Alzoc III (Alzoc-System)

Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Auch nachdem sie sich aufgerichtet hatte, wirkte Brianna noch recht konfus. Einzelne Bilder und Gefühle schwirrten ihr durch den Kopf, die sie im Augenblick nicht recht einordnen konnte. Sie erinnerte sich daran, sich mit aller Gewalt an die Vision und die Verbindung zur Macht geklammert zu haben, selbst als es unmöglich erschienen hatte weiterzumachen, so stark war der Automatismus gewesen, abzubrechen und den Schmerz aufhören zu lassen. Schmerz, an den erinnerte sie sich, körperlichen ebenso wie seelischen - und dass es ihr am Ende zuviel geworden sein musste. Ihr war im Stehen schwindlig und sie fühlte sich atemlos, als ob die Meditation harte Arbeit gewesen war, und fühlte sich mental, nun, nicht direkt ausgelaugt wie nach dem Heilmarathon auf dem Weg nach Naboo, doch irgendwie machtlos. Es war ein seltsames Gefühl, da sie nicht wusste, was fehlte, sondern nur, dass etwas fehlte. Schließlich traf ihr Blick noch einmal den Kestrels, die ziemlich besorgt zu sein schien, wenngleich auch etwas erleichtert, und sie drückten sich gegenseitig. Der feste Griff vermittelte den Eindruck von Sicherheit, den sie gerade dringend brauchte, denn je deutlicher die Erinnerung an die Geschehnisse vor der Bewusslosigkeit wurde, desto verstörender. Natürlich wollte die Jedi wissen, wie es ihr ging und was geschehen war - es musste offenbar nicht ganz so abgelaufen sein wie erwartet.

"Ich weiß, dass ich auf Sith-komm-raus versucht habe, weiterzumachen mit der Vision, nur der Inhalt ist verschwommen... und durcheinander. Mir schwirrt der Kopf und ich habe sowas wie Migräne. Außerdem fühle ich mich, als hätte man mich durch einen Waschautomaten mit Schleudergang gejagt."

Jammerte sie. Ihre Kleidung fühlte sich auch feucht an, jedoch weil sie geschwitzt hatte und die Ritterin fragte sie weiter aus.

"Die Macht, oder mein Unterbewusstsein,"

Erwiderte sie, im Begriff, sich allmählich zu fangen, Kestrels auf ihrer Schulter liegende Hand sanft ergreifend.

"Jedenfalls scheint es mit großer Wucht an die Oberfläche zu kommen, und es war eine der stärksten und realsten Visionen, die ich hatte, mit Sicherheit aber die, die mich am meisten mitgenommen hat. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass mir die Szene bekannt vorkam, doch anders als ich sie im Gedächtnis habe. Es war in meiner Jugend, auf Gamorr. Es kommt allmählich zurück."

Briannas Gesicht verfinsterte sich zunehmend. Ihre Freundin berichtete ihr, was sie von außen mitbekommen hatte, während die Echani mehrmals nickte, als sich Puzzleteil für Puzzleteil in seinen Platz fügte. Mit einem Mal erkannte sie es, es waren genug Teile, um das Bild zu erkennen.

"Es ist also passiert - wirklich passiert. Die Vision ist wahr, nicht meine Erinnerung. Wie konnte ich derartiges nur VERGESSEN? Diese DEMÜTIGUNG. Diese SCHANDE!"

Die silberhaarige Frau wich ruckartig zurück, ihre Züge verhärteten sich und neue Tränen ersetzten jene, die ihre Mentorin ihr gerade aus ihrem Antlitz gewischt hatte. Sie spürte Wut in sich aufsteigen, ohnmächtige Wut. Es war nun einmal passiert, und es gab nichts, was sie tun konnte. Sie konnte sich nicht an ihm rächen oder ihn auch nur zu Rede stellen. Ihr Herz fühlte sich an wie ein kleiner, harter Eisklumpen, und sie spürte, dass sie ihren Zorn nicht länger in sich behalten. Er musste sich entladen, irgendwie - sie drehte den Kopf und fixierte die Höhlenwand hinter sich.

"Dieses SCHWEIN!"

Schrie sie und schlug im selben Moment aus der Drehung heraus zwei Mal so fest sie konnte gegen die Höhlenwand. In ihrem Kopf sah sie eine ganz bestimmte Person an dieser Stelle, und beide Male bröckelte ein Teil des Felses ab. Ihre blutigen Fingerknöchel ignorierend doch genug bei Sinnen, sich nicht noch mehr zu verletzen, starrte sie zwei tiefe, wutschnaubende Atemzüge lang den Krater vor sich an. Schließlich drehte sie sich um, ließ sich auf den Hintern fallen, legte den Kopf auf die angezogenen Knie und, das Gesicht unter den Unterarmen verborgen, bitterlich zu weinen.

"Wieso hat er mir das angetan? Warum wusste ich nichts davon? Wie hat er mich dazu gebracht, all das einfach zu vergessen?"

Schluchzte sie, als Kestrel sich zu ihr hockte und ihren Arm ergriff. Sie machte etwas, damit Brianna sich besser fühlte und schließlich mit hochrotem Kopf zu ihrer Freundin und Meisterin aufsah. Sie atmete schwer, sah ziemlich verzweifelt aus und fühlte sich auch so, wenngleich etwas gefasster als eben noch.

"Mein Meister... du weißt, der dunkle Jedi von Gamorr, er hat mich...

Ich kann es nicht sagen!"

Sekundenlang sah sie der dunkelhaarigen Coruscanti in die Augen und atmete mehrmals tief ein und aus, bevor sie sich ein Herz fasste.

"Er hat mich vergewaltigt...

Weil ich ihm im Training enttäuscht habe... und er hat die Macht dabei benutzt..."

Erneut brach die sensible Echani in Tränen aus, und es brauchte einige Zeit und den beruhigenden Einfluss der Jedi-Ritterin, bis sie sich in der Lage fühlte, nochmals davon zu erzählen, und sie tat es, weil sie sich immer mehr darüber im klaren war, dass sie über dieses Erlebnis reden
musste, es war ein Bedürfnis. Es war wieder in ihr Bewusstsein zurückgekehrt, und je mehr sie daran dachte, desto mehr bekam sie das Gefühl, dass es gut so war. Sie musste es wissen, und die Jedi auch. Sie würde es ihnen erzählen, den gesamt Inhalt der Vision, und was dazugehörte.

"Zumindest passierte es nur ein einziges Mal, doch in diesem Fall ist einmal einmal zuviel."

Begann sie und kam sich komisch vor, so darüber zu reden, so... distanziert und objektiv, doch sie hatte das Gefühl, dass sie es nur auf die Weise durchstehen würde, indem sie versuchte, es emotional möglichst nicht mehr an sie heranzulassen. Sie hatte es zweimal erlebt, einmal wirklich, einmal fast wie die Wirklichkeit. Nun musste sie nur noch einmal stark sein, und das würde es gewesen sein... hoffentlich.

"Ich war siebzehn, und ich erinnere mich, dass wir die Tage zuvor viel trainiert hatten. Zwei oder drei Tage davor hatte ich leichte Fortschritte gemacht, an diese jedoch seitdem nicht mehr anknüpfen können. Der Meister war ziemlich in Rage deswegen, und ich wäre am Ende des Trainings beinahe einer Ladung Machtblitze entgangen. Ich erinnere mich, früh ins Bett gegangen zu sein, um die Verbrennungen auszukurieren. Ich hatte als einzige Schülerin eine eigene kleine Kammer in dem alten Tempel, doch das bedeutete nicht viel, da er zu dem Zeitpunkt sonst nur Gamorreaner und ähnliche Perlen hatte."

Brianna versuchte am Ende des letzten Satzes ein wenig zu lächeln.

»

Jedenfalls, mitten in der Nacht wachte ich auf weil ich meinte, ein Geräusch gehört zu haben und sah seine Gestalt mit dem unverkennbaren wallenden weißen Umhang im Türsturz stehen.

"Meister?"

Fragte ich beunruhigt, nachdem ich mich aufgesetzt hatte, die dünne Bettdecke festhaltend, um den Oberkörper zu bedecken. Für gewöhnlich respektierte er meine Privatsphäre in diesem Raum, dass er mich um diese Zeit aus dem Schlaf riss, konnte daher nichts gutes bedeuten. Als er näher kam bemerkte ich, dass er sehr wütend aussah, nachdem ich am Abend zuvor den Eindruck gewonnen hatte, er hätte sich wieder beruhigt. Außerdem glühte sein Schwert ganz leicht in einem dunklen Lilaton. Es war eine Sith-Artefaktwaffe, die ihm nicht nur seine große Macht verlieh, sondern ihn auch hat wahnsinnig werden lassen, das weiß ich inzwischen. Vor Urzeiten muss eine große Schlacht zwischen Jedi und Sith im Urwald ganz in der Nähe des Tempels stattgefunden haben, und die Überbleibsel aus jener Zeit waren es, hinter denen wir in der Hauptsache her waren. Damals wusste ich von dem Schwert lediglich, dass er es wie seinen Augapfel hütete und immer bei sich hatte, selbst wenn er schlief, falls er es überhaupt tat. Er sprach auch kaum über die Waffe, entsprechend wenig wusste ich damals darüber.

Ich muss ihn mit großen Augen angesehen haben, als er sich mir wortlos näherte, und ich hatte große Angst. Als er vor mir stand, verpasste er mir eine wahrscheinlich durch die Macht verstärkte schallende Ohrfeige, die so heftig ausfiel, dass es mich mit der Seite aufs Bett zurückwarf. Nun war klar, warum er hier eindrang, die Befürchtungen bewahrheiteten sich also. Ich hoffte nur, es würde nicht ausarten. Ich hatte ja keine Ahnung.

"Meister. Ihr wisst, dass ich immer mein Bestes gebe und es nicht meine Absicht ist, Euch zu enttäuschen. Es tut mir wirklich sehr leid, Euch wütend gemacht zu haben, und ich verspreche, noch härter zu trainieren. Gleich nach dem Aufstehen fange ich an. Ich..."

Beeilte ich mich infolgedessen zu sagen, während ich mich erneut aufrichtete und mit der Hand meine bestimmt dunkelrote Backe hielt, doch zu spät. Bevor ich reagieren konnte, riss er mir die Hand weg, um mich nochmals an derselben Stelle zu schlagen. Dabei brüllte er:

"Du bist so unfähig! Du beherrschst nicht einmal die kleinste Levitation, nach all der Zeit, die ich mit dir verschwendet habe! Selbst die dümmste Schweinebacke da draußen ist inzwischen weiter als du. Was kannst du eigentlich?"

Im Gegensatz zu mir beherrschten die anderen Schüler die Macht ein wenig, nichts beeindruckendes, aus meiner heutigen Perspektive, doch sie taten es und ich eben nicht. Er zog mich an den Haaren aus dem Bett, um mich auf den Boden zu werfen. Ich schrie vor Schmerzen, als er mich ein weiteres Mal mit Machtblitzen traktierte.

"Du hat mich betrogen!"

Durch die elektrischen Entladung verkrampften meine Muskeln und ich konnte gar nicht anders, als gekrümmt auf den Boden zu liegen und die Tortur hilflos zu ertragen. Das Zimmer wurde durch die Blitze in ein unheimliches Licht getaucht, und ich konnte in seinem Gesicht sehen, wie er jedes Mal nur noch zorniger wurde. Selbst jetzt konnte ich erkennen, dass das unheimliche lila Glühen immer stärker und stärker wurde.

"Aufhören! Bitte hört auf, Meister! Ich habe Euch niemals belogen oder betrogen! Ihr habt doch selbst gesagt, dass die Macht außergewöhnlich stark ist in mir, und ich habe Euch völlig vertraut. Niemals wäre ich von selbst auf so etwas gekommen. Ihr braucht mich auch nicht länger ausbilden, wenn ihr dies nicht mehr wünscht, und ich tue alles, was ihr von mir verlangt, aber bitte hört endlich auf!"

Schrie ich und weinte, als die Schmerzen immer unerträglicher wurden. Endlich, nach einer scheinbaren Ewigkeit legte er eine kurze Pause ein, und ich nutzte die Gelegenheit, um aufzuspringen und zu fliehen, doch ich kam nicht weit. Ein Machtstoß erfasste mich von hinten und ließ mich mit dem Kopf voraus gegen die Steinwand knallen. Halb benommen sank ich zu Boden und ließ dabei die Bettdecke fallen, die ich immer noch mit beiden Händen festgehalten hatte.

Mein Meister zog mich unmittelbar darauf wieder hoch und drückte mich gegen die Wand. Ich sah den Wahnsinn in seinen Augen und spürte seinen heißen Atem im Gesicht. Doch mit einem Male veränderte sich ein Blick zu etwas, was ich in dem Ausmaß noch nie zuvor an ihm bemerkt hatte. Es war natürlich kein Wunder, dass er meinen Körper immer schon attraktiv, wenn nicht erregend fand, und so hatte er ihn zweifellos auch noch nicht zu sehen bekommen. Außerdem vermischte es sich mit dieser irrsinnigen Wut, die in ihm brodelte.

"Alles, was du jemals tun könntest, würde mich nicht für all die Mühen entschädigen, die ich an dir verschwendet habe!"

Zischte er, und mit diesen Worten levitierte er mich durch den Raum, um mich unsanft auf mein Bett fallen zu lassen und sich, nachdem er sich seiner Robe entledigt hatte, auf mich zu stürzen. Ich war zu geschwächt und betäubt, um mich in diesem Moment dagegen wehren zu können, und hätte mir bis dato trotz allem nicht vorstellen können, dass er zu derartigem fähig sei. Gleichzeitig hatte ich Todesangst und dachte wirklich, ich würde diese Nacht nicht überleben. Er fasste mich grob am Kinn, um meinen Kiefer zu öffnen und zwischendrin schlug er mich immer wieder mit der freien Hand. Diese Bilder wurden mir erst eben wieder präsent, während ich mich bis dahin nur noch vage daran daran erinnern konnte, ihm meinen Körper angeboten zu haben, um ihn zu beschwichtigen. Doch jetzt wird mir klar, dass es damals völlig anders ablief als in meiner Vorstellung, und ich sehe wieder sein hässliches, zerfressenes, bärtiges Gesicht so knapp über meinem. Ich bekam keine Luft mehr und er hörte einfach nicht mehr auf.

Ich dachte, ich hätte nichts mehr zu verlieren. Ich biss ihn in die Zunge, und als er vor Schmerz aufschrie und hochschreckte, schlug ich ihn ins Gesicht und stieß ihn mit einem Bein aus meiner Schlafstätte. Aufgesprungen, mit ihm zwischen mir und dem Ausgang griff ich ihn erneut an und versuchte, sein Schwert zu erreichen, doch ich war noch einmal zu langsam. Sein Machtstoß erfasste mich einen Moment zu früh, er schleuderte mit solcher Wucht zurück aufs Bett, dass es in der Mitte nachgab und die Kante mich am Hinterkopf traf. Er warf sich wieder auf mich, die ich in einer Kuhle lag, ohne sich dafür zu interessieren, umfasste meinen nackten Oberkörper und es begann von neuem. Es gelang mir schließlich in meiner Verzweiflung, ihn trotzdem von mir hoch- und wegzustemmen, doch dies schien ihn nur noch rasender zu machen. Sein Speichel tropfte auf mein Gesicht - es war das ekelhafteste, was ich je erlebt hatte. Eine unsichtbare Schlinge begann damit, meinen Hals zuzuschnüren und ihn zu mir hin zu ziehen. Es dauerte nicht lange, bis ich ihn nicht mehr halten konnte. Er ließ mir wieder ein wenig Luft, doch nur so viel, dass er mit mir dennoch anstellen konnte, was er wollte. Er lag schwer auf mir und hielt meine Oberarme links und rechts neben meinem Kopf fest. Ich erinnere mich noch daran, dennoch meine Beine aneinandergepresst zu haben um ihn an seinem Tun zu hindern, so fest, als wollte ich ihn darin zerquetschen, wie der Dorn seiner Gürtelschnalle meinen Oberschenkel aufriss und an den Geschmack von Blut im Mund, doch an nichts mehr danach. Ich muss ohnmächtig geworden sein, und in diesem Moment verlor ich auch die Vision.
«

Brianna schüttelte traurig den Kopf. Ihr Herz schlug schnell vor Aufregung und sie wusste, dass sie ohne fremde Unterstützung nicht die Kraft gehabt hätte, so offen darüber zu reden. Auch so war sie zwischendrin immer wieder einmal ins Stocken geraten als ob es ihr die Kehle zuschnürte und zum Schluss hatte sie immer schneller und erregter gesprochen. Jetzt nutzte sie die Zeit, um sich noch einmal ein wenig zusammenzunehmen.

"Wahrscheinlich will ich gar nicht wissen, was er danach noch alles mit mir gemacht hat. Was ich weiß ist, dass ich am anderen Morgen ohne Decke und blutverschmiert in meinem sehr in Mitleidenschaft gezogenen Bett liegend aufwachte, als es längst hell war. Am liebsten hätte ich alles liegen und stehen gelassen und wäre sofort weggerannt, doch ich war kaum in der Lage, aufzustehen. Mir tat alles weh und ich fand eine ganze Menge an Verletzungen, die ich mir nicht erklären kann, mein Meister scheint sich also von meiner geistigen Abwesenheit wohl nicht gestört zu haben.

Er kam zwar mit einer ganz eigenen Geschichte von den Vorgängen der letzten Nacht an, eben jener, ich hätte mich ihm angeboten, um ihn milde zu stimmen, und nach anfänglichen heftigen Auseinandersetzungen muss er mich mit der Zeit tatsächlich irgendwie dazu gebracht, sie selbst zu glauben und die wahre Begebenheit zu vergessen oder zu verdrängen. Bis ich mich nunmehr an sie erinnerte."

