehandelt, und dieser Instinkt war gewesen, zu töten. Töten, ohne auch nur darüber nachzudenken. Sie hätte nicht (mehr) gedacht, dass es ihr immer noch so leicht fallen würde, und es war ja nicht so, dass sie keine Wahl gehabt hätte. Sie hätte ihn auch außer Gefecht setzen können, auch wenn es schwieriger und vielleicht gefährlicher gewesen wäre. Um ihn umzubringen, musste man einfach nur mit voller Gewalt draufhauen (wie gesehen), anderenfalls war es hingegen erforderlich, genau die richtige Dosis Kraft an die richtige Stelle anzuwenden, um ihn zwar zu stoppen und davon abzuhalten, sie zu zerfleischen, aber nicht zu töten. Doch genau darin war sie mit ihrer Kunst - sie seufzte nochmals - den anderen überlegen, den Schlägern, die nur gut im niedermetzeln waren, dachte sie und versuchte dabei, in dem Moment nicht zu sehr an Kadajj und ihre Mandalorianer zu denken. Außerdem... auch ein Jedi würde sich beim Versuch schwer tun, einen Gegner mit einer Lichtschwertklinge zu betäuben.

Keh Fah war die ganze Zeit über bemerkenswert ruhig geblieben. Nun gut, es war vermutlich nicht allzu überraschend nachdem er gerade mitangesehen hatte, wie das bisschen Echani den Whiphiden, der zwar nicht größer aber wohl ein ganzes Stück schwerer war als der Talz, mit bloßen Händen niedergemacht hatte. Bestimmt hatte er noch nie etwas vergleichbares gesehen, vermutete sie - und hielt inne. Sie schnüffelte. Was roch da nach verbranntem Fell? Sie sah es, an seiner Schulter. Vorhin hatte er sie von ihr abgewandt gehabt. Hatte sie ihm nicht deutlich genug gemacht, in Deckung zu bleiben? Immerhin hatte sie genug damit zu tun, sich selbst mit dem Lichtschwert vor Blasterschüssen zu schützen!

"Warum sagst du auch nichts?"

Beklagte sie sich, als sie die Verletzung untersuchte. Immerhin war sie sauber kauterisiert worden, aber trotzdem war es alles andere als schön und es hatte auch den Eindruck, als behinderte es ihn ein wenig. Sie fühlte sich für ihn verantwortlich, und wenn sie ihn schon nicht hatte beschützen können, gab es etwas anderes, das sie für ihn tun konnte.

"Setz dich, ich werde dich heilen."

Sie drückte ihn an eine blickgeschützte Stelle hinter der Schneewehe. Der Talz gehorchte mit einem klagenden Zirpen, woraufhin Brianna sich neben ihn in den Schnee kniete und damit begann die Haare mit den behandschuhten Fingern auseinander zu streichen.

"Das wird jetzt ein wenig dauern."

Erklärte sie ihm und hoffte, dass er Verständnis für die Erfordernisse der Macht-Heilung aufbrachte. Die silberhaarige Padawan schloss die Augen um sich besser konzentrieren zu können, die Hände links und rechts neben Wunde haltend. Nach einiger Zeit war sie kurz davor, in die Macht einzutauchen, doch anstatt eines Talzkörpers und des Flusses der Energie sah sie etwas anderes.

Sie wusste, wo und wann sie war, auf Gamorr, und sie war keine sechzehn, also kurz nach ihrer Ankunft auf dem Planeten. Eine der "Attraktionen" des Lagerlebens im Wald bestand in einem vom Meister persönlich sanktionierten Kampf zwischen seinen Schergen in einem Duellring, und, da der Großteil der Kämpfer aus Gamorreanern bestand, war es ein Duell auf Leben und Tod. Brianna wusste das, als sie in ihrem Kopf ein weiteres Mal in diesem Ring stand, und sie hatte es auch damals gewusst. Die wenigen nicht-gamorreanischen Teilnehmer pflegten meist zu obsiegen, und bei ihrem Gegner schien es sich um ein schmächtiges Exemplar zu handeln, zumindest dem zufolge, was sie bisher gesehen hatte, außerdem hatte er nur eine Keule. Trotzdem war sie nervös, und sie sah auch keinen Sinn dabei. Wer keine Runde im Ring überstanden hatte, galt überhaupt nichts, was effektiv bedeutete, dass mehr als die Hälfte der Truppen von vornherein aussortiert wurden, doch das Leben eines Gamorreaners bedeutete nicht viel. Sie hatte sich auch nicht freiwillig gemeldet, ihr Meister hatte sie dazu gezwungen, und er sah ihr zu. Der grüne Scherge gegen die weiße Schergin, wie sie sich nun mit Fug und Recht nennen konnte, da er sich anfangs sehr generös gezeigt und ihr ermöglicht hatte, sich völlig neu einzukleiden. Sie hätte auch eine Keule gehabt, doch sie verzichtete natürlich darauf.

Der Gong ertönte, bzw. ein Oberschenkelknochen, der auf einen Gamorreanerschädel geschlagen wurde, und der Kampf begann unter der Kulisse von lautem Gamorreanergegrunze und den Anfeuerungsrufen der humanoiden Zuschauer. Im Laufe der letzten Jahre ein durchaus attraktives Mädchen geworden, konnte sie sich relativ sicher sein, letztere für sich und erstere gegen sich zu haben. Sie würde es ihnen zeigen! Dachte sie sich, fletschte die Zähne und fixierte ihrer Gegner grimmig, während sie einander umkreisten. Sie fühlte, dass sie das Duell sehr schnell für sich entscheiden konnte, doch genau das war das schlechteste, was sie tun konnte. Ihr Publikum mochte keine schnellen Siege, es wollte etwas erleben, und sie um ihren Gaffer-Spaß zu bringen würde mehr Minuspunkte einbringen als irgendwie einen verlorenen Kampf zu überleben. Was sie aber tun konnte war frühzeitig abzuklären, wer die Chefin im Ring war. Sie machte viele schnelle Vorstöße, allerdings ohne ihn wirklich mit Kraft zu schlagen, einfach nur, um ihre Dominanz zu zeigen. Die Gefahr war allerdings, dass dem Schweinchen ein Glückstreffer gelang, den sie aus dem einen oder anderen Grunde nicht voraussah, und der sie blöd am Kopf erwischte. Dann wäre es ziemlich schnell vorbei mit ihr... und auch sonst gefiel ihr diese Farce überhaupt nicht. Das Vieh war weit davon entfernt, sich ein Duell mit einer Echani zu verdienen, was für gewöhnlich ein Zeichen großer Ehre und Respekts darstellte, doch sie hatte keine Wahl, und darüber ärgerte sie sich. Sie ärgerte sich auch jetzt, da sie den Kampf wieder erlebte, und sie spürte die latente Angst erneut.

Doch letztendlich erwies sich ihr Gegner als zu dumm und zu plump, um irgendeine Bedrohung darzustellen. Es war ein sehr langweiliger Kampf für sie, ihn immer wieder und wieder an dieselben Stellen zu schlagen, doch zumindest hatten ihre blutgierigen Zuschauer ihren Spaß dabei - und Blut war geflossen. Es klebte an ihren Händen und befeuchtete den Boden des Duellrings, doch kein Tropfen davon stammte von ihr. Ein weiteres Mal griff der Gamorreaner an, inzwischen am Ende seiner Kräfte, mit der Keule hoch über seinem Kopf an, doch er war viel zu langsam und ungelenk, taumelte fast. Brianna glitt mit einem schnellen Schritt in ihn hinein, ein weiterer schneller Schlag mit der vorderen Hand, gleichzeitig seinen Hieb mit dem Unterarm blockierend und ablenkend. Sie traf seine Schnauze - er ging zu Boden. Die Lärmkulisse wurde lauter, als das Publikum von ihr verlangte, ihm den Rest zu geben, doch das Echani-Mädchen dachte nicht daran. Sie trat einen Schritt zurück.

"Der Kampf ist entschieden," hörte sie sich selbst sagen. "Es gibt keinen Grund, ihn zu töten." Pfiffe ertönten, und lautes Gegrunze, während ihr Gegner sich langsam wieder aufrappelte. Er griff nach seiner Keule und stürmte auf sie zu, doch wie beiläufig schickte sie ihn mit einem Fußtritt erneut zu Boden. Er stellte nicht die geringste Bedrohung mehr da, und sie folgte ihm, um ihn von oben herab zu mustern. Nein, dieser eine war bedient, und sie spürte seine Blicke auf ihr ruhen, die um Gnade fehlten, während die übrigen Anwesenden seinen Tod forderten. Brianna schüttelte den Kopf. "Ich werde keinen wehrlosen Gegner töten!", rief sie laut aus. Nicht, dass sie nicht schon Leute umgebracht hätte. Manche aus Notwehr, aus Versehen. Manche aus Rache, weil sie es verdient hatten, wie das Flanellfüßchen. Aber niemanden, der lediglich das Pech hatte, mit ihr im selben Ring zu stehen. Sie wollte keine unschuldige Seele auf dem Gewissen haben, auch keinen Gamorreaner. Die Pfiffe wurden immer lauter.

"Töte ihn!" ertönte plötzlich die Stimme ihres Meisters über den ganzen Lärm hinweg. "Nein, Meister!", entgegnete die junge Echani und sah ihren Meister herausfordernd an. Sie war wütend auf ihn, jetzt, da sie es nacherlebte. Damals hatte sie krampfhaft nach einer Ausrede gesucht. "Er kann mein Diener sein, auf dass die Schande seiner Niederlage ihn noch lange verfolgen möge. Doch braucht er nicht zu sterben!" Das war die falsche Antwort gewesen, wusste sie jetzt ebenso wie das, was nun folgte. Die Schmerzen fühlte sie schon jetzt. Dar Nimthirs Gesicht verwandelte sich in eine wütende Fratze, als es sich geradezu zu verdunkeln schien. Er hob die Hände, und Blitze schossen aus seinen Fingerspitzen und trafen das Mädchen unter dem schadenfrohen Jubel der Zuschauer mit einer Gewalt, dass sie zu Boden geschleudert wurde.

