Ando

Sarid Horn

The Mistress
Teammitglied
Ando-System
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[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

Ando

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Namhafte Lokalitäten
Quantill City – Den wenigen Landmassen zum Trotz, die Ando seinen Bewohnern zur Verfügung stellt, konnten die Aqualishaner mit der Zeit auf einer der größten Inseln tatsächlich eine prächtige Hauptstadt errichten. Geprägt vom Leben im Meer weist die Architektur einen starken Hang zu ozeanischen Gebilden auf, indem die meisten Gebäudekomplexe eine unübersehbare Ähnlichkeit mit farbenfrohen Korallenriffen aufweisen. Jedoch besitzt die Stadt - trotz all ihrer Schönheit - auch ihre Schattenseiten. Denn indem es auch hier spezielle Quara-Viertel gibt, kommt jene rassistische Spaltung zum Ausdruck, die so tief in der aqualishanischen Gesellschaft sitzt.

Der Agamarianer
Der Raumhafen von Quantill City verfügt über eine reichhaltige kulinarische Auswahl. Falls Besucher irgendwann dem vielen Fisch und den zahlreichen Meeresfrüchten überdrüssig werden, werden sie im südlichen Terminal meist schnell fündig. Ganz dem agamarischen Klischee entsprechend betritt man das Lokal durch eine altmodische Schwingtür. Darüber prangt das Ladensschild in einem grellen Neongelb. Obwohl die agamarische Küche, die hier angeboten wird, nicht zur interstellaren Haut cuisine gehört und das Interieur sowie das schummrige Licht eine schlichte Art vermuten lässt, ist "Der Agamarianer" sowohl bei Besuchern als auch bei Einheimischen vor allem für seinen klassischen Gulasch sowie den einfachen Hauswein bekannt.

Tentacle Twister
Im ersten Moment mag man zwar meinen, dass diese Bar aufgrund ihrer Twi'lek-Bedienungen diesen Namen trägt, aber weit gefehlt. Der "Tentacle Twister" ist der hauseigene Cocktail, der sich selbst über Andos Atmosphäre hinweg einer gewissen Berühmtheit rühmen darf. Ganz dem Stil einer zwielichtigen Bar im mittleren Rand entsprechend lebt das Lokal hauptsächlich von den Sportübertragungen, die man auf großen Holoschirmen verfolgen kann, sowie den mobilen Buchmachern.

Zum bockenden Wellenreiter
Die Raumfahrerkneipe mit aqualishanischer Küche mag zwar nach interstellaren Standards nicht als hochklassig gelten, ist aber schon allein aufgrund ihrer hellblauen Beleuchtung, die durchgehend jeden Schatten im Lokal vertreibt, einen neugierigen Blick wert. Jedoch bietet das Restaurant nicht nur lokale Hausmannskost an, sondern auch die Bar kann auf ein großes Angebot an örtlichen Getränken verweisen.

Zum geflickten Bongo
Das von Naboo betriebene Hotel liegt am meerseitigen Stadtrand der planetaren Hauptstadt und ist bekannt für seine Unterwasserfahrten in fremdartigen, seetauglichen Vehikeln. Die Palette an Unterkünften reicht vom einfachen, preiswerten Zimmern bis zur teuren Suite samt wundervollen Blick auf das Meer. Gespeist wird in der Regel im hauseigenen Restaurant.​

Ando Prime

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Namhafte Lokalitäten

Andobi Overland Rennstrecke – Die vierte der sieben Strecken des Galaktischen Podracing-Rundkurses ist für Kenner und Interessierte des Sports keine Unbekannte. Mitten in den frostigen Bergen von Ando Prime - unter begeisterten Jubelstürmen hunderter, tausender Begeisteter - findet Saison für Saison das Rennen statt. Dabei müssen die Fahrer mit ihren Podracern nicht nur durch tiefe Schluchten flitzen, sondern haben auch dunkle Höhlen zu passieren. Vor allem jene Stellen, die kaum Platz für die Vehikel bieten oder wo man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen kann, bieten den Zuschauern den gewünschten Nervenkitzel.


Stand: Beitrag #77, 18.06.2017
Aiden Thiuro
 
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Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter"


Mit bestimmten Schritten ging Sarid, die in Andos Hauptstadt nur mit dem Nachnamen Taila bekannt war, an einen der freien Tische an der Außenwand des bockenden Wellenreiters. Von dort hatte man immer die beste Sicht, was allerdings nicht viel bedeutete in einer Kneipe, die durchgehend von hellblauen Licht beleuchtet war und soetwas wie Schatten nicht kannte. Das Warten auf auswärtige Lieferanten war für sie in den vergangenen Monaten zur Routine geworden. Ando war schließlich ein Wasserplanet und wenn man etwas brauchte, was irgendeine Form von neuerer Technologie enthielt, dann musste man das importieren. Geduldig orderte sie eine lokale Variante des allseits bekannten Ales und beobachtete den Eingang der Kneipe. Sie kann die Gesichter hier mittlerweile und die hauptsächlich Aqualish kannten auch sie, allerdings nicht unter ihrem richtigen Namen. Hier war sie nur Ro'ze Taila, eine mittelmäßig begabte Mechanikerin. Aber es war besser als stehlen oder schmuggeln, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Besonders stark war die Konkurrenz hier nicht, was auch der Grund gewesen war, warum sie diesen Beruf ergriffen hatte. Sie besaß ja einige Kenntnisse in Bezug auf Raumschiffe und durch ihre Arbeit hier inzwischen auch einige bei der Reparatur von den auf Ando sehr beliebten repulsorbetriebenen Segelschiffen. Nachdenklich trommelte sie mit ihren von Kühlflüssigkeit und anderen Schmierölen verschmutzten Fingern auf den Tisch. Dass sie damit Flecken hinterließ war ihr egal. Das störte hier ohnehin niemanden, denn der bockende Wellenreiter gehörte alles andere als zu den First Class Kneipen in Quantill City. Mit geübten Schnippen ließ sie der Aqualishbedienung einen Creditchip zukommen, den sie aus ihrem auch nicht mehr ganz neuen dunkengrauen Arbeitsoverall geholt hatte. Wie aus dem Ei gepellt sah sie bestimmt nicht aus mit ihren schmutzigen Händen und Gesicht, zerrupfem Pferdeschwanz und verschlossenem Gesichtsausdruck. Aber je gewöhnlicher und unscheinbarer sie wirkte, desto besser. Sie hatte immer noch Angst vom Imperium oder noch schlimmer, deren Sith entdeckt zu werden. Deshalb verschleierte sie ihre Machtaura seit Monaten und war mittlerweile verdammt gut darin. Aber das war auch die einzige Anwendung der Macht seit ihrer Ankunft auf Ando und so würde es auch bleiben.

Die tägliche Routine, das Umhören nach Reparaturaufträgen, das Besorgen der Ersatzteile und deren Einbau, was manchmal Tage dauern konnte, das vermittelte ihr Sicherheit. Sie hatte ihr Leben wieder im Griff und segelte nicht mehr auf einem gefühlt unaufhaltsamen Strudel in den Abgrund. Unter dem Namen Taila hatte sie hier ein kleines Zimmer in einem der Wohnblöcke in Raumhafennähe. Dort, unter einer der Bodendielen lagerten ihre letzten materiellen Erinnerungen an ihre über 20-jährige Jedizeit, ein Dolch von dem verstorbenen Jedi-Ritter Lars Salan Tulon und zwei Lichtschwerter. Eins davon war defekt seit der Schlacht um Corellia, aufgeschlitzt von dem Sith Err d'Nuth, ebenfalls verstorben, und das andere Lichtschwert leistete ihm Gesellschaft. Sie wusste nicht mal, ob das theoretisch Funktionierende überhaupt noch Energie hatte. Es spielte auch keine Rolle mehr, denn ihr Hydroschraubenschlüssel und ihr Werkzeugkoffer leisteten ihr wesentlich profitablere und vor allem auch ungefährlichere Dienste.

Es brauchte nur noch einer bzw. eine ihrer üblichen Zwischenhändler erscheinen, welcher war ihr eigentlich egal, solange derjenige liefern konnte. Ihr momentaner Auftrag, die Reparatur einer Segelbarke mit Repulsorantrieb, die bei einem Gewitter beschädigt worden war, war ziemlich profital. Dieser reiche Aqualish-Schnösel wollte nur, dass sein Schiff bis übermorgen wieder flog. Sarid rechnete damit, dass sie bis spätestens heute Nachmittag die benötigten Ersatzteile hatte, die dankbarerweise zu den Gängigen und fast überall Erhältlichen zählten. Bis morgen Mittag war sie dann locker fertig mit dem Einbau.