Die Echani seufzte und ließ ihre Blicke über die Jedi und die Reihen verwirrter Talz schweifen. Näher als der Rest schien Keh Fah zu sein, und wenn sie die fremden Gesichter wenigstens ein bisschen lesen konnte, schien er besorgt um sie zu sein.

"So endete auch meine Unterweisung in den Wegen der dunklen Seite. Wir versuchten es zwar später erneut ohne den geringsten Erfolg, doch letztendlich endete es hier, denn ich war unfähig, ihm von diesem Zeitpunkt an jemals wieder zu vertrauen."

Schloss sie, und begann sich auf einmal zu wundern, als ihr urplötzlich dieser Zusammenhang auffiel. Sarid, Kestrel und sie hatten sich über Vertrauen unterhalten, sowie aufgrund dessen Fehlen nicht in der Lage zu sein, die Macht zu benutzen. Wenn Vertrauen der Schlüssel zu allem war?

Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 
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[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

So hilflos und schwach wie ein betäubtes Tier in einem Käfig wie in diesem Augenblick hatte Kadajj sich selten gefühlt – eigentlich hatte sie noch nie eine solche körperliche und seelische Schwäche erlebt. Schlimm war auch, dass sie sich nirgendwohin zurückziehen konnte, um sich auszuruhen und sich und ihr Kind vor diesem Ansturm an Gefühlen zu schützen.

Sarids Worte klangen halbwegs tröstlich – sie bestätigte ihr, dass es eine Vision gewesen sein musste, die die Gegenwart oder die Zukunft betraf, aber dass das Gesehene nur ein mögliches Ereignis wäre, welches vielleicht komplett anders abgelaufen war.

„Aber ich habe deutlich die Gefahr gespürt – und die Talzkinder sagten mir, dass ich auf ihn aufpassen müsste – so etwas kann ich doch nicht ohne Grund gesehen haben!“,


wandte sie auf die Erklärung der Corellianerin ein, die ihr anschließend jede Aussicht nahm, die Höhle verlassen zu können. Immerhin würde der nachlassende Sturm eine Com-Transmission zu lassen und Sarid versicherte ziemlich überraschend, dass sie gehen könnte, falls Josea sich wirklich in Gefahr befinden würde.

Erst jetzt bemerkte sie, dass sich Rilanja zu ihr gesellt und tröstend, wenn auch etwas zaghaft, den Arm um sie gelegt hatte. Gleichzeitig spürte sie auch Sarids Berührung – neben dem körperlichen Kontakt glaubte sie eine Art Angebot wahrzunehmen, das sich allerdings außerhalb der Grenzen ihres Bewusstseins befand. Etwas Instinktives in ihr drängte sie, die Grenze zu öffnen und das Angebot anzunehmen – und weil sie erkannte, dass dieses instinktive Bewusstsein zu ihrem kleinen Krieger gehörte, ließ sie die Barriere fallen.

„Danke, Sarid – er hat gesagt, dass ich auf Euch hören soll, und das will ich tun, so gut ich kann,“


blickte sie zu der Jedi-Meisterin auf, erhob sich und wandte sich Rilanja zu.

„Vielen Dank auch dir, Rilanja. Du hast eigentlich gar keinen Grund soviel Mitgefühl zu zeigen – ich will versuchen, etwas netter zu dir zu sein. Ist aber keine Freikarte, mir mein Gehör zu massakrieren, nur dass wir uns richtig verstehen,“

schärfte sie ihr ein und drückte sie rasch, bevor die Falleen irgendetwas erwidern konnte. Kaum, dass sie sie losgelassen hatte, spürte sie eine Art Schlag – und sah, dass Brianna etwas weiter vor ihr mit blutigen Händen von der Höhlenwand zurücktaumelte und zu weinen begann.

„Was zum…“

stieß sie hervor, als ein stechender Schmerz in ihrem Innersten explodierte. Der Rattataki blieb die Luft weg und wurde von großer Panik erfasst, denn ihr Baby litt und wehrte sich gegen irgendetwas, wie noch einige Minuten zuvor, als sie den Schrei gehört hatte.

Kadajj war so durcheinander von den Emotionen, die von innen und von außen auf sie einstürmten, dass sie sich an die Höhlenwand lehnte, die Augen schloss und schützend die Arme um ihren Bauch legte. Ihr Ungeborenes war noch zu klein, als dass es ihr klar mitteilen konnte, was es störte – sie wusste nur, dass der kleine Krieger mit der Gesamtsituation unzufrieden war und nur mit diesem innerlichen Aufruhr sein Missfallen äußern konnte.

‚Oh, bitte beruhige dich, verd’ika – ich werde deinen Vater anrufen, sobald ich zu Tardis durchkomme – …’

Von Brianna und Meisterin Skyfly drangen undeutliche Gesprächfetzen zu ihr vor, was auch immer es war, es schien dem Ungeborenen nicht zu gefallen, was von der Echani ausging. Ob er sich daran erinnern konnte, als die Silberhaarige nach seiner Existenz gespürt hatte? Sie war so glücklich und euphorisch gewesen, als sie das werdende Leben in Kadajjs Körper wahrgenommen hatte. Und nun saß sie wie ein Häuflein Elend da und weinte. Nicht, dass ihr die Frustepisoden ihrer Freundin neu waren – das war hier noch ein Stück weit anders, irgendwie so tiefgreifend, dass es sogar ihr ungeborenes Kind spüren konnte.

Kadajj fühlte sich zerrissen – sie musste so schnell wie möglich herausfinden, wie es Josea ging, und sie musste dafür sorgen, dass Brianna aufhörte, ihre negativen Emotionen zu verbreiten. Doch was sollte sie als Erstes tun? Beides verursachte ihrem Kind großes Unbehagen, aber sich um beides gleichzeitig kümmern konnte sie auch nicht.

Mit einer stillen Entschuldigung an die Echani riss sie kurzentschlossen ihr Com vom Gürtel und rief Levon in der Tardis an. Das Wartesignal blinkte einmal kurz flackernd auf dem Display auf, dann verlosch es wieder. Die atmosphärischen Störungen waren immer noch zu stark für einen stabilen Empfang, doch eine Verbindung schien nun nicht mehr ganz so unmöglich.

Wenigstens ein hoffnungsvoller Lichtblick, und Kadajj konnte nun nachsehen, was mit Brianna los war. Sie wirkte ein wenig ruhiger, als noch vor ein paar Augenblicken, doch was die Rattataki hörte, war schier unglaublich und sie musste alles an Ausgeglichenheit aufbieten, was Sarid ihr gegeben hatte, um nicht zu schreien und die Schmerzen ihres Kindes zu lindern.

Mit beiden Händen vor den Mund gepresst, verfolgte sie das Ende von Briannas Leidensgeschichte, und dann konnte sie nicht mehr.

"Bitte hör auf damit, du tust ihm weh,"

rief Kadajj von innen und von außen gequält, sprang auf und rannte zum Höhlenausgang, während sie sich dafür schämte, ihre Freundin im Stich zu lassen.

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz
 
Höhle nahe dem Tarz-Dolf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja

Ganz perplex von den vergleichsweise freundlichen Worten der Rattataki blieb Rilanja noch einen Moment hocken, bevor sie sich aufrichtete und etwas perplex von ihrer Meisterin zu Kadajj schaute. Was war da eben geschehen? Irgendwie hatte es sich angefühlt wie... wie eine biologische Unstimmigkeit nach dem Genuss eines Hülsenfruchtauflaufs, und dann war sie verschwunden.

Hast du mit ihr... Ich meine, irgendwas mit der Macht? Es hat sich irgendwie so angefühlt wie... nun... als ob irgendwo der Druck rausgegangen wärs...

Die Falleen dachte einen Moment nach, und fügte dann hinzu,

Also bei Kadajj. Das sie irgendwie entspannter wurde meine ich. Und ich hatte das Gefühl das da irgendwas... ich weiß nicht... komisch?

Etwas hilflos sah sie die Kahlköpfige an, die ihre Aufmerksamkeit mittlerweile Brianna zugewandt hatte. Die Weißhaarige schien momentan ihre eigenen Probleme zu haben, und diese beinahe gekonnt in Szene zu setzen. Natürlich reichte es nicht für einen Holokinofilm, aber natürlich kam es hier nicht darauf an auf Dinge wie Dramaturgie und Kameraführung zu achten. Und vielleicht lösten sich ihre Sorgen dann wenigstens auf ohne das Sarid wieder nachhelfen musste.
Irgendwie hatte die Menschin die ganze Zeit, die sie hier auf Alzoc III verbracht hatten damit zu tun gehabt sich um die Sorgen und Nöte anderer zu kümmern. Dabei hatte sie doch sicher auch eigene, oder? Also nicht, das Rilanja ihr die wünschen würde, aber hatte nicht jeder seine eigenen Problemchen? Irgendwie tat ihr ihre Meisterin leid, und sie würde ein Auge auf sie haben müssen, schließlich war hinlänglich bekannt was mit erfahrenen Jedi passierte, die keinen ausreichenden Kontakt zu ihren Kollegen hielten.
Sie wurden entweder selbstherrliche Sith, die dann von ihren ehemaligen Freunden getötet werden mussten, oder endeten als Gebrauchtspeederverkäufer auf abgelegenen Raumstationen, wo niemand Speeder brauchen konnte. Und Rilanja wollte ihre Meisterin weder töten, noch ihr aus Mitleid einen Speeder abkaufen müssen.
Allerdings wollte sie Sarid nicht davon abhalten ihre Pflicht zu tun und sich um Brianna zu kümmern. Mittlerweile fragte sich die Grüngeschuppte selbst, was ihrer Padawankollegin widerfahren war, doch sie wollte nicht versuchen sich aus den aufgeschnappten Gesprächsfetzen ein Bild zu machen - der Erfahrung nach waren ihre Gedanken dazu viel zu holistisch geprägt, und am Ende würde sie etwas einfließen lassen, was üblicherweise nur nach Mitternacht gezeigt wurde, und das war hier sicherlich nicht zutreffend.


Sarid, ich... Also, ich will dich nicht davon abhalten Brianna zu helfen, aber... also... wir sollten bei Gelegenheit über Kadajj reden, also was sie gesagt hat als sie gedacht hat Josea wäre... aber das ist ja eigentlich nicht meine Sache, ich dachte nur... Entschuldige mich bitte.

An ihrer Meisterin vorbei hatte die Falleen den Weg der Kalkkahlen verfolgt, und für ihren Geschmack bewegte sich Kadajj etwas zu forsch auf den Höhleneingang zu. Das die Rattataki auf dumme Gedanken kam stand außer Frage, aber Rilanja war sich nicht sicher ob sie sie trotz aller Warnungen nicht vielleicht doch in die Tat umsetzen würde.
Und da sie bereits viel Todesangst in ihre Beziehung zu der kriegerischen Mitpadawan investiert hatte würde sie sie jetzt nicht einfach so in den Schneesturm wetzen lassen. Wofür hätte sie denn dann gelitten?
Noch im Laufen aktivierte die Falleen ihre mächtigste und in den falschen Händen zerstörerischste Waffe.


Bedeutet das jetzt eigentlich auch, das wir uns über Holofilme unterhalten können? Du musst doch sicher auch welche gesehen haben, vielleicht nicht bewusst, aber vielleicht hast du mal jemanden in einem Kino massakriert? Ich mein ja nur, es gibt so viel gute Actionfilme, und ich frage mich jedes Mal, was davon echt ist, also machbar wäre. So was fragst du dich sicher nicht, weil du es weißt, oder? Es gibt da so eine Filmreihe, die nennt sich Datenfeld, in der hüpfen alle immer so komisch herum. Nun, eigentlich war nur der erste Teil besonders, in den anderen hüpfen sie gar nicht mehr so nennenswert. Aber ich hab mich immer gefragt ob die wirklich auf Coruscant in den Straßenschluchten gedreht haben oder auf einem Mond mit geringer Schwerkraft, wie es manche behaupten.

Mit der Deckung ihres Redeschwalls schob sich Rilanja zwischen den Ausgang undihre Mitpadawan. Dabei warf sie Sarid einen Blick zu, um sich ihrer Rückendeckung zu versichern für den Fall, das Kadajj nicht mehr länger warten wollte mit der Komm-Nachticht

Ich lass dich hier nicht raus solange der Sturm noch... stürmt,

meinte Rilanja schließlich, und verzichtete auf die eher schwache Pointe eines ‘nur über mein schweigendes Mundwerk’.


Höhle nahe dem Tarz-Dolf - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja
 
Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Sarid schüttelte andeutungsweise den Kopf als Kadajj die Talzkinder erwähnte.

Nur du weißt, was du in der Vision gesehen hast. Die Talzkinder können davon nichts wissen. Nur du hast eine so enge Verbindung zu diesem Mandalorianer, dass du Warnungen für ihn durch die Macht erhalten kannst. Aber man auch nicht bei jeder Warnung gleich vom Schlimmsten ausgehen, Kadajj. Ich muss zugeben ich weiß nicht allzu viel über Mandalorianer, was über die üblichen Klischées hinaus geht. Aber er wird bestimmt wissen, dass Sith etwas über seiner Kragenweite sind. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du dir einen so dummen Partner ausgesucht hättest, der sich blindwütig auf den nächsten Sith stürzt. Dafür sind die Sith viel zu berühmt-berüchtigt.

Ermutigte Sarid sie nochmals nicht sofort vom Schlimmsten auszugehen. Es freute die Corellianerin auch, dass die Rattataki ihr Angebot nach etwas seelischer Machtunterstützung annahm. Das konnte Kadajj auch wirklich brauchen. Außerdem konnte es für das Kind bestimmt auch nicht angenehm sein, wenn seine Mutter so am Boden zerstört war. Es war schließlich ihre Pflicht das Kind zu schützen, nicht es zu verunsichern. Es war ohnehin so eine Sache mit vermutlich machtsensitiven, ungeborenen Kindern. Man konnte nie so wirklich sagen, was sie schon alles aus ihrer Umgebung durch die Macht mitbekamen. Zudem bestätigte das, was Sarid schon vermutet hatte - das Kind spürte mehr von seiner Umgebung als man vielleicht zutraute.

Keine Ursache, Kadajj. Wir sind doch schließlich ein Team. Wir helfen uns, wenn jemand Hilfe braucht.

Bekräftigte die erfahrene Jedi nochmals. Währenddessen schien allerdings Brianna bei ihren Visionen auf die eine oder andere Art vorwärts gekommen zu sein. Was mochte sie wohl so verstört haben, dass sie mit bloßen Händen auf die Höhlenwand einschlug - mit den zu erwartenden Resultaten. Ähnlich alarmiert wie Kadajj beobachtete Sarid für einen Moment die Szene. Dann hatte ihre eigene Padawan noch Fragen an sie.

Weißt du, Rilanja, es gibt durch die Macht mehr Möglichkeiten anderen dabei zu helfen ihre Fassung wiederzufinden. Man kann seine eigene Stärke, Ruhe und Ausgeglichenheit durchaus teilen, indem man anderen diese Gefühle spüren lässt. Genau das habe ich getan, ich habe ihr das angeboten und Kadajj hat das Angebot gerne angenommen. Das kann ich dir bei Gelegenheit mal zeigen.

Die nächsten Bemerkungen der Falleen hatte Sarid allerdings nicht erwartet. Rilanja riet der Jedi-Advisorin in der Tat erst der Echani zu helfen. Sie selbst nahm sich wieder um Kadajj an. Genau jene Padawan, von der sie zuvor halbe Todesängste ausgestanden hatte und von der Sarid am wenigsten geglaubt hätte, dass die Falleen ihr so bereitwillig beistand und half so gut sie konnte. Die Entwicklung Rilanjas war ziemlich bemerkenswert in der Hinsicht. Im Vergleich zu der Ersatzteilhändlerin, die sie noch vor ein paar Wochen gewesen war, war sie in der kurzen Zeit viel reifer geworden. Sie schien fast über sich hinaus zu wachsen, ja, sie war schon eine echte Hilfe, was Sarid so schnell von ihr gar nicht erwartet hatte. Nicht, nachdem sich Grünschuppige anfangs derart ängstlich und unsicher hinter ihr versteckt hatte. So gesehen ging aus diesem Problemen zumindest eine gestärkt daraus hervor - Rilanja und vielleicht auch Brianna, wenn sie den ersten Schock erstmal verdaut hatte. Wie Kadajj sich entwickelte hing derzeit noch davon ab, ob der Vater ihres Kindes wie von ihr befürchtet ums Leben gekommen war oder nicht.

Dankbar nickte Sarid ihrer Padawan zu.


Danke. Und sag ihr, dass sie ihr Kind genauso von der Macht abschirmen kann wie sie sich selbst. Vielleicht hilft ihr das.

Erwiderte Sarid schlicht, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, welches mehr sagte als tausend Worte. Dann ließ die Corellianerin sie gehen und bekam nur noch die letzten Sätze von Briannas Worten mit. Aber allein schon ihr Tonfall und als sie zwei Talz sanft bei Seite geschoben hatte auch ihre Mimik sagten mehr als genug. Die Echani war tief verletzt, vermutlich von dem, was durch die Visionen an die Oberfläche ihres Bewusstseins gezerrt worden war. Erinnerungen, die sie hatte unbedingt vergessen wollen. Sarid warf Kestrel einen hilfesuchenden Blick zu in der Hoffnung, dass diese ihr kurz zusammenfassen konnte, was sich genau ereignet hatte und was Brianna so mitgenommen hatte, ohne dass diese selbst es nochmal wiederholen musste. Behutsam ging die Corellianerin neben der Echani in die Knie. Sie kramte dabei in ihren Taschen, ob diese etwas enthielen, was sie auf Briannas blutenden Hände legen konnte. Schließlich fand Sarid ein sauberes Taschentuch, mit dem sie vorsichtig das Blut abtupfte, nachdem sie die Hände der Padawan sanft zu sich her gezogen hatte.