"Nur ein Kämpfer kann den Blutring wieder verlassen! Wenn er nicht stirbt, stirbst du!" Seine Stimme klang wie der Donner und schüchterte sie fast ebenso sehr ein wie das Stakkato der Machtblitze, deren letzte Reste noch über ihren Körper züngelten. "Aber es ist nicht richtig", beharrte sie, keuchend und inzwischen weinerlich, bevor der nächste Angriff sie erreichte. Sie konnte nicht anders als ihn über sich ergehen zu lassen und zu erkennen, dass sie keine Wahl hatte. Schließlich rappelte sie sich mühevoll auf, näherte sich ihrem Kontrahenten, der seinen Oberkörper inzwischen wieder aufgerichtet hatte und brachte es schnell zuende, mit der Fußaußenkante.​

Brianna schlug die Augen auf, ihr Herz raste, Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet und ihre Muskeln schmerzten, als hätte sie die Blitze gerade erst abbekommen. Sie wusste, wie die Geschichte weiterging. Sie hatte sich unter hämischen Gegrunze und Buh-Rufen aus dem Ring geschleppt, und in der Nacht war sie ausgebüxt, ohne Ziel, ohne große Hoffnung, den Planeten verlassen zu können, Hauptsache weg von ihrem Meister. Doch er hatte sie schnell wiedergefunden, wie, war ihr damals ein Rätsel gewesen. Sie wurde zurückgebracht, und ihr Ruf war wirklich übelst ramponiert, das Gespött der übrigen Humanoiden. Sie bekam mehrere Herausforderungen für den Duellring, die sie allesamt annahm. Ihre Lektion gelernt, hatte sie sie alle am selben Tag niedergemacht wie eine Guillotine, unter den zufriedenen Augen ihres Meisters. Nicht alle von ihnen waren Gamorreaner gewesen - die Spezies machte hierbei keinen Unterschied.

Die Blasterverletzung an Keh Fahs Schulter hatte sich hingegen überhaupt nicht verändert, zum Unmut der Weißhaarigen. Sie seufzte und schüttelte den Kopf.

Alzoc III - In der Nähe einer anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Brianna
 
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Alzoc III Talz-Siedlung - verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja

Kestrel gönnte den Kindern den Spaß, denn mit Sicherheit hatten sie in der letzten Zeit nicht viel zu Lachen gehabt. Die Eltern beobachteten sie teils belustigt, teils jedoch auch besorgt. Einige Kinder kamen noch hinzu, andere wurden von ängstlichen Eltern zurückgehalten, die Kestrel wohl nicht trauten. Schließlich wurden einige Kinder zum Essen gerufen und die anderen verloren das Interesse am Spiel. Die Ritterin versuchte bei einigen Eltern Kontakt herzustellen, doch sie blockten sehr ab, was das Thema Piraten und Entführung betraf, sondern erzählten ihr eher belanglose Dinge und wenn sie direkt nachfragte, wandten sie sich von ihr ab oder taten so, als hätten sie ihre Frage nicht gehört und begannen ein neues Thema. So kam sie jedenfalls nicht weiter. Sie schienen ihr nicht zu vertrauen. Woran es lag, vermochte sie noch nicht zu sagen, doch war sie sich sicher, dass es einfach nur Zeit brauchte und Drängen sie nicht weiterbrachte, sondern Geduld. Daher verabschiedete sie sich von den Müttern, bedankte sich für die Mahlzeit, die zwar einfach, aber durchaus lecker gewesen war und verließ das Zelt. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Com vibrierte und Brianna ihr geschrieben hatte und mit anderen Talz unterwegs war. Vielleicht hatte ihre Padawan ja mehr Glück als sie. Da die meisten Talz gerade beim Essen waren und sogar ein Mittagsschläfchen halten wollten, ging sie in die Richtung, wo sie Brianna durch die Macht vermutete. Es war nicht schwer ihre Padawan zu finden, denn unmittelbar daneben sah man schon die ersten Spuren des Kampfes, da ein Speeder halb im Schnee steckte und man einige Einschüsse im Schnee sehen konnte, durch die dunklen Flecken.

Kopfschüttelnd ging sie auf den Talz und Brianna zu.


„Kaum lässt man dich alleine, wirst du schon in einen Kampf verwickelt. Wie- .“


Meinte sie leicht belustigt, bis sie plötzlich das Gesicht von Brianna bemerkte und die Verletzung von dem riesigen, weißen Talz.


„Hey, alles in Ordnung? Was ist passiert?“


Fragte Kestrel nun besorgt und fasste ihrer Freundin auf die Schulter. Natürlich dachte die Ritterin, dass der Gesichtsausdruck ihrer Padawan mit dem letzten Kampf hier zu tun hatte, vielleicht sogar wegen ihres „Versagens“ , da der Talz verletzt worden war. Schnell blickte sie sich kurz um, doch momentan schien keine weitere Gefahr zu drohen.


„Was hast du, du schwitzt ja...bist du verletzt?“

Hakte Kestrel nach, da es eigentlich sehr untypisch war, dass ihre Freundin vor Anstrengung schwitzte, besonders noch bei der Kälte.


„Ich bin übrigens Kestrel Skyfly, ebenfalls eine Jedi.“


Stellte sie sich hastig dem Talz vor, der besorgt seine Wunde beäugte.


„Das kriegen wir wieder hin. Wir haben Medipacks mit.“

Meinte sie noch und sah dann wieder besorgt zu Brianna. Ob sie versucht hatte ihn zu heilen und war gescheitert? Doch lange konnte sie es ja nicht versucht haben, da sie ja noch nicht lange weg gewesen war. Es musste also etwas anderes sein.

„Vielleicht sollten wir zurückgehen, denn... .“

Kestrel brach ab, denn plötzlich spürte sie etwas. Drohende Gefahr, doch sie konnte nicht ausmachen, woher es wirklich kam und vor allem, was es war. Plötzlich hörte sie hinter sich im Dorf Geschrei und fuhr herum und erblickte wieso die Bewohner so schrien, denn einige ihrer Nutztiere hatten sich losgerissen. Wie die Talz, waren auch deren Nutztiere riesig und somit gefährlich und rannten wild durch die kleine Siedlung und rissen alles um, was ihnen im Weg stand und gefährdeten somit Kinder und die Erwachsenen, die sich draußen aufhielten oder in den schnell umwerfbaren Zelten waren.

„Oh je! Hast du das gespürt, Brianna?! Ich glaube die Tiere reagieren gerade sensibel auf die bisher noch nicht fassbare Gefahr. Irgendetwas passiert, nur ich kann es nicht einordnen. Vielleicht ist es „nur“ ein bevorstehender Schneesturm, eine Lawine von den Bergen oder aber es hat mit den Piraten zu tun. Komm, wir müssen ihnen helfen, die Tiere irgendwie zu beruhigen!“

Rief sie ihrer Freundin zu, während die Tiere im Dorf alles umwarfen, was nicht niet und nagelfest war.


Alzoc III Talz-Siedlung - verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna, Aketos, Shortakawoo, Fritz und Rilanja
 
- Alzoc III - Talz Siedlung - an Bord der Tardis - in der Nähe: Fritz und Shortakawoo - draußen in der Siedlung: Brianna, Kestrel, Sarid und Rilanja

Aketos lungerte in einer Ecke des Transportschiffs. Irgendwie völlig kaputt und sie konnte sich nicht erklären, woher diese plötzliche Müdigkeit kam. Dennoch versuchte sie die letzten Tage zu rekapitulieren, um vielleicht einen Grund herauszufinden, warum sie dennoch so fertig war.

Im Gasthaus waren sie nicht mehr lange. Sie zog es damals vor, in ihr Zimmer zu gehen und "ihre Sachen" zu packen. Eigentlich war es ja nicht wirklich viel. Was sie aber noch machte, war, dass sie noch mal eine Verbindung zu "KaminoHQ", wie sie ihren Computer zurück auf ihrem Heimatplaneten mittlerweile nannte, aufbaute und sich die Datenbankeinträge über Talz zu ordern.

Im gleichen Moment, als sie den Download begann, musste sie auch unweigerlich an ihre Eltern und Erzeuger denken, die ja der Natur freien Lauf gelassen haben und die kleine Aketos "stinknormal" zur Welt gebracht hatten. Auf dem Datapad öffnete sie ein weiteres Programm und rief das Foto auf, das ihre Eltern und sie, als sie noch kleiner war und nach einem Wettkampf mit ihrem Sensai zeigte. Das Gefühl der Einsamkeit übermannte, bzw überfraute sie erneut. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie ja jetz eine neue Familie hatte. Doch ihr Herz antwortete dem Verstand, dass diese neue Familie niemals ihre Alte ersetzen könne.

Die Kamino öffnete ein Sicherheitsprogramm und gab die "Familienstandardverschlüsselung" ein. Diesen Schlüssel benutzte sie auch früher immer, wenn sie ihrer Mum oder ihrem Dad von Missionen geheime Nachrichten schrieb. Plötzlich hörte sie Stimmen vom Vorhof und sie merkte, dass die anderen schon fertig waren. Dann musste die Nachricht hald noch ein bisschen warten. Aketos schnappte sich ihre Tasche und ihr Pad, kontrollierte sich ein letztes mal im Spiegel, zupfte hier ein bisschen am Kopfschmuck, dort ein bisschen am Schal und stellte ein bisschen am Brustpanzer herum.


Gut siehst du aus!