Irgendwie mochte sie diese Arbeit, es war fast alles "Handarbeit", leicht zu kontrollieren und nur in Ausnahmefällen musste sie Reparaturdroiden zu Hilfe nehmen. Wenn sie noch ein halbes Jahr ihre Credits zusammenhielt konnte sie sich auch einen neuen Reparaturdroiden anschaffen. So kostete sie die Inanspruchnahme einem Droiden 50 Credits die Stunde, was nicht gerade billig war. Aber dafür überschaubar, wenn man es mit ihrem vorherigen Leben verglich. Das ständige Herumreisen, von einem unsicheren Auftrag zum nächsten, mit ständigen Verlusten und der konstante Kampf ums Überleben, sie hatte das einfach nicht mehr ausgehalten. Nicht, nachdem auch noch ihr Transportschiff nach Ando kurz nach der Landung in die Luft geflogen war und sie selbst nur durch Zufall überlebt hatte, weil sie sich zunächst allein nach ihren Kontaktmann erkundigen wollte. Sie weigerte sich gedanklich die Macht dafür verantwortlich zu machen, diese verursachte doch nur Tod in ihren Augen, wenn sie an die wirklich lange Liste ehemaliger Freunde und Weggefährten dachte, die mittlerweile eins mit der Macht waren, wie man bei den Jedi so euphemistisch sagte. Sarid mochte vielleicht eine der mächtigsten Jedi der Republik gewesen sein, aber die Republik war ohnehin schon so gut wie tot und auch in den letzten Monaten hatte sich nicht allzu viel geändert. Darum bedeutete ihr dies nichts mehr. Wie stolz war sie damals gewesen, als sie von Led Manice in den Jedi-Rat berufen worden war. Umso naiver kam sie sich heute vor, wenn sie daran zurück dachte. Es war ein Kampf gegen Windmühlen, unmöglich zu gewinnen, ein Weg, der unweigerlich über Leichen, besonders häufig derer ihrer Freunde und ehemaliger Padawane geführt hatte. Sie konnte nur einen Schlussstrich ziehen, um sich selbst zu schützen und das hatte sie getan. Das einzige, was ihr leid tat waren die noch lebenden Jedi, viele davon ihre Freunde, die sie allein zurückgelassen hatte. Wenn sie zurückdachte empfand sie noch immer Schuldgefühle wegen ihnen, die sie nur mühsam beiseite schieben konnte. Besonders ihre letzten Padawane, Kestrel Skyfly und Mike Yu, behielt sie in leidvoller Erinnerung. Wobei sie nicht einmal wusste, ob sie überhaupt noch lebten. Aber im Grunde wollte sie das auch gar nicht mehr wissen. Nur das hier und jetzt zählte, sagte sie sich immer wieder. Der Krieg bedeutet hier auf Ando nicht viel, der Planet war neutral und auch ziemlich durchschnittlich, wenn man ihn von der militärischen Seite betrachtete. Das machte ihn auch zu einem idealen Exil für Sarid, wo niemand nach ihrem früheren Ich suchte und sich ihr die Möglichkeit bot, ein neues Leben zu beginnen.

Aber auch dieses konnte manchmal anstrengend sein. Während sie vor sich hin sinnierte wunderte sich, wann denn endlich einer ihrer Kontakte erschien. Die Mittagszeit näherte sich ihrem Ende und der bockende Wellenreite leerte sich auch bereits, was ihre Chancen bald noch einen auswärtigen Händler für Raumschiffersatzteile zu finden, deutlich schmälerte. Sie kannte die übliche Routine der Leute hier in und auswendig. Bis zum späten Nachmittag würde hier dann nicht mehr viel los sein und sie konnte sich nur durch zeitraubendes Abklappern der örtlichen Geschäfte mit geringer Erfolgswahrscheinlichkeit und mit überhöhten Preisen vielleicht noch die nötigen Teile besorgen.


Na, kommt Leute. Nur einer, einer würde mir reichen...

Murmelte sie leise und ging im Geiste bereits die Kostennutzenrechnung durch, wenn sie ein paar der Händler per örtlichem Komm kontaktierte, was leider auch alles andere als umsonst war bei außerplanetaren Gesprächen.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter"
 
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Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter"

Die junge Falleen betrat die Kneipe und sah sich um. Ihr Vormittag war irgendwo unterhalb von "nicht der Rede wert" anzusiedeln, und auch wenn sie das niemals offen zugeben würde hatte sie beinahe das Mittagsessen vergessen, weil sie ihre sehr privaten Gedanken über einen verschnupften Rodianer in ihr Tagebuch geschrieben hatte.
Kopfschüttelnd über die Infantilität dieses kleinen Ausrutschers ging sie zur Bar und orderte sich einen kleinen Imbiss - die Aussage "irgendwas mit Fisch" schränkte ihre Auswahl dabei auf etwa zwei Drittel der angebotenen Speisen ein.
Sie hatte tatsächlich die Zeit vergessen. So etwas war ihr nicht passiert, seit sie ihren eigenen Lebensunterhalt verdiente. Während ihr Mittagessen die verschiedenen Stadien der Zubereitung durchlebte sah sie sich in der Kneipe um. Die meisten Kunden hatten den Laden bereits verlassen, und nachdem sie wenige Stunden zuvor viel mehr als geplant für eine Lieferung beinahe wertlosen Trödels gezahlt hatte verflüchtigten sich ihre Chancen, ihre Verluste zu minimieren, von Minute zu Minute. Von einem gewissen Standpunkt aus hatte sie sich das Problem selbst zuzuschreiben. Wer konnte denn ahnen, dass auch Rodianer Probleme mit ihren Nebenhöhlen haben konnten? Was das anging, wer konnte ahnen, dass Rodianer Nebenhöhlen hatten?
Sie hatte diesem Händler zugesagt, ihm zwei Kisten Ersatzteile abzunehmen, und als es an die Preisverhandlung ging stellte sich heraus, dass sie ihre speziellen Techniken der Sympathiesteigerung nicht einsetzen konnte. Ihre Zusage war bindend, also musste sie den Rodianer bezahlen, und versuchen jemand anderes zu finden, den sie betören konnte.
Mit einem Nicken nahm sie ihr Mittagessen entgegen und bezahlte mit ein paar Creditchips. Die Sauce blubberte noch, als sie die geheimnisvolle dunkelblonde Menschin an einem der Tische sitzen sah. Rilanja mochte diese Taila irgendwie - sie zahlte pünktlich, wusste was sie wollte, und schien das ganze eher als Lebensstil zu sehen denn als Arbeit. Andererseits war sie nicht die erste Wahl der Falleen, wenn es darum ging ihren Schrott loszuwerden.
Einerseits lag das natürlich daran, dass Rilanja niemanden gerne über den Tisch zog, der ihr sympathisch war. Andererseits wusste sie nicht, was passieren würde, wenn sie ihre Pheromone bei ihr einsetzte. Menschliche Männer waren kein Problem, aber Frauen im Allgemeinen zählten nicht zu ihrer Zielgruppe. Und da immer mit unerwünschten Nebenwirkungen zu rechnen war wollte sie es nicht auf einen Versuch ankommen lassen.
Dennoch... sie erkannte keinen anderen der wenigen verbliebenen Gäste, und sie hatte einige Ersatzteile, die auf einen Käufer warteten. Rilanja ging zu Tailas Tisch herüber.


Was dagegen wenn ich mich setze? Ich habe kürzlich ein paar seltene Posten auftreiben können, und dachte mir du siehst aus wie jemand, der einen Sonderpreis gebrauchen könnte, hm?


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Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid


Ein halbes Ale später überlegte Sarid, ob es an der Zeit wäre die Kneipe langsam zu verlassen. Glücklicherweise kam gerade dann eine grünhäutige Frau mit Zopf zur Tür herein. Von der Sorte gab es auf Ando nicht viele, weshalb sie höchstwahrscheinlich eine Sarid bekannte Zwischenhändlerin für Schiffersatzteile war. Ohne die Macht sahen diese grünhäutigen Wesen namens Falleen für die Corellianerin leider alle ziemlich ähnlich aus. Da Sarid sich strikt weigerte die Macht einzusetzen musste dieses höchstwahrscheinlich genügen. Und tatsächlich, als sich die Frau zu ihr an den Tisch setzte und Ersatzteile zum Kauf anbot, wusste sie, dass sie jene Händlerin war, die sie unter dem Namen Rilanja Xulian kannte.

