Ansion

Nekki al Jevarin

Vorins Schwester played by Utopio
Ansion
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[ Infos zum Planeten: Ansion (engl.) | Ansion (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]

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Namhafte Lokalitäten
Kander Region – Nördlich der Stadt Cuipernam liegt diese ertragreiche Landschaft. Von der Bevölkerung wird sie überwiegend zur Landwirtschaft genutzt, weshalb einzelne Farmen und große Gerätschaften das Bild dominieren. Zudem zieht es so manchen nomadischen Alwari-Clan hin und wieder in diese Gegend, da auch diese hier traditionelle Orte zum Verweilen haben.

Jevarin-Anwesen
Inmitten üppiger Gerstefeldern liegt das Anwesen der Familie Jevarin. Da hauptsächlich hier vor Ort vorkommende Ressourcen verwendet wurden, mag das Haupthaus samt Nebengebäude auf den ersten Blick ziemlich schlicht wirken, aber moderne Technik hat auch hier Einzug gehalten. So umgibt eine sperrige Ummauerung samt gepanzerter Tür und Sicherheitssystem das Kerngrundstück des Anwesens. Dahinter befindet sich ein gut gepflegter Garten - sowie abseits davon die Ruhestätte toter Familienmitglieder. Betritt man das Haupthaus kann man erkennen wie das Gebäude mit der Zeit durch den einen oder anderen Anbau gewachsen ist. Dabei hat die Familie nur das beste Holz der Region verwendet.​

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Söhne & Töchter
Nekki Al Jevarin | Jedi; Vorin Al Jevarin | Jedi


Stand: Beitrag #35, 18.06.2017
Aiden Thiuro
 
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[op]nur ein kleiner Post, muss geh gleich weg ;) [/op]

[Orbit um Ansion – Jevarin’s Hope] – Vorin & Nekki

Endlich trat das Schiff in das Ansion System ein und verließ den Hyperraum. Schon von weitem war der Planet zu erkennen. Den weiter entfernten Mond passierte das Schiff momentan. Die Sonne des Systems wurde bei der Passierung verdunkelt und ein kalter Schatten warf sich vom Mond auf die Jevarins Hope. Nekki entfernte sich wieder von dem Pilotensessel um für Vorin Platz zu machen und ihm den Anflug auf ihre Heimatwelt zu ermöglichen. Als sie näher kamen traten sentimentale Tränen der großen Schwester in die Augen. Wie lange hatte sie diesen wundervollen Anblick nicht mehr gesehen? Wie oft hatte sie davon geträumt an den zwei Monden vorbeizufliegen und wieder zurück zu kommen. Nun war es so weit und da stand sie vor diesem kleinen Fenster und starrte mit großen Augen auf diesen kleinen Punkt irgendwo im Mid Rim der Galaxie.

Ist er nicht schön? Ich habe schon lange nichts mehr derartiges gesehen!

Nun sickerte es zu Nekki endgültig durch, sie war wieder zu Hause! Sie war wirklich entkommen von Nar Shaddaa, ihrem Peinigern und sogar den Sith. Sie war von nun an frei! Doch auch etwas anderes sickerte nun endgültig durch. Dressilya war für immer verloren und sie hatte sich nicht einmal richtig von ihr verabschiedet. Sie wollte es nicht wahr haben, dass sie dort hinten tot lag und glaubte noch immer sie wache jeden Moment auf. Aber bei dem ergreifenden Schaubild als die Sonne wieder hinter dem Mond hervorkam und das System in ein glänzendes Lichtspektakel verwandelte wurde ihr klar, dass sie sich dabei nur in Gehirngespinste verrannte und sich auf Ansion von ihrer Schwester ohne widerkehr lösen musste.

Es gäbe keine bessere Ruhestätte für Dressilya. Ich hoffe sie wird hier ihren Frieden finden. Ich wünschte sie wäre jetzt hier, es war ihr großer Traum gewesen Ansion noch ein Mal aus dem Weltraum zu betrachten. Erinnerst du dich wie Vater uns manchmal mit dem kleinen Jedi Gleiter durch das System flog. Ein Mal ist er sogar auf einem der Monde gelandet und wir sind in Raumanszügen darauf herumspaziert. Mum war vielleicht wütend als sie das erfuhr.

[Orbit um Ansion – Jevarin’s Hope] – Vorin & Nekki
 
[Orbit um Ansion ? Jevarin?s Hope] ? Vorin & Nekki

Vorin hatte längst schon seinen Blick auf das Farbenspiel gelenkt, als Nekki ihn darauf hinwies. Es war einfach nur wunderschön. Wie glitzernde Fragmente schienen einzelne Lichtstrahlen auszusehen, die sich um die Krümmung eines der Monde herumzogen, während die Sonne als träger Nachzügler kurze Zeit später in Sicht kam.

Ja der Anblick fesselt mich jedes Mal wieder, es stimmt wirklich, Zuhause ist es am Schönsten.

Er übernahm den Sitz den seine große Schwester nun freigegeben hatte, nachdem sie die beiden Geschwister sicher an den Rand der Atmosphäre gebracht hatte.

Das war schon mal gar nicht so übel , meinte er lobend und spitzbübisch lächelnd.

Ich denke auch dass es keinen besseren Ort für Dressilya gibt, hier wird sie sich wohl fühlen.

Lebhaft war noch die Erinnerung an jenen Tag als Vater mit seinem Nachwuchs hier oben herumgeturnt war. Ebenso an die Reaktion von Mom. Sie war fuchsteufelswild gewesen. Er musste für einen Moment kichern.

"Du und deine Jedi - Verrücktheiten", hatte sie immer geschimpft, wenn Talrek etwas "abenteuerliches" geplant hatte. Gerade diese Dinge hatten am meisten Spaß gemacht, es war stets etwas Spannendes für Kinder gewesen und manchmal hatte es einen Hauch von "Verbotenem" gehabt. All dies gehörte der Vergangenheit an.

Ich sehe mal zu das ich uns nach unten bringe , erläuterte er knapp und machte sich an die Landung. Es war im Moment wieder etwas stürmischer, so dass er einen weiten Bogen flog und sie einen waren Ritt durchlebten, aber er hatte die Nase günstig in den Wind gelegt, so das er nicht die Kontrolle verlor. Nach einiger Zeit standen sie gut zwei Dutzend Meter entfernt vom Eingangstor zum Garten. Sie konnten von hier auf die drei Eichen sehen.

Dressilya?s zukünftige Ruhestätte. Da waren sie also, zu Haus. Es gab kein Entrinnen mehr, keine Möglichkeit sich zu drücken vor dieser Aufgabe. Er stellte sich das Gesicht seiner Mutter vor die ihre tote Tochter sehen würde und der Gedanke daran drehte ihm den Magen um.

Seine rechte Hand schoss zum Mund und er zog krampfhaft in einem Trauerlaut nach Luft und erneut schossen ihm Tränen in die Augen. Mit zusammengepressten Lippen und am ganzen Körper zitternd, schaute er von Nekki weg und versuchte sich zunächst einmal zu beruhigen.
Nach gut einer Minute hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle und stand auf.


Lass uns losgehen , verkündete er mit dünner Stimme.

Ich würde vorschlagen wir lassen Dressilya erst mal hier liegen, oder? So können wir ihr vielleicht alles einigermaßen schonend beibringen und sie darauf vorbereiten.

Sie einigten sich darauf und verließen Hand in Hand das Schiff. Dort vorne war das Haus das so lange ihr Heim gewesen war. Eine Stätte des Friedens, des Glücks und der Sicherheit. Der junge Padawan ließ seiner Schwester genug Zeit um das Ganze auch geniessen und den Anblick in sich aufnehmen zu können. Sie gingen weiter zu der Eingangstür die kurz nach der schicksalhaften Nacht mit einem teuren Sicherheitssystem gesichert worden war.
Er stellte sich vor die Sprechanlage und sagte:


Erbitte Einlass, Identifizierung: Vorin Al Jevarin ? Code: Fendina Inai Al Jevarin, 07-19. Ich habe einen Besucher, Status Sicher.

Das Sicherheitssystem gab ein freundliches Summen von sich, ein grünes Licht erschien und das Tor schwang auf.

Das Sicherheitssystem ist die erste Neuerung die Du nun in Augenschein nehmen konntest. Eigentlich einfach alle die herein dürfen nennen ihren Namen. Dann den vollen Mädchennamen von Mutter, ihr Geburtsdatum mit den Monats - und Tageszahlen vertauscht. Wenn man freundlichen Besuch hat meldet man an, wie ich eben, wenn das nicht der Fall ist, dann lässt man das mit dem "Status Sicher" einfach weg.
Während er seine Schwester behutsam in Richtung Haus führte, erzählte er kurz weiter: Sie wollte erst alles mit Sicherheitsdroiden voll stopfen, aber ich konnte es ihr glücklicherweise ausreden. Jedenfalls weiß sie jetzt dass wir da sind.

Er drückte ihre Hand und lächelte ihr aufmunternd zu.