, grinste sie sich selber an,

Dann kanns ja los gehen. Auf nach Alzoc III!

Unten angekommen, verteilten sie sich auf zwei Speeder und der wilde Ritt gen Theed begann. Im Speeder schrieb sie die Nachricht an ihre Eltern: Sie sollen sich keine Sorgen machen, ihr ginge es gut, auch wenn die Regierung behauptete, sie sei tot oder ähnliches. Geheimhaltung sei natürlich erforderlich, sonst komme sie wirklich in ernsthafte Schwierigkeiten und dass sie sich, wenn die Gelegenheit sich als günstig erweisen würde, per Holo melden würde. Datum und Ortszeit Naboo, SENDEN.

Wann ihr Dad die Nachricht bekommen würde, das stand in den Sternen, denn sie versteckte sie relativ gründlich auf dem kaminoanischen Computer im Hause Tuosis.

Jedenfalls blieb sie relativ schweigsam den Flug über, staunte nur kurz, als sie Theed erreichten und dann waren sie ja auch schon im Raumhafen vor Briannas Schiff gelandet. So wie es außen aussah, so war es auch innen... naja... Was hatte sie auch erwartet? Komfort? Eigentlich schon. Es schickte sich einfach, ein bisschen besser zu reisen als mit dieser Mühle. Hoffentlich waren die Trägheitsdämpfer gut und der Schwerkraftgenerator...

Ein seltenes Exemplar der Gattung "Wollhufer" und ein Wookie begrüßten sie alle und die Langhalsige stellte sich auch brav als Aketos Tuosis vor und die Kamino verschwand im Schiff mit ihren Sachen.

Der Start jedenfalls war ziemlich holprig und Aketos dachte, dass die Kiste, die Brianna liebevoll als "Tardis" vorstellte, jeden Moment auseinanderflog und sich über den Theeder Raumhafen verteilte. Doch wider Erwarten erreichten sie den Orbit unbeschadet und dann merkte man für eine Zeit nichts mehr. Ein kurzes Heulen der Motoren, ein Rucken und die Kamino vermutete, dass das die Lichtmauer war. Mit Fenstern hatte der Konstrukteur dieses Modells ja ziemlich gegeizt.

Aketos stellte fest, dass da das erste mal die Müdigkeit sie richtig überfraute und sie schlief wirklich ziemlich lange, denn als sie das erste Mal aufwachte hatte sie ein richtiges Steifheitsgefühl zwischen den Halswirbeln 3 bis 17 (ungefähr). Die Bordwand und der Boden des Frachtraums, in dem der größte Teil der "Besatzung" sich aufhielt, war nicht besonders bequem. Aber ihr blieb ja nichts anderes übrig, da sie viel zu groß für normale Quartiere auf diesem Schiff war. Verdächtige Geräusche des Fluges waren nicht zu hören. Die Kamino nahm sich ihr Datapad und studierte die Physiologie der Talz, deren Gensequenz und genetischen Besonderheiten, sowie Verhaltensweisen gegenüber Fremden oder ähnliches. Der kleine integrierte Holoprojektor projezierte ein kleines Modell eines Talz über das Pad.

Eine kleine Raumschlacht und Flugübungen später landeten die Jedi sicher auf Alzoc III. Die Müdigkeit halbwegs im Griff schloss sie ihre Rekapitulationen ab. Sarid drückte der immer noch verspannten und verschlafenen Aketos ein Com in die Hand, in dem die Jedifrequenzen fest installiert waren. Zwei Coms wollte die Kamino nicht mit sich herum schleppen also synchronisierte sie ihr eigenes mit dem der Jedi, so dass die Frequenzen jetz auch auf ihrem Com verfügbar waren. Schließlich konnte sie ja nicht mit diesem 0-7-16-Jedigerät rumlaufen. Das hatte ja sowas von überhaupt keinen Stil.

Doch die wahre Katastrophe wartete ja noch auf sie, nachdem sie ein Trainingslichtschwert und einen Translator von Sarid erhalten hatte. Aketos ging in einen Anderen Frachtraum des Transporters und suchte nach einem für sie passenden Anzug für die Eiswüsten von Alzoc III. Sie fand auch eine Kiste, auf der sich die Aufschrift "Kaminoanerin" befand. Freudestrahlend nahm sie die Kiste, ging zurück zu "ihrem" Platz und öffnete sie in freudiger Erwartung, dass die Jedi auch für sie etwas gefunden hatten, dass sie vor der Kälte schützen sollte. Deckel auf. Aketos Blick gefrohr und die Gesichtszüge entgleisten ihr zusehends. Das war doch nicht deren Ernst, oder? Das konnte doch nicht sein. Ein kleiner Holoprojektor war angegangen und zeigte die einzellnen Inhaltsgegenstände der Kiste nacheinander mit Namen des Kleidungsstücks an. Plump, einfach, ohne modisches Design. Und das allerschärfste war ein Teil, dass den Namen "StEX" trug. StEX stand für statisch-thermische Erhaltung für Xenoformen, ein Wickelhalstuch. Unmodisch, wie alles natürlich in der Kiste. Anschließend verfolgte die geschockte und doch etwas beleidigte Aketos auf dem Projektor, wie man StEX anlegte.


Ja.. Noch komplizierter hätte man es ja nicht machen können, oder?!

Sagte sie etwas lauter und doch relativ empört zu dem Projektor, der sich mit dem Schriftzug "Projektion Ende" abschaltete.

Zurück bei Sarid meinte Aketos zu ihr, dass sie vorerst an Bord der Tardis bleiben würde. Der Kamino stand die Enttäuschung und das Entsetzen über den Anzug förmlich ins Gesicht geschrieben.

Ihr war es egal, was die anderen dachten und taten. Jedenfalls gingen sie wirklich ohne sie. An Bord waren jetz nur noch Fritz, Shortakawoo und Levon, der Droide von Miss Kadajj. Ach ja und sie selber. Aketos schwang sich ins Cockpit und warf die Langstreckensensoren an, einfach nur aus Neugierde, wie die Gegend hier aussah und lies sich alles über den kleinen Holoprojektor ihres Pads anzeigen. Sie konnte ein ca. 25 Quadratkilometer großes Areal gerade noch auflösen und beobachtete die ganzen Lebensformen, die sich da tummelten. Der Sensor unterschied nicht zwischen "Freund" und "Feind" schon gar nicht zwischen Rassen. Alle Lebensformen von mindestens humanoider Größe waren dargestellt. Eine Zeit lang rührte sich nichts, doch plötzlich kam Leben ins Sensorbild. Irgendetwas ging da vor sich. Die anderen müssen gewarnt werden, dachte sich Aketos und nahm ihr Com zur Hand.


Aketos für Advisorin Horn. Ich betrachte gerade die Lebenszeichendetektoren des Schiffes. Arealfläche ca 25 qkm. Irgendetwas tut sich in der nähe ihres Standpunktes, Miss Sarid. Ich kann aber noch keine zusätzlichen Lebenszeichen detektieren. Aber das Sensorbild verändert sich rapide. Keine Zuordnung möglich. Soll ich zu euch stoßen? Aketos Ende.

Im nächsten Moment hätte sie sich selber Ohrfeigen können für ihre grandiose Idee... zu den Jedikollegen stoßen bedeutete nämlich, dass sie den verfluchten besch....eidenen Anzug anziehen musste.....

- Alzoc III - Talz Siedlung - an Bord der Tardis - in der Nähe: Fritz und Shortakawoo - draußen in der Siedlung: Brianna, Kestrel, Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - Talzdorf - Haus von Clanführer Man-Ta - Rilanja, Kadajj, Kestrel, Brianna und Sarid

Wie Sarid nicht anders erwartet hatte dauerte es nicht lange, bis sich die anderen Jedi im Dorf umsahen und Sarid allein mit dem Clanführer Man-Ta und seinen Angehörigen, wie sie annahm zurückblieb. Die Corellianerin wurde auch sehr zuvorkommend bewirtet. Es wurde eine Art Tee serviert, der eigenartig schmeckte, aber an den sie sich durchaus gewohnen konnte. Im Vergleich zu andoanischer Muschelsuppe war das jedenfalls himmlisch. Auch ein Teller mit einer Art Flechten oder Pilzen wurden ihr von einem weißfelligen Talz angeboten, der sich als Ta Ya To vorstellte und sich dem Gespräch dann auch anschloss, während im Hintergrund weitere Talz anwesend waren.

Die beiden Talz erzählten jedenfalls über eine halbe Stunde lang zirpend und summend wie es genau passiert war, dass die Piraten sie so vermeintlich leicht unterjochen konnten. Aber so kriegerisch und stark die Talz auch körperlich sein mochten, so waren sie doch eher sanftmütige Wesen, die erst in die Ecke gedrängt werden mussten, bevor sie sich wirklich aggressiv wehrten. Zu dem Zeitpunkt hatten sie leider feststellen müssen, dass ihre Speere, Keulen und Schleudern keine große Gefahr für die Piraten waren. Das hatte zur Folge, dass immer mehr und mehr Piraten auf den Planeten kamen, wie ihnen auch von mittlerweile diversen anderen Talzclans berichtet wurde. Die Anzahl der Todesopfer unter den Talz als sie sich wehrten stieg ins Astronomische. Teilweise wurden aus Rache oder um ein Exempel zu statuieren ganze Talzsiedlungen ausgelöscht. Aber mit den Waffen der Piraten, von Handblastern über Detonatoren bis zu Turbolastern, wie Sarid annahm nach der Beschreibung der Talz, war es auch ein leichtes Spiel für sie. Die Talz konnten auch nicht mit Sicherheit sagen, dass es wirklich nur eine Piratengruppe war, die Alzoc III unter seiner Kontrolle hatte. In dieser Gegend waren es jedenfalls die Bad Wolves, aber im Norden konnte das schon wieder ganz anders aussehen. Es konnten noch Splittergruppen dieser Piraten versuchen sich einen Teil der wertvollen Erze unter den Nagel zu reißen oder gar ganz andere Gruppierungen irgendwelcher Verbrechersyndikate. Möglich war grundsätzlich alles.