Wenn du mit seltenen Posten unbrauchbaren Schrott meinst, dann habe ich daran kein Interesse, Xulian. Aber ich brauche was anderes. Ich habe einen Kunden an der Hand mit einer defekten Segelbarke bzw. zwei überladenen Repulsoren. Was kannst du mir für Teile zum Ersatz der Energieversorgung anbieten, die du mir spätestens bis morgen besorgen kannst? Eine Datapadliste mit Preis würde mir übrigens wie die letzten Male auch genügen.

Innerlich über die Anwesenheit der Händlerin jubelnd lehnte Sarid sich abwartend zurück. Normalerweise müsste Xulian dies bestimmt liefern könnte. Unwetter in Form von Gewitterstürmen waren hier schließlich nicht selten. Na komm schon, du musst das Zeug doch auf Lager haben, hoffte sie inständig. Ansonsten würde sie doch noch zum Komm greifen müssen und das war teuer. Außerdem verlangten die Händler immer Extragebühren, wenn sie speziell für einen Auftrag einen bestimmten Planeten anflogen und das würde ihre Gewinnspanne deutlich mindern. Sarid war schließlich auf die Einnahmen angewiesen. Nebenbei warf sie einen Blick auf das Essen, dass die Falleen mit an den Tisch gebracht hatte.

Und wie schmeckt diese Brühe? Die Aqualish sind ja stolz auf ihre Meeresfrüchte. Zugegeben, genug Ozeane gibt es auf Ando ja, um eine große Vielfalt an Fischen, Krebsen und ähnlichen zu bieten.

Sarid bevorzugte immer ein bisschen Smalltalk, um sich die Wartezeit zu überbrücken und eigentlich hatte sie auch nichts gegen Xulian. Die vier Aqualishhändler, die sie ebenfalls öfters mal belieferten waren um einiges unangenehmer, denn diese waren typische Exemplare ihrer Rasse, sprich relativ aggressiv und eher unfreundlich. Die Tatsache, dass Sarid mittlerweile Aqualish verstand hatte sie auch zu keiner Änderung ihrer eher Xenophoben Haltung bezüglich Nichtaqualish bewogen. Ihre Kommunikation überfolgte ausschließlich über die benötigten Ersatzteile und deren Preis. Zu mehr ließen sie sich nicht herab. Umso mehr wusste sie zu schätzen, wenn sie sich mit angenehmeren Geschäftspartnern unterhielt.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja

Rilanja setzte sich und nutzte ihr Essen, um sich ein paar wertvolle Sekunden zu verschaffen. Der eher unauffällige Geschmack der etwas dünn geratenen Krustentiercreme lenkte sie dabei nicht besonders ab. Taila schien zu befürchten, von der Falleen keine qualitativ hochwertigen Ersatzteile zu bekommen. Zugegeben, als männliches Wesen hätte sie damit rechnen müssen, sie reine Anwesenheit der Händlerin mit ein paar Extra-Credits bezahlen zu müssen - oder besser zu wollen. Aber nach allem was Rilanja wusste war ihr Gegenüber weiblich, und so blieb ihr nur der Weg des althergebrachten Verhandelns.

Etwas schal, aber das haben Schalentiere wohl so an sich.

Ob der Humor so ankam, wie sie es beabsichtigt hatte, blieb dahingestellt, aber so oder so ging die Frau im Geiste ihre aktuelle Inventarliste durch. Aber warum unbedingt als Datapad? Dafür müsste Rilanja erstmal die gesamte Lieferung des Rodianers katalogisieren, und das würde Zeit kosten - und Nerven.

Ich habe zwei, nein, drei Energiezellen vorrätig, wenn du etwas für ein vorhandenes Reaktorsystem brauchst. Wenn das Ding mit eigener Versorgung läuft hätte ich einen Standardfusionsgenerator Typ Alloces II, und ein Modell aus der Rhombus-Reihe, da müsste ich aber noch die Sicherungsbolzen wechseln - es sei denn du willst das machen, dann gibts den natürlich etwas billiger.

Der Falleen war bewusst, dass ihre Auswahl etwas dürftig war, aber auf einem Planeten wie diesem - und vor allem bei einer Händlerin, die bisher zumindest gefühlt öfter den Planeten wechselte als das sie Miete zahlte - wohl nicht anders zu erwarten.
Wahrscheinlich war ihre Skepsis übertrieben, aber irgendwie wollte Rilanja dieser Frau etwas verkaufen. Nicht nur, um ein paar Credits zu verdienen und die Verluste durch den Schnupfen des Rodianers etwas abzumildern, sondern auch um sich etwas länger vor der anstehenden Aufgabe drücken zu können, dessen Schrott zu katalogisieren.


Ist da etwas für deinen Klienten dabei?


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja
 
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Sarid lachte, als Xulian darüber maulte, dass die Schalentiersuppe nach nichts schmeckte. Da hier ja fast überall nur Fisch und andere Meerestiere auf dem Speiseplan standen hatte sie diese Erfahrung auch schon sehr schnell nach ihrer Ankunft auf Ando machen müssen. Seitdem mied sie alles, in dem auch nur ansatzweise Schalentiere enthalten waren.

Da kann ich dir einen guten Rat geben.

Verschwörerisch beugte sich die Corellianerin nach vorne, um leiser mit Xulian sprechen zu können.

Wenn dir das nicht schmeckt, dann solltest du auch alles Essbare meiden, wo Schalentiere drin sind. Das Zeug schmeckt alles gleich, aber lass das bloß keinen Aqualish hören, die schwören auf das Zeug.

Dabei grinste sie die Falleen verschmitzt an und lehnte sich entspannt zurück. Sie hatte soeben eine Sakrileg begangen. Die anwesenden Aqualish hätten ihr dies auf jeden Fall übel genommen, wenn sie es mitbekommen hätten. Sie waren nämlich sehr stolz auf ihre "tolle" Küche und bemerkten dabei nicht, dass das, was sie Kochkunst nannten für andere Rassen alles gleich fad und geschmacklos war, egal wie frisch die Tiere auch gewesen sein mochten. Aber diese Sticheleien machten ihr Spaß und es gab hier logischerweise ziemlich wenig andere Nichtaqualish, mit denen sie ihre Abneigung über die aqualishanische Küche teilen konnte.

Aber zurück zum Geschäft. Mit den Energiezellen kann ich nichts anfangen. Die Repulsoren sind da schon eine Nummer größer.

Fieberhaft überlegte Sarid, ob sie nicht vielleicht aus den Fusionsgenerator was würde basteln können. Es würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen, aber das war auch nicht zeitintensiver als wenn sie noch andere Händler abklappern würde und noch war sie in ihrem Zeitrahmen.

Nun gut, Xulian. Ich nehme den Rhombus-Standardfusionsgenerator. Damit müsste ich die Repulsoren wieder flott bekommen. Aber für die defekten Sicherungsbolzen verlange ich erstens funktionstüchtige Ersatzbolzen ohne Aufpreis und zweitens einen Preisnachlass von sagen wir 30%. Schließlich werde ich da noch bestimmt zwei bis drei Stunden zusätzlich beschäftigt sein und Zeit ist Geld. Ich gebe dir deshalb 400 Credits bei Lieferung des Generators. Das Schiff steht in der Hafenbucht 356, also bring das Ding bitte dorthin. Ich werde da sein. Aber ich behalte mir eine Prüfung des Generators bei der Lieferung vor, für den Fall, wenn da noch mehr kaputt sein sollte von den Teilen, die ich brauche zum Ausschlachten. Einverstanden?

Sarid hielt der Falleenhändlerin die Hand hin. Sie genoss diese Verhandlungen. Vielleicht lag es auch an ihrem corellianischen Blut, dass ihr dies so zusagte, zumindest wenn man den allgemeinen Vorurteilen Glauben schenkte. Es erinnerte sie jedenfalls an ihre Zeit vor den Jedi. Sie fühlte sich schon fast nostalgisch, wenn sie sich daran zurück erinnerte, als das Leben noch viel einfacher war und niemand nach ihr suchte oder sie als Bedrohung sah. Das war ein schönes Gefühl wieder träumen zu können.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid
 
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Die Falleen lächelte, als ihr Gegenüber ihr verschwörerisch riet, die Glanzlichter der aqualischianischen Küche zu meiden. Sie hatte diesen Gedanken bereits früher gehabt - bei ihrer ersten einheimischen Mahlzeit nach ihrer Landung - aber es tat gut es von jemand anderem zu hören.
Dennoch löffelte die Frau weiter, nicht nur, weil sie das Essen natürlich bereits bezahlt hatte, sondern auch, weil sie sich vorgenommen hatte auf jedem Planeten mindestens einmal täglich etwas einheimisches zu sich zu nehmen, um... Warum genau wusste sie nicht, aber damals hatte es nach einer guten, wohl durchdachten und vor allem philosophischen Idee geklungen. Zumindest fiel ihr so umso stärker der Abstieg von Anoat mit seinen ausgesuchten Zuckerleckereien zu dem doch eher drögen Speiseplan von Ando auf.
Aber erstmal zurück zum Geschäft.


