Anarchie in der französischen Hauptstadt

Benner schrieb:
So'n Mist, da geht wieder nen Haufen Geld drauf, das an anderer Stelle besser investiert wäre :mad: Aber daran denken diese Punks ja nicht.
Ob es Punks sind ist garnicht geklärt,theoretisch kann jeder hinter diesen Anschlägen stecken.Einziges Indiz,die Anschläge fanden in sozialen Brennpunkten statt,was natürlich nichts heißen muss.Mal schauen ob es hier nur Trittbretfahrer sind oder ob es wirklich heftiger wird.
 
Das lasche "Durchgreifen" des frz. Staates verwundert mich doch sehr - treten sie doch am 14. Juli immer als selbstbewusste Grande Nation auf. Wo bitte ist die Polizei, wo das Militär? Ich bin immer für eine friedliche Lösung von Konflikten, doch Randalierer, die mit SCHARFER Munition schießen, Kirchen, Kindergärten und Schulen in Brand stecken und einen alten Mann erschlagen haben keinerlei Nachsicht mehr verdient - hier muss hart durchgegriffen werden!

Jeder hat das Recht zu demonstrieren und auf Misstände aufmerksam zu machen, aber das Verhalten diesr Randalierer und Krawallmacher entbehrt jeder Vernunft. Sie machen es nur noch schlimmer, denn sie schädigen ihre eigenen Leute und bringen den Rest der Gesellschaft nun vollends gegen sich auf. Sicherlich liegt das Übel darin, dass man Jahrzehntelang sozialschwache Leute, die es eh schon schwer haben in Ghettos gepfercht hat und ihnen keinerlei Perspektiven aufgezeigt hat. Aber was gibt diesen Leuten das Recht, sich am Eigentum fremder Leute zu vergreifen? Soetwas darf sich ein Staat nicht bieten lassen!
 
Jedihammer schrieb:
Die ersten Stimmen werden bereits laut,die den Einsatz des Militärs fordern.
Ich weiß jetzt nicht,was die Verfassung Frankreichs zu einem Militäreinsatz im Inneren sagt,aber m.E. sollte man diese Option jetzt langsam mal ins Auge fassen.
Oder man müßte den Polizeieinsatz massiv verstärken.
Dieses lasche Durchgreifen der französischen Polizei ist man eigendlich nicht gewöhnt.

Heute morgen wurde in den Nachrichten bekanntgegeben, daß Premierminister De Villepin das Notstandsgesetz aus den 50er Jahren reaktivieren will.

Das Millitär wird nach seinen Worten aber vorerst "in den Kasernen bleiben".
 
Ich sehe in den Ausschreitungen die Konsequenz einer Politik die in zunehmenden Maßen nur nach ökonomischen Richtlinien agiert und ihre soziale Verantwortung vernachlässigt.

Wenn durch die Globalisierung in unseren Breiten die Arbeitsmöglichkeiten für Arme und für Leute mit geringer Bildung immer stärker abnehmen und die Politik diesen Bevölkerungsschichten keine neuen Perspektiven geben kann, dann fürchte ich dass solche Szenen wie in Frankreich bald in ganz Europa zur Tagesordnung gehören.

Wenn es im Vorfeld nicht schon in ganz Frankreich zu enormen sozialen Spannungen gekommen wäre, dann wären die Aufstände regional beschränkt geblieben und hätten sich nicht zu einem Flächenbrand entwickelt.

Die Demonstrationen einfach mit Polizei oder gar Militär niederzuschlagen wird das Problem bestenfalls nur sehr kurzfristig lösen, wenn nicht sogar gemäßigte Bevölkerungsgruppen radikalisieren.
 
Polo schrieb:
Heute morgen wurde in den Nachrichten bekanntgegeben, daß Premierminister De Villepin das Notstandsgesetz aus den 50er Jahren reaktivieren will.

Dieses Gesetz stammt m.W. aus der Zeit des Algerien-Krieges,und wäre eine sehr gute Möglichkeit,die Neiderschlagung dieser,nennen wir es ruhig mal beim Namen,Aufstände,auch auf legale Art und Weise auch mit Härte niederzuschlagen,zur Not auch mit Waffengewalt.
Über die Gründe,warum es überhaupt dazu kommen hat können,und vorallem die Abstellung dieser Gründe, muß danach unverzüglich gesprochen werden.
Aber jetzt muß ersteinmal für Ruhe gesorgt werden,und das mit aller Härte und sehr schnell.