Langsam nickte die Jedi-Advisorin. Zumindest den groben Verlauf der bisherigen Ereignisse waren ihr damit bekannt und umso mehr taten ihr die Talz leid. Sie waren eine so fürsorgliche Spezies, die gegenseitig auf sich achteten und sich ihren Heimatplaneten bisher friedlich geteilt hatten. Das hatten viele anderen Rassen nicht geschafft. Mit ihren Clanversammlungen regelten sie alles, was mehr als zwei Clans betraf und das System hatte offenbar schon seit über Jahrhunderte hinweg funktioniert, zumindest laut Clanführer Man-Ta. Nur durch die Invasion der Piraten drohte nun dieses ziemlich reibungslos laufende System zusammenzubrechen. Einige Talzfamilienverbände waren bereits ganz verschwunden und es war den Talz nicht bekannt, ob noch irgendwo in den hintersten Ecken in den Minen noch Überlebende von ihnen vorhanden waren. Klar war nur, dass bisher kaum ein Talz aus den Minen hatten entkommen können. Entweder sie arbeiteten oder sie wurden wie arbeitsunfähige Tiere "entsorgt".


Das ist ja entsetzlich.

Brachte Sarid schließlich heraus, nachdem sie die Bilder sterbender Talz für den Moment aus ihren Gedanken verbannt hatte.

Das ist es.

Erwiderte der Clanführer der Talzsiedlung, in der sich die Jedi aktuell befanden mit einem tiefen Summen.

Und wir haben hier noch halbwegs Glück gehabt. In der direkten Umgebung unseres Dorfes befindet sich keine Mine, sonst würden wir alle schon in diesen felsigen Gräbern verrotten.

Füge der weißfellige Ta Ya To hinzu. Die niedergeschlagenen Stimmen und wohl auch Mienen der Talz, sprachen Bände, auch wenn Sarid sich noch nicht sicher war wie die Gesichtsausdrücke der großen pelzigen Wesen zu lesen waren. Auch Wookiees, an die sie eher gewohnt war sahen ganz anders aus. Aber so oder so, bei dem Anblick und dem Wissen, was diesen sanftmütigen Wesen zugestoßen war krampfte sich ihr Herz zusammen. Sie musste und würde ihnen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln helfen. Dazu gehörte auch die Diplomatie, weshalb sie sicherheitshalber nachfragte.

Haben Sie irgendeine Möglichkeit über Distanz mit den Piraten in Verbindung zu treten? Hat irgendwer im Dorf so eine Art Gerät von einem Piraten erhalten oder mitnehmen können?

Dabei zeigte sie den beiden ihr eigenes Kommgerät. Davon erhoffte sie sich die Frequenz der Piraten herauszufinden, da Sarid nicht einfach auf allen offenen Frequenzen bekannt geben wollte, dass sich nun Jedi auf dem Planeten befanden. Da wäre für alle proimperialen Gruppierungen ein gefundenes Fressen, denn Sarid war sich sicher, dass auf sie sowie alle anderen Jedi auch immer noch ein imperiales Kopfgeld ausgesetzt war. Es konnte zwar keiner wissen wieviele sie waren und ob sie noch weitere Truppen dabei hatten, aber Sarid ging lieber kein zusätzliches Risiko ein. Damit würden sie schließlich auch niemandem helfen. Allerdings hatte sie den Eindruck, dass sie sich beiden Talz bei der Übersetzung ihrer Frage etwas hilflos ansahen und Ta Ya To dann aufstand, vermutlich um etwas zu holen. Als er wenig später zurückkam sprach ihr Translator mit blecherner Stimme, dass sie nicht viel von den Piraten hätten, zwei, drei ihrer Gefährte, die allerdings nicht funktionierten und einigen Waffen und anderen Kleinteilen. Er stellte eine Art Fellsack neben Sarid auf den Boden und bedeutete ihr, dass sie darin nachsehen konnte. Das meiste darin sah ziemlich lädiert aus, eben wie Gerätschaften, die mit zuviel roher Gewalt behandelt wurden, aber es waren immerhin zwei Komms dabei, von denen eines rote Blutspuren aufwies. Daher wollte Sarid gar nicht wissen, woher sie diese hatten. Sie nahm sie jedenfalls an sich und würde es später zuallererst auf diplomatischem Wege versuchen die Piraten zum Einlenken zu bewegen, auch wenn sie sich dafür wenig Hoffnungen machte. Aber sie musste es versuchen. Sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln als sie die beiden Geräte in Händen hatte.

Das ist immerhin ein Anfang.

Währenddessen summte Sarids Komm, es war eine Nachricht von der Tardis, von Aketos, über deren Inhalt Sarid sich etwas wunderte.

Es kann eigentlich niemand wissen, dass wir hier sind. Behalte die Sensoren jedenfalls weiter im Auge, notfalls rufe den Droiden zur Unterstützung und melde dich nochmals, falls die Lebensformen wirklich zum Dorf kommen. Aber warum benutzt du nicht das Komm, dass ich dir gegeben habe? Mein Komm zeigt nämlich an, dass diese Mitteilung unverschlüsselt ist. Ende.

Nachdenklich starrte Sarid ihr Komm an. Sie hatte absichtlich keine Namen genannt. Warum musste diese Kamino auch so stur oder eitel oder was auch immer sein und benutzte kein Jedikomm?

Alzoc III - Talzdorf - Haus von Clanführer Man-Ta - zwei Talz und Sarid
 
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Alzoc III - In der Nähe einer anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna

Brianna war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie Kestrels Kommen gar nicht bemerkte, und hochschreckte, als sie angesprochen wurde. Der fröhliche Ton ihrer Meisterin wollte überhaupt nicht zu ihrer momentanen Stimmung passen, doch das änderte sich schlagartig, als sie sich ansahen, und Fröhlichkeit wandelte sich in Besorgnis.

"Ja, alles ist in Ordnung."

Die Echani seufzte und starrte in den Schnee vor ihr, um nach einem Moment plötzlich hektisch wurde.

"Ich habe sie beide getötet, ok? Das ist passiert! Ich hätte den einen nicht töten müssen,"

Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung des Whiphiden, um mit der gleichen Schärfe in der Stimme weiterzusprechen.

"Aber ich habe es getan! Ohne darüber nachzudenken! Und ohne groß etwas dabei zu empfinden, außer der Erleichterung nach einem überstandenen Kampf!"

Sie sah wieder nach unten, schüttelte den Kopf und wirkte mit einem Mal sehr traurig.

"Es sollte nicht so sein. Der Tod eines intelligenten Wesens sollte nicht so ablaufen. Es sollte wie in den Holofilmen ablaufen, dramatisch, bewegend, mit Musik, wo die Zeit still steht. Doch in Wirklichkeit ist es nicht so. Es ist still, leise, und alles geht einfach nur weiter. Man geht weiter, und empfindet nichts dabei. Es ist lange her, seit ich zum letzten Mal etwas empfunden habe. Es ist nicht richtig. Ich sollte Leben beschützen und es nicht einfach so nehmen, ohne jede Regung. Das ist, was Sith tun!"

Die Coruscanti bemerkte den Schweiß auf der Stirn ihrer Padawan.

"Ich bin unverletzt, aber Keh Fah ist es."

Erwiderte diese, woraufhin Kestrel sich bei dem Talz vorstellte und ihn beruhigte, dass die Jedi Medipacks mit hatten.

"Medipacks?"

Echote Brianna mit der Stimme und dem Gesichtsausdruck einer Party-Gastgeberin, deren Gäste ihr gerade mit Blick aufs Büffet ins Gesicht gesagt hatten, dass sie mal eben schnell XXL-Maxi-Menüs aus dem nächsten Bantha King holen würden.

"Es tut mir ehrlich leid, dass es nicht beim ersten Mal geklappt hat."

Entschuldigte sie sich postwendend bei Keh Fah, und hätte dieser sie besser gekannt, hätte er sicher gewusst, dass sie sich selbst am allermeisten darüber ärgerte.

"Ich habe versucht, ihn zu heilen, doch als ich endlich soweit war, hatte ich eine Vision, oder meinetwegen nennst du immer noch einen Traum."

Die silberhaarige Padawan ließ ein wenig durchblicken, dass ihr nicht passte, wie wenig ernst die Jedi ihr letztes derartiges Erlebnis genommen hatten.

"Die konkreten Ereignisse, die ich wiedererlebt habe, sind inzwischen gut acht Jahre her..."

Sie schaltete den Übersetzerdroiden ab, und berichtete ihr ausführlich vom Inhalt ihrer Vision oder wie man es auch nennen wollte, und wie diese offenbar die Heilung des Talz vereitelt hatte.

"Verstehst du jetzt? Zu dieser Zeit habe ich meine Unschuld verloren, im Hinblick aufs Töten, und Unschuld gehört zu den Dingen, die man nicht wieder zurückerlangen kann. Verliert man sie einmal, verliert man sie für immer. Ich dachte, ich wäre darüber hinweg, ich wäre besser als das. Ich dachte, ich hätte ein neues Leben begonnen, ich hätte mich völlig verändert seit damals, doch das war eine Illusion. Tief in mir steckt eine ziemlich schlechte Person. Ich sage nicht, dass es die einzige Person dort drinnen ist, aber eine. Ich bin nicht diese gute, heldenhaft strahlende Padawan, ich bin eine Frau, die mit bloßen Händen tötet, wenn sie denkt, dass es richtig ist, oder manchmal auch ohne zu denken, doch früher oder später bereue ich jede einzelne dieser Taten. Meine letzte bereue ich jetzt schon. Diese Vision war kein Zufall. Ich bin eine schlechte Jedi, denk einfach nur an meine Reaktion auf die Mission, vor Tagen auf Naboo! Vielleicht fällt es mir auch deshalb so schwer, die Macht zu benutzen..."