Nun, vielleicht ergibt sich für mich doch mal ein Handel mit einem Aqualisch, und dann sollte es nicht so aussehen als ob ich seine Leibspeise mehr schlecht als Recht herunterwürge, oder?

entgegnete sie mit einem beinahe automatischen Zwinkern, das ihrer Meinung nach eine Art Vertrauensverhältnis aufbauen sollte. So wirklich hatte das noch nie funktioniert, aber eines tages würde sie eine Rasse finden, die diese Geste zu deuten wusste.

Die neuen Sicherheitsbolzen sind kein Problem.

Tatsächlich ein Creditartikel, kaum der Rede wert. Die würde sie auf dem Rückweg zu ihrem gemieteten Lager schnell bei einem lokalen Händler kaufen. Der Nachlass war natürlich unverschämt, und passte dadurch gut zu dem Aufschlag, denn Rilanja auf den tatsächlichen Wert des Rhombus draufgeschlagen hätte, wenn Taila sie nach einem Preis gefragt hätte. Dennoch wollte sie ihren Verhandlungsposten nicht ohne weiteres aufgeben.

Sagen wir 25% Nachlass wegen der nötigen Arbeiten, und du bekommst einen zweiten Satz Sicherungsbolzen, nur für den Fall.

Sie streckte ihre Hand aus, aber ergriff die der Menschin noch nicht - immerhin lag ein unbestätigtes Gegenangebot auf dem Tisch. Gleichzeitig machte sie eine bewußte Anstrengung, keine dezente Pheromonwolke auszustoßen, so wie sie es bei männlichen Kunden oftmals tat, um ihr Angebot sensorisch zu unterfüttern.
Natürlich wusste Rilanja wenige Sekunden nachdem die Worte ihren Mund verlassen hatten, dass Taila wahrscheinlich zu jener Sorte von Kunden gehörte, die aus dem Angebot eines zweiten Satzes Bolzen gleich darauf schließen würden, dass der Rhombus, den sie anbot, ein sogenannter Bolzenfresser war.
Die Falleen hielt das zwar für unwahrscheinlich, aber genausowenig wollte sie jetzt noch zurückrudern und ihr Gegenangebot ins rechte Licht rücken. Blieb abzuwarten, wie die Mechanikerin darauf reagierte.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja
 
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Sarid beobachtete, wie die Falleen die Suppe aß ohne die Miene zu verziehen und nickte ihr bewundernd zu. Alle Achtung, dachte sie insgeheim, sie selbst würde sich das nicht antun, vor allem die harten Brocken am Boden der Schüssel, von denen sie der Meinung war, dass die Aqualishköche bloß zu faul waren die Schalenreste wieder rauszufischen. Nur fürchtete sie, dass die meisten Aqualish dies anders sahen.

Ob sich das Training hier lohnt ist die andere Frage.

Sie zuckte mit den Schultern, nicht wissend, ob Xulian mit der Geste überhaupt was anfangen konnte, aber das war ihr auch ziemlich egal.

In unserem Geschäft in Quantill City sind gemeinsame Geschäftsessen doch wirklich ziemlich selten. Außer du hast vor auch in der Provinz verkaufen zu wollen, wo ungefähr 99,9% der Bewohner Aqualish sind. Das wäre mutig für einen Nichtaqualish. Aber gut, das ist deine Sache.

Die Corellianerin nahm nochmal einen einen kräftigen Schluck von ihrem Ale und stellte das leere Muschelglas geräuschvoll auf den Tisch. Sie dachte schon, der Handel wäre gelaufen, als Xulian von sich aus noch einen Satz Bolzen drauflegen wollte. Das sah Ersatzteilhändlern aber gar nicht ähnlich, was sie sofort stutzig machte. Dafür war sie einfach zu sehr darauf trainiert auf so Feinheiten zu achten. Als Reaktion zog sie die angebotene Hand wieder zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Skeptisch entgegnete sie:

Kann ich aus der Tatsache, dass du sogar noch einen weiteren Satz Bolzen anbietest schließen, dass der Generator die Angewohnheit Bolzen zu verschleißen öfters hat? Ich muss mir schließlich auch Gedanken über meinen Ruf machen, Xulian. Ich kann nicht so ein Paar Repulsoren teuer reparieren und in einer Woche sind die Dinger wieder kaputt. Der Aqualish würde mit die Hölle heißmachen. Also wenn dem so ist, dann verlange ich noch Schmiermittel und stabile Sicherheitsringe dazu ohne Aufpreis, damit sollten die Dinger besser gepuffert sein und damit um einiges länger halten. Dafür akzeptiere ich aber 25% Nachlass.

Zufrieden mit ihrem Angebot hielt sie der Falleen erneut die Hand zur Einwilligung hin. Damit konnte die ehemalige Jedi gut leben. Ihre Gewinnspanne würde sich auf immer noch mehrere Hundert Credits belaufen trotz der Mehrarbeit und die Monatsmiete für ihr Quartier war gesichert. Über die täglichen Ausgaben konnte sie sich später noch kümmern, denn Reparaturaufträge würde es in einiges Tagen wie üblich auch wieder geben. Bei einem Planeten voller Repulsorschiffe gab es immer wieder Defekte und da 90% der Aqualish "nur" Flossenhände besaßen, also über keine Finger verfügten waren diese sprichwörtlich auf andere helfende Hände angewiesen. Sonst hätte Sarid anfangs auf Ando als doch relativ unerfahrene Mechanikerin und über 20 Jahre ohne Arbeitspraxis keine Chance gehabt. Das Schicksal hatte es gut mit ihr gemeint, wie man so schön sagte. Mittlerweile war sie mit ihrem eigenen Fortschritt recht zufrieden, auch wenn sie wohl nie mehr ein Mechanikergenie werden würde. Aber das war ja auch nicht ihr Ziel.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja

Rilanja warf ihrem gegenüber einen gekränkten Blick zu. Der Nachgeschmack des Bodensatzes ihrer Suppe half bei dieser kleinen schauspielerischen Leistung. Zumindest war das ein halbwegs sinnvollerr Grund, weiterhin auf Schalentiere als Nahrungsquelle zu setzen.

Habe ich dir jemals irgendwas minderwertiges verkauft? Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass du Grund zur Beschwerde gehabt hättest, Taila.

Die Falleen schwieg einen Moment und senkte ihre Hand langsam und vollführte eine universell anerkannte Unschuldsgeste.

Es war ja nicht meine Schuld, dass der Vorbesitzer der Kompletterfrischungszelle das Reinigungsmittelauffangbecken nicht sorgfältig auf Mynock-Eier überprüft hat.

Andererseits hatte die Frau Recht, das Angebot der Falleen hatte einfach zwielichtig klingen müssen. Sie streckte ihre Hand wieder aus, und das kleine, verkümmerte Stimmchen in ihrem Kopf, das üblicherweise ihre Pheromondrüsen bediente und meistens richtig lag, wenn ein Abschluss bevorstand, jubelte bereits.

25%, und einen Satz Sicherungsbolzen dazu, einschließlich Sicherungsringe und eine Packung Schmiermittel. Und weil du eine meiner besten Kunden bist...

Rilanja sah verschwörerisch auf die Hand der Menschin und beugte sich etwas näher, um ihr zuzuflüstern,

... und du keine Flossenhände hast...

Die grünhäutige Frau streckte sich wieder und lächelte.

... gebe ich dir drei Sicherungsbolzen gratis dazu. Und die Lieferung ist natürlich auch frei. Abgemacht?

Sicherungsbolzen gab es günstiger in Gebinden zu zehn Stück. Der Rhombus benötigte sieben davon für den reibungslosen Betrieb, also wurde sie auf die Art alle los. Finanziell fuhr sie damit sogar noch besser, als wenn sie für den doppelten Satz zwei Großpackungen hätte kaufen müssen, und dann auf sechs Stück sitzen geblieben wäre. Jetzt musste sie nur darauf hoffen, dass Taila ein gutes Angebot erkannte, wenn es ihr die hand entgegenstreckte.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid


Sarid konnte nur lachen als Xulian die Unschuldige spielen wollte in Bezug auf die Sache mit der Kompletterfrischungszelle. Das war jetzt zwei Monate her und die ganze Sache hatte sich doch recht schnell erledigt. Als die Mynocks geschlüpf waren, lief das Wasser über den Ablauf ja auch wieder einwandfrei ab. Ok, die Besitzerin des Raumschiffs war leicht panisch gewesen, als auf einmal 17 kleine Mynocks in ihrer Erfrischungszelle rumflogen, aber ein, zwei gezielte, schwache Blasterschüsse später waren die Viecher hinüber. Zu der Zeit war Sarid doch etwas ungehalten gegenüber Xulian gewesen, aber im Nachhinein war es einfach nur noch ulkig. Schmunzelnd entgegnete sie.