Es ist keine Schande zu weinen, Brianna, genauso wie jeder von uns Gefühle wie Wut, Zorn, Verzweiflung oder Angst kennt. Sage mir, wie fühlst du dich, tief drinnen, jetzt wo du dir um einiges bewusster geworden bist, was dir dein vorheriger Meister angetan hat. Und ich sagte fühlen, nicht denken.

Damit versuchte Sarid erstmal die bei vielen reflexartig kommenden Gedanken an Rache oder Vergeltung nach schlimmen Erlebnissen oder großem Unrecht zu verdrängen und den Fokus ihres Bewusstseins auf sich selbst zu lenken. Sarid hoffte auf eine Art Erleichterung, auf eine ganz bestimmte Trotzreaktion, eine Rückkehr ihres Kampfeswillen sich nicht unterkriegen zu lassen, womit die Echani ja ihr ganzes Leben hatte kämpfen müssen und was Brianna wohl auch die meiste Zeit am Leben gehalten hatte. Während die dunkelblonde Jedi noch in die blassblauen Augen der Padawan blickte, kam ihr besonders Briannas letzter Satz ins Gedächtnis. Diese hatte offenbar schon einmal erfahren wie schmerzlich es ist, wenn Vertrauen verraten und missbraucht wurde. Konnte es nicht sein, dass dies die Echani auch davon abhielt sich voll und ganz auf die Macht einzulassen, aus Angst wieder so sehr verletzt zu werden? Angesichts des derzeitigen seelischen Zustands der Weißhaarigen und den Wellen des Schmerzes, die Sarid in der Macht von ihr ausgehen fühlte, war es jedenfalls offensichtlich, dass die Echani bis auf den Grund ihrer Wesens erschüttert war. Umso wichtiger war es jetzt ihr behutsam dabei zu helfen sich wieder aufzurichten.

Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Aufmerksam beobachtete die Ritterin ihre Padawan, welche sich nach und nach anscheinend erinnern konnte. Ihre Worte bezüglich, was sie bei Brianna beobachtet und gehört hatte, schienen dabei zu helfen. Doch, was Kestrel beunruhigte war, die aufkeimende Wut ihrer Padawan und die darauf folgende heftige Reaktion. Erschrocken sah sie zu wie ihre Padawan mehrfach gegen die Höhlenwand schlug und dies so heftig, dass sie sich selbst dabei verletzte. Kestrel wusste nicht genau, wovon Brianna sprach, doch es musste etwas heftiges sein, woran sie sich erinnerte und wie sie sagte, war es etwas, was sie völlig falsch in Erinnerung gehabt hatte und beinahe vergessen hatte. Als ihre Freundin sich endlich nieder ließ, nutzte die Ritterin die Gelegenheit und näherte sich ihrer Padawan langsam und vorsichtig und versuchte ihren Arm zu ergreifen und sandte ihr beruhigende Energie, damit sich die Echani beruhigte und sich nicht weiter selbst verletzte. Kestrel schwieg während der ganzen Zeit und ließ Brianna reden und schließlich schien die Padawan mit viel Mühe den Mut zu gefasst zu haben ihr zu sagen, was passiert war. Mit abgebrochener und kleinlauter Stimme brachte ihre Freundin es endlich heraus und die Ritterin sah sie entsetzt an, so dass sie selbst gar nicht wusste, was sie darauf sagen sollte. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie war auf alles gefasst gewesen, auf viele Grausamkeiten eines dunklen Jedi, aber dass...war weit über dem gewesen, was sie sich vorgestellt hatte.

„Brianna....das ist ja furchtbar! Ich...ich...weiß gar nicht, was ich sagen soll.“

Keuchte die Ritterin fassungslos und es tat ihr selber so weh, was ihrer Freundin und Padawan angetan worden war, dass ihr selbst fast die Luft zum Atmen geraubt wurde. Sie spürte wie auch Zorn in ihr hochkam auf den Mann, der ihrer Freundin das angetan hatte, doch sie versuchte jene Wut für sich zu behalten und zum Schweigen zu bringen. Es brachte nichts, wenn sie neben Brianna auch noch völlig wütend wurde und sie dann beide gemeinsam gegen die Höhlenwand schlugen, doch Kestrel verstand nun den Drang ihrer Padawan, wieso sie dies getan hatte, denn ihre Hand zuckte ebenso verführerisch. Stattdessen bildete sie jedoch eine Faust, drückte einmal heftig zu, so dass sich ihre Fingernägel in die Handinnenflächen bohrten und lockerte dann ihren Griff wieder. Zumindest hatte sie das für den Moment beruhigt.
Brianna erzählte unterdessen, was genau vorgefallen war und Kestrel ergriff weiterhin unterstützend die Hand von Brianna, um sie und nun auch sich selbst mit der Macht zu beruhigen. Immer wieder standen auch der Ritterin Tränen in den Augen, während Brianna immer mehr über das schreckliche Ereignis berichtete. Die 21-jährige musste sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass sie jetzt nicht selbst vor der Padawan zusammenbrechen durfte, denn sie selbst musste die Stütze für Brianna sein, doch es fiel ihr schwer, da die Echani ihr so leid tat. Was hatte sie da alles durchmachen müssen. Da war so vieles kein Wunder mehr, wieso die Padawan Schwierigkeiten in der Macht gehabt hatte. Es ergab alles einen Sinn und Kestrel schämte sich sogar dafür, wenn sie vielleicht ab und zu zu streng zu ihrer Padawan gewesen sein könnte.
Die furchtbare Geschichte wurde von Brianna so detailliert erzählt, dass Kestrel die ganze Szene richtig vor Augen hatte, so dass sie mehrfach ein Schaudern unterdrücken musste. Was war ihre Padawan nur für einem schrecklichen Scheusal in die Arme gelaufen?! Bilder von ihrer Flucht von Korriban, wo die Verbrecher auf dem Schiff gewesen waren, mit dem sie geflohen waren, kamen ihr wieder in den Sinn. Beinahe wäre ihr dort ähnliches widerfahren, hätte Brianna es nicht verhindert, da sie selbst zu dem Zeitpunkt unfähig gewesen war, sich zu wehren. Dennoch, dass, was ihre Padawan da erzählte...übertraf bei weitem alles, was sie je gehört oder sich gar hätte vorstellen können. Schon alleine die Folter, die er ihrer Padawan angetan hatte und dann noch dieses skrupellose Verhalten, obwohl Brianna sogar ohnmächtig gewesen war.
Kestrel musste für einen Moment selbst die Augen schließen, um das Ganze zu verdauen. Traurig und schockiert von dem Ganzen sah sie ihrer Padawan schließlich in die Augen und umarmte sie lange, ehe sie die kräftige Frau wieder los ließ. Als sie sich lösten, liefen nun Kestrel die Tränen über die Wangen, die sie nicht mehr aus Mitgefühl zurückhalten konnte. Es war bestimmt nicht falsch ihrer Padawan ihre Gefühle zu zeigen, sonst glaubte jene vielleicht noch, sie wäre ein Eisklotz, dem das alles nicht nahe ging.


„Das tut mir so leid. Das ist echt heftig und dein alter Meister war wirklich ein mieses....mir fehlen wirklich die Worte, was so viel Skrupellosigkeit noch ausdrücken könnte. Es tut mir wirklich so wahnsinnig leid.“

Rang Kestrel nach Worten und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht.


„Du hattest in deinem Leben wirklich so viel Pech. Ich dachte schon immer, ich hätte viel Pech gehabt aber du...ich bewundere dich wirklich, wie du noch aufrecht stehen kannst. Da kann ich mir sogar jede menge Scheiben abschneiden, wenn ich daran denke, bei welchen im Vergleich banalen Sachen ich fast gefallen bin.“

Meinte Kestrel und atmete tief durch.

„Du bist wirklich eine starke Frau, Brianna. Damit meine ich nicht nur deine Körperkraft sondern, das hier drinnen.“


Meinte Kestrel und klopfte sich aufs Herz.

„Es ist für mich jetzt überhaupt nicht mehr verwunderlich, weshalb du die Macht so schwer zulassen kannst und mit deinem Mut und deiner Durchhaltekraft...habe ich überhaupt keine Bedenken, dass wir das auch noch zusammen hinbekommen werden. Jetzt, wo wir wissen, was tief in dir geschlummert hat. Ich hatte schon irgendwie erwartet, dass da mehr ist in deinem Unterbewusstsein aber DAS...nein, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Es ist wirklich furchtbar. Das muss doch wirklich jegliches Vertrauen zu ihm und zur Macht erschüttert haben...“

Meinte Kestrel und umarmte ihre Padawan abermals und streichelte dabei sanft den Hinterkopf der Echani und deren silbernes Haar. Die Ritterin hatte das Gefühl, dass es ihnen beiden gut tat. Schließlich löste sich Kestrel wieder von ihr und holte tief Luft und merkte erst jetzt die Blicke der Talz und Sarid, welche sich durchschlängelte und sich schließlich zu ihnen setzte und sich um die Hand von Brianna kümmerte und ihr erklärte, dass es nicht schlimm war ihre Gefühl zu zeigen, was auch Kestrel innerlich beruhigte, da sie selbst ihre Gefühle nicht hatte zurückhalten können. Nicht bei dieser heftigen Geschichte, die ihr selbst weh tat, da ihr Brianna so leid tat. Sie wünschte sich, sie hätten sich schon früher gekannt und sie hätte ihrer Padawan damals helfen können, doch das Ganze war nicht mehr Rückgängig zu machen. Es war passiert. Die 21-Jährige bemerkte schließlich den fragenden Blick von Sarid und Kestrel seufzte erschöpft und sah zu Brianna.

„Darf ich es ihr kurz erzählen?“


Fragte Kestrel schließlich, da sie sich vorstellen konnte, dass es Brianna so schon schwer genug gefallen war, es überhaupt zu erzählen und alles doppelt zu erzählen, wollte sie ihrer Padawan nicht zumuten. Als sie die Bestätigung bekam, atmete Kestrel tief durch, ehe sie sich wieder an Sarid wandte.

„Sie hatte wieder eine Vision von ihrem dunklen Meister. Sie hatte bei ihm im Training abermals versagt und wurde von ihm deshalb grausam gefoltert und schließlich sogar... .“


Kestrel merkte, dass es selbst ihr schwer fiel die Geschichte zu wiederholen.

„....er hat sie während der Folter..... vergewaltigt und dies bis zur Bewusstlosigkeit, was ihn scheinbar nicht einmal gestört hat, da er dennoch weitergemacht hat... . Zum Schluss hat das Scheusal ihr auch noch eine falsche Erinnerung daran eingepflanzt.“

Meinte Kestrel schwer durchatmend. Mehr schaffte auch sie nicht mehr dazu zu sagen und versuchte den Hass auf diesen dunklen Mann zu minimieren, der in ihr brodelte. Sie atmete mehrfach tief durch und versuchte sich durch die Macht zu beruhigen, was ihr auch ganz gut gelang.

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Natürlich war Brianna aufgewühlt, keine Frage. Wenn man gerade die vermutlich größte Lüge seines Lebens aufgedeckt hat, kann man nur schwerlich gelassen bleiben. Doch reagierte sie nicht schockiert auf eine Nachricht, die einen durchaus schockieren konnte, wenn nicht musste. Sie war wütend auf ihren Meister, weil er sie noch schwerer misshandelt hatte als sie geahnt hatte. Sie war sehr unglücklich, lediglich benutzt worden zu sein wie ein würdeloses Objekt, ein Schicksal, dem sie in ihrem Leben mehrmals entgangen war und das sie mit Abermillionen anderer Frauen gemein hatte und nicht nur ihnen. Sie war eine jener vielen Wesen, die einer anderen Personen vertrauen mussten, weil sie auf sie angewiesen waren, und deren Vertrauen bitter enttäuscht worden waren. Doch war sie fassungslos ob der Erkenntnis? Nicht so richtig, denn irgendwie hatte sie es immer gewusst. Es war tief in ihrem Unterbewusstsein begraben worden, ein Teil von ihr, der die traumatischen Erlebnisse am liebsten verdrängen und vergessen wollte, hatte Dar Nimthir willkommene Unterstützung geleistet. Trotzdem hätte sie sich unter normalen Umständen nie daran erinnern können, so gut war die Information vor ihrem Bewusstsein verborgen gewesen. Hätte man sie noch vor einer Stunde danach gefragt, sie hätte steif und fest abgestritten, dass sich jemals etwas in der Art ereignet hätte, und es wäre nicht so unmöglich gewesen, dass es jemand getan hätte. Noch nie hatte sie jemandem wirklich ihre ganze Lebensgeschichte erzählt, doch wenn, hätte ein aufmerksamer Zuhörer an manchen Stellen womöglich bemerkt, dass ihr Leben keinen Sinn ergab. Inzwischen klang es schon stimmiger, die Wahrheit war bitter, doch nun war sie ihr aufs Neue bewusst und sie konnte beginnen, mit ihr fertig zu werden. Irgendwie. Wie auch immer. Das beste, was sie momentan dazu beitragen konnte, war zu weinen und vielleicht war es sogar natürlich und heilsam, dass die Empfindungen wieder auflebten, die sie schon vor Jahren hätte haben und hinter sich lassen sollen, doch allmählich kamen auch andere Gefühle auf, jenseits von Angst, Trauer und Zorn. Dazu trug auch Kestrels körperliche und emotionale Wärme bei, welche begonnen hatte sie zu umarmen, kurz nachdem diese ihre Erzählung beendet hatte.

Doch sie war nicht die einzige. Auch Kadajj wirkte äußerst aufgewühlt, als sie ihr einen Satz entgegenschleuderte, der im ersten Moment so egoistisch wie rätselhaft wirkte. Wem weh? Hatte sie den gar kein Gespür dafür, wie man sich in so einem Moment fühlte? Wie völlig am Boden zerstört man sich fühlte, wenn eine verdrängte Wahrheit auf derart drastische Weise nacherlebte? Andererseits, sie hatte zwar während des Berichts von der Vergewaltigung nicht wahnsinnig viel von der Rattataki gesehen, doch diese hatte schon mitgenommen und teilweise schockiert gewirkt. Allerdings hatte sie ihre geröteten, bzw. bei ihrer Physiologie eher violetten Augen nicht, weil sie so sehr mit Brianna litt. Nein, da gab es noch etwas anderes, etwas drastisches, was ihrer nicht gerade empfindlichen kahlköpfigen Freundin offensichtlich sehr zu schaffen machte, und das ihr durch die Beschäftigung mit ihren Visionen entgangen war.

"Kadajj, warte!"

Rief sie ihr in plötzlicher Besorgnis hinterher, doch zu spät. Kadajj war bereits Richtung Höhlenausgang verschwunden, was immer sie dort wollte. Alsbald ließ auch ihre Meisterin sie los, welche wohl zweifellos die mitfühlendere ihrer Freundinnen war, denn ihr rollten Tränen des Mitgefühls über die Wangen. Doch auch die Weißhaarige hatte immer noch feuchte Augen und war auch ein wenig zittrig, so sehr hatte die Heftigkeit der Vision sie erschüttert. Trotzdem gelang ihr kurz ein kleines Lächeln, als die Jedi-Ritterin sagte, wie leid sie ihr tat.

"Ich lernte ihn schnell zu fürchten, später auch zu hassen. Ich wollte ihn schließlich sogar töten und bin froh, beteiligt gewesen zu sein, als man ihn schließlich zur Strecke gebracht hat. Jetzt wird mir erst klar, wie viel mehr Grund ich dafür hatte."

Erwiderte Brianna grimmig, als Kestrel von ihrem alten Meister sprach. Die Dunkelhaarige bedauerte sie nicht nur sehr, sie bewunderte sie auch ebenso.

"Mach dich' nicht kleiner als du bist. Du hast der Person gegenübergestanden, die sich jetzt Imperator nennt und nur das schlimmste auf Korriban erlebt - trotzdem bist du noch hier."

Stellte die Echani mit sanfter Stimme fest, als eine weitere Träne sich löste und hinunterkullerte.

"Was mich angeht, ich musste in meinem Leben ganz einfach immer weitergehen, weil es keinen anderen Weg gab. Ich hatte gar keine andere Wahl als weiterzumachen, solange ich die Kraft dafür habe. Manchmal schaffe ich es nicht allein, und ich bin froh, euch jetzt hier an meiner Seite zu haben."

Sie lächelte bitter. Die kleine Coruscanti wiederum meinte, dass sie inzwischen nicht mehr überrascht war, was ihre Probleme anging, gab sich jedoch optimistisch für die Zukunft. Außerdem meinte sie, wirklich nicht mit so etwas gerechnet zu haben und vermutete, dass dies wirklich jedes Vertrauen in ihn und die Macht erschüttert haben müsse, woraufhin Brianna nickte.

"Ja, ich werde weitergehen, wie eigentlich immer. Ich hatte für meinen Teil überhaupt nicht nicht mit einer derartigen Enthüllung gerechnet, ich dachte, falls es funktioniert würde es eine Begebenheit sein, die ich bereits kenne, aber... ich weiß, es klingt komisch, aber... ich bin nicht überrascht. Nicht jetzt, da das Wissen darüber in mein Bewusstsein zurückgekehrt ist. Ich bin einfach nur traurig und wütend..."