[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin & Nekki
 
[Ansion ?vorm Anwesen der Jevarin?s - Getreidefeld] ? Vorin & Nekki

Ihre Hand glitt über die Reben des Feldes, das sie durchwanderten. Die Sonne knallte strahlend auf ihre Haut und eine leichte Briese ließ ihre Haare im Wind wehen. Sanft strich das Getreide unter ihrer Handfläche hinweg und im Rauschen des Windes tanzten die Gersten den insgeheimen Willkommensgruß. Das Gartentörchen kam schon schnell in Sicht. Das Haus hatte sich sehr verändert. Aus dem kleinen hölzernen Zaun war eine sperrige Ummaruerung geworden, die auf dem neusten technischen Stand war. Vaters Tod hatte unverkennbare seine Schatten auf das unschuldige Landhaus geworfen und es in ein Gefängnis verwandelt. Beschämt durchtrat Nekki die gepanzerte Türe und konnte nur mit dem Kopf schütteln als sie von den geplanten Sicherheitsvorkehrungen hörte. Dressilyas Tod würde alles nocht viel schlimmer machen. Mum war ernsthaft geährdet noch tiefer in Ängste und Paranoia zu stürzen.

Nekki und Vorin passierten Hand in Hand das Tor zum Garten. Die Finger Nekkis krallten sich ängstlich und aufgeregt in die Hand ihres Bruders. Wie würde sie aufgenommen werden, wie konnte sie Dressilyas Tod über ihre Lippen bringen? Waren Mum und Hombe noch die Personen, die sie kannte? Alle hatten sich so sehr verändert. Nervös und zittrig waren die ersten Schritte durch den wundervollen Garten. Hier war es als sei die Zeit stehengeblieben. Alles war wie in ihren Kindheitserinnerungen. Selbst der Block, auf dem Vater immer Holz gehackt hatte stand noch an Ort und Stelle. Von den Eindrücken überwältigt musste Nekki tief nach Luft schnappen. Sie blieb stehen als sie die hölzerne Türe zu Gesicht bekam. Hinter ihr würde sie die beiden finden, sie warteten sicher schon und wollten den unangekündigten Gast kennenlernen. Mißtrauisch betrachtete sie diese Türe und war nicht mehr in der Lage sich zu rühren. Wie oft hatte sie sich diesen Moment ausgemalt und ihn herbei gesehnt? Und jetzt da er gekommen war traute sie sich nicht den letzten Schritt zu tun. Was wenn alles anders war? Was wenn ihre Träume und Sehnsüchte von den Veränderungen, die sie hinter diese Türe erwarteten, zerplatzen sollten und sich als Schäume offenbarte. Solange sie hier stand blieb die Hoffnung auf ein Happy-End bestehen, solange blieben die Träume vorhanden und keine Enttäuschung und kein Leid konnte sie mehr einholen. Sollte sie auch diesen obersten und letzten verbliebenen Zweig der Hoffnung und des Halts verlieren war sie endgültig verloren.

Die Türe öffnete sich wie in Zeitlupe. Eine kleine Gestalt entkam dem dunklen Schein und trat in das helle Tageslicht. Sie war stark gealtert und tiefe Falten zeichneten das einst so schöne Gesicht. Die Zeit und das Leid waren nicht spurenlos an ihr vorübergegangen. Angestreng bahnte sie sich den Weg zu ihrem Sohn. Noch war ihr nicht klar, welche Person neben Vorin sie erwartete. Im Hintergrund stand eine verborgene, gänzlich in dunkel gehaltene Kontur. Wie eine Sith kleidete sie sich, dachte Nekki abfällig. Aber so war die Pupertät nun mal, schocken und auffallen waren wichtiger als Ideale.

Vorin, sieht man dich auch mal wieder.

Die Stimme war immer noch die gleiche wie vor all den Jahren, nur Bitterkeit hatte sich in die einst so lebensfrohe Sprache Mums gelegt. Das Herz schien aufgehört haben zu schlagen und Nekki hielt den Atem an als sie die ersten Töne ihrer Mutter vernahm. Sie war nun endgültig eingefroren und unfähig einer Bewegung. Wie erstarrt stand sie so neben Vorin. Würde sie erkannt werden? Würde auch sie die Verbitterung Mums erfahren anstatt ihre Zuneigung zu bekommen? Zwei wässigre Tränen entronnen ihren Augen und breiteten ihren salzigen Geschmack auf Nekkis Zunge aus. Sie war tatsächlich wieder da!

[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki & Mutter
 
[Ansion – Anwesen der Jevarin’s – Garten] – Vorin, Nekki & Mutter

Zusammen näherten die beiden sich der Tür des Hauses, er konnte fühlen wie angespannt seine Schwester war. Wie musste es sich anfühlen nach all der Zeit wieder zurückzukehren. Ungefähr zu dem üblichen Zeitpunkt, wenn man noch gut zwanzig Meter von der Tür entfernt war, öffnete sich diese. Mutter hatte heute ihre Haare zusammengebunden, ihr Gesicht hatte wieder den freudlosen Ausdruck der besagte das sie im Moment den Mantel der Angst nicht abgeschüttelt hatte. Dementsprechend wenig herzhaft war ihre Begrüßung.

Aus dieser konnte der Padawan allerdings schließen das Opa noch nichts davon erzählt hatte wohin er unterwegs gewesen war, sonst hätte sie bestimmt anders reagiert. Vorin rechnete es Großvater groß an das er das Versprechen gehalten hatte und geschwiegen hatte. Mutter hatte Nekki nur mit einem kurzen Seitenblick bedacht, sich aber ihm zugewandt. Hatte sie etwa ihre eigene Tochter nicht wieder erkannt? Diese Frage schoss Vorin durch den Kopf. Das konnte doch wohl nicht wahr sein!


Ja Mom! Ich war … beschäftigt , antwortete er seiner Mutter. Einige Sekunden ließ er verstreichen, bevor er es nicht mehr aushalten konnte.
Erkennst Du Sie denn nicht wieder? , fragte er mit leicht erhöhter Stimme. Dann erkannte er das sie wahrscheinlich schon davon ausgegangen war das ihre Töchter tot waren. Oder es war noch etwas anderes?

Fendina wandte sich nun mit leicht gerunzelter Stirn Nekki zu, betrachtete sie von oben bis unten. Es war wirklich erstaunlich was ein Gesicht imstande war in so kurzer Zeit widerzuspiegeln, was die Gesichtszüge alles darstellen konnten. Mutter erstarrte plötzlich, ihre Gesichtszüge waren ihr entglitten. Vorin allerdings wurde praktisch von einer Welle aus Emotionen erfasst, schockartig hatten sich diese auf ihn übertragen. Vollkommen überwältigt stand ihre Mutter vor ihrem ersten Kind und war wohl außerstande ihren multiplen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Gerade die jüngste aller Personen löste diese Starre:


Nekki? , konnte man eine Stimme vernehmen.
Die Vierzehnjährige Schwester trat durch die Tür und schaute verblüfft zu ihnen hinüber. Endlich konnte Vorin bei ihr etwas anderes sehen außer der Ablehnung und der Kälte die sie sonst ausstrahlte. Zwar waren ihre Züge recht gut unter Kontrolle, aber der Glanz in den Augen, sowie das Zucken der Mundwinkel verrieten sie. Seine Mutter hingegen handelte erst jetzt wieder.
Auch sie fragte flüsternd:


Nekki? Als wäre seine Schwester nur ein zerbrechliches Abbild trat Mutter vorsichtig direkt vor sie. Der Sohn der Familie konnte erkennen wie sich der Gefühlswirrwarr entwirrte und sich nun die Erleichterung und Freude in den Vordergrund schob.

Mit Emotionen überladener Stimme stieß sie aus:


Mein Kind!

Dann warf sie sich um ihre älteste Tochter und drückte sie an sich. Tränen flossen, Namen und kurze Ausrufe wurden ausgetauscht und wiederholt. Nekki die bis zu diesem Moment ein zum zerreißen gespanntes Nervenbündel zu sein schien, löste nun ihre Anspannung. Die in voller Bandbreite und Intensität gelebten Gefühle waren fast körperlich und ließen Vorin zurückweichen.

Endlich! Ein Druck in ihm verschwand, von dem er bis jetzt nicht gewusst hatte dass er vorhanden war. Das war es worauf er gewartet, worauf er gehofft hatte. All die Mühen waren nicht umsonst gewesen! All die schweren Zeiten hatten einen Sinn gehabt. Dieser Moment der Freude war all das Wert gewesen. Endlich hatte er den harten Panzer seiner Mutter durchbrochen, bzw. Nekki's Anwesenheit hatte das vermocht. Und selbst wenn es bei diesem einen Moment bleiben sollte, er hatte nun mit der Angelegenheit seinen Frieden gemacht. Hombe kam auch langsam heran, näherte sich den zwei Umarmenden.

Mutter löste ihr heulendes Gesicht von ihrer Tochter und strich Nekki über das Gesicht. Der Anblick ließ Vorin beinahe die Knie weich werden. Es schien wohl keinen zu geben der im Moment sprechen wollte und konnte. Dieser Moment war auch nicht mit Worten zu beschreiben.


[Ansion – Anwesen der Jevarin’s – Garten] – Vorin, Nekki, Hombe & Mutter
 
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[Ansion – Anwesen der Jevarin’s – Garten] – Vorin, Nekki & Mutter, Hombe

"Mein Kind!"

Nekki hatte gar nicht gespürt wie sie den Atem angehalten hatte. Und jetzt, jetzt plätscherte es nur so aus ihr heraus. Endlich war sie wieder in Mums Armen und sie konne die Tränen, die Gefühle nicht mehr halten und drückte ihre Mutter so fest es nur ging. Hombe war die erste gewesen, die sie erkannt hatte und auch sie schließ sie jetzt in den Kreis der Umarmung mit ein und drückte sie so herzhaft es nur ging. Sie waren vereint und keine Vorwürfe, keine Fragen prasselten auf sie ein, nur die verwandtschaftliche Liebe und Güte.