Naja, du hättest das Ding vorher aber zumindest mal durchpusten können, bevor du es weiterverkauft hast. Aber sonst hast du recht. Wieviele Lieferungen habe ich von dir schon bekommen über die letzten Monate? Acht? Neun? Alle anderen Kunden waren bisher zufrieden gewesen mit dem Resultat.

Da Sarid im Grunde auch ein gutmütiger Typ war und Xulian eigentlich doch im Großen und Ganzen vertraute - es gab da ganz andere Gestalten, die sich ebenfalls Händler schimpften und viel mehr die Bezeichnung Raubritter verdienten - gab sie sich mit dem Angebot der Falleen zufrieden. Sie lächelte und ergriff die Hand der Grünhäutigen, um den Handel abzuschließen.

Einverstanden, Xulian. Aber wie gesagt, ich seh mir das Zeug bei Lieferung noch eingehen an, einmal Mynockeier reicht. Also dann treffen wir uns so bald wie möglich in der Hafenbucht 356. Ich werde dort sein.

Die Mechanikerin ließ ihren Blick kurz über die Kneipe schweifen. Es war echt leer geworden. Sogar der Baraqualish kaute gelangweilt auf einem Stückchen Würzseetang rum. Reflexartig fragte sie sich, ob ihre Verhandlungen mit der Falleen wirklich so lange gedauert hatten. Aber Hauptsache sie bekam die nötigen Ersatzteile, auch wenn es schon Mitte des Nachmittags war, wie sie am Stand der Sonne erkannte, die mit tiefen goldenen Strahlen die Kneipe erhellte. Wenn alles in Ordnung war, konnte sie bis morgen um die Zeit fertig sein mit dem Einbau. Und wenn der Probelauf erfolgreich verlief, konnte sie die Segelbarke einen halben Tag eher übergeben. Mit etwas Glück würde ihr der Besitzer vielleicht noch einen Bonus für die schnelle Arbeit zahlen.

Dann bis später, Xulian.

Sagte die Corellianerin und stand von ihrem Tisch auf. Das war nun Teil eins des Auftrags und Teil zwei, also der Einbau folgte in Kürze. Um wieviel einfacher war ihr Leben doch nun geworden, ohne akute Lebensgefahr und sie war nur noch für sich selbst verantwortlich, womit kam sie sehr gut zurecht kam. Das redete sich die ehemalige Jedi zumindest ein, wenn sie wieder Gedanken und ihre alten Jedikollegen und Padawane plagten.


Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Raumhafenkneipe "Zum bockenden Wellerreiter" - Sarid, Rilanja

Rilanja schlug ein und lächelte die Menschin an. Sie hätte gerne gesehen wie die Mynocks durch die Erfrischungszelle getrudelt waren, aber alles in allem war sie froh, dass nicht mehr passiert war. Der in dem Moment abgeschlossene Handel war in jedem Fall nicht schlecht für sie, und er würde ihre Verluste durch den Rodianer zumindest senken, wenn nicht gar komplett auffangen.

Es ist mir wie immer ein Vergnügen, Taila

Während sie ihren leeren Teller zur Bar brachte ging sie schnell die wenigen Namen lokaler Händler durch, die auf ihrem direkten Weg zu ihrem gemieteten Lagerraum lagen. Keiner war besonders sympatisch, und zueinander nahmen sie sich nicht viel, also entschied sie sich für den nächstliegenden.
Fünf Minuten später hielt sie eine Packung Sicherungsbolzen in der Hand und verließ leicht angesäuert das zweite Geschäft auf ihrem Weg, nachdem der erste Aqualish-Händler keine Sicherungsringe mehr auf Lager hatte.
In ihrem kleinen Reich angekommen fand sie schnell einen fast vollen Beutel mit Schmiermittel, und belud einen alten Repulsorschlitten mit dem klobigen, leicht verrußten Rhombus-Generator. Der Pilot, dem sie das gute Stück zu einem Spottpreis abgekauft hatte hatte ihr versichert, dass er von der Explosion des Schiffes nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Natürlich hatte Rilanja sicherheitshalber einen unabhängigen Droiden damit beauftragt, das gute Stück durchzumessen, aber anhand des Leuchtens in den Augen des Mannes hatte sie gewusst, dass er sie nicht belogen hatte.
Wahrscheinlich war die Ware dabei besser in Schuss als ihr Transportschlitten, der unter dem Gewicht spürbar abgesackt war, ohne dass sich die Sicherheitsschaltung des Repulsors darum geschert hätte. Vielleicht würde sie Taila irgendwann fragen, ob dem guten Stück noch zu helfen war.
Wenige Minuten später glitt der Rhombus sanft wie eine Feder in die Landebucht 356 - eine Metallene Feder in den Magnetfeldern einer mittelschweren Protuperanz. Wenige Meter vor dem dort geparkten Segelmoloch, den kein Wind des Universums noch bewegen konnte, hauchte der Schlitten schließlich seinen Dienst aus.


Das muss so sein,

erklärte die Falleen etwas stümperhaft, bevor sie sich wieder fasste.

Hier sind deine Sachen - soll ich dir helfen, den Generator irgendwo...

Die Frau ließ ihren Blick schweifen, und ihr wurde einmal mehr bewusst, warum sie den Einbau ihrer Ware anderen überließ. Rilanja hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie die Repulsoren einer Segelbarke suchen sollte, und war dementsprechend auch völlig überfragt wenn es darum ging, wo die Mechanikerin ihr Ersatzteil brauchen würde.
Sie betätigte ein letztes Mal den Einfach-An-Schalter des Repulsorschlittens, den der devaronianische Händler gepriesen hatte, doch der Schlitten reagierte nur mit dem undokumentierten, aber scheinbar in fast allen Apparaten des Universums eingebauten Feature - dem Einfach-Aus.


...irgendwo hin zu tragen?


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - Straße im Hafenbezirk - Sarid


Ohne weiter darauf zu achten, was Xulian machte verließ die Mechanikerin die Kneipe, in der sie doch noch einen erfolgreichen Handel hatte abschließen können. Irgendwie war der bockende Wellenreiter zur Zeit ihre Lieblingsspelunke. Zumindest hatte sie hier in drei von vier Fällen Leute getroffen, die ihr die benötigten Ersatzteile hatten besorgen bzw. liefern können. Außerdem war die Lage der Kneipe für sie sehr praktisch. Zum Eingang der Hafenbuchten war es nur ein Fußmarsch von 10 Minuten und zu ihrem Quartier kam sie mit dem öAVS, kurz für öffentliche Andoverkehrsschiffe, auch in 15 Minuten.
Da die Corellianerin wusste, dass sie so oder so eher in der Landebucht sein würde als die Falleenhändlerin, die die Ersatzteile noch holen musste, ließ sie sich Zeit. Aber selbst nach ihrem gemütlichen Herumschlendern wartete sie schließlich noch 10 Minuten in der Landebucht auf Xulian. Aber solange sich der nörgelnde Aqualishbesitzer nicht blicken ließ, konnte sie es hier gut aushalten. Als sie dann ein sich näherndes Gefährt hörte und die Ersatzteilhändlerin eintrat, nickte sie erfreut.


Na endlich, wo bleibst du so lange?

Rief sie der Falleen entgegen. Als deren antiker Repulsorschlitten wenige Meter vor der pompösen Segelbarke sein Leben lautstark aushauchte, musste Sarid prustend loslachen.

Wer immer dir das Ding angedreht hat, Xulian, mit dem würde ich nochmal ein Wörtchen reden. Das klang nämlich gerade eben so als hätten sämtliche Repulsoren beschlossen, dass sie aus Solidaritätsgründen alle gleichzeitig in den permanenten und endgültigen Arbeitsstreik eingetreten sind. Aber warte, ich habe zum Glück einen Repulsorkran hier.

Meinte die Mechanikerin süffisant und trat zu dem Stapel an Ausrüstung, den sie selbst bereits heute Vormittag in die Landebucht gebrachte hatte. Der Kran erwachte kraftvoll wummernd zum Leben und gemeinsam mit Xulian hiefte sie den Generator auf den Kran. Dort untersuchte ihn Sarid eingehend für gut 10 Minuten und gab sich schließlich mit dem Gerät zufrieden.