Klagte die Echani, und sah ihre Freundin lange an. Mit einem Male veränderte sich Kestrel, wollte zuerst zurückkehren, um dann mitten im Satz abzubrechen. Als sie beide sich umdrehten, sahen sie einen großen Tumult im Dorf als die Reittiere - oder was sie auch waren - der Talz wild durcheinanderliefen und deren Bewohner in Gefahr brachten.

"Was gespürt?"

Erwiderte Brianna auf die entsprechende Frage hin. Ihre Meisterin war sich selbst noch nicht sicher, was die Aufregung verursachte, führte es allerdings auf die empfindlichen Sinne der Tiere zurück und meinte, dass sie die Tiere beruhigen müssten.

"Ja, helfen wir ihnen. Komm, Keh Fah, du auch! Anschließend kümmere ich mich um deine Wunde! Zumindest den Talz kann ich immer noch beistehen!"

Meinte die Weißhaarige plötzlich kämpferisch, nachdem sie den Droiden wieder angeschalten hatte, und sprang auf. Hoffentlich waren nicht etwa Piraten der Grund. Sie wollte keine weitere Entscheidung über Leben oder Tod vor sich haben, denn sie fürchtete deren Ausgang.

Alzoc III - Auf dem Weg zur anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna
 
Eisgekühlte Talz-Siedlung - kleine Hütte: Kadajj und Rilanja - verteilt im Dorf: verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna - geparkt im Schiff: Aketos, Shortakawoo, Fritz

Die Falleen war der Rattataki zwar dankbar, aber für deren oberlehrerhaften Ton hatte sie im Moment absolut keinen Nerv. Erwiesenermaßen hatten ihre Pheromone bisher bei verschiedenen Rassen unterschiedliche Wirkungen entfaltet, und sie verfügte über eine Reihe von instinktiven Cocktails, die sich auf ihrem Heimatplaneten in Jahrtausenden und Jahrmillionen entwickelt hatten. Wie konnte sie sich erlauben Rilanja davon pauschal abzuraten, wenn sie selbst nicht mal einen Bruchteil der Bandbreite ihrer Mitpadawan verkostet hatte?
Kadajjs Versuch sie aus der Umarmung des Talz zu befreien war zwar schließlich erfolgreich, als es der Kahlköpfigen gelang das Pelzwesen so weit abzulenken, dass sich die Echsin befreien konnte, doch sie fühlte sich dabei alles andere als von einer Mitpadawan gerettet - eher von einer garstigen Kreatur aus der Jedi-Akademie-Reihe, in denen die selben Rekruten auch nach zehn Fortsetzungen noch nichts dazugelernt hatten und immer wieder auf humorvolle Art neue Ausbilder verschlissen. Den Gesetzen des Films nach wäre Kadajj das eitle, eingebildete Wesen, das zum Ende des Films in einer Schleimgrube oder einem Gelege Granitschnecken oder etwas ähnlich Unangenehmen landen würde, während die übrigen Rekruten den tagesaktuellen Sith unter den Ausbildern enttarnen und dingfest machen würden.
Nicht, dass sie der Rattataki so ein Schicksal wünschte, auch wenn es ihr sicher nicht schaden würde. Für den Moment hatte sie ihr geholfen, auch wenn der grünhäutigen Frau die Art sehr missfiel.


Danke. Für deine Hilfe.

meinte sie etwas gepresster als beabsichtigt, und wandte sich zunächst dem Talz zu.

Wir werden deine Tochter finden, das... verspreche ich.

Es war ein Fehler, keine Frage, und sie kannte mehr als genug Geschichten holographischer Art, wo sich solche Versprechen als extrem unangenehm herausstellten, wenn sie sich nicht erfüllen ließen. Aber sie hatte sich nicht zurückhalten können, und vielleicht war das etwas, das sie wirklich lernen musste.
Im Gegensatz dazu teilte sie Kadajjs Ansicht über ihre Pheromone nicht, und wenn sie jetzt nichts sagte, wann dann? Rilanja deaktivierte ihren Übersetzer für einen Moment.


Du verstehst meine Pheromone nicht, ich verstehe deine Blutrunst nicht. Also verlange von mir nicht, dass ich mich von einem Teil meiner Natur abwende, wenn du nicht bereit bist dich von deiner Natur abzuwenden.

Einen Moment lang sah sie der Kahlen in die Augen und fragte sich, wie viel Schutz ihr der Thermoanzug bieten würde. Sie wollte ihr Lichtschwert nicht benutzen, schließlich war es viel zu gefährlich, vor allem in einem vergleichsweise engen Raum wie dieser Hütte, aber... Nein, bisher hatte sich Kadajj immer noch gerade so unter Kontrolle halten können. Und im Zweifel konnte Rilanja immer noch ihre Pheromone benutzen - nicht gegen die Rattataki selbst, sondern bei dem Talz, der, wenn sie es richtig anstellte, Kadajj umklammern und herzen würde, bis sich ihr Hitzköpfchen abgekühlt hatte.


Eisgekühlte Talz-Siedlung - kleine Hütte: Kadajj und Rilanja - verteilt im Dorf: verteilt: Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna - geparkt im Schiff: Aketos, Shortakawoo, Fritz
 
Alzoc III - Auf dem Weg zur anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna

Erschrocken sah sie ihre Freundin und Padawan an, als diese ihr von ihrer Vision erzählte, welche die wahre Vergangenheit ihrer Freundin widerspiegelte, welche sie noch nicht verarbeitet hatte und welche wohl auch nie wirklich verarbeitbar war, dem war sich Kestrel sicher. Erst jetzt wurde der Ritterin so richtig bewusst, was die Echani alles durchgemacht hatte in ihrer Vergangenheit. Natürlich hatte Brianna ihr damals in der Zelle schon viel erzählt, doch irgendwie hatte sie es durch ihre eigenen Probleme mit Ranik verdrängt und es hatte sie sogar teils genervt, da sie kaum mit sich selbst fertig geworden war. Dafür schämte die Ritterin sich nun.

„Oh Brianna...das ist ja furchtbar!“

Sagte Kestrel schließlich leise und völlig fassungslos.


„Ich weiß gar nicht...was ich sagen soll. Es tut mir leid, dass ich vielleicht nicht immer richtig zugehört habe oder deine Vergangenheit unterschätzt habe. Vielleicht war ich oft zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass es mich vielleicht sogar nervte, wenn du deine Träume erzählt hast. Das tut mir wirklich leid und ich schäme mich dafür. Natürlich war dies alles kein Traum, dass erkenne ich jetzt auch...viel zu spät, als deine Meisterin. Ich hätte dir besser zuhören sollen. Es tut mir leid. Natürlich gibt es auch Visionen aus der Vergangenheit und nicht nur aus der Zukunft oder gar Gegenwart.“


Meinte Kestrel und umarmte ihre Freundin und sah sie dann mitleidig an.


„Ich glaube ich kann mir gar nicht vorstellen, was du alles durchgemacht hast. Es ist gut möglich, dass dies der Grund deiner Probleme mit der Macht ist. Nur...ich weiß nicht, ob ich dir da helfen kann. Ich glaube...ich bin selbst manchmal etwas überfordert mit deiner Vergangenheit und deinen Machtblockaden. Ich will dir gerne helfen, aber ich weiß nicht, ob ich es kann. Du bist meine erste Padawan die ich ausbilde und ich bin auch erst Ritterin und habe noch nicht so die Erfahrung. Vielleicht solltest du dich nochmal an Sarid wenden oder jemand anderem, dem du vertraust, der mehr Erfahrung hat als ich. Natürlich habe ich immer ein Ohr für dich offen und werde dir natürlich helfen, aber ob es dir etwas bringt, mit meinem Wissen, weiß ich nicht. Das muss ich dir ehrlich sagen.“

Meinte Kestrel traurig und sah dann rüber zu den zwei Leichen, die neben dem Speeder lagen.


„Aber Brianna, eines kann ich dir sagen. Du bist bestimmt keine schlechte Echani oder eine schlechte Jedi. Jeder hat seine Vergangenheit und auch bei den Jedi- du brauchst dich nur mal umhören, nicht bei jedem sieht die Vergangenheit rosig und voller Unschuld aus. In deinem Fall, kannst du nicht einmal etwas dafür. Dein alter Meister war wirklich grausam, dass er solches von dir verlangt hat und dich mit Strafen dazu gezwungen hat. Das muss wirklich furchtbar gewesen sein... .“

Meinte Kestrel und fühlte so mit ihrer Padawan mit, dass ihr selbst die Stimme versagte. Sie versuchte sich wieder zu fangen und atmete kurz tief durch.


„Und dies eben war ein Unfall und Notwehr gewesen. Hättest du nicht eingegriffen, wäre dieser Talz jetzt nicht verwundet, sondern wohlmöglich tot. Somit hätte es einen Unschuldigen getroffen, dies ist viel schlimmer, als wenn es die wahren Schuldigen trifft. Ich habe auch schon einige getötet. Anfangs...fand ich es auch schlimm aber jetzt, muss ich dir erschreckenderweise zustimmen, dass ich auch eher abgestumpft auf den Tod reagiere. Jedenfalls auf den Tod von Verbrechern. Wenn es also die Richtigen trifft und nicht die Unschuldigen wie auf Korriban. Leider gehört auch solch ein Bild zu dem Beruf eines Jedi. Es ist wirklich bedauerlich. Aber...andererseits, würden wir all das immer so nah an uns heranlassen, würden wir irgendwann daran zerbrechen und könnten gar nicht mehr den Beruf eines Jedi ausführen und somit nicht mehr den Leuten helfen, die unsere Hilfe benötigen. Den Soldaten und dem Sicherheitsdienst geht es sicherlich nicht anders. Wir brauchen also dieses dicke Fell, auch wenn es abartig klingt, so einfach über den Tod hinwegzusehen. Da gebe ich dir recht.“

Meinte Kestrel und nickte mit dem Kopf zu dem traurigen Bild der Opfer beim Speeder.