Mum, Hombe!

Ein befreiendes Schluchzen durchzog die frische Luft des Gartens und wurde von dem Wind in alle Himmelsrichtungen getragen. Als Mum ihr zärtlich über das Gesicht strich richteten sich alle Härchen auf und ein erleichtertes Lächeln durchzog ihre Gesichtszüge und verwandelten Nekki in den momentan glücklichsten Menschen des Universums. Selbst Hombes düstere Züge waren von Überraschung und Freude geprägt und formten einen ebenso skurilen wie ergreifenden Anblick.

Ich bin so froh wieder da zu sein!.

Ein Kuss Mums unterbrach jeden Redefluss und sie konnte gar nicht mehr aufhören ihr verlorenes Kind abzuküssen und zu befühlen. Immer wieder brach die Mutter in herzergreifende Tränen aus als sie ihre nun schon so erwachsene Tocher betrachtete.

Ich dachte du wärst tot.


Wieder waren die Worte von einem langen Tränenfluss und einer, nein mehreren, von Begeisterung und Glück durchzogenen Umarmungen und Liebkosungen begleitet. Nekki genoss die überschwänglichen Gefühle ihrer Mutter und stich ihr selbst über das Gesicht, drückte sie fest ans sich und streichelte ihr liebevoll über den Rücken.


Nein, ich bin hier. Vorin hat nie aufgegeben und jetzt bin ich hier.

Das Begrüßungsritual zog sich ausgedehnt in die Länge und die sich gegenseitig übertrumpfenden Emotionen ließen die Familie gar nicht mehr von einander loskommen. Nekki schnappte sich noch schnell Vorin und zwängte ihn hinzu in die überladene Massenfreude. Dann widmete sie sich ihrer kleinsten Schwester. Sie war am zurückhaltensten und doch konnte sie die innere Freude, aber auch den Zwiespalt in ihr spüren. Schließlich war ihr Verschwinden auch ein Grund der vielen negativen Veränderungen im Hause Jevarin gewesen.


Ich bin so froh dich wieder zu sehen, Hombe. Du hast dich sehr verändert, du wirst bald erwachsen. Ich wünschte ich hätte miterleben können wie du aufwächst und euch bei den vielen Schwierigkeiten nach Vaters Tod unterstützen können. So viel habe ich verpasst. Lass uns das alles nun nachholen!

[Ansion – Anwesen der Jevarin’s – Garten] – Vorin, Nekki & Mutter, Hombe
 
[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki & Mutter, Hombe

Nach einer kleinen Weile schloss er sich als letzter der Familienumarmung an. Alle zusammen, ohne Vorwürfe, ohne Schutzschilde voreinander. Irgendwann mussten sie sich ja wieder lösen. Der Pulk löste dich auf und Mutter schaute nun mit einem zaghaften Lächeln zu ihrem Sohn:
Du hast sie wirklich gefunden, ich bin so stolz auf dich!

Sie umarmte ihn noch einmal extra und er kam sich richtig schäbig vor mit der toten Schwester in der Kabine:

Wie, wo, wann hasst Du sie gefunden? , fragte sie vollkommen überwältigt.
Ich bin einer Nachricht gefolgt, meine Meisterin und noch weitere Jedi haben mir bei der Suche geholfen. Wir flogen nach Nar Shaddaa und brachten sie da weg. Seine Mutter strahlte überglücklich bevor ein Schatten über ihr Gesicht huschte:

Und was ist mit Dressilya, hast Du etwas von ihr gehört, wo ist sie?
Sie wandte sich an Nekki: Hat man euch getrennt?

Vorin antwortete für seine Schwester: Ja man hat sie getrennt, wir ? wissen wo sie sich aufhält.
Wo? Sag schon wo? , unterbrach ihn seine Mutter.
Leicht geknickt gestand er:
Wir können dich zu ihr bringen, aber ? sie wird nicht mit dir sprechen.

Eigentlich hätte er noch damit warten wollen, aber er konnte seine Mutter auch nicht anlügen, jetzt da sie es selbst zur Sprache gebracht hatte.

Warum sollte sie nicht mit mir sprechen wollen? Bitte Vorin bring mich zu ihr ? ich bin ihre Mutter.

Vorin schluckte und warf seiner Schwester einen resignierenden Blick zu. Er entschied sich es ihr doch lieber zu sagen, als es ihr zu zeigen. Mit leicht zugekniffenen Augen fixierte er den Blick seiner Mutter.
Mom sie wird deshalb nicht mit dir sprechen weil sie tot ist. Wir konnten sie auf Nar Shaddaa nicht beschützen, sie wurde getötet. Verzeih mir Mutter.

Der junge Padawan ließ kurz den Kopf hängen bevor er wieder hoch schaute. Der Schlag kam so überraschend, dass er gar nicht mehr dazu kam zu reagieren. Schmerzhaft wurde sein Kopf herumgerissen und seine Wange fing an zu Schmerzen. Eine weitere Ohrfeige, langsam hatte er genug erhalten in der letzten Zeit.

Wie kannst Du mir nur so was ins Gesicht lügen?
, das Gesicht war nun nicht mehr fröhlich, seine Mutter war ziemlich sauer.
Dann komme mit zum Schiff wenn Du mir nichts glaubst.
Die Frau von nun drei Kindern schüttelte den Kopf: Du lügst, ich komme nicht mit dir mit.

Mom bitte , flehte der junge Mann. Seine Augen wurden feucht:
Wenn du meinen Worten nicht glauben willst dann glaube wenigstens deinen eigenen Augen.

Sei still Sohn oder Du kannst sofort wieder verschwinden! , erwiderte sie wutentbrannt. Vorin starrte sie einen Moment an, dann ging er zum Schiff. Vielleicht dachte sie er würde tatsächlich gehen, aber er kam wieder hinaus mit einer ziemlich toten jungen Frau auf den Armen. Sein Gesicht war aus Stein gemeißelt und Dressilya war auf einmal fast untragbar schwer geworden.
Als er nahe genug herangekommen war, das man ihr Gesicht erkennen konnte, flackerte in dem Gesicht seiner Mutter ein Funken von Verstehen auf und sie kam zögerlich auf ihren Sohn zu.


Erst hörte er ein geflüstertes: "Nein!" , dann ein gerufenes. Fendina kam auf ihn zugestürzt und umschlang ihre Tochter. Vorin ließ sie langsam los und alle drei sanken ins Gras Mutter nun wieder weinend und ihre tote Tochter wiegend, als wäre sie ein kleines Kind. Auf einmal konnte er es nicht mehr mit ansehen und setzte sich unbeholfen ins Gras und schaute mit leerem Blick in die Ferne.

[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki, Mutter, Hombe & Dressilya ( tot )
 
[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki, Mutter, Hombe & Dressilya ( tot )

Viel zu schnell kam das Unvermeindliche, viel zu schnell wurde die Idylle zerbrochen und von der brutalen Trauer in Besitz genommen, das noch immer ihr eigenes Herz dunkel beherrschte. Sie war angewidert von der ewigen Trauer und den schrecklichen Gefühlen, die wie ein Krieg in ihr tobten. Sie wusste wie es Mum nun ging und doch konnte sie nicht ertragen wie die gerade eben so begeisterte Frau sich in dieses weinende Ungetüm verwandelte und nun Dressilya in den eigenen Armen hin und her schwengte. Sie hatte genug davon! Sie wollte diese Gefühle nicht mehr ertragen! Hätte sie jetzt ein Messer zur Hand gehabt, am liebsten hätte sie sich diese Dunkelheit aus ihrer Brust geschnitten und aus allen, die sie mit dem ewigen Geweine belästigten. Nekki wollte endlich Frieden, jetzt da sie wieder zu Hause war wollte sie eine große fröhliche Willkommensparty. Aber nein, alles war zerplatzt, nun war sie wieder eingebettet in das Grab ihrer Schwester.

Sie ist tot und wird so auch nicht mehr lebendiger!

Nekki war sich voll und ganz der Herzlosigkeit und Härte ihrer Worte bewusst, aber sie konnte einfach nicht mehr. Die Trauer, die Tränen zerfraßen sie doch nur und sie wollte nichts mehr davon wissen. Abgestumpft waren ihre Gefühle, weil sie es anders einfach nicht mehr ertragen konnte.

Du dankloses Kind! Warum konntest du sie nicht schützen?

Unerwartet tief traf sie die vorausschaubare Reaktion in einer kurzen Überwindung der Stimmlosigkeit ehe sich Mum wieder der Verstorbenen Zuwand und noch immer ihren Tod nicht wahr haben wollte. Unwiderholbare Flüche wechselten sich mit Mitleid und purem Unglaube ab. Nekki ging ähnlich wie Vorin fort von dem traurigen Schauspiel und setzte sich zu ihrem kleinen Brüderchen. Warum war sie nur so hart zu Mum? Sie durchlebte, was sie selbst noch nicht einmal überstanden hatte. Sie erinnerte sie zu sehr an die eigene Traurigkeit und widererweckte die für kurze Zeit vergessenen Empfindungen. Nekki stellte sich vor wie sie vor einem Abgrund stand und fiel, immer tiefer ohne jemals eine Aussicht auf Halt oder Wideraufstieg zu haben.

Es ging alles viel zu schnell.
Ich kann das ewige Leid nicht mehr ertragen.