Polo schrieb:
Das Millitär wird nach seinen Worten aber vorerst "in den Kasernen bleiben".

M.E. ein schwerer Fehler.
Ich bin überzeugt,daß sehr viele Randalierer der Mut verlassen wird,wenn sie erfahren,daß jetzt Militär eingreift und zur Not auch massiv tödliche Gewalt anwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedihammer schrieb:
Dieses Gesetz stammt m.W. aus der Zeit des Algerien-Krieges,und wäre eine sehr gute Möglichkeit,die Neiderschlagung dieser,nennen wir es ruhig mal beim Namen,Aufstände,auch auf legale Art und Weise auch mit Härte niederzuschlagen,zur Not auch mit Waffengewalt.
Über die Gründe,warum es überhaupt dazu kommen hat können,und vorallem die Abstellung dieser Gründe, muß danach unverzüglich gesprochen werden.
Aber jetzt muß ersteinmal für Ruhe gesorgt werden,und das mit aller Härte und sehr schnell.

M.E. ein schwerer Fehler.
Ich bin überzeugt,daß sehr viele Randalierer der Mut verlassen wird,wenn sie erfahren,daß jetzt Militär eingreift und zur Not auch massiv tödliche Gewalt anwendet.
Mit dem Einsatz von Militär sollte man im Inland extrem vorsichtig sein (nehmen wir mal Beispiele wie Naturkatastrophen außen vor). Gerade das kann nämlich die Hemmschwelle auf beiden Seiten nach unten drücken und für zukünftige Ereignisse seitens des Staates als Präzedenzfall mißbraucht werden.

Das sind keine Methoden, wie sie ein Staat - ganz besonders als Demokratie - leichtfertig einsetzen sollte. Und auch wenn die Unruhen (Aufstände sind für mich was anderes) ziemlich heftig sind, tue ich mich hier sehr schwer, einen Grund für den Einsatz von Militär zu sehen.

Alleine schon wegen den Mittel, die dem Militär zu verfügung stehen - nämlich durch die Bank weg tödliche Waffen und nicht non-lethale, wie sie der Polizei zur Verfügung stehen (dafür halte ich z.B. Tränengas und Gummigeschosse, auch wenn sie mitunter tödliche Auswirkungen haben können).

Das die Unruhen mit Härte und schnell beendet werden müßen - und dann über die Ursachen schnell eine Lösung gefunden werden muß - steht außer Frage. Aber man sollte die Verhältnissmäßigkeit beachten.
 
Österreichische Soldaten werden für den Auslandseinsatz zum Großteil in Riot Control geschult, und haben dann auch durchaus die nötige Ausrüstung.
Ich vermute mal auch in Frankreich könnte es Truppen mit ensprechender Ausbildung geben... ;)

Natürlich sollte man es sich wirklich gründlich überlegen, ob man soweit geht, Militär einzusetzen.
In Österreich kann man immer noch, wenn man weiß wo man schauen muss, Folgen des Bürgerkrieges der Zwischenkriegszeit sehen. So ein Trauma das daraus folgt sitzt tief.
Das Bundesheer hat zum Beispiel keine Bajonetthalterung am Sturmgewehr, damit diese niemals gegen das Volk gerichtet werden können, und der Stacheldrahtzaun der Kasernen wölbt sich nach innen, aus ähnlichen psychologischen Motiven.
 
Horatio d'Val schrieb:
Das die Unruhen mit Härte und schnell beendet werden müßen - und dann über die Ursachen schnell eine Lösung gefunden werden muß - steht außer Frage. Aber man sollte die Verhältnissmäßigkeit beachten.

Das sehe ich auch so, nur stellt sich mir da noch eine wichtige Frage: Welche Rechte sind höher zu bewerten, die der Täter oder die der Opfer?