„Vielleicht sollten wir zurückgehen, denn... .“

Kestrel brach ab, denn plötzlich spürte sie etwas. Drohende Gefahr, doch sie konnte nicht ausmachen, woher es wirklich kam und vor allem, was es war. Plötzlich hörte sie hinter sich im Dorf Geschrei und fuhr herum und erblickte wieso die Bewohner so schrien, denn einige ihrer Nutztiere hatten sich losgerissen. Wie die Talz, waren auch deren Nutztiere riesig und somit gefährlich und rannten wild durch die kleine Siedlung und rissen alles um, was ihnen im Weg stand und gefährdeten somit Kinder und die Erwachsenen, die sich draußen aufhielten oder in den schnell umwerfbaren Zelten befanden.


„Oh je! Hast du das gespürt, Brianna?! Ich glaube die Tiere reagieren gerade sensibel auf die bisher noch nicht fassbare Gefahr. Irgendetwas passiert, nur ich kann es nicht einordnen. Vielleicht ist es „nur“ ein bevorstehender Schneesturm, eine Lawine von den Bergen oder aber es hat mit den Piraten zu tun. Komm, wir müssen ihnen helfen, die Tiere irgendwie zu beruhigen!“


Rief sie ihrer Freundin zu, während die Tiere im Dorf alles umwarfen, was nicht niet und nagelfest war. Ihre Freundin schien nichts dergleichen gespürt zu haben, zeigte sich jedoch hilfsbereit. Vielleicht hatten ihre Worte ja etwas bewirkt.

Schnell liefen sie wieder zurück ins Dorf und man musste wirklich aufpassen, dass man nicht niedergetrampelt wurde. Vorsichtig näherte sich Kestrel den Tieren und streckte vorsichtig und besänftigend die Hände vor sich aus.


Brianna, du bist doch gut im Heilen. Im Grunde genommen, brauchst du nichts anderes zu tun, um die Tiere zu beruhigen. Schicke ihnen Wärme und ein Gefühl von Ruhe. Vielleicht klappt es ja. Ich versuche erstmal bei dem hier mein Bestes.“


Sandte sie ihr per Macht zu, da sie nicht wollte, dass sie die Tiere verschreckte, in dem sie hier rum schrie. Es waren fünf Tiere, die nun hier wild umherliefen. Eigentlich unmöglich, dass sie das alleine schafften. Schnell griff die Ritterin an ihren Gürtel und zückte ihr Kom, während sie versuchte das Tier mit der Macht zu beruhigen.


Sarid! Wir brauchen deine Hilfe hier draußen! Irgendetwas hat die Nutztiere erschreckt und sie laufen wild herum und gefährden die Leute und ihr Hab und Gut! Hast du die leichte Erschütterung der Macht gespürt oder habe ich mir das eingebildet, die kurz vorher war? Ich glaube, dass könnte damit zusammenhängen, dass die Tiere so außer sich sind, da sie vielleicht empfindlich darauf reagieren. Weißt du, was die Erschütterung ausgelöst haben könnte? Sind Piraten im Anmarsch? Ich hoffe einfach, dass es vielleicht „nur“ ein anstehender Schneesturm oder so ist,- allerdings...gibt es hier auf dem Planeten wilde Tiere, die vielleicht die Talz als Fressfeind oder so haben? Auf jeden Fall finde ich es eigenartig, dass so etwas genau jetzt passiert, kurz nachdem wir hier eingetroffen sind! Nicht, dass es mit uns zu tun hat und wir die Talz mit unserer Anwesenheit noch mehr in Gefahr bringen! Wenn dies so sein sollte, wäre vielleicht ein Lager außerhalb dieses Dorfes sinnvoll, aber zunächst wäre es praktisch, wenn du uns helfen würdest, die Tiere zu beruhigen. Es sind zu viele, um sie alleine zu beruhigen und vielleicht findest du dabei noch Kadajj und Rilanja, die Frauen und Kinder mit in Sicherheit bringen können. Ich glaube, die Talz selbst sind momentan ein wenig überfordert mit der Situation, was darauf hinweisen könnte, dass sie solch eine Situation gar nicht kennen, was mich wirklich beunruhigt!“


Sprach Kestrel hektisch ins Kom, was sie jedoch so abgelenkt hatte, dass sie noch keinen einzigen Fortschritt bei dem Nutztier erzielt hatte. Erst jetzt konnte sie sich voll und ganz darauf konzentrieren, dass Tier zu beruhigen.

Alzoc III - Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja, Sarid
 
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[Alzoc III – Talzsiedlung – Talzhütte] Kadajj, Rilanja , verteilt: Kestrel, Sarid, Brianna

Sie hatte nicht erwartet, dass Rilanja ihr vor lauter Dankbarkeit um den Hals fiel, eine lange Lobeshymne an ihr Verhandlungsgeschick anstimmte und ihr schließlich einen Orden verlieh. Die Falleen bekam genau vier Wörter heraus, was an sich schon ein Zeichen dafür war, was sie von ihrer Retterin hielt. Der gepresste Tonfall sprach ebenso Bände wie auch, dass die grünschuppige Padawan sich sofort an den entscheidungsgehemmten Talz wandte und ihm versprach, dass seine Tochter gerettet würde.

„Bitte sehr, keine Ursache,“

erwiderte die Rattataki so neutral es ging, auch wenn Rilanja sie ignorierte. Was hatte sie jetzt wieder verbrochen?

Immerhin ließ sich das Reptil anschließend dazu herab, eine ähnliche knappe Erklärung abzugeben – sie schaltete ihren Translator ab und verkündete, dass sie von ihr nicht verlangen sollte, ihre Natur zu verleugnen.

Was hat ihre Bitte, sich mit weiteren Pheromonattacken zurückzuhalten mit der Verleugnung von Rilanjas Natur zu tun gehabt?
Kadajj zwang sich, an das Lichtschwert zu denken, um nicht vor den Augen des Talz in die Luft zu gehen. Es würde das Bild dieser so hilflosen und naiven Wesen von den Jedi fraglos unwiderruflich zerstören, wenn sie explodierte und aus Rilanja Falleengeschnetzeltes machte.

„Würdest du uns bitte entschuldigen? Wir müssen etwas Dringendes besprechen – draußen. Rilanja und ich,“

lächelte sie den grauen Riesen an und zog ihre Mitpadawan aus der Hütte in eine Ecke, wo niemand sie sehen würde und schaltete ebenfalls ihren Translator ab. Mit zusammen gekniffenen Augen und die Arme in die Seiten gestemmt, lehnte sie sich weit zu Rilanja vor.

„So, ich bin nicht bereit, meine Natur zu verleugnen? Hast du überhaupt eine Ahnung, was es heißt, zum Töten geboren zu sein? Das, was du von mir auf Ando und Naboo gesehen hast, wird nicht einmal ansatzweise dem gerecht, wozu ich sonst fähig bin. Weißt du überhaupt, weshalb ich mich dich von dir fernhalte?“


Diese Frage war natürlich rein rhetorischer Natur, denn Kadajj fuhr sofort fort, ihrer Zuhörerin erklären, was sie meinte. Sie hörte sich sogar ziemlich ruhig dabei an, doch in ihr kochte es so heiß, dass sie den Schnee über die Dorfgrenzen hinaus hätte schmelzen können.

„Ich hab’s dir schon mal gesagt: Jos’ika hat mir fast die Arme gebrochen, um mich aufzuhalten und die Aktion im Boot war ebenfalls mehr als leichtsinnig. Es tut mir leid, wenn ich damit deine Natur beleidigt habe, aber ich habe dich nur vorgewarnt, damit man später nicht Falleen- und Talzüberreste auseinanderklauben muss. Du machst mir Angst, Rilanja Xulian, weil du in der Lage bist, ein irrsinniges Raubtier zu entfesseln – glaubst du wirklich, guter Wille und ein paar Tage Jedi-Training reichen da, wenn erst einmal die letzten Hemmungen dahingeschwemmt sind?“

Nur zu gut erinnerte sie sich daran, wie dünn die Tünche der auf Naboo anerzogenen Zivilisation gewesen war, als sie in ihre Heimat zurückgekehrt war – es war gleichzeitig wundervoll und grauenhaft gewesen – und nur mit einem letzten Kraftakt ihres Willens war es ihr wieder gelungen, sich wieder von der blutigen Welt zu lösen.

Nun stand vor ihr ein Lebewesen, das mit einer simplen arteigenen Reaktion all das wieder hervorholen konnte, was sie in dieselbe Reihe wie Ashû-Ra Riyoss, einer wahrhaft durchgedrehten Bestie stellen könnte.

„Verstehst du überhaupt, was ich bin? Mein Leben ist ein ständiger Kampf dagegen, ein wahnsinniges Monster zu werden, das morgens nach dem Aufstehen erst einmal ein paar Leute köpft, weil es schlecht geschlafen hat. Du sagst, ich verstehe dich nicht? Gut, dann erklär mir, was der Zweck deines Lebens ist,

‚…außer Leute beschissen und jeden bescheuerten Holofilm dieser Galaxis gesehen zu haben’,

ergänzte sie in Gedanken. Noch während sie gesprochen hatte, war in ihrer Wirbelsäule ein altbekanntes Gefühl aufgetreten – wie Sand rieselte die Ahnung einer drohenden Gefahr hinab,


„Was geht da vor sich?,“


murmelte sie, während sie auf Rilanjas Antwort wartete.