Hombe stand nur da und starrte ausdruckslos auf Dressilya hinab. Keine Miene verzog das Mädchen bis sie dann zurück in das Haus rannte und sich im Zimmer einschloss. Nekki nahm das nur am Rande wahr. Sie fühlte sich so überfordert. Sie wollte nicht so garstig mit Mum sein. Ihre Reaktion war doch nur natürlich. Langsam stand Nekki wieder auf. Ihr Bruder war momentan zu überfordert um wieder die heldenhafte Rolle zu Tage zu bringen, die er bei ihr gezeigt hatte. Sie war die älteste der Geschwister und musste nun auch wenigstens ein Mal die starke sein. Langsam ging sie durch das Gras hinüber zu ihrer schreienden Mutter. Sie wollte niemals Kinder bekommen, nur ähnliches Leid war von so tiefen Bindungen zu erwarten. Die rechte Hand legte sich auf die Schulter Mums, Nekki setzte sich hinter sie und umschlang die Frau von hinten, küsste sie tröstend auf den Nacken.

Ich weißwie weh es tut. Ich wünschte auch sie lebte noch! Aber sie ist...


Dressilya, du kannst uns doch nicht einfach so zurück lassen. Dressilya! Warum? Seh dir nur an welche Trauer dein Verlassen hier anrichtet. Komm doch einfach zurück! Wie soll ich denn ohne dich leben? Wie soll ich denn nur ohne dich wieder glücklich werden?

[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki, Mutter, Hombe & Dressilya ( tot )
 
[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Garten] ? Vorin, Nekki, Mutter, Hombe & Dressilya ( tot )

Vorin hatte irgendwie nebenbei registriert wie sich seine Schwester zu ihm gesetzt hatte. Er wusste nicht was er auf ihre Kommentare antworten sollte. Es waren alles nur leere Floskeln, es war alles nur dazu gemacht das Leid zu vergrößern. Es schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Ihm fielen die Worte der Sith wieder ein, hatte sie vielleicht Recht gehabt?

Nein! Sie hatte ihn nur verletzen wollen, und selbst wenn nicht, er würde ihr niemals zugestehen dass sie Wahrheit sagen würde. Er war so leer, er konnte die ganzen Emotionen und harten Worte hier nachvollziehen und verstehen, aber es gab trotzdem nichts, sich vor dem immer wieder neu aufkeimenden Schmerz zu schützen.

Nach einer Weile kehrte sein Bewusstsein vollständig zurück, Vorin stand auf und kehrte zu Nekki und seiner Mutter zurück. Driss lag nun im Gras und Mum streichelte über ihre Haare. Sie weinte jetzt nur noch stumm vor sich hin. Obwohl der Padawan versuchte leise zu sein verursachten seine Schritte dennoch Geräusche. Seine Mutter schaute zu ihm hoch und ein sehnsüchtiger Blick erfasste ihn.


Vorin mein Schatz, es tut mir so ?
Schon gut Mum! , sagte er knapp und bestimmt. Seine zusammengepressten Lippen entgingen ihr wohl nicht, sie nickte dann nur und lächelte wieder.

Lasst uns aufhören uns gegenseitig anzuschreien und Anschuldigungen an den Kopf zu werfen und uns lieber darüber freuen das wenigstens wir noch hier sind. Denn ich fürchte der Krieg ist noch lange nicht vorbei und es wird noch unzählige weitere Opfer und Tragödien geben.

Sein Blick glitt zu der toten Schwester: Sie fehlt mir auch wie nichts anderes, aber wir dürfen Leute die so etwas tun nicht auch noch gewinnen lassen in dem wir daran zerbrechen. Wir müssen uns auf das Freuen was uns geblieben ist, und das sind wir. Es gibt nur uns und unsere Verbundenheit. Ich werde nicht zusehen wie diese Mörder einen Keil in meine Familie treiben, ich lasse es nicht zu! , gab er mit leichtem Zorn in der Stimme von sich.

Daraufhin wurde seine Stimme wieder sanfter:

Ich will diese Familie wieder in Frieden wissen, das geht aber nur wenn wir alle füreinander da sind.

Er und seine Mutter starrten sich eine Weile an, dann wanderte ein Ausdruck in ihren Blick den er nicht genau bestimmen konnte. Ein hörbares Schlucken war von Mutter zu hören, dann legte sie ihrer Tochter einen Arm um die Schulter und meinte nur:

Ich glaube Du hast Recht. Kommst Du auch Vorin?
Ich komme gleich nach , versprach er und Mutter marschierte Hand in Hand mit ihrer heimgekehrten Tochter zurück ins Haus. Vorin kümmerte sich darum das Dressilya kalt blieb und folgte dann zügig. Als er durch die Türschwelle getreten war sah er die beiden in dem langen Korridor der sich nach rechts und links gabelte, zu den vielen Räumen führend. Nekki schaute sich um als wäre sie zum ersten Mal hier, begutachtete alles, während sie in Richtung des großen Hauptwohnzimmers schlenderten.

Willkommen zu Hause! , begrüßte er sie. Es war zwar klar dass sie hierher gehörte, dass dies ihr Zuhause war, aber ihm kam es einfach richtig vor in dem Moment.

[Ansion ? Anwesen der Jevarin?s ? Haus] ? Vorin, Nekki, Mutter & Hombe
 
[Ansion – Anwesen der Jevarin’s – Haus] – Vorin, Nekki, Mutter & Hombe

Ihre Mutter unter dem Arm genommen, trat sie ein in die Welt ihrer Kindheit. Überwältigt von den alten Bildern, der hölzernen Treppe und dem Geruch frisch gebratenem Fleischs wanderte sie versunken durch das Haus. Ihre Mutter hatte sie zwischendurch auf dem alten Sessel Opas abgeladen. Sie war so sehr von Trauer durchzogen. Aber der Anblick des Landhauses im alten ansionischen Stil lenkte sie für wenige Minuten von dem Leid um sie und in ihr ab. Erinnerungen alter Zeiten durchsetzten ihre Sinne blitzhaft und manifestierten sich lebendig vor ihr. Der Geruch des kräftigen Holzes, die Möbel und die Bilder an der Wand. Es war alles wie früher, als habe sie eine Zeitreise in die Vergangenheit unternommen. Hier war wahrhaftig die Zeit nach Vaters Tod stehen geblieben.

Nekki kehrte zurück zu der zerfließenden Mutter. Sie fühlte sich so hilflos und wusste nicht wie sie Mum wieder aufbauen sollte. Vorin schaffte es irgendwie immer Mut und Hoffnung in seine Worte zu tragen und an andere zu übermitteln. Aber sie stand nur da und kein gut klingender Satz, nicht einmal ein einziges Wort, kamen ihr in den Sinn. Statt dessen kniete sie sich neben Mum und hielt ihre Hand fest, strich ihr über den Rücken und die Tränen vom Gesicht.


Vorin hat recht, wir müssen jetzt in dieser schweren Zeit zusammenhalten. Nur so können wir diesen weiteren Verlust verkraften.


Sie glaubte sich selbst nicht, so steif und emotionslos hörten sich diese Worte an. Sie wollte mehr Gefühl und Wärme in das Gesagte legen, aber es erschien wie ein monotones berichten von Zukunftsperspektiven und Plänen eines multigalaktischen Konzerns.
Wo brachte Vorin jetzt wohl Dressilya hin? Von der Angst geplagt sie so schnell nicht mehr zu Gesicht zu bekommen tastete sie im Augenschein ihren Bruder von oben bis unten ab, als er wieder zu der Gruppe stieß.

Wohin hast du ... sie gelegt?

Sein "willkommen zu Hause" hallte noch immer in ihr. Sie fühlte sich nicht wie zu Hause, sie fühlte sich als würde sie ihre Erinnerungen persönlich durchleben und real berühren dürfen, aber nicht wie zu Hause. Dieser Ort hier erinnerte an so viele schöne Tage, an Tage des Friedens, an Tage an denen die Welt noch in Ordnung war. Jedoch war genau jener Ort auch ein Sinnbild all der Verluste und des gesamten auferlegten Schmerzes der Familie Jevarin. Sie wollte so gerne hier bleiben, die Wiedervereinigung der Familie feiern, der Menschen denen sie ohne Zweifel vertrauen konnte, aber etwas in ihr drängte sie den Planeten auch schnell wieder zu verlassen. Der Frieden und die Unbeschwertheit, welche von diesem Haus ausgingen, erinnerten sie nur daran, was sie alles im Laufe der Zeit verloren hatte.

Nekki stand auf und überließ Vorin den Platz an Mums Seite. Er war sowieso besser darin andere aufzumuntern. Sie selbst ging die langen, geschwungenen Treppen hinauf bis sie vor der Tür zu Hombes Zimmer stand. Von außen war es mit skurilen Plakaten beklebt, die noch dunkler und zerissener als ihre Kleidung zu sein schienen. Nekki klopfte vorsichtig an.


Hombe?

Lass mich in Ruhe. Ich will alleine sein.

Hombe, ich bin zurück und weiß nicht wie lange ich noch bleiben werde, bitte lass mich doch rein kommen.

Verschwinde!


Ich weiß es ist wie bei Vaters Tod. Und ich sehe wie viel sich damals bereits verändert hat. Aber jetzt sind Vorin und ich da. Wir werden nicht zulassen, dass sich alles noch einmal so verändert. Wir werden zusammenhalten um diesmal ein besseres Ende zu finden.