Ok, den kann ich brauchen. Hast du auch die Bolzen, das Schmiermittel und die Sicherungsringe dabei? Ohne die brauch ich hier nämlich gar nicht anzufangen.

Eindringlich sah sie die Falleen an. Sie hatte nämlich keine Lust, die Ersatzteile erst mühsam einzubauen und vermutlich in ein paar Tagen alles wieder auszubauen, nur um das Ganze dann mit den neuen Bolzen wieder reinzuschrauben. Die Segelbarke mochte vielleicht auch nicht mehr das neueste Stück sein und durch das "tolle" Design bedingt war das Schiff innen kleiner als außen, aber gut, das war Sache des Aqualishbesitzers. Ihre Aufgabe war nur, die Repulsoren wieder zum Laufen zu bringen und genau dies hatte sie auch vor.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Rilanja warf der Menschin einen gespielt verletzten Blick zu, der sich aber in Anbetracht des Malheurs mit dem Repulsorschlitten nicht richtig einstellen wollte. Zumindest war ihr das hier passiert und nicht bei irgendeinem pingeligeren Kunden.

Natürlich habe ich alles dabei.

Die Falleen nahm die zugesicherten Teile aus dem einzig noch funktionierenden Feature des Lastschlittens - einer mechanischen Klappe für Kleinteile. Dank des Kranes war der Generator so wenigstens kein Problem gewesen, und Rilanja reichte Taila die Sicherungsbolzen und -ringe sowie das Schmiermittel mit der Gewissheit, einen unproblematischen Handel abgeschlossen zu haben und der Hoffnung, den heutigen Tag zumindest mit einer schwarzen Null beschließen zu können.
Irgendwie hatte die Falleen keine Lust darauf, auf Sith komm raus weiteren Geschäften nachzujagen, um doch noch ein paar Credits Profit zu machen. Spätestens der zu frühe Tod ihres Repulsorträgers war doch mehr als ein offensichtlich Zeichen dafür, es heute etwas ruhiger angehen zu lassen.


Was dagegen, wenn ich dir über die Schulter schaue, während du die Sicherungsbolzen auswechselst? Ich denke wenn ich solche Dinger schon verkaufe sollte ich das zumindest einmal gesehen haben.

Es war mehr oder weniger eine Ausrede - eigentlich mehr - um nicht den Rest des Tages in ihrem Quartier zubringen zu müssen und höchstwahrscheinlich ständig darüber nachzudenken, warum ihr Repulsorschlitten nicht dem verschnupften Rodianer auf den Fuß gekracht war. Wahrscheinlich war die Falleen einfach nur frustriert, weil sie ihre gefühlt beste Methode der Kaufabwicklung am Morgen im Stich gelassen hatte.
Wenn Taila nur nichts dagegen hatte konnte sie vielleicht die Ruhe der Landebucht nutzen, um sich wieder zu sammeln. Und wahrscheinlich war die Gesellschaft eines Nicht-Aqualish für beide eine willkommene Abwechslung.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Zufrieden, dass Xulian alles Vereinbarte mitgenommen hatte, nickte die Corellianerin lächelnd und nahm alles entgegen.

Es ist mir wie immer ein Vergnügen mit dir Geschäfte zu machen.

Dass Sarid im Notfall den Generator unter Zuhilfenahme der Macht auch hätte bewegen können verschwieg sie Xulian entschieden. Außerdem hatte sie sich selbst auferlegt, dass sie ohne die Macht würde zurechtkommen müssen, wenn sie schon keine Jedi mehr sein wollte. Allerdings hatte ihr Kran auch einen Vorteil. Sie konnte den Standardfusionsgenerator ohne Mühe beliebig rauf und runter bewegen. Ein ungewohnter Luxus, den sie schon zu Schätzen wusste angesichts der Tatsache, dass sie sich in Raum- oder Segelschiffen meistens in irgendwelche engen und meistens dreckigen Schächte hineinzwängen musste, wo dort keine Rücksicht genommen wird auf die Befindlichkeiten des Mechanikers. Als die Falleen den Wunsch äußerte beim Einbau der Sicherungsbolzen dabei zu sein, wurde sie allerdings hellhörig. Wenn sie die Gesten der Falleen besser kennen würde, hätte sie ihr wohl angesehen, dass Xulians Tag heute nicht so toll gelaufen sein konnte. So aber konnte sie das nur annehmen und vorsichtig nachfragen.

Klar kannst du zuschauen. Es ist ja nicht so, dass ich hier irgendwelche großen Neuheiten einbaue oder revolutionäre Techniken verwende. Genau genommen ist das einfach nur eine lästige, aber notwendige Arbeit, die ich des öfteren mache.

Nebenbei begann sie den Generator seitlich aufzuschrauben und dabei nahm sie auch gleich das Innere in Augenschein. Sobald die Mechanikerin nach einigen Minuten den ersten alten Bolzen sehen konnte winkte sie die grünhäutige Frau her.

Wenn es dich interessiert, dort hinten ist schon ein durchgeschmorten Bolzen und wie es aussieht ist das dem Ding auch nicht das erste Mal passiert. Sonst wären da nicht soviele Kratz- oder Schabspuren. Das müsste ich jedenfalls besser in den Griff bekommen mit dem, was du mir mitgebracht hast, Aber sag mal ehrlich, im Grunde interessiert dich das doch nicht wirklich, wie man die Dinger einbaut, oder?

Sarid richtete sich auf und beobachtete die Händlerin. Die Corellianerin war wieder versucht die Macht zu benutzen, um die Gefühlslage der Falleen zu erspüren, aber sie widerstand der Versuchung. Wenn Xulian darüber reden wollte, dann würde sie das tun. Außerdem mochte sie die Frau, so dass sie ohnehin nicht in deren Privatsphäre eindringen wollte.

Über den Repulsorschlitten brauchst du dich nicht zu ärgern. Klar ist es schade, dass er nicht mehr läuft, aber du könntest ihn als Ersatzteillager aufheben, wenn du noch Platz hast. Das eine oder andere kannst du sicher noch davon brauchen und hier auf Ando gibts ja auch diverse potentielle Abnehmer für Ersatzteile. So könntest du die Kosten für einen Neuen wenigstens halbwegs wieder reinholen. Und keine Scheu, ich hab Zeit für ein Pläuschchen, wenn ich in dem Ding rumschraube. So geistig fordernd ist das jetzt nicht.

Fuhr Sarid im Plauderton fort, um der Falleen auch etwas die Zunge zu lösen.


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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Rilanja machte es sich auf einer Kiste bequem, von der aus sie Taila problemlos beim Arbeiten zusehen konnte. Tatsächlich hatte sie eine perfekte Aussicht auf die Außenseite der Wartungsklappe, hinter der die Menschin den soeben erworbenen Generator montierte, und bekam nur am Rande mit, was sie den Sicherungsbolzen tatsächlich antat.
Tatsächlich hatte sie sich wohl nicht enthusiastisch genug gezeigt, denn die Frau schien keine Probleme damit zu haben zu erkennen, dass die Falleen sich von einem gewissen Standpuntk aus hier versteckte, anstatt tatsächlich etwas lernen zu wollen.


Wahrscheinlich hast du Recht. mechanik war noch nie meins gewesen, zumindest nicht das was über das Drücken eines Knopfes hinaus geht.

Sie wusste das Angebot der Mechanikerin zu schätzen, wusste aber im ersten Moment nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Small Talk war genauso wenig ihre Stärke wie Mechanik, zumindest nicht wo sie meistens problemlos mit Pheromonen nachhelfen konnte. Da diese Möglichkeit hier flach fiel...

Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber was verschlägt dich nach Ando? Nicht, dass ich die Anwesenheit eines vernünftigen Nicht-Aqualish hier nicht zu schätzen wüsste, aber du scheinst auch nicht viel für die Ureinwohner und ihre romantisch-verschrobene Art übrig zu haben, oder?


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Sarid lächelte wissend, als sich Xulian auf einer Kiste niederließ und ohne Umschweife zugab, dass es ihr eigentlich nicht darum ging, ihre mechanischen Kenntnisse zu verbessern. Manche Sachen waren auch ohne die Macht mehr als deutlich. Wenn man sich auf die Optik verlassen konnte, dann glich die Falleen im Moment mehr einem Häuflein Elend. Dann wandte sie sich wieder von der grünhäutigen Frau ab und machte sich daran einen weiteren Sicherungsbolzen auszutauschen.