Die silberhaarige Padawan schluckte einmal kräftig.

"Sehr traurig und sehr wütend, wie ich mich damals auch gefühlt habe. Natürlich habe ich ihm nicht mehr vertraut von da an, und ich habe ihn am Folgetag konfrontiert und zur Rede gestellt. Ich habe ihm gesagt, dass ich aufhöre und von ihm verlangt, mich nach Nar Shaddaa mitzunehmen und mir das Geld für eine Überfahrt nach irgendwohin zu geben, auf dass wir uns nicht wieder sähen, doch ohne Erfolg. Vertrauen in die Macht speziell... weiß nicht. Ich schätze, zu dem Zeitpunkt hatte ich endgültig gelernt, dass man nichts und niemandem wirklich vertrauen kann oder niemandem, der noch am Leben war, und die Macht...? Ich hoffe du verstehst, dass ich eine ganze Reihe negativer Dinge mit ihr assoziiere."

Sie seufzte und wischte sich die Augen, als Sarid erschien und um eine Zusammenfassung des ganzen bat. Die Betroffene nickte nur, als ihre Mentorin fragte, ob sie das übernehmen solle. Sie legte absolut keinen Wert darauf, dies selbst zu tun. Es war ihr einfach hart, bei jedem Atemzug, und sie würde eine Weile benötigen, bis sie sich beruhigt hatte und ruhig darüber zu reden. Hey, sie konnte immer noch nicht ruhig über ihre Eltern reden!

Schließlich kniete die Advisorin sich neben Brianna hin, um ihre blutigen Hände vorsichtig mit einem Taschentuch abzutupfen. Sie sprach beruhigende Worte, dass sie sich ihrer Gefühle nicht schämen brauchte und wollte wissen, wie sie sich tief drinnen fühlte, wobei sie das letzte Wort anschließend noch einmal wiederholte.

"Danke. Wenn ich ehrlich bin..."

Die Angesprochene zögerte ein wenig und lächelte verlegen, während sie mit dem Taschentuch nervös an ihren Händen herumfummelte.

"Ganz tief in mir drinnen... es klingt bestimmt sonderbar, aber... es ist nicht Trauer, Schmerz oder Wut. Es ist vor allem... Erleichterung. Ich bin letztendlich tief drinnen von Herzen froh, davon zu wissen, wenn es schon passiert ist und ich ja sowieso nichts daran ändern kann. Außerdem habe ich das Gefühl, weniger Angst vor Visionen haben zu müssen. Ich habe den Tod meiner Eltern mitangesehen, mehr als einmal, und meine eigene Vergewaltigung ein zweites Mal erlebt. Da ist nichts mehr, was ich jetzt noch fürchten müsste."

Sie schüttelte den Kopf. Höchstens, davon in der Nacht zu träumen. Sie fragte sich, ob sie in der Nacht überhaupt schlafen können würde.

"Aber ich möchte jetzt nicht unbedingt die Macht benutzen müssen, so aufgewühlt, wie ich mich fühle, außerdem habe ich das Gefühl, dass ich es im Moment gar nicht könnte, wenn ich wollte. Und ich habe Angst vor dem Zeitpunkt, an dem ich das nächste Mal alleine bin mit alledem."

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[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

Als Kadajj vor Sorge um Kind und Mann getrieben, wieder vor dem verschlossenen Höhlenausgang stand, schienen die beiden Talz-Wächter diesmal entschlossener zu sein, die aufgewühlte Rattataki daran zu hindern, die Höhle zu verlassen. Sie traute es sich durchaus zu, mit einem Machtstoß die beiden felligen Riesen zur Seite zu fegen und die Mauer zum Einsturz zu bringen, doch ihre zittrigen Knie und die Schmerzen belehrten sie sehr rasch eines Besseren.

Ächzend lehnte sie sich gegen ein Felsvorsprung und kämpfte gegen das elende Schwächegefühl an. Der Aufruhr, in dem sich ihr Ungeborenes befand, war noch genauso heftig wie in dem Augenblick, als sie Brianna mit blutigen Händen zurücktaumeln sah. Zweifellos hatte die Echani schreckliches durchlitten, und es war eine Schande, dass Kadajj ihrer Freundin nicht beiseite stand. Aber was hätte sie tun sollen, wenn die Gefühle der Silberhaarigen ihr Kind leiden ließen? Wenn sie wusste, dass der Mann, den sie über alles liebte, der Vater ihres Kindes in tödlicher Gefahr war?

Sarid hatte ihr sehr geholfen, indem sie sie auf einen Teil ihrer Ausgeglichenheit hatte zugreifen lassen – aber was wusste die Jedi-Meisterin schon von Josea, und sie hatte schließlich selbst zugegeben, dass sie nicht viel von mando’ade wusste. Jos’ika war nicht blindwütig oder gar dumm, er liebte sein Leben sehr, allerdings war er auch jemand, dem gefährliche Risiken großen Spaß machten. Er würde die Herausforderung, sich einem Sith zu stellen annehmen und sich im Klaren sein, dass diese Begegnung tödlich enden konnte.

Noch während Kadajj dabei war, ihre Kräfte zu sammeln, um überhaupt stehen zu können, rauschte Rilanja an – bevor sie die Falleen überhaupt sah, hörte sie schon ihren Redeschwall wie einen verbalen Tsunami unausweichlich anrollen. Das konnte nicht ihr Ernst sein, es ging um Leben und Tod, und sie redete davon, sich gemeinsam Holofilme anzusehen? Gerade als sie angefangen hatte, die aufgedrehte Quasselstrippe als ein mitfühlendes Wesen anzusehen, wollte diese den guten Eindruck wohl gleich wieder zunichte machen und begab sich auf das intellektuelle Niveau einer Handtasche aus grüngeschuppten Echsenleder. Die Echsin baute sich ähnlich wie die Talz-Wächter vor der Mauer aus Felsbrocken auf und verkündete als schlechte Parodie eines Nightclub-Türstehers auf Nar Shaddaa, sie nicht raus zu lassen.

Kadajj schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch – in ihrem Zustand konnte sie nicht einmal einen Kiesel werfen und sie brauchte Ruhe.

„Ich kann nicht mehr – mein Kind leidet, weil es Brianna nicht gut geht. Und ich drehe durch, wenn ich nicht bald Josea erreichen kann. Was hast du bloß überhaupt mit Datenfeld? Glaubst du wirklich, das war alles real? Das waren alles nur sehr gute Computereffekte – schaust du eigentlich nie Making-Ofs, wenn du schon dein halbes Leben vor der Glotze verbringst? Außerdem gibt es auf Rattatak keine Kinos…“


Wo war bloß der Stop-Button bei dieser Frau? Eigentlich wäre ein Kill-Switch viel nützlicher, und vor allem endgültiger.

„Bitte sei einfach nur still, okay?“,


bat die leidende Rattataki ihr Gegenüber und presste sich die Hände auf die Ohren. Sie hörte nur ganz dumpf das Rauschen ihres eigenen Blutes, das von ihrem wild schlagenden Herz durch den geschwächten Körper gejagt wurde – es war erholsam, nichts anderes zu hören und alles andere auszusperren.

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz
 
Höhle fahe dem Talz-Dorn - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja

Es überraschte Rilanja mindestens genauso, dass die Rattataki wusste was Making-ofs waren, wie es sie enttäuschte das sie offenbar ihren Versuch sie abzulenken eher barsch nicht als solchen erkannte. Für einen Moment war die Geschuppte versucht sich umzudrehen und zu gehen, aber dazu müsste sie einer unberechenbaren Kadajj den Rücken zuwenden, und das kam im Moment nicht in Frage.
Sie warf dem Grüppchen un ihre Meisterin einen Blick zu, und sah das sie scheinbar im Moment dabei waren die diversen emotionalen Wehwehchen anzugehen, die... Nun, man konnte auf die Entfernung nicht erkennen ob Sarid die Weißhaarige oder deren Meisterin tröstete. Scheinbar war die Situation verworrener als Rilanja angenommen hatte.
Aber ihr momentanes Problem war Kadajj. Und sie konnte natürlich nicht auf sich sitzen lassen, sie würde Holofilme nur halbherzig und ohne darüber nachzudenken genießen. Sie musste es nur mit weniger Worten tun als üblich, damit der Kopf der Haarlosen nicht platzte.


Natürlich schau ich mir Making-ofs an,

meinte sie mit sanfter, langsamer Stimme.

Ich weiß zum Beispiel, das die Szenen in Datenfeld tatsächlich auf einem Mond mit geringer Schwerkraft gefilmt wurden, da sie es nicht geschafft haben die Frisur des Hauptdarstellers richtig zu simulieren.

Schon während des letzten Satzes hatte sie sich auf den Bremshebel ihres Mundwerks geschmissen, um zu verhindern das es Fahrt aufnahm. Wie das wohl klingen würde, wenn sie so weiter machen müsste - Quasseln mit angezogener Handbremse. Aber im Moment fiel ihr tatsächlich etwas ein, was sie sagen konnte. Etwas halbwegs sinnvolles.

Es wunder mich aber nicht, das du daran glaubst das es Spezialeffekte sind. Du glaubst ja auch deiner Vision. Bunten Bildern und ein paar Talz-Kindern. Sarid hat doch gesagt du hast eine enge Bindung zu Jesoa.

Als sie den Namen aussprach wusste sie, das sie irgendwas verwechselt hatte, aber sie hakte den Versprecher als einen der Fälle ab, wo man einfach weiterfahren sollte und am besten so tat als wäre nichts geschehen.

Müsstest du nicht vielmehr spüren, wie es ihm geht? Lebt er noch, oder ist er tot? So wie...

Nach diesem Gespräch würde sie die Bremsbacken ihrer Quasselluke erneuern lassen müssen, wenn es dafür passende Ersatzteile auf diesem Eisloch gab. Kadajj würde sie wahrscheinlich erwürgen wenn Rilanja jetzt die Inspirationen für ihre Aussage auflistete. Die Rattataki kannte sicher weder den Epos “Der Weg zur Hölle” über den blutigen Kampf der Kartelle im Pflasterergewerbe oder “Die Leiden des alten Storck”, der sein Leben auf der Suche nach dem besten Karamellbonbon vergeudet, während das besagte Stück ihn seit frühster Kindheit als blinder Passagier an seiner Schuhsohle begleitet.
Jetzt, wo sie über diese Machwerke nach dachte kam ihr der Schluss, zu dem sie gekommen war, gar nicht mehr so fundiert vor. Um so besser das sie ihre Motivationen für sich behalten hatte. Vielleicht könnte sie noch “” erwähnen, in dem Adi’rar eine junge Hausfrau und Mutter spielte, die... Nun, Rilanja hatte sich immer gefragt ob sich echt Sith mit Haushaltsutensilien so leicht besiegen ließen, aber die eine Szene mit dem Plasmagurkenschäler...
Wie dem auch sein mochte, die Falleen sehnte sich nach so etwas wie Land unter ihren Füßen, und es tröstete sie, nein, es motivierte sie vielmehr, das es Sarid ja irgendwie ähnlich gehen musste. Aber so langsam würde der Grünhäutigen ein Erfolgserlebnis gut tun. Natürlich galt jeder Satz, den sie zu Kadajj sagen konnte, als Erfolgserlebnis, da es bedeutete das sie den vorhergehenden Satz überlebt hatte.


...du spürst das es deinem Kind nicht gut geht, kannst du nicht auch etwas von ihm spüren, irgendwo tief drin? Hast du mal darauf geachtet?

Die Falleen verkniff es sich die Sprechpause, die sie einlegte, gesondert zu kommentieren, und hoffte statt dessen, dass die Rattataki in der Lage wäre etwas zu spüren - und wenn es Einbildung war - das ihren ziemlich rasanten Fall ins eigene Selbstmitleid bremsen oder vielleicht aufhalten würde, bevor sie irgendwo aufschlug.
Wenn sie ehrlich war rührte Rilanjas Interesse daran, ihrer Mitpadawan zu helfen, nicht nur davon her, ihre Meisterin beeindrucken zu wollen. Sie hatte auch Angst das die völlig aufgeläste Kadajj wenn es so weit war in ihrer Nähe einschlagen und explodieren würde.
Bei nächster Gelegenheit würde sie sich von Sarid diese Beruhigungstechniken beibringen lassen, auch wenn sie daran zweifelte, dass die Rattataki bei ihr so positiv reagieren würde wie bei ihrer Meisterin. Bis dahin musste eben ihr eingebremstes Mundwerk als Abwehrmechanismus her halten.


Höhle fahe dem Talz-Dorn - Sarid, Kadajj, Kestrel, Brianna und Rilanja
 
Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Sarid war Kestrel dankbar als diese mit Briannas Einwilligung kurz umriss, was die Echani in der Vision gesehen und in der Form früher quasi hatte von dem dunklen Jedi hatte erdulden müssen. Was war das nur für ein Scheusal gewesen. Brianna konnte mehr als froh sein, dass sie nicht mehr in dessen Gewalt war, sondern auf dem besten Wege dazu war eine Jedi zu werden. Die Corellianerin konnte allerdings nicht leugnen, dass sie zu einem gewissen Grad wütend und entsetzt war darüber, was das arme Mädchen damals hatte ertragen müssen. Kein Wunder, dass sie sich daran nicht mehr erinnern wollte. Allerdings war auch offensichtlich, dass Kestrel ebenfalls sehr mitlitt mit ihrer Padawan, denn hätte Sarid nicht gewusst wer von den beiden ein Problem hatte, dann hätte sie das aufgrund des äußeren Eindrucks auch nicht eindeutig feststellen können. Irgendwo machte die Echani mehr einen erleichterten, denn einen betrübten oder traurigen Eindruck. Als hätte sie es immer irgendwo gewußt. Und das stimmte ja auch. Manche Dinge wurden nie vergessen, was auch Briannas Reaktionen und ihre Schwierigkeiten zu vertrauen in der Vergangenheit sehr gut bewiesen. Aber Sarid konnte ihr diesbezüglich auch wirklich keine Vorwürfe machen. Wen würde so eine schreckliche Tat, so ein schwerwiegender Verrat und Missbrauch nicht erstmal aus der Bahn werfen? Dafür kam die Weißhaarige eh noch gut damit zurecht.

Danke, Kestrel.

Sagte sie leise in Richtung der jungen Jedi-Ritterin. In dem Moment fühlte sich Sarid furchtbar alt. Beide, sowohl Kestrel als auch Brianna hätten von Alter her ihre Töchter sein können. Und doch hatten beide schon soviele schwere Erlebnisse zu verkraften gehabt. Das Leben war nicht fair. Für sich selbst konnte die Corellianerin solche Schicksalsschläge verkraften. Sie hatte schon soviele Krisen überstanden und war letzten Endes damit zurecht gekommen. Das war auch ok so, denn irgendwo stachelte es auch ihren eigenen Mut und Widerstandskraft an weiter für eine bessere, gerechtere Galaxis zu kämpfen. Man konnte Sarid deswegen vielleicht auch immer noch irgendwo idealistisch nennen, aber angesichts den Realitäten in der Galaxis, was blieb einem anderes übrig als daran zu glauben, dass es wirklich besser werden konnte, selbst in der düstersten Stunde?

Aber solch jungen Frauen stand eigentlich ein besseres Leben zu. Sie hatten ja noch soviele Jahre vor sich. Deshalb unterbrach Sarid kurz das Abtupfen von Briannas Hand und legte der sensiblen Coruscanti kurz aufmunternd auf Hand auf die Schulter. Dann blickte sie wieder der Echani in die Augen, die auch davon sprach, dass sie nun eher erleichtert war, dass sie nun quasi das Schlimmste hinter sich hatte.


Du bist ohnehin sehr sehr tapfer, Brianna. Aber Angst vor Vision brauchst du nicht zu haben. Sie sind es nicht, die dir weh tun können, sondern das tun wenn dann reale Personen und damit kannst du mittlerweile umgehen. Und solltest du nicht allein zurecht kommen, dann werden dir immer andere Jedi wie Kestrel und ich dir beistehen, vergiss das nie. Du hast in deinen jungen Jahren schon soviel ertragen müssen. Schlimmer als das kann es nicht mehr werden, denn als Jedi mit der Macht als Verbündeter gibt es immer Hilfe. Du musst ihr nur vertrauen.

Dabei gelang Sarid allerdings nur ein dünnes Lächeln. Wie sollte das der Echani so ohne weiteres gelingen, fragte sie sich? Aber es half nichts. Diese Scheu, diese Angst musste sie lernen zu überwinden. Wenn Brianna schließlich dem ersten Schock verarbeitet hatte konnten sie anfangen behutsam daran arbeiten.

Aber in dem aufgewühlten Zustand sollte niemand die Macht benutzen, Brianna. Schau erstmal, dass du selbst damit zurecht kommst, dass du als Teil deines Lebens akzeptieren kannst, was damals geschehen ist. Es ist ohnehin nicht mehr zu ändern. Was du aber beeinflussen kannst ist deine Art und Weise damit umzugehen. Ich habe natürlich auch kein Patentrezept wie dir das am Besten gelingt, aber halte dir immer vor Augen, dass das deine Vergangenheit ist, nicht deine Zukunft. Das liegt alles längst hinter dir und du hast es überstanden. Was du aber aktiv tun kannst ist andere Wesen vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Wie die Talz hier, die sich auch nicht wirklich wehren können gegen den Schicksal, dass ihnen aufgezwungen wird. Sie sind ähnlich hilflos wie du es damals warst und es ist an der Zeit den Pirat zu zeigen, dass wir Jedi als Vertreter der Republik nicht dulden, was sie diesen gutmütigen Pelzwesen antun. Nicht im Hass, sondern um der Gerechtigkeit willen.