Und ... ich brauche dich.


Keine Antwort kam mehr aus dem Zimmer. Nekki wollte schon aufgeben und zurückgehen als sie den Schlüssel im Schloss knacken hörte und die Türe hinter ihr aufschwang. Unsicher und verweint stand sie nur da und Nekki war im ersten Moment genauso überfordert wie zuvor. Schweigend starrten sie sich nur an bis Nekki den ersten Schritt machte und Hombe in den Arm nahm und mit ihr zurück ins Zimmer ging. Zusammen setzten sie sich auf das weiche Bett. Beinahe hätte sich Nekki an dem schiefen Dach den Kopf gestoßen. Hombe lächelte erstmals als Nekki einen sehr verwirrten Eindruck nach der Beinahekollision machte.

Das passiert fast jedem.


Nekki lächelte zurück zu ihrer Schwester.

Das ist ja gemeingefährlich. Wie konntest du nur dein Bett da hin stellen. Du willst mich wohl umbringen.

Hombes Gesicht verdunkelte sich bei den Worten des Umbringens wieder. Nekki war schön ins Fettnäpfchen getreten und auch sie selbst war nicht mehr in der Lage eines aufmunternten Lächelns, nachdem nun wieder Dressilya in ihre Gedankenwelt stieß.

Ich kann mich kaum noch an sie erinnern. Eigentlich ist es doch egal dann.

Nachdenklich gestimmt musterte Nekki Hombe. Sie waren wirklich schon lange Zeit weg gewesen, die Erinnerungen verblassten mit der Zeit und Hombe war bei ihrer Entführung noch sehr jung gewesen.


Ich kann dir ein wenig von ihr erzählen.
Als du noch klein warst, etwa 1 Jahr alt, da gehörte dieses Zimmer noch Dressilya. Sie hat dich jeden Tag herumgeführt und mit dir gespielt, dich immer wieder bei der Hand genommen und ist mit dir spazieren gegangen. Man könnte sagen sie hat dir darauf das Laufen beigebracht. Und rate mal was dein erstes Wort gewesen ist. ..Dressilya, laufen...


Zusammen saß Nekki auf dem Bett mit ihrer erwachsen werdenden Schwester und erzählte ihr in zeitloser Ewigkeit von Dressilya. Gerührt und mit feuchten Augen hörte Hombe den Erzählungen wortlos zu, manchmal bahnte sich allerdings für wenige Sekunden so etwas wie ein Lächeln in ihrem Gesicht an. Jene Momente nahm Nekki auf und nutzte sie sich selbst dazu zu motivieren weiterzureden. Und so sprach sie von rührenden, sowieo lustigen Erzählungen von Dressilya, mit denen sie alles Leid und die vielen Steine auf ihrem Herzen von der Seele redete. Bis nur noch die letzte ungestellte Frage im Raum ungesagt hängen blieb. Warum?

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So wie es aussah ließ ihn Nekki mit Mum alleine. Sie ging hoch, vermutlich zu Hombe. Er kniete sich neben den Sessel auf dem seine Mutter Platz genommen hatte und hielt ihre Hand.

Mum es tut mir leid das ich so geredet habe, aber ich bin wirklich der Meinung zuviel Trauer schadet uns nur. Ich habe aber Nekki gefunden und wir sind alle noch da.

Seine Mutter schluchzte weiter. Er stand auf und fing an hin ? und herzulaufen.
Schließlich sprach ihn seine Mutter an:
Und was jetzt Vorin?

Nun, wir werden Dressilya begraben, neben Vater, ich werde ein paar alte Freunde besuchen, sofern sie noch da sind, Zeit mit euch anderen verbringen. Aber irgendwann muss ich wieder zurückkehren, ich muss meine Ausbildung beenden.

Willst Du wirklich ein Jedi werden, willst Du deinem Vater folgen?
Traurig meinte sie: Warum habe ich nur einen ehemaligen Jedi geheiratet, immer kommt all das wieder dazwischen.

Vorin schaute sie an, als würde er nicht richtig hören:
Sag so etwas nicht, ihr beide habt euch doch geliebt und wir waren glücklich. Wenn ich das jetzt beurteile hat er wirklich alles abgebrochen für uns. Tu ihm bitte nicht unrecht.

Wie redest Du nur auf einmal, ich erkenne dich gar nicht wieder, dein Vater hat immer wieder Aufgaben in der Stadt erledigt wenn es Probleme gab die die Sicherheitstruppen nicht bewältigen konnten. Er hätte dabei jedes Mal Sterben können.

Aber das gehört zum Wesen des Jedi Mutter, das wusstest Du doch als du dich in ihn verliebt hast, oder nicht? Wären uns andere gleichgültig könnten wir auch zu den Sith gehen. Und weißt Du ich habe Dressilya?s Tod mit ansehen müssen. Ich kann einfach nicht mehr mit noch mehr Schuld leben, mein Herz droht noch zu zerreißen wenn ich mich davon begraben lasse.

Nach einer kleinen Weile fuhr seine Mutter fort: Wie ist das nur passiert? Warum wurde sie nur getötet, sie hat doch keinem etwas getan? Oder?

Nein Mum, hat sie nicht! Doch das kümmert Sith nicht. Sie töteten einfach aus Laune heraus oder in meinem Fall wollten sie mich wohl zu einem der ihren bekehren. Und wie kann man jemanden besser auf die dunkle Seite ziehen als eine Person zu verletzen die derjenige liebt. Und deshalb muss es jemanden geben, der sich ihnen in den Weg stellt, wenn wir das nicht tun unterjochen sie die Galaxis und überziehen sie mit Dunkelheit.

Seine Mutter schaute ihn an, als sei er nicht ganz dicht: Ich verstehe von all dem nichts.
Ich will auch nicht ? bitte lass mich jetzt allein!

Okay Mum! , er lächelte ihr zu und ging aus dem Wohnzimmer. Die beiden Schwestern waren wohl noch oben, also folgte er ihnen. Bei Hombe?s Zimmer angekommen, hörte er schon Stimmen von drinnen. Er beschloss die beiden erst einmal in Ruhe zu lassen und kümmerte sich um anderes.

Er rief bei Opa an und bedankte sich bei ihm, dass er seiner Tochter nichts gesagt hatte. Dieser war natürlich auch sehr betroffen von der Nachricht, aber zum Glück musste er hier nicht einen Schwall von Emotionen ertragen. Sein Großvater erklärte sich bereit alles für die Beerdigung in die Wege zu leiten und so bald wie möglich zu Besuch zu kommen. Dann wählte er die Nummern von ein paar alten Freunden und forschte nach wer von ihnen noch da war. Er würde einigen in den nächsten Tagen mal einen Besuch abstatten.


Schließlich war alles soweit erledigt, und er ging zu seinen beiden Schwestern. Er klopfte an der Tür und machte dann die Tür auf.
Darf man stören? , fragte er ziemlich überflüssigerweise. Er ging zu Hombe ans Bett und drückte sie kurz ohne auf etwaige Abwehr zu achten. Sie schaute ihn seltsam an, wollte sie ihm auch noch eine knallen? So langsam hatte er sich daran gewöhnt. Aber dem war nicht so.

Wie ich sehe kommt ihr bestens zurecht. Was dagegen wenn ich mich dazu setze? Mum will im Moment alleine sein.
So setzte er sich dazu und sie unterhielten sich weiter.

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Sanft hob sich das Bett als sich Vorin hinein fallen ließ um dann Nekki wieder in der kuschligen Matratze versinken zu lassen. Das Gespräch mit Hombe war mit vielen Wandeln versehen worden, vom Thema Dressilyas waren sie bald zu erfreulicherem wie Hombes Erlebnissen in den vergangenen Jahren gekommen. Nekki erkannte in den Geschichten die unbedingte Pflicht Mum zu helfen. Seit Vaters Tod schien sie sich stark zu isolieren und in der Vergangenheit einzuschließen. Sie konnte Mum nur zu gut verstehen, manchmal wünschte sie sich auch einfach nur irgendwo einzuschließen und nie wieder jemanden an sich heranzulassen. Aber sie wollte und konnte ihre eigene Mutter so nicht ertragen. Sie musste wieder heraus kommen, sich helfen lassen. Nur wie?

Vorin. Du hast selbst von starken Veränderungen bei Mum gesprochen. Glaubst du wir können ihr irgendwie helfen? Sie kann sich doch nicht für den rest ihres Lebens hier einsperren. Sie muss auch mal raus und was anderes sehen, an ihrem eigenem Leben wieder teilnehmen!

Nachdenklich drehte sie ihren liegenden Körper zu Vorin und bedachte ihn mit einem eindringlichen Blick, ihren Kopf auf die Handfläche gestützt. Zusammen war es ihnen vielleicht möglich Mum zu bewegen etwas zu tun. Da Vorin viel von Vater geerbt hatte hörte sie vielleicht wenigstens auf ihn.
Leider gab es da auch noch ein zweites Thema, das nun unbedingt einmal zu Sprache kommen musste. Jetzt da sich Nekki wieder einigermaßen belastbar empfand war der Zeitpunkt gekommen über Dressilya zu sprechen.


Wann werden wir sie eigentlich bestatten? Wen sollen wir alles einladen? Es gibt noch so viele Dinge zu organisieren. Wir sollten uns langsam Gedanken darüber machen!
Danach können wir dann ja wieder weitertrauern.