Ich bin da ziemlich radikal. Soll die Poliezi oder die Armee ruhig mal ein paar Vandalen erschiessen. Den jugendlichen Unruhestiftern muss mit aller Härte eingebleut werden, dass es nur eine Problemlösung gibt, die für die Zunkunft was bringt: den Weg der Diplomatie. Da diese Radalierer für vernünftige Worte nicht zugänglich sind und diese nur die Waffe der Gewalt verstehen, soll man das Übel bitteschön auch mit diesen Waffen bekämpfen. Wer mutwillig das Eigentum anderer zerstört oder sich in zerstörerischer Absicht an öffentlichen Einrichtungen vergreift, hat keine Milde verdient und noch weniger das Verständnis irgendwelcher Menschenrechtsorganisationen. Denn, es gilt auch die Rechte der verängstigten, eingeschüchterten Bevölkerung zu schützen. Und diese kommen - wie so oft - zu kurz.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
Soll die Poliezi oder die Armee ruhig mal ein paar Vandalen erschiessen. (....) Da diese Radalierer für vernünftige Worte nicht zugänglich sind und diese nur die Waffe der Gewalt verstehen, soll man das Übel bitteschön auch mit diesen Waffen bekämpfen. Wer mutwillig das Eigentum anderer zerstört oder sich in zerstörerischer Absicht an öffentlichen Einrichtungen vergreift, hat keine Milde verdient und noch weniger das Verständnis irgendwelcher Menschenrechtsorganisationen. Denn, es gilt auch die Rechte der verängstigten, eingeschüchterten Bevölkerung zu schützen. Und diese kommen - wie so oft - zu kurz.
Ein toller Post, Bea. Ich bin stolz auf dich.... :rolleyes:
Erschießen wir einfach mal ein paar Demonstranten oder Unruhestifter, weil sie fremdes Eigentum beschädigt haben, damit die anderen merken, wie böse das ist. So ohne Prozeß oder Verfahren.

Hey, wir reden hier über Menschenleben und nur weil ein paar Autos oder Gebäude hops gegangen sind, hast Du nichts dagegen, das jemand erschoßen wird!?!?!?!?!
 
Wookie Trix schrieb:
Ich bin da ziemlich radikal. Soll die Poliezi oder die Armee ruhig mal ein paar Vandalen erschiessen. Den jugendlichen Unruhestiftern muss mit aller Härte eingebleut werden, dass es nur eine Problemlösung gibt, die für die Zunkunft was bringt: den Weg der Diplomatie.

Ich glaube kaum, daß Leute, die man erschießt in der Zukunft weder für die Wege der Diplomatie noch für sonst irgendwas sonderlich empfänglich sind. :rolleyes:

C.
 
Crimson schrieb:
Ich glaube kaum, daß Leute, die man erschießt in der Zukunft weder für die Wege der Diplomatie noch für sonst irgendwas sonderlich empfänglich sind. :rolleyes:
C.

Ach siehs doch nicht gleich so schwarz. Vielleicht denken diejenigen nochmal drüber nach und ändern sich für die Zukunft.
:stocklol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Crimson schrieb:
Ich glaube kaum, daß Leute, die man erschießt in der Zukunft weder für die Wege der Diplomatie noch für sonst irgendwas sonderlich empfänglich sind. :rolleyes:

C.
Das stimmt auch und erinnert mich an den Ausspruch von Britney Spears:
Britney "The Brain" Spears" schrieb:
'Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine passende Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal.
 
Crimson schrieb:
Ich glaube kaum, daß Leute, die man erschießt in der Zukunft weder für die Wege der Diplomatie noch für sonst irgendwas sonderlich empfänglich sind. :rolleyes:

C.
Gemeint waren wohl eher, die Vandalen, die überlebt haben und gesehen haben was denen mit weniger Glück passiert ist.

Das ist aber in der Lage recht heikel, würde ich sagen. Wird sicherlich zu Verbitterung führen, auch wenn einige sicherlich einsehen dass Vater Staat doch etwas mächtiger ist wie sie dachten, werden imo andere ebenfalls schiessen. Je nachdem wie die Lage dort von der allgemeinen Bevölkerung gesehen wird, könnte das reichlich brisant werden.

Die Franzosen stehen ja schon viel zu sehr auf Revolten.:D :konfus:
 
Jedihammer schrieb:
@Hora
Es sind nicht nur Autos und Gebäude hops gegangen,es wurde auch ein Mensch getötet.
Gut, ein Mensch wurde getötet. Das ist tragisch und ich hoffe, daß sie den Täter fassen und sehr, sehr hart bestrafen. Das ist aber dennoch kein Grund für einen allgemeinen Schußwaffeneinsatz, so wie Bea ihn in ihrem Post favorisiert hat. Insofern bleibt meine Meinung bestehen.