Dann kam Sarid noch ein Gedanke.

Weißt du was, falls du Alpträume umgehen willst, dann gibt es Jeditrancen, die ähnlich erholsam sind wie ein Schlaf, aber du träumst nicht. Es soll schon Jedi gegeben haben, die sich in schwierigen Momenten damit die ganze Situation etwas erleichtert haben. Also Kopf hoch, wir haben hier eine Aufgabe zu erledigen. Vielleicht hilft dir diese als Ablenkung auch, oder was meinst du, Brianna?

Munterte Sarid die junge Frau weiter auf. So oder so, das Schlimmste hatte sie nun bestimmt überstanden. Von dem Punkt an konnte es doch eigentlich nur noch besser werden, oder?

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Mit der Erkenntnis umzugehen fiel Brianna tatsächlich überraschend leicht. Sie war natürlich mitgenommen, es war ein ziemlicher Schlag für sie gewesen, doch sie steckte ihn ganz gut weg. Weil die Wahrheit immer irgendwo in ihr drin gesteckt hatte, ja, und vielleicht auch, weil ein Teil der Echani wusste, dass die Vergewaltigung ein Teil ihrer Vergangenheit war, nicht ihrer Zukunft. Sie hatte keine bleibenden Spuren an ihrem Körper hinterlassen, der Schuldige war lange tot, und sie würde keine Auswirkungen auf ihr weiteres Leben haben, wenn sie es nicht zuließ.

Außerdem glaubte sie tatsächlich, dass diese Vision eine Hilfe sein sollte und kein weiterer Schlag gegen sie. Zweifellos war sie emotional aufgewühlt, doch der Inhalt traf sie aus diesen Gründen nicht so sehr wie die Gefangenschaft auf Korriban oder die Zweifel an ihrem eigenen Wert. Vielleicht hätte sie sie auch zu einem früheren Zeitpunkt schwerer getroffen, doch durch Sarids und Kestrels Arbeit war sie inzwischen wieder deutlich stabiler, was ihr Gemüt anging. Sie konnte traurig und wütend sein und trotzdem weitergehen; sie musste nicht fallen.

Dementsprechend wurde sie von der Corellianerin als tapfer bezeichnet, was die Weißhaarige lächeln ließ. Außerdem mahnte die Advisorin an, dass Visionen sie nicht verletzen konnten, sondern nur reale Personen, und dass die Jedi ihr helfen würden wie auch die Macht, wenn sie ihr nur vertraute. Natürlich brauchte sie in ihrem Zustand die Macht nicht benutzen und erst einmal sehen, wie sie damit zurecht kam. Sie erinnerte sie daran, dass die ganze Geschichte Vergangenheit und somit nicht mehr zu ändern war, dafür konnte sie anderen helfen, die in Not waren, wie den Talz.

"Danke."

Brianna nickte.

"Ich würde meinem Meister mit Freuden jeden Knochen brechen, doch das Wissen beruhigt mich, dass er lange tot ist und auf Gamorr vermutlich vor sich hin fault, dass diese dunkle Zeit ein für alle Mal vorbei ist und nicht wiederkommt. Ebenso wie dieses überraschende Gefühl der Erleichterung dazu beigetragen hat, ich fühle mich fast als hätte ich etwas ausgesprochen, das mir lange auf den Nägeln brannte, und eure Hilfe natürlich auch, sonst könnte ich vermutlich längst nicht so gut damit umgehen."

Erklärte sie den beiden Jedi gegenüber.

"Trotzdem hat mich die Sache ganz schön mitgenommen, ich werde früh genug wieder um euren Beistand ersuchen. Ich verspreche mich zu bemühen, sowas wie ein Vertrauensverhältnis zur Macht aufzubauen, wenn das der richtige Ausdruck ist, doch nach all der Zeit glaube ich nicht, dass es so schnell und einfach geht. Dafür vertraue ich darauf, dass die Jedi mir immer beistehen werden, weshalb es nie mehr so schlimm wird wie in meiner Jugend, da bin ich mir sicher. Auch wenn man vor Rückschlägen und dergleichen natürlich nie gefeit ist, lerne ich langsam die Vorteile des Ordens zu schätzen. Meine früheren Padawanzeiten sind nicht repräsentativ, ich vertraue darauf, dass es immer Jedi geben wird, die bereit sind, mir zu helfen, wenn ich sie brauche. Ich werde nicht mehr so allein sein, hoffentlich nie mehr."

Die Padawan stieß einen tiefen Seufzer aus und lächelte ein wenig. In dem Moment warf Sarid ein, dass sie es mit Jeditrancen versuchen könnte und warb für die laufende Mission als Ablenkung.

"So eine Trance klingt interessant und ich würde sie gerne einmal ausprobieren, doch jetzt noch nicht. Ich bin froh, dass du nicht von mir verlangst, die Macht zu benutzen, denn im Moment empfinde ich schon ein wenig Scheu davor, deswegen werde ich es wohl weiterhin mit gewöhnlichem Schlaf versuchen.. Vermutlich werde ich mich dem früher oder später erneut stellen müssen und bereit sein, zu mitanzusehen was immer ich sehen werde, doch bis dahin... ich möchte mir wirklich die Zeit nehmen, diese Vision erst einmal zu verdauen."

Meinte Brianna ernst.

"Den Talz helfe ich gerne, kämpfen kann ich auch so, und momentan wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte, nichts zu tun zu haben und den lieben langen Tag darüber nachzudenken. Dieser Auftrag ist unter diesen Umständen die reinste Therapie."

Die athletische Echani lächelte ein wenig und sprang leichtfüßig auf. Sie sah Kadajj zusammen mit Rilanja und einigen Talz am Höhlenausgang stehen. Die Rattataki hatte doch irgendwas auf den Herzen. Sie hatte es an ihren Augen gesehen, als ob sie geweint hätte, und sie erkannte es in ihren Bewegungen. Außerdem unterhielt sie sich mit ihrer grüngeschuppten Erzfeindin, das war vielleicht das Beunruhigendste von allen. Einmal wandte sie sich noch den beiden Jedi zu, bevor sie sich zu ihrer kahlköpfigen Freundin begab.

"Danke. Danke für alles!"

Rief sie ihnen zum Abschied zu, und lief zur Rattataki. Als sie sie erreichte, ergriff sie sanft ihren Arm und sah ihr eindringlich in die weißen Augen.

"Kadajj, ich weiß dir geht es nicht gut. Was ist los?"

Fragte sie besorgt.

Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

[OP]Kestrel, dich baue ich auf jeden Fall noch ein. Spätestens im nächsten, notfalls wird editiert[/OP]
 
[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

Kadajj hoffte inständig, dass jemand kam und Rilanja abstellte, die es anscheinend ziemlich kalt ließ, dass sie sich die Ohren zuhielt. Diese Abschirmung war auch nicht sehr effektiv, so dass immer noch Sprachfetzen aus dem Mund der Grüngeschuppten in das maträltierte Gehör der Rattataki drangen, also gab sie es auf.

Die Echsin beharrte zunächst darauf, dass Datenfeld wirklich auf einem Mond mit geringer Schwerkraft gedreht wurde, was auch mit der Frisur des Hauptdarstellers zu tun gehabt hätte. Auf diesen gequirlten Banthaquark wusste Kadajj nichts zu erwidern und hatte auch nicht den Nerv dazu. Jedes weitere Wort ihrerseits hätte nur einen Schwall von Myriaden weiteren Wörtern von der Falleen erzeugt, was bei ihr wiederum nur weiteres Unbehagen hervorgerufen hätte.

Stattdessen versuchte sie sich darauf zu konzentrieren, ihr Kind zu beruhigen, aber die Schmerzen waren fürchterlich. Es schien sich an jeder erreichbaren Nervenfaser abzureagieren, um seiner Mutter mitzuteilen, dass es sich nicht wohl fühlte – was dazu führte, dass sie sich nicht konzentrieren konnte, um es zu beruhigen. Völlig unbeeindruckt vom Leiden der Rattataki, verglich Rilanja Kadajjs Vision mit den Spezialeffekten und sprach zu ihrer Bindung zu einem gewissen Jesoa. Erst einige Sekunden später realisierte sie, dass die Falleen Josea gemeint hatte, doch für einen empörten Einwand war es bereits zu spät, da sie ihr Gegenüber fragte, ob sie denn spüren könnte, ob er noch lebte.

Gequält schloss Kadajj die Augen. Ihr ganzer Körper und ihr Geist waren von dem inneren Aufruhr ihres Kindes in Mitleidenschaft gezogen und war viel zu durcheinander und erschöpft – solange es sich nicht beruhigte, konnte sie sich auf nichts anderes konzentrieren. Deshalb musste der Sturm sich endlich legen, damit sie Josea über Com erreichen konnte.

Eine plötzliche Berührung an ihrem Arm ließ sie aufschrecken und sah in das Gesicht von Brianna, worauf Kadajj noch einmal zusammen zuckte. Aus einem Schutzreflex wollte sie instinktiv zurückweichen, doch sie konnte nirgendwo mehr hin. Die Silberhaarige sah immer noch aufgeregt aus, aber wirkte etwas gefasster als vorhin und wollte wissen, was mit ihr los war.

Josea – er ist in großer Gefahr und ich muss ihn warnen. Ich habe es gesehen – Sarid sagt, dass es eine Vision war. Und ich habe große Schmerzen – mein Baby leidet wegen dir … weil es deinen Schmerz spürt – es ist alles zuviel für ihn. Ich weiß, dass es schrecklich ist, was dir passiert ist. Aber er kann das nicht ertragen, und ich auch nicht - du musst irgendetwas dagegen tun.“

ächzte Kadajj mit letzter Kraft, während ihr Ungeborenes tobte. Sie wusste, dass Brianna Trost und Unterstützung brauchte, doch es ging um das Wohl ihres Kindes, was ihr jetzt wichtiger war.

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[OP] @Brianna Kein Problem. Ich poste ja auch oft vor, weil ich es nicht abwarten kann, also bin ich ja selbst nicht besser :D @all Sorry für komische Formulierungen. Ich kann heute irgendwie gefühlt kein Deutsch :konfus:]
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Kestrel lächelte matt als Brianna ihr riet, sich nicht kleiner zu machen als sie war und ihr nochmal vor Augen führte, was auch sie alles schon durchgestanden hatte. Die Ritterin nickte zustimmend. Natürlich hatte sie recht, doch die junge Frau war auch überrascht, dass Brianna dies trotz ihrer Situation so bewusst war. Bewusster als sie sich selbst in dem Moment. Momentan war ihr nur Brianna wichtig , so dass sie alles Andere, was ihr selbst je wiederfahren war, in den Hintergrund drängte.
Die 21-Jährige war allgemein überrascht, wie gut ihre Freundin sich hielt. Sie brach nicht zusammen, sondern stand zu ihrer Vergangenheit und wirkte relativ sicher. Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht später zusammenbrach und dies alles nur Schein war, doch die Ritterin blickte positiv in die Zukunft. Sarid war natürlich von der Geschichte ebenfalls schockiert, blieb jedoch weit aus gefasster als sie selbst und legte ihr für einen Moment eine Hand auf die Schulter. Die Ritterin lächelte erneut matt und langsam gelang es ihr durch die Hilfe der Macht, sich langsam wieder zu fassen. Immer mehr verstand sie die Risiken einer Freundschaft mit der eigenen Padawan. Es nahm sie emotional zu stark mit. Sarid hatte sie schon einmal auf die Risiken dieser Meister-Padawan-Beziehung hingewiesen und jetzt merkte sie dies nur um so deutlicher wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckte. Sie musste wirklich lernen ihre Gefühle besser zu kontrollieren, so einfach dies auch klang und doch nicht so war. Ihr war klar, dass sie als angehende Jedi-Meisterin es bald beherrschen sollte, zumal es in brenzlichen Situationen in der Tat zu großen Problemen führen konnte.
Dennoch fühlte sich Kestrel selbst gleich viel besser, als Brianna ihre Gefühle kund tat und sich wirklich erleichtert zu fühlen schien. Sicher war da noch ihre Wut und diese Traurigkeit, doch die war verständlich. Mehr als verständlich... .


„Brianna, ich bin wirklich stolz auf dich. Du wirst langsam immer weiser, denn wie du selbst vielleicht merkst, schätzt du dich immer besser ein. Das du noch Wut und Trauer empfindest, ist normal und dies nimmt dir auch niemand übel. Solange diese Gefühle vergehen und nicht für immer andauern und dich beherrschen, so ist dies völlig in Ordnung. Solche starken Gefühle helfen auch wieder einen klaren Kopf zu bekommen, als wenn man es immer in sich hineinfrisst, denn dann belastet es einen immer wieder...wie zum Beispiel durch Träume oder gar Visionen, wie du ja gemerkt hast, jedoch in dem Fall ja nichts für konntest. Es ist immer besser seine Gefühle zu zeigen, als alles herunterzuschlucken, solange die Wut eben nicht die Oberhand gewinnt für sein ganzes Leben. Aber ich denke...dass brauche ich dir eigentlich nicht mehr erzählen, da du es bereits selbst weißt. Du weißt schon so viel Brianna...mehr als dir selbst vielleicht bewusst ist.“

Meinte Kestrel und lächelte ihre Freundin aufmunternd an.


„Wenn ich dich so hörte, so horchst du schon sehr gut in dich hinein und ziehst logische und vernünftige Schlussfolgerungen. Dies zeigt auch wahre innere Stärke, denn nicht jeder vermag sich selbst richtig einzuschätzen. Ich finde es auch gut, dass du nicht gleich die Macht verwenden willst, da bei starken Gefühlen es eben unglücklich verlaufen kann, was selbst ich schon erlebt habe. Das ist eine vernünftige Entscheidung.“

Meinte Kestrel und zwinkerte ihr zu. Während die Ritterin all dies sagte, beruhigte sie sich selbst auch mehr und mehr.

„Das du mit der Macht viele negative Sachen verbindest, ist auch mehr als verständlich, aber vielleicht kann man dies versuchen zu überschreiben, indem du auch mal mehr positive Sachen mit der Macht erfährst und empfindest. Ich würde es dir jedenfalls wünschen und vielleicht trägt die Mission ja dazu bei und ist wie du sagst in der Tat eine gute „Therapie“.“


Die junge Ritterin lächelte die Padawan aufmunternd an und änderte kurz ihre angespannte Sitzstellung in den angenehmen Lotussitz.


„Auf jeden Fall sind wir immer für dich da wenn dir wieder der Kopf schwirren sollte, voll all den negativen Erlebnissen und den Gefühlen. Scheu dich niemals uns um Hilfe zu bitten, Brianna. Egal wie ungünstig der Moment erscheinen sollte. Es ist wirklich wichtig, dass du all deine Erlebnisse verarbeitest, damit du beruhigter weiterleben kannst und ich bin mir sicher, dass dir das gelingen wird. Wenn dem so ist, wird es auch mit der Macht besser klappen.“


Erklärte Kestrel und hatte nun ihre Fassung vollständig wiedererlangt. Sie fühlte sich durch die Sache zwar irgendwie erschöpft und müde, dies lag aber vielleicht auch am ungewohnten Wetter und der Zeitumstellung.


„Die Idee von Sarid mit der Trance ist wirklich nicht schlecht. Ich habe auch schon davon gehört, allerdings habe ich das selten benutzt, da ich nie so wirklich einen Grund sah, das wirkliche Schlafen wirklich auszusetzen. Ich meditiere sehr viel, doch die Trance habe ich bisher selten benutzt und wenn nie so wirklich als Schlafersatz. Ich kann sie dir jedoch zeigen. Vielleicht ist es für dich wirklich ein guter Ersatz. Auf die Idee bin ich selbst noch gar nicht gekommen.“


Schließlich bedankte sich die Echani und ging doch weitgehend gefasst zu ihrer kalkweißen Freundin, welche ebenfalls ein Problem zu haben schien. Die Ritterin konnte für den Moment nicht wirklich einordnen, was los war und sah Sarid fragend an.


„Heute ist irgendwie der Wurm drin, mh? Was hat Kadajj?“


Fragte Kestrel und sah kurz zum Höhlenausgang und dann wieder zu der Advisorin.

„Danke übrigens für deinen Beistand. Ich merke übrigens besonders in solchen Momenten sehr, wie schwierig es ist Meisterin und Freundin von Brianna zu sein. Das Ganze hat mich selbst mehr mitgenommen als es hätte sollen. Ich musste dabei an deine Warnung denken und weiß jetzt, wieso abgeraten wird, Freundinnen als Padawan zu nehmen. Doch es ging in dem Fall ja nicht anders und ich bereue es auch nicht, aber ich weiß, dass ich an meinen Gefühlen arbeiten muss. Es geht jedenfalls nicht, dass ich in einer Gefahrsituation mal solch einen Durchhänger habe, dass könnte Sekunden kosten, welches Leben retten könnte.“

Sagte Kestrel ernst.