Ein Lächeln wie sie es nur einem Verwandten schenken konnte warf sie in Vorins Richtung, in der Hoffnung er fing es auf und absorbierte es zu eigener Stärke.
Nachdem diese traurigen Dinge angesprochen waren kullerte sie sich wieder auf den Rücken und schwang die beiden Arme um ihre verbliebenen Geschwister.


Hey, ich bin hier nach langer Abwesenheit wieder heimgekommen und wir blasen Trübsal. Was ist denn das für ein Empfang?

Die Dachkante hang etwa 1/2 Meter von Nekki entfernt. Sie war aus purem Holz, dem besten der näheren Umgebung. Sie konnte sich noch daran erinnern wie Vater für Dressilya einen Anbau geschaffen hatte. Eigentlich waren ihre Erinnerungen stärker aus Erzählungen als Erlebnissen geformt, aber sie waren trotzdem so scharf als seien sie real. Nun lag sie hier in Mitten der zweien, die ihr gesamtes Universum bedeudeten. Sie wollte nicht mehr traurig sein!

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Vorin lächelte seinen beiden Geschwistern zu, zwar wirkte es etwas träge, aber dennoch fühlte er sich ein wenig besser, da nun auch Nekki wieder etwas lebhafter schien.

Wir müssen es schaffen sie wieder aufzubauen, im Moment mag sie gerade nicht, aber in den nächsten Tagen werden wir irgendetwas mit ihr machen, ich weiss zwar noch nicht was genau, aber uns fällt schon noch was ein. Großvater kümmert sich um die offiziellen Sachen der Bestattung, das habe ich schon abgeklärt. Ich denke wir werden ihre Freunde einladen und alle von der Familie aber sonst niemanden.

Er hoffte das zumindest noch einige alte Freunde da waren die auch kommen würden.

Ich denke wir werden das übermorgen erledigen, morgen kümmern wir uns um den ganzen restlichen organisatorischen Kram und nach der Beerdigung werden wir die Zeit nutzen um dich wieder willkommen zu heissen mit einer großen Party.

Er knuffte Nekki in die Seite.
Also Hombe, erzähl doch mal von der Schule, ist der gute alte Mr. Hianbar noch da?
Der war ja schon damals ein Fossil, haben sie den endlich pensioniert?

Hombe fing an zu erzählen, und ein Thema jagte das nächste. Die Trauer konnten sie erst einmal zur Seite schieben, was auch gut war. Am Abend dann stellten sich die Kinder in die Küche und kochten was für alle. Er würde für sich selbst niemals in einer Küche stehen, aber im Team war es spaßig.

Mutter taute während des Essens ein wenig auf und unterhielt sich mit.
Später dann setzten sie sich gemütlich zusammen und Vorin berichtete von seiner Suche, von den Orten die er besucht hatte um seine Schwestern zu finden. Irgendwann trennten sie sich und gingen schlafen. Am nächsten Morgen als alle einigermassen Fertig gemacht waren, klopfte er an Nekki's Zimmer und trat ein.


Morgen! Also was wollen wir machen wenn wir die Feier hinter uns haben? Wo wollen wir mit Mum hingehen? Mir fallen nur Orte ein wo wir schon waren, und die sind dann vermutlich mit Erinnerungen behaftet, hast Du eine Idee?

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[op]hab ich das jetzt korrekt kapiert, morgen Beerdigung und übrmorgen Aufmunterung für Mum, oder umgekehrt? :verwirrt: [/op]

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Von schrecklichen Albträumen wurde der Körper Nekkis im nächtlichen Schlaf heimgesucht und durchgeschüttelt. Windend rang sie nach Luft und drehte sich, gefolgt von fuchartigen Ausdrücken, von Seite zu Seite. Immer wieder war der unruhige Schlaf von langen Perioden des Wachseins begleitet. Als Vorin das Zimmer morgens betrat erwartete Nekki ihn bereits. Wach lag sie dort in ihrem Bett und klammerte sich an die letzte Hoffnung doch noch ruhig schlafen zu können. Dann stand sie auf. Obwohl sie nur sehr schwer geschlafen hatte erweckte sie nach außen hin keinen Eindruck der Schwäche oder Verängstigung. Aber die Bilder Dressilyas Tod, der feuerroten Klinge und ihrer eigenen Unfähigkeit schüttelten sie in grausamsten Erscheinungen ohne Unterhalt. Glücklich darüber dem Schlaf entkommen zu dürfen stand Nekki von ihrem alten Bett auf und dehnte sich ein wenig. Zuerst bekam sie gar nicht mit, dass sie von Vorin bereits angesprochen worden war. Erst nach kurzem Überlegen fiel ihr wieder ein, was genau er gesagt hatte. Mum aufmuntern, es war ihr Vorschlag gewesen. Tatsächlich gab es nur wenige ihr bekannte Stellen, die nicht schon vorbelastet waren und man wusste ja nie wie Mum genau regieren würde. Aber eines kam ihr doch in den Sinn, das einfach zu schön für negative Erinnerungen war.

Es gibt da so einen Wasserfall, in der Nähe von Cuipernam. Ich habe noch nie etwas schöneres gesehen und man kann toll dort spazieren gehen, es wird ihr ganz bestimmt gefallen. Danach können wir mit ihr in der Hauptstadt etwas Essen gehen, dann sieht sie auch mal wieder andere Menschen. Aber was machen wir danach? Du wirst irgendwann wieder zurück zu den Jedi gehen und auch ich möchte nicht zu lange auf Ansion bleiben, zu viel erinnert hier noch an Vater und Dressilya.

Sie konnten die Verantwortung nicht auf Hombe schieben, sie war schon jetzt mit Mum vollkommen überfordert. Es tat ihr nicht gut so sehr belastet zu werden, sie musste die Chance auf ein unbeschwerteres aufwachsen haben! Es gab die Möglichkeit Angestellte zu engagieren, die hier im Haus für alles sorgten. So müsste Mum sich nicht um alles kümmern und träfe auch auf andere Leute. Aber so etwas ohne Mums Zuwilligung zu entscheiden war sinnlos und sie wäre dagegen, dessen war sich Nekki sicher. Sie wusste keinen Ausweg. Sie mussten einmal direkt mit Mum sprechen, am besten nach dem Ausflug.

Was stehst sonst noch so an?

Nekki ging in das Bad auf dem Flur und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel. Sie fühlte wie Vorin ihr gefolgt war. Nekki senkte ihren Kopf unter das Waschbecken und begann ihre Haare zu waschen. Ein wohlriechendes Shampoo wurde aufgetragen und in der langen Haarpracht verteilt, nur um darauf wieder abgewaschen zu werden. Nekki nahm ein Handtuch und wickelte es um ihre nach oben gezogenen Haare. Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Bruder um und grinste ihm entgegen.


Ich glaube ich mach mich erst einmal ein bisschen schön. Zu so etwas bin ich wahrscheinlich schon seit Jahren nicht mehr gekommen.

Dann schloss sie die Türe vor den Augen Vorins und wendete sich wieder ihrem Spiegelbild zu.
Unter dem fallen gelassenen Nachthemd wurde es wieder sichtbar. Traurig starrte sie auf dieses Symbol hässlichster Dunkelheit.


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[OP]Andersherum;) Erster Tag ( dieser ) & dritter Tag: Aufmunterung; Zweiter Tag: Beerdigung & Willkommensparty - ok?[/OP]

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Das Lächeln auf Vorin's Gesicht wurde breiter.
Die Idee mit dem Wasserfall ist wirklich gut, das machen wir.

Fiel ihm denn nichts ein? Er marterte sein Hirn nach einer Idee. Oh doch er erinnerte sich.

Mir fällt auch noch der Alian's Canyon ein. Da soll man toll segelfliegen können, das wäre bestimmt eine gute Sache.

Er überlegte ob seine Mutter nicht zuviel Angst hatte in so ein Ding zu klettern. Aber das gute daran war das diese Flieger auch einen Ersatzmotor besaßen falls man sich tatsächlich zu ungeschickt anstellte, es konnte also nichts passieren.

Für einen Moment schaute Vorin auf die Tür und kratzte sich verlegen am Kopf. Natürlich wollte er seiner Schwester nicht beim Waschen zugucken.

Bin dann mal unten! , meldete er sich ab.

Er ging in die Küche und machte Frühstück. Was man alles tat um sich abzulenken war schon erstaunlich. Irgendwann trudelte der Rest der Familie ein, und sie aßen zusammen.


Mum Nekki hatte die grandiose Idee das wir heute mal zu dem Wasserfall im Osten fahren. Was hälst Du davon? Das wird sicher schön.

Ich weiß nicht , antwortete diese.
Ach komm schon, lass uns mal rausgehen.

Vorin wollte sie nicht einfach so davonkommen lassen. Mutter versuchte sich mit allem möglichen rauszureden, das sie sich nicht fühle, usw., usf. Doch die drei Kinder redeten auf sie ein, und am Ende musste sie doch nachgeben. Vorin nahm an das sie sich vor Ort besser fühlen würde. Sie machten sich soweit reisefertig, während Vorin alle Leute anrief, die er morgen zur Beerdigung einladen wollte/ musste/ sollte.
Lasst uns losdüsen! , meinte er als das Frauenvolk an der Tür stand und abreisebereit war.

Vorin setzte sich ans Steuer und sie fuhren eine gute halbe Stunde mit dem Gleiter zu einer der schönsten Stellen des Planeten. Um den Wasserfall gab es viele Felsen und Klippen, aber auch drumherum gab es am Fusse des Wasserfalls, viel grün. Ein kleiner verträumter Wald umgab diese Idylle, mittendrin hier und da kleine Freiluftcafes und Rasenflächen.

