ANTI-ANGLIZISMEN-WG Man spricht deutsch

So, habe mich hier mal schlau gemacht.

Dort steht, zusammengefasst, folgendes:

"Alle heute noch lebenden europäischen Sprachen sind - mit Ausnahme des Finnischen, des Ungarischen und vielleicht des Baskischen - indogermanischen Ursprungs. Das heißt: Englisch, Italienisch, Griechisch, Deutsch und Russisch (um nur einige der größten zu nennen), gehen alle auf dieselben sprachlichen Wurzeln zurück"

Soweit so gut - weiter unten:

"Die europäischen Unterfamilien des Indogermanischen

2. Im äußersten Süden etablierte sich das Italische mit seinen Hauptvertretern Etruskisch und Lateinisch. Von Italien aus verbreitete sich seit Julius Caesars Zeiten (100 - 44 v.Chr) die Sprache der Römer über halb Europa. Dank der römischen Eroberung und jahrhundertelangen Überfremdung Galliens, Spaniens und des Balkans gaben die dort lebenden Völker ihre eigenen Sprachen auf. Es entstanden vulgärlateinische Dialekte, aus denen sich im Mittelalter die romanischen Sprachen Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Rumänisch entwickeln sollten. 1000 Jahre nach dem Untergang Roms setzten Portugiesen und Spanier die Ausbreitung des Romanischen fort, indem sie Südamerika und viele andere Teile der Welt eroberten."

Als ist die Romanische Sprache eine Unterfamilie der indogermanischen Sprache, zu der auch deutsch gehört. Alles klar? :D

EDIT: Das war Hirnfrost schneller - aber jetzt dürften alle Unklarheiten beseitigt sein.
 
Darth Quaid schrieb:
Lustig wirds aber, wenn Leute aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum Wörter benutzen, meist Substantive oder Eigennamen, für die es keinen englischen Ausdruck gibt. Beispielsweise "Führer" als Bezeichnung Hitlers.
Und das ist eines der vielen Paradoxen die ich nicht verstehen will. Führer ist doch dem Sinn entsprechend als Leader zu übersetzen. So wie viele andere Dinge in Übersetzungen sei es vom Deutschen ins Englische oder anders herum.
 
Führer verwenden die Amis auch nur wenn sie Hitler meinen und da hat man in Deutschland auch nicht immer Hitler gesagt sondern: der Führer.

cu, Spaceball
 
Woher soll jemand der englisch spricht eigentlich wissen das Führer Leader heisst????
Ausserdem ist Führer nicht gleich Leader sondern lässt sich auch als Guide, Scoutmaster, Captain und Headman übersetzen. Wir übersetzen Major oder Captain ja auch nicht bei einem Bericht über Polizisten oder Soldaten. Warum sollten die Amis das dann übersetzen???

cu, Spaceball
 
Spaceball schrieb:
Woher soll jemand der englisch spricht eigentlich wissen das Führer Leader heisst???
Aus einem Wörterbuch?
Ausserdem ist Führer nicht gleich Leader sondern lässt sich auch als Guide, Scoutmaster, Captain und Headman übersetzen.
Aber vom Sinn her passt Leader einfach besser.
Im Film Vaterland wurde auf den Propagandaplakaten anlässlich des Staatsbesuchs von Präsident Kenedy auch eine englische Übersetzung angefertigt: Ein Volk, ein Reich, ein Führer - one People, one Empire, one Leader.
Major oder Captain ja auch nicht bei einem Bericht über Polizisten oder Soldaten. Warum sollten die Amis das dann übersetzen???
Das wiederrum ist unnötig. Man übersetzt ja schließlich auch nicht die österreichische Gendarmerie in Polizei.
 
Vom Sinn her passt auch Guide und Headman.

Der Film Vaterland ist a) eine US Produktion und b) eine reine Fiktion. Während der Olympiade hat man die Plakate ja auch nicht übersetzen lassen.