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Kestrel, selbst ganz schön geschockt von der Ungeheuerlichkeit von Briannas Vision, verfolgte Sarids Ausführungen und die Erwiderung der Echani-Padawan zunächst schweigend. Erst nachdem beide zu Ende gesprochen hatten ergriff sie das Wort und lächelte ihre Schülerin aufmunternd an. Sie fand, dass Brianna zunehmend weiser wurde; außerdem brauchte sie sich keine Gedanken zu machen wegen vorübergehenden starken Gefühlen, da es schlimmer war, sie in sich hineinzufressen, der aktuelle Anlass war ein Beispiel dafür. Die weißhaarige Frau fragte sich, ob sie gerade nicht schon zu kontrolliert war, was ihre Gefühle anging, doch die Intention der Ritterin ging vermutlich in eine andere Richtung. Die Erkenntnis, als junge Adeptin missbraucht worden zu sein, war zunächst ein Schock gewesen, gefolgt einer kurzen aber heftigen Gefühlsentladung, während der sie sich ihre Fingerknöchel beim Verarbeiten der Höhlenwand zu Gesteinsmehl, Kies und Schotter verletzt und Teile der vor allem aus Moosen und Flechten bestehenden Vegetation bewässert hatte. Schließlich hatte sich die durch Kestrels beruhigendem Machteinsatz unterstützte Erkenntnis durchgesetzt, dass die Jedi Recht behalten hatten und die Vision äußerst wichtig für sie war: sie
musste wissen, dass ihr Meister dies damals angetan hatte. Wut und Schmerz blieben gedämpft im Hintergrund präsent, wo sie sie nicht mehr zu selbstverletzenden Aktionen anstiften konnten. Aber - falls sie ihre Meisterin richtig verstand - brauchte sie sich nicht schämen oder zögern, sie nach draußen zu lassen, um sie schneller endgültig loszuwerden.

"Weise? Ich? Meinst du das ernst?"

Fragte Brianna und legte den Kopf schief.

"Meistens fühle ich mich eher wie ein dummes kleines Mädchen, gerade mit all diesen Jedi um mich herum. Wahrscheinlich entspricht diese Empfindung so nicht der Realität, trotzdem wäre mir im Traum nicht eingefallen, mich in irgendeiner Hinsicht für weise zu halten."

Kestrel bekräftigte hingegen, dass ihre Schülerin sich selbst inzwischen gut einschätzen konnte und hielt auch die Entscheidung für klug, unter dem Einfluss solch starker Gefühle auf die Anwendung der Macht zu verzichten.

"Wahrscheinlich wäre ich ohnehin zu aufgewühlt dafür, doch auch davon abgesehen warte ich lieber, bis ich mich wieder gut und wohl fühle. Ich habe deinen Trainingswürfel mitgenommen, für alle Fälle, bin aber derzeit sicher nicht in der Verfassung für so ein Geduldsspiel."

Erklärte sie.

"Du weißt, ich kann meine Gefühle durchaus deutlich zeigen, wenn ich will. Vielleicht hätte ich total ausrasten können, hätte ich mich völlig gehen lassen, inzwischen fühle ich mich hingegen gar nicht mehr danach. Ich denke nicht, dass mir eine Zukunft als zunehmend von Hass und Leid zerfressene Person bevorsteht, anders als vielleicht Kira. Es hätte sein können, doch jetzt nicht mehr, dafür habe ich wohl wirklich bereits zu viel gelernt."

Die silberhaarige Padawan zeigte verhaltenen Optimismus und empfand Mitleid, als sie von der schwarzhaarigen Apprentice sprach. Sie fragte sich, ob sie jemals wieder wirklich einen Sith wirklich hassen konnte, gerade wenn sie die warums und weshalbs der Betreffenden verstand. Als Echani bekam sie spätestens, wenn sie sie bekämpfte, fast zwangsläufig einen Eindruck davon. Wie würde es sich anfühlen, wenn sie einen Anhänger der dunklen Seite tötete? Würde sie Reue empfinden, wie ein Wildsachverständiger, der ein tollwütiges Biest töten musste? Würde es wie eine Erlösung wirken, oder wären ihre Gedanken in dem Moment ganz bei jemand anders, jemanden, den sie zu beschützen hatte? Sie hatte sich zwar bereits mehrmals in der Situation befunden, über Leben und Tod von Sith entscheiden zu können, doch tatsächlich war nur der dunkle Jedi Dar Nimthir tatsächlich zu Tode gekommen. Natürlich hatte sie nichts dergleichen empfunden, damals, und würde auch heute erneut Hass und gerechten Zorn verspüren, trotzdem wusste ein Teil von ihr bereits jetzt, dass sie eines Tages beginnen würde, ihn zu verstehen. Nicht verzeihen, niemals, aber vielleicht verstehen. Eine wahrhaft erstaunliche Reaktion, so kam ihr, dafür, dass ihr erst vor kurzem wieder bewusst geworden war, dass er sie einst vergewaltigt hatte, eine, die vermutlich nur wenige verstehen würden, spräche sie sie laut aus, doch was war er denn gewesen, wenn nicht in erster Linie erbärmlich? Ein ehemaliger Jedi, der so tief gefallen war, Stammeskriege auf Gamorr auszufechten, mit schweinsohrigen Söldnern zu handeln und schließlich sogar seine minderjährige Schülerin zu vergewaltigen? Sie hingegen war so viel besser als er! So viel besser als sich davon, von ihm unterkriegen zu lassen!

Die anderen fragten sich vielleicht, warum sie plötzlich so grimmig entschlossen guckte. Geistig ein wenig abgetaucht, bekam sie dennoch mit, was Kestrel über die Macht und ihr negatives Gefühl dazu anging. Sie bekräftigte auch das Versprechen, für sie da zu sein, wann immer sie sie brauchte.

"Ja, wir schaffen das."

Brianna nickte.

"Es ist ja nicht so, dass ich nicht schon auch positives erlebt hätte, nur überwiegt in der Erinnerung das negative. Aber ich optimistisch, dass ihr auch dieses Mal recht behält. Ich konzentriere mich zunächst darauf, den Talz zu helfen, anschließend fahren wir mit meiner Ausbildung fort, vielleicht stellen sich dann ja endlich die großen Erfolgserlebnisse ein und wer weiß, vielleicht hören die Träume und Visionen ja auch irgendwann auf."

Auch die Ritterin hielt die Trance für eine gute Idee.

"Wie ich gesagt habe, irgendwann versuchen wir das mal."

Wehrte die Echani ab, um sich anschließend zu verabschieden und zu Kadajj zu begeben. Die Kahlköpfige wirkte ein wenig schreckhaft und schien Schmerzen oder dergleichen zu haben. Was sie schließlich sagte, klang reichlich sonderbar. Sie hatte eine Vision von Josea, eine offenbar besorgniserregende, doch das war nicht das erste Mal. Viel mehr erstaunte Brianna, dass ihr ungeborenes Kind in der Lage sein sollte, ihre Gefühle über die Distanz zu spüren. Wenn, dann war es zweifellos sehr viel empathischer veranlagt als ihre Mutter, die offenbar gerade einmal zur Kenntnis genommen hatte, was der Echani widerfahren war.

"Und wegen dem Sturm kannst du das nicht, hmm? Ich kann mir vorstellen, dass dir das an die Nieren geht, und drücke dir die Daumen, dass du ihn bald erreichst. Ich zweifle nicht an Sarids Worten, du solltest allerdings wissen, das sie mir gesagt hat, Visionen passieren nicht, um jemandem weh zu tun. Es würde demnach also keinen Sinn ergeben, dich zappeln zu lassen, während du nichts tun kannst. Vielleicht interpretierst du die Vision falsch. Du hattest doch schon einmal einen ähnlichen Traum, nicht wahr? Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass Träume einer Machtbegabten oft auch Visionen sind oder sein könnten. Da ist ihm doch auch nichts schlimmes passiert. Möglicherweise war er in Gefahr und du teiltest seine Gefühle über eure enge Bindung."

Gab die Weißhaarige zu bedenken und klopfte ihrer Freundin anschließend beruhigend auf die Schulter.

"Ruf ihn gleich nachdem der Sturm sich gelegt hat an und du wirst sehen, es ist alles in Ordnung."

Das leichte Lächeln, das sie dabei gezeigt hatte, verschwand und Briannas Gesicht wurde wieder sehr ernst.

"Das mit deinem Kind finde ich schwer zu glauben, bist du dir da wirklich sicher? Es müsste ja dazu in der Lage sein, die Macht zu benutzen, findest du das nicht ein bisschen früh für sowas? Außerdem, falls es dir nicht aufgefallen ist, ich finde, dass ich die Sache den Umständen entsprechend gut wegstecke. Ich kann kaum noch ruhiger sein nach diesem Schock! Und du wärst es auch nicht an meiner Stelle! Das einzige was ich tun kann ist mich vorläufig von dir fernzuhalten, falls dir das lieber ist. Ansonsten könnte ich dir höchstens empfehlen, dich an Sarid zu wenden, um von ihr zu lernen, wie du mithilfe der Macht etwas mehr Kontrolle über dich bekommst. Ich meine es nicht böse, aber ich denke, es würde dir helfen. Sie kennt sicher einen Trick."

Kurzzeitig hatte die Kampfsportlerin das Bedürfnis gehabt, der Rattataki ordentlich die Meinung zu geigen, doch das hätte sie angesichts der strapazierten Nervenkostüme der beiden wohl damit geendet, dass sie die Schwangere bildlich gesprochen an die Wand geklatscht hätte. Außerdem konnte sie verstehen, dass sie Angst um den Mann hatte, den sie liebte und von dem sie ein Kind erwartete. Es war wohl ein wenig viel von ihr verlangt, dass sie unter diesen Umständen viel Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Mitwesen zeigte.

Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 
[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz


Über Briannas plötzliches Erscheinen fühlte Kadajj sich mehr als zwiegespalten – nachdem der erste Schreck schnell wieder verflogen war, tat ihr die Anwesenheit der Freundin gut und freute sich anfangs über ihre mitfühlenden Worte, die ihr zeigten, dass sie sie ernst nahm. Andererseits hatten sie und ihr Kind immer noch Schmerzen, und ihr es gefiel nicht, dass die Silberhaarige die Gefahr herunterspielte, in der Josea steckte oder stecken würde – wie auch, dass sie nicht glaubte, dass das Ungeborene Briannas Gefühle wahrnehmen konnte.

Das aufmunternde Klopfen war nicht besonders fest und bestimmt ehrlich gemeint, aber Kadajjs Körper erstarrte bei dieser Berührung unwillkürlich. Zwar versicherte die Echani, dass sie schon viel ruhiger war und die Vision ganz gut weggesteckt hatte, aber der kleine Krieger war anderer Meinung.

„Ihm ist es gleich, ob du von uns Abstand hältst oder nicht. Dein Ausbruch von vorhin hat ihn erschreckt oder so. Er kennt dich. Oder deine Aura. Du hast eine Verbindung zu ihm hergestellt, als du beim Anflug auf Naboo nach seiner Existenz gespürt hast…“,


versuchte sie Brianna zu erklären, die absolut keinen blassen Schimmer davon hatte, wie die Schwangere sich gerade fühlte. Sie trug ein machtempfindliches Kind in sich, welches den schnell entflammbaren Zorn seiner Mutter besaß, so dass Kadajj froh war, dass es nur zur Hälfte Rattataki war.

Hätte sie sich nicht so elend schwach gefühlt, wäre ihr das Gefühl von leichter Gereiztheit, das von Brianna ausging, übel aufgestoßen, aber dermaßen in die Ecke gedrängt, blieb ihr nur ein angedeutetes Blecken. Sie zischte fast unhörbar, als ihre Freundin davon sprach, Sarid nach einem Trick zu fragen, um sich besser unter Kontrolle zu halten. Warum musste wieder SIE sich unter Kontrolle halten? Das hier hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass sie eine Bedrohung für jemanden darstellen könnte. Es ging hier doch mehr darum, wie sie ihr Kind vor äußeren Einflüssen schützen konnte.

Sicher meinte es Brianna nicht böse, und sicher war Sarid eine Jedi mit großer Erfahrung, ganz zu schweigen von Meisterin Skyfly. Trotzdem hatte niemand von den Jedi hier eine Ahnung, wie es war, ein Kind zu haben, und einen geliebten Partner, der in großer Gefahr schwebte. Kadajj konnte ihre Gefühle nicht dauernd unterdrücken, sie musste etwas tun – wenn sie auch nur einen Hinweis darauf erhielt, dass Josea in Gefahr war, würde sie die Talz Talz sein lassen, und die Piraten konnte sie getrost den anderen überlassen. Vielleicht war es auch besser so für die letzteren, dass ihnen eine Konfrontation mit der Rattataki erspart blieb.

Außerdem würde sie guten Gewissens gehen können, denn Brianna schien sich wirklich wieder gefangen zu haben. Die Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen mit Josea beruhigte sowohl die Mutter als auch das Kind, so dass sich auf Kadajjs Gesicht ein schwaches Lächeln stahl und die Schmerzen ein wenig linderte. Möglicherweise könnten sie dann nach Ordo gehen… - bei diesem Gedanken blitzte das Bild einer wüstenartigen Welt vor ihr auf, die nur um den Äquator von einem dünnen Streifen grünlich-brauner Vegetation bewachsen war, so etwas wie eine Prärie… -

Das Piepen ihres Coms riss sie in die Realität zurück.

„Miss Kadajj – Ihr habt versucht mich zu erreichen? Die atmosphärischen Störungen waren zu stark, als dass sich eine stabile Verbindung aufbauen konnte – jetzt aber ist der Sturm schneller als erwartet weitergezogen,“

meldete sich Levon von der Tardis. In diesem Augenblick konnte es nur noch eine Stimme geben, die sie noch lieber als die des Droiden gehört hätte.

„Wir haben wieder eine Verbindung,“

rief sie erfreut aus und teilte Levon ihr Vorhaben mit:

„Hör zu – ich brauche eine sichere Verbindung zu Joseas Com, die sich nicht zur Tardis zurückverfolgen lässt,“

Kadajj hoffte mit klopfendem Herzen, dass sie ein Direktgespräch mit ihrem mehr als risikofreudigen Mann bekam.

„Hab ich dir eigentlich erzählt, dass er gegen einen Sith kämpft?“,

fragte sie Brianna mit einer Mischung aus Stolz und Furcht, während sie auf den Aufbau der Verbindung mit Josea wartete. Sie war so aufgeregt, dass sie fast die wütenden Schmerzen vergaß, in ihrem Innersten tobten. Ihrem Sohn gelang es allerdings immer wieder, auf sich aufmerksam zu machen, so dass seine Mutter ab und an zusammenzuckte, sobald sich sein Missfallen kaskadenhaft in ihr ausbreitete.

Aus den Lautsprechern des Coms knackte es erst, und statt eines Freizeichens ertönte wieder Levons Stimme.

„Es tut mir Leid, Miss Kadajj – ich kann vorerst keine außerplanetare Verbindung herstellen, da Turbulenzen in den oberen atmosphärischen Schichten des Planeten aufgetreten sind.“

Entsetzt starrte Kadajj auf ihr Com und dann in Richtung Brianna und Rilanja.

„Hattet ihr je das Gefühl, dass das alles falsch ist?“

Mehr denn je als in den letzten Minuten oder Stunden kam sie sich eingesperrt vor, hilflos etwas ausgeliefert, dass sich Schicksal oder Macht oder sonst wie nannte und ein heißbrodelndes Gefühl wie flüssiges Feuer rann sekundenschnell durch ihren Körper.

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz
 
Höhle nahe def Talz-Dorm - Sarid, Kestrel - Untergruppe Kadajj, Brianna und Rilanja

Die Falleen stellte ihre Versuche irgendwie zu Kadajj durchzudringen ein, nachdem die Weißhaarige zu der kleinen Selbsthilfegruppe dazu gestoßen war. Irgendwie fühlte sich Rilanja nicht im Stande es mit den beiden aufzunehmen. Wenn die Rattataki sich nochmals negativ über ihren Wortschwall äußern würde war es Brianna in dieser Situation durchaus zuzutrauen die Echsin zu verscheuchen, zumal diese keine bewussten Gründe dafür wusste, wieso die Echani annehmen sollte das es die Grüngeschuppte eigentlich nur gut meinte.
Sie hörte mit einem Ohr der Unterhaltung der beiden zu, während sie sich langsam in Richtung ihrer Meisterin entfernte. Sarid hatte sicherlich ein Auge auf sie gehabt, zumindest war sie unterbewusst immer davon ausgegangen, ansonsten hätte sie sich vielleicht nicht so unbesorgt um Kadajjs Gemütszustand gekümmert - und das wahrscheinlich im Endeffekt ziemlich erfolglos, so vehement wie die Rattataki daran glauben wollte das sie das Opfer aller Gemeinheit des Universums war.


Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich bin schließlich nicht hauptberuflich Opfer der Umstände,

meinte die Falleen schulterzuckend, bevor sie merkte das ihr Tonfall vielleicht nicht der geschickteste gewesen war - wenn auch sicher der angemessenste. Ihre Gedanken-Akustik-Schranke war manchmal etwas durchlässiger als es ihr lieb war.

Ich lasse euch dann allein, vielleicht hast du mehr Glück, Brianna,

fügte sie halblaut hinzu, und beschleunigte ihre Schritte in Richtung ihrer Meisterin. Einen Moment lang drängte sich bei ihr das Gefühl auf das sie für Sarid eher ein weiteres Problem war, das es zu lösen galt, denn ein erfreulicher Anblick. Sie verdrängte den Gedanken allerdings schnell, und gesellte sich zu ihrer Menschin und der anderen Menschin dazu.

Sind jetzt langsam alle verarztet? Also ich meine, ich will nicht respektlos erscheinen, oder irgend jemanden herabwürdigen oder so was, und sicher sind alle anwesenden Probleme schlimm und so weiter, aber irgendwie hab ich das Gefühl , nun, ich weiß nicht, aber sind wir nicht eigentlich der Piraten wegen hier?