Sie setzten sich zuerst an den Wasserfall, liessen sich die feuchtigkeitsgeschwängerte Luft um die Nase wehen und genossen das Wetter, das heute mitspielte. Es war richtig schön, endlich mal wieder richtige Behaglichkeit in seinem Leben. Zwar würde er bald wieder in die Harte Realität zurückkehren, aber im Moment verdrängte er es für die Schönheit des Augenblicks.


Nach gut dem halben Tag, fuhren sie in die Stadt und bummelten durch die Haupteinkaufsmeile in der Mitte der Stadt. Die Idee war aber nur halb so gut, fand Vorin. Meistens stand er nur rum und drängelte, während die Frauen von einem Ständer zum nächsten gingen und wohl garnicht fertig werden wollten.

Dann setzten sie sich in ein schönes Lokal und bestellten sich was zu Essen. Vorin liess sich etwas lokal spezifisches bringen, alles andere gab es auch in der Kantine im Jedi - Orden. Sie genossen den Trubel der Stadt.


Und war das nicht toll heute? , fragte er hoffnungsvoll. Doch seine Mutter war trotz ihrer Gram nicht blind. Sie schaute ihn streng an und meinte bitter:
All das macht ihren Tod auch nicht weniger schlimm, aber ich danke euch das ihr es versucht.

Sie assen zu Ende und fuhren dann wieder zurück, Großvater war gerade im Wohnzimmer und sah sich die Holonetz - News an. Vorin grüßte ihn kurz dann ließ er Nekki das Feld. Er war zwar nicht Vater oder Mutter und wohnte auch in seinem eigenen Haus, aber er war dennoch seit immer dabei gewesen und zählte zur Familie. Seine feuchten Augen waren jedenfalls nicht zu übersehen, als er seine Enkeltochter erblickte.

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[Ansion - vor der Hauptstadt - Wasserfall] - Vorin, Nekki, Mutter & Hombe

Wie ein bläulicher Schleier sprudelte das Wasser vor ihnen den Abhang hinunter. Zurückgeworfenes Sonnenlicht reflektierte bunt von den abfallenden Wassermassen und hinterließ eine gelassene Freude und Behaglichkeit in allen Teilnehmern. Verschwommene Spiegelungen tanzten die Wasserobefläche entlang und luden die Famile ein am Tanz des Friedens teilzunehmen. Nekki war froh von ihrer Mutter wieder Gutes wahrzunehmen. Es war nicht leicht mit der vielen Trauer umzugehen und die wenigen glücklichen Stunden mussten ausgekostet werden. Sie folgte einem kleinen Ast, der den Flusslauf hinab torkelte und erettete ihn heldenhaft vor dem Sturz in die Tiefen des Wasserfalls. Lachend zeigte sie den anderen das ergatterte Objekt. Wundervolle Blüten zeichneten sich auf ihm ab. Sie nahm eines dieser und steckte sie Mum in die Haare. Ihre Trauer konnte sie auch am Wasserfall nicht ablegen und immer wieder spürte Nekki wie sich Mum zu einem wohlwollenden Lächeln zwang um ihre Versuche künstlich zu würdigen. Aber Nekki erkannte auch einige Momente, in denen Mum für kurze Zeit von den Sorgen abgelenkt war. Jetzt war so ein Moment. Wegen diesen waren sie hier.

Auch der rest des Tages war in allen Belangen voll gelungen. In der von Vorin vorgschlagenen Einkaufstour war sie sogar in der Lage ihr Sortiment an Kleidern wieder aufzufüllen. Nach der überstürzten Flucht von Nar Shaddaa hatte sie nicht gerade viel mehr im Schrank hängen. Außerdem war die Qualität dieser Kleidung wesentlich besser. Ihr Prunkstück war ein robinrotes Abendkleid und kostete beinahe ein Vermögen. Glücklicherweise kannte Nekki einige Tricks um dem riesigen Preis zu entgehen, verriet davon Vorin aber kein Wort. Er war schließlich Hüter von Frieden und Gerechtikeit spasste Nekki, abfällig die Worte formulierend, in ihrem Geist. Danach ging es zum Essen und schon bald war der Tag auch schon wieder Vergangenheit und das monströse Eingangstor zum Anwesen der Jevarins überschritten.
Nekki durchquerte die Tür im selben Moment, in denen sie ein Schwall aus wärmender Freude empfing.


Opa!

Nekki stürzte auf Großvater zu und schwang sich um ihn. Er drückte sie fest und herzlich.

Ich würde dich jetzt am liebsten hochheben und umherschwingen, wenn es meine alten Knochen zuläsen.


Opa übertrieb wie so oft, er sah alles andere als alt und gebrächlich aus. Nekki fand sogar er habe sich für seine 70 Jahre außergewöhnlich gut gehalten, mehr als 60 würde sie niemals schätzen. Aber leider war auch hier mehr als nur Freude zu finden, die benässten Augen stammten nicht nur von Nekkis Widerkehr.

Ich danke dir so sehr, dass du uns all dies hier abnimmst. Ich glaube nicht, dass ich den Nerv dazu hätte jetzt ihre Beerdigung zu organisieren. Wie geht es dir?

Opa verzog nur das Gesicht, streifte mit der Hand über seinen ergrauten Bart und legte seine Lesebrille auf. Er malte soeben an einer Zeichnung ihres Grabsteins. Er war ein begnadeter Künstler und nicht umsonst ein relativ angesehener Architekt gewesen. Jetzt allerdings hatte ihn das Alter eingeholt. Zu gerne wöllte Nekki erfahren, was er in seiner reichhaltigen Freizeit nun unternahm. Sie hatte ihn als sehr unternehmungslustig in Erinnerung. Aber als sie ein Blick auf die Zeichnung warf blieb ihr der Atem weg und sie vergas alles andere im nuh. Ihre Augen vielen ihr beinahe heraus, etwas schöneres und würdevolleres war ihr noch nie vors Gesicht gekommen. Es strahlte sowohl von Dressilyas Lebenslust als auch von der starken Verbundenheit und Liebe, die alle hier zu ihr hegten.

Wow.
Das ist einfach... ein Traum. Dressilya wird es lieben.


Ja Dressilya wird es lieben, wo immer sie jetzt auch war.

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Vorin und die anderen beiden brachten erst einmal die Sachen weg, während die beiden ihre Zeit miteinander genossen. Vorin machte Kaf und arrangierte ein paar Keckse und Kuchen, damit sie sich gemütlich zusammensetzen konnten. Lediglich Hombe verabschiedete sich vorübergehend, sie hatte auch wenn sie wohl für ein paar Tage frei bekam immer noch Schule.

Auch Vorin warf einen ungeduldigen Blick auf die Zeichnung und konnte den Blick nicht abwenden für einige Sekunden. Das war einfach toll was er da entworfen hatte. Sowas würde ihr wirklich gefallen. Kurz entfernten sie sich von den anderen um ein paar Sachen für morgen abzuspechen. Opa hatte dafür gesorgt das der Stein sogar schon morgen fertig wurde, doch ein wenig später als geplant.

Nebenbei bekam er die Meldungen über gesuchte Jedi mit, aber da er nur die Hälfte verstanden hatte, wollte er sich nicht weiter damit befassen. Sie erzählten von ihrem Besuch am Wasserfall, und mied so gut es ging nochmal den schicksalhaften Moment zu erzählen, auch wenn Opa natürlich neugierig war.


Und was machst Du so zur Zeit? , fragte er den Siebziger.
Ich habe immer noch eine Menge Dinge um die Ohren , meinte er fröhlich.
Ich were weiterhin um meine Meinung gefragt wenn es um große Bauprojekte geht, ich habe meine Begeisterung für die Börse entdeckt, quasi ein neues Hobby. Ansonsten habe ich euch und meine Lebenslangen Freunde, die ich zum Sport oder sonstigem treffe.

Vorin berichtete ein wenig von seinem Training und demonstrierte kurz ein wenig von seiner Telekinese. Dann redeten sie über dieses und jenes, erzählten sich Geschichten von früher, suchten die schönen und lustigen Momente hinaus. Opa verabschiedete sich von allen er musste noch nach Hause fliegen, er würde ja morgen wiederkommen.

Solangsam war es Zeit ins Bett zu gehen, die Familie ließ den Abend noch ausklingen und jeder machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Kurz vorher hielt er seine Schwester aber noch mal auf:


Ähm ... Nekki? Willst Du morgen eine Rede halten? Ich würde ja gerne, aber ich bin mir nicht sicher, ich will nichts falsches sagen, andererseits möchte ich etwas sagen. Soll ich? , etwas unsicher schaute er Nekki an. Vielleicht konnte sie ihm einen Rat geben.

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Am Ende des Tages war Nekki von Müdigkeit nur so gepeinigt und sehnte sich nach dem weichen Bett im Zimmer ihrer Kindheit. Die Alpträume versuchte sie dabei so weit aus ihrem Bewusstsein zu drängen wie es ihr möglich war. Vielleicht kamen sie heute ja nicht. Als sie gerade aufstand und sich aufmachte zu ihrem wundervollen Bett zu gehen trat Vorin zu ihr und sprach von einer Rede. Eine Rede musste noch geschrieben werden und sie hatte das gänzlich vergessen. Aber wenn jemand etwas sprach, dann stand das nur ihr zu! Niemand sonst kannte Dressilya wirklich.