[Alzoc III – Talzsiedlung – zwischen den Hütten] Kadajj, Rilanja , verteilt: Kestrel, Sarid, Brianna[/B]
 
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Die Falleen ließ sich von der kahlköpfigen mitziehen, nicht nur, weil sie im ersten Moment Angst vor ihr hatte, sondern auch, weil ihr nicht zuletzt nach ihrem schwierigen Versprechen an den Talz in seiner Hütte etwas unwohl zumute war.
Was Kadajj ihr dann allerdings an den Kopf warf entsprach nicht ganz ihrer Erwartung, auch wenn es andererseits nichts war, was sie hätte überraschen sollen. Die Rattataki litt unter ihren Genen, wollte keine geborene Tötungsmaschine sein, hatte Angst vor ihrem inneren Monster... Das alles klang sehr theatralisch und pathetisch, und es kostete Rilanja Mühe sie nicht im Geiste mit jenen Filmrollen zu vergleichen, die in den letzten Jahren mit der transparistählernen Boll-Beere ausgezeichnet wurden. Kadajjs Auftritt hätte ihr sicherlich eine dieser als Rory bezeichneten Trophäen eingebracht, aber die junge Echsin entschied sich dagegen, sie damit zu konfrontieren.
Doch ganz so einfach wollte sie es sich dann doch nicht machen. Die Worte ihrer Meisterin hallten in ihren Gedanken wider - es war weder die Schuld der einen, noch der anderen, und genau genommen wusste Rilanja nicht mal, ob es hier überhaupt Sinn machte von Schuld zu sprechen.


Hast du schon mal daran gedacht, dass du es falsch angehst?

Ihr Mundwerk hatte einen eigentlich an die Echsin selbst gerichteten, internen Gedanken genommen und extern verbreitet, sehr zu ihrer eigenen Überraschung und, momentan, zu ihrem Schock. Glücklicherweise hatte ein entkoppeltes Mundwerk den Vorteil, dass es in Ausnahmesituationen in der Lage war, dem Hirn Arbeit abzunehmen und ihm so den Rücken frei zu halten.

Glaubst du wirklich diese Bestie wird zahmer, wenn du jeden weg schiebst? Fressen Viecher denn nicht eher Beute denn Artgenossen?

Die Padawan war sich sicher, dass sie diesen Vergleich nicht besonders günstig gewählt hatte, aber in dem Moment war er ihr passend erschienen. Die angst, für Kadajj so oder so Beute zu sein schob sie beiseite und schaltete etwas mehr Hirn zu.

Ich denke du machst es dir schwerer, indem du dich von Herausforderungen fern hältst. Und nein, ich denke nicht, dass ein paar Tage Jedi-Training und etwas guter Wille dein Problem beheben können. Aber du kannst als Jedi doch nicht ernsthaft erwarten, dass du nie auf Personen treffen wirst, die dich vielleicht noch mehr irritieren als ich, Personen die du womöglich beschützen musst. Und sag nicht, dass du dich dem Problem stellen willst wenn es sich vorstellt, denn dann wirst du dein inneres Schoßtier schon nicht mehr kontrollieren können.

In ihrem Inneren sprachen mehr oder weniger sinngemäß verschiedene weise Jedi-Meister mit, deren Namen wahrscheinlich außer ihr hier kein Jedi kannte. Die Frage, ob sich Talz die Zeit mit Holofilmen vertrieben war wohl ebenso akademisch. Dennoch fand Rilanja das was sie von sich gab sehr sinnvoll, und hatte darüber hinaus fast ihre Angst vor der kahlen kalkfarben kolorierten Krampf-Kriegerin vergessen.

Lenk jetzt nicht ab,

antwortete die Falleen knapp auf den offensichtlichen Versuch Kadajjs wieder von ihrem eigentlichen Problem abzulenken. Wenn es Rilanja gelänge, der anderen Frau zu helfen ihre Probleme zu lösen würde ihr das sicher ein paar Jedig-Punkte einbringen. Und man konnte ja nie wissen, wann man mal eine rastlos reißerisch rasende Rattataki-Rauferin brauchen konnte.

Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich dir helfen will?

Diesen Punkt konnte man wahrscheinlich auf verschiedene Arten deuten, aber im Moment war Rilanja eher nach einer pathetischen Szene, in der sich die zwei als Gegenpole aufgebauten Charaktere versöhnten und gemeinsam gegen einen schändlichen schurkischen schicksalhaften Schreckens-Schuft zu Felde zogen.
Da sie allerdings im Moment keine Ahnung hatte, ob sie überhaupt schon wussten wo die verantwortlichen Piraten zu finden waren, und ob es einen oder mehrere Schreckensschufte auf diesem Planeten gab, rechnete Rilanja lieber nicht mit einer raschen Einigung der beiden.


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..::: Alzoc-System :: Alzoc III :: südliche Minen (Tiefe: knapp 5 km) :: Hauptstollen :: mit Ak-tak, zwei Twi'lek-Söldnern und unzähligen arbeitenden Talz :::..

Monoton erklang das dumpfe Geräusch von Haken, die mit sehr viel Kraft auf hartes Gestein trafen, in den kilometerlangen Stollen. Noch immer flackerten die einzelnen Lampen an den Decken. Nach knapp fünfhundert Metern kam man in dieser Tiefe – immerhin mehr als fünf Kilometer – von einer Höhle zur nächsten. Notdürftig hatte man auf dieser Ebene auch spartanische Wohnquartiere in den kleineren Stollen, welche zu keiner wertvollen Erzader führten. Einige müde Talz hielten sich oft in diesen Schlafbereichen auf. Sie lagen auf dünnen, längst ramponierten Matten. Außerdem fand man in diesen „toten“ Stollen auch eine klitzekleine Wärmquelle, die nur die unmittelbare Umgebung in dieser ewigen Kälte heizen konnten.

Konzentriert spähte der junge Weequay-Söldner Arum Tuh in die schwarze Dunkelheit. In manchen Stollen, die als spärliche Unterkunft für die arbeitenden Sklaven dienten, funkelten ihn die finsteren Talz-Augen an. Trotz der bescheidenen Lichtverhältnisse in dieser dunklen Tiefe konnte der Söldner das traurige Funkeln dieser geschundenen Wesen sehen. Am Anfang war ihm bei diesen Patrouillen immer ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen – trotz dickem Thermoanzug! –, aber mit der Zeit hatte er sich an diesen Anblick gewöhnt. Brummend ließ er manchmal den grellen Kegel seiner Taschenlampe in die toten Stollen kreisen. Meist fand er noch ein Talz-Kind, das sich scheu vor der Arbeit versteckte. Trotz seiner sonstigen Kälte brachte Arum es nie über das Herz diese armen Talz-Geschöpfe zur Arbeit zu peitschen. Im Gegensatz zu den gehässigen Twi'lek-Zwillingen, die immer ihre erhöhte Position ausnutzten. Dabei war stets ihr schrilles Lachen zu hören...

Mit grimmiger Miene durchschritt der muskulöse Weequay mit seiner antike Vibro-Axt das äußerst kalte Nachtlager. Sämtliche Matten zum Schlafen lagen in einem engen Kreis um die kleine Quelle, die notdürftig zum Wärmen verwendet wurde. Aufmerksam suchte Arum jede einzelne Ecke in dem toten Stollen ab. Ihre wenigen Lebensmittel neigten sich langsam dem Ende zu. Kurz hockte er sich neben die klitzekleine Wärmquelle. 'Allmählich lässt die Heizkraft nach', bemerkte er und stellte es im selben Moment schon ab. Dann verließ er, ohne eine weitere Minute zu verschwenden, die recht spärliche Talz-Unterkunft und schloss sich wieder den anderen Aufsehern an. Ak-tak grunzte in dem Fall zur Begrüßung. Der ältere Weequay-Krieger hielt, wie immer, seinen Bowcaster in der rechten Hand. Knapp nickte Arum ihm zu, bevor man sich zur nächsten Abbaustelle begab. Man konnte bei diesem monotonen Lärm schon aus der Ferne die arbeitenden Sklaven hören.

Im Vergleich zu der Höhle, wo sich die winzige Baracke der Aufseher befand, war diese künstliche Aushöhlung kleiner. Nur zehn kräftige Talz schürften an manchen Stelle das wertvolle Erz aus dem festen Gestein. Dazu wachte bloß ein bewaffneter Mensch über diese Sklaven. Ziemlich gelangweilt sah er zu der bunten Patrouille. Kurz tippte er mit einem Finger an die Stirn zur Begrüßung. At-tak ging sofort zu ihm. Selbst in seinem recht dicken Thermoanzug sah man diesem Weequay die große Erfahrung im Zweikampf an. Unbestritten war er in dieser Tiefe der Anführer aller Söldner. Mit der üblichen Miene unterhielt sich der ältere Krieger mit dem Menschen. Arum lauschte diesem kurzen Gespräch, während er beiläufig die einzelnen Sklaven musterte. Genau wie in der anderen, größeren Höhle hatten diese Talz-Arbeiter ebenfalls ihr schneeweißes Kleid längst verloren. Nur eine graue Tracht war ihnen geblieben. Wehmütig sahen sie immer wieder zu dem jungen Weequay.

„Ihr sollt arbeiten!“, erklang schrill die Stimme eines der beiden Twi'lek-Brüder und ließ einen sehr harten Stab auf einen der Talz herunter schnellen.