Die junge Falleen wollte nicht so klingen als ob sie die anwesende Ritterin irgendwie kritisieren wollte, genausowenig die anderen Padawane, schließlich wusste man nie welche Streiche einem die Akustik einer solchen Höhle spielte. Vielleicht war sie zu vorsichtig, aber irgendwie mutete das Jedi-Sein im Moment mehr wie eine große Gruppentherapie mit Einzelsitzungen an denn wie die Rettung der Galaxis.
Natürlich wusste sie, dass selbst Jedi des öfteren Probleme mit irgendwas hatten, und das mussten je nach Drehbuch nicht mal durch Spezialeffekte verstärkte Gegenspieler sein. Manche Filme kamen ganz ohne solche Effekte aus, und einige sogar ohne Gegenspieler. Rilanja war immer stolz darauf gewesen eine der wenigen zu sein die die “Sith und Frieden”-Quadrologie am Stück gesehen und einen Großteil der allegorischen Monologe verstanden zu haben.
Sicherlich hatten die Jedi dort ihre Probleme und qualifizierten durchaus auch aus psychische Wracks, aber sie schafften es alle ihre Probleme selber zu lösen, in dem sie sich im Schnitt eine halbe Stunde lang ohne Schnitt oder Kamerabewegung mit ihren Ängsten auseinandersetzten.
Na gut, die Filme ließen gegen Ende der Reihe nach, nicht zuletzt nachdem sie im vierten Teil scheinbar aus Verzweifelung heraus nur noch weibliche Charaktere zeigten die in Unterwäsche Gymnastikübungen durchführten während sie über ihre Psyche sprachen.
Aber besonders der erste Teil war sehr bewegend, vor allem die Stelle, wo der altgediente Meister Jed-Wed den Wechsel seines Sohnes und Schülers Joss-Wed von den Jedi zur Restaurantkette McZack verarbeitete. Nun, es verlor sicherlich in der Nacherzählung, man musste es einfach miterlebt haben. Für die Falleen war es eines der Meisterwerke, die durch Schlafentzug gewinnen konnten.


Immerhin lebe ich noch,

meinte sie schließlich mit einem verlegenen Lächeln. Waren die Piraten denn überhaupt eine sinnvollere Alternative als Kadajj? Nun, sie hatte ein Lichtschwert, und war in der Lage gewesen es in der Ruhe eines sicheren Raumes halbwegs sinnvoll zu führen. Konnte sie das auch da draussen in der weiten Welt? Den weiten Welten? Das konnte nur ein Versuch zeigen.

Hätten wir uns nicht mit Hilfe der Macht abschirmen und durch den Sturm gehen können, um die Piraten zu überraschen? Immerhin ist so ein Wetter für sie genauso hinderlich wie für uns, ich meine, wie es für uns dann nicht mehr wäre, mit der Macht. Vielleicht hätten wir so leichteres Spiel gehabt, also, um sie zu überrumpeln ohne großartige Schießereien und Gemetzel. Ich meine so was gehört ja vermieden wos nur geht. Nicht wahr?

Die junge Frau wusste nicht ob sie versessen darauf sein sollte ihre Fähigkeiten auszutesten, oder ob sie sich über die Sicherheit der Höhle freuen sollte. Vielleicht gab es ja auch Dinge, die sie hier von ihrer Meisterin lernen konnte, aber im Moment war die Stimmung nicht zuletzt dank kalkweißer Ungeduld etwas vom Optimum entfernt.


Höhle nahe def Talz-Dorm - Kadajj, Brianna - Untergruppe: Sarid, Kestrel und Rilanja
 
Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Sarid war froh, dass Brianna doch vergleichsweise gut mit ihrer Vision umgehen konnte. Sarid hatte irgendwo auf so eine Reaktion gehofft und deshalb war es umso angenehmer, dass es tatsächlich so gekommen war bei ihr. Die Echani hatte jedenfalls eine starke Persönlichkeit und sollte sie eines Tages ihre derzeitigen Zweifel und Unsicherheiten loswerden, dann würde sie so schnell nichts mehr umwerfen. Entspannt lächelnd sah Sarid ihr nach, als Brianna in Richtung von Kadajj und Rilanja davon ging. Dabei konnte sie Kestrel auch nur zustimmen als diese meinte, dass heute der Wurm drin sei.

Oh ja, das kannst du aber laut sagen. Aber Kadajjs Probleme dürften dir auch irgendwo bekannt vorkommen. Ich sag nur das Stichwort Visionen. Allerdings hatte sie eine bezüglich des Vaters ihres Kindes, dass dieser wohl in Gefahr ist und einem Sith gegenüber steht. Aber "dank" des Schneesturms konnte sie ihn auch per Komm nicht erreichen und das hat sie ziemlich mitgenommen. Ich hoffe sie bekommt bald ein paar tröstende Worte von ihm zu hören, sonst dreht sie hier noch durch. Kadajj ist ja ohnehin nicht gerade die geduldigste Person.

Teilte Sarid der dunkelhaarigen Coruscanti mit einem Seufzen mit. Kestrels Selbstkritik konnte sie im Grunde nur zustimmen. Es war jedenfalls gut, dass sie sich dessen bewusst war und daran arbeiten wollte.

Ich weiß, was du meinst. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl. Aber mit der Zeit und steigender Erfahrung wird es einfacher bestimmte Probleme distanzierter sehen zu können. Meinst du etwa ich konnte das schon von Anfang an?

Verriet sie Kestrel augenzwinkernd.

Allerdings dürfte Brianna jetzt hoffentlich überm Berg sein wie man so schön sagt. Das Schlimmste müsste sie jetzt hinter sich haben und mit dem Rest wird sie fertig, denke ich. Das macht es dann auch für dich einfacher sie in ihrer Ausbildung zu führen und anzuleiten. Außerdem kann und wird niemand jemals perfekt sein. Jeder macht Fehler und manche davon sind sehr wichtig, da man aus ihnen viel lernen kann.

Tröstete die Corellianerin die junge Jedi-Ritterin ein bisschen. Aber sie war überzeugt davon, dass Kestrel wenn sie das nächste Mal in so eine Situation kam sich sehr viel stärker zusammennehmen würde.

Als hätte Rilanja Brianna den Staffelstab der Kadajj-Betreuung übergeben kam nun die Falleen zu ihnen. Allerdings schien die Grünschuppige als einzige der Padawane derzeit kein wie auch immer geartetes Problem zu haben. Ganz im Gegenteil.


Ich weiß, was du meinst, Rilanja. Aber wenn man eine Zeit lang untätig herumsitzen muss kommen öfters mal ältere Probleme raus oder es entstehen Neue.

Erwiderte die Jediadvisorin achselzuckend in Hinblick auf Kadajj.

Deshalb bin ich eher froh, dass wir die Zeit des Schneesturms damit noch halbwegs sinnvoll nutzen konnten, zumindest bei Brianna. Sobald der Sturm dann vorbei ist werden wir uns auch ganz sicher wieder den Piraten zuwenden. Du weißt ja, es gibt hier in der Nähe noch eine Mine, der ein paar von uns bald einen Besuch abstatten werden.

Ihre grimmige Miene bei diesen Worten war nicht zu übersehen. Auch wenn sie die letzte halbe bis ganze Stunde hauptsächlich mit jediinternen Problemen zugebracht hatten hieß das noch lange nicht, dass sie das eigentliche Ziel ihrer Mission aus den Augen verloren hatten. Das war nur ein kurzes Intermezzo. Auf Rilanjas Frage, ob sie sich nicht von der Macht hätten abschirmen und so durch den Schneesturm hätten gehen können, um so die Piraten zu überrumpeln, schüttelte Sarid verneinend den Kopf.

Im Grunde wäre grundsätzlich schon möglich. Allerdings halte ich solche Methoden außer im äußersten Notfall für zu riskant. In so einem heftigen Schneesturm reicht schon die kleinste Unaufmerksamkeit, dass dich eine starke Böe mitreißt und gegen den nächsten Felsen schleudert oder du verlierst die Orientierung und irrst vielleicht längere Zeit umher und du unterkühlst dich bis zu schließlich zusammenbrichst. So oder so, es wäre sehr anstrengend und zeitraubend, da man auch keine Gleiter verwenden kann. Von Zeitersparnis kann damit keine Rede sein. Außerdem macht es wenig Sinn völlig verausgabt bei der Mine anzukommen. Der heftigste Kampf mit den Piraten steht uns dann ja zusätzlich noch bevor. Von daher, warum eine mit dem Kopf durch die Wand-Methode anwenden, wenn man seine Kräfte schonen und die Piraten auch später noch überraschen kann? Sie werden auch so wenn dann nur mit einem Talz-, aber kaum einem Jediangriff rechnen. Und ja, Todesopfer sind wenn möglich immer zu vermeiden. Nur leider gelingt einem das auch nicht immer.

Gab Sarid betrübt zu. Sie hatte auch in ihrer Jedilaufbahn schon viele andere Lebewesen getötet, aber nur zur Verteidigung, um andere zu schützen oder zu befreien. Damit musste man leben in so einer konfliktreichen Zeit. Während Sarid noch nachdachte fingen die Talz am Eingang der Höhle an diesen wieder langsam frei zu machen, so dass immer meh Tageslicht in die Höhle fiel und sie erhellte. Erfreut deutete die Corellianerin nach vorne.

Seht, das Gröbste scheint nach Ansicht der Talz nun wohl vorüber zu sein.

Allerdings bemerkte man schnell, dass die Temperatur in der Höhle merklich sank, da der Wind immer noch hereinpfiff und einem nicht gerade einlud nach draußen zu gehen. Deshalb befestigte Sarid auch sogleich wieder den Schal vor ihrer Nase und ihrem Mund und machte sich so bereit den Talz nach draußen zu folgen, sobald der Eingang wieder frei war.

Kommt, wir haben noch viel zu tun. Hoffen wir, dass wenigstens noch ein paar Reste der Hütten der Talz übrig geblieben sind zu denen sie zurückkehren können.

Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - In der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Erwartungsgemäß fiel Kadajjs Reaktion durchwachsen aus. Kein Wunder, schließlich hatte Brianna im Moment genug eigene Probleme, um der Rattataki wirklich ungeteiltes Mitgefühl spenden zu können. Schon gar nicht in dem Maße, in dem sie momentan Trost nötig hatte, weil ihr Liebster in Gefahr war. Obwohl dies der Echani gar nicht so ungewöhnlich vorgekommen wäre, immerhin war Josea ein mandalorianischer Söldner und somit nicht nur in weiten Teilen der Galaxis ohne Ansehens der Einzelperson von vornherein recht unbeliebt, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach regelmäßig in Gefahr. Vermutlich wäre die Kahlköpfige nicht derart beunruhigt, wenn diese nicht größer wäre als üblich und somit der, der Brianna früher auf Nar Shaddaa und später auf Gamorr spätestens alle paar Tage ebenfalls ausgesetzt gewesen war, und trotzdem übertrieb sie es wohl ein bisschen. Immerhin hatte sie offenbar nicht seinen Tod gesehen, die Vision konnte also praktisch alles bedeuten, und zu jeder denkbaren Zeit. Trotzdem hatte sie nicht nur Sarid davon abgehalten (es war ihr trotz allem nicht entgangen, wer zugehört hatte und wer nicht), Briannas Schilderungen zu lauschen, als auch sich von Rilanja trösten lassen, beides ohne für die Silberhaarige offensichtlichen Erfolg, welcher bei der Falleen aber auch nicht zu erwarten gewesen war, ohne dass dies ihre Schuld sein musste.

Hinzu kam, dass Kadajj nicht nur kein Wort des Mitgefühls für Brianna aufbrachte, das man ernst nehmen konnte, nein, sie verpasste ihr gleich noch einen Tritt hinterher, da die Echani schuld daran sei, dass es Fötus und werdender Mutter derart mies ging. Trotz der Erkenntnis war es ihr gelungen, Brianna ein schlechtes Gewissen einzureden. Doch das war das Problem mit Kadajj: für die 24jährige gehörte zu einer Freundschaft, sich notfalls auch gegenseitig zu trösten, doch die Rattataki war Egoistin, sobald sie etwas belastete und schnell genervt, wenn eine andere über ihre Probleme reden wollte. Eine Freundschaft mit der kalkweißen Frau bedeutete definitiv, dass man mehr gab als man zurückbekam. Natürlich handelte es sich um eine absolute Ausnahmesituation, wenn man den eigenen Partner in Lebensgefahr wähnte, während Brianna dadurch, dass ihr bewusst war, dass alles, was sie gesehen hatte hinter ihr lag, vergleichsweise festen Boden unter den Füßen hatte, doch andererseits war es naiv zu erwarten, die Dinge würden sich ändern, wenn die eine den beruhigenden Kom-Kontakt mit ihrem Liebsten gehabt hatte, die andere aber immer noch daran zu knabbern hatte, ihre Vision zu verdauen und lernen, damit zu leben. Trotzdem ließ Kadajjs sicherlich nicht nur zur Schau gestelltes Leid sie keineswegs kalt, Brianna fühlte so oder so mit ihrer Mitpadawan.

"Demnach gibt es wohl nicht viel, was ich tun kann."

Erwiderte sie etwas resignierend.

"Ich erinnere mich an den Moment, es war eines der schönsten und bewegendsten Erlebnisse, die ich seit langem hatte, und trotzdem tue ich mir ein wenig schwer damit zu glauben, dass dieser Kontakt solche Folgen gehabt haben kannst. Immerhin hörst du dich gerade so an, als gäbe es ein emotionales Band zwischen uns beiden. Niemand sonst hat derart auf mich reagiert. Ich frage mich... hmm... wenn ich ihn, falls es ein "er" wird, mit der Macht kontaktiere und ihm das Gefühl gebe, dass mit mir alles in Ordnung ist, vielleicht..."

Brianna hielt inne und schüttelte dann den Kopf.

"Nein, vergiss es, der Gedanke ist blöd. Ich hätte viel zuviel Angst davor, was ich in der Macht sehen könnte, wenn ich es versuchte, um irgendwem ein angenehmes Gefühl damit zu vermitteln. Falls Sarid und Kestrel recht haben, dürfte ich unterbewusst ohnehin wieder die Verbindung blockieren, ganz abgesehen davon, dass sie mir in meinem jetztigen Zustand ohnehin abgeraten haben davon. Bist du dir überhaupt sicher, dass dein Kind nicht vielmehr deine eigenen negativen Emotionen spürt, anstatt meinen?"

Plötzlich begann Kadajjs Kom zu piepen und die Weißhaarige spürte schon die Hoffnung in ihr aufsteigen, dass sich mit Josea alles zum Guten wendete. Sie war richtig aufgeregt, als die Rattataki abnahm, leider war jedoch nur ihr Droide in der Leitung. Brianna schloss die Augen und hoffte das Beste, als die Kahlköpfige bei ihm eine Verbindung zu ihrem Mann bestellte. Nebenbei fragte sie, ob sie die Sith erwähnt hatte.

"Nein, mit keinem Wort."

Erwiderte die Angesprochene überrascht.

"Das ist keine gute Nachricht, doch es könnte schlimmer sein. Sich mit einem Sith messen zu können ist eine großartige Gelegenheit und falls es wirklich zum Schlimmsten käme, wäre es zumindest auf ehrenvolle Art und Weise geschehen. Doch auch die Sith sind keineswegs unbesiegbar, wenn er schlau ist, hat er eine gute Chance."

Erklärte die Echani trocken, die, wäre sie selbst in besserer Stimmung gewesen, vielleicht gar nicht anders gekonnt hätte als sich das Duell Mando-Sith im Kopf auszumalen. Nach einer kurzen Weile kam Levons negative Rückmeldung, welche bei seiner Herrin einen kleinen Zwischenzusammenbruch auslöste, wenn das das richtige Wort dafür war. Als Rilanja sich daraufhin wenig taktvoll verabschiedete, fixierte Brianna sie nur kurz und nickte schließlich Wie hatte die Falleen eigentlich die letzte halbe Stunde überlebt, fragte sie sich und versuchte, die völlig geknickte Frau zu trösten.

"Kopf hoch, Kadajj! Diese Nachricht ändert nichts, es bedeutet nur, dass du leider noch länger warten musst."

Sie legte der Anderen beruhigend die Hand auf die Schulter und war innerlich froh, dass der Kelch eines Josea, der nicht an sein Kom ging, an ihr vorübergegangen war.

"Ja, ich kenne dieses Gefühl, mir ging es schon mehrmals ganz ähnlich. Nicht jetzt, ich fühle mich betrogen und benutzt, aber nicht so, als gäbe es keinen anderen Ausweg mehr. Es gab Zeiten in meinem Leben, in denen ich dachte, bereits alles verloren zu haben und das nichts, nichts in der Galaxis es noch schlimmer machen könnte, zum Beispiel als meine Eltern gestorben sind oder als ich von den Sith gedemütigt und gefangen genommen wurde. In diesen Situationen dachte ich ebenfalls, mein ganzes Leben läuft total schief und die ganze Galaxis ist gegen mich und im wesentlichen dazu da, um mich zu quälen. Worte können hier nicht viel ausrichten, denn es gibt keinen Satz in Basic oder einer anderen Sprache, der über die Kraft verfügt, es mit den Emotionen aufzunehmen, die der Verlust oder der drohende Verlust dessen, was einem in seinem Leben am meisten bedeutet, mit sich bringt. Drei Dinge möchte ich dir aber sagen: zum einen werden wir alles tun, was uns nur möglich ist, um Josea zu retten, und, wenn du daran glauben willst, vielleicht tut die Macht genau das für dich. Zweitens, sollte wirklich das Schlimmste passieren, denke daran, es ist weder das Ende der Galaxis noch deines Lebens, das war es auch für mich nicht. Es geht immer irgendwie weiter und auch ich kann wieder lachen und mich meines Lebens freuen. Es hält auch für dich noch so viel Gutes bereit. Und schließlich: hör nicht auf zu glauben, weder was ihn, noch was die Macht betrifft. Nie aufgeben, nie kapitulieren, denn das wird er auch nicht und damit wird er gegen einen Sith auch verdammt recht haben. Besonders, wenn er gewarnt ist."