Oder würdest Du das Feuer auf eine Menschenmasse eröffnen lassen, wenn einer (!) davon so richtig ******* baut?
 
Wenn ich das richtig sehe, dann sind die rebellierenden Jugendlichen in der Mehrheit zutiefst enttäuscht vom Staat, da sie (ihrer Meinung nach) benachteiligt und gegängelt werden. Würde eben jener Staat jetzt noch auf sie schießen lassen und einige von ihnen töten, dann glaube ich wäre das eher kontraproduktiv und könnte die Lage noch verschlimmern

C.
 
Ich habe gerade ein Bericht vom Kölner Ghetto gesehen und dabei handelt es sich wirklich um ein Ghetto,wo sich selbst die Polizei nicht mehr rein traut,oder nur mit sehr vielen Streifen.Da gibt es Organisationen ich (konnte mir den Namen leider nicht merken), nur das Hüssein da der Anführer war und noch eine super Kaierre vorsich hat.Am liebsten möchte er einer der großen Zuhälter werden. Ein Interview hat er nicht gegeben,da er bis kurz vom Ende noch in U-Haft saß (wegen ner Schießerei) und als er dann endlich wiederkahm,wollte er auch nicht mit den Leuten reden,lieber direkt draufschlagen.Da geht auch keiner freiwillig zur Schule,da gehen alle lieber Boxen(aus eigens ins leben geruffene "Boxschulen").Es ist einfach unbeschreiblich wie es da zugeht.Also freiwillig lebt da keiner.Aber so weit weg von den französischen Verhältnissen sind wir nicht mehr.Doch wie soll man die ganze Sache ändern?Arbeit schaffen wo keine ist?Da wird einem Gewalt schon von klein auf vorgelebt!
Ich würde mal gerne Vorschläge hören,wie man so ne Sache ändern soll?
Sonst haben wir schon in absehbarer Zeit genauso eine Situation wie in Frankreich,wo ja heute Nacht wieder 1200Autos brannten und auch in Deutschland gab es wieder Vorfälle.

Edit:Mal zu Frankreich und Schußwaffen.
Schußwaffen generäl NEIN!Nur in Ausnahmefällen.
Ich persönlich würde konsequent ausweißen,mag sich die Lage im laufe der Tage wieder normalisieren,so besteht trotzdem weiterhin die Gefahr,dass sich solche Vorfälle wiederholen.Die Forderungen der "Kolonial Franzosen" können kaum erfüllt werden und "nur" zuhören kann auf dauer keine Lösung sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frankreich hat seinen Immigranten noch nie besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Beispielhaft hierfür ist das "Massaker von Paris" vom 17 Oktober 1961.

Noch nie etwas davon gehört? Macht nichts, viele Franzosen auch nicht.
Das ganze passierte bei einer friedlichen Demonstration Algerischer Immigranten gegen den Algerienkrieg.
Bei diesem Vorfall wurden ca. 200 Immigranten von der Französischen Polizei ermordet. Tausende wurden verletzt, über Zehntausend festgenommen. Genaue Zahlen gibt es nicht, da nie eine Untersuchung stattfand. Und es wurde auch nie jemand zur Verantwortung gezogen. Die Presse schwieg auch.
Das gibt zu denken.

falls einige meiner Angaben nicht stimmen bitte ich um Nachsicht, da ich das teils aus dem Gedächtnis und aus einer seht spärlichen Qelle geschrieben hab.

mfg
colonelveers
 
Wookie Trix schrieb:
Das sehe ich auch so, nur stellt sich mir da noch eine wichtige Frage: Welche Rechte sind höher zu bewerten, die der Täter oder die der Opfer?
Ich bin da ziemlich radikal. Soll die Poliezi oder die Armee ruhig mal ein paar Vandalen erschiessen.
Jaja und sowas würde sich dann demokratie und Rechtssystem nennen....:rolleyes:
Einfach nur krass was es Ansichten gibt...
Talon Karrde schrieb:
Die Franzosen stehen ja schon viel zu sehr auf Revolten.:D :konfus:
Naja, a) liegt die letzte ganz schön zurück, und b) sind diese Leute ja nicht unbedingt die typischen FRanzosen...;) (wenn sie überhaupt nen franz. Pass haben...)
 
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