Weißt du, ich fände es eigentlich nicht schlecht, wenn du als Ersatzteilhändlerin auch etwas grundlegendes Wissen über Mechanikerarbeiten hättest. Wenn du willst kannst du jederzeit zu mir kommen und mir über die Schulter gucken, wenn du Lust hast.

Meinte die Corellianerin während sie weiterarbeitete, um der Falleen einen Grund zu geben, sie zu besuchen. Sie mochte die Frau und da die meisten Aqualish - es gab immer Ausnahmen wie die Bedienung des bockenden Wellenreiters - auf Außenweltler herabsahen, war sie eine der wenigen Gesprächspartner, mit denen Sarid wirklich reden konnte, wenn auch bei weitem nicht über alles, dafür kannte sie sie noch zu wenig. Aber es war besser als nichts.

Es ist eigentlich nicht so, dass ich mir Ando ausgesucht hätte, weil der Planet so malerisch ist oder so. Nur ist das Schiff, mit dem ich hergekommen bin mittlerweile ein nicht mehr zu reparierender Schrotthaufen. Zum Glück war es nicht meins. Da ich kein Geld für eine Weiterreise hatte, musste ich mir erstmal einen Job suchen. Sogar die günstigste Linie hierher, Max Capricorn Reisen war zu teuer für mich, also war ich hier effektiv erstmal gestrandet. Deshalb arbeite ich jetzt als Mechanikerin.

Die ehemalige Jedi verschwieg Xulian wohlweislich alles was darauf hindeutete, was sie zuvor wirklich gemacht hatte. Auch wenn sie die Falleen in der Hinsicht nicht als akute Gefahr einschätzte, aber sicher war sicher.

Aber eines weiß ich an den Aqualish mittlerweile zu schätzen, sie lassen einem seine Ruhe. Sie interessieren sich nicht für Außenweltler, solange sie von ihnen profitieren und diese keine Gefahr darstellen. Und das trifft günstigerweise genau auf mich zu. Deshalb finde ich es hier eigentlich gar nicht so schlecht unterm Strich. Zumindest droht uns hier keine imperiale Invasion und die Aqualish untereinander halten sich auch gerade vergleichsweise ruhig. Besser könnte es doch gar nicht sein, oder? Ok, abgesehen vom Essen mein ich natürlich

Fügte sie grinsend hinzu. Währenddessen schraubte sie den zweiten Bolzen fertig und gut geschmiert rein und griff nach dem Dritten.

Aber sag mal, ich weiß nicht viel über Falleen, aber viele von euch sieht man hier wirklich nicht. Nicht mal unter den ankommenden Händlern. Besteht da irgendeine Interspeziesabneigung oder ist das einfach Zufall?


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Die grünhäutige Frau spielte mit dem gedanken ihre Beine auf eine andere Kiste hochzulegen, aber das wäre dann wohl doch etwas übertrieben. Immerhin hatte Taila Recht - es konnte nicht schaden sich etwas mehr in dem Bereich auszukennen, den sie mit ihren Ersatzteilen bediente.
Immerhin hatte sie nicht immer den Luxus, ihre Geschäftspartner durch den Einsatz von Pheromonen so freundlich zu stimmen, dass sie von selbst auf offensichtliche Fallstricke oder Probleme mit den Teilen hinwiesen, die sie ihr verkaufen wollten. Etwa wenn es um die Kompatibilität von Leitungsarten und die Bauformen von Dämpfungsfeldgeneratoren ging musste sich die Falleen meist auf das Wort ihrer Verkäufer verlassen, und es war wohl bisher Glück gewesen, das größere Probleme dadurch verhindert hatte - sofern man bisher drei Standortwechsel aufgrund von offensiv unzufriedener Kundschaft als kleine Probleme wertete.


Wenn du noch genug Zeit hast nebenbei jemanden auszubilden... Ich muss ehrlich sagen, ich bin was das angeht wohl etwas faul. Bisher hat das wenige, was ich weiß, gereicht, um mich irgendwie durchzuschlagen. Und ich muss gestehen, ich habe mir Ando mehr oder weniger ausgesucht.

Tatsächlich war der Planet bei ihrem letzten "Standortwechsel" schlicht und ergreifend sowohl günstig als auch nicht überbucht gewesen, also hatte sie ohne nachzudenken zugegriffen. Allerdings klang das auch nicht grade vorteilhaft.

Du hast jedenfalls Recht, was die Aqualish angeht. Alles in allem recht pflegeleichte Leute, und es kommen grade genug Außenweltler hier durch, damit es sich noch lohnt hier zu bleiben. Ich könnte mir wohl einen besseren Planeten aussuchen, aber da wäre die Konkurrenz dann entsprechend größer. Ich meine, mir macht es Spaß zu handeln, und zu verhandeln, und die...

Der Teil mit der Beeinflussung und Ausnutzung niederer Instinkte männlicher verhandlungspartner verschwieg Rilanja lieber. Sie hielt das ganze zwar nicht für verwerflich - schließlich nutzte sie eine natürliche Fähigkeit ihrer Rasse, wie konnte es also unfair sein, wenn sie schon damit geboren worden war - aber sie wußte aus Erfahrung nur zu gut, das Andere, speziell andere Rassen, das anders sahen. Nicht umsonst war Ando ihr vierter Wirkungsort.

... die Logistik dahinter, immer die passenden Teile da zu haben und so weiter. Aber Ich mag es nicht wenn ich um jedes Teil kämpfen muss, wenn ich zum oder unterhalb des Selbstkostenpreises arbeite und so weiter, was ja auf anderen Planeten durchaus üblich ist.

Rilanja stand auf und suchte sich eine andere Kiste, von der aus sie sehen konnte, was die dunkelblonde Menschin am Rhombis genau machte. Für die Falleen war jetzt zwar nicht mehr zu erkennen als vorher, aber immerhin sah sie, was sie nicht verstand, und musste sich mit der anderen Frau nicht durch eine Wartungsklappe hinduurch unterhalten.

Ich will sofort wissen, ob ich an einem Tag Gewinn gemacht habe - wenn ich etwas verkauft habe - und nicht erst rechnen müssen, wieviel ich durch manche Verkäufe verloren habe und ob die anderen das wieder auffangen.

Sie hatte noch nie darüber nachgedacht, wie wenige andere Falleen sie bisher auf ihren Reisen getroffen hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass es so viele verschiedene Rassen gab, und man schnell den Überblick verlor, wenn die eigene nicht die häufigste war.

Ich denke das ist einfach Zufall. Normalerweise reisen wir nicht gern - also, andere Falleen reisen nicht gerne. Irgendwie hat es mich "zu den Sternen gezogen", wie man so schön sagt. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht viel Interesse daran, unbedingt andere zu treffen. Die meisten haben die Tendenz etwas eingebildet zu sein. Von der Sache mit den Pheromonen hast du sicher gehört, oder?

Rilanja überlegte, ob sie Taila nach menschen fragen sollte, von denen die Händlerin vergleichsweise wenig wusste, aber entschied sich im Moment dagegen. So viele Menschen wie es in der Galaxis gab war es sicherlich schwer, die auf einen gemeinsamen nenner zu bringen, und die Mechanikerin machte nicht den Eindruck, viele verschiedene Planeten kennen gelernt zu haben, zumal sie den Eindruck machte die Einsamkeit zu schätzen.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja
 
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Als Xulian die Bemerkung machte, dass Sarid wohl noch Zeit hatte die Händlerin nebenbei auszubilden hielt sie kurz inne. Die Falleen hatte recht, sie hatte ihr quasi angeboten ihre Padawan zu werden, wenn auch nicht in Machtdingen, sondern als Mechanikerin. Wie schnell es der Corellianerin doch passiert war, dass sie in ihre alten Verhaltensweisen zu verfallen. Als Jedi hatte sie ja über 15 Jahre lang Padawane ausgebildet und genau das war sie im Begriff wieder zu tun. Sie musste sich mehr am Riemen reißen, wenn sie ihre Scharade weiterhin aufrecht erhalten wollte. Xulian jedenfalls war dieser Lapsus zum Glück nicht aufgefallen. Im Gegenteil, diese war sogar erfreut etwas mehr über Reparaturen zu lernen. Sarid übertüchte ihre Selbsterkenntnis, indem sie nach einem weiteren Sicherungsbolzen griff und ihn auf den Rahmen des Fusionsgenerator legte. Als Xulian fortfuhr und die gleichen Argumente für Ando anführte, die auch sie selbst bewogen hatte hierzubleiben musste sie lächeln.

Ich kenn das, glaub mir. Du weißt ja, Flossenhände.