Und falls es doch anders liefe, fügte die Echani im Stillen hinzu, beim Sohn von Kadajj und Josea, sein Tod würde gerächt werden! Würde der Sith die Rattataki kennen, er würde sich von vornherein lieber nicht an ihrem Liebsten vergreifen.

Inzwischen hatten die Talz damit begonnen, den Höhlenausgang zu öffnen, und die hereinströmende Kälte veranlasste Brianna, ihr Gesicht zu schützen und die Handschuhe über die schmerzenden Hände zu ziehen.

"Meinst du, dass du in der Lage bist, den Talz gegen die Piraten zu helfen, bis Levon eine Verbindung zu Josea hergestellt hast? Oder möchtest die lieber zum Schiff zurückkehren, für alle Fälle?"

Fragte die Echani, während sie den pelzigen Bewohnern von Alzoc III bei der Arbeit zusahen. Als sie fertig waren, schritt die silberhaarige Padawan entschlossen voran nach draußen, und sah sich um. Der Wind war immer noch recht kräftig, doch kein Sturm mehr. Es hatte einiges geschneit, doch die meisten der Talzhütten hatten das Unwetter erstaunlich gut überstanden, abgesehen davon, dass sie teilweise eingeschneit waren. Plötzlich berührte sie etwas im Rücken, und als Brianna herumschreckte, erkannte sie Keh Fah. Der Talz hatte offenbar das System mit den Übersetzungsdroiden verstanden, denn erst nachdem sie das kleine Helferlein wieder aktiviert hatte, begann er loszuzirpen.

"Wir Talz werden mit den Sturmschäden fertig. Die Aufgabe der Jedi ist, uns vor den Piraten zu beschützen."

Alzoc III - Vor der Höhle - evtl. bald div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 
Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Kestrel war wirklich beruhigt über die Worte ihrer Padawan. Sie war vernünftig und die Ritterin sah keinen Grund mehr darin, sich irgendwie Sorgen um sie zu machen, dass sie eventuell sofort zusammenbrechen würde oder etwas unüberlegtes tat. Ganz im Gegenteil. Sie schien voll neuem Lebensmut und Tatendrang zu sein, weshalb sich ein zufriedenes Lächeln auf den Zügen der jungen Ritterin zeigte.
Sarid munterte sie unterdessen auf, dass ihre Selbstkritik berechtigt war, doch niemand perfekt sei und auch sie erst diese distanzierte Sichtweise lernen musste. Kestrel lächelte erneut erleichtert.


„Ja, ich sehe das alles auch sehr optimistisch. So voller neuer Energie und Tatendrang habe ich Brianna selten gesehen. Das beruhigt mich. Genauso, dass wir endlich ihr ...ich denke Hauptproblem gefunden haben. Dass sie es eben nicht mehr länger unwissentlich mit sich herumschleppen muss. Ich denke daher auch, dass mir die Ausbildung mit ihr ab jetzt an besser gelingen wird.“


Meinte Kestrel zufrieden und sah dabei zu Brianna, welche sich gerade mit der aufgebrachten Kadajj unterhielt.u

„Das mit den Visionen ist wirklich zur Zeit schlimm. Ob das wohl der Planet macht? Irgendwie...beeinflusst? Allerdings habe ich zum Glück keine Visionen und die anderen ja auch nicht. Ich hatte aber bisher auch nie wirklich welche gehabt, aber dennoch... . Hoffen wir mal, dass vielleicht nur Kadajj’s Umstand sie so empfindlich macht für negative Gefühle und nicht wirklich etwas schlimmes dahintersteckt. Sie kommt mir zur Zeit aufbrausender vor als je zuvor oder bilde ich mir das nur ein?“

Mutmaßte Kestrel. Schließlich gesellte sich die grüne Falleen zu ihnen, welche in der Tat den richtigen Punkt traf.

„Du hast recht, wir sollten langsam versuchen den Talz zu helfen, aber du kannst dich beruhigen, ich habe kein Problem....noch nicht.“


Meinte Kestrel grinsend.

„Aber du musst es mal so sehen, Rilanja. So gehen wir wenigstens ohne eigene Probleme zu den Piraten, die uns belasten könnten, da wir sie hier in diesem Eispalast zurücklassen. Mh? Somit können wir uns voll und ganz diesem miesen Volk widmen, die die Talz versklavt haben.“


Meinte Kestrel und zwinkerte ihr zu. Die Ritterin hatte mit ihrem Gefühlsausbruch nicht wirklich ein Problem gehabt, sondern hatte nur festgestellt, dass solche Reaktionen ungünstig sein konnten und hatte sich nur Bestätigung und einen Tipp von ihrer ehemaligen Meisterin holen wollen. Schließlich machte Sarid darauf aufmerksam, dass es heller draußen wurde und die 21-Jährige duckte sich leicht nach unten, um zum Himmel sehen zu können, da die Höhlendecke die Sicht versperrte.


„Oh ja. Sehr gut! Gerade jetzt haben alle solchen Tatendrang, dies sollten wir ausnutzen!“

Meinte Kestrel Augenzwinkernd zu der Advisorin und stand auf und begab sich schließlich wie die anderen nach draußen, als die wuchtigen Talz den Eingang leergeräumt hatten. Das Ausmaß der Verwüstung hielt sich in Grenzen. Besser als die Ritterin angenommen hatte.


„Okay...ich nehme an, es weiß noch immer niemand, wo die Mienen sind? Wollen wir uns vielleicht aufteilen in zwei verschiedene Richtungen? Koms haben wir ja alle, dass wir die andere Gruppe holen können, wenn jemand was gefunden hat? Ich hoffe allerdings, dass die Miene nicht all zu weit von hier entfernt sind und auch zu Fuß zu erreichen sind, gerade bei dem hohen Schnee und dem Wetter. Hier sieht ja alles gleich aus... .Speeder wären hier vielleicht ganz hilfreich gewesen. So was hatten wir nicht im Frachtraum oder? In Brianna’s Schiff?“


Fragte sie an alle gewandt.

Alzoc III - Vor der Höhle - evtl. bald div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 
[Alzoc III – andere Talzsiedlung – Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

Manchmal hatte Kadajj das Gefühl, dass sie eine exotische Sprache sprach, die zwar wie Basic klang, aber von den anderen nicht verstanden wurde, wie in diesem Augenblick, als sie versuchte Brianna ihre Situation klarzumachen.

Die Silberhaarige machte auf Kadajj einerseits den Eindruck, dass sie sich schon bemühte sie zu verstehen, aber andererseits ihr etwas nicht passte. Was hatte sie denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Es war ja schließlich nicht ihre Schuld, dass sie ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo Brianna von der Erinnerung an ihre Vergangenheit eingeholt worden war, auch eine Vision gehabt hatte, die allerdings die Gegenwart betraf. Außerdem hatten der Echani mit ihrer Meisterin und Sarid zwei erstklassige Betreuerinnen zu Seite gestanden, während sie…- nun, die Falleen hatte ihr auch geholfen, so gut sie konnte und sie hatte ihr keinen Grund gegeben durchzudrehen. Das war anerkennenswert.

Brianna zweifelte an der Verbindung, die zwischen ihr und dem Ungeborenen bestand, obwohl sie den ersten Kontakt mit ihm als eines der schönsten und bewegendsten Erlebnisse, die sie je gehabt hatte, bezeichnete. Darüber hinaus stellte sie in Frage, dass es überhaupt ein Junge wurde und dass sie überhaupt positive Gefühle vermitteln könnte, wenn es nicht sogar an der Mutter lag anstatt an ihr.

Kadajj sog scharf die Luft ein – jetzt lag es also an ihr, dass ihr Kind sich schlecht fühlte! Als ob sie nicht am besten wüsste, wie es dem Baby ging und vor allem weshalb! Bevor sie aber der Freundin die Leviten lesen konnte, wurde sie von Levon unterbrochen und die Aussicht auf einen schnellen Kontakt mit Josea vertrieb ihren Unmut schnell. Brianna war überrascht, dass er es mit einem Sith zu tun hatte, aber sie traute ihm immerhin zu gegen das Monster zu bestehen, was ein stolzes Lächeln auf das Gesicht der Rattataki zauberte. Dieses verschwand allerdings wieder schnell,als Levon sich wieder mit der Botschaft meldete, dass eine außerplanetare Com-Übertragung nicht möglich war.


Rilanja zog sich daraufhin zurück, mit einer Äußerung, die die Rattataki bei besserer Verfassung nicht unkommentiert gelassen hätte, doch zum Glück blieb Brianna bei ihr. Sie versuchte sie mit vielen ausschweifenden Worten zu trösten, von denen sie die meisten gar nicht mitbekam, aber allein das Gefühl, dass sie da war, beruhigte sie und ihr kam es so vor, als ob die Anwesenheit und die Berührung der Echani auch den kleinen Krieger beruhigte. Er schien zu spüren, dass Brianna sich darauf konzentrierte, für seine Mutter da zu sein und sich nicht mehr von ihrem eigenen Aufruhr beherrschen ließ. Sie musste nicht großartig die Macht benutzen, um ihm dies zu vermitteln, denn er nahm es über Kadajj und seine eigenen instinktiven Fähigkeiten wahr.

Aus diesem Grund geschah es auch mehr aus Instinkt, dass Kadajj Brianna umarmte und sie an den Gefühlen ihres Ungeborenen teilhaben ließ. Vielleicht würde sie nun besser verstehen, wie es ihr und dem Kind ging – und dass es ihnen beiden durch ihre Hilfe besser ging.

Nach einer Weile begann Kadajj zu frösteln und es wurde heller – die Talz hatten angefangen, den Höhlenausgang zu öffnen und die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die immer größer werdenden Lücken in der Mauer. Der kräftige Wind vertrieb nach und nach die Sturmwolken, die draußen gewaltige Schneewehen angehäuft hatten.

Brianna fragte sie, ob sie sich in der Lage fühlte, etwas gegen die Piraten zu unternehme oder ob sie lieber in der Tardis warten wollte, bis sie einen Kontakt zu Josea hatte. Zwar klang die letztere Möglichkeit verführerisch, aber allein die Aussicht tatenlos herumzusitzen bis die Turbulenzen in der Alzoc III-Atmosphäre sich verzogen hatten, war grauenhaft.

„Mir, oder eher uns geht es schon viel besser – was wir vor allem dir zu verdanken haben, Brianna. Du bist eine echte Freundin, weißt du das?“,


entgegnete Kadajj mit einem zuversichtlichen Lächeln. Sie wusste nicht, ob sie der Echani das schon einmal gesagt hatte, aber es konnte ja nicht schaden.

„Ich will nicht zurückbleiben und nichts tun können – also ziehe ich lieber gegen die Piraten ins Feld, sonst demoliere ich noch irgendetwas in deinem Schiff – das will schließlich auch keiner, oder?“


Sie schlug ihre Kapuze hoch und zog sich Schneemaske und Schutzbrille über das Gesicht. Vom Inneren der Höhle sah sie Sarid und Meisterin Skyfly kommen, während einer der Talz Brianna versicherte, dass sie mit den Schäden schon fertig würden, aber es die Aufgabe der Jedi war, sie vor den Piraten zu beschützen.

„Genau das werden wir tun,“


sicherte sie ihm zu, wobei aber immer noch ihr Herz wehtat, weil sie immer noch nicht wusste, wie es um Josea stand. Sobald der Ausgang völlig frei gelegt war, trat sie nach draußen – die letzten Wolken waren vom strahlenden Himmel gefegt und es zeigte sich eine grandiose weiße Schneelandschaft. Kadajj streckte sich – sie würde nur wenig Zeit haben, diese Aussicht zu genießen, und die musste sie dazu nutzen, etwas zu essen zu beschaffen.


[Alzoc III – andere Talzsiedlung – vor der Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

 
Hehle nahe döm Talz-Dorf - Kadajj, Brianna - Untergruppe: Sarid, Kestrel und Rilanja

Rilanja versuchte alle Weisheit aus den Worten ihrer Meisterin herauszufiltern, fürchtete jedoch die wichtigsten Brocken nicht als solche erkennen zu können. Dass es anstrengend war die Macht zu nutzten war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, auch wenn es ihr hätte bekannt sein müssen. Immerhin gab es ganze Filme die darauf basierten, und sie hatte ja selbst erlebt was für ein... schwer zu beschreibendes Gefühl es war auf die Macht zurück zu greifen.

Für einen Eispalast ist der Service aber nicht sehr berühmt,

meinte sie an die Adresse von Kestrel, doch bevor sie sich tiefer in taktische Überlegungen der Vergangenheit stürzen konnte gaben die Talz die Öffnung des Jedi-Selbsthilfelagers bekannt und legten langsam den Eingang der Höhle frei.

So gesehn hat die Höhle vielleicht doch Vorteile,

meinte die Echsin, als ihr kalter Wind von draußen ins Gesicht wehte und sie sich eilig Schal und Schutzbrille zurechtrückte und ihre Kapuze wieder nach oben klappte. Sie folgte ihrer Meisterin vor die Höhle und versuchte sich dabei warme Gedanken zu machen, was ihr jedoch nicht ganz gelingen wollte.
Aus dem Brillenwinkeln sah sie, wie sich Kadajj und Brianna umarmten, und konnte nicht umhin zu vermuten das die Weißhaarige jetzt den Dank für die Mühen der falleen absahnte. Einzig die Tatsache, dass die Geschuppte noch am Leben war hielt sie davon ab sich zu beschweren und diesen Umstand am Ende noch auf die Probe zu stellen.
Sie fand es zudem mehr als verwunderlich, dass die Talz ziemlich vehement dabei waren, die Jedi weg zu schicken, obwohl sie die Hälfte der Häuser des Dorfes nicht mehr sehen konnte. Vielleicht waren die Schäden minimal, aber man musste sich erst mal zu ihnen durchgraben, und irgendwann wurde es doch sicher auch Nacht und wahrscheinlich - allein der Gedanke ließ sie frösteln - kälter.


Wir sind hier um zu helfen, und es nutzt weder und noch euch, wenn ihr den Morgen als Eiszapfen erlebt,

meinte sie mit einer patentierten Mischung aus kleinlauter Überzeugung, und wartete einen Moment. Als sie die Blicke mehrerer Talz auf sich zog war sie froh das man die Verfärbung ihrer Haut wohl dank ihrer Kleidung nicht sehen konnte, während sie den Übersetzer einschaltete. Auch eine Art nochmal über das gesagte nachdenken zu können.

Wir wollen den Talz nicht bei einem Problem helfen und sie mit einem anderen alleine lassen,

formulierte sie neu, und fügte mit einer angedeuteten Verbeugung hinzu,

Es wäre uns eine Ehre euch zu helfen euer Dorf freizulegen.

Nach einem Moment schaltet sie den zirpenden Kasten an ihrem Gürtel wieder aus und schaute ihre Meisterin mit einem hinter der Schutzbrille verborgenen hoffnungsvollen Blick an.

Wie war ich? Darf ich eigentlich schon für die Jedi sprechen, also ich meine für uns, so quasi als ob ich was zu sagen hätte? Ich meine, ich will ja nicht irgendwelche Befehle geben oder sowas, und genausowenig den Talz ihre Unabhängigkeit nehmen, auch wenn sie momentan einen eher abhängigen Eindruck auf mich machen, aber deswegen sind wir ja hier.

Auch wenn sie Talz nicht gut lesen konnte war ihr klar, dass ihr Redeschwall zu der verbreiteten, speziesübergreifenden Verwunderung mit einem Schuss Belustigung führte, also schaltete sie ihren Übersetzer wieder zu und bemühte sich um einen positiven Beitrag.

Wenn ihr uns mit einer Wegbeschreibung zu dieser Mine helfen könnten, ich nehme an ihr wisst wo eure Liebsten hin verschleppt wurden, oder? Ich nehme an...

Der Gedanke der ihr in dem Moment kam war kein angenehmer, aber durchaus logisch wenn man die Natur der Talz in Betracht zog. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit bis sie wieder das Opfer skrupelloser Banden wurden, die ihre Unbedarftheit ausnutzten.

... einige von euch wurden gefangen als sie nach den Verschleppten gesucht haben, nicht wahr?

Einige der Talz nickten zögerlich, und schließlich trat einer mit einem Datapad vor, auf dem er mit einer viel zu gefährlich aussehenden Kralle einen Weg durch die ewig gleiche Eiswüste eingegeben hatte. Das Pad wirkte alt und als die Falleen es entgegen nahm um es an ihre Meisterin weiterzugeben sah sie auf der Rückseite das zerkratzte Logo einer Expedition unterhalb einer alten Version des Republiklogos. Wie lange dieses kleine Ding hier wohl schon seinen Dienst als Allgemeingut tat?
Rilanja gab es an Sarid weiter und bedankte sich bei dem stiftenden Talz mit einem Nicken.


Wir werden euch nach Kräften helfen. Mit den Piraten und mit eurem Dorf.

Erneut schaltete sie ihren Zwitscherkasten aus und sah ihre Meisterin etwas hilfesuchend an.

Sofern du nichts dagegen hast natürlich, ich meine, Meisterin Sarid , also Horn, äh...

Mit einem Mal hatte Rilanja das Gefühl sich als eine der rangniederen anwesenden Jedi zu viel herauszunehmen, aber wahrscheinlich war das der Effekt den die Höhle auf sie hatte - sie wollte endlich lernen jediger zu werden, auch wenn das bedeutete ein paar Mal irgendwo dagegen zu laufen. Immerhin hatte sie dabei schon Übung.


Draußen vor der Höhle - Kadajj, Brianna - Untergruppe: Sarid, Kestrel und Rilanja
 
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