Ayatolla wird ja auch nicht mit Hohepriester übersetzt obwohl das genau so benutzt wird wie Fürher.

cu, Spaceball
 
Talon Karrde schrieb:
Und das ist eines der vielen Paradoxen die ich nicht verstehen will. Führer ist doch dem Sinn entsprechend als Leader zu übersetzen. So wie viele andere Dinge in Übersetzungen sei es vom Deutschen ins Englische oder anders herum.

ganz einfach: der "Führer" war ein ganz, ganz pöhser mensch... für den können die ganz, ganz lieben amis einfach kein eigenes wort verwenden... außerdem ist ein amerikanischer "leader" ja immer ein ganz, ganz toller mensch... und den kann man ja nihct genauso nennen, wie den ganz, ganz pöhsen menschen... :konfus:

@Modal Nodes: ist es nicht so, dass bei den "romanischen" Sprachen das LAtein das Superstrat ist, während es beim deutschen nur zum Substrat wurde. (was damit zusammenhängt, dass sich die römer "damals" die zähne in der Rheingegend ausgebissen haben.) *sich dunkel erinnert*
 
Latein gehörte zu einer Familie der indogermanischen Sprachen, die italischen Sprachen. Diese Sprachen wurde aber alle von ihrer großen Schwestersprache verdrängt, so dass nur das Lateinische übrig blieb.
Ob man die Nachfahren des Lateinischen noch als italische Sprachen bezeichnen kann, weiß ich nicht. Jedenfalls prägt man für sie den neuen Begriff "romanische Sprachen".
 
Für viele Gegenstände gibt es ja heutzutage kaum noch ein wirklich echtes, deutsches Wort. (Wobei Handy auch kein englischer Begriff ist, viele Englischsprechende verstehen ihn auch nicht). Aber zum Beispiel der Scanner: Lichtabtaster ist ja auch keine korrekte Bezeichnung, da ein Scanner auch weitaus mehr tut. Also bleibt auch das für mich ein Scanner. Anders viele Berufsbezeichnungen. Unseren Objektmanager nenne ich (zu seinem Entsetzen) noch immer Hausmeister und die Lounge im Bahnhof oder Flughafen wird immer der Wartesaal bleiben. Man muß nicht alles übertreiben, aber eben zu beiden Extremem hin nicht.

Gruß Tommy
 
@Tomm lucas

Handy verstehen die schon nur nicht in diesem Zusammenhang. Dort heisst es eben Mobile Phone oder Cell Phone. Das ändert aber nichts daran das handy ein englisches Wort ist.

cu, Spaceball
 
@Space: Danke, daß du meine Meinung nochmal für alle verständlich ausgedrückt hast. ;) Ist gar nicht so einfach, sich auf deutsch verständlich zu machen. *gg*

Gruß Tommy
 
Die "deutsche" bezeichung Handy bedeutet im englischen Original (u.a.) "handlich, praktisch". Die damaligen (deutschen) Namensgeber haben den Begriff für Mobiltelefone in ein Nomen umgeändert. Insofern besteht da schon eine sinnverwandschaft. Mehr aber nicht.

Die Namesgeber fanden damals übrigens, daß Begriffe wie Mobile, Mobilephone oder Cellphone für den deutschen Durschnittsnutzer zu schwierig sind.....und deutschten ein englisches Wort ein.... :rolleyes:
 
Ach ja, die Anglizismendebatte....
Ich sehe ein, dass Sprachen sich "weiterentwickeln" und verändern, aber was im Deutschen gerade abgeht ist in vielen Fällen eher eine Degenerierung....
Sicherlich gibt es einige etablierte englische Begriffe, gegen die habe ich auch nichts. (Niemand würde auf die Idee kommen, "Zwischennetz" statt Internet zu sagen... *g*)
Schlimm finde ich aber das Ersetzen etablierter, deutscher Wörter durch schwachsinniges "Denglisch" (auch mal "Gerlish" genannt). Human Ressources ist einfach Personal- basta!
 
Jiyuu schrieb:
Human Ressources ist einfach Personal- basta!
Na, da hast Du auch ausgerechnet ein Beispiel aufgeführt, was ich sowieso - auch im englischen - ablehne. Weil es den Menschen ansich abwertet - oder würdest du gerne als "Ressource" (quasi gleichbedeutend mit Öl oder Holz ;) ) gleichgesetzt werden....? :D
 
*lol* Irgendwie schon eine witzige Idee, aber für mich wäre das nichts. Ich finde es übertrieben, diese mittlerweile schon "eingedeutschten" Wörter vollkommen aus dem Wortschatz zu streichen und ich würde da vermutlich garnicht mehr dran denken...

P.S.: "Handy" ist ja garnicht mal das wirklichen englische Wort dafür, denn in Ami-Land sagt man z. B. cell phone... ;)
 
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