Eine Nanosekunde später schlug der wildgewordene Talz-Sklave nach dem Twi'lek. Sofort war eine Revolte ausgebrochen. Die zehn Sklaven stellten sich den fünf Aufsehern. Spektakulär wirbelte der junge Weequay-Söldner seine alte Vibro-Axt in der Luft, bevor er in eine defensive Position für den anstehenden Kampf wechselte. Dabei wichen zwei kleinere Talz – wahrscheinlich Weibchen – mit überraschender Geschwindigkeit zurück. Mehrere Meter trennten den kräftigen Söldner von diesen beiden Gegnern. Das Licht flackerte in dieser Sekunde – fast als wollte das Schicksal den Moment mit einem dramatischen Hauch untermalen. Davon ließ sich Arum nicht stören. Er ließ seine beiden Konkurrentinnen nicht aus den Augen. Eine Sekunde verstrich – nichts passierte. Die nächste folgte und noch immer standen sich die zwei Parteien regungslos gegenüber. Dann versuchten die Twi'lek einen Angriff. Mit einem schrillen Schlachtschrei stürmten sie auf ihre Gegner zu. Der eine von den Zweien verhielt sich dabei verdächtig im Hintergrund. Bevor der erste Schlagabtausch erfolgte, war auch der Rest aus seiner Starre erwacht. Alle hatten ihre Gegner. Schweigend rannte der Weequay auf die seinen zu.

Plötzlich löste sich der erste Schuss. Einer der größeren Talz fiel, mit einer versengten Stelle an der grauen Brust, zu Boden. Es war der verdächtige Twi'lek-Zwilling gewesen, welcher den Augenblick für einen geübten Schuss genutzt hatte. Nur beiläufig bemerkte Arum diesen „Erfolg“. Flink wich er der einen Pranke seiner Gegnerin aus, um mit seiner Axt auszuholen. Er wollte sie nicht töten. Ihm war klar, dass diese Talz bloß als Arbeitskraft einen Wert für das Kartell hatten. Tot würden sie kein Erz abbauen können. Mit dem stumpfen Teil seiner antiken Vibro-Axt stieß der Weequay seine recht starke Gegnerin unsanft weg. Zwei, drei weitere Schritte – schon hatte er etwas Luft zwischen sich und den beiden kleineren Talz-Damen gebracht. Irgendwie fühlte er sich durch seinen Thermoanzug in seiner Eleganz und seinem Geschick behindert. Doch daran hielt er sich nicht auf. Weiterhin ohne eine Silbe zu sagen stürmte er auf die zwei haarigen Gestalten zu. Leichtfüßig überwand er die sehr kurze Distanz, welche er ein paar Sekunden vorher erst geschaffen hatte. Erneut holte er mit dem dumpfen Teil seiner Waffe aus...

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Alzoc III - Auf dem Weg zur anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna

Brianna überraschte ein wenig, dass Kestrel doch weniger von ihrer Vergangenheit wusste als angenommen. Vieles von dem, was sie ihr auf Korriban erzählt hatte, hatte sie wohl vergessen, verdrängt oder nicht so ernst genommen. Entsprechend überrascht war sie jetzt, und natürlich tat es ihr auch leid. Zumindest sagte sie ihr, dass es tatsächlich Visionen aus der Vergangenheit geben konnte, so dass diese hoffentlich bald niemand mehr so einfach als etwas völlig normales abtun könnte. Sie kannte auch niemanden, der es sonst so ging. Es konnte auch irgendwie gar nicht normal sein.

"Ist schon ok."

Erwiderte die Echani knapp als ihre Meisterin sie umarmte, und lächelte gezwungen. Die Ritterin hielt tatsächlich für möglich, dass ihre Probleme im Machtzugang mit der Sache zu tun haben könnten, war sich allerdings nicht sicher, inwieweit sie ihr helfen konnte, und empfahl, sich nochmals an Sarid zu wenden. Brianna zuckte mit den Schultern und sah ihre Mentorin unsicher an.

"Wenn du meinst... Ich weiß nicht, was ich ihr da sagen soll... Ich wäre mir nicht sicher, ob sie mich dann auch wirklich ernst nimmt."

Meinte sie hilflos und war überrascht, dass die Dunkelhaarige sich plötzlich so schlecht machte. Kestrel hatte am meisten Verständnis für sie, für Sarid sprach wiederum die große Erfahrung. Ansonsten gab es nicht viele Personen, denen sie vertraute. Kadajj, die wohl durch ihre Vergangenheit auf Rattatak am besten verstand, was sie durchgemacht hatte, der allerdings die notwendige Sensibilität und Einfühlungsvermögen fehlten, um eine Hilfe zu sein. Sie hatte offenbar noch schlimmeres erlebt als Brianna auf Gamorr, bis auf die Tatsache, keine Berührungspunkte mit der dunklen Seite gehabt zu haben, dies aber scheinbar ganz gut weggesteckt. Sie war ein anderer Typ, ihr fehlte allerdings das Verständnis dafür, dass andere womöglich sensibler reagierten.

"Sollten wir nicht vielleicht lieber zu dritt darüber reden? Ich denke nämlich nicht, dass sie alleine mehr ausrichten kann als du. Ich meine, sie kennt mich kaum, und manchmal merkt man das auch. Es liegt mir fern abzustreiten, dass sie erfahren ist und sich gut auskennt, aber ich will ihr nicht unbedingt erst meine ganze Lebensgeschichte erzählen müssen, bevor sie mich überhaupt ernst nimmt. In jedem Falle wäre es eine Hilfe, dich dabei zu haben."

Bremste die Weißhaarige, die nicht so recht glaubte, dass noch ein Vier-Augen-Gespräch alleine mit der Corellianerin viel brachte. Besonders seitdem sie sie mit der Alzoc-III-Mission so überfahren hatte, fragte die Echani sich, ob die Advisorin tatsächlich gewillt war, auf ihre besonderen Probleme einzugehen anstatt darauf zu warten, dass diese sich im Laufe der Zeit von selbst erledigten. Kestrel bemitleidete dagegen Brianna sehr, versuchte sie zu beruhigen, da auch andere Jedi teilweise eine dunkle Vergangenheit hatten, fand aber auch, dass ihr Meister wirklich grausam gewesen war.

"Ja..."

Antwortete die junge Echani und seufzte.

"Bei den Sith hätte es nicht schlimmer sein können. Mehr als das will ich gar nicht sagen."

Die junge Jedi-Ritterin erzählte ihrer Padawan, dass sie auch relativ abgestumpft war, was den Tod von Verbrechern anging, meinte aber, dass dies der Beruf "Jedi" zwangsläufig mit sich brachte, und man ihn anderenfalls auch nicht auf Dauer ausüben und somit auch niemandem mehr helfen könnte, so übel es auch klang. Brianna nickte, auch wenn die Jedi ihrem Empfinden nach viel mehr waren als ein bloßer Beruf, und seufzte erneut.

"Zugegebenermaßen wird es oftmals nicht vermeidbar sein, jemanden zu töten, und auf einer Mission wie dieser wird man manches Mal auch gar nicht drumherum kommen, diese Entscheidung sehr schnell zu fällen, aber ich möchte nicht ein Leben beenden und einfach gar nichts empfinden, kein Bedauern, dass es dazu hatte kommen müssen. Sicher, jetzt fühle ich vieles, Reue, und Angst. Eine Jedi sollte sich immer zumindest im Klaren sein, warum man etwas derart schwerwiegendes tut und nicht zu töten ohne nachzudenken, wenn man die Zeit dazu hat. Anders als ich es einen Teil meines Lebens lang getan habe. Ich fürchte die Vergangenheit und die ganz und gar nicht der Jedi-Philosophie zu vereinbarenden Dinge, die ich getan habe. Wenn Krieg sich wie Jagd anfühlt, und man Gegner sammelt wie Trophäen, um den Meister zu beeindrucken. Ich möchte nicht den kleinsten Schritt zurück in diese Richtung unternehmen - oder noch mehr abstumpfen, als ich es ohnehin schon bin."

Weiter kamen sie nicht, da Kestrel die nahe Gefahr spürten und sie sich aufmachten, um den Talz zu helfen. Auf dem ganzen kargen Eiswürfel gab es nicht viel Leben, doch ein paar Haustiere hatten die Talz, ob es nun Reittiere waren oder was auch immer. Für richtige Viehwirtschaft fehlte natürlich die Grundlage, aber die vorhandenen Tiere machten ihnen auch so schon genug zu schaffen, zumal die Talz fast genauso aufgeregt wirkten und wenig unternahmen, die Lage zu entschärfen.

Brianna lief auf das nächstgelegene Tier und brachte es mithilfe der Zügel und etwas Gewalt einigermaßen unter Kontrolle, doch es wollte sich nicht beruhigen. Bevor sie sich allerdings lange darüber Gedanken machen konnte, hörte sie die Stimme ihrer Meisterin in ihrem Kopf, die ihr riet, ihre Heilfähigkeit einzusetzen. Ja - das war eine gute Idee. Genau so, wie sie es bei ihr auch gemacht hatte... Hoffentlich überkam sie keine erneute Vision, dachte sie, während sie sich konzentrierte. Der allgemeine Lärm und das am Zügel zerrende Tier machte die Sache auch nicht gerade einfacher. Doch am meisten fürchtete sie erneute Bilder aus ihrer Vergangenheit.

Bildete sie sich das nur ein oder wurde der Wind heftiger? Die junge Echani-Frau legte ihren Arm um das riesige Tier, was für die Heilung nicht unbedingt erforderlich war, aber hoffentlich beruhigend wirkte und schloss die Augen, um wenigstens ein bisschen Ruhe zu haben. In dieser Umgebung Heilung einzusetzen war wirklich schwierig, und sie hatte auch ohne die ganze Aufregung drumherum vorhin bei einem Heilversuch versagt. Sie versuchte es... und fühlte nichts. Sie konnte die subtile Erscheinung der Macht nicht wahrnehmen, und löste sich nach einigen erfolglosen Minuten wieder. Brianna spürte definitiv die Vorboten eines heraufziehenden Sturms.

Alzoc III - Andere Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna
 
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