Meinte sie und bewegte kurz zu der grünhäutigen Frau gewandt automatisch ihre flexiblen dreigliedrigen, wenn auch sehr schmutzigen menschlichen Finger.

Ando ist in der Hinsicht ein wirklich dankbarer Planet und da Quantill City die einzige wirklich größere Stadt ist gibt es auch hier die meisten Aufträge, sowohl für dich als auch für mich.

Als Xulian dann auf die Falleen als Rasse zu sprechen kam und sie irgendwelche Pheromone ansprach, nickte sie kurz.

Ich hab gehört, dass Falleen das angeblich können. Weiter gekümmert drum hab ich mich jedoch nicht. Ist daran wirklich was dran?

Gab sie sich unwissend. Eigentlich hatte Sarid dies schon nachgeschlagen auf einem öffentlichen Terminal hier in Quantill City. Aber sie wollte testen wie ehrlich ihre Geschäftspartnerin war. Außerdem waren die Auskünfte eher mager gewesen im Vergleich zu dem, was sie früher aus der Jedi-Bibliothek auf Coruscant oder auch Corellia gewohnt gewesen war. Auch wenn sie vieles von den Jedi nicht vermisste, die Bibliothek gehörte definitiv zu dem Wenigen neben ihren Freunden von dort, was ihr fehlte.

Und du kennst also den Ruf der Sterne auch? Sie sind faszinierend, nicht wahr? Aber gefährlich, wenn man die momentane kriegerische Lage in der Galaxis bedenkt. Ich selbst würde eher deinen Artgenossen zustimmen. Im Moment ist es sicherer, wenn man auf einem Planeten bleibt. Wobei das allerdings nicht heißt, dass ich deine momentane Anwesenheit ablehne.

Fügte sie zur Sicherheit noch hinzu, damit Xulian ihre letzte Bemerkung nicht in den falschen Hals bekam. Es war wohl doch irgendwie Schicksal, dass sie hier auf Ando aufeinander getroffen waren, wenn auch nur aufgrund ihrer ähnlichen geschäftlichen Interessen wie es schien. Darüber, dass vielleicht noch mehr dahinter stecken könnte, weigerte sie sich schlicht nachzudenken. Sie war keine Jedi mehr und insofern hatte sie sich auch darum nicht mehr zu kümmern.


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Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja

Der grünhäutigen Frau fiel auf, dass ihr vergleichsweise rosiges Gegenüber nicht auf die Zeitfrage einer Ausbildung zur Schmalspur-Mechanikerin einging, doch da sich Rilanja selbst nicht darüber im Klaren war, ob das etwas war, woran sie tatsächlich Interesse hätte, ging sie im Moment auch nicht weiter darauf ein.

Ando. Bei uns sind sie in den besten Flossen... Das wäre doch mal ein Slogan, um den Tourismus etwas anzukurbeln.

meinte sie grinsend, während sie darüber nachdachte, wie sie die pheromänalen Fähigkeiten ihrer Spezies am besten beschreiben konnte - und vor allem, wieviel sie wirklich preisgeben wollte. Es war immer wieder ein Grund für Unannehmlichkeiten, wenn ein Falleen gestand, mit seinen oder ihren Pheromonen die Stimmungen und Gelüste anderer beeinflussen zu können. Dabei spielte es nicht mal eine Rolle, dass es bei vielen nicht funktionierte und bei manchen nicht so wie erhofft. Meist reichte das Wissen um die Pheromone aus, dass Falleen sich Anfeindungen ausgesetzt sahen. Vielleicht war das mit ein grund, weshalb die meisten ihren Heimatplaneten nie verließen.
Rilanja hatte wohl bisher Glück gehabt, dass ihr niemand auf die Schliche gekommen war. Tatsächlich hatte sie ihre Möglichkeiten ja im Sinne des Klischees genutzt, und dafür einige "kleinere Probleme" in Kauf genommen.


Es ist schwer zu beschreiben. Je nach dem wen du fragst können wir jeden dazu bringen alles zu machen was wir wollen. Andere werden dir erzählen, dass wir bestialisch stinken. Ich hoffe mal du gehörst nicht zu dieser Kategorie,

fügte wie mit einem Zwinkern hinzu, auch wenn sie sich im Moment keiner Ausdünstungen bewusst war. Manchmal machten sich diese Drüsen selbstständig, aber das - evolutionär bedingt - nur in Situationen großen Stresses. Scheinbar ging es darum die Flucht zu erleichtern, während der Fressfeind röchelnd am Boden lag. In den meisten Alltagssituationen war dieser Schutzmechanismus eher hinderlich.

Und wo wir schon dabei sind, das Gerücht darüber, dass wir unsere Hautfarbe ändern können, stimmt teilweise auch. Und das mit der Vorliebe für warme Umgebung auch. Ich weiß allerdings nicht, wie ich letzteres beschreiben soll. Du, also ich meine, Menschen haben dieses Problem ja nicht.

Rilanja fragte sich, wie viel Small Talk Taila aushalten würde, bis sie die Falleen entweder weg schickte oder ihr auftrug ihre Werkzeuge alphabetisch zu ordnen. Einen Versuch war es jedenfalls wert, denn soweit die Händlerin wusste gab es auf dem ganzen Planeten nicht viele Leute, die sich für Falleen interessierten - oder allgemein für Leute ohne Flossenhände.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Sarid, Rilanja
 
Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid


Sarid lachte für einen Moment als Xulian einen Spruch zur Förderung vom Tourismus nach Ando vorschlug.

Dafür müsste man aber erstmal allen Aqualish ein freundliches Lächeln ins Gesicht kleben. Mit ihrer üblichen Einstellung "Lass mir meine Ruhe, dann tu ich dir nichts" ernten sie jedenfalls für gewöhnlich keine großen Sympathien.

Sie zuckte kurz mit denn Schultern und arbeitete dann weiter am dritten Sicherungsbolzen.

Zumindest geht es mir so.

Als Xulian erst zögerlich und dann ausführlicher erzählte was die Falleen mit ihren Pheromonen alles zu tun vermochten hörte die Corellianerin aufmerksam zu. Sie war etwas überrascht, dass die grünhäutige Frau doch so offen über die besondere Fähigkeit ihrer Spezies redete. Vor allem gab sie mehr preis als der magere Eintrag über Falleen im öffentlichen Terminal auf Ando. Es war jedenfalls ein sehr extravagantes Talent, dass die Falleen besaßen und Sarid konnte nachvollziehen, warum ängstlichere Wesen skeptisch gegenüber dieser Spezies waren. Ob verdient oder nicht musste bei jedem Falleen vermutlich gesondert beurteilt werden. Eine farbliche Änderung Xulians war ihr bei ihren Verhandlungen auch noch nicht aufgefallen. Da sie bisher eigentlich zufrieden war mit den Lieferungen der Falleen schob sie den Gedanken, ob sie vielleicht auch schon manipuliert worden war beiseite. Sie hatte bisher gute Geschäfte gemacht mit ihr und sie wollte das nicht mit paranoidem Misstrauen kaputt machen.

Hm, ich hatte eigentlich immer geglaubt das Schmieröl hier stinkt so aufdringlich. Ich war mir gar nicht bewusst, dass du das bist.

Antwortete die Mechanikerin grinsend.

Aber Scherz bei Seite, ich finde nicht, dass du schlecht oder aufdringlich riechst. Der Fusionsgenerator ist da viel unangenehmer, aber das gehört zum Job. Außerdem riecht es auf Ando doch eh fast überall nach Aqualish, Meer und Salzwasser. Etwas Abwechslung ist da auch mal nicht schlecht.

Sarid war in der Hinsicht schon immer sehr pragmatisch gewesen. Also warum sich selbst Stress machen wegen Umständen, die sie ohnehin nicht beeinflussen konnte.

Vorlieben haben Menschen zudem genauso. Je nach dem, von welchem Planeten sie stammen. Bewohner von heißen Planeten mögen es auch wärmer. Insofern ist das jetzt nichts so besonderes finde ich.

Dabei holte sie den vierten neuen Sicherungsbolzen, schmierte ihn und schraubte einen Sicherungsring dran. Sie prüfte ihr Konstrukt kurz und machte sich dann daran es einzubauen. Jetzt hatte sie bald Halbzeit bei dem Einbau und Xulian war noch nicht langweilig geworden. Ob das jetzt an den Mechanikerarbeiten oder ihrem Gespräch lag konnte sie aber nicht sagen, obwohl sie eigentlich eher auf letzteres hoffte.


Ando - Quantill City - Landebucht 356 - Rilanja und Sarid
 
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