Nein! Ich werde eine Rede halten. Ich hab mir auch schon etwas überlegt.

Der letzte Satz war gelogen, aber sie wollte nicht, dass jemand anderes wie sie zu der Ehre kam eine Rede über Dressilya vorzutragen. Das schuldete sie ihr, wenn sie schon zu unfähig gewesen war ihre Schwester zu beschützen. Insgeheim hoffte sie die Schuld dadurch mildern zu können, schließlich war sie für Dressilya Verantwortlich gewesen. Sie war die älteste und nur dumm dran gestanden als sie auf die Sith zutrat und sich töten ließ.
Nekki verschloss die Tür hinter sich als Vorin seinerseits in sein Zimmer gegangen war. Sie ließ sich auf das Bett fallen, aber zu Schlaf kam sie nicht. Was sollte sie nur sagen? Gar nichts war vorbereitet. Nichts war wirklich passend. Wortansätze auf Wortansätze schwirrten durch ihren Geist bis sie endgültig das Schlafen aufgab und sich an den Schreibtisch setzte. Den selben, den sie für ihre Hausaufgaben immer genommen hatte. Prüfend schaute sie in ein kleinen eingebautes Geheimfach. Noch immer lag der versteckte Liebesbrief darin.

Dann machte sie sich daran etwas auf Papier zu bringen. Papier hatte etwas viel persönlicheres als ein Datapad und die Rede sollte persönlich werden. Nach den ersten Zeilen zerriss sie wütend über die eigene Unfähigkeit das Blatt und warf es in die Ecke. Das war eben der große Nachteil von Papier, es gab keine Löschfunktion. Ein weiteres Mal glitt der alte Füllfederhalter über das weiße Blatt und zauberte in wundervoll geschwungener Handschrift ein paar Zeilen darauf. Die Formulierung gefiehl ihr ganz und gar nicht und so strich sie einige Worte aus um sie gegen andere zu ersetzen. Irgendwann war auch dieses Stück Papier von all den Korrekturen so unleserlich, dass sie es zerknüllte und fortwarf. Ein Blick auf den Chronometer zeigte bereits Mitternacht. Wenn sie überhaupt noch Schlaf finden wollte musste sie sich langsam beeilen.

Nach vielen Stunden und vielen verbrauchten Blättern vollendete sie das Werk dann aber doch noch. Irgendwann mitten in der Nacht bei tiefster Dunkelheit setzte sie den letzten Punkt und las ihre Rede ein weiteres Mal überprüfend durch. Müde und mit schmerzenden Gliedmaßen erhob sie sich und sammelte die verworfenen Versuche ein um sie in den kleinen Mülleimer unter dem Schreibtisch zu verfrachten. Dieser war danach beinahe bis oben gefüllt. Langsam schritt sie wieder zu ihem Bett. Ihr Weg führte sie vorbei an dem Fenster. Die weißen Gardinen zurückziehend betrachtete sie die Zwillingsmonde. In weißem Schein warfen sie ihr Licht auf die weiten Ebenen Ansions und sorgten für eine schneeweiße Schicht auf den Feldern. Die Sterne waren endlich wieder in der gewohnten Anordnung zu finden und leuchteten ihr in beständiger Unsterblichkeit zu.


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Vorin ließ sich nichts anmerken, aber er spürte den starken Widerwillen, der seine Schwester erfasste. Das klare "Nein" überraschte ihn schon ein bisschen, auch wenn er ihre Reaktion verstand. Die letzten Jahre hatten die Beiden nur sich selbst gehabt. Er verabschiedete sich von ihr und ging in sein Zimmer. Lange lag er wach, er konnte einfach nicht schlafen, sollte er auf Nekki hören und nichts sagen? Er würde keine zweite Möglichkeit erhalten. Sie konnte ihm nicht einfach vorschreiben ob er was sagen durfte oder nicht. Jeder durfte etwas sagen wenn er wollte.

Mit zweifelnden Gedanken schief er doch noch ein. Der nächste Tag schien irgendwie quälend lang zu sein, man stand auf, man aß zusammen, man unterhielt sich. Vorin schaute ob noch irgendwelche organisatorischen Sachen anstanden, dennoch war der Vormittag endlos. Er schrieb ein paar Zeilen auf was er sagen könnte oder wollte, aber sollte er dies wirklich tun. Um die Zeit herumzubekommen, stellte er dann auch schon mal alles für die am Abend stattfindende Party hin.

Als auch das geschehen war, suchte er nach einem passenden Augenblick um seine Schwester zu erwischen. Doch als er vor ihr stand, wusste er plötzlich nicht mehr was er sagen sollte. Sein Kopf war leer, und sein Mund trocken.


Wir müssen uns dann fertig machen, es geht dann bald los , sagte er feige stattdessen.
Er selbst zog sich in sein Zimmer zurück und quetschte sich in den neuen Anzug, den sie gekauft hatten. Wie lange hatte er so etwas nicht mehr getragen? Er betrachtete sich im Spiegel, heute waren die Haare ganz ordentlich und glatt gekämmt. Er studierte seinen Gesichtsausdruck und ließ die Mundwinkel ein wenig nach oben wandern, damit er nicht so niedergeschlagen aussah.

Während er ohne große Aufgabe herumsaß, erschien der Bestatter und Vorin begleitete ihn zu der Stelle wo das Grab liegen sollte. Direkt neben dem von Vater. Jetzt da der Mann wusste wo man graben musste, ging es recht schnell das Loch zu erschaffen. Vorin ging wieder ins Haus, wartend verharrte er im Sessel bis jemand kam.

Er traute sich noch immer nicht direkt darauf zu sprechen zu kommen, doch als Nekki sich fertig gemacht hatte und runterkam, fragte er:


Und bist Du bereit für alles? Hast Du deine Rede? Wir haben noch eine Stunde.

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Der nächste Tag begann quälend ruhig und wortkarg. Jedem schwirrte im Kopf herum was sich am Nachtmittag abspielen würde und doch wagte es keiner das schreckliche in Worte zu fassen. Es war die besagte Ruhe vor dem Sturm. Das klappern der Fensterscheiben war oft das einzige wahrnehmbare Geräusch in dem alten Haus. Mit zittrigen Knien durchlebte Nekki den ereignislosen Morgen. Manchmal saß sie nur auf der antiquen bechen Couch und ließ ihren Blick über die Möbel, den Tisch und hinaus aus dem Fenster auf die Umauerung schweifen. Manchmal ging sie ihre Rede durch, nur um jedes Mal etwas neues an ihr auszusetzen zu haben. Aber jetzt war sie einfach nicht mehr bereit etwas an ihr zu ändern. Sie wusste auch nicht was, es war alles unzureichend, was ihr durch den Kopf ging. Die Anweisung Vorins man müsse sich langsam zurecht machen kam genau richtig. Sie fürchtete schon irgendwann von der kriechenden Untätigkeit erdrückt zu werden. Die Welt schien für den Moment wie ein Gefängnis, ein Witz und sie war auf lebenslänglich verurteilt worden.

Nekki stieg die Wendeltreppe hinauf und stand schon bald vor dem Schrank. Ein schwarzes Kleid, unauffälig und nicht sehr pompös war ihre Wahl gewesen. Nichts sollte von der bitteren Trauer um ihre kleine Schwester ablenken. Nekki hatte einige Probleme mit den Trägern und brauchte einige Versuche um in das Kleid zu gelangen. Ihre Hände zitterten und ein abwechselndes Gefühl von frierender Kälte und schwitzender Überhitzung wechselten sich ab. Etwas grippeartig fühlte sie sich und nicht vorhandene, kalte Schweißperlen ronnen ihre Haut entlang. Nach weiteren Ewigkeiten trat sie dann wieder aufrecht in die surreale Welt außerhalb ihres Zimmers. Unten wartete auch schon Vorin in seinem eleganten, pechschwarzen Anzug. Wie in einem Traum sah sie sich die Treppe hinunter steigen und die Erscheinung Vorins näher gleiten bis sie vor dem Abbild ihres Bruders stand und er begann von Unwichtigkeit verschlungene Worte an sie zu richten. Sie antwortete nicht auf ihn und ging nur weiter, zu einem Fenster und sah wie der Bestatter vor der Eiche, neben Vater, das Grab aushob. Sie konnte noch immer nicht glauben, was hier eigentlich geschah. Dressilya war gestorben! Wie war das nur geschehen, was war hier nur los?

Der letzte Frost der Nacht zeichnete noch den Boden vor dem Haus und ein wolkenlooser Himmel machte den Weg frei für eine frühlingsreife Sonneneinstrahlung. Der Mann arbeitete hart und leichte Flecken entstanden auf dem gestreiften Hemd. Das Loch, in das ihre Schwester eingeführt werden sollte, war von ihrer Position aus gar nicht richtig zu erkennen. Angewurzelt stand sie nur da und starrte auf den Traum, den Alptraum. Tief brannte sich das Bild des Bestatters in ihr Gedächtnis ein. Es sollte zu einem Symbol ihrer unendlichen Traurigkeit verkommen und sie von jetzt an ebenso unablegbar in dem nächtlichen Horror verfolgen. Nekki fühlte das kühle Fenstersims an ihren Händen und machte ein paar Flecken an der Fensterscheibe aus. Bei der Macht, was war hier nur los? Wo war die Realität hin verschwunden? Alles schien so stumpf und unwirklich!


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